Photographische Silberhromidiodidemulsion tnd Verfahren zu
ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft eine photographische fcilberbromidiodideinulsion
■it tafelförmigen Silberhromidiodidkörnern sowie Verfahren zur Herstellung
derselben.
Die in der Photographic verwendeten strahlungsempfindlichen Emulsionen
bestehen bekanntlich aus einem Dispersionsmedium, in typischer Weise
Gelatine, mit darin verteilten Mikrokristallen, d. h. Körnern von
strahlungserapfindlichem Silberhalogenid. Zur Herstellung von photographischen
AufZeichnungsmaterialien mit Kamera-Empfindlichkeit finden
andere Emulsionen als Silberbromidiodidemulsionen nur beschränkte Verwendung.
Die Silberbromidiodidkbrner der Silberbromidiodidemulsionen
bestehen nicht aus einzelnen Kristallen aus Silberbromid und anderen Kristallen aus Silberiodid sondern vielmehr enthalten alle Kristalle
sowohl Bromid als auch Iodid. Obgleich es möglich ist, Silberiodid
bis zu seiner Löslichkeitsgrenze in Silberbromid einzuführen, d. h.
bis zu etwa 40 Mol-% Iodid, in Abhängigkeit von der Temperatur bei der
Kornbildung, werden normalerweise beträchtlich niedrigere Iodidkonzentrationen
angewandtAbgesehen von ganz speziellen Ausführungsformen
enthalten Silberbromidiodideraulsionen selten mehr als etwa 20 MqI-96
Iodid. Schon vergleichsweise sehr geringe lodidmengen, vom beispielsweise
0,05 Mol-% können vorteilhaft sein.
Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich hier sämtliche Halogenidprozentsätze auf das in der entsprechenden Emulsion, dem
Korn oder im Kornbereich vorliegende Silber. Ein Silberbromidiodidkorn
mit 40 Mol-% Iodid enthält somit uuch 60 Mol-% Bromid.
In zur Herstellung von Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien im allgemeinen
und radiographischen Aufzeichnungsmaterialien i.m speziellen
verwendeten Silberhalogenidemulsionen lassen sich verschiedene reguläre und irreguläre Kornformen feststellen. Die regulären körner sind
oftmals kubisch oder oktaedrisch.
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Die Kornkanten können dabei Abr.undungen aufgrund von Reifungseffekten
aufweisen und im Falle der Gegenwart von starken Reifungsmitteln ,beispielsweise Ammoniak, können die Körner sogar kugelförmig
oder rund sein oder in Form von vergleichsweise dicken Plättchen existieren, die nahezu kugelig 3ind, wie beispielsweise aus der
US-PS 3 Ö9k 871 und dem Buch von Zelikman und Levi "Making and Coating
Photographic Emulsions", Verlag Focal Press, 1961+, Seite 223
bekannt. Stäbchenförmige Körner in verschiedenen Anteilen können des weiteren häufig vermischt mit anderen Kornformen beobachtet werden,
und zwar insbesondere dann, wenn der pAg-Wert, d.h. der negative Logarithmus der Silberionenkonzentration der Emulsionen während
der Ausfällung verändert wurde, was beispielsweise beim Einfachr-Einlauf-Ausfällungsverfahren
der Fall ist.
Die tafelförmigen Silberbromidkörner, die bisher intensiv untersucht
worden sind, oftmals in Makrogrößen, haben keine photographische Verwendung gefunden.
Unter tafelförmigen Silberhalogenidkornern sind hier solche zu verstehen,
die zwei parallele cder praktisch parallele Kristallflächen
aufweisen, die beide wesentlich größer sind als andere einzelne
Kristallflächen des Kornes. Das Aspektverhältnis, d.h. das Verhältvon
Durchmesser zu Dicke der tafelförmigen Körner liegt dabei über
1:1. Derartige Si lberhalogenidkörner mit einem Aspektverhältnis
von größer als 1 : 1 werden von de Cugnac und Chateau in einer Arbeit
mit dem Titel "Evolution of the Morphology of Silver Bromide Crystals duriig Physical Ripening", veröffentlicht in der Zeitschrift
"Science et Industries Photograpaiques", Band 33, Nr.2
(1962), Seiten 121 - 125 beschrieben.
Von 1937 bis in die 50iger Jahre hat di.e Firma Eastman Kodak Company
ein doppelseitig beschichtetes radiographisches Filmmaterial
unter der Handelsbezeichnung "flJo-Screen X-Ray Code 5133" auf den
Markt gebracht. Die beiden auf den Schientträger aufgetragenen
Emulsionsschichten bestanden aus mit Schwefel sensibilisierten Silberbromidemulsionsachi chten.
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Da die Eaulsioftsschichten für eine Bestrahlung mit Röntgenstrahlen
bestiaot waren, waren sie nicht spektral sensibilisiert. Die tafelfÖraigen
Körner hatten ein durchschnittliches Aspektverhältnis von 5 bis 7 : 1 und nachten mehr als 50% der projAzierten Fläche aus,
während die nichttafelförrsiigen Körner mehr als 25?<>
der projezierten Fläche ausmachten. Mehrmalige Wiederholungen des seinerzeit angewandten
Herstellungsverfahrens ergaben, daß die Emulsion mit dem höchsten
Aspektverhältnis von 7 : 1 tafelförmige Körner mit einem durchschnittlichen
Korndurchmesser von 2,5 Mikron und eine.· durchschnittlichen Dicke von 0,36 Mikron aufwies. Dei anderen Wiederholungen
enthielten die Emulsionen dickere tafelförmige Körner von kleinerem
Durchmesser und geringerem durchschnittlichen Aspektverhältnis.
Von den bekanntgewordenen Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen
Silberbroraidiodidkornern weisen keine ein hohes durchschnittliches
Aspektverhältnis auf. Eine Diskussion von tafelförmigen
Silberbroaidiodidkörnern findet sich in dem Buch von Duffin "Photographic
Enulsicn Chemistry", Verlag Focal Press, 1966, Seiten 66 72 und in einer Arbeit von Trivelli und Smith mit dem Titel "The
Effect of Silver Iodide upon the Structure of Bromo-1 oiiide Precipit-ation
Series", veröffentlicht in der Zeitschrift "The ■ Photographic
Journal", Band LXXX, JuIi 1940, Seiten 285 - 288. Die \utoren stellen
eine deutliche Verminderung sowohl der Korngröße als auch des Aspektverhältnieses
bei Einführung von Iodid feat. In einer Arbeit mit dem
Titel "Nucleation and Growth Rates During the Precipitation of Silver
Halide Photographic Emulsions", veröffentlicht in der Zeitschrift
"Photographic Sciences and Engineering'1 Band 14, Nr.4, Juli-August
1970, Seiten 248 -257 wird die Herstellung von SilberUroini d- und SiI-berbromidiodidemulsionen
des Types, der durch eine Ei ifach-Einlauf-Ausfällung
herstellbar ist, unter Verwendung einer ko itinuierlίch arbeitenden
Fällungsvorrichtung beschrieben.
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- .: .: .-..·. 3247634
In jüngerer Zeit sind des weiteren Verfahren zur Herstellung von Emulsionen bekannt geworden, in denen ein großer Anteil
des Silberhalogenides in Form von tafelförmigen Körnern vorliegt.
So ist beispielsweise aus der US-PS h 003 931,ein Verfahren
zur Herstellung von Silberhalogenidkörnern eines tafelförmigen Habitus mit kubischen ΧίΟΟί- Ebenen und einem Aspektverhältnis,
bezogen auf die Kantenlänge, von 1,5 bis 7 : 1
bekannt. Die tafelförmigen Körner weisen quadratische und
rechteckige Hauptebenen auf, die für JiOO^- Kristallebenen
charakteristisch sind. Auster US-PS It o6? 739 ist des weiteren
die Herstellung von Silberhalogenidemulsionen bekannt, bei denen die meisten der Körner vom oktaedrischen Zwillingstyp
sind und die sich herstellen lassen durch Erzeugung von Impfkristallen, Erhöhung der Grosse derselben durcn Ostwald-Reifung
in Gegenwart eines Silberhalogenidlösungsmittels und Vervollständigung des Kornwachstums ohne Renukleierung oder
Ostwald-Reifung unter Steuerung des p.rir-Wertes, d. h. des
negativen Logarithmus der Bromidionen-Konzentration. Aus den
US-PS k 150 991*, h 184 877 und It 184 878, der JB-PS 1 570 581
und den DE-OS 29 05 655 und 29 2 1 077 ist des weiteren die
Herstellung von Silberhalogenidkörnern von flacher oktaedrischer
Zwillings-Konfiguration durch Verwendung von Impfkristallen
bekannt, die zu mindestens 90 MoI-Ji aus Iodid bestehen,
^n mehreren der Patentschriften finden sich Angaben darüber,
daß diese Enulsionen eine erhöhte Deckkraft aufweisen, und zur
Herstellung von Kamera-Filmen, und zwar sowohl Schwärz-Weiß-Filmen
wie aucn Farofilmen geeignet sind. In der US-PS
k Ο63 951 wird eine obere Grenze des Aspektverhältnisses vor. 7 : 1 angegeben, das jedoch im Hinolick auf die vergleichsweise
sehr niedrigen Aspektverhältnisse, die nach den Beispielen erhalten werden, und bei nur 2 : 1 liegen, unrealistisch
hoch ist. Aus einer Wacharbeit der Beispiele und aus der Ber trachtung der veröffentlichten Photomikrographien ergibt sich,
daß das Aspektverhältnis im Falle der anderen zitierten Patentschriften
ebenfalls bei unter 7 : 1 liegt. Die japanische Patentanmeldung Kokai 11+2 329 vom 6. November I98O entspricht
offensichtlich im wesentlichen der US-PS If 150 99*t, ist jedoch
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nicht auf die Verwendung von Silberiodid-Impfl·.ristallen ber..·
schränkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine photographische Silberbromidiodidemulsion
aus einem Dispersionsmedium mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern anzugeben, die durch verbesserte photcgraphisehe Eigenachaften gekennzeichnet ist, insbesondere
Bilder einer verbesserten Schärfe liefert, und bei chemischer und spektraler Sensibilisierung durch ein verbessertes
Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnis, sowie eine
verbesserte Blau-Minusblau-Trennung gekennzeichnet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Emulsion anzugeben.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch eine photographischs Selberbromidiodidemulsion und Verfahren zu ihrer Herstellung,
vie f.n den Ansprüchen angegeben.
Wie bereits dargelegt, sind aus den US-PS 1* Ο67 739 und
k 150 99k und anderer, der angegebenen Patentschriften lediglich
Silberhalogenidemulsionen mit nur geringen oder kleinen Aspektverhältnissen bekannt, die Vorteile bezüglich ihrer
Deckkraft und anderer photographischer Eigenschaften aufweisen
sollen. Durch die erfindungsgemäße Herstellung von SiI-berbromidiodidemulsionen
mit hohem Aspektverhältnis werden
erstmalig die Eigenschaften der bekannten Silberbromiiiodidemulsionen
mit den Vorteilen eines hohen Aspektverhältnisses kombiniert.
So lassen sich erfindungsgemäß beträchtliche Vorteile bezüglich
des Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisses sowie
der Blau-Minusblau-Empfindlichkeitsunterschiede Lm Falle
von chemisch und spektral sensibilisierten Silber Dromidiodidemulsionen
erzielen. Bei Verwendung von erf indun'gsgemäßen
Silberhalogenidemulsionen zur Herstellung photographischer
Aufzeichnungsmaterialien läßt sich des Weiteren die Schärfe
der Silberhalogenidemulsionsschichten erhöhen, die unter
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Schichten liegen, die aus erfindungsgemäßen Emulsionen erzeugt
wurden, wenn sie eine solche Position aufweisen, daß das auf
sie auftreffende Licht frei von einer ins Gewicht fallenden Streuung ist oder praktisch nicht gestreut ist. Die erfindungsgemäßen
Emulsionen wirken sich diesbezüglich besonders vorteilhaft aus, wenn sie in Form von Emulsiosschichten verwendet werden,
die der zur Belichtung verwendeten Lichtquelle am nächsten liegen. Werden die erfindungsgemäßen Emulsionen spektral außerhalb
des blauen Bereiches des Spektrums sensibilisiert, so
zeigen sie eine scharfe Empfindlichkeitstrennung im blauen Bereich
des Spektrums im Vergleich zu dem Bereich des Spektrums, dem gegenüber sie spektral sensibilisiert sind. Minusblau senr
sibilisierte ■ — Silberbromidiodideaulsionen
gemäß der Erfindung sind gegenüber blauem Licht beträchtlich
weniger empfindlich als gegenüber Minusblau-Licht und erfordern keinen Filterschutz zur Herstellung von annehmbaren Minusblau-Auf
Zeichnungen, wenn sie mit neutralem Licht, beispielsweise Tageslicht, von 550O0K belichtet werden. Die Silberbromidiodidemulsionen
der Erfindung weisen des weiteren, wenn sie sensibilisiert werden,im Vergleich zu bisher bekannt gewordenen
tafelförmigen Silberhalogenidemulsionen und im Vergleich zu den besten bisher bekannt gewordenen Empfindlicnkeits-Körnigk»iits-Verhältnissen,
die sich bisher mit bekannten Silberbrom^ldiodidemulsionen
erzielen ließen, verbssserte Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse
auf. Erfindungsgemäß lassen sich ferner beträcntliche Erhöhungen der Blausmpfindlichkeit im Vergleich
zur natürlichen Blauempfindlichkeit erzielen, wenn.spektrale
Sensibilisierungsmittel für den blauen Bereich zugesetzt werden.
i)ie erfindungsgemäßen Emulsionen lassen sich außerordentlich
vielseitig verwenden. So können sie beispielsweise auch zur
Herstellung von radiographischen Aufzeichnungsm iterialien verwendet
werden, bei deren Herstellung ein strahlangsdurchlässiger
Schichtträger beidseitig beschichtet wird, um den sog.
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wCro88Over-Effekt" zu vermindern. So zeigt ein Vergleich von
radiographischen AufZeichnungsmaterialien, hergestellt unter
Verwendung von Emulsionen nach der Erfindung mit entsprechenden radiographischen Materialien, hergestellt unter Verwendung
üblicher Emulsionen einen verminderten "Crossover-Effekt"»
bedingt durch den Einsatz erfindungsgeme.ßer Emulsionen. Alternativ
lassen sich vergleichbare "Crossover-Effekte"bei Verwendung von erfindungsgemäßen Emulsionen bei Einsatz verminderter
Silberbeschichtungsstärken erzielen.
Erfinduogsgemäße Emulsionen lassen sich des weiteren in vorteilhafter Weise beispielsweise zur Herstellung von Aufzeichnungsmaterialien
und Aufzeichnungseinheiten für das BildübertVagungsverfahren
verwenden. Bei diesen lässt sich ein höheres Empfindlichkeits-Silberbeschichtungsstärken-Verhältnis erreichen»
ferner wird das übertragene Bild schneller sichtbar und das Übertragene Bild weist einen höheren Kontrast auf bei verminderter
Entwicklungsdauer. Die erfindungsgemäßen Emulsionen weisen
auch noch andere photographische Vorteile auf, z.Z. eine verminderte
Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen der Entwicklungsteoperatur
uad liefern Bilder von erhöhtem Farbkontrast.
Die Erfindung ermöglicht des weiteren ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung einer Silberbromidiodidemulsion
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines honen Aspektverhältnisses.
Obgleich die Verwendung von Impfkeimen möglich ist, ist es doch unnötig, entweder Impfkeime zu verwenden oder die
Fällungsbedingungen zwischen der Keimbildungsstufe und der Wachstumsstufe bei der Emulsionsausfällung zu verändern» um
Korner mit hohem Aspektverhältnis zu erhalten. In seiner bevorzugten
Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
vergleichsweise einfacher als bisher bekannte Verfahren. nach denen sich tafelförmige Silberbromidiodidemulsionen herstellen
lassen und überlegen zur Herstellung von Silberbromidiodidemulsionen
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines
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• »'12,' - 12"
hohen Aspektverhältmisses, wo andere Verfahren versagen.
Die Abbildungen und Zeichnungen dienen der näheren Erläuterung der Erfindung. Im einzelnen sind dargestellt in:
Figuren 1 und 2 : Photomikrographien vor. erfindungsgemäßen
Emulsionen.
Figuren 3.f.6Λ.7 : Diagramme, in denen die Empfindlichkeit in
Abhängigkeit von der Körnigkeit aufgetragen i s t un d
Figur 5 '· eine schematische, die Lichtstreuung betreffende
Darstellung.
Der hier gebrauchte Ausdruck "hohes Aapektverhältnis" besagt,
daß die Silberbromidiodidkörner mit einer Dicke von veniger als
0,5 und einem Durchmesser von mindestens 0,6 Mikron ein durchschnittliches oder mittleres Aspektverhältnis von größer als
8 : 1 aufweisen und mindestens 50% der gesamten projizierten
Fläche der Silberhalogenidkörner ausmachen.
Besonders vorteilhafte Silberbromidiodidemulsionen gemäß der
Erfindung sind solche, in denen die Silberbromidiodidkörner mit einer Dicke von weniger als 0,5 Mikron, optimal von veniger
als 0,2 Mikron und einem Durchmesser von mindestens 0,6 Mikron ein durchschnittliches Aspektverhältnis von mindestens 12 : 1
und in optimaler Weise von mindestens 2C : 1 aufweisen. Herstellbar sind des weiteren Emulsionen mit sehr hohem durchschnittlichen
Aspektverhältnis z.B. von bis zu 100 : 1 ,bis zu 200 :1 oder darüber.
In besonders vorteilhafter Weise machen diese Silberbromidiodidkörner
mindestens 10% und in optimaler Weise mindestens
90? der gesamten projizierten Fläche der Silberbromidiodidkörner
aus .
Zu bemerken ist, daß um so dünner die tafelförmigen Körner sind, die einen bestimmten Prozentsatz der projizierten Fläche
.: .: .: .: ^32% 16 34
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ausmachen, um so höher das durchschnittliche Aspektverhältnis
der Korner ist. In typischer Weise haben die tafelförmigen Körner eine durchschnittliche oder mittlere Dicke von mindestens 0,03
Mikron, insbesondere mindestens 0,05 -Märk-r^e-a, obgleich auch noch
dünnere tafelförmige Körner hergestellt werden können, z.B. bis zu
0,01 Mikron. Zur Herstellung von Aufzeichnungsmaterialien und Aufzeichnungseinheiten
für das Bildübertragungsverfahren eignen sich s.B. in vorteilhafter Weise Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern, die eine durchschnittliche
Dicke von bis zu 0,5 Mife?«» aufweisen. Mittlere oder durchschnittliche
Korndicken von bis zu 0,5 -M44t*©« eignen sich wie im folgenden
noch beschrieben werden wird, beispielsweise auch in vorteilhafter Weise zur Aufzeichnung von blauera Licht. Um hohe Aspektverhaltnisee
ohne ungebührliche Erhöhung des Korndurchmessers au
erreichen, hat es sich normalerweise jedoch als vorteilhaft erwiesen, venn die tafelförmigen Körner der erfindungsgemäßen Emulsionen
eine durchschnittliche Dicke von weniger als , oder bis zu O0 3 /*««
Mikro aufweisen.
Die beschriebenen Korncharakteristika der erfindungsgemäßen SiI-berbromidiodidemulsionen
lassen sich nach dem Fachmann bekannten Verfahren feststellen. Wie bereits dargelegt, bezieht sich der
Ausdruck "Aspektverhältnis" auf das Verhältnis von Korndurchaesser zu Korndicke. Der "Korndurchmesser" ist dabei definiert als der
Durchmesser eines Kreises mit einer Kreisfläche, die der projizierten
Fläche des Kornea gleich ist, die sich aus einer Photomir krographie oder einer ülektronenmikrogreiphie einer Lmulsionsprobe
ergibt. Von den Schattenzonen von Elektronenmikrographien von Emulsionsproben lassen sich die Dicke und der Durchmesser eines
jeden Kornes bestimmen und die tafelförmigen Körner identifizi dxe eine Dicke von weniger als 0,5 -Mi4treB und einen Durchmesser
von mindestens 0,6 Μ*4Μ^©ίΐ aufweisen. Hieraus läßt sich das Aspektverhältnis
eines jeden tafelförmigen Kornes errechnen, wonach die Aspektverhältnisse von allen Körnern in der Probe, die
(Um
eine Dicke von weniger als 0,5 MÜH^eü und einen Durchmesser
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von mindestans 0,6 haben, gemittelt werden können,
wodurch ihr mittleres Aspektverhältnis erhalten wird. Nach dieser Definition ist das durchschnittliche Aspektverhältnie
der Mittelwert aus den einzelnen Aspektverhältnissen der tafelförmigen Körner. In der Praxis ist es gewöhnlich einr
fächer eine durchschnittliche oder mittlere Dicke und einen
durchschnittlichen oder mittleren .Durchmesser der tafelförmi
gen Körner mit einer Dicke von weniger als 0,5 und.
μη*
einem Durchmesser von mindestens 0,6 M- zu ermitteln und
das durchschnittliche Aspektverhältnis als das Verhältnis aus
diesen beiden Mittelwerten zu berechnen. Gleichgültig ob die Mittelwerte aus den einzelnen Aspektverhältnissen oder die
Mittelwerte aus den Dicken- und Durchmesserbestimmungen zur
Ermittlung des durchschnittlichen Aspektverhältnisses verwendet werden, innerhalb der Toleranzen der angegebenen Korngroßen, weichen die erhaltenen durchschnittlichen Aspektverhältnisse
nicht wesentlich von einander ab.
Die projizierten Flächen der tafelförmigen Silberbromidiodidkörner
mit den angegebenen Dicken- und Durchmesserkriterien können summiert werden und die projizierten. Flächen der anderen
Silberbromidiodidkörner der Photomiirographie können ebenfalls summiert werden, und aus den beiden Summen läßt sich der
Prozentsatz der gesamten projizierten Fläche der tafelförmigen fJilberbromidiodidkörner mit den angegebenen Dicken- und Durehmesserkritierien
errechnen.
Bei den oben beschriebenen Bestimmungen wurde eir.e Korndicke yon weniger als 0,5 - für ein tafelförmiges Vergleichekorn
ausgewählt, um die besonderen hier beschriebenen dünnen tafelförmigen Körner von dickeren tafelförmigen Körnern zu
unterscheiden, welche schlechtere photographische Eigenschaften aufweisen. Des weiteren wurde ein Vergleichs-Korndurchmesser
von O,6*4ikrun ausgewählt, da bei kleineren Durchmessern
es nicht immer möglich ist, tafelförmige und nicht tafelförmige Körner in Mikrograpnien voneinander zu unterscheiden.
BAD
Der Ausdruck "projizierte Fläche" wird hier im gleichen Sinne gebraucht wie die Ausdrücke "Projektionafläche" und "projektive
Fläche", die oftmals gebraucht werden. Verwiesen wird beispielsweise auf das Buch von James und Higgins "Fundamentals
of Photographic Theory", Verlag Morgan und Morgan, New York, Seite 15, ^9hö.
Fig. 1 ist eine Photomikrographie einer beispielsweisen Emulsion
nach der Erfindung, ausgewählt, um die verschiedenen Kornformen, die in der Emulsion vorliegen können, zu zeigen.
Bei dem Korrs 101 handelt es sich um ein tafelförmiges Korn,
das den angegebenen Durchmesser- und Dickenkriterien genügt»
Aus der Photomikrographie ergibt sich, daß die große Mehrzahl
der Körner tafelförmige Körner sind» die den angegebenen Dicken- und Durchmesserkriterien genügen. Diese Körner haben ein
durchschnittliches Aspektverhältnis von 18 : 1. Vorhanden sind
des weiteren wenige Körner, die den angegebenen Dicken- und Durchmesserkriterien nicht genügen. Aas Korn 103 z.B. ist ein
nicht-tafelförmiges Korn. Es hat eine Dicke von größer als 0s3
Mikron. Das Körn 105 ist ein feines Korn, das den Durchmesserkriterien
ebenfalls nicht genügt. Bei dem Korn 1OT handelt es sich um ein dickes tafelförmiges Korn, das zwar dem angegebenen
Durchmesserkriterium genügt, nicht jedoch dem Dicken-Kriterium. Je nach den bei der Emulsionsherstellang eingehaltenen Bedingungen,
die im folgenden noch eingehender, diskutiert werden, können zusätzlich zu den gewünschten tafelförmigen Silberbromidiodidkörnern,
die den angegebenen Dicken- und Durchmesserkriterien genügen, auch noch sekundäre Kornpopulationen von
nicht-tafelförmigen Körnern, feinen Körnern oder dicken tafelförmigen
Körnern zugegen sein. Gelegentlich können auch noch andere nicht-tafelförmige Körner, z.B. Stäbchen zugegen sein.
Obgleich es sich ganz allgemein als vorteilhaft erwiesen hat, die Anzahl von tafelförmigen Körnern, die den angegebenen
Dicken- und Durchmesserkriterien genügen, zu maximieren, kann
das Vorhandensein von sekundären Kornpopulationen ggf. zweckmäßig oder möglich sein, vorausgesetzt,, daß die
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Emulsionen das definierte hohe Aspektverhältnis beibehalten.
Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Emulsion kann durch ein Fällungsverfahren erfolgen, das ebenfalls Gegenstand der
Erfindung ist und im folgenden näher beschrieben verden soll.
In ein Übliches Reaktionsgefäß, wie es üblicherweise für die Ausfällung von Silberhalogenid verwendet wird, ausgerüstet mit
einem wirksamen Rührmechanismus, wird zunächst ein Dispersionsmedion
eingeführt. In typischer Weise macht dieses Despersionemedium,
das zunächst in das Reaktionsgefäß eingeführt wird, mindestens etwa 10 Gew.-?, vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% des
gesamten Dispersionsmediums aus, das in der Silberbromidiodidemuleion
am Ende der Kornausfällung vorliegt. Da ggf. Disperaionsmedium
aus dem Reaktionsgefäß durch Ultrafiltration während
der Silberbromidiodidfällung abgezogen verden kann, wie
esjbeispielsweise aus der FR-PS 2 1+71 620 und der BK-PS 886 61»5
bekannt ist, kann das Volumen des Dispersionsmediums, das anfangs im Reaktionsgefäß zugegen ist, gleich sein oder gar über
dem Volumen der Silberbromidiodidemulsion liegen, die im Reaktionegegäß
zum Endpunkt der Kornaus fällung vorliegt. Das anfangs in das Reaktionsgefäß eingeführte Dispersionsmedium
besteht vorzugsweise aus Wasser oder einer Dispersion eines Peptisations;nittels in Wasser, wobei ggf. noch andere Stoffe
und/oder Verbindungen zugegen sein können, beispielsweise ein oder mehrere Silberhalogenidreifungsmittel und/oder Metall-Dotiermittel,
wie sie im folgenden noch näher beschrieben wer*, den. Ist von Anfang an ein Peptisationsmittel zugegen, so
liegt die Menge desselben vorzugsweise bei mindestens 10 Gew.% insbesondere bei mindestens 20 Gev.% der gesamten Peptisationsmittelmenge,
die zum Schluß der Silberbromidiodidausfallung vorliegt. Zusätzliches Dispersionsmedium wird in das Reaktionsgefäß mit den Silber- und Halogenidsalzen eingeführt, gegeben
nenfalls auch durch eine separate Einlaufdüse. Gemäss üblicher
Praxis kann der Anteil an Dispersionmedium, insbesondere zur Erhöhung des Anteiles an Peptisationsmittel nach Beendigung
BAD ORSGiNAL
der Salzzugaben eingestellt werden.
Ein kleinerer Anteil, in typischer Weise weniger als 10 Gew.-?
der Bromidealamenge, die zur herstellung der Silberbromidiodidkörner
verwendet wird, liegt anfangs im Reaktionsgefäß vor , um
die Bromidionenkonzentration des Jispersionsmedium zu Beginn der Silberbromidiodidausfällung einzustellen. Das Diepersionsmediua
im Reaktionsgefäß ist anfangs von Iodidionen praktisch frei „ da
die Gegenwart von Iodidionen vor der gleichzeitigen Einführung der Silber- und Bromidsalze die Bildung von dicken und nichttafelförmigen Körnern begünstigt. Der hier gebrauchte Ausdruck
"von Iodidionen praktisch frei" bedeutet, daß im Vergleich zu Bromidionen eine unzureichende Menge an Iodidionen vorhanden ists
um in Fora einer separaten Silberiodidphase ausgefällt zu werden. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, die lodidkonzentration im.
Reaktionsgefaß vor der Silbersalzeinführung bei weniger als 0„5
Mol-?, bezogen auf die gesamte vorhandene Halogenidionenkonzentration
zu halten. Ist der pBr-Wert des Dispersionsmediums anfangs
zu hoch, so sind die tafelförmigen Silberbromidiodidkörner9 die
erzeugt werden, vergleichsweise dick und weisen infolgedessen
ein niedriges Aspektverhältnis auf. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, den pBr-Wert im Reaktionsgefäß anfangs bei oder unter
1,6, vorzugsweise unter 1a5 zu halten. Ist andererseits der pBr-Wert
zu niedrig, so wird die Bildung von nicht-tafelförmigen SiI-ber^^
Jbromidiodidkörnern begünstigt. Infolgedessen hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, den pBr-Wert im Reaktionsgefäß auf oder über 0,6» vorzugsweise über 1,1 einzustellen.
Wie bereits dargelegt, ist der pBr-Wert definiert als der negative
Logarithmus der Bromidionenkonzentration. üie pH-, pCl,-pl-und
pAg-Werte stellen in entsprechender Weise die negativen Logarithmen der Wasserstoff-, Chlorid-, Iodid- und Silberkonzentrationen
dar.
Während des Ausfällungsprozesses werden Silber-, Bromid- und
Iodsalze nach üblichen Methoden in das Reaktionsgefäß eingeführt. In typischer Weise wird eine wässrige Lösung eines löslichen
_ . 18 _
Silbersalzes, z.B. Silbernitrat in das üeaktionsgefäß gleichseitig
mit den Bromid- und Iodidsalzen eingeführt. Die Bromid- und
Iodidsalze verden in typischer Weise ebenfalls in Form von wässrigen
Salzlösungen eingeführt, beispielsweise in Form von wäss rigen Losungen von einem oder mehreren löslichen Ammonium-,
Alkalimetall- (z.B. Natrium- oder Kalium-), oder Erdalkalimetall-(z.B.
Magnesium- oder Calcium-) Salzen. jJas Silbersalz wird mindestens
anfangs in das Reaktionsgefäß getrennt von den Bromid- und Iodidsalzen eingeführt, Die Iodid- und Bromidsalze können in
das Reaktionsgefäß getrennt oder in Form einer Mischung eingespeist werden.
Bei Einführung des Silbersalzes in das Reaktionsgefäß wird die
Keimbildungsstufe der Kornbildung eingeleitet. Dies bedeutet, daß eine Population von Kornkeimen erzeugt wird, die als Ausfällungszentren
für Silberbromid und Silberiodid dienen, wenn die Einführung von Silber-, Bromid-und Iodsalzen fortgesetzt wird.
Die Ausfällung von Silberbromid und Silberiodid auf bereits existierende Kornkeime stellt die Wachs turns stufe der Kornbildung
dar. Die Aspektverhältnisse der tafelförmigen Körner, die nach dem Verfahren der Erfindung erzeugt werden, werden weniger durch
Iodid- und Bromidkonzentrationen während der Wachstumsstufe beeinflußt
als während der Keimbildungsstufe. Infolgedessen ist es
möglich, während der Wachstumsstufe den zulässigen Spielraum des
pBr-Wertes während der gleichzeitigen einführung der Silber-, Bromid- und Iodidsalze auf über 0,6, vorzugsweise auf 0,6
bis 2,2, insbesondere auf 0,8 bis 1,6 zu erhöhen, wobei der letztere Wert dann besonders vorteilhaft ist, wenn sich
eine beträchtliche Kornkeimbildung während der Einführung der Silber-, Bromid- und Iodidsalze fortsetzt, wie im Falle der Her-Stellung
von hochpolydispersen Emulsionen. Die Erhöhung des pBr-Wertes auf über 2,2 während des Wachstums der tafelförmigen
Körner führt zu einer Verdickung der Körner, läßt sich jedoch in vielen Fällen tolerieren, da dennoch ein durchschnittliches
Aspektverhältnis von größer als 8 : 1 erzielt wird.
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Gemäß einer alternativen Verfahrensweise zur Einführung von
Silber-, Bromid- und Iodidsalzen in Form von wässrigen Lösungen kann ei besonders vorteilhaft sein, die Silber-, Bromid- und
Iodidaalze Anfangs oder während der Waciistumsstuf e in Form von
feinen, im Dispersionsmedium suspendierten Silberhalogenidkörnern
zuzugeben. Die Korngröße wird dabei zweckmäßig derart gewählt, daß sie leicht einer Ostwald-Keifung auf größeren Kornkeimen
unterliegen, wenn solche vorhanden sind. Die maximal
geeignete Korngröße hängt dabei von den speziellen Bedingungen im Reaktionsgefäß ab, beispielsweise der Temperatur und dem
Vorhandensein von £öslichmachenden Mitteln und Keifungsmitteln»
Es lassen sich Silberbromid-, Silberiodid- und/oder Silberbromidiodidkörner
einführen. Da gegenüber Chlorid vorzugsweise
Bromid und/oder Iodid ausgefällt wird, ist es auch möglich,
Silberchloridbromid- und Silberbromidiodidkörner einzusetzen.
Bei den Silberbalogenidkörnern handelt es sich vorzugsweise um
sehr feinkörnige Körner, beispielsweise solche eines mittleren Durchmessers von weniger als 091 Mikron,
Unter,
VBerücksichtigung der angegebenen pBr-ürfordernisse können
die Konzentrationen und Geschwindigkeiten der Silber-, Bromid- und lodidsalzzugaben übliche sein. Vorzugsweise werden die Silber-
und Halogenidsalze in Konzentrationen von 0,1 bis 5 Molen
pro Liter eingeführt, obgleich auch niedrigere Konzentrationen und höhere Konzentrationen möglich sind, Ibeispielswiese von 0a01
Molen pro Liter bis zum Sättigungsgrad. Als besonders vorteilhafte Ausfällungsverfahren haben sich solche erwiesen, bei denen
verkürzte Ausfällungszeiten erreicht werden durch Erhöhung der
Zugabe- Mengen bei der Silber- und HalogenidsalzeinführungSwährend
des Herstellungsprozesses. Der Grad der
Silber- und Halogenidsalzzugabe läßt sich erhöhen entweder durch
Erhohen der Geschwindigkeit, mit der das üispersionsmedium und
die Silber- und Halogenidsalze eingeführt werden oder durch
Erhöhen der Konzentrationen der Silber- und Halogenidsalze im
.Dispersionsmedium, das eingeführt wird. Als besonders vorteilhaft
hat es sich erwiesen, die Geschwindigkeit der Silber- und Halogenidsalzzugabe zu erhöhe"ns die Zugabegeachwindigkeit
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OZ <4 I
jedoch unterhalb des Schwellenwertes zu halten, bei dem die Eildung von neuen Kornkeimen begünstigt wird, d.h. eine Renukleierun-g
vermieden wird, wie es beispielsweise in den US-PS 3 650 757, 3 672 900, k 2l*2 1*1*5,der DE-OS 21 07 11Ö, der
Europa-Anmeldung 80 102 2l*2 und von Wey in der Arbeit "Growth
Mechanisms of AgBr Crystals in Gelatin Solution", veröffentlicht in der Zeitschrift "Photographic Science and Engineering",
Band 21, Wr. 1 Januar /Februar 1977, Seiten lktf vorgeschlagen
wird.
Curch Vermeidung der Bildung von zusätzlichen Kornkeimen nach
Erreichen der Wachstumsstufe des Ausfüllungsprozesses lassen
eich relativ monodisperse tafelförmige Silberbromidiodidkorn-Populationen
erzielen. Emulsionen mit einem Variatioskoeffizienten
von weniger als etwa 305» lassen sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren herstellen. Der Variationskoeffizient ist dabei definiert als das 10Ofache der Standardabweichung vom
Korndurchmesser dividiert durca den mittleren Korndurchmesser.
Durch absichtliche Begünstigung der Renukleisierung während der Wachstumsstufe des Ausfällungsprozesses ist es möglich,
polydisperse Emulsionen von beträchtlich höherem Variationskoeffiziente.a
herzustellen.
Die Konzentration des Iodides in den Silberbromidiodidemulsionenjläßt
sich durch die einführung von Iodidsalzen steuern. Jede übliche Iodidkonzentration läßt sich einsetzen. So können
sogar sehr geringe Iodidkonzentrationen, von beispielsweise
0,05 Mol-#, vorteilhaft sein.Als besonders vorteilhaft hat es
sich erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Emulsionen mindestens
0,1 Mcl-# Iodid enthalten. Sil'oeriodid läßt sich in die tafelförmigen
Silberbromidiodidkörner jedoch bis zur Löslichkeitsgrenze
des Silberiodides im Silberbromid bei der Temperatur der Kornbildung einarbeiten. Dies bedeutet, daß Silberiodidkonzentrationen
bis zu etwa 1*0 Mol-ft in den tafelförmigen Silberbromidkörnern
bei Fällungstemperaturen von 90 C erreicht werden können. In der Praxis lassen sich Fällungstemperaturen nach
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unten bis zu etwa Raumtemperatur anwenden, z.B. etwa 30 C.
Ganz allgemein hat es sich als vorteilhaft erwiesen^, wenn die
Fällung bei Temperaturen von UO - 80 C erfolgt. Im Falle der
meisten photographischen Anwendungsgebiete hat es sich des weiteren als vorteilhaft erwiesen, die maximalen Iodidkonzentrationen
auf bis 20 MoI-J? zu begrenzen, wobei optimale Iodid-Konzentraticnen
Dei b:.s zu 15 MoI-Ji liegen.
Das relative Vernältnis von Iodid- und iiromidsalzen, die in
das Reaktionsgefäß während des Ausfällur.gsprozesses eingeführt werden, kann auf ein festes Verhältnis eingestellt werden, um
ein praktisch gleichförmiges Iodidprofil in den tafelförmigen
Silberbromidiodidkornern zu erreichen oder aber auch variiert
werden, um unterschiedliche photographische Kffekte zu erreichen. Spezielle photographische Vorteile können sich aus der Erhöhung
des lodidverhältnisses in ringförmigen Bereichen oder anderen lateral versetzten Bereichen im Vergleich zum zentralen Bereich
der tafelförmigen Silberbromidiodidkörner erfindungsgemäßer
Emulsionen ergeben. So können beispielsweise Iodidkonzentrationen in den zentralen Bereichen der tafelförmigen Silberhalogenidkörner
bei 0 bis 5 i/lol~% liegen, während die Iodidkonzentrationen
in den ringförmigen Bereichen oder lateral versetzten Bereichen mindestens 1 Mol-JS darüberliegen können, bis zur
Löslichkeitsgrenze des Silberiodides im Silberbromid, vorzugsweise
bis zu etwa 20 Mol-£ und optimal bis zu etwa 15 Mol-?.
Ggf. kann es besonders zweckmäßig sein, die Iodid- oder Bromid- und Iodidsalzzugabe in das Reaktionsgefäß zu beenden, bevor die
Einführung des Silbersalzes beendet wird9 so daß überschüssiges
Halogenid mit dem Silbersalz reagieren kann. Dies führt zu einer Silberbromidhülle auf den tafelförmigen Siloerbromidiodidkornern.
Aus dem vorstehenden ergibt sich somit, daß die tafelförmigen Silberbromidiodidkörner der Erfindung ein praktisch
gleichförmiges oder aber auch abgestuftes Iodid-Konzentrationsprofil
aufweisen können und da.3 sicn die Abstufung steuern läßt unter Begünstigung von höheren Iodidkonzenzrationen im
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JiH i Ό OH
_ 22 -
Inneren oder auf oder nahe den Oberflächen der tafelförmigen Silberbromidiodidkörner.
Während der Silberbromidiodidausfällung können modifizierende
Verbindungen zugegen sein. Diese Verbindungen können von Anfang an im Reaktionsgefäß vorliegen oder gemeinsam mit einem oder
mehreren der Salze nach üblichen bekannten Methoden zugesetzt werden. Modifizierende Verbindungen wie z.B. Verbindungen des
Kupfers, Thalliums, Bleis, Wis.fouths, Cadmiums, Zinks, ferner
Verbindungen der mittleren Chalcogene, d.h. Verbindungen des Schwefels, Selens und Tellurs, Verbindungen des Goldes und Verbindungen
der Edelaetalle der Gruppe VIII des Periodischen Systems der Elemente können während der Silberhalogenidausfällung
zugegen sein, wie es beispielsweise aus den US-PS 1 195 1*32, 1 951 933, 2 hk8 O6o, 2 628 167, 2 950 972, 3 U88 709,
3,737 313, 3 772 031 und k 269 927 sowie der Literaturstelle
"Research Disclosure", Band 13i+» Juni 1975, Nr. 13^52 bekannt
ist. Die Literaturstelle "Research Disclosure" ist eine Publikation der Firma Industrial Opportunities
Ltd.,Homewell, Hampshire, P09 1EF, Vereinigtes Königreich .
Die Silber- und Halogenidsalze können in das Reaktionsgefäß
über Leitungen eingespeist werden, die auf, über oder unter der Flüssigkeits-Oberfläche enden, und awar nach Verfahren,
bei denen die Einspeisung durch Schwerkraft bewirbt wird oder durch Einsatz von Einspeisvorrichtungen, bei dene:i die Einspeisgeschwindigkeiten
und die pH-, pur- und / od?r pAg-Werte
im Reaktionsgefäß gesteuert werden, wie es beispielsweise aus den US-PS 3 82 1 002 und 3 031 30*+ sowie aus der Literaturstelle
"Photographische Korrespondenz", Band 102, ήτ. 10, 1967» Seite
162 bekannt ist. Um eine rasche Verteilung der Reaktionskomponenten innerhalb des rteaktionsgefäßes zu erzielen, können auch
besonders konstruierte Mischvorrichtungen verwendet werden, wie sie beispielsweise aus den US-PS 2 996 287, 3 3^2 6O5,
3 U15 650, 3 785 777, ^ 11+7 551, 1+ 171 22U, der GB-Patentahmeldung
2 022 ii31A, den ü£-0ü 25 55 361* und 25 56 885 und der
Literaturstelle — : —
BAD ORIGINAL
"Research Disclosure", Band 166„ Februar 1978Β Nr. 16622
bekannt sind.
Bei der Herstellung der Silberbromidiodidemulsionen mit den
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern wird im Reaktionsgefäss
ein Dispersionsmedium vorgelegt. Vorzugsweise besteht das Dispersionsmedium
aus einer wässrigen Peptisationsmittel-Suspension. Die Peptisationsmittelkonzentration im Reaktionsgefäß
kann bei 0,2 bis etwa 10 Gew.-SS, bezogen auf das Gesamtgewicht
aer Emulsionskomponenten liegen. Bekanntlich ist es übliche
Praxis, die Peptisationsmittelkonzentration im Reaktionsgefäß
unter etwa 6%t bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsionskooponenten
zu halten, und zwar vor und während der Silberhalogenidbildung
und die .Bindemittel- oder Trägerkonzentrationen für optimale Beschichtungscharakteristika später
durch nachträgliche oder ergänzende Träger zugaben einzustellen. So kann es zweckmäßig sein, wenn die Emulsion9 die zunächst
erzeugt wird, etwa 5 bis 50g, vorzugsweise etwa 10 bis 30g
Peptisationsmittel pro Mol Silberhalogenid enthält. Zusätzlicher Träger kann später zugesetzt werden, um die Konzentration
auf beispielsweise bis zu 1000g pro Mol Silberhalogenid zu bringen. Vorzugsweise liegt die Trägerkonzentration in der
fertigen Emulsion bei über 50g pro Mol Silberhalogenid. Im photographischen Aufzeichnangsmaterial, d.h. nach dem Auftragen
der Emulsion auf einen Schichtträger und nach dem Trocknen
liegt der Trägergehalt vorzugsweise bei etwa 30 bis 70 Gew.-?
der Emulsionsschicht.
Die Träger (wozu sowohl Bindemittel als auch Peptisationsmittel gehören) können aus den verschiedensten üblichen bekannten Trägern,
die zur Herstellung von Silberhalogenidemulsionen verwendet werden» ausgewählt werden. Besonders vorteilhafte Peptisationsmittel
sind hydrophile Kolloide, die allein oder in Kombination mit hydrophoben Stoffen verwendet werden können. Geeignete hydrophile
Träger sind beispielsweise Proteine, Proteinderivate „
BAD ORiGiMAL
-t I U O
_ 24 _
Cellulosederivate, ζ. B. Celluloseester* Gelatine, z.B. mit
Alkali behandelte Gelatine (Kinderknochen- oder Hautgelatine) sowie mit Säure behandelte Gelatine (Schweinshautgelatine),
Gelatinederivate, z.B. acetylierte Gelatine und phthalierte
Gelatine. Diese und andere, zur Herstellung der erfindungsgeitäßen
Emulsionen verwendbare Träger werden näher beispielsweise in der Literaturstelle "Research Disclosure", Band ^^6t Der·,
zember 1978;; Nr.176U3 unter IX beschrieben.
Die Trägermaterialien, einschließlich der hydrophilen Kolloide
und hydrophoben Materialien, die gemeinsam mit den hydrof philen Kolloiden verwendet werden können, lassen sich nicht nur
zur Herstellung von Emulsionsschichten aus erfindungsgemäßen
Emulsionen verwenden, sondern auch zur Herstellung anderer Schichten von Aufzeichnungsmaterialien, die ausgehend von erfindungsgemäßen
Emulsionen hergestellt werden, wie beispielsweise zur Herstellung von Deckschichten, Zwischenschichten und
Schichten unter den Emulsionsschichten.
In vorteilhafter Weise kann während der Herstellung der Silberbromidiodidemulsionen
nach der Erfindung eine Kornreifun^erfolgen.
Zur Förderung der Reifung können übliche bekannte ""Silberhalogenidlös'ungsmittel
eingesetzt werden. Beispielsweise ist bekannt, daß ein Überschuß an Bromidionen im Reaktionsgefäß die
Reifung fördert. Somit ergibt sich, daß die Bromidsalzlösung, 4ie in das Reaktionsgefäß eingeführt wird, selbst eine Seifung
fördern kann. Verwendbar sind jedoch auch andere bekannte Reifungsmittel. Sie können vollständig im Dispersionsmedium des
fieaktionsgefäßes vorliegen, bevor mit der Silber- und Halogenidsalzzugabe
begonnen wird oder aber sie können gemeinsam mit einem oder mehreren der Halogenidsalze, dem Silbersalz oder dem
Peptisationsmittel zugeführt werden. Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante kann das Reifungsmittel auch unabhängig von den
anderen Zusätzen während der Halogenid- und Silbersalzzugabe eingeführt werden. Ammoniak, das ein bekanntes Reifungsmittel
ist, stellt kein bevorzugtes Reifungsmittel für die Herstellung
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erfindungsgemäßer Siroerbromidiodidemulsionen dar» welche die
höchsten zu realisiersnden Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnisse aufweisen. Vorzugsweise handelt es sich somit bei den
erfindungsgemäßen Emulsionen um nicht-ammoniakalische oder neutrale
Emulsionen.
Zu den bevorzugt verwendeten Reif ungsmi-stein gehören solche,
die Schwefel enthalten. So lassen sich in vorteilhafter Weise ■beispielsweise Thiocyanate verwenden, z.B. die Alkalimetallealae,insbesondere
Natrium- und Kaliumthiocyanat sowie Ammoniumttoiocyanat.
Obgleich die Thiocyanate in den verschiedensten üblichen Konzentrationen verwendet werden könnens hat es sich im
allgemeinen doch als zweckmäßig erwiesen, etwa 0,1 bis 20g Thiocyanat pro Mol Silberhalogenid zu verwenden. Bei Verwendung
von Thiocyanat-Reifungsmitteln kann beispielsweise verfahren
werden, wie es aus den US-PS 2 222 261+, 2 khQ 5 3i* und
3 320 O69 bekannt ist. Alternativ lassen sich des weiteren beispielsweise
übliche bekannte Thioether-Reifungsmittel verwenden,
wie sie beispielsweise austden US-PS 3 271 15T5 3 5TU 628 und
3 737 313 bekannt sind.
Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Silberbromidiodideaulsionen
ir.it tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen
Aspektverhältnissen zum Zwecke der Entfernung löslicher Salze gewaschen. Die löslichen Salze können dabei nach üblichen bekannten
Techniken entfernt werden, beispielsweise durch Dekantieren,
Filtrieren und/oder Abschrecken und Auslaugen, wie es beispielsweise aus der Literaturstelle "Research Disclosure",,
Band 176„ Dezember 1978, Kr. 1761*3, Abschnitt II bekannt ist.
Bei der Herstellung erfindungsgemäßer Emulsionen hat sich ein
Waschen als, besonders vorteilhaft zur Beendigung des Reifungsprozesses der tafelförmigen Silberbromidiodidkörner nach Beendigung
des Ausfällungsprozesses erwiesen, und zwar um zu vermeiden, daß die Dicke der Körner erhöht wird und um eine Verminderung
des Aspektv^rhältnisses zu vermeiden und/oder um eine
unerwünschte Erhöhung ihres Durchmessers zu verhindern.
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O /LH
Die Emulsioaen können mit oder ohne Sensibilisierungsmittel vor
ihrer Verwendung getrocknet und aufbewahrt werden.
Obgleich die Herstellung der Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältniases
unter Bezugnahme auf ein Verfahren zur Herstellung von neutralen oder nicht-ammoniakalischen Emulsionen beschrieben
wurde, sind die Emulsionen der vorliegenden Erfindung und ihre Verwendbarkeit doch nicht auf ein spezielles Herstellungsverfahren
beschränkt.
Gemäß einer alternativen Verfahrensweise hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, die Silberiodidkonzentration im Reaktionsgefäß auf unter 0,05 Mole pro Liter und die maximale Größe der
Silberiodidkörner, die am Anfang im Heaktionsgefäß zugegen sind»
auf unter 0,05 Mikron zu vermindern.
Nach ihrer Herstellung können die nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellten Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogeßidkörnern
ggf. mit einer Hülle versehen werden unter Erzeugung von sog. Kern-Hüllenemulsioneri, wobei die Hüllen nach üblichen
bekannten Methoden aufgebracht werden können. Zur Erzeugung der Hüllen können die üblichen bekannten photographisph verwendbaren
Silbersalze verwendet werden. Dabei können zur Erzeugung der Hüllen auf den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
übliche bekannte Metnoden angewandt werden, wie sie beispielsweise bekannt sind aus den US-PS 3 367 778, 3 206 313,
3 317 322, 3 917 ^85 und 1* i60 99k. Da übliche Methoden zur
Erzeugung von Hüllen auf Silberhalogenidkörnern die Bildung von tafelförmigen Körnern eines hohen Aspektverhältnisses nicht
begünstigen, wenn die Hülle wächst, nimmt das durchschnittliche AspektVerhältnis der Körner der Emulsion ab. Liegen im Reaktionsgefäß
während der Hüllenbildung Bedingungen vor, die für eine Bildung von tafelförmigen Körnern günstig sind, so kann
das Hüllenwachstum vorzugsweise an den äußeren Kanten der Körner
erfolgen, so daß das Aspektverhältnis nicht abzunehmen braucht.
BAD
Emulsionen mit tafelförmigen Kern-iiüllen-Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses eignen sich insbesondere
zur Herstellung von latenten Innenbildern und lassen sich in vorteilhaft&r Weise zur Herstellung von negativ-arbeitenden
photographischen Materialien und Direkt-Umkehrmaterialien
verwenden.
Obgleich das beschriebene Verfahren zur Herstellung von tafelförsaigen
Silberhalogenidkornern zu vorteilhaften Emulsionen
mit Kornern eines hohen Aspektverhältnisses führts in denen
mindestens 50% der gesamten projezierten Oberfläche der gesamten
Silberhalogenidkornpopulation von tafelförmigen Silberhalogenidkornern stammen, die den angegebenen Dicken- und
Durchmesserkriterien genügen, können weitere Vorteile dadurch
erreicht werden, dass der Prozentsatz oder Anteil an derartigen tafelförmigen Silberhalogenidkornern weiter erhöht wird.
Vorzugsweise stammen mindestens fO% und in optimaler Weise
mindestens 90/5 der gesamten projezierten Oberfläche von tafelförmigen
Silberhalogenidkörnernj die den angegebenen Dicken- und Durchmesserkriterien genügen. Während' geringe Mengen' an
nicht-tafelförmigen Körnern auf vielen photographischen Anwendungsgebieten
akzeptierbar sind, sollen zur Erzielung der vollen Vorteile der tafelförmigen Körner die Anteile antafelförm.
Körnern mögl. hoch sein.Größere tafelförmige Silberhalogenidkörner
können gegebenenfalls auf mechanischem Wege von kleineren, nicht-tafelförmigen Körnern einer Misch-Population
von Körnern nach üblichen bekannten Trennverfahren abgetrennt werden, beispielsweise mittels einer Zentrifuge
oder eines Hydrozyklones, z.B. durch eine hydrozyklon-Trennung
gemäß US-PS 3 326. 61+1.
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I U \J T
Die erfindungsgemäßen Emulsionen mit Silberhalogonidkörnern eines
hohen Aspektverhältnisses lassen sich nach bekannten Verfahren chemisch sensibilisieren. So können sie beispielsweise chemisch
ait aktiver Gelatine sensibilisiert werden, wie es beispielsweise aus dem Buch von T.H. James, "The Theory of the Photographic
Process", 4, Ausgabe, Verlag Macmillan, 1977, Seiten 67 - 76 bekannt ist oder durch Verwendung von Schwefel-, Selen-, Tellur-,
Gold-, Platin-, Palladium-, Iridium-, Osmium-, Rhodium- oder
Rhenium-Sensibilisatoren oder Phosphor-Sensibilisatoren oder
mittels Kombinationen derartiger Sensibilisatoren, beispielsweise bei pAg-Werteavon 5 bis 10, pH-Werten von S bis 8 und Temperaturen
von 30 bis SO0C, wie es beispielsweise aus den Literaturstellen
"Research Disclosure", Band 120, April 1974, Nr. 12008 sowie Band 134, Juni 1975, Nr. 13452 und den US-PS 1 623 499, 1 673 522,
2 399 083, 2 642 361, 3 297 447, 3 297 446, 3 772 031, 3 761 267,
3 85 7 711, 3 565 6 33, 3 901 714 und 3 904 415 sowie den GB-PS
1 315 755 und 1 396 696 bekannt ist. Die chemische SensibiIlsierung
kann in optimaler Weise in Gegenwart von Thiocyanat durchgeführt werden, wie es beispielsweise aus der US-PS 2 642 361 bekannt ist.
Vorteilhafte Schwefelverbindungen zur chemischen Sensibilisierung sind beispielsweise aus den US-PS 2 521 926, 3021 215 und 4 054
bekannt. Besonders zweckmäßig kann es sein, die chemische Sensibilisierung in Gegenwart sog. Endmodifizierungsmittel durchzuführen, d. h. in Gegenwart von Verbindungen, von denen bekannt
ist, daß sie die Ausbildung eines Schleiers unterdrücken und die Empfindlichkeit erhöhen, wenn sie während der chemischen Sensibilisierung zugegen sind. Zu diesen Verbindungen gehören Azaindene,
Azapyridazine, Azapyrimidine, Benzothiazoliumsalze und Sensibilisierungsmittel mit einem oder mehreren heterocyclischen Kernen.
Beispiele für Endmodifizierungsmittel sind beispielsweise bekannt aus den US-PS 2 131 038, 3411 9J4, 3 554 757, 3565 631 sowie
3 901 714 sowie der CA-PS 778 723 und dem Buch von Duffin "Photographic Emulsion Chemistry", Focal Press (1966), New York, Seiten
138 - 14 3. Zusätzlich oder alternativ können die Emulsionen einer Reduktions-Sensibilisierung unterworfen werden, beispielsweise
BAD ORIGINAL
mit Wasserstoff, wie es z. B. aus den US-PS 3 891 446 und 3 984
bekannt ist, oder durch Einstellung eines niedrigen pAg-Wertes
(beispielsweise auf weniger als 5) und/oder durch eine Behandlung bei einem hohen pH-Wert (z. B. bei über 8) oder durch Verwendung
von Reduktionsmitteln, beispielsweise Stannochlorid, TMohamstoffdioxid,
Polyaminen und Aminoboranen swi€': es beispielsweise aus
den US-PS 2 983 609, 2 518 698, 2 739 060, 2 743 182, 2 743 183,
3 026 203 und 3 361 564 sowi© der Lit©ratursteile "Research
Disclosure", Band 136, August 1975, Nr. 13654 bekannt ist. Auch kann beispielsweise eine chemische Oberflächensensibilisierung
einschließlich einer Sub-Oberflächensensibilisierung durchgeführt
werden, wie es beispielsweise aus den US-PS 3 917 4 85 und 3 966 4
bekannt ist.
Zusätzlich zu einer chemischen Sensibilisierung können die Silb©r™
bromidiodidemulsionen mit Silberhalogenidkörnem eines hohen
Aspektverhältnisses auch spektral sensibilisiert werden. Als besonders zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, spektral sensibilisierende
Farbstoffe zu verwenden, die Absorptionsmaxima im
blauen und minusblauen Bereich, d, h. in den grünen und/od©r
roten Anteilen des sichtbaren Spektrums,· aufweisen. Des weiteren
kann es in speziellen Fällen vorteilhaft sein, spektral sensibilisierende
Farbstoffe zu verwenden, die das spektrale Ansprechvermögen
der Emulsionen jenseits des sichtbaren Spektrums erhöhen. So können beispielsweise Infrarot-absorbierende spektrale Sensibilisierungsmittel
verwendet werden.
Zur spektralen Sensibilisierung der erfindungsgemäßen Emulsionen
können übliche bekannte spektrale Sensibilisierungsmittel verwendet werden, d. h. Farbstoffe aus den verschiedensten Klassen, einschließlich
Farbstoffe der^Pölymethinfarbstoffklasse, wozu Cyanine,
Merocyanine, komplexe Cyanine und Merocyanine (d. h. tri-, tetraun
d polynukleare Cyanine und Merocyanine) gehören, ferner Oxonole,
Henioxonol®, Styryle, Merostyryle und Streptocyanine.
βΑΓν
O /LH J
·· ··
Zu den spekiral sensibilisierenden Cyaninfarbstoffen gehören
flolche Farbstoffe, dis zwei durch eine Methingruppe oder Methingruppierung
miteinander verbundene basische heterocyclische Kerne aufweisen, beispielsweise solche, die sich ableiten von
(luaternären Chinolinium-, Pyridinium-, Isochinolinium,-3H-Indolium-,
Benz(e)indolium-, Oxazolium-, Qxazolinium-,
Thiazolium-» Thiazolinium-, Selenazoliuin-, Selenäzolinium-,
Imidazolium-, Imidazolinium-, Benzoxazolium-, Benzothiazolium-,
Benzoselenazolium-, Benzimida2olium- , iiaphthoxazolium-,
Naphthothiazolium-, flaphthoselenazolium- , lJihydrönaphthothiaaolium-,
Pyi'ylium- und Imidazcpyraziniumsalzen.
Zu den verwendbaren spektral sensibilisierenden Merocyaninfarbstoffen
gehören beispielsweise Farbstoffe mit einem basischen heterocyclischen Kern vom Cyaninfarbstofftyp und einem aauren
Kern, wobei die beiden Kerne über eine Methingruppe oder Methingruppierung miteinander verbunden sind. Der saure Kern kann sich z»7>.
ableiten von der Barbitur- und 2-Thiobarbitursäure, vom Rhodanin,
Hydantoin, 2-Thiohydantoin, ^-Thiohydantoin, 2-Pyrazolin-5~on,
2-Isoxazolin-5~on, Indan-1,3~dion, Cyclohexan-1,3-dion, 1,3-Dioxan-U,6-dion,
Pyrazolin-3,5-dion, Pentan-2,4-dion, Alkylsulfoij.ylacetonitril,
Malononitril, Isochinolin-^-on und Chroman-2,4-dion.
Zur spektralen Sensibilisierung kann ein oder können mehrere spektral sensibilisierende Farbstoffe verwendet werden.Es sind
Farbstoffe mit Sensibilisierungsmaxima bei Wellenlängen über das gesamte sichtbare Spektrum und mit sehr verschiedenen spektralen
Kmpfindlichkeitskurven Bekannt. üie Auswahl und das relative Verhältnis
von Farbstoffen zueinander hängt von dem Bereich des Spektrums ab, dem gegenüber eine Kmpfinc^lichkeit erwünscht ist
und von dem Verlauf der erwünschten spektralen Empfindlichkeitskurve. Farbstoffe mit einander überlappenden spektralen Empfindlichkeitskurven
führen oftmals in Kombination angewandt zu einer Kurve, in der die Empfindlichkeit bei jeder Wellenlänge im Überlappungsbereich
ungefänr gleich ist der Summe der Empfindlichkeiten der einzelnen Farbstoffe. Somit ist es möglich Kombinationen von
BAD ORfGfNAL
Farbstoffen mit verschiedenen Maxima zu verwenden, um eine spek
trale Empfindlichkeitskurve mit einem Maximum zwischen den Sensi-
bilisierungsmaxima der einzelnen Farbstoffe zu erzielen. Auch können Kombinationen von spektral sensibilisierendon Farbstoffen
angewandt werden, die zu ©iner Super-Sensibilisierung
führen, d. h. einer spektralen Sensibilisierung, die in einigen
spektralen Bereichen größer ist als die Sensibilisierung, die
sich bei Verwendung von einem Farbstoff erzielen läßt oder die sich aus dem additiven Effekt der Farbstoffe ergeben würde. Eine
Supersensibilisierung läßt sich durch Verwandung von ausgewählten
Kombinationen von spektral sensibilisierenden Farbstoffen und
anderen Zusätzen erreichen, beispielsweise Stabilisatoren uad Anti-Schleierfflitteln» Entwicklungsbeschleunigern oder Inhibitoren, Beschichtungshilfsmitteln,optischen Aufhellem und antistatisch
wirksamen Verbindungen. Verschiedene Mechanismen der
Supersensibilisierung sowie Verbindungen, die für eine Supe-r-Sensibilisierung
verantwortlich sind, werden näher beispielsweise beschrieben von Gilman in einer Arbeit "Review of the Mechanisms
of Supersensitization", veröffentlicht in der Zeitschrift
"Photographic Science and Engineering* Band 18, 1974, Seiten
418 - 430.
Spektral sensibilisierend© Farbstoffe können des weiteren die Emulsionen auch in anderer Weise beeinflussen. So können spektral
sensibilisierende Farbstoffe beispielsweise auch die Funktion voa
Anti-Schleiermitteln oder Stabilisatoren, Entwicklungsbeschleunigern und Entwicklungsinhibitoren sowie Halogen-Akzeptoren oder
Elektronen-Akzeptoren ausüben , wie es beispielsweise aus den
US-PS 2 131 038 und 3 930 860 bekannt ist.
Typische geeignet© spektral sensibilisierende Farbstoff© für
die erfindungsgemäßen Silberbromidiodidemulsionen werden beispiels
weise näher beschrieben in der Literaturstelle "Research Disclosure",
Band 176, Dezember 1978, Nr. 17643, Abschnitt III.
Um die vollen Vorteile der Erfindung zu erzielen, hat es sich eis vorteilhaft erwiesen, venn der oder die spektral sensibilieierenden
Farbstoffe von den Kornoberflächen der erfindungsgemässen
tafelförmigen Silberbromidiodidemulsionen mit hohem
Asipektverhältnis in einer optimalen Menge acUorbiert werden,
d.h. in einer Menge, die ausreicht, um mindestens 60% der marimalen
photographischen Empfindlichkeit zu erreichen, die sich
a-.it den Körnern unter empfohlenen Exponierungsbedingungen erreichen
läßt.i^ie im Einzelfalle optimale Farbstoffmenge hängt
dabei von dem im Einzelfalle verwendeten speziellen Farbstoff oder der speziellen Farbstoffkomßination ab, wie auch von der
Größe und dem Aspektverhältnis der Körner» Es ist bekannt, daß sich eine optimale spektrale Sensibilisierung im Falle von einer
OberflachensensibiIisie rung zugänglichen Silberhalogenidkörnern
mit organischen Farbstoffen mit einer etwa 25 -100J»igen oder
größeren einschichtigen Bedeckung der gesamten zur Verfügung stehenden Oberfläche erzielen läßt. Verwiesen wird beispielsweise
auf eine ArDeit von West und Mitarbeitern "The Adsorption of Sensitizing Dyes in Pnotographic Emulsions", veröffentlicht
io der Zeitschrift "Journal of Phys. Chem.", Band 56, Seite IO65»
1952; eine Arbeit von Spence und Mitarbeitern "Desensitization
of Sensitizing Dyes", veröffentlicht in der Zeitschrift "Journal
of Physical and Colloid Chemistry", Band 56, Wr.6, Juni 19^8,
Seiten 1090 - 1103 und die US-PS 3 979 2 13. Optimale Farbstoffkonzentrationen
lassen sich beispielsweise nach Verfahren bestimmen, die in dem Buch von Mees, "Theory of the Photographic
Process", 19ii2» Verlag Macmillan, Seiten IO67 -IO69 bekannt
sind.
Obgleich gewöhnlich die natürliche Blauempfindlichkeit deB SiI-berbromidiodides
dazu ausreicht , um blaues Licht aufzuzeichnen, lassen sich doch beträchtliche Vorteile dadurch erzielen,
daß blaue spektrale Sensibilisierungsmittel eingesetzt werden.
BAD ORIGINAL
Die spektrale Sensibilisierung kann zu jedem Zeitpunkt der Emulsionsherstellung
erfolgen. In der Regel ist es am zweckmäßigsten. die spektrale Sensibilisierung nach Beendigung der chemischen
Seneibilieierung durchzuführen. Es ist jedoch auch möglich, die
spektrale Sensibilisierung gleichzeitig mit der chemischen Sensibilisierung durchzuführen, vor der chemischen Öensibilisierung
und sogar bevor die Silberhalogenidkornausfällung beendet ist, wie es beispielsweise aus den US-PS 3 628 960 und k 225
bekannt ist. Wach den Lehren der US-PS U 225 666 kann es besonders
zweckmäßig sein, die Einführung des spektral sensibilisierenden
Farbstoffes in die Emulsion derart zu verteilen, daß ein Teil des spektral sensibilisierenden Farbstoffes vor der chemischen
Sensibilisierung vorliegt, und der verbleibende Teil nach der chemischen Sensibilisierung eingeführt wird. In Abweichung
von der US-PS k 225 66O kann es ferner besonders vorteilhaft
sein, den spektral sensibilisierenden Farbstoff der Emulsion zuzusetzen, nachdem 80% des Silberhalogenides ausgefällt worden
sind. Die Sensibilisierung läßt sich durch eine pAg-Werteinstellung,
eine Veränderung des pAg-Wertes, die ein oder mehrere Zyklen vervollständigt, Deispielsweise während der chemischen
und/oder spektralen Sensibilisierungjweiter steigern. Ein
spezielles Beispiel für eine pAg-Werteinstellung ist beispielsweise
aus der Literaturstelle "Research Disclosure", band I8I,
Mai 1979, Nr.18155 bekannt.
Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses gemäß der Erfindung können höhere Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse aufweisen,,
wenn sie chemisch und spektral sensibilisiert sind, als die bisher bekanntgwordenen Emulsionen mit tafelförmigen SiI-berhalogenidkörnern
und im Vergleich zu den üilberhalogenidemulsionen mit den höchsten bekanntgewordenen Empfindlichkeits-Kornigkeits-Verhältnissen.
Besonders vorteilhafte Ergebnisse lassen sich dabei bei Verwendung von im Minusblau-Bereich
spektral sensibilisierenden Farbstoffen erzielen.
BAD
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
können spektrale Sensibilisierungsmittel den Emulsionen vor der chemischen Sensibilisierung zugesetzt werden. Entsprechende oder
ähnliche Ergebnisse können ggf. erreicht werden, indem man in die Emulsionen vor der chemischen Sensibilisierung andere acLsorbierbare
Materialien, beispielsweise tndmodifizierungsmittel
einführt.
Unabhängig von der früheren Zugaoe von adsorbierbaren Materialien
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Thiocyanate während der chemischen Sensibilisierung in Konzentrationen von 2x10
bis 2 Mol-ί,, bezogen auf Silber, wie es z.B. aus der US-PS
2 6k2 361 bekannt ist, einzusetzen. Andere Reifungsmittel können
ebenfalls während der chemischen Sensibilisierung verwendet werden.
Gemäß einer anderen vorteilhaften AusführungsfoCm, die in Kombination
mit einer oder beiden der bereits beschriebenen Ausführungen oder getrennt hiervon angewendet werden kann, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, die Konzentrationen an Silber- und/oder Halogeniäsalzen, die vor oder während der chemischen
Sensibilisierung vorhanden sind,zu modifiziereniösliche
Silbersalze, beispielsweise Silberacetat, Silbertrifluoracetat
und Silbernitrat, können eingeführt werden, wie auch Silbersalze, die auf den Kornoberflächen ausgefällt werden können,
wie beispielsweise Silterthiocyanat, Silberphosphat, Silbercarbonat
und dgl.. Feinkörniges Silberhalogenid, d.h. Silberbromid, -iodid und/oder-chlorid, das zu einer Ostwald-ßeifung auf den
Oberflächen der tafelförmigen Körner befähigt ist, kann zugesetzt
werden. Beispielsweise läßt sich während der chemischen Sensibilisierung eine Lippmann-Emulsion einführen.
Die chemische Sensibilisierung von spektral sensibilisierten Emulsionen nach der Erfindung kann des weiteren an einer oder
mehreren bestimmten diskreten Stellen der tafelförmigen Körner erfolgen. Es wird angenommen, daß die bevorzugte Adsorption
BAD OPJGINAL
1 - 35 -
von spektral sensibilisierenden Farbstoffen auf cen kristallographischen
Oberflächen, die die Hauptflächen der tafelförmigen Körner bilden, es ermöglicht, daß eine chemische Sensibilisierung
selektiv an anderen Stellen der tafelförmigen Körner erfolgt.
Die bevorzugt eingesetzten chemischen üensibilisierungsmittel
für die höchs.ten erzielbaren Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse
sind Gold- und Schwefel-Sensi'silisatoren s Gold-und
Selen-Sensibilisatoren, sowie Gold-, Schwefel- und Selen-Sensibilisatoren.
Dies bedeutet, daß gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die erfindungsgemäßen Emulsionen
ein sog. Mittel-Chalcogen aufweisen, wie Schwefel und/ oder Selen, das nicht feststellbar sein kann, und Gold, das
ermittelbar ist. Die erfindungs-gemäßen Emulsionen enthalten
gewöhnlich des weiteren feststellbare Konzentrationen an Thiocyanat, obgleich die Konzentration des Thiocyanates in den
fertigen Emulsionen infolge Anwendung üblicher Wässerungstechniken
stark vermindert sein kann. In verschiedenen der erwähnten bevorzugten Ausgestaltungen der er f :.ndungsgemäßen Emulsionen
können die i.afelförmigen Silberbromidiodidkörner ein anderes
Silbersalz auf inrer Oberfläche aufweisen» z.H. Silberthiocyanat,
oder ein anderer Silberhalogenid mit einem anderen Halogenidbestandteil,
z.B. Silaerchlorid oder Silberbromid, wobei das andere Silbersalz in Mengen vorliegen kann, die unterhalb bestimmbarer
Grenzen liegen.
Obgleich nicht erforderlich, um sämtliche erfindungsgemäß erzielbaren
Vorteile zu realisieren, werden gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Emulsionen nacn üblichen
bekannten Verfahren optimal chemisch und spektral sensibilisiert.
Die bedeutet, daß sie vorzugsweise Empfindlichkeiten aufweisen,
die mindestens 60% der maximalen logarithmischen Empfindlichkeit
ausmacht, die von den Körnern im Spekträlbereich der Sensibilisierung
erzielbar ist bei empfohlenen Bedingungen der Verwendung und Entwicklung, uer Logarithmus der Empfindlichkeit ist
BAD ORIGINAL
dabei definiert als 1OU (1-log E), worin E in Meter-Candle-Sekunden
bei einer Dichte von 0,1 über dem Schleier gemessen vird.
Ist der Silberhalogenidkorngehalt einer Emulsion erst einmal bestimmt worden, ist es möglich, durch veitere Produktanalysen
und die Qualität festzustellen, ob eine Emulsiosschicht eines
Aufzeichnungsmaterials optimal chemisch und spektral sensibilisiert
ist, im Verhältnis zu vergleichbaren Angeboten anderer Hersteller.
Um die Bildschärfe vorteile der Erfindung zu erzielen, ist es
unwesentlich, ob die erfindungsgemäßen Emulsionen chemisch oder
spektral wirksam oder unwirksam sensibilisiert worden sind.
Machdem eine Silberhalogenidemulsion mit Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses durch Ausfällung hergestellt,
gewaschen und wie beschrieben sen sioilisiert.worden ist, kann
die Herstellung der Emulsion durch Einarbeiten üblicner photographischer Zusätze beendet werden. Sie kann überall dort eingesetzt
werden, wo es gilt, ein Silberbild zu erzeugen, beispielsweise auf dem Geoiet der Schwarz-Weiß- und Farbphotographie
.
Die ausgehend von erfindungsgemäßen Emulsionen hergestellten
photographischen Aufzeichnungsmaterialien, die zur Erzeugung
von Silber^bildern bestimmt sind, können derart gehärtet werden, daß die Notwendigkeit eier Einarbeitung zusätzlichen Härtungsmittels während des Entwicklungsprozesses überflüssig wird.
Hierdurch läßt sicheine erhöhte Silberdeckkraft im Vergleich
zu photographiscnen Aufzeichnungsmaterialien erzielen, die in
entsprechender Weise gehärtet und entwickelt werden, zu deren Herstellung jedoch nicht-tafelförmige Silberhalogenidemulsionen
verwendet wurden. Insbesondere ermöglicht es die Erfindung, die Emulsionsschichten aus Emulsionen mit Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses und andere hydrophile Kolloid-
BAD
_ 37 _
schichten von Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien derart su
härten, daß die Quellung der Schichten auf weniger als 200?
vermindert wird, wobei die prozentuale Quellung bestimmt wird durch (a) 3 Tage langes Inkubieren des Aufzeichnungsmaterials
bei 38°C und einer 50£igen relativen Luftfeuchtigkeit, (b) Messen
der Schichtendicke, (c) 3 Minuten langes Eintauchen des
Aufzeichnungsmaterials in destilliertes Wasser von 2 1 C und
(d) Messen der Veränderung der Schichtdicke. Obgleich die Härtung der photographischen Aufzeichnungs&aterialien in der Regel
zu dem Zwecke erfolgt, daß Härtungsmittel den Entwicklungslcsungen
nicht zugesetzt werden müssen, ist doch zu erwähnen, daß die erfindungsgemäßen Emulsionen nach allen üblichen Methoden
auf übliche Härtegrade gehärtet werden können. So kann es des weiteren ggf. auch zweckmäßig oder vorteilhaft sein, Härtungsmittel
Entwicklungslösungen zuzusetzen, wie es beispielsweise
bekannt ist aus der Literaturstelle "Research Disclosure", Band 181», August 1979, Mr.i8U31, Paragraph K, die die Entwicklung
von radiographischen Materialien betrifft.
Typische Härtungsmittel zum Einarbeiten (Vorhärtungsmittel) sind
beispielsweise aus der Literaturstelle ''Research Disclosure",
Band I76, Dezember 1978, Hr.176^3, Abschnitt X benannt.
Eine Instabilität, durch welche die Minimumdichti in Emulsionsschichten vom Negativtyp (d.h. Schleier) erhöht oder durch welche
in direkt-positiven Emulsionsschichten die Minimumdichte erhöht
oder die Maximumdichte vermindert wird9läßt sich durch Einarbeiten
von Stabilisatoren, Anti-Schleiermitteln, Anti-Druckstellenmitteln, Stabilisatoren für latente Bilder und andere Zusätze
in die Emulsionsschichten und/oder hierzu benachbarte Schichten verhindern oder zumindest vermindern, wie es beispielsweise aus
der Literaturstelle "Research Disclosure", Band 176, Dez.iy7ö
Nr.176^3» Abschnitt VI bekannt ist. Viele der Anti-Schleiermittel,
die in die Emulsionen eingearbeitet werden können, lassen sich ebenfalls in Entwicklern verwenden. Sie lassen sich beispielsweise
wie von C.E.K.Mees in dem Buch "The Theory of the
BAD ORIGINAL
_38 _
Photographic Process";. 2.Ausgabe, Verlag Macmillan, 1951*» Seiten
677 -68O angegeben, klassifizieren.
Insbesondere in den Fällen, in denen Härtungsmittel vom Aldehydtyp
zur Härtung verwendet werden, können die Emulsionsschichten durch übliche Anti-Schleiermittel geschützt werden.
Außer Sensibilisierungsmitteln, xiärtungsmitteln und Anti-Schleiermitteln
sowie Stabilisatoren können den Emulsionen die verschiedensten anderen ÜDlicnen photographischen Zusätze zugesetzt werden,
Im Einzelfalle nängt die Auswahl der zu verwendenden Zusätze von
dem Einsatzgebiet der Emulsionen ab.Eine Vielzahl verwendbarer Zusätze wird beispielsweise in der Literaturstelle "Research
Disclosure", Band I76, Dezember 1978, i\lj· . T761*3 beschrieben. So
können beispielsweise optische Aufheller zugesetzt werden, vie
es aus Paragraph V der Literaturstelle bekannt ist. Des weiteren können den Emulsionen z.B. absorbierende und lichtstreuende
Stoffe wie in Paragraph VIII der Literaturstelle beschrieben, zugesetzt werden, die im übrigen auch in andere Schichten der Aufzeichnungsmaterialien
eingebracht werden können. Auch können in den Emulsion3schichten und anderen Schichten fceschichtungshilfsmittel,
Plastifizierungsmittel und Gleitmittel vorliegen, wie
sie z. B. in Paragraph XI und XII der Literaturstelle beschrieben werden. Auch können in den herstellbaren Aufzeichnungsmaterialien
antistatiscne Schichten zugegen sein, wie sie beispielsweise aus Paragrapn XIII der Literaturstelle bekannt sind. Das
Einarbeiten der Zusätze kann nach Verfahren erfolgen, wie sie beispielsweise in Paragraph XIV der Literaturstelle beschrieben
werden. Schließlich können z.B. auch Mattierungsmittel eingearbeitet werden, wie sie in Paragraph XVI angegeben werden. Auch
können ggf. Entwicklerverbindungen und Entwicklungsmodifizierungsmittel
eingearbeitet werden, wie sie in den Paragraphen XX und XXI der Literaturstelle beschrieben werden. Handelt es sich
bei den aus den erfindungsgemäßen Emulsionen herstellbaren Aufzeichnungsmaterialien
um solche, die für radiographische Zwecke
BAD ORIGINAL
bestimmt sind, so können die Emulsionsschichten und die anderen
Schichten d^r radiographischen Auf zeich-;ungsmaterialien eine
jede der Formen aufweisen, wie sie z.B. in der Literaturstelle "Research Disclosure", Nr.ItM 31 angegeben sind. Die Emulsionsschichten
aus erfindungsgemäßen Emulsionen wie auch andere, ggf. vorhandene übliche Si.Lberhalogenidemulsionsschichten, Zwischenschichten,
Deckschichten und Haftschich^en der herstellbaren
Aufzeichnungsmaterialien können nach üblichen Beschichtungsverfahren
hergestellt und getrocknet werden, wie sie beispielsweise näher beschrieben werden in der Literaturstelle "Research Disclosure",
Band176, Dezember 19T8, Nr.176^3, Paragraph XV.
Ggf. kann es zweckmäßig oder vorteilhaft sein, mehrere verschiedene
erfindungsgemäße Emulsionen miteinander oder mit anderen üblichen bekannten Emulsionen zu vermischen, um speziellen Emulsionsschichten-Erfordernissen
zu genügen. Beispielsweise können verschiedene Emulsionen miteinander verniscnt werden, um der
Charakteristikkurve eines photographischen Aufzeichnungsmaterials
eine bestimmte Form zu geben. Ein Vermischen von Emulsionen kann beispielsweise auch dazu angewandt werden, um die durch Exponierung
und Entwicklung erzielbaren maximalen Dichten zu erhöhen oder zu vermindern, um die Minimumdichte zu vermindern oder zu
erhöhen oder um den K\irvenverlauf der Charakteristikkurve zwischen
Durchhangbereich und Schulterbereich zu verändern. Um dies zu erreichen, können die erfindungsgemäßen Emulsionen beispielsweise
mit üblichen Silberhalogenidemulsionen vermischt werden, beispielsweise solchen, wie sie in der Literaturstelle "Research
Disclosure", Band 176, Dezember 1978, Nr. 1761*3, Paragraph I beschrieben
werden. Als besonders zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, die Emulsionen wie in dem Unterparagraphen F von Paragraph
I beschrieben, au vermischen. Wird eine relativ feinkörnige Silberchloridemulsion mit einer erfindungsgemäßen Emulsion
vermischt oder wird eine Schicht aus einer relativ feinkörnigen Silberchloridemulsion benachbart zu einer Emulsionsschicht aus
einer erfindungsgemäßen Emulsion angeordnet, so läßt sich ein
weiterer Anstieg der Empfindlichkeit, d.h. des Empfindlichkeits-
BAB
Körnigkeits-Verhältnisses erzielen, wie es in den US-PS 3 1^0
und 3 152 907 beschrieben wird.
3-n einfachster Form weisen photographische Aufzeichnungsnaterialien,
die ausgehend von erfindungsgemäßen Emulsionen hergestellt werden können, eine einzelne Emulsionsschicht aus
einer Silberbromidiodidemulsicn mit Silberhalogenikörnern eines hohen Aspektverhältnisses auf, wobei die Emulsionsschicht auf
einen üblichen Träger aufgetragen ist. Ausgehend von den erfinclungsgemäßen
Emulsionen lassen sich selbstverständlich Aufzeichnungs-Materialien mit mehr als nur einer Silberhalogenidemulsionsechicht,
sowie ferner Deckschichten, Haftschichten und Zwischenschichten herstellen. Anstatt verschiedene Emulsionen miteinander
zu vermischen, wie oben beschrieben, läßt sich der gleiche Effekt normalerweise auch dadurch erreichen, daß die verschiedenen
Emulsionen in Form separater Schichten auf einen Träger aufgebracht werden. Die Erzeugung von separaten Emulsionsechichten
zum Zwecke der Erzielung eines vergrößerten Belichtungsspielraumes ist bekannt, beispielsweise aus der Literaturstelle
Zelikman und Levi "Making and Coati.ng Photographic Emulsions" Verlag Focal Press, 196U, Seiten 23^ - 23Ö, der US-PS 3 662 228
und der GB-PS 923 0U5. Weiterhin ist bekannt, daß sich verbesserte
photographische Empfindlichkeiten erzielen lassen, wenn
höher empfindliche und niedriger empfindliche Emulsionen in Form von getrennten Schichten erzeugt werden, anstatt die Emulsionen
zu vermischen. In typischer Weise wird aie empfindlichere
Emulsionsschicht dabei derart angeordnet, daß sie der Belichtungsquelle näher liegt als die weniger empfindliche Emulsionsschicht.
Diese Verfahrensweise läßt sich auf drei oder mehrere
übereinander angeordnete Emulsionsschichten ausdehnen. Derartige Schichtenanordnungen haben sich bei Verwendung erfindungsgemäßer
Emulsionen als besonders vorteilhaft erwiesen.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können auf übliche oekannte
Schichtträger aufgetragen werden, die beispielsweise bestehen
BAD ORIGINAL
konnen aus voll- oder halbsynthetischen Polymeren, faserigen Materialien, beispielsweise Papier, Metallen in tflatt- oder
folienform, Glas und xeramisehen Materialien, ggi'. ausgerüstet
ait einer oder mehreren Haftschichten, um die Haftung der Esiulsionsschichten
auf dem Träger zu verbessern, sowie ggf. ferner ausgerüstet mit antistatisch wirksamen Schichten, Schichten zur
Verbesserung der Dimensionsstabilität, des Abriebwiderstandes3
der Härte, und/oder der Reibungseigenschaften, und mit Lichthof
schutzschichten und/oder Schichten für andere Zwecke. Übliche,zur
Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien geeignete Träger
werden beispielsweise näher beschrieben in der Literaturstelle "Research Disclosute," Band I76, Dezember 197b, Hr.1761*3
Abschnitt XVII.
Obgleich die erfindungsgemäßen Emulsionsschichten in typiscner
Weise in Fora von kontinuierlichen oder endlosen Schichten auf
Schichtträger aufgetragen werden,besteht hierzu doch keine Notwendigkeit.
Dies bedeutet, daß die Emulsionen beispielsweise auch in Form von seitlich versetzten Schichtensegmenten auf
planare Trägeroberflächen aufgetragen werden können. Erfolgt
ein Auftragen der Emulsionen in Form von Segmenten, so hat es sich als besonders vorteilhaft e'wiesen, sog. Mikrozellen aufweisende
Schichtträger zu verwenden. Derartige Schichtträger werden näher beispielsweise beschrieben in der US-PS k 307 165
und der BE-PS 881513. Die Mikrozellen können eine Weite von
1 bis 200 Mikron und eine Tiefe bis zu 1000 Mikrcn aufweisen. Als vorteilhaft hat es sich dabei in der Kegel erwiesen,- wenn
die Mikrozellen eine Weite von mindestens k Mikron und eine
Tiefe von weniger als 200 Mikron haben, wobei die Weite und die Tiefe der Mikrozellen in optimaler Weise bei etwa 10 bis
100 Mikron im Falle von normalen Schwarz-Weiß-Materialien liegt, insbesondere dann, wenn das photographische Material
vergrößert werden soll.
ι ν ν -γ
Ein unter Verwendung '»iner erfindungsgemäßen Emulsion hergestelltes
Aufzeichnungsmaterial läßt sich in üblicher bekannter Weise bildweise belichten. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang
auf dio Literaturstelle "Research Disclosure", iir.176U3,
Paragraph XVIII.
Die vorliegende Erfindung führt zu besonderen Vorteilen, wenn
die bildweise Belichtung mit elektromagnetischer Strahlung des Bereiches des Spektrums erfolgt, in dem ein verwendetes spektrales
Sensibilisierungsmittel Absorptionsmaxima aufweist. Ist das photographische Aufzeichnungsmaterial dazu Destinmt, blaue,
grüne, rote oder infrarote Bilder aufzuzeichnen, so ist ein
spektrales bensibilisierungsmittel zugegen, das im blauen,roten,
grünen bzw. infraroten .bereich des Spektrums absorbiert. Im Falle von Schwarz-Weiß-Bildern hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn die photographischen Aufzeichnungsmaterialien orthochromatisch oder panchromatisch sensibilisiert werden,
um die Empfindlichkeit gegenüber dem sichtbaren Spektrum auszudehnen.
Die zur Belichtung verwendete Strahlungsenergie kann entweder nicnt-kohärent oder kohärent sein und beispielsweise
aus Laser-Strahlung bestehen, Die bildweisen Belichtungen können des weiteren Dei Normaltemperatur, erhöhten oder verminderten
Temperaturen, bei Normaldruck oder erhöhtem Druck erfolgen. Dabei können Belichtungen mit hoher oder geringer Intensität
durchgeführt werden sowie kontinuierliche oder intermittierende
Belichtungen, wobei die Belichtungszeiten verschieden sein können und beispielsweise von Minuten in den Millisekunden-
oder Mikrosekundenbereich reichen können und wobei ferner solarisierende Exponierungen durchgeführt werden können
innerhalb geeigneter Ansprechbereiche, die nach üblichen sensitometrischen
Methoden ermittelt werden können, wie sie beispielsweise näher üescnrieben werden von T.h'.James in dem Buch
"The Theory of the Photographic Process", k.Ausgabe, Verlag
Macmillan, 19TT, Kapitel 1*, 6, 1T>
18, und 23·
Das lichtempfindliche Silberhalogenid der Aufzeichnungsmaterialien
kann nach der Belichtung unter Erzeugung eines sichtbaren Bildes
durch Inkontaktbringen des Silberhaloganides mit. einem wäßrigen
alkalischen Medium in Gegenwart einer Hntwicklerverbindung im
Medium oder Aufzeichnungsmaterial entwickelt werden.
Nachdem ein Silberbild erzeugt worden ist, kann das nicht ent- · wickelte Silberhalogenid in üblicher Weise fixiert werden. Die
erfindungsgemäßen Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkömern
eines hohen Aspektverhältnisses erlauben ein Fixieren in einer kürzeren Zeitspanne. Dies wiederum ermöglicht die Beschleunigung
des Entwicklungsprozesses.
Die beschriebenen Aufzeichnungsmaterialien und Techniken zur
Erzeugung von Silberbildern lassen sich leicht derart modifizieren,
daß unter Verwendung von Farbstoffen Farbbilder erhalten werden können. Nach der vielleicht einfachsten Methode zur Herstellung
eines projizierbaren Farbbildes läßt sich ein üblicher Farbstoff
in den Träger des Aufzeichnungsmaterials einarbeiten und eine
Silberbilderzeugung - wie beschrieben - durchführen. In den Bezirken, in denen ein Silberbild erzeugt worden ist, ist das
Aufzeichnungsmaterial für Licht praktisch undurchlässig und in den verbleibenden Bezirken wird Licht einer Farbe durchgelassen-,
die der Farbe des Trägers entspricht. Auf diese Weise läßt sich leicht ein farbiges Bild erhalten. Der gleiche Effekt läßt sich
durch Verwendung einer separaten Farbfilterschicht und eines separaten Farbfilterelementes mit einem transparenten Träger©l©m©nt
erzielen.
Di® Silberhalogenid-Aufzeichnungsmaterialien können des \*eiter©n
zur Erzeugung von Farbbildern verwendet werden durch selektive Zerstörung oder Bildung von Farbstoffen. So können die oben
beschriebenen photographischen Aufzeichnungsmaterialien zur Herstellung von Silberbildern auch zur Herstellung von Farbbildern
BAD
verwendet werden, durch Verwendung von Entwicklern, die Farbstoffbildner
enthalten, Deispielsweise Farbkuppler, wie es z.B. aus der Literaturstelle "Research Disclosure", Band I76, Dezember
1978, Ur.176li3, Abschnitt XIX, Paragraph D bekannt ist.. In diesen
Fällen enthält der verwendete Entwickler eine Farbentvicklerverbindung, z.B. ein primäres aromatisches Amin, das in seiner
oxidierten Form mit dem Kuppler unter Bildung eines Bildfarbatoffes
zu reagieren vermag.
Die Farbstoffe liefernden Kuppler können alternativ auch im photographischen Aufzeichnungsmaterial untergebracht werden. Sie
können dabei in verschiedenen Mengen zur Erzielung verschiedener photographischer Effekte eingesetzt werden. Beispielsweise läßt
sich die Konzentration an Kuppler in empfindlicheren Lmulsionsschichten
und Emulsionssenichten mittlerer Empfindlichkeit im Verhältnis
zur Silberbeschichtung auf weniger als die normalerweise verwendeten Menge begrenzen.
Die Farbstoffe bildenden Kuppler werden normalerweise derart ausgewählt,
daß subtraktive primäre iiildf arbstof fe, d.h. gelbe,
purpurrote und blaugrüne Bildfarbstoffe erzeugt werden. Normalerweise
handelt es sich bei diesen Kupplern um nicht-diffundierende,
farblose Kuppler.
Um bestimmte .effekte für spezielle Anwendungs-Gebiete zu erzielen,
können gegebenenfalls Farbstoffe liefernde Kuppler verschiedener
Reaktionsgeschwindigkeiten in einzelnen oder separaten Schichten verwendet werden.
Die verwendbar en,.Farbstoffe liefernden Kuppler können bei der
Kupplung gegeDenenfalls photographisch verwendbare Fragmente freisetzen,
beispielsweise Entwicklungsinhibitoren oder Entwicklungsbeschleuniger, Bleichbeschleuniger, Entwicklerverbindungen, SiI-berhalogenidlösungsmittel,
Toner, Härtungsmittel, Schleiermittel, Anti-Schleiermittel, sog. Wettbewerbskuppler, chemische und spektrale
Sensibilisierungsmittel sowie iJesensibilisierungsmittel .£θ
BAD ORIGINAL
lassen sich in vorteilhafter Weise Inhibitoiöifreisetzende Kuppler
(sog. DIR-Kupger) verwenden. Bei diesen Kupplern kann es sich
um Farbstoffe liefernde Kuppler und keine Farbstoffe liefernd© Verbindungen handeln* die bei der Kupplung eine Vielzahl von
photographisch verwendbaren Verbindungen freizusetzen vermöge». Dies bedeutet, daß auch DIR-Verbindungen ©ingesetzt werden können,
die bei Reaktion mit oxidierter Farbentwicklerverbindung keinen Farbstoff bilden. Verwendbar sind des weiteren beispielsweise auch
DIR-Verbindungen, die einer oxidativen Spaltung unterliegen»
Zur Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien können ggf. des weiteren Silberhalogenidemulsionen, bei denen es sich um relativ
liehtimempfindliche Emulsionen handelt, wie beispielsweise Lippmann-Emulsionen
verwendet werden, beispielsweise als Zwischenschichten und/oder Deckschichten zur Verhinderung oder Steuerung der Wanderung
von Entwicklungsinhibitorfragmenten.
Die photographischen Aufzeichnungsmaterialien können des weiteren
beispielsweise auch farbige Farbstoffe liefernde Kuppler enthalten, beispielsweise solche, die zur Bildung von integralen Masken für
negative Farbbilder verwendet werden.
Die Aufzeichnungsmaterialien können des weiteren übliche bekannt© Bildfarbstoff-Stabilisatoren enthalten. Verwiesen wird in diesem
Zusammenhang auf die Literaturs teil© "Research Disclosure", Band 176,
Dezember 1978, Nr. 17643, Abschnitt VII.
Ggf. können Farbstoffbilder nach Verfahren erzeugt oder verstärkt werden, bei denen in Kombination mit einem ein Farbstoffbild erzeugenden.
Reduktionsmittel ein Oxidationsmittel in Form eines inerten Obergangsmetallionenkomplexes verwendet wird. Verwiesen
wird in diesem Zusammenhang beispielsweise auf die US-PS 3 748 138, 3 826 652, 3 862 842, 3 989 526 und 3 765 891 sowie 3 674 490
und die LiteTatursteile "Research Disclosure", Band 116, Dezember 1973,
Nr. 11660 und Band 148, August 1976, Nr. 14836, 14846 und 14847. Di® photographischen Aufzeichnungsmaterialien können dabei zur
BAD ORiGfNAL
Herstellung von Farbstoffbildern nach solchen Verfahren modifiziert
werden.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen eignen sich des weiteren beispielsweise zur Herstellung von Aufzeichnungsmaterialien, aus denen
sich Farbstoffbilder durch selektive Zerstörung von Farbstoffen
oder FarbstoffVorläuferverbindungen herstellen lassen, beispielsr
weise nach dem Silberfarbstoff-Ausbleichverfahren.
Bei der Herstellung von Farbstoffbildern in photographischen Silberhalogenid-AufzeichnungsmaterJalien ist es üblich, das entwickelte
Silber durch Bleichen zu entfernen. Die Entfernung des Silbers kann dabei durch Zusatz eines sog. Bleichbeschleunigers oder
einer Bleichbeschleunigervorverbindung in einer Entwicklungslösung oder einer Schicht des Aufzeichnungsmaterials beschleunigt
werden. In manchen Fällen ist die Menge an Silber, die bei der Entwicklung erzeugt wird, klein im Vergleich zu der erzeugten
Farbstoffmenge, insbesondere bei der Bildfarbstoffverstärkung - wie oben beschrieben -, so daß auf eine Silberausbleichstufe
ohne wesentlichen visuellen Effekt verzichtet werden kann. In weiteren anderen Anwendungsfällen kann das Silberbild im Aufzeichnungsmaterial verbleiben und das Farbstoffbild wird zur
Steigerung oder Ergänzung der durch das Silberbild erzeugten Dichte verwendet. Im Falle von mit Farbstoffen verstärkten Silberbildern hat es sich normalerweise als vorteilhaft erwiesen, einen
neutralen Farbstoff zu erzeugen oder eine Kombiantion von Farbstoffen, die gemeinsam ein neutrales Bild ergeben.
Es ist des weiteren möglich, monochrome oder neutrale Farbstoffbilder unter Verwendung von lediglich Farbstoffen zu erzeugen,
in welchem Falle das Silber vollständig aus den Aufzeichnungsmaterialien durch Ausbleichen und Fixieren entfernt wird.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen eignen sich in vorteilhafter
Weise des weiteren zur Herstellung von mehrfarbigen Farbbildern. Ganz allgemein wurde gefunden, daß sich praktisch jedes Auf-
BAD ORIGINAL
32-4T634
Zeichnungsmaterial für die Herstellung von mehrfarbigen Bildern dadurch verbessern läßt, wenn es mindestens eine Silberhalogenidemulsionsschicht
aufweist, die aus einer erfindungsgemäßen Emulsion
mit Silberhalogenidkörnern von hohem Aspektverhältnis erzeugt
worden ist. Die erfii- dungs gemäßen Vorteile lasseh sich sowohl
beim additiven Farbbildungspro.ieß wie auch beim sübtraktiven Farbbildungsprozeß
erzielen.
Im Falle des additiven Verfahrens kann eine Fi!türanordnung
mit blauen, grünen und roten Filterelementen in Kombination
mit einem photographischen Aufzeichnungsmaterial verwendet werden,
das mindestens eine Emulsionsschicht aus einer ©Tfindungsgemäßen
Emulsion zur Erzeugung eines Silberbildes aufweist. Di© ausgehend von einer erfindungsgemäßen Eraulsion erzeugte Emulsionsschicht
mit Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses,
die panchromatisch sensibilisiert ist, und die eine Schicht des photographischen Aufzeichnungsmaterials bildet, wird bildweise
durch die additive und primäre Filteranordnung belichtet. Nach der Entwicklung unter Erzeugung eines Silberbildes und Betrachtung
durch die Filteranordnung ergibt sich ein mehrfarbiges Bild.
Derartige Bilder lassen sich era besten durch Projizieren betrachten. Infolgedessen weisen sowohl des photographische Aufzeichnungsmaterial
wie auch die Filteranordnung einen transparenten Träger auf oder teilen sich in einen transparenten Träger.
Beträchtliche Vorteile lassen sich erfindungsgemäß auch bei Anwendung
der Erfindung auf Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterialisn erreichen, die Mehrfarbbilder aus Kombinationen von sübtraktiven
primären Bildfarbstoffen erzeugen. Derartig© photographische Aufzeichnungsmaterialien bestehen aus einem Träger und in typischer
Weise mindestens einer Triade von übereinanderangeordneten Silberhalogenidemulsionsschichten
für die separate Aufzeichnung von blauem,grüßem und rotem Licht in Form von gelben, purpurroten und
blaugrünen Farbstoffbildern.
Gemäß einer speieilen vorteilhaften Ausführungs form bildet, ein©
BAD ORIGINAL
Minusblau-sensibilisierte Silberhalogenidemulsion mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses mindestens eine der Emulsionsschichten, die zur Aufzeichnung von
grünem oder rotem Licht in einer Triade von blaues Licht, grünes Licht und rctes Licht aufzeichnenden Schichten eines Mehrfarb-Aufzeichnungsme.teri
als angeordnet sind. Dabei wird die Emulsionsschicht mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern derart angeordnet,
daß auf sie während der Belichtung des Materials mit neutralem Licht bei 5500 K zusätzlich zu dem Licht, das die Emulsionsschicht
aufzeichnen soll, blaues Licht auftrifft. Die Beziehung zwischen blauem Licht und Minusblau-Licht, das auf die Schicht
auftrifft, läßt sich durch die folgende Gleichung ausdrücken:
log E = log ET - log E
in der bedeuten:
log E-, der Logarithmus der Exponierung mit grünem oaer rotem
Licht, das die Emulsionsschicht mit den tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern aufzeichnen soll und
log E der Logarithmus der gleichzeitigen Exponierung mit
blauem Licht, das auf die Emulsionsschicht auftrifft.
In jedem Fall ist dabei, sofern nichts anderes angegeben ist, E ausgedrückt in Form von Meter-Candle-Sekunden.
A log E kann ein positiver Wert von weniger als 0,7 (vorzugsweise
weniger als 0,3) sein,wobei dennoch akteptable Wiedergaben eines mehrfarbigen Gegenstandes erhalten werden.
Dies ist überraschend im Hinblick auf den hohen Anteil an Körnern, die in den Emulsionen der Erfindung vorliegen und
einen mittleren Durchmesser von größer als 0,7 Mikron aufweisen. Wird eine vergleichbare SilDerhalogenidemulsion mit nicht
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern oder eine Silberhalogenid
emulsion mit
BAD OR'GiMAL
_ 49 -
Körnern eines kleinen Aspektverhältnisses und gleicher HaIogenidzusammensetzung
und gleichem mittleren Korndurchmesser anstelle einer Silberbromidiodidemulsion mit hohem Aspektverhältnis
nach der Erfindung verwendet, so wird ein höherer Grad und. normalerweise ein nicht akzeptierbarer Grad einer Farbverfälschung
erha3.ten. Gemäß einer speziellen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens die Minusblauaufzeichnenden
Schichten der Triade von blaues, grünes und rotes Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten SiIberbromidiοdidemulsionschichten
gemäß der Erfindung. Als besonders »weckmäßig hat es sich
erwiesen, wenn die blaues Licht aufzeichnende Emulsionsschicht
der Triade auch eine Schicht aus einer erfindungsgemäßen Silberhalogenidemulsion
iait einem hohen Aspektverhältnis ist.
Gemäß einer weiteren speziellen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung haben die tafelförmigen Silberhalogenidkörner,
die in jeder der Emulsionsschichten der Triade vorhanden sinds
und die eine Dicke von weniger als 0,5 Mikron haben, einen mittleren
Korndurchmesser von mindestens 1,0 Mikron, vorzugsweise mindestens 2 Mikron. Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung kann den Menrfarb-Aufzeichnungsmaterialien
ein ISO-Empfindlichkeitsindex von mindestens
18O zugeordnet werden.
Die mehrfarbigen photographischen Aufzeichnungsmaterialien brauchen
keine gelbe Filterschicht zwischen der zur Belichtung verwendeten Lichtquelle und den grünen und/oder roten Emulsionsschichten mit Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhält-'
nisses aufzuweisen, um diese Schichten vor einer Blaulicht-Belichtung
zu schützen. Andererseits kann, sofern eine gelbe Filterschicht vorliegt, die Dichte dieser Scnicht beträchtlich vermindert
werden, und zwar auf eine Dichte, die unterhalb der Dichte der bisher verwendeten Gelbfilterschichten liegt, die bisher dazu
verwendet· wurden, um grünes oder rotes Licht aufzeichnende
Emulsionsschichten photographischer Aufzeichnungsmaterialien,
die mit Tageslicht belichtet werden sollen, w
SAD ORIGINAL
vor der Einwirkung von blauem Licht zu
schützen· Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung befindet sich keine blaues Licht aufzeichnende Emulsionsschicht zwischen den grünes Licht und/oder rotes Licht aufzeichnenden
Emulsions sch ich ten der Triade und der Lichtquelle. Dies bedeutet,
daß das Aufzeichnungsmaterial praktisch frei von blaues Licht absorbierend^ Miterial zwischen den grünen und/oder roten Emulsionsschichten und der Belichtungsquelle ist.
: Während nur eine grünes Licht oder rotes Licht aufzeichnende
Silberbromidiodidemulsionsschicht mit Silberhalogenidkömem eines
hohen Aspektverhältnisse erforderlich ist, weist das mehrfarbige Aufzeichnungsmaterial mindestens drei separate Emulsions schichten
für die Aufzeichnung von blauem, grünem bzw. rotem Licht auf. Die Emulsionsschichten, zu deren Herstellung keine Emulsion mit
tafelförmigen Silberhalogenidkömem eines hohen Aspektverhältnisses
verwendet wurde, können aus Üblichen bekannten Emulsionsschichten
bestehen. Zu ihrer Herstellung können beispielsweise übliche Emulsionen verwendet werden, wie sie in der Literaturstelle
"Research Disclosure", Nr. 17-54 3, Paragraph I angegeben werden.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
enthalten alle Emulsionsschichten ■ Silberbromid-
iodidkörner. Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht mindestens eine grünes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht und mindestens eine rotes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht aus einer erfindungsgemäßen Emulsion
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen AspektVerhältnisses. Ist mehr als eine Emulsionsschicht vorgesehen, um im
grünen und/oder roten Bereich des Spektrums aufzuzeichnen, so
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß mindestens die empfindlichere Emulsionsschicht aus einer Emulsion mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses erzeugt
wurde. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind sämtliche der blaues Licht, grünes und rotes Licht
aufzeichnenden Emulsionsschichten des Aufzeichnungsmaterials aus
erfindungsgemäßen Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenid-
körnen ©ines hohen Aspektverhältnisses hergestellt worden.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen eignen sich - wie bereits dargelegt
- in hervorragender Weise zur Herstellung von mehrfarbig®» Aufzeichnungsmaterialien, in denen die Empfindlichkeit und der
Kontrast der blaues, grünes und rotes Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten sehr verschieden sein können. Die relative Blau-Insensivität
der grünen oder roten spektral sensibilisierten Silberbromidiodidemulsionsschichten
mit Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses gemäß der Erfindung ermöglicht es, die grünes
und/oder rotes Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten an ©iner jeden Stelle eines mehrfarbigen photographischen Aufzeichnungsmaterials anzuordnen, unabhängig von den anderen Emulsionsschichten
und ohne daß übliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen,
um ihre Belichtung durch blaues Licht zu verhindern.
Unter Vewmdung von erfindungs gemäßen Emulsionen hergestallt©
mehrfarbige Aufzeichnungsmaterialien eignen sich in besonders vorteilhafter Weise zur genauen Wiedergabe von Farben, wenn die
Aufzeichnungsmaterial!en mit Tageslicht belichtet werden. Photographische
Aufzeichnungsmaterialien dieses Typs sind dadurch gekennzeichnet, daß sie Blaulicht-, Grünlicht-und Rotlicht-Aufzeichnungen
von praktisch aufeinander abgestimmten Kontrast und begrenzter Empfindlichkeitsveränderung liefern, wenn sie einer
550O0K (Tageslicht) Lichtquelle exponiert werden. Der Ausdruck
"im wesentlichen aufeinander abgestimmter Kontrast" bedeutet dabei, daß die blauen, grünen und roten Aufzeichnungen sich im Kontrast
um weniger als 20 (vorzugsweise um weniger als 10) Pseent, bezogen
auf den Kontrast der blauen Aufzeichnung unterscheiden. Die begrenis
Empfindlichkeitsveränderung der blauen, grünen und roten Aufzeichnungen
läßt sich als ein© Empfindlichkeitsveränderung (Δ log E) von weniger als 0,3 log E ausdrücken, wobei die Empfindlichkeitsveränderung die größere der Unterschiede zwischen der Empfindlichkeit
der grünen oder roten Aufzeichnung und der Empfindlichkeit der blauen Aufzeichnung ist.
BAD
_52 _
Sowohl die Kontrast-als auch logarithmischen Empfindlichkeitsmessungen,
die zur Bestimmung dieser Verhältnisse der AufZeichnungsmaterialien erforderlich sind, lassen sich durchführen durch Belichten
eines Aufzeicnnungsmaterials bei einer Farbtemperatur von
55OO°K durch eineii spektral nicht-selektiven Stufenkeil (Stufenkeil
vodneutraler Dichte), ζ · a. einen Kohlenstoff-Testgegenstand,
und Entwicklung des Aufzeichnungsmaterials, vorzugsweise unter
den Verfahrensbedingungen, die für das Material empfohlen werden.
Durch Messung der olauen, grünen und roten Dichten des Aufzeichnungsmateritils
füi die Durchlässigkeit von ulauem Licht einer Wellenlänge
von 1+35 »k nm, grünem Licht einer Wellenlänge von 5^*6,1 nm
und rotem Licht einer Wellenlänge von 6*43,8 nm, wie in dem US-Standard
PH2.I-1952, veröffentlicht von dem American National
Institute (ANSI), 1U3O Broadway, New York, N.Y.IOOI8, beschrieben,
lassen sich blaue, grüne und rote Charakteristikkurven für das Aufzeichnungsmaterial aufzeichnen. Weist das photographische Aufzeichnungsmaterial
anstatt eines transparenten Schientträgers einen reflektierenden Schichtträger auf, so treten an die Stelle
der Transmissionsaichten Keflexionsdichten.Aus den blauen, grünen
und roten Charakteristikkurven lassen sich Empfindlichkeit und
Kontrast naen bekannten Verfahren ermitteln. Die spezielle Empfindlichkeits-
und Kontrast-Messmethode, die folgt, ist von nur geringer Bedeutung, vorausgesetzt, daß eine jede der blauen,
grünen und roten Aufzeichnungen auf gleiche Weise gemessen wird.
Eine Vielzahl von standardisierten sensitometrischen Messverfahren
für mehrfarbige Auf zer.cnnungsmaterialien ist von dem American
National Standards Institute (ANSI) publiziert worden. Die folgenden
Standards sind repräsentativ: American Standard PH2.21-1979,
PH2.1*7-1979 und Pii2 . 2J- 1979 .
Die erfindurigsgemäßen photographischen Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterialien,
die eine genaue Farbwiedergabe ermöglichen, wenn sie mit Tageslicht belichtet werden, haben beträchtliche Vorteile
gegenüber vergleichbaren üblichen photographischen Aufzeichnungsmaterialien.
In den photographischen Aufzeichnungsmaterialien
BAD ORIGINAL
kann die begrenzte Blauempfindlichkeit der grünen und roten
spektral sensibilisierten Silberbromidiodidemulsionsschichten
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern dazu benutzt werden„ um
die Blauempfindlichkeit der blauaufzeichnenden Schicht und die Blauempfindlichkeit der minusblauaufzeichnenden Emulsionsschicht®»
voneinander zu trennen. Je nach d©m speziellen Anwendungszweck
kann die Verwendung von tafelförmigen Silberbromidiodidkörnem in den grünes Licht und rotes Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten
per se zu einer wünschenswert großen Trennung im blauen Ansprechvermögen
der blaues Licht und minusblaues Licht aufzeichnenden
Emulsionsschichten führen.
In einigen Anwendungsfällen kann ©s wünschenswert sein» di© Blauenpfindlichkeitstrennungen
der blaues Licht und minusblaues Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten weiter zu erhöhen, durch Anwendung
üblicher Blauempfindlichkeits-Trenntechniken, um di® Blauempfindlichkeitstrennungen
zu ergänzen, die durch Vorhandensein von tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisse
hervorgerufen werden. Liegt beispielsweise in einem photographischen
Aufzeichnungsmaterial die empfindlichste, grünes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht der zur Belichtung verwendeten Lichtquelle am
nächsten und liegt die empfindlichst®, blaues Licht aufzeichnende Emulsionsschicht von der Lichtquelle am weitesten entfernt, so kann
die Trennung der Blauempfindlichkeiten der blaues und grünes Licht
aufzeichnenden Emulsionsschichten, obwohl eine Differenz von einer vollen Größenordnung vorliegen kann (1,0 log E),wenn die Emulsionen
getrennt voneinander auf einen Schichtträger aufgetragen und belichtet worden sind, effektiv durch die Schichtenanordnung vermindert
werden, da die grünes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht
sämtliches blaues Licht während der Belichtung empfängt und da die grünes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht und andere
darüberliegende Schichten etwas von dem blauen Licht absorbieren
oder reflektieren können, bevor es die blaues Licht aufzeichnende Emulsionsschicht erreicht. In einem solchen Falle kann die Verwendung
eines höheren lodidanteiles in der blaues Licht aufzeichnenden
Emulsionsschicht dazu verwendet werden, um die tafelförmigen
. BAD ORIGINAL
Körner in der Erhöhung der Blauempfindlichkeitstrennung der
blaues Licht und minusblaues Licht aufzeichnenden Emulsionssdichten zu unterstützen. Befindet sich eine blaues Licht aufzeichnende Emulsionsschicht der zur Belichtung verwendeten Lichtquelle näher als die minusblaues Licht aufzeichnende Emulsionsschicht, so kann ein Gelbfiltermaterial beschränkter Dichte
zwischen den blaues Licht und minusblaues Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten angeordnet werden, um die Blau- und Minusblautrennung z-j erhöhen. In keinem Falle jedoch ist es erforderlich,
Gebrauch von den bekannten üblichen Empfindlichkeits-Trenntechniken
in dem Ausmaß zu machen, daß sie selbst zu einer Differenz einer Größenordnung bei der Blauempfindlichkeitstrennung führen, wie
es bisher erforderlich war. Eine solche Maßnahme wird jedoch nicht
ausgeschlossen, wenn ausgesprochen große Blau-und Minusblau-Eapfindlichkeitstrennungen für spezielle Anwendungszwecke erwünscht
sind. Infolgedessen eignen sich unter Verwendung erfindungsgemäßer
Emulsionen hergestellte Mehrfarb-AufZeichnungsmaterialien zur
getreuen Farbwiedergabe, wenn sie unter ausgeglichenen Belichtungsbedingungen belichtet werden, wobei beträchtlich größere Möglichkeiten bezüglich des Aufbaues des Aufzeichnungsmaterials erreicht
werden, als es bisher möglich war.
Mehrfarb-Afjfzeichnungsmaterialien werden oftmals als solche mit
farbbildenden Schichteneinheiten beschrieben. In den meisten Fällen enthalten mehrfarbige Aufzeichnungsmaterialien drei übereinander
angeordnete farbbildende Schichteneinheiten, von denen eine jede mindestens eine Silberhalogenidemulsionsschicht aufweist, die
Licht eines anderen Drittels des Spektrums aufzuzeichnen vermag und ein komplementäres subtraktives primäres Farbstoffbild zu
erzeugen vermag. Infolgedessen werden blaues Licht, grünes Licht und rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheiten verwendet, um gelbe, purpurrote bzw. blaugrüne Farbstoffbilder zu
erzeugen. Bildfarbstoffe liefernde Verbindungen brauchen nicht in jeder farbbildenden Schichteinheit vorhanden zu sein,sondern
können vielmehr aus Entwicklungslösungen zugeführt werden. Wenn Bildfarbstoffe erzeugende Verbindungen in das Aufzeichnungsmaterial
eingearbeitet werden, so können sie in einer Emulsionsschicht vor-
BAD
liegen oder in einer Schicht, die so angeordnet ist, daß in dies©
oxidierte Entwicklerverbindung oder ein Elektronenübertragungsaittel
aus einer benachbarten Emulsionsschicht der gleichen farbbildenden
Schichteneinheit eindringen kann«
Um die Wanderung von oxidierten Entwicklerverbindungen oder
Elektronenübertragungsmitteln zwischen farbbildenden Schichten-*
einheiten unter Ausbildung von Farbverschiebungen zu vermeiden, ist es üblich, sog. Abfangverbindungen einzusetzen. Diese Abfangwrbindungen
können in den Emulsionsschichten selbst untergebracht werden, wie es beispielsweise aus der US-PS 2 937 086 bekannt ist
und/oder in Zwischenschichten zwischen einander benachbarten farbbildenden Schichteneinheiten, wie es beispielsweise aus der
US-PS 2 336 32 7 bekannt ist.
Obgleich eine jede farbbildende Schichteneinheit eine einzelne Emulsionsschicht aufweisen kann, liegen doch oftmals in einer
farbbildenden Schichteneinheit zwei, drei oder mehrere Emulsionsschichten von unterschiedlicher photographischer Empfindlichkeit
vor. In den Fällen, in denen die gewünschte Schichtenanordnung es nicht ermöglicht, daß mehrere Emulsionsschichten, die sich
in ihrer Empfindlichkeit voneinander unterscheiden, in einer einzelnen farbbildenden Schichteneinheit vorliegen, ist es übliche
Praxis, in einem photographischen Aufzeichnungsmaterial mehrere (gewöhnlich zwei oder drei) blaues Licht, grünes Licht und/oder
rotes Licht aufzeidiende farbbildende Schichteneinheiten vorzusehen.
Mindestens eine grünes oder rotes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht
mit tafelförmigen Silberbromid- oder Silberbromidiodidkörnern - wie beschrieben - ist derart im Aufzeichnungsmaterial
angeordnet, daß ein erhöhter Anteil von blauem Licht während der bildweisen Belichtung des Aufzeichnungsmaterials auf diese Schicht
fällt. Der erhöhte Anteil an blauem Licht, das die Silberhalogenidemulsionsschicht
mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses erreicht, kann sich aus der verminderten
Blaulicht-Absorption einer darüberliegenden Gelbfilterschicht er-
BAD ORIGINAL
geben oder vorzugsveise durch vollständige Eliminierung von
daru-berliegenden Gelbfilterschichten. Eer erhöhte Anteil an
blauem Licht, das die Silberhalogenidemulsionsschicht mit den
tafelförmigen Silberhs.logenidkörnern erreicht, kann ebenfalls
auf einer Umgestaltung; der farbbildenden Schichteneinheit beruhen, in der sie enthalten ist, und zwar in einer Verschiebung
näher zur belichtenden Lichtquelle. Beispielsweise können grünes Licht und rotes Licnt aufzeichnende farbbildende Schichteinheiten
mit grünes und rotes Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen
Aspektverhältnisses näher zur Lichtquelle hin angeordnet werden, als die blaues Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit.
photographischen Mehrfarb-Auf zeichnungsmaterialien, die
unter Verwendung von erfindungsgemäßen Silberhalogenidemulsionen hergestellt werden können, können irgendeine Form aufweisen,
die den erwähnten Erfordernissen genügt. So können die Aufzeichnungsmaterialien z.B. eine jede der sechs möglichen
Schichtenanordnungen aufweisen, die in dem Buch von Gorokhovskii "Spectral Studies of the Photographic Process", New York, auf
Seite 21.1 in Tabelle 2?a angegeben werden. Beispielsweise ist
es ferner möglich bei der herstellung eines üblichen photographischen Silberhalogenid-Mehrfarb-AufZeichnungsmaterials ein
oder mehrere Lmulsionsschichten aus erfindungsgem.äßen Emulsionen,
die gegenüber dem Minusblauoereich des Spektrums sensibilisiert
sind,hinzuzufügen und derart anzuordnen, daß auf sie die zur
Belichtung verwendete Strahlung eher auftrifft als auf die übrigen Emulsionsschichten. In den meisten Fällen nat es sich
jedoch als vorteilhaft erwiesen, ein oder mehrere der bisher verwendeten Minusblau-aufzeichnenden Schichten durch Schichten
aus Minusblau-aufzeichnenden Emulsionen gemäß der Erfindung zu ersetzen, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Veränderung der
Schichtenanordnung.
BAD ORIGINAL
Andere Schichtenanordnungen als die in der zitierten Literaturstelle
angegebenen Schichtenanordnungen lassen sich am besten in der folgenden Weise veranschaulichen..
Schichtenanordnung Belichtung
ZWS
IiWS
TH
Schichtenanordnungll
Belichtung 4.
TKB
zws
Ti-G ZWS
ZWS
ÜB
ZWS
ÜG
ZWS
GR
ORIGINAL
Schichtenanordnung III
Belichtung > TG ZWS TR ZWS
Schichtenanordnung IV iJeli chtung
TEG ZWS TEH ZWS TGG ZWS TGH ZWS
- SS -
Schichtenanordnung V Belichtung
TEG ZWS TER ZWS TEB ZWS TGG ZWS TGR ZWS GB
Schichtenanordnung VJ
Belicntung
TER ZWS TB
ZWS TEG ZWS TER ZWS GG
ZWS GR
BAD QRiGiWAL
- 60 -
Schiehtenanordnung VII Belichtung
TER
ZWS
TEG
ZWS
TB
ZWS
TEG
ZWS
TGG
ZWS
TER
ZWS
TGH
In den Schaubildern bedeuten:
B,G und R kennzeichnen blaues, grünes bzw. rotes Licht auf-.*'
zeichnende farbbildende Schichteneinheiten üblichen Type;
T vor B, G oder R bedeutet, daß es sich bei den Schichteneinheiten um eine Schichteneinheit mit einer oder '/
mehreren Schienten aus Emulsionen mit tafelförmigen Silber-**
halogenidkornern eines hohen Aspektverhältnisses gemäß der ■'
Erfindung handelt, wie sie im vorstehenden näher beschriebeawurden;
BAD ORIGINAL
Der Buchstabe K vor den Buchstaben B, G oder H bedeutet» da£>
die farbbildende SchiShteneinheit eine höhere photographische Empfindlichkeit aufweist wie mindestens eine andere farbbildende
Schichteneinheit, die Licht im gleichen Drittel des Spektrums
in der gleichen Schichtenanordnung aufzeichnet^
Der Buchstabe G vor der faröoildenden Schichteneinheit B, G oder
P. bedeutet, daß die farbbildende Schicirceneinheit eine geringere
photographische Empfindlichkeit aufweist als mindestens eine
andere farbbildende Schichteneinheit, die Licht des gleichen Drittels des Spektrums mit der gleichen Schichtenanordnung aufzeichnet;
ZWS kennzeichnet eine Zwischenschicht mit einer Aofangverbindung,
die jedoch frei oder praktisch frei von Gelbfiltermaterial ist.
Eine jede empfindlichere oder weniger empfindlichere farbbildende
Schichteneinheit kann sicn in der Empfindlichkeit von einer anderen
farbbildenden Schichteneinheit, die Licht des gleichen Drittels des Spektrums aufzeicnnet, als Folge ihrer Position in der
Schichtenanordnung, ihren ihr eigenen Empfindlichkeitseigenschaften
oder in beidem unterscheiden.
In den Schichtenanordnungen I bis VII ist die Position des
Schichtträgers nicht dargestellt. Gemäß üblicher Praxis befindet sich der Schientträger in den meisten Fällen von der Licntquelle
am weitesten entfernt, d.h. unterhalb der dargestellten Schichten
bzw. Schichteneinheiten. Ist der Schichtträger farblos und lichtdurchlässig,
d.h. transparent, so kann er auch zwischen der Lichtquelle und den angegebenen Schichten vorhanden sein. Anders
ausgedrückt: Der Schichtträger kann sich zwischen der Lichtquelle und jeder farbbildenden Schichteneinheit befinden, die Licht aufzeichnen
soll, demgegenüber der Schichtträger transparent ist.
Die Schientenanordnung I stellt ein Aufzeichnungsmaterial dar,
das kein gelbes Filtermaterial enthält. Wie im Falle üblicher Aufzeichnungsmaterialien mit gelbem Filtermaterial liegt die
blauaufzeichnende farbbildende Schichteneinheit der Lichtquelle
BAD ORIGINAL
am nächsten. Gemäß einer einfacnen Ausgestaltung weist jede farbbildende
Schichteneinheit eine Silberhalogenidemulsionsschicht
auf. Andererseits kanc jedoch jede farbtildende Schichteneinheit
auch zwei, drei oder noch mehr verschiedene Silberhalogenidemulsionsschichten aufweisen. Wenn eine Triade von Emulsionsschichten,
eine von höchster Empfindlichkeit von jeder der farbbildenden
Schichteneinheiten verglichen wird, so weisen sie vorzugsweise einen im wesentlichen aufeinander abgestimmten Kontrast auf und
die photographischen Empfindlichkeiten der grünes Licht und rotes
Licht aufzeichnenden Emulsiosschichten unterscheiden sich von
der Empfindlichkeit der blaues Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten um weniger als 0,3 log E Einheiten. Liegen zwei, drei
oder noch mehr verschiedene Emulsionsschichten in jeder farbbildenden Einheit vor,die sich in ihrer Empfindlichkeit von einander
unterscheiden, so liegen vorzugsweise zwei, drei oder mehr Triaden von Emulsionssenichten in der Schichtenanordnung I vor, die
das angegebene Kontrast- und Empfindlichkeitsverhältnis aufweisen.
Die Abwesenheit von gelbem Filtermaterial unterhalb der blauaufzeichnenden farbbildenden Einheit erhöht die photographische
Empfindlichkeit dieser Einheit.
Es ist nicht erforderlich, daß die Zwischenschichten in der
Schichtenanordnung I keinerlei gelbes Filtermaterial aufweisen. So können beispielsweise geringere als übliche Mengen eines
gelben Filtermaterials zwischen der olaues Licht und grünes Licht aufzeichnenden farbbildenden Einheit angeordnet sein, ohne
vpn den Lehren der Erfindung abzuweichen. Des weiteren kann die Zwischenschicht, die die grünes und rotes Licht aufzeichnenden
Schichteneinheiten voneinander trennt, bis zu übliche Mengen an
gelbem Filtermaterial enthalter, ohne von der Lehre der Erfindung abzuweichen. Werden übliche Mengen an gelbem Filtermaterial
verwendet, so brauent die rotes Licht aufzeichnende farbbildende
Einheit keine tafelförmigen Silberbromidiodid-
körner - wie oben beschrieben - zu enthalten, sondern kann vielmehr
jede übliche fön aufweisen, unter den Bedingungen der angegebenen
Kontrast- und Empfindlichkeitsbetrachtungen.
3AD ORIGINAL
Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen sollen im folgenden bei
der Diskussion der Anordnungen II bis VII nur die Merkmale erörtert
werden, die sich von der Schichtenanordnung I unterscheiden. Im Falle der Schichtenanordnung II sind anstatt empfindlicher
und weniger empfindlicher blaues, rotes oder grünes Licht aufzeichnender Emulsionsschichten in der gleichen farbbildenden
Schichteneinheit zwei separate blaues, grünes und rotes Licht aufzeichnende
farbbildende Schichteneinheiten vorgesehen. Nur Emulsionsschicht oder Schichten der empfindlicheren farbbildenden Einheiten
brauchen tafelförmige Silberbromidiodidkorner -
wie oben beschrieben - zu enthalten. Die geringer empfindlichen grünes Licht und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Sehiehtenginheiten
sind, aufgrund ihrer geringeren Empfindlichkeiten wie auch deshalb, weil die empfindlichere blaues Licht aufzeichnende
farbbildende Schichteneinheit über ihnen liegt, vor einer Belichtung mit blauem Licht auch ohne Anwendung eines Gelbfiltermaterials ausreichend
geschützt. Die Verwendung von Silberbromidiodidemulsionaschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkornern eines hohen Aspektverhältnisses
in der Emulsionsschicht oder den Emulsionsschichten der weniger empfindlichen grünes und/oder rotes Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheiten is.t natürlich nicht ausgeschlossen.
Dadurch, daß die empfindlichere rotes Licht aufzeichnende
Schichteneinheit über der weniger empfindlichen grünes Licht
aufzeichnenden farobildenden Schichteneinheit liegt, läßt sich
eine erhöhte Empfindlichkeit erzielen, entsprechend den Angaben
der US-PS k 181* 376 und den UE-OS 27 Ql* 797, 26 22 923, 26 22 92U
und 27 Oi+ 825.
Die Schichtenanordnung III unterscheidet sich von der Schichtenanordnung
I darin, daß sich die blaues Licht aufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit am weitesten von der Lichtquelle entfernt befindet. Dadurch ist die grünes Licht aufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit die der Lichtquelle am nächsten liegende Schichteneinheit
und die rotes Licht aufzeichnende farbpildende Schichteneinheit
liegt der Lichtquelle näher. Diese Schichtenanordnung
hat sich als oesonders vorteilhaft zur Erzeugung von scharfen,
BAD ORIGINAL
qualitativ hochwertigen Mehr farbbildern erwiesen. Die grünes Licht
aufzeichnende Schichteneinheit, die den wichtigsten visuellen Beitrag
für das Farbbild liefert, vermag, da sie der Lichtquelle am nächsten liegt, ein seiir scharfes Bild zu erzeugen, da keine darüberliegende
Schichten vorliegen, die Licht streuen können. Die rotes Licht aufzeichnende farbbildende Sohichteneinheit, die den
nächst wichtigen visuellen Beitrag zur Farbbildgestaltung liefert, empfängt Licht, das durch die grünes Licht aufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit gelangt ist und infolgedessen in keiner
blaues Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheit gestreut
wurde. Obgleich die blaues Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit
im Vergleich zur Schichtenanordnung I benachteiligt ist, hebt der Schärfeverlust doch nicht die Vorteile auf, die in den
grünes Licht und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten
erreicht werden, da die blaues Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit bei weitem den geringsten visuellen
Beitrag zum Mehrfarbenbild liefert.
Die Schichtenanordnung IV erweitert die Schichtenanordnung III
durch Verwendung von separaten und empfindlicheren und weniger
empfindlicheren grünes und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheiten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses. Die Schichtenanordnung V unterscheidet
sich von der Schichtenanordnung IV darin, daß eine zusätzliche blaues Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit über
den weniger empfindlichen grünes, rotes und blaues Licht aufzeichnendenifarbbildenden
Schichteneinheiten angeordnet ist. Die empfindlichere blaues Licht aufzeichnende Schichteneinheit enthält Silberbromidiodidkörner
eines hohen Aspektverhältnisses - wie oben beschrieben. Die empfindlichere blaues Licnt aufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit absorbiert in diesem Falle blaues Licht und vermindert
infolgedessen den Anteil an blauem Licht, der die weniger empfindlichen grünes und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheiten erreicht. Gemäß einer abgewandelten Form brauchen
die weniger empfindlichen grünes und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheiten keine tafelförmigen Silberhalogenid-
WD ORIGINAL
körner eines hohen Aspektverhältnisses zu enthalten.
Die Schichtenanordnuiag VI unterscheidet sich von der Schichtenanordnung
IV in der .Anordnung einer blaues Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheit mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
zwischen den grünes und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten und der Lichtquelle. Wie bereits
dargelegt, kann die blaues Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern aus
einer oder mehreren blaues Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern bestehen, wobei in dem Falle, in dem mehrere blaues Licht aufzeichnende Emulsionsschichten
vorhanden sind, diese von unterschiedlicher Empfindlichkeit sein
können. Zur Kompensierung der weniger begünstigten Position, welche die rotes Licht aufzeichende farbbildende Schichteneinheit
andererseits einnehmen würde, unterscheidet sich die Schichtenanordnung
VI von der Schichtenanordnung IV auch darin, daß eine zweite empfindlichere rotes Licht aufzeichnende farbbildende
Schichteneinheit vorgesehen ist, die zwischen der blaues aufzeichnender·,
farbbildenden Schichteneinheit mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern und der Lichtquelle angeordnet ist. Aufgrund
der begünstigten Position, welche die zweite empfindlichere rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit einnimmt, ist
sie empfindlicher als die erste empfindlichere, rotes Licht aufzeichnende
Schichteneinheit, wenn die beiden Einheiten aus identischen Emulsionen aufgebaut sind. Zu beachten ist natürlich, daß
die erste und die zweite empfindliche rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit ggf. aus den gleichen oder verschiedenen
Emulsionen hergestellt werden können und daß ihre relativen Empfindlichkeiten nach üblichen Methoden eingestellt
werden können. Anstelle der Verwendung von zwei empfindlichen oder empfindlicheren rotes Licht aufzeichnende Schichteneinheiten,
wie dargestellt, kann die zweite empfindliche rotes Licht aufzeichnende Schichteneinheit ggf. auch durch eine zweite empfindliche
oder empfindlichere grünes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit ersetzt werden. Die Schichtenanordnung VII kann
BAD ORfGJNAL
mit der Schichtenanordnung VI identisch sein, unterscheidet sich
jedoch darin, daß sowohl eine zweite empfindliche, rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern und eine zweite empfindliche grünes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern zwischen der Lichtquelle und der blaues
Licht aufzeichnenden Schichteneinheit mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern angeordnet sind. Natürlich sind noch viele andere
vorteilhafte Schichtenanordnungen möglich, d. h. die dargestellten
Schichtenanordnungen I bis VII stellen nur Beispiele für mögliche Schichtenanordnungen dar. In jeder der angegebenen verschiedenen
Schichtenanordnungen können entsprechende grünes und rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheiten vertatscht werden,
d. h. die empfindliche oder empfindlichere rotes Licht und grünes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheiten können ihre
Position in den von den verschiedenen Schichtenanordnungen tauschen und zusätzlich oder alternativ können die weniger empfindlichen
grünes und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten ihre Position wechseln.
Obgleich photographische Emulsionen, die zur Herstellung von mehrfarbigen Bildern aus Kombinationen von subtraktiven primären
Farbstoffen verwendet werden, normalerweise in einem Aufzeichnungsmaterial eine Vielzahl von übereinanderangeordneten Schichten bilden,
die Farbstoffe liefernde Verbindungen enthalten, z. B. Bildfarbstoffe liefernde Kuppler, ist dies nicht erforderlich. Vielmehr
ist es auch möglich, drei farbbildende Komponenten, normalerweise als "Pakete" bezeichnet, von denen ein jedes eine Silberhalogenidemulsion
für die Aufzeichnung von Licht eines Drittels des sichtbaren Spektrums und einen Farbkuppler enthält, der in der Lage
ist, eine komplementären subtraktiven Farbstoff zu liefern, gemeinsam in einer einzelnen Schicht eines photographischen Materials zur
Herstellung eines Mehrfarbbildes unterzubringen. Beispiele für derartige Aufzeichnungsmateriälien vom sog. Mischpakettyp sind
beispielsweise aus den US-PS 2 698 794 und 2 843 489 bekannt.
BAD
Es ist die relativ starke Trennung der Blau- und Mimisblau-Eapfiradlichkeiten
der grünes und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten mit tafelförmigen Silberbromidiodidemulsion®n,
die eine Reduktion oder Eliminierung von gelben Filtermaierialien ermöglicht und/Wer neue Schicht-enanordnungen.
Eine Methode, die angewandt werden kann, um ein quantitatives Maß des relativen AnsρrechVermögens von grünes
Licht und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten
gegenüber blauem Licht in ©inem mehrfarbigen photographischen Aufzeichnungsmaterial zu erhalten, besteht darin, einen Abschnitt
eines mehrfarbigen Aufzeichnungsmaterials durch einen Stufenkeil
zu belichten, wozu zunächst eine neutrale Lichtquelle verwendet wird, d. h. eine Lichtquelle, die Licht von 550O0K ausstrahlt,
worauf die -probe entwickelt wird. Eine zweit® Probe wird in gleicher
Weis© belichtet mit der Ausnahme jedoch, daß ein Wratten-Filter 98,
das lediglich Licht zwischen 400 und 490 nm durchläßt, zwischen Lichtquelle und Probe gebracht wird, worauf die Prob® in gleicher
Weisemtwiekelt wird. Unter Verwendung von blau©«, grünen und
roteQ Transmissionsdichten, bestimmt nach dem Amerikanischen
Standard FH2.1-1952, wie oben beschrieben, lassen sich drei Farbstoff-Charakteristikkurven
für jede Probe aufzeichnen. Die Differenzen Δ und Δ' in der Blauempfindlichkef.t der blaues Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheit(en) und der Blauempfindlichkeit der grünes oder rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheit(en) lassen sich aus den folgenden Gleichungen
bestimmen:
(Α)Δ - (BW98 - GW98) - (Bn - Gn) oder
(Β)Δ' - (BW98 - R1198) - (Bn - Rn)
wobei bedeuten:
BW#st &i® Blauempfindlichkeit der blaues Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheit(en), die durch das Wratten-Filter
belichtet wurde;
' BAD ORiGJNAL
- 68 -
Go ist die Blauempfindlichkeit der grünes Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheit(en), die durch das Wratten-Filter
98 belichte"; wurde;
Rg ist die Blauempfindlichkeit der rotes Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheit(en), die durch das Wratten-Filter
98 belichtet wurde;
Bn ist die Llauempfindlichkeit der blauss Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinneit(en), die mit neutralem Licht
(550O0K) belichtet wurde;
G„ ist die Grünempfindlichkeit der grünes Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheit(en), die mit neutralem Licht
(550O0K) belichtet wurde und
Β« ist die Rotempfindlichkeit der rotes Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheit(en ) , die mit neutralem Licht
(550O0K) belichtet wurde.
Die vorstehende Beschreibung mißt den blaues, grünes und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten blaue,
grüne bzw. rote richten zu, und ignoriert eine unerwünschte spektrale Absorption durch die gelben, purpurroten und biaugrünen
Farbstoffe. Eine derartige unerwünschte spektrale Absorption weist
jedoch keine solche Größenordnung auf, durch die die Ergebnisse
wesentlich Deeinflußt werden können.
Die Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterialien weisen in Abwesenheit eines
gelben Fi ltermaterialii eine ßlauempf indlichkeit durch die blaues
Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten auf, die
mindestens όχ, vorzugsweise mindestens 8x und in optimaler Weise
mindestens 1OX so groß ist wie die Blauempfindlichkeit der grünes und/oder rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten,
die Emulsionsschichten mit tafelförmigem Silberhalogenid
eines hohen Aspektverhältnissen enthalten. Beispielsweise
BAD ORIGINAL
weist ein übliches photographisches Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterial
ohne Gelbfilter eine Blau-Empfindlichkeitsdifferenz zwischen der blaues Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheit und
der grünes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheit(en)
von weniger als 4 χ £uf (0,55 log E) im Vergleich zu nahezu dem
lOfachem (0,95 log E; im Falle eines vergleichbaren Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterials,
das nach den Lehren der Erfindung hergestellt worden ist. Dieser Vergleich veranschaulicht die vorteilhafte
Verminderung der Blauempfindlichkeit von grünes Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheiten,, die sich durch Verwendung
von Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses erzielen läßt.
Ein weiteres Maß für die große Trennung von Blauempfindlichkeit und Minusblauempfindlichkeit im Falle von Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterialien besteht darin, die Grünempfindlichkeit einer grünes
Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheit oder die Roteinpfindlichkeit einer rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden
Schichteneinheit mit ihrer Blauempfindlichkeit zu vergleichen. Dabei können die gleichen Belichtungs- und Entwicklungsmethoden
- wie oben beschrieben - angewandt werden mit der Ausnahme jedoch, daß anstelle der Belichtung mit neutralem Licht eine Minusblaulicht-Belichtung
unter Einschaltung eines Wratten-Filters Nr. 9 erfolgt, der lediglich Licht jenseits von 490 nm durchläßt. Die quantitativen
Differenzen Δ" und Δ?' lassen sich bestimmen aus den folgenden
Gleichungen:
(C)A" = GW9 - GW98 oder
wobei GWqg und RWgo die bereits angegebene Bedeutung haben und
wobei ferner bedeuten:
Gwg die Grünempfindlichkeit der grünes Licht aufzeichnenden
.farbbildenden Schichteneinheit(en), die durch das Wratten-Filter 9
belichtet wurde und
BAD ORIGiNAL
R™ die Rotempfindlichkeit der rotes Licht aufzeichnenden
farbbildenden Schichteneinheit(en), die durch Wratten-Filter 9 belichtet wurde.
Dabei wird eine unerwünschte spektrale Absorption durch die Farbstoffe,
da unbedeuter.d, wiederum ignoriert.
Rotes und grünes Licht aufzeictoende farbbildende Schichteneinheiten
mit Silberbromidiodidemulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
- wie oben beschrieben - zeigen eine Differenz zwischen ihrer Empfindlichkeit im blauen Bereich des Spektrums
und ihrer Empfindlichkeit in dem Teil des Spektrums, dem gegenüber sie spektral sensibilisiert worden sind (d. h. eine Differenz
in ihren Blau- und Minusblauempfindlichkeiten) von mindestens dem lOfachen (1,0 log E), vorzugsweise von mindestens dem 20fachen
(1,3 log E).
In einem später folgenden Beispiel ist die Differenz größer als das 20fache (1,35 log E), wohingegen im Falle eines vergleichbaren
Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterials des Standes der Technik ohne GeIbfiltermaterial
die Differenz weniger als das lOfache (0,95 log E) beträgt.
Bei einem Vergleich der quantitativen Beziehungen A zu B und C zu D im Falle des gleichen Materials, sind die Ergebnisse nicht
identisch, und zwar auch dann nicht, wenn die grünes Licht und rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten
identisch sind (ausgenommen ihre Wellenlängen der spektralen Sensibilisierung). Der Grund hier liegt darin, daß in den meisten
Fällen die rotes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit(en)
Licht empfängt, das bereits durch die entsprechende grünes Licht aufzeichnende farbbildende Schichteneinheit(en) gelangt ist. Wird
jedoch ein zweites Material hergestellt, das dem ersten Material entspricht mit der Ausnahme, daß die entsprechenden grünes und
rotes Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten ihre Position gewechselt haben, so weist die rotes Licht aufzeichnende
farbbildende Schichteneinheit(en) des zweiten Materials praktisch
BAD ORIGINAL
identische Werte für die Beziehungen B und D auf, welche die grünes
Licht aufzeichnenden farbbildenden Schichteneinheiten des ersten Materials für die Beziehungen A bzw. C zeigt. Kürzer ausgedrückt:
Die alleinige Wahl der grünen spektralen Sensibilisierung im Gegensatz zur roten spektralen Sensibilisierung beeinflußt die
Werte, die durch den oben beschriebenen quantitativen Vergleich erhalten werden, nicht wesentlich. Infolgedessen ist es übliche
Praxis, nicht zwischen grünen und roten Empfindlichkeiten zu unterscheiden bei Vergleich mit der Blauerapfindlichkeit, sondern
sich auf grüne und rote Empfindlichkeiten, im allgemeinen als Minusblauempfindlichkeiten bezeichnet, zu beziehen.
Die erfindungsgemäßen Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses sind des
weiteren vorteilhaft aufgrund ihrer verminderten hochwinkligen Lichtstreuung im Vergleich zu Silberhalogenidemulsionen ohne
tafelförmige Silberhalogenidkörner oder mit Silberhalogenidkötnern
eines niedrigen Aspektverhältnisses. Dies läßt sich quantitativ veranschaulichen.
Wie in Fig. 5 dargestellt ist, ist eine Probe einer erfindungsgemäßen
Emulsion 1 auf einen transparenten durchlässigen Träger in einer Silberbeschichtungsstärke von 1,08g/m aufgetragen.
Obgleich nicht dargestellt, werden die Emulsionsschicht und der Träger vorzugsweise in eine Flüssigkeit eingetaucht, die einen
im wesentlichen angepaßten Refraktionsindex aufweist, um die Fresnel-Reflexionen an den Oberflächen des Trägers und der
Emulsionsschicht auf ein Minimum zu vermindern. Die Emulsionsschicht
wird senkrecht zur Trägerebene mittels gerichtetem Licht einer Lichtquelle 5 belichtet. Das aus der Lichtquelle stammende
Licht gelangt über den durch die gestrichelte Linie 7 angedeuteten Weg bei A auf die Emulsionsschicht. Licht, das durch den
Träger und die Emulsionsschicht gelangt, läßt sich in einer konstanten Entfernung von der Emulsionsschicht auf einer Halbkugel
-Best immungs oberfläche 9 abtasten. In einem Punkte B5 der
an der Schnittstelle der verlängerten Linie 7 auf der Bestimmungs-
oberfläch© liegt, wird Licht einer maximalen Intensität festgestellt.
Bei dem Punkt C auf der Bestimmungsoberfläche handelt es sich um einen willkürlich gewählten Punkt. Die gestrichelt dargestellte
Linie zwischen A und C bildet einen Winkel φ mit der Emulsionsschicht. Durch Bewegung des Punktes C auf der Bestimmungsoberfläche
ist es möglich, den Winkel φ von 0 auf 90° zu verändern. Durch Messung der Intensität des gestreuten Lichtes als Funktion
des Winkels φ ist es möglich (aufgrund der relationalen Symmetrie
der Lichtstreuung um die optische Achse 7), die cumulative Lichtverteilung als eine Funktion des Winkels φ zu bestimmen.Bezüglich
der cumulativen Lichtverteilang sei verwiesen auf die Arbeit von DePalma und Gas per,"Determining the Optical Properties of Photographic
Emulsions by the Monte Carlo Method", veröffentlicht in
der Zeitschrift "Photographic Science and Engineering", Band 16, Nr. 3, Mai-Juni 1971, Seiten 181 - 191.
Nach Bestimmung der cumulativen Lichtverteilung als Funktion des
Winkels φ bei Werten von 0 bis 90° für die Emulsionsschicht I gemäß der Erfindung, wird das Verfahren unter Verwendung einer
üblichen Emulsionsschicht von gleichem mittleren Kornvolumen und gleicher Silberbeschichtungsstärke auf einem anderen Teil des
Schichtträgers 3 wiederholt. Bei einem Vergleich der cumulativen Lichtverteilung als Funktion des Winkels φ der beiden Emulsionen
bei Werten für den Winkel φ bis zu 70° (und in manchen Fällen bis zu 80 und höher) ergibt sich, daß die Menge an gestreutem Licht
im Falle der erfindungsgemäßen Emulsionsschicht geringer ist. In
Figur 5 ist der Winkel θ als komplementärer Winkel zum Winkel φ
angegeben. Der Streuungswinkel, der hier diskutiert wird, ist der Winkel Θ. Dies bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Emulsionen
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses durch eine geringere hochwinklige Streuung gekennzeichnet sind.
Da es die hochwinklige Lichtstreuung ist, die in unverhältnismäßig hoher Weise zur Verminderung der Bildschärfe beiträgt, folgt, daß
die erfindungsgemäßen Emulsionen in jedem Falle zur Erzeugung von
schärferen Bildern geeignet sind.
BAD ORIGiMAL
Der hier gebrauchte Ausdruck "Sammelwinkel" ist der Wert des
Winkels Θ, bei dem die Hälfte des Lichtes, das auf die Bestimmungsoberfläche auftrifft, innerhalb eines Bereiches liegt, der einem
Konus gegenüberliegt, der gebildet wird durch Rotation der Linie AC um die polare Achse in dem Winkel 6, während die Hälfte des
Lichtes, das auf die Bestimmungsoberfläche auftrifft, auf die
Bestimmungsoberfläche innerhalb des verbleibenden Bereiches
auftrifft.
Ohne sich an eine spezielle Theorie für das Auftreten der verminderten
hochwinkligen Streuungseigenschaften der erfindungsgemäßen
Emulsionen binden zu wollen, wird doch angenommen, daß die vergleichsweise großen flachen Hauptkristallflächen der
tafelförmigen Silberhalogenidkörner wie auch die Orientierung der Körner in den erzeugten Emulsionsschichten zu den Schärfeverbesserungen
beitragen. So wurde insbesondere auch festgestellt, daß die tafelförmigen Silberhalogenidkörner, die in einer Silberhalogenidemulsionsschicht
aus einer erfindungsgemäßen Emulsion vorhanden sind, zur planaren Trägeroberfläche, auf der sie sich
befinden, ausgerichtet sind. Dies bedeutet, daß Licht, das senkrecht auf ,das photographische Aufzeichnungsmaterial auftrifft,
dazu neigt, auf die tafelförmigen Silberhalogenidkörner praktisch senkrecht zu einer ihrer Hauptkristalloberflächen aufzutreffen.
Die Dünnheit der tafelförmigen Körner wie auch ihre Orientierung nach ihrem Auftragen auf einen Träger erlaubt es, die Emulsionsschichten mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines
hohen Aspektverhältnisses beträchtlich dünner zu machen als Schichten aus üblichen Emulsionen, was ebenfalls zur Verbesserung
der Schärfe beiträgt. Die aus erfindungsgemäßen Emulsionen hergestellten
Schichten weisen jedoch eine verbesserte Schärfe auch dann auf, wenn die Schichten die gleiche Dicke haben wie aus
herkömmlichen Emulsionen hergestellte Schichten.
Gemäß einer speziellen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Körner der Emulsionsschichten einen nittleren Minimumkorndurchmesser
von mindestens 1,0 Mikron, vorzugsweise von
e- *■»
mindestens 21 Mikron auf. Sovohl eine verbesserte Empfindlichkeit
wie auch eine verbesserte Schärfe werden erzielt, wenn der mittlere Korndurcbmesser erhöht wird. Während maximal geeignete mittlere
oder durchschnittliche Korndurchmesser sich mit der Körnigkeit ändern, die im Einzelfalle toleriert werden kann, sind die maximalen
mittleren Korndurchmesser der erfindungsgemäßen Emulsionen
in allen Fällen geringer als 30 Mikron, vorzugsweise geringer als
15 Mikron und in optinaler Weise nicht großer als 10 Mikron.
Abgesehen von den beschriebenen Schärfevorteilen, die sich erfindungsgemäß
bei Verwendung von Körnern mit den angegebenen mittleren Durchmessern erzielen lassen, lassen sich bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Emulsionen eine Reihe von wachteilen vermeiden,
die bei Verwendung von üblichen Emulsionen mit diesen großen mittleren Korndurchmessern auftreten. Zunächst einmal ist
es schwierig, übliche niht-tafeiförmige Emulsionen mit mittleren
Korndurchmessern von über 2 Mikron herzustellen. Zweitens ist, verwiesen wird auf Farnell (vergl. "The Journal of Photographic
Science", Band 17, Iy6y, Seiten 116 bis 125)
zu erwähnen, daß eine verminderte Empfindlicnkeit bei mittleren
Korndurchmessern von über 0,8 Mikron festgestellt wurde. Weiterhin
ist bei Verwendung üblicher Emulsionen von hohen mittleren Korndurchmessern in jedem Korn, im Vergleich zu tafelförmigen Körnern
von vergleichbarem Durchmesser, ein viel größeres Silbervolumen
vorhanden. Dies bedeutet, daß, werden übliche Emulsionen nicht in höheren Silberbeschichtungsstärken verwendet, was natürlich ein
großer praktischer Wachteil ist, die Körnigkeit ü'Dlicner Emulsionen
mit Körnern mit großen mittleren Korndurchmessern größer ist als im Falle erfindungsgemäßer Emulsionen mit gleichen mittleren Korn- ■...
durchmessern. Werden weiterhin übliche Emulsionen mit großen Korndurchmessern
verwendet, und zwar mit oder ohne erhöhte Silberbeschichtungsstärke,
so sind dickere Schichtstärken erforderlich, um
die entsprechenden großen Dicken der Körner von größerem Durchmesser
unterzubringen.
BAD ORIGINAL
Die Dicke der tafelförmigen Körner kann jedoch sehr gering sein» Selbst wenn die Durchmesser über den oben angegebenen Werten
zur Erzielung der angegebenen Schärfevorteile liegen. Schließlich sind die Schärfevorteile, die sich bei Verwendung von tafelförmigen
Kornern erreichen lassen, zum Teil eine eindeutige Funktion der Form der Körner im Unterschied zu ihren mittleren Durchmessern,
veöhalb die Körner Schärfevorteile gegenüber üblichen
nicht-tafelförmigen Körnern bieten.
Obgleich es möglich ist, eine verminderte hochwinklige Streuung bei Aufzeicfcnungsmaterialien mit einer Schicht aus einer Emulsion
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses
zu erzielen, folgt hieraus nicht notwendigerweise, daß eine verminderte hochwinklige Streuung auch im Falle von
Mebrfarb-AufZeichnungsmaterialien ohne weiteres realisierbar ist.
So läßt sich im Falle von bestimmten Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterialien
eine verbesserte Schärfe mittels erfindungsgemäßer Emulsionen erzielen. Im Falle anderer Menrfarb-Aufzeichnungsmaterialien
können die erfindungsgemäßen Emulsionen jedoch ggf. auch zu einer Verminderung der Schärfe der Schichten führen, die unter
den Emulsionssenichten liegen, die unter Verwendung von erfindungsgemäßen
Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses hergestellt wurden.
Wie sich aus der Schichtenanordnung I ergibt, liegt die blaues Licht aufzeichnende Emulsionsschicht der Lichtquelle am nächsten.
Die unter dieser Schicht liegende grünes Licht aufzeichnende
Emulsionsschicht ist eine Schicht, die ausgehend von einer erfindungsgemäßen
Emulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern hergestellt worden ist. Die grünes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht liegt wiederum über der rotes Licht aufzeichnenden Emulsionsschicht.
Enthält die blaues Licht aufzeicnnende Emulsionsschicht
Körner eines mittleren Durchmessers von 0,2 bis 0,6 Mikron» wie es typisch für viele nicht-tafelförmige Emulsionen
ist, so führt diese Emulsionsschicht zu einer maximalen Streuung
I O. ό 4f
des LichtesΛ das durch die Schicht auf die grünes und rotes
Licht aufzeichnenden Emulsionsschichten trifft. Ist das Licht
bereits gestreut, bevor es auf die tafelförmigen Silberhaloge-. . nidkörner von hohem Aspektverhältniss der grünes Licht aufzeichnenden
Emulsionsschicht auftrifft, so können diese tafelförmigen
Silberhalogenidkörner das Licht, das auf die rotes Licht aufzeichnende
Emulsionsschicht auftrifft, sogar noch stärker streuen als eine übliche Emulsionsschicht. Infolgedessen wird bei dieser
speziellen Emulsionsscnichtenanordnung die Schärfe der rotes
Licht aufzeichnenden Emulsionsschicht in einem Maße vermindert,
das größer ist als in dem Falle, in dem keine Emulsionsschicht aus einer erfindungsgemäßen Emulsion in der Schichtenanordnung
vorliegt.
.Damit auch in einer Emulsionsschicht, die unter einer Schicht
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses
liegt, die ganzen Schärfevorteile erreicht werden» hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Schicht mit den
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern so angeordnet wird, daß
ä&s auf sie auftreffende Licht nicht vorher gestreut worden ist,
d.h. frei von einer ins Gewicht fallenden Streuung ist. (Vorzugsweise wird sie derart angeordnet, daß auf sie praktisch gerichtetes
Licht ^substantially specular.iy transmitted lightj
auftrifft), d.h. anders ausgedrückt: Im Falle von Emulsionsschichten, die unter Emulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses liegen, lassen sich Schärfe^vorteile am besten dann realisieren, wenn die Emulsionsschicht
mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern selbst nicht
unter einer "trüben" Schicht liegt. Liegt beispielsweise eine grünaufzeichnende Emulsionsschicht mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses über einer rotes Licht aufzeichnenden Emulsionssctiecht und liegt die Schicht unter
einer Lippmann-Emulsionsschicht und/oder einer blaues Licht aufzeichnenden Emulsionsschicht mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses gemäß der Erfindung, so
BAD ORSGINAL
wird die Scfcärfe der totes Licht aufzeichnenden Emulsionsschicht
durch das Vorhandensein der darüberliegenden Emulsionsschicht oder-echichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern verbessert.
Quantitativ ausgedrückt: Ist der Sammelwinkel der Schicht oder der Schichten, die über der grünes Licht aufzeichnenden
Emulsionsschicht mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses liegen, geringer als etwa 10 , so läßt
sich eine Verbesserung der Schärfe der rotes Licht aufzeichnenden
Emulsionsschicht realisieren. Dabei ist unwesentlich, ob die rotes Licht aufzeichnende Emulsionsschicht selbst eine Schient aus einer
Emulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses
gemäß der Erfindung ist oder nicht, soweit es d.en Effekt der darüberliegenden Schichten bezüglich ihrer Schärfe
anbelangt.
Im Falle eines Menrfarb-AufZeichnungsmaterials mit übereinanderangeordneten
farbbildenden Einheiten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens die Emulsionsschicht, die der Lichtquelle
am nachten liegt, eine Emulsionsschicht mit tafeiförmigen
Silberhalogenidkörnern eines hohen AspektVerhältnisses ist, um
die Schärfevorteile zu erzielen. Gemäß einer speziellen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht jede Emulsionsschichtt
die der Lichtquelle näher liegt als eine andere bildaufzeichnede
Emulsionsschicht aus einer Schicht aus einer Emulsion mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eines honen Aspektverhältnisses. Fie SchichtenanordnungnII, III, IV und V, VI und VIl sind Beispiele
für Schichtenanordnungen farbphotographischer Aufzeicnnungsmaterialien,
die zu beträchtlichen Schärfeverbesserungen bei "abgedeckten" Emulsionsschichten führen.
Ba der vorteilnafte Beitrag, den Silberbromidiodidemulsionen mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses auf die Bildschärfe liefern, anhand von Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterialien
erläutert worden ist, ist darauf hinzuweisen, daß Schärfevorteile auch in mehrschichtigen Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien
realisiert werden können, die zur Herstellung von Silberbi Ider.n bestimmt sind. So ist es beispielsweise üblich,
BAD ORIGINAL
ΔΗ Ι
bei der Herstellung von AufZeichnungsmaterialien für Schwarz-Weiß-Bilder
stärker und weniger empfindliche Emulsionsschichten zu verwenden. Bei Verwendung von erfindungsgemäßen Emulsionen
mit tafelförmigen Siiberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses in den Scnichten, die der Lichtquelle am nächsten
liegen, läßt sich somit ebenfalls die Schärfe der darunterliegenden Emulsionsschichten verbessern.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Die Prozentangaben beziehen sich jeweils auf Gewichtsprozent, sofern nichts anderes angegeben ist. Dei Buchstabe 11M"
steht, sofern nichts anderes angegeben ist, für I:molar". In allen
Beispielen wurden die Inhalte der Keaktionsgefäße während der
Einführung der Silber- und halogenidsalze kräftig gerührt. Bei sämtlichen erwähnten Lösungen handelt es sich, sofern nichts anderes
angegeben ist, um wässrige Lösungen.
Beispiel 1
Zu 4,55 Litern einer 2,4#igen Lösung von phthalierter Gelatine
(vgl. US-PS 2 6il( 928 und 2 61 k 929) von Ti 0C und einem pH-Wert
von 5,8 , mittels Kaliumbromid auf einen pisr-Wert von 1,3 eingestellt,
wurden unter Rühren nacii der Doppeleinlaufmethode zugegeben
:
Eine Kaliumoromid-iCaliuraiodidösung, die bezüglich Kaliumbromid
1,1+0 M und bezüglich Kaliumiodid Ofo$S M war, sowie eine 1,1*6 M
lösung von Silbernitrat. Die Zugaoe erfolgte innerhalD eines Zeitraumes von 27 Minuten, wobei der pxir-Wert bei 1,3 gehalten
wurde. Es wurden ungefähr 1*,6 Mole Silbernitrat verbraucht. Die
Emulsion wurde auf 50 C abgekühlt und 15 Minuten lang in Gegen-· ·
wart von 8,9g -ulatriumtniocyanat pro Mol Ag stehen gelassen. Die
Emulsion wurde dann einer Koagulationswäsche nach dem aus der US-PS 26U 928 bekannten Verfahren unterworfen.
BAD ORIGINAL
Figur 1 etellt einejPhotomikrographie einer Probe der hergestellten
Emulsion dar. Der mittlere Durchmesser der tafelförmigen Körner
betrug 1,25 Mikron und die mittlere oder durchschnittliche Dicke 0,07 Mikron» Das mittlere oder durchschnittliche Aspektverhältnis
der tafelförmigen Körner lag bei 18 : 1. Die tafelförmigen Körner
machten 72'? der gesamten projezierten Oberfläche der Silberhalogenidkorner
aus. Die ausgefällten Silberhalogenidkorner bestanden aus Silberbronddiodid mit 6 McI-^ Iodid.
Beispiel 2
Zu 22 Litern einer 2,27#igen Lösung von phthalierter Gelatine
von 70 C mit Q,060 M natriumbromid wurden unter Rühren nach der
Doppeleinlaufmethode bei gleichen konstanten Zuflußgeschwindigkeiten
zulaufen gelassen:
Eine iJatriumbromid-Hatriumiodidlösung, die bezüglich Natriumbromid
0,97 M und bezüglich Kaliumiodid 0,027 M war, sowie eine
1,0 M Silbernitratlösung. Der Einlauf erfolgte innerhalb von 30 Sekunden, wobei ein pBr-Wert von 1,2 aufrechterhalten wurde. Es
wurden 1 ,6?» des gesamten Silbernitrates verbraucht. Das Joppeleinlaufverfahren
wurde 5,5 Minuten lang fortgesetzt, wobei ein pBr-Wert von 1,22 aufrechterhalten wurde, und wobei k,5$ des insgesamt
verwendeten Silbernitrates verbraucht wurden. Der Zulauf der Lösungen wurde dann unterbrochen, worauf eine 3,88 M üatriumbromidlösung,
die bezüglich Natriumiodid 0,12 M war, sowie eine UjO M Silbernitratlösung gleichzeitig über einen Zeitraum von
9,5 Minuten zulaufen gelassen wurde. Dabei wurde ein pBr-Wert von 1,2 aufrechterhalten, uie Zugabe dieser Lösungen erfolgte
beschleunigt, d.h. fy,8x schneller am Lnde als zu Beginn der Zugabe,
unter Verbrauch von 90,8% des insgesamt verwendeten Silbernitrates.
Dann wurde eine 0,1+0 M Silbernitratlösuag zugegeben, bis ein pBr-Wert von 3,U erreicht worden war, unter Verbrauch von
ungefähr 3% des insgesamt verbrauchten Silbernitrates. Insgesamt wurden etwa 37 Mole Silbernitrat verbraucht.
BAD ORiGJNAL
Die hergestellte Emulsion wurde dann einer Koagulationswäsche
unterworfen ν wie im Falle der Emulsion von Beispiel 1.
Elektronenmikrographian zeigten, daß diese Emulsion tafelförmige
Silberbromidiodidkornsr (mit 5 MoI-? Iodid) und einem durchschnittlichen
Korndurchmesser von 0,9ΐ*μιη und einer durchschnittschnittlichen
Dicke von ungefähr 0,07μπι aufwies. Die tafelförriigen
Silberbromidiodidkörner wiesen ein durchschnittliches Aspektverhältnis von 13 : 1 auf und machten 13% der gesamten projizierten
Fläche aus. Figur 2 ist eine Photomikrographie einer Probe der nach diesem Beispiel hergestellten Emulsion.
Beispiel 3
Dieses Beispiel veranschaulicht Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse
. Es wurde eine Reihe von Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern mit verschiedenen Aspektverhältnissen
hergestellt. Nähere Angaben zu den Emulsionen finden sich in Tabelle I, die sich an die Herstellung der Emulsion Nr.7
anschließt.
Herstellung und Sensibilisierung der Emulsionen
Emulsion 1 (Erfindung)
Zu 5j5 Litern einer wäßrigen, 1,5 % Gelatine enthaltenden Lösung
mit 0,17 M Kaliumbromid wurden bei 00 C unter Rühren nach der
Doppeleinlaufmethode innerhalb eines Zeitraumes von 2 Minuten eine 2,2 M Kaliumbromidlösung und eine 2,0 M Silbernitratlösung
zugegeben, wobei ein pBr-Wert von 0,8 aufrechterhalten wurde. Dabei
wurden 0,56/» cies gesamten Silbernitrates verbraucht. Der Zulauf
der Bromidlösung wurde dann unterbrochen, worauf noch 3 Minuten
lang Silbernitratlösung zugegeben wurde, wcbei 5»52$ des
gesamten Silbernitrates verbraucht wurden. Daraufhin wurden gleichzeitig weitere Bromidlösung und weitere Silbernitratlösung zugegeben,
bei Einhaltung eines pBr-Wertes von 1,0. Die Zugabe erfolgte
BAD ORIGINAL
beschleunigt, d.h. 2,2 χ schneller am Encie der Zugabe als zu Beginn,
über einen Zeitraum von 13 Minuten, wobei 3h ,0% des gesamten
Silbernitrates verbraucht wurden. Der Zulauf der Bromidlösung wurde dann unterbrochen, worauf noch 1,7 Minuten lang Silbernitratlösung
zulaufen gelassen wurde, wobei 6,kk% des gesamten
Silbernitrates verbraucht wurden, ulunmehr wurden nach der Doppeleinlaufmethode
eine 1S8 M Kaliumbromidlösung, die bezüglich Kaliumiodid 0,2li M war, und weitere Silbernitratlösung innerhalb eines
Zeitraumes von 15,5 Minuten beschleunigt zugegeben, d.h. 1;6x
schneller as. Ende als zu Beginn der Zuge.be, wobei k599% des gesamten
Siltoernitrates verbraucht wurden. Es wurde eine pBr-Wert von
1,6 aufrechterhalten. Nach beendeter Zugabe wurde 5 Minuten lang unter Verwendung von 1,5g fiatriumthiocyanat pro Mol Ag digestiert.
Dann wurde eine 0,18 M Kaliumiodidlösung und weitere Silbernitratlösung
nach dem Doppeieinlaufverfahren mit gleicher Zulaufgeschwindigkeit
zugegeben, bis ein pBr-Wert von 2,9 erreicht war, wobei 6t8% des gesamten Silbernitrates verbraucht wurden. Insgesamt wurden
ungefähr 11 Mole Silbernitrat verwendet. Die hergestellte Emulsion
wurde auf 30°C abgekühlt und nach dem aus der US-PS 2 611* 929
bekannten Koagulat.'.onsverfahren gewaschen. Zu der Emulsion wurden
dann bei U0 C J+61*mg des grünen spektralen Sensioilisierungsmittels
Anhydro-5-chlor-9-ethy 1-i)' -phenyl-3 '- ( sulf obutyl) -3- ( 3~sulf opropyl)
-oxacarbocyaninhydroxid, Jatriumsalz, pro i-Iol Ag zugegeben, wach
einer Verweilzeit von 20 Minuten wurde pAg-Wert auf 8 ,k eingestellt.
Zu der Emulsion wurden dann nocn 3,5mg rtatriumthiosulfat-Pentahydrat
pro Mol SilDer und 1,5mg Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Siloer
zugegeben. Der pAg-Wert wurde auf d,1 eingestellt und die Emulsion
5 Minuten lang a.uf 65 C erwärmt.
Emulsion 2 (Erfindung)
Zu 5j5 Litern einer 1,5&igen wäßrigen Gelatinelösung,die bezüglich
Kaliumbromid 0,17 molar war, wurden bei 8ü°C und einem pH-Wert von 5,9 unter Sünron nach der Doppeleinlaufmetnode eine 2,1 M
Kaliumbromidlösung und eine 2,0 M Silbernitratlösung innerhalb
eines Zeitraumes von 2 Minuten zugegeben,wobei ein pBr-Wert von
0,8 aufrecnterhalten wurde. Dabei wurden 0,53% des gesamten Silbernitrates
verbraucht. Der Zula'uf der/ Bromidlösung wurde dann
BAD ORiGIMAL
unterbrochen, worauf weitere Silbernitratlösung 4,6 Minuten lang zugegeben wurde , wobei 8,61 des gesamten Silbernitrates verbraucht
wurden. Dann wurden in der gleichen Zeit Bromid- und Silbernitratlösungen zugegeben, und zwar 13,3 Minuten lang, unter Aufrechterhaltung
eines pBr-Wert von 1,2. Die Zugabe erfolgte beschleunigt, d. h. sie war am Ende der Zugabe 2,5 χ schneller als zu Beginn.
Dabei wurden 43,6% des gesamten Silbernitrates verbraucht. Der Zulauf der BromidlÖsung wurde dann unterbrochen, worauf noch eine
Minute lang Silbernitratlösung zulaufen gelassen wurde, wobei 4,7% des gesamten Silbernitrates verwendet wurden.
Nach der Doppeleinlaufmethode wurde eine Lösung, die bezüglich Kaliumbromid 2,0 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,30 molar war,
gemeinsam mit weiterer Silbernitratlösung 13,3 Minuten lang beschleunigt zugegeben, wobei ein pBr-Wert von 1,7 aufrechterhalten
wurde. Die Zugabe war am Ende 1,5 χ schneller als zu Beginn. Dabei wurden 35,9% des gesamten Silbernitrates verbraucht.
Zu der Emulsion wurden dann 1,5g Natriumthiocyanat pro Mol Silber zugegeben, worauf die Emulsion 25 Minuten aufbewahrt wurde.
Daraufhin wurden nach der Doppeleinlaufmethode eine 0,35 M Kaliumiodidlösung und weitere Silbernitratlösung mit konstanter
Zulaufgeschwindigkeit 5 Minuten lang zugegeben, bis ein pBr-Wert
von 3,0 erreicht worden war. Dabei wurden 6,64 des gesamten Silbernitrates
verwendet. Der gesamte Silbernitratverbrauch betrug ungefähr 1 1 Mole. Dann wurde eine Lösung von 35Og phthalierter
Gelatine in. 1,2 Litern Wasser zugesetzt, die Emulsion wurde auf 300C abgekühlt und nach der Koagulationswaschmethode gewaschen.
Daraufhin vprde die Emulsion optimal spektral und chemisch sensibilisiert,
wobei in der für die Emulsion 1 angegebenen Weise verfahren wurde.
Emulsion 3 (Erfindung)
Zu 30,0 Litern einer 0,8%igen wäßrigen Gelatinelösung, die
bezüglich Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden bei 750C unter
Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren eine 1,2 M Kaliumbromid-
BAD ORIGINAL
lösung und 1,2 M Silbernitratlösung über einen Zeitraum von
5 Minuten zugegeben, wobei ein pBr-We*t von 1,0 aufrechterhalten
wurde. Dabei wurden 2,11 des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht. Dann wurden 5,0 Liter einer '7,6$igen Lösung von
phthalierter Gelatine zugegeben, worauf die Emulsion 1 Minute lang stehengelassen wurde. Dann wurde weitere Silbernitratlösung zulaufen
gelassen, bis ein ρΒτ-Wert von 1,35 erreicht worden war, unter
Verbrauch von 5,241 des insgesamt verwendeten Silbernitrats. Nach der Doppeleinlaufmethode wurden dann zulaufen gelassen: Eine
Lösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,06 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,14 molar war, und weitere Silbernitratlösung. Der
Zulauf erfolgte beschleunigt, d. h, am Ende 2 χ schneller als zu
Beginn, wobei 92,71 des insgesamt eingesetzten Silbernitrates verbraucht wurden. Es wurde ein pBr-Wert von 1,35 aufrechterhalten.
Insgesamt wurden ungefähr 20 Mole Silbernitrat verwendet. Die Emulsion wurde auf 350C abgekühlt, nach dem Koagulationsverfahren
gewaschen und optimal spektral und chemisch sensibilisiert, wie im Zusammenhang mit der Emulsion 1 beschrieben.
Emulsion
k
(Erfindung)
Nach der Dcppeleinlaufmethode wurden zu 4,5 Litern einer 1,5ligen
wäßrigen Gelatinelösung, die bezüglich Kaliumbromid 0,17 molar war, bei 550C und einem pH-Wert von 5,6 unter Rühren mit konstanter
gleicher Zulaufgeschwindigkeit eine 1,8 M Kaliuir.bromidlösung und
eine 2,0 M Silbernitratlösung über einen Zeitraum von 1 Minute
zugegeben. Der pBr-Wert lag bei 0,8. Dabei wurden 0,7t des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht. Dann wurden über einen
Zeitraum von 7 Minuten weitere Bromidlösung und weitere Silbernitratlösung
sowie eine 0,26 M Kaliumiodidlösung mit gleicher konstanter Geschwindigkeit zulaufen gelassen, wobei ein pBr-Wert
von 0,8 aufrechterhalten wurde. Dabei wurden 4,81 des insgesamt
eingesetzten Silbern;Ltrates verbraucht. Der Zulauf der drei Lösungen
wurde dann über weitere 37 Minuten beschleunigt fortgesetzt, wobei ein pBr-Wert von 0,8 aufrechterhalten wurde. Der Zulauf war
am Ende 4 χ schneller als zu Beginn. Dabei wurden 94,51 des
BAD ORIGINAL
insgesamt eingesetzten Silbernitrates verbraucht. Insgesamt wurden
5 Mole Λ4.Α/Ο3 verbraucht. Die Emulsion wurde dann auf 35 C
abgekühlt,worauf 1,0 Liter Wasser mit einem Gehalt an 200g phthalierter
Gelatine zugegeben wurde. Die Emulsion wurde dann n&ch
dem Koagulaiionswaschverfahren gewaschen. Schließlich wurde die Emulsion optimal spektral und chemisch sensibilisiert, wie für
die Emulsion 1 angegeben.
Emulsion 5 (Stand der Technik)
Die Emulsion wurde nach dem aus der US-PS k i8k 877 bekannten
Verfahren hergestellt.
Zu einer 5?:.gen Lösung von Gelatine in 17»5 Litern Wasser von
650C wurden unter Rühren nach der Doppeleinlaufmethode eine
k,T'M Ammoniumiodidlösung und eine kt 7 M Silbernitratlösung mit
konstanter gleicher Zulaufgeschwindigkeit über einen Zeitraum
von 3 Minuten zugegeben, wobei ein pl-Wert von 2,1 aufrechterhalten
wurde. Dabei wurden ungefähr 22^ des zur Keimkornherstellung
verwendeten Silbernitrates verbraucht. Die Zulaufgeschwindigkeit der beiden Lösungen wurde dann auf eine Geschwindigkeit einger
stellt, daß innerhalb eines Zeitraumes von 15 Minuten ungefähr 7ÖJt des gesamten Silbernitrates verbraucht wurden, das zur Herstellung
der Keimkornherstellung verwendet wurde. Daraufhin wurde der Zulauf der Ammoniumiodidlösung unterbrochen, und noch weitere
Silbernitratlösung zugesetzt, bis ein pl-Wert von 5,0 erhalten wurde. Zur Herstellung der Keime wurden insgesamt 56 Mole Silbernitrat
verwendet. Die hergestellte Emulsion wurde auf 300C abgekühlt
und als Keimemulsion für das im folgenden näher beschriebene Ausfällungsverfahren verwendet. Der durchschnittliche Durchmesser
der Keime betrug 0,2l* μπι.
15.0 Liter einer i>#igen Gelatinelösung mit einem Gehalt von k, 1
Molen der Agl-Emulsion, deren Herstellung oben beschrieben
BAD
wurde, wurden auf 65 ^ erwärmt» Daraufhin wurden eine It s 7 M
Asaznoniumbromid lösung und eine k, 7 M Silbernitratlösung nach der
Doppeleinlaufmethode mit gleicher konstanter Zulaufgeschwindigkeit
über einen Zeitraum von 7»1 Minuten zugegeben. Dabei wurde e:;.n
p3r-Wert von U,7 aufrechterhalten. Dabei wurden kO,2% des gesamten
Silbernitrates, das zur Ausfällung auf den Keimkörnern verwendet vurde, verbraucht. Daraufhin wurde weitere Ammoniumbromidlösung
zugegeben, bis ein pBr-Wert von ungefähr 0,9 erreicht worden war. Dann wurden 2,7 Liter einer 11,7 M Ammoniumhydroxidlösung zugegeben,
worauf die Emulsion 10 Minuten lang aufbewatirt wurde, dann
wurde der pH-Wert der Emulsion durch Zugabe von Schwefelsäure auf 5»0 eingestellt, worauf 1U Minuten lang weitere AmmoniumbromidlÖBung
und Silbernitratlösung zulaufen gelassen wurden.unter Einhaltung
eines pBr-Wertes von ungefähr 0,9· Dabei wurden 5.6,8$ des
insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht. Der pBr-Wert wurde dann auf 3>3 eingestellt und die Emulsion wurde auf 300C
abgkühlt. Insgesamt wurden 87 Mole Silbernitrat verbraucht.
Zu der hergestellten Emulsion wurde dann noch eine Lösung, die 900g phthalierte Gelatine enthielt, zugegeben, worauf die Emulsion
nach dem Koagulationswaschverfahren gewesenen wurde.
Der pAg-Wert der Emulsion wurde auf Ö,ö eingestellt, vorauf zu
der Emulsion !»,2mg datriumthiosulfat-Pentahydrat pro Mol Ag und
0,6mg Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Ag zugegeben wurden. Die
Emulsion wurde dann 16 Minuten lang auf 80°C erwärmt , danach auf kO C abgekühlt und mit 387mg des grünen spektralen Sensibilisierungsmittels
Anhydro~5-chlor-9-ethyl-5'-phenyl-3' -(sulfο
tyl)-3~(sulfopropyl)-oxacarbocyaninhydroxid, Hatriumsalz, pro
Mol Ag versetzt, worauf die Emulsion noch 10 Minuten lang aufbewahrt
wurde. Die chemiscne und spektrale Sensibilisierung waren
für das verwendete üensibilisierungsmittel optimal.
BAD ORIGINAL
- 8b -
Emulsion 6 (Stand der Technik)
Diese Emulsion wurde nach dem aus der US-PS 3 320 069 bekannten
Verfahren hergestellt.
Zu 42,0 Litern einer Lösung enthaltend 1,25% phthalierte Gelatine,
0,050 M Kaliumbromid, 0,012 M Kaliumiodid und 0,051 M Kaliumthiocyanat
von 68 C wurden nach der Doppeleinlaufmethode unter Rühren mit gleichen Zulaufgeschwindigkeiten zugegeben: Eine
Lösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,32 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,11 molar war und eine 1,43 M Silbernitratlösung.
Die Zugabe erfolgte über einen Zeitraum von 40 Minuten. Bei der Ausfällung wurden 21 Mole Silbernitrat verbraucht. Die Emulsion
wurde dann auf 350C abgekühlt und nach dem Koagulationswaschverfahren
gemäß US-PS 2 614 928 gewaschen.
Der pAg-Wert der Emulsion wurde auf 8,1 eingestellt, worauf der
Emulsion 5,0mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat und 2,0mg Kaliumtetrachloroaurat,
jeweils pro Mol Ag zugegeben wurden. Die Emulsion wurde dann bei 650C wärmbehandelt, auf 400C abgekühlt
und mit 464mg des grünen spektralen Sensibilisierungsmittels Anhydro-5-chlor-9-ethyl-5t-phenyl-3'-(3-sulfobutyl)-3-Csulfopropyl)-oxacarbocyaninhydroxid,
Natriumsälz pro Mol Ag versetzt. Die Emulsion wurde dann noch 10 Minuten lang stehengelassen. Die
chemische und spektrale Sensibilisierung war für das verwendete Sensibilxsierungsmittel optimal.
Emulsion 7 (Stand der Technik)
Diese Emulsion wurde nach dem aus der US-PS 3 320 069 bekannten Verfahren hergestellt.
Zu 42,0 Litern einer Lösung mit 1,25t phthalierter Gelatine, die
bezüglich Kaliumbromid 0,050 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,012 molar war sowie bezüglich Kaliumthiocyanat 0,051 molar,
wurden innerhalb von etwa 40 Minuten nach dem Doppeleinlauf-
-BAD ORSGIMAL
- όΊ -
verfahren unter Rühren bei gleichen Zulaufgeschwindigkeiten, zugegeben:
Eine Lösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,37 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,053 molar war sowie eine 1,43 M Silbernitratlösung.
Bei der Ausfällung wurden 21 Mole Silbernitrat verbrauchte Die Emulsion würde dann auf 350C abgekühlt und nach
der KoaguTationswaschmethode in der gleichen Weise wie Emulsion 6
gewaschen.
Der pAg-Wert der Emulsion wurde auf 8,8 eingestellt, worauf der
Emulsion 10mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat pro Mol Ag und 2,0mg
Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Ag zugesetzt wurden. Die Emulsion
wurde dann bei 550C wärmebdandelt und darauf auf 400C abgekühlt.
Dann wurden der Emulsion 387mg des grünen spektralen Sensibilisierungsmittels
Anhydro-5-chlor-9-ethyl-5'-phenyl-3·-(3-sulfobutyl)-3-(3-sulfopropyl)-oxacarbocyaninhydroxid,
Natriumsalz,
pro Mol Ag zugesetzt. Die Emulsion wurde dann noch 10 Minuten lang aufbewahrt. Die chemische und spektrale Sensibilisierung
war für das verwendete Sensibilisierungsmittel optimal.
|
Beschreibung der |
Tabelle I |
0,14 |
bis γ |
1 |
% projizier
te Ober
fläche |
|
lodid-
gehalt
(MU) |
Emulsionen 1 |
0,14 |
Durchschnitt
liches Aspekt
verhältnis |
. 1 |
>50 |
Emulsion
Nr. |
6 |
Korn*
Durchmesser Dicke
(ym) (pm) |
0,15 |
27 |
: 1 |
75 |
1 |
1,2 |
= 3,8 |
0,12 |
27 |
. 1 |
>90 |
CVJ
|
12,0 |
= 3,8 |
0,42 |
19 |
. 1 |
>50 |
3 |
12,3 |
2,8 |
=0,40 |
15 |
. 1 + |
|
U |
4,7 |
1,8 |
=0,40 |
3,1 |
1 + |
|
5 |
10 |
1,4 |
|
2,8 |
|
|
6 |
5 |
1 J |
|
2,5 |
|
7 |
1,0 |
|
|
BAD ORIGINAL
♦In der U3-P!j 3 32υ O69 sind keine Aspektverhältnisse angegeben.
Die Daten wurden ermittelt durch Wiederholen der Beispiele der Patentschrift und Messung der Aspektverhältnisse.
Bei den Emulsionen 1-U handelt es sich i.m Emulsionen mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses innerhalb der erfindungsgemässen Jefinitionen. Obgleich einige
tafelförmige Körner mit einem durchmesser von veniger als 0,6 Mikron
bei der Errechnung der durchschnittlichen Durchmesser der tafelförmigen ivörner und der prozentualen proj i zierten Fläche im
Falle dieses Beispiels und der nachfolgenden Beispiele mit eingeschlossen
wurden - ausgenommen in den Fallen, in denen dieser Ausscnluß extra erwähnt wird - war eine zu ungenügende Anzahl von
Körnern von kleinem .Durchmesser zugegen, um die angegebenen Werte
in ins Gewicht fallender Weise zu verändern. Um ein repräsentatives
durchschnittliches Aspekt verhältnis für die Körner der Vergleichsemulsion zu erhalten, wurde der durchschnittliche Korndurchmesser
mit der durcnschnittIichen Korndicke verglichen. Obgleich nicht
gemessen, wurde die projiziert« Oberfläche, die den wenigen tafelförmigen
Körnern zugescnrieben werden konnte, die den angegebenen Dicken- und Durchmt·sserkriterien von weniger als 0,3 Mikron Dicke
und mindestens 0,6 Mikron Durchmesser genügten, in jedem Falle durcn visuelle Inspektion bestimmt. Diese projizierteFläche machte
wenn überhaupt, senr wenig von der gesamten projizierten Fläche der gesamten Kornpopulation der Vergleichsemulsionen aus.
Bei spiel
U
Knpfindlichknita-KörnifiKeits-Verhältnisae von Schichten mit
eingebauten Farbkupplern enthaltenden photopiraphischen
Aufzeichnungsmaterialien
Die chemisch una spektral sensibilisierten Emulsionen (Emulsionen
1 bis 7) wurden getrennt voneinander zur Herstellung von einschichtigen
Purpurrot-AufZeichnungsmaterialien auf Cellulosetriacetatschichtträger
aufgetragen. Ein jedes Aufzeichnungsmaterial wies eine tiiluerhaioßeniiieniulsionsschicnt mit 1,07g Silber/m und
BAD ORIGINAL
2
2,14g Gelatine/m auf. Den zur Beschichtung verwendeten Emulsionen
wurde vor der Beschichtung eine Lösungsmittel-Dispersion mit folgenden Bestandteilen einverleibt: O,75g/m des einen purpurroten
Bildfarbstoff liefernden Kupplers 1-(2,4~Dimethyl-6-chlorphenyl)-3-/a-(3-n-pentadecylphenoxy)-butyramido7-5-pyrazolon,
3,2g 5-seo-OctadecyHiydrochinon-2-sulfonat,
Kaliumsalz, pro Mol Ag und 3,6g 4-Hydroxy-5-methyl-1,3-3a,7-tetraazainden pro Mol Ag.
Auf die Emulsionsschicht wurde dann noch eine Deckschicht aus
0,88g Gelatine/m mit 1,75 Gew.-Ί Bis-(vinylsulfonylmethyl)etl
bezogen auf das Gesamtgewicht der Gelatine aufgebracht.
Die erhaltenen Aufzeichnungsmaterialien wurden dann 1/100 Sekunden
lang durch einen Stufenkeil mit 0 bis 3,0 Dichtestufen sowie ein Wratten Filter Nr. 9 und ein 1,26 Neutraldichtefilter mit einer
600W, 30000K Wolframlampe belichtet. Die Entwicklung erfo$?gte
bei 37,70C nach einem Farbentwicklungsverfahren, wie es in der
Literaturstelle "British Journal of Photography Annual", 1979, Seiten 204 - 206 beschrieben wird. Die Entwicklungszeiten wurden
zur Erzeugung von Schleierdichten von etwa 0,10 verändert. Im Falle eines jeden photographischen Aufzeichnungsmaterials wurden
die relative Grünempfindlichkeit und die RMS-Körnigkeit bestimmt. Die RMS-Körnigkeit wurde nach der Methode bestimmt, die von
H.C. Schmitt,jr. und J.H. Altman in der Zeitschrift "Applied
Optics, 9, Seiten 871 - 874, April 1970 beschrieben ist.
Das Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis für die Aufzeichnungsmaterialien
ergibt sich aus dem Diagramm der Figur 3 , in dem der Logarithmus der Grünempfindlichkeit in Abhängigkeit von der RMS-Körnigkeit
χ 10 aufgetragen ist. Wie sich aus Figur 3 ergibt, weisen optimal chemisch und spektral sensibilisierte Silberbromidiodidemulsionen
mit hohen Aspektverhältnissen ein beträchtlich besseres Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis auf, als
Silberbromidiodidemulsionen mit niedrigerem Aspektverhältnis, d. h. als die Emulsionen 5,6 und 7.
BAD ORIGINAL
Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang, daß die Verwendung von einschichtigen Aufzeichnungsmaterialien mit gleichen Silberhalogenidkonzentrationen
und üblichem Silber/Kupplerverhältnis dazu am geeignetsten ist, um das Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnis
einer Silberhalogenidemulsion ohne Einführung komplizierende*·
Reaktionen zu veranschaulichen.
Beispiel 5
Empfindliehkeits-Körnigkeitsverbesserung im Fall6 eines mehrschichtigen Aufzeichnungsmaterials mit einverleibten Farbkupplern
Es wurde ein Mehrfarb-AufZeichnungsmaterial mit einverleibten
Farbkupplern hergestellt, in^dem die im folgenden aufgeführten
Schichten auf einen Cellulosetriacetatschichtträger in der im folgenden angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden:
Schicht 1: Weniger empfindliche ülaugrünschicht &us rotsensibilisierten
Halogenidkörnern (Silberbromidiodidkörner),Gelatine,
einem einen blaugrünen Bildfarbstoff liefernden
Kuppler, einem farbigen Kuppler und einem DIR-Kuppler.
Schicht 2: Empfindlichere Blaugrünschicht aus empfindlicheren rot-Sfensibi
lisierten Ui lberhalogenidkörnern (Si lberbromidiodidkörner),
Gelatine, einem einen blaugrünen Bildfarbstoff liefernden Kuppler, einem farbigen Kuppler und
einem DIR-Kuppler.
Schicht 3: Zwischenschicht aus Gelatine und den Anti-Verfärbungs
mittel Δ ,'ji-üi-s ec. -Dodecylhydrocbinon .
Schicht U: Weniger empfindliche Purpurrotschicht aus grünsensibilisierten
bilbernalogenidkörnern(SiIbertromidiodidkörner)
2 2
(i,l»8g Silber/m ), Gelatine ( 1 ,21g/m ), dem einen purpurroten
Farbstoff liefernden Kuppler 1-(2,k,6-Trichlorphenyl)-3-/3-(2,
l4-diamylph en oxy acetamido) -benzamido./-5-
pyrazolon
(O,88g/m ), dem farbigen Kuppler 1-( 2,1* ,6-Tricalorophenyl)-3-/<X-(
3-tert .-'•butyl-!+-hydroxy ph en oxy ) te tr ade can amici o-2-cn loranilino7Tltt
3 , ^-dimethoxy )-phenyl-azo~5-pyrazolon (0, 1 Og/m ) ,
dem DIR-Kuppler 1-ί l4-^oC- (2 , U-Di-tert. -a.ny lphenoxy )butyramidq7-phenylY-3-pyrrolidino-U-(i-phenyl-5-tetrazolylthio)-5~pyrazolon
(0,02g/m und 5~sec.-Octadecylhydrochinon-2-sulfonat} Kaliumsalz
(0,09g/m2).
Schicht 3'· Empfindlichere Purpurrotschicht aus empfindlicheren
ßrünsensibili sierten Silberhalagenidkörnern (Silbe rbro-
2 2
iiidiodiükö:rnerj (1,23g rfilber/m ), Gelatine (O,88g/m ),
dem einen purpurroten Farb-stoff liefernden Kuppler *·- (2 , kj 6-Trichlorphenyl) -3~/3~ (2 ,14-diamylphenoxyacetamido)-benzamido_/-5-pyrazolon
(0,12g/n. ), dem farbigen Kuppler 1 - (2 , k ,6-Tr icnlorphenyl) -3-/Of- ( 3~ter t. -butyl-
k- hydroxy phenoxy )-tetradec anamido-2-chloranilino_/-l+-
(3,U-dimethoxy)-phenyl-azo-^-pyrazolon (0,03g/m ) und
5-sec . Octadecy l-hydrocninon-J]-s ulfonat, Kaliumsalz
(O,O5g/m2).
Schicht 6: Zwischenschicht aus Gelatine und einem Anti-Verfärbungsmittel,
nämlich; 2 , 5-^i-sec.-uodecylhydrochinon.
Schicht 7: Gelbe Filterschient aus geloem kolloidalem Silber und
Gelatine.
Schicht 8: Weniger empfindliche üelbschicht aus blausensibilisierten
Silberhalogenidkörnern, Gelatine, einem einen gelbenFarbstoff liefernden Kuppler und einem Anti-Verfärbungsmittel
aus 5-sec.-Octadecylhydrochinon-2-sulfonat,
Kaliumsalz. Das Silberhalogenid bestand.aus Silberbromidiodid.
: . ,
Schicht 9· Empfindlichere Gelbschicht aus stärker blausensibilisierten
Silberhalogenidkörnern ^ Silberbromi diodidkörnerj,
Gelatine, einem einen gelben Farbstoff liefernden Kuppler und dem Anti-Verfärbungsmittel 5-sec. üctadecylhydrochinon-2-sulfonat,
Kaliumsalz.
SAD ORIGINAL ί
Schicht 10: UV-aosorbierende Schicht aus einem UV-Absorber und
Gelatine.(UV-Absorber = 3-(Di-n-nexylanino)-allylidenmalononitril)
.
Schicht 11: Schützende ueckscnicht aus Gelatine und Bis(vinylsulfonylmethyl)ether.
Die Silberhalogenidemulsionen einer jeden farbbilderzeugenden
Schicht des AufZeichnungsmaterials enthielten polydisperse Silberbromidiodidkörner
von niedrigem Aspektverhältnis, wie in der US-PS 3 320 069 beschrieben. Alle Emulsionen waren optimal Schwefel-Goldsensibilisiert
in Gegenwart von Thiocyanat und waren spektral gegenüber den entsprechenden Bereichen des sichtbaren Spektrums sensibilisiert.Die
zur Herstellung der empfindlicheren Purpurrotschicht
verwendete Kmulsion war eine polydisperse (0,5 bis 1,5μπι) Silberbromidiodidemulsion
mit niedrigem Aspektverhältnis ( ~ 3 : 1 ) (12 U% Iodid), die nacn einem Verfahren ähnlich dem zur Herstellung
der Emulsion 6 angewandten Verfahren hergestellt wurde.
Zn Vergleichszwecken wurde ein zweites Aufzeichnungsmaterial unter
Verwendung einer erfindungsgemäßen Emulsion hergestellt.
Dieses zweite Menrfarb-AufZeichnungsmaterial wurde in der gleichen
v/eise wie das; beschriebene Menrfarb-Auf Zeichnungsmaterial hergestellt
mit der Ausnahme jedoch, daß zur Herstellung der empfindlicheren
Purpurrotschicht eine Silberbromidiodidemulsion (Ö,U MJS Iodid) mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern von hohem Aspektverhältnis verwendet
wurde. Die taf. Körner hatten einen durchschnittlichen Korndurchmesser
von etwa 2,5um, eine durchschnittliche Dicke von weniger
als oder gleich 0,12μπι und ein durchs chnittlicnes Aspektverhältnis
von größer als 20 : 1. Die projizierte Oberfläche der tafelförmigen Körner lag bei über 75/*· 3eide Emulsionen, d.h. die
Emulsion mit dem honen Aspektverhältnis und die Emulsion mit dem niedrigen Aspektverhältnis wurden in gleicher Weise optimal
cnemisch und spektral sensibilisiert.
BAD ORIGINAL
Beide Aufzeichnungsmaterial!en wurden 1/50 Sekunde lang durch
einen mehrfarbigen Stufenkeil mit 0 bis 3,0 Dichtestufen und
ein 0,60 Neutraldichtefilter belichtet. Zur Belichtung wurde
eine Wolframlampe von 600W und 550O0K verwendet. Entwickelt wurden
die AufzeichnungsmäBrialien 3 1/4 Minuten lang in einem Farbentwickler
des aus der Literaturstelle "British Journal of Photography Annual", 1979, Seiten 204 - 206 bekannten Typs. Die erhaltenen
sensitometTischen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III
zusammengestellt.
Tabelle II
Vergleich von Emulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses und 3-dimensionalen
Silberhalogenidkörnern von niedrigem Aspektverhältnis in mehrschichtigen
Mehrfarb-Aufzeichnungsmaterial!en
Empfindlichere
Purpurrotschicht |
Rot
log
Empfind
lichkeit |
Grün
log
Empfind
lichkeit |
RMS+
Körnig
keit |
Blau
log
Empfindlich
keit |
Vergleich
Erfindung |
225
225 |
220
240 |
0,011
0,012 |
240
240 |
"""Gemessen bei einer Dichte von 0,25 über dem Schleier; öffnung:
48um.
Aus den Ergebnissen der Tabelle II ergibt sich, daß bei Verwendung
einer Emulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern nach der Erfindung eine beträchtliche Erhöhung der Grünempfindlichkeit bei
sehr geringer Erhöhung der Körnigkeit erreicht wird.
Beispiel 6
Empfindlichkeits-KÖrnigkeits-Verhältnis von photographischen
Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien
Um die erfindungsgemäß erzielbaren Empfindlichkeits-Körnigkeits-Vorteile
in Falle von Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien zu veranschaulichen, wurden fünf chemisch und spektral sensibilisierte
Emulsionen,- wie oben beschrieben - nämlich die Emulsionen l , *» , 5 und 6 auf Poly(ethylenterephthalatjschichtträger
aufgetragen. Vor dem Auftrag der Emulsionen auf die Schichtträger wurden den Emulsionen pro Mol Silber 3,6g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,-3a-7-tetraazainden
zugesetzt* Die Silberkonzentration lag bei
2 2
3,21 g/m und die Gelatinekonzentration bei 4,16g/m . Auf die
Emulsionsschichten wurden des weiteren Deckschichten aufgetragen aus O,88g/m Gelatine und 1,75 Gew.-I Bis(vinylsulfonylmethyl)-ether,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Gelatine.
Die erhaltenen Aufzeichnungsmaterialien wurden 1/100 Sekunde lang durch einen Stufenkeil mit 0 bis 3,0 Dichtestufen und ein Wratten-Filter
Nr. 9 und ein 1,26 Neutraldichtefilter belichtet. Zur Belichtung wurde eine Wolframlampe von 600W und 30000K verwendet.
Die belichteten Aufzeichnungsmaterialien wurden dann in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung bei 20°C entwickelt:
Wasser, etwa 500C 500ml
N-Methyi-p-aminophenolsulfat 2,5g
Natriumsulfit, entwässert 30,0g
Hydrochinon 2,5g
Alkali 10,0g
Kaliumbromid 0,5g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
Die Aufzeichnungsmaterialien mit den Emulsionsschichten mit
Silberhalogenidkörnern eines niedrigen Aspektverhältnisses wurden 5 Minuten lang entwickelt, wohingegen die Aufzeichnungsmaterialien
BAD ORIGINAL
mit den Emulsionsschichten mit hohem Aspektverhältnis 3 1/2 Minuten lang entwickelt wurden, um für Vergleichs zwecke geeignete
einander arigepaßte Kurven zu erzielen. Die erhaltenen Empfindlichkeits-
und Körnigkeitsmessungen sind in dem Diagramm der Figur h aufgeführt, in dem der Logarithmus der Grünempfindlichkeit
in Abhängigkeit von der RMS-Körnigkeit χ 10 aufgetragen ist. Wie sich aus den erhaltenen Daten ergibt, ist das Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnis
der Vergleichseuulsionen 5, 6 und 7
beträchtlich schlechter als das der erfindungsgemäßen Emulsionen
1 und 4 .
Beispiel 7
Silberhalogenidemulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern,
die mit Metallen der Gruppe VIII des Periodischen Systems der Elemente dotiert worden sind
(a) Emulsion A (Stand der Technik)
Nach dem aus der US-PS 3 320 069 bekannten Verfahren wurde ein Silberbromidiodidemulsion mit einem MoI-I Iodid, einem durchschnittlichen
Korndurchmesser von 0,8Mm und geringem Aspektverhältnis
(<3 : 1) nach der Doppeleinlaufmethode hergestellt. Während der Bildung der Silberhalogenidkristalle waren 0,12mg
Ammoniumhexachlororhodat(III) pro Mol Silber zugegen. Die Emulsion
wurde dann chemisch ir.it 4,4mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat pro
Mol Ag, 1,75mg Kaliuff.tetrachloroaurat pro Mol Ag und 250mg 4-Hydroxy-6-methyl-1,3-3a,7-tetraazainden pro Mol Ag während
23 Minuten bei 6O0C sensibilisiert, Nach der chemischen Ensibilisierung
wurde die Emulsion spektral mit 87mg Anhydro-5,6-dichloro-1,31-diethyl-3-(S-sulfopropylibenzimidazoloxacarbocyaninhydroxid
pro Mol Ag sensibilisiert.
Die erhaltene Silberbromidiodidemulsion mit Silberhalogenidkörnern
eines niedrigen Aspektverhältnisses wurde derart auf einen Papierträger mit einer darauf aufgetragenen Tiümjioxid-Gelatineschicht
ρλπ
2 (10 : 1) aufgetragen, das auf eine Trägerfläche von 1m 1,72g
Silber und 4,84g Gelatine entfielen. Die Emulsionsschicht enthielt
des weiteren pro Mol Silber 4,65mg 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a-7-tetraazainden
pro Mol Silber. Auf die Emulsionsschicht wurde dann
2
noch eine Deckschicht aus O,85g/m Gelatine aufgetragen.
(b) Emulsion B (Erfindung)
Zu 4,5 Litern einer 1,S1UgOn Gelatinelösung enthaltend 0,17 M
Kaliumbromid von 55°C wurden unter Rühren nach der Doppeleinlaufmethode
zugegeben: Eine 2,34 M Kaliumbromidlösung und eine 2,0 M Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte über einen Zeitraum von
2 Minuten, wobei ein pBr-Wert von 0,8 aufrechterhalten wurde. Es wurden 1,61 des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht.
Danach wurde 11 Minuten lang noch Silbernitratlösung zugegeben, entsprechend einem Verbrauch von 8,5% des insgesamt eingesetzten
Silbernitrates, bis ein pBr-Wert von 1,1 erreicht worden war. Nach 8 Minuten wurden 0,1mg Ammoniumhexachlororhodat pro Mol Ag
(Endsilberkonzentration) in das Reaktionsgefaß gegeben. Nachdem
der pBr-Wert von 1,1 erreicht worden war, wurden unter Beibehaltung dieses pBr-Wertes von 1,1 nach dem Doppeleinlaufyerfahren eine
2,14 M Kaliumbromidlösung, die bezüglich Kaliumiodid 0,022 M war, über einen Zeitraum von etwa 22 Minuten mit der Silbernitratlösung
zugegeben, wobei die Zulaufgeschwindigkeit am Ende der Zugabe 4,3 χ größer war als zu Beginn der Zugabe. Dabei wurden 77,91
des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht. Zu der Emulsion wurde dann eine 2,0 M Silbernitratlösung zugegeben,
bis ein pBr-Wert von 2,7 erreicht worden war, wobei 12,0% des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht wurden. Die
insgesamt verbrauchte Silbernitratmenge lag bei etwa 5 Molen. Die Emulsion wurde dann auf 350C abgekühlt, worauf eine Lösung
von 200g phthalierter Gelatine in 1,0 Liter Wasser zugesetzt wurde. Anschließend wurde die Emulsion nach der Koagulationsmethode gewaschen.
Auf diese Weise wurde eine Silberbromidiodidemulsion mit 1 Mt
BAD ORIGINAL
Iodid mit t&felfönnigen Silberbromidiod:.dkornern erhalten. Jer
durchschnittlicae Korndurchmesser üer tafelförmigen Körner lag
bei 1 ,5/iun urd die durchschnittliche Korndicke betrug ϋ,Οομτί.
Die tafelförmigen Körner hatten ein durchschnittliches Aspektverhältnis
von 19 : 1 und machten 90% der projezierten Fläche
der gesamten Kornpopulation aus.
Die Emulsion mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnern wurde
dann chemisch mit 5mg if atriumthios ulf at-Pentahydrat pro Mol Ag
und 5mg Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Ag 30 Minuten lang bei 65 C oprimal sensibilisiert. Wach der chemiscnen Sensibilisierung
wurde 6ie Emulsion spektral mit 150mg Anhydro-5,6-dichloro-1>
3'-diethyl-3~(3~sulfopropyl)-benzimidazoloxacarbocyaninhydroxid
pro Mol Ag sensibilisiert.
Die erhaltene Emulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkornern,
Emulsion B, wurde aann in der gleichen Weise wie die Emulsion A zur Beschichtung verwendet.
Belichtung und Entwicklung
Die beiden hergestellten Aufzeichnungsmaterialien wurden dann in
-I4 einem Sensitometer vom Typ bdgerton, Germeshausen und ürier 10
Sekunden lang durch einen Stufenkeil und ein Filter einer neutralen Diente von 0,85 belichtet. jJer Utufenkeil hatte eine Dichte
von 0 bis 3,0 mit U,15-Dicntestufen.
Die belichteten Aufzeichnungsmaterialien wurden dann in einem
Hydrochinon-1-Pneny1-3~pyrrοIidon-Schwarz-Weiß-Entwickler entwickelt.
.Wach dem Fixieren und Wässern wurden die Aufzeichnungsmaterialien untersucht. Es wurden die in der folgenden Taoelle III
angegebenen iirgebn:.sse ernalten:
BAD ORIGINAL
- 98 -
Tabelle III
Mit Rhodium dotierte AgBr!-Emulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern im Vergleich zu einer mit Rhodium dotierten
AgBrl-Kmulsion mit niedrigem Aspektverhältnis
Emulsion Silber- Relative Kontrast D D .
max. mm
Beschichtungs- Emp:Cind-
2
stärke (g/m ) lichkeit
A 1,'.2 10Ü 2,28 1,52 0,06
(Stand der
Technik)
B 1,61 209 2,20 1,75 0,10
tTafelförmige
AgX-Körner)
Wie sich aus den in Tabelle III zusammengestellten i)aten ergibt,
wies die mit Rhodium dotierte AgBrl-Emulsion mit tafelförmigen
Silberhalogt,:niükörnern, die in einer geringeren Beschichtungsstärke
vorlag, eine um 0,23 Einheiten höhere maximale Dichte auf und war im Verbleien zur Vergleichsemulsion um 109 relative .Empfindlichkeitseinheiten
= 0,32 log ü empfindlicher als die Vergleichsemul£j
ion. Der Kontrast der beiden Emulsionen war nahezu glei ch .
Beispiel 8
Aufzeichnungsmaterialien mit erhöhter Empfind
lichkeitstrennung von spektral sensibilisierten Bereichen und
Bereichen mit natürlicher Empfindlichkeit
BAD ORIGINAL
Es wurden vier Mehrfarb-AufZeichnungsmaterialien der folgenden
Sturkturen I bis IV hergestellt. Abgesehen von den aus der
folgenden Gegenüberstellung ersichtlichen Unterschieden, hatten
die Aufzeichnungsmaterialien die gleiche Struktur.
Struktur I Struktur II Struktur III Struktur IV
Belichtung Belichtung Belichtung + 4- 4-
DS
DS
DS
ZWS + GF
SG
ZWS
SR
ZWS
WG
ZWS
WR
ZWS
ZWS
SG
TSG
ZWS
ZWS
SR
TSR
ZWS
ZWS
iVG
WG
ZWS
ZWS
WR
WR
Belichtung 4·
DS
ZWS + GF
TSG
ZWS
TSR
ZWS
WG
ZWS
WR
DS - Gelatine-Deckschicht
B " Blau aufzeichnende, farbbildende Schicht
ZWS- Zwischenschicht
GF - Gelbfilterschicht
SG ■ Grün aufzeichnende, farbbildende Schicht stärkerer Empfindlichkeit
BAD ORIGINAL
SR - Rot aufzeichnende, farbbildende Schicht stärkerer
Empfindlichkeit
WG » Grün aufzeichnende, farbbildende Schicht geringerer
Emp findli chke i t
WR - Rot aufzeichnende, farbbildende Schicht geringerer
Empfindlichkeit
T - Emulsionsschicht mit tafelförmigem Silberhalogenid von hohem Aspektverhältnis
Die mit GF bezeichnete Gelbfilterschicht enthielt kolloidales Silber, das in einer Beschichtungsstärke von O,69g/m aufgetragen
worden war. Bei den blau-, grün- und rotaufzeichnenden farbbildenden Schichten ohne Präfix T handelte es sich um Silberbromid- oder
Silberbromidiodidemulsionen mit niedrigem Aspektverhältnis, hergestellt nach dem aus der US-PS 3 320 069 bekannten Verfahren.
Entsprechende Schichten in den einzelnen Strukturen hatten den gleichen Iodidgehalt, sofern nichts anderes angegeben wird.
Zur Herstellung der stärker empfindlichen grünempfindlichen
Emulsionsschichten (die mit dem Präfix Γ bezeichnet sind) wurde eine Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
verwendet, die in der folgenden Weise hergestellt wurde:
Zu 2,25 Litern einer wäßrigen Knochengelatine-Lösung O»5 Gew.-*
Gelatine), die bezüglich Kaliumbromid 0,17 molar war (Lösung A) wurden bei 800C und einem pBr-Wert von 0,77 gleichzeitig nach
dem Doppeleinlaufverfahren innerhalb eines Zeitraumes von 2 Minuten bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit (unter einem Verbrauch
von 0,61 % des gesamten Silbernitrates) eine 2,19 molare wäßrige Kaliumbromidlösung (Lösung B-1) und eine 2,0 molare Silbernitratlösung
(Lösung C-1) zulaufen gelassen.
Nach 2 Minuten wurde der Zulauf der Lösung B-1 unterbrochen,
während die Lösung C-1 noch so lange zulaufen gelassen wurde, bis
ein pBr-Wert von 1,00 bei 80°C erreicht worden war, unter Verbrauch
von 2,44t des gesamten Silbernitrates. Danach wurden 0,4 Liter einer 20 gew.-°&igen Lösung von phthalierter Gelatine, die bezüglich
Kaliumbromid 0,10 molar war (Lösung D) bei einem pBr-Wert von
1,0 und 800C zugegeben.
Dann wurden in das Reaktionsgefäß von neuem nach dem Doppeleinlaufverfahren
innerhalb eines Zeitraumes von 24 Minuten Lösungen B-1 und C-1 unter Verbrauch von 44% des insgesamt verbrauchten
Silbernitrates zugegeben. Die Zugabe erfolgte beschleunigt derart, daß der Zulauf am Ende des Zulaufes 4,0 χ schneller war als zu
Beginn. Nach Ablauf dieser 24 Minuten wurde der Zulauf der Lösung
B-1 unterbrochen, worauf noch so lange Lösung C-1 zulaufen gelassen
wurde, bis ein pBr-Wert von 1,80 bei 800C erreicht worden war.
Daraufhin wurden in das Reaktionsgefäß nach der Doppeleinlaufraethode
noch 12 Minuten lang Lösung C-I und eine wäßrige 2,17
molare Kaliumbromid und 0,03 moalre Kaliumiodidlösung (Lösung B-2)
zugegeben, unter Verbrauch von 50,4! des insgesamt verbrauchten Silbernitrates. Die Zugabe erfolgte beschleunigt, wobei der Zulauf
am Ende der Zugabe 1,37 χ schneller war als zu Beginn.
Danach wurden nach der Doppeleinlaufmethode bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit eine wäßrige 0,36 molare Kaliumiodidlösung
(Lösung B-3) und eine 2,0 molare Silbernitratlösung (Lösung C-2) zugegeben, bis ein pBr-Wert von 2,16 bei 800C erreicht worden war.
Dabei wurden 2,591 des insgesamt verbrauchten Silbernitrates verbraucht.
Zur Herstellung der Emulsion wurde insgesamt 6,57 Mole
Silbernitrat verwendet.
Die hergestellte Lmulsion wurde dann auf 35°C abgekühlt, mit 0,30
Litern einer wäßrigen Lösung von phthalierter Gelatine (13,3
Gew.-I Gelatine) vermischt und zweimal nach dem Koagulations-Waschverfahren
gewaschen.
Der durchschnittliche Korndurchmesser der hergestellten Sijberbromidiodidemulsion
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern lag bei 5,0ym und die durchschnittliche Korndicke betrug 0,11ym. Die
tafelförmigen Silberhalogenidkörner :
BAD ORIGINAL
machten etwa 901 der gesamten projizierten Oberfläche
aus und hatten ein durchschnittliches Aspektverhältnis von etwa
45 : 1.
Die hergestellte Emulsion wurde dann optimal spektral und chemisch sensibilisiert durch Zugabe von 350mg Anhydro-5-chlor- 9~
ethy1-5'-phenyl-3'-(3-SuIfObutyl)-3-(3-sulfopropyl)oxacarbocyaninhydroxid,
Natriumsalz pro Mol Ag, 101mg Anhydro-11-ethyl-1,1'-bis(3-sulfopropyl)-naph/T,2-d7oxazolocarbocyaninhydroxid,
Natriumsalz pro Mol Ag, 800mg Natriumthiocyanat pro Mol Ag, 6mg Natriumthiosulfat-Pentahydrat
pro Mol Ag und 3mg Kaliumtetrachloroaurat
pro Mol Ag.
Zur Herstellung der stärker empfindlichen rotempfindlichen Emulsionsschicht
mit tafelförmigen SilberhalogenidkÖrnern wurde eine Silberbromidiodidemulsion
verwendet, die hergestellt und optimal sensibilisiert wurde, wie die grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion
mit tafelförmigen SilberhalogenidkÖrnern., deren Herstellung
oben beschrieben wurde, mit der Ausnahme jedoch, daß als spektrale Sensibilisatoren diesmal verwendet wurden:
144mg Anhydro-5,6-dichlor-1-ethyl-3-(3-sulfobutyl)-3'-(3-sulfopropyl)benzimidazolonaphtho-/1,2-dj-thiazolocarbocyaninhydroxid
pro Mol Ag und 224mg Anhydro-5 ,S'-dichloro-S^-diethyl-S'-(3-sulfobutyl)thiacarbocyaninhydroxid
pro Mol Ag.
Die empfindlicheren grün- und rotempfindlichen Emulsionsschichten
der Strukturen I und II enthielten 9 MoI-I Iodid, wohingegen die empfindlicheren grün- und rotempfindlichen Emulsionen mit tafelförmigen
SilberhalogenidkÖrnern der Strukuren III und IV 1,5 bzw.
1,2 Mol-% Iodid enthielten.
Andere Details bezüglich der Strukturen I und IV ergeben sich aus der US-PS 4 184 876.
BAD ORIGINAL
Abschnitte der hergestellten Aufzeichnungsmaterialien der
Strukturen I bis IV wurden in gleicher Weise mit einer Lichtquelle
von 600 Watt und 285O0K 1/100 Sekunde lang unter Verwendung eines
Tageslichtfilters Nr. 5 und eines Stufenkeiles einer Dichte von O bis 4 mit 0,20 Dichte-Stufen belichtet. Des weiteren wurden
Abschnitte der Aufzeichnungsmaterialien mit den Strukturen I bis IV - wie beschrieben - belichtet, jedoch unter zusätzlicher Einführung
eines Wratten-Filters Nr. 98 zur Erzielung von Blau-Exponierungen. Des weiteren wurden Abschnitte der Aufzeichnungsmaterialien
- wie beschrieben - belichtet, jedoch unter zusätzlicher Einführung eines Wratten-Filters Nr. 9 zur Erzielung von Minusblau-Exponierungen.
Sämtliche Abschnitte wurden in gleicher Weise nach dem Farbnegativ-Entwicklungsverfahren C-41 entwickelt, das beispielsweise
in der Literaturstelle "British Journal of Photography Annual", 1979, Seite 204 beschrieben wird. Die Entwicklungs dauer betrug
3 Minuten 15 Sekunden bei 38°C. Für jeden Abschnitt wurden gelbe, purpurrote und blaugrüne Charakteristikkurven aufgezeichnet. Die
Kurven von den verschiedenen Abschnitten wurden verglichen durch Aufeinanderlegen der Kurven bei einander entsprechenden Minimum-Dichtegraden.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle lv zusammengestellt.
BAD ORiGINAL
- 1
Tabelle IV
Strukturen
II
III
IV
Grünaufzeichnende
Schicht |
SG |
SG |
TSG |
TSG |
Ro taufzeichnende
Schicht |
SR |
SR |
TSR |
TSR |
Gelbfilterschicht |
ja |
nein |
nein |
ja |
log E Blau/Minus-
Blau Empfindlichkeit |
|
|
|
|
Δ Α |
1,3 |
0,55 |
0,95 |
1,75 |
Δ( Β |
1,9 |
0,95 |
1,60 |
>2,4O |
Δ" C |
1,8 |
0,95 |
1,35 |
2,25 |
A111D |
2,5 |
1,55 |
2,20 |
>3,10 |
Δ ist die Differenz des Logarithmus der Blauempfindlichkeit
der blauaufzeichnenden farbbildenden Schicht und des Logarithmus
der Blauempfindlichkeit der grünaufzeichnenden farbbildenden Schicht, bestimmt nach der Gleichung (A;
ΊΥ98
- GW98) -
- Gn);
Δ1 ist die Differenz des Logarithmus der Blauempfindlichkeit
der blauaufzeichnenden farbbildenden Schicht und des Logarithmus
der Blauempfindlichkeit der rotaufzeichnenden farbbil.denden Schicht, bestimmt nach der Gleichung
W98
" (B
" RN);
Δ" ist die Differenz des Logarithmus der Grünempfindlichkeit der grünaufzeichnenden farbbildenden Schicht und des Logarithmus
der Blauempfindlichkeit der grünaufzeichnenden farbbildenden Schicht, bestimmt nach der Gleichung CC)
BAD ORIGINAL
Δ" 3 GW9 * GW9 8 und
Δ"1 ist die Differenz des Logarithmus der Rotempfindlichkeit
der rotaufzeichnenden farbbildenden Schicht und des Logarithmus
der Blauempfindlichkeit der rotaufzeichnenden farbbildenden Schicht,, bestimmt nach der Gleichung (D)
L It I
" RW98"
Dabei bedeuten:
WQ8 «Wratten-Filter Nr. 98;
W9 - Wratten-Filter Nr. 9 und
N ■ Neutraldichtefilter
Aus einem Vergleich der Strukturen II und III ergibt sich die überlegende Empfindlichkeitstrennung, die im Falle der Struktur III
bei Verwendung von tafelförmigen Silberhäogenidkörnern erreicht wird. Zwar wird im Falle der Struktur III nicht die Empfindlidteitstrennung
der Struktur I erreicht, doch wird im Falle der Struktur III kein Gelbfiltermaterial verwendet, so daß im Falle der Struktur
III auch nicht die Nachteile auftretens die bei Verwendung solcher
Materialien auftreten und diskutiert wurden. Obgleich im Falle der
Struktur IV eine größere Menge an Gelbfiltermaterial verwendet wurde als für photographische Aufzeichnungsmaterialien nach der
Erfindung erforderlich ist, zeigt die Struktur IV, daß die Empfindlichkeitstrennung
der Struktur III ggf. erhöht werden kann durch Verwendung von geringeren Gelbfilterdichten.
Es wurde $in monochromatisches Aufzeichnungsmaterial hergestellt
durch Auftragen der empfindlicheren grünsensibilisierten Silberhalogenidemulsion
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern - wie oben beschrieben - auf einem Filmschichtträger und Auftragen einer
BAD ORIGiMAL
- io6 -
Gelatine-Deckschicht auf die Emulsionsschicht. Ermittelt wurde die Blau-Minusblau-Empfindlichkeitstrennung des Aufzeichnungsmaterials unter Anwendung der oben beschriebenen Belichtungsund
Entwicklungsverfahren.
Die quantitative Differenz, bestimmt nach der Gleichung CC), Δ" * GW9 " GW98 betru£ 1>28 10S E* Hieraus e,rgibt sich, daß
erfindungsgemäß eine entsprechende Blau-Minusblau-Empfindlichkeitstrennung
erreicht werden kann, wenn die minusblauaufzeichnende
Emulsionsschicht mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses der Lichtquelle am nächsten liegt und
nicht durch eine darüberliegende blauabsorbierende Schicht geschützt ist.
Beispiel 9
Verbesserte Bildschärfe im Falle von mehrschichtigen photographischen Aufzeichnungsmaterialien mit Silberhalogenidemulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
Das folgende Beispiel veranschaulicht die verbesserte Bildschärfe,
die erfindungsgemäß dann erreicht wird, wenn zur Herstellung photographis eher Aufzeichnungsmaterialien Silberhaiogenidemulsionen
mit tafe?.förmigen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses verwendet werden. In diesem Beispiel wurden zur Herstellung
de:· Vergleichs-Aufzeichnungsmaterialien Silberbromidiodidemulsionen
l.iit vergleichsweise niedrigem Aspektverhältnis gemäß.
US-PS 3 320 069 verwendet. Diese Emulsionen worden im folgenden als konventionelle Emulsionen bezeichnet. Ihre physikalischen
Eigenschaften ergeben sich aus der folgenden Tabelle V .
BAD GRiGiMAL
|
Tabelle
|
V. |
1 |
KonventionelIe
Emulsion Nr.
|
Mittlerer Korn durchmesser (μπι) |
|
1 |
C1
|
1,1
|
Mittleres As-
pektverhältnis |
1 |
C2
|
0,4 - 0,8 |
3 |
1 |
C3
|
0,8 |
3 |
1 |
C4
|
1,5 |
3 |
1 |
CS
|
0,4 - 0,5 |
3 |
C6
|
0,4 - 0,8 |
3 |
3 |
Es wurden vier Silberbromidiodidemulsionen mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses nach Verfahren hergestellt, wie sie in den Beispielen beschrieben
werden, die sich auf die Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verbesserungen beziehen. Die physikalischen Eigenschaften dieser Emulsionen sind
in der folgende Tabelle VII zusammengestellt.
Emulsion
Nr.
Tabelle VI
Ungefährer
mittlerer
Korndurchmesser
Tafelförmige Dicke
Körner
Ungefähres mittleres AspektVerhältnis
% projizierte Oberfläche
7,5ym
3,0ym
2 , Aym
=0,19ym 40 : 1
=0,07μιη 40 : 1
=0,09ym 27 : 1
27 : 1
=65 >50 >70 >70
Die hergestellten Silberbromidiodidemulsionen (C1 - C6 und T1 - T4)
wurden dann zur Herstellung von mehrschichtigen Aufzeichnungs-
BAD ORIGINAL
- iu8 -
materialien verwendet. Die Struktur der hergestellten Aufzeichnungsmaterialien
wird im folgenden näher beschrieben und ergibt sich insbesondere aus der folgenden Tabelle VII .
Obgleich die Emulsionen chemisch und spektral sensibilisiert wurden,
ist eine Sensibilisierung doch nicht erforderlich,um die beobachteten
Schärfeergebnisse zu erzielen.
Übliche Struktur A
Deckschicht
Stärker blauempfindliche, einen gelben Farbstoff erzeugende Schicht
(SB-G)
Weniger blauempfindliche, einen gelben Farbstoff erzeugende Schicht
(WB-G)
Zwischenschicht(Gelbfilterschicht)
Stärker grünsensibii., einen purpurroten Farbstoff erzeugende
Schicht (SG-PR)
Zwischenschicht
Stärker rot sensibii., einen blaugrünen Farbstoff erzeugende
Schicht (SR-BG)
Zwischenschicht
Weniger grite ens ibil is ie rte, einen purpurroten Farbstoff erzeugende
Schicht (WG-PR)
Zwischenschicht
Weniger rotsensibilisierte, einen blaugrünen Farbstoff erzeugende
Schicht (WR-BG)
Schichtträger
BAD ORIGINAL
- ioy -
Belichtung und Entwicklung
Die Prüflinge wurden wie im folgenden beschrieoen belichtet
und entwickelt.
Die Schärfe-Bestimmungen erfolgten durch Bestimmung der Modulations-
Obertragungs-Funktionen (Modulation Transfer Functions).Dieses
Verfahren ist allgemein bekannt und wird beispielsweise näher beschrieben in der Literaturs teile "Journal of Applied Photo
graphic Engineering", £ (1) : 1-8, 1980. Die Modulations-Ober-
tragungs-Funktionen (MTF) für rotes Licht wurden erhalten durch
Belichtung des mehrschichtigen Aufzeichnungsmaterials 1/15 Sekunde
lang bei einer 60$igen Modulation unter Verwendung eines Wratten-
Filters Nr. 29 und eines 0,7 Neutraldichte-Filters. Die Modulations- Öbertragungs-Funktionen (MTF) für grünes Licht wurden erhalten
durch Belichtung 1/15 Sekunde lang bei einer 60$igen Modulation
unter Verwendung eines Wratten-Filters Nr. 99.
Die Entwicklung der Aufzeichnungsmaterialien erfolgte nach dem
Farbnegativ-Verfahren C41, das beispielsweise in der Literaturstelle
"British Journal of Photography Annual", 19 79, Seite 204 beschrieben wird. Die Entwicklungsdauer betrug 3 1/4 Minuten bei 380C.
Nach der Entwicklung wurden die CMT-Schärfe-Werte (Cascaded Modulation
Transfer Acutance Ratings) bei 16mm-Verbrößerung aus den MTF-Kurven
bestimmt.
Ergebnisse
Die Zusammensetzung des Vergleichs-Aufzeichnungsmaterials und der
anderen hergestellten Aufzeichnungsmaterialien und die CMT-Schärfe- Werte im Falle von Rot- und Grünbelichtungen ergeben sich aus der
Tabelle VII .
BAD ORIGINAL
- no -
Tabelle VII
Schärfe eines üblichen Aufzeichnungsmaterials .(stmktur - A
Aufzeichnungsmaterial ) mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern in bestimmten Schichten
Aufzeichnungs
material Nr. |
1 |
2
|
3
|
4 |
1 |
5
|
6
|
7 |
SB-G
|
C1
|
CI |
T-1 |
T- |
2 |
T-1 |
T-1 |
T-I |
WB-G
|
C2
|
C2
|
T-2 |
T-
|
3
|
T-2
|
T-2 |
T-2 |
SG-PR
|
C3
|
T-3
|
T-3
|
T-
|
|
C3
|
T-2
|
T-2 |
SR-BG
|
C4 |
C4
|
C4
|
C4
|
|
C4
|
C4
|
T-2 |
WG-PR
|
C5
|
T-4 |
T-4 |
C5
|
|
C5
|
C5 |
C5 |
WR-BG
|
C6
|
C6
|
C6
|
C6
|
,0
|
C6
|
C6
|
C6
|
Rot-CMT-
Schärfe |
79,7
|
78,7
|
82,7
|
84
|
,3
|
83,1
|
85,3
|
86,3
|
ACMT-Einheiten |
|
-1,0
|
+ 3,0
|
+ 4
|
,8
|
+ 3,4
|
+ 5,6
|
+6,6
|
Grün-CMT-
Schärfe |
86,5
|
87,8
|
93,1
|
92
|
,3
|
90,1
|
92,8
|
92,1
|
ACMT-Einheiten |
.. _ —
|
+ 2,3
|
+6,6
|
+6
|
+ 3,6
|
+6,3
|
+5,6
|
|
Wie sich aus Tabelle VII ergibt, kann die Anordnung von Silberhalogenidemulsionen
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern in mehrschichtigen Farbaufzeichnungsmaterialien in unerwarteter Weise
zu einer Abnahme der Schärfe führen. Betrachtet man die Rot-CMT-Schärfe,
so stellt man fest, daß im Falle des Aufzeichnungsmaterials 2 mit zwei Silberhalogenidemulsionsschichten mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörnern eine geringere Schärfe erzielt wird (-1,OCMT-Einheiten) als im Falle des Vergleichsmaterials 1, d. h. einer
üblichen Schichtenstruktur. Des weiteren ergibt sich, daß die Schärfe im Falle des Aufzeichnungsmaterials 3 (mit vier Schichten
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern) geringer ist als im Falle des Aufzeichnungsmaterials 4 (mit drei Emulsionsschichten mit tafelförmigen
Silberhalogenidkörr.ern), und zwar um 1,3 CMT-Einheiten und
daß die Schärfe geringer ist als im Falle des Aufzeichnungsmaerials 5
BAD ORIGINAL
(mit zwei Schichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern),
und zwar um 0,h CMT-Einheiten.
Die Ergebnisse der Aufzeichnungsmaterialien 6 und 7 zeigen jedoch,
daß durch richtige Anordnung von Emulsionsschichten mit
tafelförmigen Silberhalogenidkörnern (Aufzeichnungsmaterial 6
zeigt eine gunstigere Kot-CMT-Lichärfe als Aufzeichnungsmaterial
U um 1,3 Einheiten) in Form von Schichten, die der zur Belichtung verwendeten Lichtquelle am nächsten liegens beträchtliche
Vorteile im Vergleich zu dem Ver gleicrismaterial erhalten werden,
zu deisen Herstellung konventionelle Emulsionen verwendet wurden.
Wie sich aus der vorstehenden Tabelle VII ergibts ist das Aufzeichnungsmaterial
6 um 6,3 Grün-CMT-Einheiten schärfer als das Aufzeichnungsmaterial 1 und das Aufzeichnungsmaterial 7 ist um
6>6 Rot-CMT-Einheiten schärfer als das Aufzeichnungmaterial 1.
Weiterhin wurden Aufzeichnungsmaterialien der folgenden Struktur
B hergestellt. Der genaue Aufbau der Materialien ergibt
sich aus der später folgenden Tabelle VIII.
3AD ORfGIiSlAL
Obliehe Struktur B
Deckschicht
Stärker blauempfindliche, einen gelben Farbstoff erzeugende Schicht
(SB-G)
Weniger blauempfindliche, einen gelben Farbstoff erzeugende Schicht
(WB-G)
Zwischenschicht(Gelbfilterschicht)
Stärker grünsensibilisierte, einen purpurroten Farbstoff bildende
Schicht (SG-PR)
Weniger grünsensibilisierte, einen purpurroten Farbstoff bildende
Schicht (WG-PR)
Zwischenschicht
Stärker rotsensibilisierte, einen blaugrünen Farbstoff bildende
Schicht (SR-BG)
!Veniger rotsensibilisierte, einen blaugrünen Farbstoff bildende
Schicht (WR-BG)
Zwischenschicht Träger
Abschnitte der hergestellten Aufzeichnungsmaterialien wurden dann - wie im vorstehenden beschrieben - belichtet und entwickelt.
In der folgenden Tabelle sind des weiteren die ermittelten CMT-Schärfewerte
angegeben.
; Tabelle VIII
Schärfe-Veränderungen als Fqlge der Verwendung von Emulsionsschichten mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern und
verschiedenen Schichtenanordnungen in mehrschichtigen Aufzeichnungsmaterialien
der Struktur B
Aufζ ei chnungs-
material Nr. |
1 |
'. 2
|
3 |
4 |
SB-G |
CI |
C1 |
T-I |
T-1 |
WB-G |
C2 |
C2 |
T-2 |
T-2 |
SG-PR |
C3 |
T-3 |
T-3 |
C3 |
WG-PR |
C5 |
T-4 |
T-4 |
CS |
SR-BG |
C4 |
C4 |
C4 |
C4 |
WR-BG |
C6 |
C6 |
C6 |
C6 |
Rot-CMT-Schärfe |
80,0 |
78,4 |
83,9 |
82,8 |
Δ-CMT-Einheiten |
---
|
-1,6 |
+ 3,9 |
+ 2,8 |
Grün-CM1-Schärfe |
87,3 |
88,9 |
94,3 |
92,3 |
Δ-CMT-Einheitfη |
_.— |
+ 1,6 |
+ 7,0 |
+ 5,0 |
Aus den in der vorstehenden Tabelle VHC zusammengestellten Werten
ergeben sich vorteilhafte Schärfeveränderungen in Aufzeichnungsmaterialien,
die sich dann erzielen lassen, wenn Emulsionsschichten
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern nächst der verwendeten
Lichtquelle angeordnet sind und nachteilige Veränderungen, wenn die Emulsions.* chiehten mit täfeiförmigen Silberhalogenidkörnern
unter lichtst eueriden Emulsionsschichten angeordnet sind.
Weiterhin wuraen zwei monocnromatisehe Aufzeichnungsmaterialien
A (Vergleich) und B (nach der Erfindung) hergestellt, indem eine stärker empfindliche und eine weniger empfindlicne Purpurrotschicht
auf einen Träger aufgetragen wurden. Die Auf zei chnungSMcL-terialien
A und B hätten die folgende
BAD ORIGINAL
- π J» -
Übliche Struktur C:
Stärker empfindlicne Purpu-rrots chicht
Weniger empfindliche Purpu/f f-otschi cht
Schi chtträger
Zur Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien wurden die folgenden
Emulsionen verwendet:
Tabelle IX
Aufzeichnungsmaterial A Aufzeichnungsmaterial B Schicht
C5 T3 Stärker empfind
liche Purpurrotschicht
C5 Tk Weniger empfind
liche Purpurrotschicht
Die monochromatischen Aufzeichnungsmaterialien wurden dann nach
dem beschriebenen Verfahren auf ihre Schärfe untersucht. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Tabelle X
Aufzeichnungsmaterial CMT-Schärfe (i6mm)
A (Vergleich) 93,9
B (Emulsion mit tafelförmigen 97t3
Silberhalogenidkörnern) .
BAD
- U5 -
Beispiel 10
Verminderte Lientstreuung durch Verwendung von iJmulsionsschichten
nit tef elf öi'migen Silberhalogenidkörnern eines hohen Aspektverhältnisses
Um die verminderte Lichtstreuung bei ho.'iem Einfallswinkel von
Emulsionsscnicnten mit tafelförmigen üilberhalogenidkörnern eines
hohen Aspektverhältnisses im Vergleich zu Kmulsionsschichten ohne tafelförmige Si lberhalogenidkörner des gleichen mittleren Koi*nvolumens
zu veranschaulichen, wurde das im Zusammenhang mit Figur 5 beschriebene quantitative Lichtstreuungs-Bestimmungsverfahren
angewandt. Die verwendete SilDerhalogenidemulsion mit Silberhalogenidkörnern
eines hohen Aspektverhältnisses bestand im wesentlichen aus dem Dispersionsmedium und tafelförmigen Körnern mit
einem mittleren üurcßiesser von 5»** Mikron und einer mittleren
Dicke von 0,23 Mikron. Das mittlere Kornvolumen oetrug 5,61
Kubikmikron. Jas aurcnschnittliche Aspektverhältnis lag bei
23,5 : 1- i'lenr als 90% der projizierten Fläche der Körner stammten
von den tafelförmigen Körnern.
Zu Vergleichs zwecken wurde eine Vergleicnsemulsion mit nichttafelförmigen Silberhalogenidkörnern eines mittleren Kornvolumens
von 5,57 Kubikmikron verwendet, liei Überführung in Kügelcnen des
gleichen Volumens, d.h. äquivalente kügelcnen, hatten beide Emulsionen
nahezu gleiche Korndarchmesser. beide Emulsionen natten·
eine Gesamtdurchlässigkeit (transmittance) von 90/», wenn sie in
eine Flüssigkeit eingetaucht wurden, die einen angepaßten Refraktionsindex aufwies, uie Emulsionen wurden auf transparente Träger
derart aufgetragen, daß auf eine Trägerfläcne von 1m 1,0Ög Silber
entfielen.
BAD ORIGINAL
Wie sicn aus der folgenden Tabelle Xl ergiut, war uer Prozentsatz
an insgesamt durchgelassenem Licht, das· auf die üestimmungsoberflächenbezirice
auftraf, unter Winkeln <f uid zu Werten von φ Qtf im
Falle aer Liftulsioiisscnicut mit den tafelförmigen "Silberhalogeniakörnern
eines hohen Aspektvernältnisses geringer als im Falle der Vergleichs-hmulsionsschicht mit entsprechendem mittleren Kornvolumen.
Aus TaDeIIe Xl ergibt sicn lies weiteren, daß der Sammelwinkel
im Falle beider jJmulsi onsscni chten beträchtlich unter 6
lag. Jies bedeutet, daß keine aer beiden verwendeten Emulsionen
als "trübe" iimulsi on aufgrund irirer licnts treuenden Eigenschaften
zu betraciiten ist. Im Falle von φ = 70°wies die erfindungsgemäß
verwendete emulsion lediglich die nalbe Streuung der Vergleichsemulsion auf.
Tabelle XI
Prozent an durchgelassenem Licht innerhalb des Winkels Phi
Emulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
Emulsion mit nichttafelförmigen Silberhalogenidkörnern
Prozent Verminderung
50" |
5% |
70° |
12% |
80° |
25 Ό |
8>t0
|
40% |
Beispiel 11 |
|
6%
15%
24%
33%
401
67% 67% 50% 24% 0%
Spektrale Blausensibilisierung einer Emulsion mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern
Zunächst wurde eine Silberbromidiodidemulsion mit 3 Mol-% Iodid
mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern nach folgendem Verfahren hergestellt:
BAD ORiGIMAL
324T634
Zu 3,0 Litern einer 1,5%igen Gelatinelösung von 6O0C mit 0,17 M
Kaliumbromid wurden unter Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren zugegeben: Eine 3%ige Gelatinelösung, die bezüglich Kaliumbromid
4,34 M war und eine 4,0 M Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte
über einen Zeitraum von 2,5 Minuten, wobei sin pBr-Wert von 0,8
aufrechterhalten wurde. Dabei wurden 4,8% des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht.Der Zulauf der Bromidlösung
wurde dann unterbrochen, worauf noch 1,8 Minuten lang Silbernitratlösung
zulaufen gelassen wurde, bis ein pBr-Wert von 1,3 erreicht worden war. Dabei wurden 4,3% des Silbernitrates verbraucht.
Daraufhin wurde eine 6lige Gelatinelösung, die1 bezüglich Kaliumbromid
4,0 M und bezüglich Kaliumiodid 0,12 M war,gleichzeitig mit der Silbernitratlösung zulaufen gelassen. Der Zulauf erfolgte
24,5 Minuten lang, wobei eine pBr-Wert von 1,3 aufrechterhalten wurde. Der Zulauf erfolgte beschleunigt, d. h. die Zugabe war
am Ende 2,0 χ schneller als zu Beginn der Zugabe. Dabei wurden
87,11 des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht. Danach wurde noch 1,6 Minuten lang Silbernitratlösung zulaufen gelassen,
wobei 3,8% des insgesamt verwendeten Silbernitrates verbraucht wurden, bis ein pBr-Wert von 2,7 erreicht worden war. Die Emulsion
wurde dann auf 35 C abgekühlt, worauf 2 79g phthalierte Gelatine, gelöst in 1 Liter destilliertem Wasser zugegeben wurden. Die Emulsion
wurde dann nach der Koagulationsmethode gewaschen. Der mittlere Korndurchmesser der erhaltenen Silberbromidiodidemulsion mit
3 Mol-% Iodid lag bei etwa 1,Oym. Die mittlere Dicke der Silberhalogenidkörner
lag bei etwa 0,10pm und das Aspektverhältnis bei etwa 10 : 1. Die tafelförmigen Silberhalogenidkörner machten mehr
als 851 der gesamten projizierten Oberfläche der in der Emulsionsschicht
vorhandenen Silberhalogenidkörner aus. Die Emulsion wurde dann mit Natriumthiocyanat, Natriumthiosulfat und Kaliumtetrachloroaurat
chemisch sensibilisiert.
Aufzeichnungsmaterial 1
Ein Anteil der chemisch sensibilisierten Emulsion wurde auf einen Cellulosetriacetatschichtträger aufgetragen.
BAD ORIGINAL
Vor dem Auftrag der Emulsion auf den Schichtträger wurde der
Emulsion noch ein einen purpurroten Farbstoff liefernder Kuppler, nämlich 1 -(6-Chloro-2 ^-dimethylphenylJ-S-^a-Cm-pentydecylphenoxy)-butyramido/-5-pyrazolon;
2-Octadecyl-5-sulfohydrochinon und 4-Hydroxy-6-methyl- 1 , 3-, 3a, 7-tetraazainden zugegeben.
Die Emulsion wurde derart auf den Träger aufgetragen, daß auf
2
eine Trägerfläche von 1m 1,08g Silber und 2,9g Gelatine entfielen sowie ferner 0,79g des Kupplers und pro Mol Silber 1,69g 2-0ctadecyl-5-sulfohydrochinon
und 3,62g des Tetraazaindens.
Aufzeichnungsmaterial 2
Ein weiterer Anteil der hergestellten Silberbromidiodidemulsion wurde gegenüber blauem Licht spektral sensibilisiert, und zwar
-4
durch Zusatz von 3 χ 10 Molen Anhydro-5,6-dimethoxy-5-inethylthio-3,3'-di(3-sulfopropy1)thiacyaninhydroxid,
Triethylaminsalz (λ 49OnnO pro Mol Ag. Die spektral sensibilisierte
max
Emulsion wurde dann nach Zusatz des gleichen einen purpurroten
Farbstoff liefernden Kupplers - wie im Falle des Aufzeichnungsmaterials
1 - auf einen Träger aufgetragen.
Die beiden Aufzeichnungsmaterialien wurden dann 1/25 Sekunde lang durch einen Stufenkeil mit 0-3,0 Dichte-Stufen mit einer
500 Watt, 540O0K Wolframlampe belichtet. Anschließend wurden die
belichteten Aufzeichnungsmaterialien 3 Minuten lang in einem Farbentwickler des aus der Literaturstelle "British Journal of Photography
Annual", 1979, Seiten 204 - 206 bekannten Typs entwickelt.
Die Untersuchung der entwickelten Aufzeichnungsmaterialien ergab, daß im Falle des Aufzeichnungsmaterials 2 die photographische
Empfindlichkeit um 0,42 log Ε-Einheiten größer war als die Empfindlichkeit des Aufzeichnungsmaterials 1, woraus sich eine
wirksame Erhöhung der Empfindlichkeit aufgrund der Blausensibilisierung ergibt.
IAD ORIGINAL
- 119 Beispiel 12
Dieses Beispiel veranschaulicht die Eigenschaften von Silberbromicliodidemulsionen
mit Silberbromidiodidkörnern mit gleichförmiger
I ο di d ve r te i 1 ung.
A. Herstellung der Emulsionen
Emulsion 1 (Erfindung)
Zu 30,0 1 einer 0,8 gew.-!igen Knochengelatinelösung, die bezüglich
Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden nach dem Doppeieinlaufverfahren
bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit unter kräftigem Rühren zugegeben: eine 1,20 molare Kaliumbromidlösung und eine 1,2 molare
Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte innerhalb eines Zeitraumes von 5 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,0 bei 750C unter
einem Verbrauch von 2,401 des insgesamt eingesetzten Silbernitrats.
Daraufhin wurden 2,4 1 einer 20 gew.-!igen Lösung von phthalierter
Gelatine zugegeben und es wurde 1 Minute bei 750C gerührt. Daraufhin
wurde die beschriebene Silbernitratlösung in konstanter Zulaufgeschwindigkeit
5 Minuten lang zulaufen gelassen, bis ein pBr-Wert von 1,36 bei 75°C erreicht worden war, unter Verbrauch
von 4,801 des insgesamt eingesetzten Silbernitrats. Daraufhin
wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren beschleunigt, d. h. 2,4 χ schneller am Ende als zu Beginn der Zugabe bei einem pBr-Wert von
1,36 bei 75 C zugegeben: eine wäßrige, 1,06 molare Kaliumbromid- und 0,14 molare Kaliumiodidlösung sowie ferner eine wäßrige, 1,2
molare Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte innerhalb eines Zeitraumes von 50 Minuten, bis die Silbernitratlösung erschöpft war.
Dabei wurden 92,8% des insgesamt eingesetzten Silbernitrats verbraucht.
Zur Herstellung der Emulsion wurden ungefähr 20 Mole Silbernitrat verwendet. Nach Abschluß des Fällungsprozesses wurde
die Emulsion auf 35°C abgekühlt, worauf 35Og zusätzlicher phthalierter Gelatine zugegeben und kräftig gerührt wurde, worauf die
Emulsion dreimal nach dem aus der US-PS 2 614 929 bekannten Koagulationswaschverfahren
gewaschen wurde. Dann wurden 2,0 1 einer 12 j 3 gew.-iigen Knochengelatinelösung zugegeben, und die Emulsion
wurde auf einen pH-Wert von 5,5 und einen pAg-Wert von 8,3 bei 400C eingestellt.
BAD ORIGINAL
Die erhaltene Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern (Verhältnis von Bromid zu Iodid ■ 88:12)
war gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen oder mittleren Korn durchmesser von 2,8ym, eine durchschnittliche oder mittlere
Dicke von Ofi^S\im und ein durchschnittliches oder mittleres Aspektverhältnis
von 29,5:1. Die tafelförmigen Körner machten mehr als 8Sl der gesamten projizierten Fläche der vorhandenen Silberbroaidicdidkörner
aus.
Ettulsion 2 (Erfindung)
Zu 7,5 1 einer 0,8 gew.-tigen Lösung von Knochengelatine, die
bezüglich Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren
unter kräftigem Rühren hinzugegeben: eine 1,20 molare Kaliumbromidlösung und eine 1,20 molare Silbernitratlösung.
jftie Zugabe erfolgte bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit innerhalb
von 5 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,0 und einer Temperatur von 650C unter Verbrauch von 2,4% des insgesamt verwendeten Silbernitrats.
Nach Zusatz von 0,7 1 einer wäßrigen, 17,1 gew.-ligen Lösung von phthaliertey Gelatine wurde die Emulsion 1 Minute lang
bei 650C gerührt. Dann wurde eine 1,20 molare Silbernitratlösung
bei 65 C zugegeben, bis ein pBr-Wert von 1,36 erreicht war, wobei 4,11 des insgesamt verwendeten Silbernitrats verbraucht wurden.
Dann wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren beschleunigt, d. h. 2 χ schneller am Ende als am Anfang der Zugabe, innerhalb von
52 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,36 und einer Temperatur von 65 C hinzugegeben: eine Halogenidlösung, die bezüglich Kaliumbromid
1,06 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,14 molar war sowie eine 1,20 molare Silbernitratlösung. Dabei wurden 93,51 des insgesamt
eingesetzten Silbernitrats verbraucht. Zur Herstellung dieser Emulsion wurden ungefähr 5 Mole Silbernitrat verwendet. Nach
der Ausfällung wurde die Emulsion auf 35 C abgekühlt, auf einen pH-Wert von 3,7 eingestellt und nach dem aus der US-PS 2 614
bekannten Waschverfahren gewaschen. Dann wurden weitere 0,5 1 einer 17,6 gew.-ligen Lösung von phthalierter Gelatine hinzugegeben.
Nach 5 Minuten langem Rühren wurde die Emulsion wiederum auf 350C abgekühlt. Der pH-Wert lag bei 4,1. Die Emulsion wurde dann
nochmals nach dem Koagulationswaschverfahren gewaschen. Dann wurden
BAD ORIGINAL
nochmals 0,7 1 einer wäßrigen, 11,4 gew.-!igen Lösung von
Knochengelatine hinzugegeben, worauf die Emulsion bei 40 C auf einen pH-Wert von 5,5 und einen pAg-Wert von 8,3 eingestellt wurde
Die erhaltene Silberbromidiodidemulsion (Verhältnis von Bromid
zu Iodid « 8έ:12) mit tafelförmigen Silberbromidiodidkömem war
gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Korndurchmesser von 2,2um, eine durchschnittliche Dicke von 0,11 pm und ein durchschnittliches
Aspektverhältnis von 20:1. Die tafelförmigen Körner
machten mehr als 85% der gesamten projizierten Fläche der in der
Emulsion vorhandenen Silberbromidiodidkörner aus.
Emulsion 3 (Erfindung)
Zu 7,5 1 einer 0,8 gew.-!igen Knochengelatinelösung, die bezüglich
Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden unter kräftigem Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren hinzugegeben: eine 1,20 molare
Kaliumbromidlösung und eine 1,20 molare Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit innerhalb von
5 Minuten bei einem pBr-Wert von 1,0 und einer Temperatur von 55°C. Dabei wurden 2,401 des insgesamt eingesetzten Silbemitrats
verbraucht. Nach Zusatz von 0,7 1 einer 17,1 gew.-Higen wäßrigen
Lösung von phthalierter Gelatine und einer Minute Rühren bei 550C wurde bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit eine 1,20 molare
Silbernitratlösung zugegeben, bis ein pBr-Wert von 1,36 erreicht war. Dazu wurden 4,11 des insgesamt verwendeten Silbernitrats verbraucht. Nunmehr wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren eine
Halogenidlösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,06 molar und bezüglich
Kaliumiodid 0,14 molar war, und eine 1,20 molaie Silbe mit ratlösung
zugegeben. Die Zugabe erfolgte beschleunigt, d. h. 2 χ schneller am Ende als zu Beginn der Zugabe innerhalb von 52 Minuten
bei einem pBr-Wert von 1,36 und einer Temperatur von 550C. Dabei
wurden 93,51 des insgesamt eingesetzten Silbers verbraucht. Zur Herstellung dieser Emulsion wurden etwa 5 Mole Silbernitrat verwendet.
Nach Beendigung des Fällungsprozesses wurde die Emulsion auf 35 C abgekühlt, auf einen pH-Wert von 3,7 eingestellt und
nach dem aus der US-PS 2 614 929 bekannten Waschverfahren gewaschen.
BAD ORIGINAL
Daraufhin wurden weitere 0,5 1 einer 17,6 gew.-tigen Lösung von
phthalierter Gelatine Zugegeben. Nach S Minuten langem Rühren
wurde die Emulsion auf 35°C bei einem pH-Wert von 4,1 abgekühlt und nochmals gewaschen. Dann wurden nochmals 0,7 1 einer 11,4
gew.-!igen Lösung von Knochengelatine hinzugegeben, worauf die Emulsion bei 4O0C auf einen pH-Wert von E,S und einen pAg-Wert
von 8,3 eingestellt wurde.
Die hergestellte Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen
Silberbromidiodidkörnern (Verhältnis von Bromid zu Iodid - 88:12)
war gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Korndurchmesser von 1,7μιη, eine durchschnittliche Dicke von 0,11pm und ein durchschnittliches
Aspektverhältnis von 15,5:1. Die tafelförmigen Xörner machten mehr als 851 der gesamten projizierten Fläche der in der
Emulsion vorhandenen Silberbromidiodidkörner aus.
Emulsion 4 (Erfindung)
Zu 7,5 1 einer 0,8 gew.-$igen Lösung von Knochengelatine, die
bezüglich Kaliumbromid 0,10 molar war, wurden unter kräftigem Rühren nach dem Doppeleinlaufverfahren innerhalb von 2,5 Minuten
bei einem pBr-Wert von 1,0 und einer Temperatur von 55 C hinzugegeben:
eine 1,20 molare Kaliumbromidlösung und eine 1,20 molare Silbernitratlösung. Der Zulauf erfolgte bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit.
Dabei wurden 2,401 des insgesamt ^eingesetzten Silbernitrats verbraucht. Nach Zusatz von 0,7 1 einer 17,1 gew.-ligen
wäßrigen Lösung phthalierter Gelatine und einer Minute Rühren bei 55°C wurde bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit eine
1,20 molar Silbernitratlösung zugegeben, bis ein pBr-Wert von
1,36 erreicht worden war. Dazu wurden 4,11 des insgesamt eingesetzten
Silbernitrats verbraucht. Nunmehr wurden nach dem Doppeleinlaufverfahren
innerhalb von 52 Minuten hinzugegeben: eine Halogenidsalzlösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,06 molar und
bezüglich Kaliumiodid 0,14 molar war sowie eine 1,20 molare Silbernitratlösung. Die Zugabe erfolgte innerhalb von 52 Minuten
beschleunigt, d. h. 2 χ schneller am Ende als zu Beginn des
BAD ORIGINAL
Zulaufs bei einem pBr-Wert von 1,36 und einer Temperatur von
550C. Dabei wurden 93,5% des insgesamt eingesetzten Silbernitrats
verbraucht. Zur Herstellung dieser Emulsion wurden etwa 5,0 Mole Silbernitrat eingesetzt. Nach der Ausfällung der Emulsion wurde
diese auf 350C abgekühlt, auf einen pH-Wert von 3,7 eingestellt
und nach dem aus der US-PS 2 614 929 bekannten Verfahren gewaschen. Daraufhin wurden nochmals 0,5 1 einer 17,6 gew.-!igen Lösung von
phthalierter Gelatine zugegeben, worauf die Emulsion bei einem pH-Wert
von 6,0 und einer Temperatur von 400C redispergiert wurde.
Nach 5 Minuten langem Rühren wurde die Emulsion wiederum bei einem pH-Wert von 4,1 auf 350C abgekühlt und nochmals gewaschen. Dann
wurden 0,7 1 einer wäßrigen, 11,4 gew.-!igen Lösung von Knoehengelatine
hinzugegeben, worauf die Emulsion auf einen pH-Wert von 5,5 und einen pAg-Wert von 8,3 bei 400C eingestellt wurde.
Die erhaltene SiIberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen Silberbromidiodidkörnern
(Molverhältnis von Bromid zu Iodid ■ 88:12) war gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Korndurchmesser
von 0,8ym, eine durchschnittliche Dicke von Ο,Οδμπι und ein durchschnittliches
Aspektverhältnis von 10:1. Die tafelförmigen Körner machten mehr als 55% der gesamten projezierten Fläche der in der
Emulsion vorhandenen Silberbromidiodidkörner aus.
Emulsion A (Vergleich)
In ein Fällungsgefäß wurden 9,0 1 einer wäßrigen, 1,07 gew.-Vigen
Lösung von phthalierter Gelatine eingebracht, die bezüglich Kaliumbromid 0,045 molar, bezüglich Kaliumiodid 0,01 molar und bezüglich
Natriumthiocyanat 0,11 molar war. Die Temperatur der Emulsion wurde unter Rühren auf 600C gebracht. In das Fällungsgefäß wurden
dann nach dem Doppeleinlaufverfahren innerhalb von 40 Minuten bei konstanter Zulaufgeschwindigkeit und 60 C zugegeben: eine wäßrige
Lösung, die bezüglich Kaliumbromid 1,46 molar und bezüglich Kaliumiodid 0,147 molar war sowie eine 1,57 molare Silbernitratlösung.
Etwa 1 Minute vor Beendigung des Doppeleinlaufs wurde der Zulauf der Halogenidsalzlösung gestoppt. Nach Beendigung des Ausfällungs-
ßÄD ORIGINAL
OZH IDOH
prozesses wurde die Emulsion auf 330C abgekühlt und 2 χ nach dem
aus der US-PS 2 614 928 bekannten Koagulationswaschverfahren ge waschen. Dann wurden 680ml einer 16,5 gew.-%igen Lösung von Knochen
gelatine hinzugegeben, und die Emulsion bei 40 C auf einen pH-Wert von 6,4 eingestellt. Während des Doppeleinlaufs wurden 4,0 Mole
Silbernitrat zugesetzt.
Emulsion B (Vergleich)
Diese Emulsion wurde wie die Emulsion A hergestellt mit der
Ausnahme jedoch, daß die Temperatur auf 50 C vermindert wurde und die gesamte Zulaufzeit der Lösungen auf 20 Minuten vermindert
wurde.
Emulsion C (Vergleich)
Diese Emulsion wurde ebenfalls wie die Emulsion A hergestellt mit
der Ausnahme jedoch, daß die Temperatur auf 50°C vermindert wurde, und die Zulaufdauer der Lösungen auf 30 Minuten vermindert wurde.
Emulsion D (Vergleich)
Auch diese Emulsion wurde wie die Emulsion A hergestellt mit der Ausnahme jedoch, daß die Temperatur auf 75 C erhöht wurde, und die
gesamte Zulaufgeschwindigkeit der Lösungen 40 Minuten betrug.
Die physikalischen Eigenschaften der hergestellten Emulsionen mit den tafelförmigen Körnern und der Vergleichsemulsionen sind in der
folgenden Tabelle XJl zusammengestellt.
3AD ORIGiIMAL
|
Koτηform |
Tabelle |
XIl |
Durch
schnittl .
Aspekt
verhältnis |
!Proje
zierte
Fläche d.
tafelf.
Körner |
Emulsion |
tafelförmig |
Durchs chnittl
Korndurch
messer in μΐη |
. Durchschnittl.
Korndicke
in μπι |
29,5:1 |
>85 |
1 |
It
|
2,8 |
0,095 |
20:1 |
>85 |
2 |
tr
|
2,2 |
0,11 |
15,5:1 |
>85 |
3 |
Il
|
1,7 |
0,11 |
10:1 |
>55 |
4 |
kugelförmig |
0,8 |
0,08 |
»1:1 |
φ*
|
A |
Il
|
0,99 |
+
|
«1:1 |
++
|
B |
It
|
0,89 |
+
|
= 1:1 |
|
C |
n
|
0,91 |
|
«1:1 |
++
|
D |
1,10 |
+
|
|
|
|
Die durchschnittliche Korndicke war ungefähr gleich dem Korndurchmesser.
Es wurden praktisch keine tafelförmigen Körner festgestellt, die einen Durchmesser von über 0,6 Mikrometer hatten.
Eine jede dei Emulsionen 1 bis 4 und A bis D enthielt 88 Mol-%
Bromid und 12 MoI-I Iodid. In jeder der Emulsionen war das Iodid
praktisch gleichförmig über die Körner verteilt.
B. Herstellung von Farbstoffbildern
Die hergestellten Emulsion wurden optimal chemisch bei einem pAg-Wert,
eingestellt auf 8,25 bei einer Temperatur von 400C unter den
in der folgenden Tabelle XlII angegebenen Bedingungen sensibilisiert,
Im Falle der Emulsionen mit den tafelförmigen Körnern erfolgte eine spektrale Sensibilisierung bei einem pAg-Wert von 9,95 bei 400C
vor der chemischen Sensibilisierung, wohingegen im Falle der Vergleichsemulsionen
eine optimale spektrale Sensibilisierung nach der chemischen Sensibilisierung ohne weitre pAg-Wert-Einstellung
BAD ORiGIMAL
ο c *t ι u ο -r
erfolgte. Sämtliche angegebenen Zahlenwerte beziehen sich auf
mg Sensibilisierungsmittel pro Mol Ag.
|
Gold |
Tabelle XiII |
4
1 Thiocyanat |
Wartezeit
bei 0C |
6O0C |
Spektrale Sensi-
bilisierung +*
Farbstoff A
|
|
3,0 |
Chemische Sensibili-
sierung (mg/Mol Aq) |
100 |
5' |
600C |
700
|
Emulsion |
4,0 |
Schwefe |
100 |
O1 |
650C |
793
|
1 |
4,0 |
9,0 |
100 |
O1 |
600C |
800
|
2 |
5,0 |
12,0 |
100 |
51 |
650C |
900
|
3 |
1,0 |
12,0 |
0 |
5' |
650C |
210
|
4 |
1,1 |
15,0 |
0 |
5· |
650C |
290
|
A |
0,8 |
2,9 |
O |
5· |
650C |
233
|
B |
0,5 |
3,2 |
0 |
51 |
|
200
|
C |
|
2,4 |
|
|
D |
1,5 |
|
|
|
|
|
Gold « Kaliumtetrachloroaurat
Schwefel = Natriumthiosulfat, Pentahydrat Thiocyanat - Natriumthiocyanat
Farbstoff A = Anhydro-S-chloro-g-ethyl-S'-phenyl-31-(3-sulfobutyl)-3-(3-sulfopropyl)oxacarbocyaninhydroxid,
Natriumsalz.
Die Unterschiede in der Sensibilisierung, die sich aus Tabelle
XiII ergeben, waren erforderlich, um im Falle der einzelnen Emulsionen jeweils eine optimale Sensibilisierung zu erreichen.
In den Fällen, in dereadie Vergleichsemulsionen in gleicher Weise
chemisch und spektral wie die Emulsionen mit den tafelförmigen Körnern sensibilisiert wurden, war ihre Sensibilisierung nicht
optimal.
BAD ORSGIMAL
Ua die Ergebnisse einer identischen Sensibilisierung einer
Emulsion mit tafelförmigen Körnern und einer Vergleichsemulsion zu veranschaulichen, wurden Anteile der Emulsion 2 und der Emulsion
C, im folgenden als Emulsion 2x und Emulsion Cx bezeichnet, identisch
chemisch und spektral wie folgt sensibilisiert:
Jede Emulsion wurde spektral sensibilisiert mit pro Mol Ag 900 mg Farbstoff A bei einem pAg-Wert von 9,95 bei 400C, Einstellung des
pAg-Wertes bei 4O0C auf 8,2 und 20 Minuten lange chemische Sensibilisierung
bei 650C mit 4,0mg Kaliumtetrachloroaurat pro Mol Ag, 12,0mg Natriumthiosulfat, Pentahydrat pro Mol Ag sowie 100mg
Natriumthiocyanat pro Mol Ag.
Die sensibilisierten Emulsionen wurden getrennt voneinander auf Cellulosetriacetat-Filmschichtträger derart aufgetragen, daß auf
eine Trägerfläche von Im entfielen: 1,07g Silber und 2,15g
Gelatine. Vor dem Auftrag der Emulsionen auf die Schichtträger wurden den Emulsionen noch eine Lösungsmitteldispersion eines
einen purpurroten Bildfarbstoff liefernden Kupplers, eines Anti-Schleiermittels und eines Anti-Verfärbungsmittels zugesetzt.
Der einen purpurroten Bildfarbstoff liefernde Kuppler bestand aus
1-(2,4-Dimethyl-6-chlorophenyl)-3-/ä(3-n-pentadecy Lphenoxy)-butyramido/-£-pyrazolon.
Er wurde in einer solchen Konzentration
2 verwendet, daß auf eine Trägerfläche von 1m 0,75g entfielen.
Das Anti-Schleiermittel bestand aus 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden,
.Matriumsalz. Es wurde in einer Konzentration von 3,6g pro Mol Ag verwendet. Das Anti-Verfärbungsmittel bestand
aus 5-sek.-Octadecylhydrochinon-2-sulfonat, Kaliumsalz und wurde
in einer Konzentration von 3,5g pro Mol Ag verwendet.
Auf die aufgetragenen Emulsionsschichten wurden dann noch Depkschichten
aus Gelatine aufgetragen, wobei auf eine Trägerfläche
2
von 1m 0,51g Gelatine entfielen. Eine Härtung erfolgte mit 1,51 Bis(vinylsulfonylmethyl)ether, bezogen auf den Gesamtgelatinegehalt.
BAD
Die Aufzeichnüngsmaterialien wurden dann 1/100 Sekunde lang mit
einer 600W 30GO0K Wolframlampe durch einen Stufenkeil mit Dichtestufen
von 0 - 3,0 und ein Wratten-Filter Nr. 9 sowie ein Filter einer Neutraldichte von 1,8 belichtet. Die Entwicklungs dauer
betrug 1 1/2 bis 6 Minuten, zur Erzielung angepaßter Schleiergrade bei 37,70C in einem Farbentwickler des aus der Literaturstelle
"British Journal of Photography Annual", 1979, Seiten 204 - 206 bekannten Typs.
Die relativen Empfindlichkeitswerte und Körnigkeitswerte wurden
unabhängig voneinander bei 0,25 Dichteeinheiten über dem Schleier ermittelt. In dem Diagramm der Fig. 6 ist die logarithmische Grünempfindlichkeit
in Abhängigkeit von der RMS-Körnigkeit χ 10 dargestellt.
Wie sich aus Fig. 6 ergibt, sind im Falle der Silberbromidiodidemulsionen mit den tafelförmigen Körnern die Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse
den entsprechenden Verhältnissen der Vergleichsemulsionen weit überlegen.
Besonders aufschlußreich sind die Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse
der Emulsionen 2x und Cx. In dem Falle, in dem die Emulsionen 2x und Cx in identischer Weise chemisch und spektral
sen,sibilisiert wurden, ergibt sich für die Emulsion 2x gegenüber der Emulsion Cx eine noch größere Überlegenheit als im Falle bei
einem Vergleich der Emulsionen 2 und C, die beide optimal chemisch und spektral sensibilisiert wurden. Dies ist besonders überraschend
deshalb, da die Emulsionen 2x und Cx im wesentlichen gleiche Kornvolumina pro Korn von 0,418um bzw. O,394pm aufwiesen. Um die
relativen Trennungen der Minus-Blau-Empfindlichkeiten und Blau-Empfindlichkeiten
der Emulsionen miteinander zu vergleichen, wurden die Emulsionen nach Sensibilisierung und Auftrag auf Schichtträger
- wie beschrieben - dem blauen Bereich des Spektrums exponiert. Dazu wurden sie 1/100 Sekunde lang mit einer 600W 3000°K Wolframlampe
durch einen Stufenkeil mit 0 - 3,0 Dichtestufen (0,15 Dichtestufen
) und Wratten-Filter Nr. 36 und 38A sowie ein Neutraldichtefilter von 1,0 belichtet. Die Minus-Blau-Exponierung erfolgte in
gleicher Weise mit der Ausnahme, daß ein Wratten-Filter Nr. 9
BAD ORIGINAL
anstelle der Wratten-Filter Nr, 36 und 38A verwendet wurde„
daß ein Neutralfilter mit 1,8 Dichteeinheiten verwendet wurds«
Die Entwicklung erfolgte verschieden lang zwischen 1 1/2 und
6 Minuten bei 37,7°C in einem Farbentwickler des Typs, wie er in der Zeitschrift "British Journal of Photography Annual", 1979„
auf Seiten 204 - 206 beschrieben wird. Es wurden Empfindlichkeits-Schleier-Kurven
aufgezeichnet und die relativen Blau- und Minus-Blau-Empfindlichkeiten bei 0,20 Dichteeinheiten über dem Schleier
ermittelt. In der folgenden Tabelle XIY sind die erhaltenen sensitometrischen Ergebnisse zusammengestellt.
Emulsion Nr.
Tabelle
AEmpfindlichkeit (Minus-Blau-Empfindlichkeit - Blau-Empfindlichkeit)
1 2 3 4
+45 +42 +43 +37
A B C D
-5 +5 +0 -5
30 relative Empfindlichkeitseinheiten = 0,30 log E.
Wie sich aus Taabeli XiV ergibt, weisen die Silberbromidiodidemulsionen
mit den tafelförmigen Körnern eine beträchtlich größere Minusblau- Blau-Empfindlichkeitstrennung auf als die Vergleichsemulsionen
von gleicher Halogenidzusammensetzung. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich, daß optimal sensibilisierte Silberbromid-
BAD ORIGINAL
O L4 IDOH
- 1 30 -
iodidemulsionen mit tafelförmigen Körnern eines hohen Aspektverhältnisses
eine erhöhte Empfindlichkeit in dem spektralen Bereich gegenüber optimal sensibilisierten konventionellen Silberbromidiodidemulsionen
aufweisen. Nimmt der Iodidgehalt ab, so wird eine viel größere Trennung der Minusblau- und Blau-Empfindlichkeiten
erreicht, wie sich aus den früheren Beispielen ergibt.
Die Emulsionen 1, 2 und 3 sowie die Vergleichsemulsion A, B, C und D wurden des weiteren auf ihre Schärfe verglichen. Die für
diese Untersuchungen durchgeführten Sensibilisierungen, Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien und Entwicklung derselben erfolgten
wie oben beschrieben. Modulationsübertragungsfunktionen für grünes Licht wurden erhalten durch Belichtung der Aufzeichnungsmaterialien
verschieden lang, zwischen 1/30 und 1/2 Sekunden bei einer 60ligen
Modulation in Verbindung mit einem Wratten-Filter Nr. 99. Nach der Entwicklung wurden aus den MTF-Kurven, d. h. den Modulationsüberträgungsfunktionskurven
Modulationsübertragungs-(CMT)-Kantenschärfewerte bei einer 16mm Vergrößerung ermittelt. Die erfindungsgemäß
verwendeten Emulsionen wiesen grüne CMT-Kantenschärfewerte von 98,6 - CJ3,5 auf. Die Vergleichsemulsionen wiesen demgegenüber
grüne CMT-Kantenschärfewerte von 93,1 - 97,6 auf. Die grüne CMT-Kantenschärfe der Emulsionen 2 und C, die sehr ähnliche durchschnittliche
Kornvolumina aufwiesen, sind in der folgenden Tabelle XV zusammengestellt.
Tabelle XV
Grüne CMT-Kantenschärfe
Emulsion 2 97,2
Emulsion C 96,1
C. Herstellung von Schwarz-Weiß-Bildern
Die Vergleichsemulsionen wurden bei 4O0C auf einen pH-Wert von
6,2 und einen pAg-Wert von 8,2 eingestellt und dann optimal chemisch
BADORfGIMAL
sensibilisiert durch Zusatz von Natriumthiosulfat,, Pentahydr&t
und Kaliumtetrachloroaurat. Die Emulsionen wurden dann eine bestimmte Zeitdauer lang bei einer bestimmten Temperatur stehengelassen.
Die Emulsionen wurden daraufhin spektral sensibilisiert durch Zusatz von Anhydro-S-chloro-g-ethyl-S'-phenyl-3'-(3-sul£obutyl)-3-(3-sulfopropyI)-oxacarbocyaninhydroxid,
Natriumsalz (Farbstoff A) und Anhydro-3-ethyl-9-methyl-3'-(3-sulfobutyl)-thiocarbocyaninhydroxid
(Farbstoff B), wobei die in der folgenden Tabelle XVl angegebenen Mengen eingesetzt wurden.
Die Emulsionen mit den tafelförmigen Silberhalogenidkörnem wurden
spektral serisibilisiert durch Zusatz der Farbstoffe A und B bei
einem pAg-Wert von 9,95 bei 400C vor der chemischen Sensibilisierung
mit Natriumthiocyanat, Natriumthiosulfat, Pentahydrat und Kaliumtetrachloroaurat
bei den in der folgenden Tabelle angegebenen Temperaturen.
|
η mg SCN/S/Au
/Mol Ag |
Tabelle XVi |
mg Farbstoff A/
mg Farbstoff B/
Mol Ag |
35mm
CMI |
:mulsio |
100/4,5/1,5 |
Zeit/Temp.
Min/°C |
38 7/2 36 |
101 ,3 |
1 |
100/4,5/1,5 |
0/60 |
387/236 |
101 ,5 |
2 |
100/4,5/1,5 |
5/60 |
581/354 |
100,8 |
3 |
100/12/4 |
5/60 |
581/354 |
97,3 |
4 |
0/1,94/0,97 |
0/55 |
123/77 |
97,6 |
A |
0/1,94/0,97 |
5/65 |
139/88 |
96,5 |
B
|
0/1,94/0,97 |
15/65 |
116/73 |
97,5 |
C |
0/1,50/0,525 |
10/65 |
68.1/43 |
98,0 |
D |
5/60 |
|
|
|
SCN: Natriumthiocyanat
S: Natriumthiosulfat, Pentahydrat
Au: Kaliumtetrachloroaurat
BAD ORIGINAL
0Z4 I D 04t
Die Emulsionen wurden in einer Schichtstärke von pro m 4,3g Ag
und 7,53g Gelatine auf Filmschicitträger aufgetragen. Sämtliche
Prüflinge wurde mit Mucochlorsäure (1,04 Gew.-t/Gelatine) gehärtet,
Die Ernulsionsschichten wurden dann noch mit einer Deckschicht mit
2
0,89g Ge]atine/m abgedeckt.
Das Verfahren zur Ermittlung der photographischen Modulationsübertragungs
funktionen wird näher beschrieben in der Zeitschrift "Journal of Applied Photographic Engineering", £ (1):1-8, 1980.
Die Modulationsübertragungsfunktionen wurden durch 1/15 Sekunde langes Belichten bei einer 60$igen Modulation unter Verwendung
eines 1,2-Neutraldichtefilters erhalten. Die Entwicklung der
belichteten Aufzeichnungsmaterialien erfolgte 6 Minuten bei 20 C in einem N-Methyl-p-aminophenolsulfat-Hydrochinonentwickler
dei folgenden Zusammensetzung:
Wasser, etwa 500C
N-Methyl-p-aminophenolsulfat 2,Og
Natriunsulfit, entwässert 100,0g
Hydrochinon 5,0g
Borax, Lösung 2,0g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1,0 Liter
Nach erfolgter Entwicklung wurden die Modulationsübertragungs-(CMT)-Kantenschürfewerte
bei 35mm Vergrößerung aus den MTF-Kurven bestimmt (vgl. Tabelle XVi)·
Aus den in der Tabelle XVI aufgeführten Zahlenwerten ergibt sich eindeutig die Schürfe verbesserung, die sich bei Verwendung von
Emulsionen mit tafelförmigen Silberhalogenidkörnern in Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien
erzielen läßt.
3AD ORIGINAL
Um Silberbildempfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisse miteinander
vergleicheil zu können, wurden separate Anteile der beschriebenen Aufzeichnungsmaterialien des weiteren :/100 Sekunde lang Kit einer
60OW 5500 K Wolframlampe durch ein Stufentablett einer kontinuierlichen Dichte von 0 - 4,0 belichtet und 4, 6 bzw. 8 Minuten lang
bei 20 C in dem Entwickler der angegebenen Zusammensetzung entwickelt. Relative Empfindlichkeitswerte wurden bei 0,30 Dichteeinheiten
über dem Schleier gemessen und seraispeculare (grüne) RMS-Körnigkeitsbestimmungen
wurden bei 0,6 Dichteeinheiten über dem Schleier durchgeführt. In Fig. J ist ein Diagramm dargestellt
in dem die logarithmische Empfindlichkeit in Abhängigkeit von der semispecuiaren RMS-Körnigkeit im Falle der 6 Minuten währenden
Entwicklung aufgetragen ist.
Die Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnisse der Emulsionen mit den tafelförmigen SilbeTbromidiodidkörnern sind demzufolge den
Vergleichsemulsionen weit überlegen. Bei Entwicklungszeiten von 4 und 8 Minuten wurden entsprechende Ergebnisse erhalten. In den
Fällen, in denen einander angepaßte Kontraste nicht erzielt wurden,
wiesen die Emulsionen mit den tafelförmigen Körnern höhere Kontraste
auf. Dies hatte zur Folge, daß die Emulsionen mit den tafelförmigen Körnern von hohem Kontrast ehe höhere Körnigkeit zeigten als es
der Fall wäre, wenn die Kontraste der Emulsionen einander angeglichen worden wären. Obgleich somit aus Fig. f hervorgeht, daß die Emulsionen
mit den tafelförmigen Körnern den Vergleichsemulsionen klar überlegen sind, in dem Ausmaße, in dem die Emulsionen mit den tafelförmigen
Körnern höhere Kontraste aufweisen als die Vergleichsemulsionen, wird das volle Ausmaß ihrer Überlegenheit bezüglich des
Empfindlichkeits-Körnigkeits-Verhältnisses nicht veranschaulicht.
Beispiel 13 \
ι Dieses Beispiel veranschaulicht die Eigenschaften einer Emulsion
mit tafelförmigen Körnern eines Aspektverhältnisses von 175:1. Die verwendete Silberbromidiodidemulsion mit tafelförmigen Silber-
BAD OR!G!NÄL
1 U
bromidiodidkörnern dieses Beispiels war gekennzeichnet durch einen
durchschnittlichen Korndurchmesser der tafelförmigen Körner von ungefähr 2 7 Mikrometern, eine durchschnittliche Korndicke der
tafelförmiger: Körner von 0,156 Mikrometern und ein durchschnittliches
Aspektverhältnis von ungefähr 175:1. Die tafelförmigen Körner machten mehr als 951 der gesamten projizierten Fläche der vorhandenen
Silberbromidiodidkörner aus.
Die Emulsion wurde chemisch und spektral sensibilisiert durch 10 Minuten langes Erwärmen auf 650C in Gegenwart von 150mg Natriumthiocyanat,
850mg Anhydro-5,5-dichloro-3,3'-bis(3-sulfopropyl)-thiacyaninhydroxid,
Triethylaminsalz, 1,50mg Natriumthiosulfat,
Pentahydrat 0,75mg Kaliumtetrachloroaurat jeweils pro Mol Silber.
In die sensibilisierte Emulsion wurden dann eingearbeitet: ein einen gelben Bildfarbstoff liefernder Kuppler, nämlich a-Pivalyla-/3-(4-hydroxybenzol-sulfonyl)phenyl7~2-chloro-5-(n-hexadecansul-
~ 2
fonamido)-acetanilid in einer Konzentration entsprechend 0,91g/m ,
ferner 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden in einer Konzentration
von 3,7g/Mol Ag und 2-(2--Octadecyl)-5-sulfohydrochinon,
Natriumsalz in einer Konzentration von 3,4g/Mol Ag. Die Emulsion
wurde dann in einer Schichtstärke entsprechend 1,35g Silber/m
und 2,S8g Gelatine/m auf einen Polyesterfilmschichtträger aufgetragen.
Auf diese Schicht wurde dann noch eine Gelatinedeckschicht
2
in einer Konzentration von O,54g/m Gelatine aufgetragen mit Bis(vinylsulfonylmethyl)ether in einer Konzentration von 1,0
Gew.-Ό, auf den Gesamtgehalt der Gelatine.
Das getrocknete Aufzeichnungsmaterial wurde dann 1/100 Sekunde lafig
durch eine 500W, 550O0K Lampe durch einen graduierten Stufenkeil
und eilen Filter einer Neutraldichte von 1,0 sowie ein Wratten-Filter
2B belichtet. Das belichtete Matrial wurde dann 4 1/2 Minuten
lang bei 37,8 C in einem Farbentwickler des aus der Literaturstelle
"The British Journal of Photography Annual", 1979, Seiten 204 - 206 bekannten Typs entwickelt. Für das Aufzeichnungsmaterial
wurden ermittelt:ein Dmi -Wert von 0,13, ein D -Wert von 1,45
und ein Kontrast von 0,56.
- BAD ORIGINAL