DE202012013358U1

DE202012013358U1 - Mechanisches Verriegelungssystem für Bodenpaneele

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Publication number: DE202012013358U1
Application number: DE202012013358.6U
Authority: DE
Original assignee: Ceraloc Innovation AB
Current assignee: Ceraloc Innovation AB
Priority date: 2011-08-29
Filing date: 2012-08-28
Publication date: 2016-08-25
Anticipated expiration: 2022-08-29
Also published as: US20230235573A1; RU2017136160A3; EP2751356A4; CN103748300B; BR112014003962B1; US20130047536A1; RU2017136160A; PL2751356T3; JP6480491B2; PT3115161T; EP3115161B1; US9314936B2; EP2751356A1; HRP20192296T1; US20160265234A1; JP2019105157A; LT3115161T; HRP20240588T1; RU2742684C2; CN103748300A

Abstract

Bodenpaneele, die mit einem mechanischen Verriegelungssystem zum horizontalen Verriegeln einer ersten Kante (1) und einer zweiten Kante (1') aneinandergrenzender Bodenpaneele versehen sind, wobei die aneinandergrenzenden Bodenpaneele eine Kunststoff-Nutzschicht (13) sowie eine oder mehrere Kunststoff-Kernschicht/en (5a, 5b) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kunststoff-Kernschicht (5b) mehrere im Wesentlichen vertikale biegsame Nuten (19) mit einer vertikalen Ausdehnung von wenigstens etwa einem Drittel einer Kerndicke der Kunststoff-Kernschicht (5b) umfasst, wobei die vertikalen biegsamen Nuten (19) im Wesentlichen parallel zu langen Kanten der Bodenpaneele sind und eine Länge haben, die kleiner ist als ein Abstand zwischen den Verriegelungssystemen an kurzen Kanten der Bodenpaneele, die vertikalen biegsamen Nuten (19) an einer Rückseite der Kunststoff-Kernschicht (5b) ausgebildet sind, und das mechanische Verriegelungssystem zum horizontalen Verriegeln umfasst: einen Streifen (6), der mit einem Verriegelungselement (8) an der ersten Kante (1) versehen ist, wobei das Verriegelungselement (8) so eingerichtet ist, dass es in einer verriegelten Position mit einer nach unten offenen Verriegelungsnut (14) zusammenwirkt, und die nach unten offene Verriegelungsnut (14) in der zweiten Kante (1') ausgebildet ist.

Description

Technisches Gebiet
Die Offenbarung betrifft im Allgemeinen das Gebiet mechanischer Verriegelungssysteme für Bodenpaneele und Gebäudepaneele. Die Offenbarung stellt Bodenplatten und Verriegelungssysteme dar.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eignen sich besonders für den Einsatz bei schwimmend verlegten Böden, die aus Bodenpaneelen hergestellt werden, die mit einem Verriegelungssystem mechanisch verbunden werden, das in das Bodenpaneel integriert, d. h. im Werk installiert wird, die aus einer oder mehreren oberen Schicht/en aus Holz oder Holzfurnier, dekorativem Laminat, pulverbasierten Oberflächen oder Zier-Kunststoffmaterial, einem mittleren Kern aus Material auf Holzfaserbasis oder Kunststoffmaterial und vorzugsweise einer unteren Ausgleichsschicht an der Rückseite des Kerns bestehen. Bodenpaneele mit einer Oberflächenschicht aus Kork, Linoleum, Gummi oder weichen Nutzschichten, so beispielsweise an einer Platte angeleimter Nadelfilz, bedruckte und vorzugsweise auch lackierte Oberflächen sind eingeschlossen. Ausführungsformen der Erfindung können auch zum Verbinden von Gebäudepaneelen eingesetzt werden, die vorzugsweise ein Plattenmaterial enthalten, beispielsweise Wandpaneele, Decken, Möbelkomponenten und dergleichen.
Die folgende Beschreibung bekannter Technologie, von Problemen der bekannten Systeme sowie Aufgaben und Merkmalen von Ausführungsformen der Erfindung befasst sich als nicht einschränkendes Beispiel vor allem mit Bodenpaneelen, und insbesondere dünnen Bodenpaneelen, wie beispielsweise sogenannten ”Luxury Vinyl Tiles”, die allgemein mit ”LVT” bezeichnet werden, die lange und kurze Kanten haben und zum mechanischen Verbinden miteinander sowohl an den langen als auch den kurzen Kanten bestimmt sind.
Die langen und kurzen Kanten dienen hauptsächlich der Vereinfachung der Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung. Die Paneele können quadratisch sein.
Hintergrund der Erfindung
LVT-Boden umfasst, wie in 1a und 1b gezeigt, üblicherweise eine transparente Nutzschicht 3, die mit einem vorzugsweise UV-ausgehärteten PU-Lack, beschichtet sein kann, eine Zier-Kunststofffolie 2 sowie eine oder mehrere Kernschicht/en 5a, 5b, die allgemein unterschiedliche Dichte und Härte haben. Relevante Teile der vorliegenden Beschreibung bekannter Technologie sind auch Teil der Erfindung.
Dünne LVT-Böden mit einer Dicke von 2–3 mm werden herkömmlicherweise durch Verleimen an dem Unterboden installiert. In jüngster Zeit sind LVT-Böden auf den Mark gekommen, die ein mechanisches Verriegelungssystem umfassen, das eine schwimmende Verlegung ohne Leim ermöglicht. Dadurch wird die Installation erleichtert und fällt viel Aufwand zum Vorbereiten des Unterbodens zum Verleimen weg.
Derartige LVT-Böden haben im Allgemeinen eine Dicke von 4–5 mm. Diese Dicke ist hauptsächlich erforderlich, um das Verriegelungssystem auszubilden. Das Paneel selbst ist fest und flexibel, und eine Dicke von ungefähr 3 mm würde für viele Einsatzzwecke ausreichen, ist jedoch nicht geeignet, da es schwierig ist, ein Verriegelungssystem bei derartigen dünnen Böden auszubilden.
Schwimmend verlegte LVT-Böden dieses Typs weisen jedoch verschiedene Nachteile auf. Sie sind schwer. Die Dichte beträgt beispielsweise im Unterschied zu Laminat-Böden mit ungefähr 0,8 kg/dm³ ungefähr 1,6 kg/dm³. Die Temperaturempfindlichkeit ist um mehr als das Dreifache höher als bei Laminat-Böden. Ein LVT-Boden kann sich um ungefähr 2 mm/M bewegen, wenn sich die Temperatur um 20°C ändert.
Derartige mit der Dicke zusammenhängende Probleme treten auch bei anderen qualitativ hochwertigen Bodenpaneelen, wie beispielsweise Böden auf Basis von sogenanntem ”Wood Powder” mit hoher Dichte und Qualität auf. Die zusätzlichen Kosten zum Ausbilden eines Verriegelungssystems sind erheblich, da der Materialgehalt des gesamten Bodenpaneels um 25% oder mehr erhöht werden muss.
Definition einiger Begriffe
Im folgenden Text wird die sichtbare Oberfläche des installierten Bodenpaneels als ”Vorderseite” bezeichnet, während die gegenüberliegende Seite des Bodenpaneels, die dem Unterboden zugewandt ist, als ”Rückseite” bezeichnet wird. Die Kante zwischen der Vorder- und der Rückseite wird als ”Verbindungskante” bezeichnet. Mit ”horizontaler Ebene” wird eine Ebene bezeichnet, die sich parallel zu dem äußeren Teil der Oberflächenschicht erstreckt. Unmittelbar daneben befindliche obere Teile zweier aneinandergrenzender Verbindungskanten zweier verbundener Bodenpaneele bilden zusammen eine ”vertikale Ebene” senkrecht zu der horizontalen Ebene. ”Vertikales Verriegeln” bezeichnet Verriegeln parallel zu der vertikalen Ebene. ”Horizontales Verriegeln” bezeichnet Verriegeln parallel zu der horizontalen Ebene.
„Nach oben” bedeutet „zu der Vorderseite hin”, ”nach unten” bedeutet „zu der Rückseite hin”, ”nach innen” bedeutet hauptsächlich „horizontal zu einem inneren mittigen Teil des Paneels hin” und ”nach außen” bedeutet hauptsächlich „horizontal von dem mittigen Teil des Paneels weg”.
Mit ”Verriegelungssystemen” werden zusammenwirkende Verbindungselemente bezeichnet, die die Bodenpaneele vertikal und/oder horizontal verbinden. Mit ”Streifen-Ebene” wird eine horizontale Ebene bezeichnet, die an dem am tiefsten liegenden Teil der oberen Streifenkörper-Fläche positioniert ist. Mit ”Nut-Ebene” wird eine horizontale Ebene bezeichnet, die an dem oberen und dem inneren Teil einer Verriegelungsnut positioniert ist.
Verwandte Technik und Probleme derselben
1a und 1b zeigen ein LVT-Bodenpaneel mit einem Verriegelungssystem, das mit Abwinkeln verriegelt wird. Das horizontale Verriegeln wird mittels eines Verriegelungsstreifens 6 bewirkt, der einen Streifen-Körper 7 sowie ein Verriegelungselement 8 aufweist, das an einer Paneel-Kante 1 ausgebildet ist, die in einer Verriegelungsnut 14 verriegelt wird, die in einer anderen angrenzenden Paneel-Kante 1' ausgebildet ist.
Der Streifen-Körper 7 hat eine Streifen-Oberfläche 7a. Eine Streifen-Ebene SP ist an dem am tiefsten liegenden Teil der Streifen-Oberfläche 7a positioniert. Die Verriegelungsnut 14 hat eine vertikale Ausdehnung, die erforderlich ist, um das Verriegelungselement 8 aufzunehmen. Eine Nut-Ebene GP ist an dem oberen Teil der Verriegelungsnut 14 positioniert. Die Dicke der Bodenplatte muss an diesen erforderlichen vertikalen Abstand zwischen der Streifen-Ebene SP und der Nut-Ebene GP angepasst werden. Die Dicke der Bodenplatte kann um 25% und mehr verringert werden, wenn es möglich wäre, ein Verriegelungssystem einzusetzen, bei dem der vertikale Abstand zwischen der Streifen-Ebene SP und der Nut-Ebene GP verringert oder auch vollständig aufgehoben werden könnte.
Es wäre von erheblichem Vorteil, wenn dünne Paneele mit einem Verriegelungssystem verriegelt werden könnten, das keine tiefen vertikalen Verriegelungsnuten und Verriegelungselemente erforderlich macht, die sich vertikal von dem Hauptkörper des Streifens aus erstrecken. Es wäre auch von Vorteil, wenn das Gewicht verringert werden kann und wenn mit Temperaturänderungen zusammenhängende Probleme, insbesondere bei Installationen mit Fußbodenheizung, ausgeschlossen werden können.
Zusammenfassung der Erfindung
Eine Gesamtaufgabe von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes und kosteneffektiveres Verriegelungssystem zu schaffen, das hauptsächlich bei dünnen Böden und Böden mit weichen flexiblen Kernschichten eingesetzt werden kann.
Eine spezielle Aufgabe besteht darin, das Gewicht von LVT-Böden zu verringern und das Paneel so anzupassen, dass es sich zur Installation in Bereichen eignet, die erheblichen Temperaturänderungen ausgesetzt sind. Eine weitere spezielle Aufgabe besteht darin, kosteneffiziente Herstellungsverfahren zum Herstellen von Verriegelungssystemen für besonders dünne Bodenpaneele zu schaffen.
Die oben aufgeführten Aufgaben von Ausführungsformen der Erfindung werden vollständig oder teilweise mit Verriegelungssystemen und Bodenpaneelen gemäß Ausführungsformen der Erfindung erfüllt.
Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft Gebäudepaneele, die mit einem Verriegelungssystem zum vertikalen und horizontalen Verriegeln einer ersten und einer zweiten Kante aneinandergrenzender Paneele versehen sind. Dieses Verriegelungssystem umfasst eine Feder und eine Feder-Nut zum vertikalen Verriegeln. Ein Streif an an der ersten Kante ist mit einem Verriegelungselement versehen, das zum horizontalen Verriegeln mit einer nach unten offenen Verriegelungsnut zusammenwirkt, die in der zweiten der aneinandergrenzenden Kanten ausgebildet ist. Der Streifen umfasst einen Streifen-Körper mit einem Hohlraum, und die zweite Kante umfasst einen lokalen Vorsprung, der sich nach unten erstreckt. Der Vorsprung befindet sich in dem Hohlraum, wenn die Paneele vertikal und horizontal verriegelt werden.
Das Verriegelungselement kann ein Teil des Hohlraums sein, und der Streifen-Körper kann mehrere Hohlräume umfassen.
Der Hohlraum erstreckt sich vorzugsweise vollständig durch den Streifen-Körper hindurch. Die zweite Kante kann mehrere lokale Vorsprünge umfassen.
Das Verriegelungselement und/oder die Vorsprünge können entlang der Kante unterbrochen sein.
Der Streifen-Körper kann eine horizontale Streifen-Ebene, die an die am tiefsten liegenden Teil der oberen Streifen-Oberfläche positioniert ist, sowie eine Verriegelungsnut umfassen, die eine horizontale Nut-Ebene umfasst, die an dem oberen und dem inneren Teil der Verriegelungsnut so positioniert ist, dass die Streifen-Ebene und die Nut-Ebene vertikal näher beieinander liegen, als sich das Verriegelungselement vertikal ausdehnt.
Das Verriegelungssystem kann eine Streifen-Ebene und eine Nut-Ebene umfassen, die im Wesentlichen in der gleichen horizontalen Ebene angeordnet sind.
Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Paneels mit einem Verriegelungssystem. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

A) Ausbilden eines Teils der Hohlräume mittels Stanzen; und
B) Ausbilden eines Teils der Vorsprünge mit einem Spiralschneider (screw cutter).

Das Verriegelungssystem kann an langen und/oder kurzen Kanten ausgebildet werden und kann mittels Abwinkeln und/oder horizontalem Einrasten und/oder vertikalem Klappen verriegelt werden.
Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Gebäudepaneel gemäß dem ersten Aspekt, das mit dem Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt hergestellt wird.
Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft Gebäudepaneele, die mit einem Verriegelungssystem zum vertikalen und horizontalen Verriegeln einer ersten und einer zweiten Kante aneinandergrenzender Paneele versehen sind. Das System ist so eingerichtet, dass die Kanten mittels einer vertikalen Verschiebung der aneinandergrenzenden Kanten relativ zueinander verriegelt werden. Das Verriegelungssystem umfasst eine separate Feder, die in einer Fixiernut fixiert wird. Die Feder wirkt mit einer Feder-Nut zum vertikalen Verriegeln zusammen. Ein Streifen an der ersten Kante ist mit einem Verriegelungselement versehen, das zum horizontalen Verriegeln mit einer nach unten offenen Verriegelungsnut zusammenwirkt, die in der zweiten der aneinandergrenzenden Kanten ausgebildet ist.
Der Streifen umfasst einen Streifen-Körper mit einem Hohlraum, und die zweite Kante umfasst einen lokalen Vorsprung, der sich nach unten erstreckt. Der Vorsprung befindet sich in dem Hohlraum, wenn die Paneele vertikal und horizontal verriegelt sind. Ein unterer Teil der Feder-Nut befindet sich in verriegelter Position, die im Wesentlichen in der gleichen horizontalen Ebene angeordnet ist wie ein oberer Teil der Streifen-Oberfläche.
Das Verriegelungselement kann ein Teil des Hohlraums sein. Der Hohlraum erstreckt sich vorzugsweise vollständig durch den Streifen-Körper hindurch.
Der Streifen-Körper kann mehrere Hohlräume umfassen.
Die zweite Kante kann mehrere lokale Vorsprünge umfassen.
Ein fünfter Aspekt der Erfindung betrifft Gebäudepaneele, die mit einem Verriegelungssystem zum vertikalen und horizontalen Verriegeln einer ersten und einer zweiten Kante aneinandergrenzender Paneele versehen sind. Das System ist so eingerichtet, dass die Kanten mittels einer vertikalen Verschiebung der aneinandergrenzenden Kanten relativ zueinander verriegelt werden. Das Verriegelungssystem umfasst eine Feder, die mit einer Feder-Nut oder einem Unterschnitt zum vertikalen Verriegeln zusammenwirkt. Ein Streifen an der ersten Kante ist mit einem Verriegelungselement versehen, das zum horizontalen Verriegeln mit einer nach unten offenen Verriegelungs-Nut zusammenwirkt, die in der zweiten der aneinandergrenzenden Kanten ausgebildet ist. Der Streifen umfasst einen Streifen-Körper mit einem Hohlraum. Die zweite Kante umfasst einen lokalen Vorsprung, der sich nach unten erstreckt. Der Vorsprung befindet sich in dem Hohlraum, wenn die Paneele vertikal und horizontal verriegelt sind.
Die Feder kann sich an einem unteren Teil des Vorsprungs befinden. Der Hohlraum erstreckt sich vorzugsweise vollständig durch den Streifen-Körper hindurch.
Ein sechster Aspekt der Erfindung betrifft Bodenpaneele, die mit einem Verriegelungssystem zum vertikalen und/oder horizontalen Verriegeln einer ersten und einer zweiten Kante aneinandergrenzender Paneele versehen sind, wobei sie eine Kunststoff-Nutzschicht und eine oder mehrere Kunststoff-Kernschicht/en mit mehreren sich im Wesentlichen vertikal biegenden Nuten umfassen, die eine vertikale Ausdehnung von wenigstens ungefähr einem Drittel der Dicke des Kerns haben.
Die biegsamen Nuten können mit einer Unterlage abgedeckt sein.
Die biegsamen Nuten können im Wesentlichen parallel zu den langen Kanten sein und eine Länge haben, die kürzer ist als der Abstand zwischen den Verriegelungssystemen an den kurzen Kanten.
Ein siebter Aspekt der Erfindung betrifft elastische Paneele mit langen und kurzen Kanten, die mit einem Verriegelungssystem zum vertikalen und/oder horizontalen Verriegeln einer ersten und einer zweiten Kante aneinandergrenzender Paneele versehen sind. Die Paneele umfassen ein elastisches Material, das ein Biegen mit überlappenden kurzen Kanten zulässt. Eine der langen Kanten ist mit einem Kunststoff-Verriegelungsstreifen versehen, der sich an der Kante entlang erstreckt und horizontal von der Kante vorsteht. Der Verriegelungsstreifen umfasst wenigstens einen sich vertikal erstreckenden Vorsprung, der so eingerichtet ist, dass er in eine Verriegelungsnut eingeführt wird, die an der angrenzenden Kante ausgebildet ist.
Der Verriegelungsstreifen kann ein extrudiertes thermoplastisches Profil sein.
Das Bodenpaneel kann eine Länge haben, die wenigstens 15-mal größer ist als die Breite.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Offenbarung wird im Folgenden in Verbindung mit beispielhaften Ausführungsformen und ausführlicher unter Bezugnahme auf die beigefügten beispielhaften Zeichnungen beschrieben, wobei:
1a–b Bodenpaneele und Verriegelungssysteme gemäß bekannter Technologie darstellen.
2a–c zwei Kantenabschnitte mit einem Verriegelungssystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellen.
3a–3c Verriegeln mit einem Verriegelungssystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellen.
4a–d Herstellungsverfahren zum Ausbilden eines Verriegelungssystems gemäß Ausführungsformen der Erfindung darstellen.
5a–d ein Verriegelungssystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellen, das mit vertikalem Klappen verriegelt werden kann.
6a–d einen separaten Streifen-Teil, der mit einer Kante verbunden ist, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellen.
7a–b Ausführungsformen der Erfindung darstellen.
8a–d ein Abklapp-Verriegelungssystem mit einer separaten Feder gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellen.
9a–d eine Ausführungsform mit einem Abklapp-Verriegelungssystem mit einer Feder darstellen, die aus einem Stück mit dem Paneel besteht.
10a–f Ausführungsformen der Erfindung darstellen.
11a–f Trennung von Paneelen gemäß Ausführungsformen der Erfindung darstellen.
12a–b eine Ausführungsform darstellen, die Schneiden mit einem Spiralschneider umfasst.
13a–d eine Ausführungsform darstellen, die Ausbilden eines Verriegelungssystems mit mehreren Messern umfasst.
14a–d eine Ausführungsform darstellen, die ein LVT-Paneel mit verringertem Gewicht und verbesserten Temperatureigenschaften umfasst.
15a–d ein Verriegelungssystem darstellen, das mit einer vertikalen Bewegung installiert wird.
16a–d ein Verriegelungssystem darstellen, das mit einer vertikalen Bewegung installiert wird.
17a–c ein Verriegelungssystem darstellen, das mit einer vertikalen Bewegung installiert wird.
18a–d ein Verriegelungssystem darstellen, das mit Abwinkeln installiert wird.
19 Nuten darstellt, die an der Rückseite ausgebildet sind.
20a–b Nuten darstellen, die an der Rückseite ausgebildet sind.
21a–d Installation eines elastischen Bodens in Rollenform darstellen.
22a–d ein Verriegelungssystem darstellen, das extrudierte Profile umfasst.
Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung
Um das Verständnis zu erleichtern, sind in den Figuren verschiedene Verriegelungssysteme schematisch dargestellt. Es ist zu betonen, dass verbesserte oder andere Funktionen unter Verwendung von Kombinationen der Ausführungsformen ausgeführt werden können.
Alle Ausführungsformen können separat oder in Kombinationen eingesetzt werden. Winkel, Abmessungen, abgerundete Teile, Zwischenräume zwischen Flächen usw. sind lediglich Beispiele und können im Rahmen der Grundprinzipien der Erfindung angepasst werden.
2a zeigt einen Kanten-Teilabschnitt eines ersten und eines zweiten Paneels 1, 1' gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. In dem Streifen-Körper 7 sind von der Streifen-Oberfläche 7a bis zu der Rückseite des Paneels 1 mehrere Hohlräume 20 ausgebildet. Die Hohlräume erstrecken sich horizontal bis zu dem Verriegelungselement 8. Zusammenwirkende, sich vertikal erstreckende Vorsprünge 21 sind an dem zweiten Paneel 1' zwischen der Verriegelungs-Nut 14 und der Feder 10 ausgebildet. Das Verriegelungselement 8 verläuft in der vorliegenden Ausführungsform entlang der Verbindung. Die zusammenwirkenden Verriegelungsflächen 42, 43 des Verriegelungselements und der Verriegelungsnut sind offen.
2b zeigt einen Schnitt A-A, der einen Hohlraum 20 und einen Vorsprung 21 schneidet. Die Streifen-Ebene SP und die Nut-Ebene GP befinden sich im Wesentlichen in der gleichen horizontalen Ebene. Der Vorsprung 21 ist so ausgebildet, dass er in den Hohlraum 20 eingeführt werden kann. Die Ausdehnung des Vorsprungs in der Längenrichtung der Verbindung ist kleiner als die entsprechende Ausdehnung des Hohlraums.
Vorzugsweise ist der Vorsprung 2–5 mm kleiner, sodass keine genaue Positionierung während des Verriegelns erforderlich ist, wenn ein erstes Paneel in einer Reihe installiert wird.
Das Verriegelungselement 8 ist vollständig unterhalb der Streifen-Oberfläche 7a und der Streifen-Ebene SP angeordnet. Dies ermöglicht es, die Bodendicke zu verringern, da keine Verriegelungsnut 14 erforderlich ist, die sich oberhalb der Streifen-Ebene SP erstreckt.
2c zeigt einen Schnitt B-B, der einen Teil des Streifens 6 schneidet, in dem kein Hohlraum ausgebildet ist. Dieser durchgehende Streifen-Körper ist mit dem Verriegelungselement 8 verbunden. Die angrenzende zweite Kante 1' weist keinen Vorsprung und keine Verriegelungsnut auf. Der untere Teil der Kante 23 ist im Wesentlichen plan und verläuft im Wesentlichen horizontal.
3a und 3b zeigen die Schnitte B-B und A-A in verriegelter Position. 3c stellt Verriegeln mittels Abwinkeln dar. Das Verriegelungssystem kann auch so ausgeführt sein, dass es mittels horizontalem und/oder vertikalem Einrasten verriegelt wird, bei dem sich ein Streifen nach hinten biegt oder eine kleine Feder 10 in eine Feder-Nut gepresst wird.
4a zeigt ein Verfahren zum Ausbilden des Hohlraums 20 mittels Stanzen. Das Paneel wird maschinell bearbeitet, wobei die Oberflächenschicht nach unten zeigt. Ein Stanzrad 30 kann eingesetzt werden, um Hohlräume 20 bei der maschinellen Bearbeitung des Verriegelungssystems auszubilden, wenn das Paneel in Bezug auf rotierende Schneidwerkzeuge verschoben wird. Die Hohlräume können in einem Zwischenschritt ausgebildet werden, wenn ein Teil des Verriegelungssystems ausgebildet wird, oder in einem letzten Schritt, wenn die gesamte Kante ausgebildet wird, d. h. kontinuierlich oder in einem separaten Vorgang. Ein rotierendes Schneidwerkzeug 31 kann vorzugsweise nach dem Stanzen eingesetzt werden, um kleine Führungsflächen an dem Verriegelungselement auszubilden.
4b zeigt ein Verfahren zum Ausbilden lokaler Vorsprünge 21 mit einem Spiralschneider 32, der senkrecht an der Verbindung entlang schneidet. Es können auch sich bewegende Sägeblätter eingesetzt werden.
4c und 4d zeigen aneinandergrenzende Kanten in verriegelter Position. 4d zeigt, dass die Ausführungsformen der Erfindung mit einem vorzugsweise kleinen Verriegelungselement 8', das vorzugsweise obere Führungsflächen umfasst, sowie einer kleinen Verriegelungsnut 14' kombiniert werden können.
4c zeigt, dass das Gebäudepaneel eine dritte Kernschicht 5c umfassen kann, die vorzugsweise vertikal innerhalb des Streifens 7 positioniert ist, sodass der Streifen 7 verstärkt wird. Die dritte Schicht ist in einer bevorzugten Ausführungsform an den zusammenwirkenden Flächen des Verriegelungselementes 8 und der Verriegelungsnut 14 positioniert. Eine derartige Schicht erhöht die Festigkeit der Verriegelung und erleichtert es, das Verriegelungselement 8 in der Verriegelungsnut 14 zu positionieren. Der Kern kann mehrere derartige Schichten umfassen.
5a–5c zeigt, dass die horizontale Verriegelung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit einer flexiblen und verschiebbaren Feder 16 kombiniert werden kann, die in einer horizontal verlaufenden Fixiernut 12 fixiert wird und die bei vertikalem Klappen einrastet. Die Erfindung kann in Kombination mit allen bekannten sogenannten Abklapp-Systemen eingesetzt werden, die mittels vertikalem Einrasten beim Abklappen, oder mit einer seitlichen Verschiebebewegung nach dem Abklappen verriegelt werden, wenn die Paneele flach auf dem Unterboden liegen. Die separate Feder 11 kann an der Kante des ersten oder des zweiten Paneels 1, 1' fixiert werden. 5d zeigt eine flexible Borsten-Feder, die flexible Vorsprünge 13 umfasst. Die Feder wird beim Umklappen in der Fixiernut 12 verschoben. Eine separate Feder kann auch in einer Nut fixiert werden und kann einen äußeren Teil umfassen, der flexibel ist.
6a–6d zeigen, dass die Prinzipien von Ausführungsformen der Erfindung mit einem separaten Streifen-Teil 6 kombiniert werden können, der an der Platten-Kante angebracht ist und der Hohlräume 20, 20' umfasst. Der Streifen-Teil 6 umfasst Fixierelement 33 und Streifen-Schenkel 34, die in Nuten 3 eingeführt werden oder in den Kunststoffkern gepresst werden können. Der Streifen-Teil 6 kann so ausgebildet werden, dass er mit einem im Wesentlichen horizontalen Einrasten mit der Platten-Kante verbunden werden kann.
7a und 7b zeigen Hohlräume, die so ausgebildet sind, dass das Verriegelungselement 8 entlang der Verbindung nicht durchgehend ist.
Ausführungsformen der Erfindung ermöglichen es, eine feste Verriegelung in Bodenpaneelen auszubilden, die 3 mm stark oder noch dünner sind. Das Bodenpaneel kann, wie in 2c gezeigt, mit einer oberen Lippe 24, die ungefähr 1 mm misst, einer Feder 10 und einer Feder-Nut 9, die ungefähr 1 mm messen, sowie mit einem Streifen-Körper versehen sein, der ungefähr 1 mm misst. Das Verriegelungselement 8 und die Verriegelungsnut 14 benötigen kein Material, und dies bedeutet, dass erhebliche Kosteneinsparungen erreicht werden können, indem die Dicke des Paneels verringert wird.
8a–8d zeigen ein Abklapp-Verriegelungssystem, das für sehr dünne Bodenpaneele geeignet ist. Eine separate und vorzugsweise flexible und/oder verschiebbare Feder 11 kann in eine Fixiernut 12 eingeführt werden, die so ausgebildet ist, dass sich ihr unterer Teil im Wesentlichen auf der gleichen horizontalen Ebene HP befindet wie der obere Teil des Streifens 6. Der Streifen 6 ist eine Verlängerung des unteren Teils der Fixiernut 12. Der untere Teil 9a der Feder-Nut 9 befindet sich in einer verriegelten Position, die im Wesentlichen in der gleichen horizontalen Ebene HP liegt wie der obere Teil der Streifen-Oberfläche 7a. 8b zeigt das zweite Paneel 1' in umgedrehtem Zustand, in dem die Oberfläche nach unten zeigt. Die separate Feder 11 überlappt einen inneren Teil des Hohlraums 20 vertikal. Ein Vorteil besteht darin, dass das Verriegelungssystem in einem dünneren Paneel ausgebildet werden kann, da sich die Vorsprünge 21 in den Hohlräumen 20 unterhalb des oberen Teils der Streifen-Oberfläche 7a befinden.
9a–9d zeigen ein Verriegelungssystem, das mit einer vertikalen Bewegung verriegelt werden kann und das eine Feder 10a an dem unteren Teil des Vorsprungs 21 umfasst. Die Feder ist in dieser Ausführungsform aus einem Stück mit dem Paneel ausgebildet. 9b zeigt, dass das Verriegelungselement 8 einen biegsamen Teil 22 umfasst, der sich im Wesentlichen horizontal und nach außen biegt. Die Feder 10a verriegelt an einem Unterschnitt 15, der an dem unteren Teil des Hohlraums 20 ausgebildet ist. Es ist von Vorteil, wenn der Vorsprung 21 in der Längenrichtung der Verbindung kleiner ist als die entsprechende Öffnung des Hohlraums 20. Dadurch wird das Biegen des flexiblen Teils 22 erleichtert, der beim Verriegeln nach außen gedrückt wird. Das Paneel kann eine Verstärkungsschicht 5c umfassen, die beispielsweise aus Glasfaser oder einer festen Kunststoffschicht besteht und die die Festigkeit und die Flexibilität des Verriegelungselementes erhöht. Die Verstärkungsschicht verläuft vorzugsweise durchgehend um den gesamten Hohlraum 20 herum. Eine oder mehrere Feder/n kann/können an dem Vorsprung an dem äußeren oder dem inneren Teil 10a bzw. 10c oder an einer oder beiden Kanten 10b, 10d entlang der Verbindung ausgebildet sein.
10a–10e zeigen unterschiedliche Ausführungsformen des in 9 gezeigten Verriegelungssystems. 10a zeigt eine Feder 10c, die an einem inneren Teil des Vorsprungs ausgebildet sein kann, der eine Biege-Nut 16 umfassen kann. 10b und 10c zeigen zwei Federn 10a, 10c mit entsprechenden Unterschnitten 15, 15a. 10c und 10d zeigen eine Feder-Nut-Verbindung 10, 9, die an einer oberen Kante oberhalb des Streifens ausgebildet ist, und 10e zeigt eine Hakenverbindung, die nur horizontal verriegelt.
Alle in der vorliegenden Beschreibung dargestellten Ausführungsformen können teilweise oder vollständig kombiniert werden und können wahlweise an langen und/oder kurzen Kanten eingesetzt werden.
LVT-Platten werden in Tafeln hergestellt, die vertikal in mehrere einzelne Bodenpaneele 1, 1 geschnitten werden. Durch das Ausbilden des Verriegelungssystems wird, wie in 11a gezeigt, ein Abfall W erzeugt. 11b–11f zeigen, dass wenn die einzelnen Paneele vertikal und horizontal geschnitten werden, der Abfall W verringert werden kann. Eine Schneid-Nut 36 wird vorzugsweise mit Messern, einem Fräswerkzeug oder drehenden Schneidwerkzeugen sowie verschiedenen Kombinationen derartiger Werkzeuge ausgebildet. Anschließend werden die Paneele mit einem Messer 35a, das im Wesentlichen horizontal schneidet, sowie einem Messer oder Fräswerkzeug 35b getrennt, das im Wesentlichen vertikal schneidet. 11e zeigt, dass die erste Kante 1 mit einem unteren Teil 40 versehen ist, der horizontal über den oberen Teil hinaus vorsteht, und dass die zweite Kante 1' mit einem oberen Teil 41 versehen ist, der horizontal über den unteren Teil hinaus vorsteht. Mit Messern oder einem Schabwerkzeug kann ein nichtlinearer Schnitt hergestellt werden, und dies kann zu erheblichen Materialeinsparungen führen. 11f zeigt, dass der gesamte Schnitt mit einem Messer 35c ausgebildet werden kann, das vertikal und horizontal schneidet.
12a und 12b stellen das Ausbilden der Kanten der Paneele mit einem Spiralschneider 32 dar, der senkrecht zu der Verschiebungsrichtung des Paneels 1' schneidet und die Vorsprünge 21 ausbildet.
Ein Verriegelungssystem bei einem LVT-Boden auf Kunststoffbasis kann mit herkömmlichen rotierenden Schneidwerkzeugen ausgebildet werden, die wie ein Sägeblatt schneiden, jedoch auch teilweise oder vollständig mit Schneidmessern, die stationär oder rotierend sein können.
Fräswerkzeuge können ebenfalls eingesetzt werden. 13a–13d zeigen, dass alle Teile eines mechanischen Verriegelungssystems mit Schneidmessern ausgebildet werden können, die eine gerade Schneidkante 35a, 35b, 35c haben, oder die eine unregelmäßige Form 35d, 35e, 35f und 35g haben. Schneidmesser mit einer geraden Kante sind vorzugsweise rotierende Messer. Die unregelmäßigen Messer sind vorzugsweise mit einem offenen V- oder U-förmigen Querschnitt ausgebildet, der zulässt, dass das abgeschnittene Material so in den inneren Teil des Schneidwerkzeugs 37 fließt, dass es entfernt werden kann, wenn das Werkzeug 35 und das Paneel 1 relativ zueinander verschoben werden.
Die Messer können stationär sein, und das Paneel kann in Bezug auf die Messer verschoben werden. Es ist auch möglich, die Messer in Bezug auf ein fixiertes Paneel zu verschieben.
Erhöhte Temperatur erleichtert jegliche Trennung und Ausbildung der Kanten beispielsweise mit Messern, mittels Fräsen, Stanzrädern, Spiralschneidern usw., da Kunststoffmaterial erheblich weicher ist, wenn die Temperatur höher ist. Das Paneel kann beispielsweise mit Infrarotlampen, mittels Heißluft usw., durch die ein Kantenteil erhitzt wird, vollständig oder nur lokal erhitzt werden.
Fasen oder abgerundete Ecken lassen sich bei höherer Temperatur und mit Rollen und Pressrädern, die die Kanten zusammendrücken und formen, leicht ausbilden. Derartige Formeinrichtungen können geprägt sein, und die Kanten können mit der gleichen Struktur wie die Oberfläche des Paneels versehen werden. Eine dekorative Beschichtung bzw. Farbe kann beim Ausbilden aufgebracht werden.
Teile des Verriegelungssystems können auch mittels Wärme und Walzen ausgebildet werden, durch die die Kante gepresst und geformt wird.
LVT-Böden sind sehr feuchtigkeitsbeständig, sie dehnen sich jedoch aus oder schrumpfen, wenn sich die Temperatur ändert. Einige LVT-Böden können um ungefähr 2 mm schrumpfen oder sich ausdehnen, wenn sich die Temperatur von 10 bis 40°C ändert. Dies kann zu Problemen führen, wenn LVT-Böden schwimmend verlegt werden, insbesondere in einem Raum mit Fußbodenheizung.
Der Hauptgrund für die Temperaturempfindlichkeit ist der Typ Kunststoff (PVC), der in der Oberfläche und den Kernschichten eingesetzt wird. Das Zusetzen spezieller Füllstoffe in den Kernschichten kann Verringerung der Temperaturempfindlichkeit bewirken.
Die Ausdehnung und Schrumpfung kann durch die Flexibilität des Paneels ausgeglichen werden. Diese Flexibilität muss so sein, dass das Verriegelungssystem in der Lage ist, den Boden bei niedriger Temperatur zusammenzuhalten, sodass sich die Paneele nicht wölben oder nach oben biegen, wenn sie sich bei hoher Temperatur ausdehnen.
14a, 14b und 14d zeigen, dass die Flexibilität erheblich größer sein kann, wenn mehrere biegsame Nuten 19 an der Rückseite des Kerns 5b ausgebildet sind. Derartige Nuten können vorzugsweise mit Messern entlang und/oder quer zu dem Brett hergestellt werden. Das abgeschnittene Material kann vollständig recycelt und zum Herstellen eines neuen Kerns eingesetzt werden. Die Nuten können auch ausgebildet werden, wenn das Furnier gepresst wird. Ein derartiges Herstellungsverfahren eignet sich dann, wenn die Tafeln in einer diskontinuierlichen Presse gepresst werden. Es können vorzugsweise Messer eingesetzt werden, wenn die Tafeln in kontinuierlichen Pressen hergestellt werden. Das Material lässt sich sehr leicht entfernen, wenn das Material heiß ist.
14b, d zeigen, dass die biegsamen Nuten mit einer Unterlage abgedeckt sein können, die aus Schaumstoff oder beliebigem anderen Kunststoffmaterial bestehen kann, das dem in dem Kern eingesetzten Material gleicht. Vorzugsweise haben die biegsamen Nuten 19 eine vertikale Ausdehnung von wenigstens ungefähr einem Drittel der Dicke des Kerns.
Die Nuten 19 können eingesetzt werden, um das Gewicht der Platte zu verringern.
14c zeigt, dass durch Integration von Schichten, die stabiler sind, so beispielsweise eine oder mehrere Schicht/en aus Glasfaser oder eines Unterkerns 17, der vorzugsweise Holzfasern umfasst, die Temperaturstabilität verbessert werden kann. Der Unterkern 17 kann eine qualitativ hochwertige HDF-Platte oder eine Platte auf Basis von sogenanntem ”Wood Powder” mit hoher Feuchtigkeitsbeständigkeit sein.
15a–d zeigen ein Verriegelungssystem, das mit vertikalem Einrasten verriegelt wird. Der Vorsprung 21 umfasst eine Feder 10a, die mit einem Unterschnitt 15a zusammenwirkt, der an der hinteren Seite des Verriegelungselementes ausgebildet ist. Die Feder 10 kann an einem Innenteil des Vorsprungs 21 ausgebildet sein. Der Vorsprung 21 und das Verriegelungselement werden gebogen und bei der vertikalen Bewegung horizontal verschoben, wie dies in 15b und 15c dargestellt ist. 15d zeigt einen Querschnitt, in dem kein Vorsprung und kein Hohlraum ausgebildet sind. Bei diesem Querschnitt wird nur horizontal verriegelt. Diese Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungssystem eine erste Gruppe von Querschnitten entlang der Verbindung, durch die nur horizontal verriegelt wird, sowie eine zweite Gruppe von Querschnitten umfasst, durch die horizontal und vertikal verriegelt wird. Das Verriegelungssystem ist auch dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung 21 und das Verriegelungselement 8 während der vertikalen Bewegung horizontal verschoben werden.
16a–16d zeigen ein Verriegelungssystem, das dem in 15a–d gezeigten System gleicht. Die Feder 10a ist jedoch an einem äußeren Teil des Vorsprungs 21 ausgebildet. Das Verriegelungselement 8 kann ebenfalls, wie in 16c–d gezeigt, unterbrochen sein. Ein derartiger Aufbau erleichtert das Ausbilden der Hohlräume 20, die mit rotierenden Werkzeugen ausgebildet werden können. Die vorliegende Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungssystem eine erste Gruppe von Querschnitten entlang der Verbindung (A-A), durch die nur vertikal verriegelt wird, sowie eine zweite Gruppe von Querschnitten (B-B) umfasst, durch die nur horizontal verriegelt wird.
17a–c zeigen das Verriegeln des Verriegelungssystems gemäß 16a–d. Eine erste Gruppe von Querschnitten A und die zweite Gruppe von Querschnitten B werden vertikal verschoben, wobei der Vorsprung 21 beim Verriegeln horizontal und nach innen verschoben wird.
18a–c zeigen ein Verriegelungssystem, bei dem Hohlräume 21 und die Vorsprünge 20 hauptsächlich dazu dienen, die Bodenpaneele während des Abwinklungsvorgangs zu führen. Das horizontale Verriegeln wird mit zusammenwirkenden Verriegelungsflächen 42, 43 an dem Verriegelungselement 8 und der Verriegelungsnut 14 erreicht, die sich oberhalb und unterhalb der Streifen-Ebene SP befinden. Eine feste Verriegelung kann mit Kunststoffmaterial mit sich vertikal erstreckenden Verriegelungsflächen erzielt werden, die lediglich ungefähr 0,2–0,5 mm messen, insbesondere, wenn der Verriegelungswinkel 44 an einem Teil der Verriegelungsflächen groß ist, so beispielsweise ungefähr 90°, wie dies in 18b dargestellt ist. Das Verriegeln ist nur möglich, wenn ein Vorsprung oberhalb eines Hohlraums positioniert ist. Das Verriegeln kann in mehreren Schritten ausgeführt werden. Wenn sich der Vorsprung 21 nicht oberhalb des Hohlraums 20 befindet, wie dies in 18c dargestellt ist, verbleiben die Paneele in einer angewinkelten Position. Anschließend kann eine Verschiebung entlang der Verbindung stattfinden, und der Vorsprung 21 rutscht automatisch in den Hohlraum 20, wie dies in 18c dargestellt ist. 18 zeigt, dass die Feder 10 an der Kante ausgebildet sein kann, die einen Hohlraum 20 umfasst. Diese Ausführungsform kann eingesetzt werden, um Material zu sparen.
19 zeigt, dass biegsame Nuten 19 an der Rückseite mit einer Länge ausgebildet werden können, die kleiner ist als die Länge der Rückseite. Dieses ausbilden kann mit rotierenden Springwerkzeugen oder mit Messern durchgeführt werden. Der Vorteil besteht darin, dass die biegsamen Nuten 19 nicht in den Kanten-Teilabschnitten ausgebildet sind, in denen das Verriegelungssystem ausgebildet ist. Die biegsamen Nuten 19 können im Wesentlichen parallel zu den langen Kanten sein und können eine Länge haben, die kleiner ist als der Abstand zwischen den Verriegelungssystemen an den kurzen Kanten.
20a–b zeigen, dass Positionsmarkierungen 45 durch mechanisches Ausbilden oder mit Farbpunkten an der Feder 10 so ausgebildet werden können, dass sie von der Vorderseite her sichtbar sind. Sie können eingesetzt werden, um die Vorsprünge 21 oberhalb der Hohlräume 20 zu positionieren. 20b zeigt, dass die biegsamen Nuten 19 unterbrochen sein und in verschiedenen Strukturen angeordnet sein können.
21a–d zeigen, dass flexible Böden in Rollen mit überlappenden kurzen Kanten geliefert werden können, wobei jede Rolle einer Reihe entspricht. Die Rollen haben vorzugsweise eine Breite von 0,1–0,5 m und können Bodenmaterial umfassen, das in der installierten Position eine Länge von mehreren Metern hat. Eine bevorzugte Ausführungsform ist eine Rolle, die ein flexibles Bodenmaterial, vorzugsweise PVC-Material, umfasst, und die in einer abgerollten und installierten Position eine Länge hat, die 15-mal größer ist als die Breite. Eine Ausführungsform, die noch stärker bevorzugt wird, ist eine Rolle, bei der die Länge im installierten Zustand mehr als ungefähr 50-mal größer ist als die Breite. Eine derartige Rolle kann ungefähr 0,2 m breit und ungefähr 10 m lang sein und kann 2 m² Bodenmaterial umfassen. Ein extrudierter Verriegelungsstreifen 46, der einen ersten und einen zweiten nach oben vorstehenden Vorsprung 47 und 48 umfasst, kann in einer Aufnahmenut 49 in einer Kante der Rolle angebracht sein. Der erste sich nach oben erstreckende Vorsprung 47 wird in einer Aufnahmenut 49 einer ersten Kante 1 angebracht, und der zweite sich nach oben erstreckende Vorsprung 48 wird bei Installation gerollt und in eine Verriegelungsnut 14 gepresst, die in der angrenzenden Kante 1' einer zweiten Rolle ausgebildet ist. Ein derartiger kombinierter Press-und-Roll-Vorgang erleichtert das Einführen des Vorsprungs 48 in die Verriegelungsnut 14, da der Vorsprung allmählich in die Verriegelungsnut eingeführt wird, wenn der Boden abgerollt wird.
22a–22d zeigen, dass alle oben beschriebenen Ausführungsformen eingesetzt werden können, um Verriegelungsstreifen 46a, 46b, die an angrenzenden Paneel-Kanten oder Rollen-Kanten angebracht werden können, als separate Streifen auszubilden und ein vertikales und/oder horizontales Verriegeln zu ermöglichen. 22b und 22c zeigen, dass durch Stanzen eines extrudierten Kunststoffprofils Verriegelungsstreifen ausgebildet werden können, die Hohlräume 20 und Vorsprünge 21 umfassen. 22d zeigt die Verriegelungsstreifen in einer verriegelten Position. Das Verriegelungssystem wird mittels vertikaler Verschiebung verriegelt, wobei die Vorsprünge 21 mit einer Rollbewegung in die Hohlräume 20 eingeführt werden. Der erste sich nach oben erstreckende Vorsprung 47 kann mit Leim oder thermischem Verbinden kombiniert oder dadurch ersetzt werden. Die Verriegelungsstreifen können mehrere sich nach oben erstreckende Vorsprünge 48', 48 umfassen, wie dies in 22d dargestellt ist.
Die oben beschriebenen Verfahren können auch eingesetzt werden, um Linoleumböden oder andere flexible Böden zu verringern.

Claims

Bodenpaneele, die mit einem mechanischen Verriegelungssystem zum horizontalen Verriegeln einer ersten Kante (1) und einer zweiten Kante (1') aneinandergrenzender Bodenpaneele versehen sind, wobei die aneinandergrenzenden Bodenpaneele eine Kunststoff-Nutzschicht (13) sowie eine oder mehrere Kunststoff-Kernschicht/en (5a, 5b) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kunststoff-Kernschicht (5b) mehrere im Wesentlichen vertikale biegsame Nuten (19) mit einer vertikalen Ausdehnung von wenigstens etwa einem Drittel einer Kerndicke der Kunststoff-Kernschicht (5b) umfasst, wobei die vertikalen biegsamen Nuten (19) im Wesentlichen parallel zu langen Kanten der Bodenpaneele sind und eine Länge haben, die kleiner ist als ein Abstand zwischen den Verriegelungssystemen an kurzen Kanten der Bodenpaneele, die vertikalen biegsamen Nuten (19) an einer Rückseite der Kunststoff-Kernschicht (5b) ausgebildet sind, und das mechanische Verriegelungssystem zum horizontalen Verriegeln umfasst: einen Streifen (6), der mit einem Verriegelungselement (8) an der ersten Kante (1) versehen ist, wobei das Verriegelungselement (8) so eingerichtet ist, dass es in einer verriegelten Position mit einer nach unten offenen Verriegelungsnut (14) zusammenwirkt, und die nach unten offene Verriegelungsnut (14) in der zweiten Kante (1') ausgebildet ist.
Bodenpaneele nach Anspruch 1, wobei die Bodenpaneele des Weiteren mit einem mechanischen Verriegelungssystem zum vertikalen Verriegeln der ersten Kante (1) und der zweiten Kante (1') aneinandergrenzender Bodenplatten versehen sind, und das mechanische Verriegelungssystem zum vertikalen Verriegeln eine Feder (10) umfasst, die so eingerichtet ist, dass sie in einer verriegelten Position mit einer Federnut (9) zusammenwirkt.
Bodenpaneele nach Anspruch 1 oder 2, wobei die vertikalen biegsamen Nuten mit einer Unterlage (18) abgedeckt sind.
Bodenpaneele nach Anspruch 3, wobei die Unterlage (18) ein Schaumstoff ist.
Bodenpaneele nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kunststoff-Nutzschichten (3) und die eine oder mehreren Kunststoff-Kernschichten (5a, 5b) Polyvinylchlorid (PVC) umfassen.
Bodenpaneele nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die eine oder die mehreren Kunststoff-Kernschicht/en (5a, 5b) Füllstoffe umfasst/umfassen.
Bodenpaneele nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Bodenpaneele eine oder mehrere Schicht/en aus Glasfaser umfassen.
Bodenpaneele nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Bodenpaneele des Weiteren einen Unterkern (17) umfassen.
Bodenpaneele nach Anspruch 8, wobei der Unterkern (17) Holzfasern umfasst.
Bodenpaneele nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Unterkern (17) eine HDF-Platte oder eine Platte auf Basis von Wood Powder ist.
Bodenpaneele nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Streifen (6) einen Streifen-Körper (7) mit einem Hohlraum (20) umfasst, die zweite Kante (1') einen lokalen Vorsprung (21) umfasst, der sich nach unten erstreckt, der Vorsprung (21) sich in dem Hohlraum (20) befindet, wenn die Bodenpaneele vertikal und horizontal verriegelt sind, und der Hohlraum (20) sich vollständig durch den Streifen-Körper (7) hindurch erstreckt.
Bodenpaneele nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die vertikalen biegsamen Nuten (19) nicht durchgehend sind.