DE1091433B

DE1091433B - Vorsensibilisierte Flachdruckplatte

Info

Publication number: DE1091433B
Application number: DEM27983A
Authority: DE
Inventors: Clefford L Jewett; John M Case; John F Dowdall
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1950-12-06
Filing date: 1955-08-15
Publication date: 1960-10-20
Also published as: FR1051461A; DE907147C; FR69770E; BE540601A; CH357974A; US3136636A; GB718525A; CH309940A; BE507657A; GB815471A; US2714066A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Metallplatten, die zur Herstellung von Flachdruckplatten und für ähnliche Zwecke geeignet sind. Sie betrifft besonders Platten der Art, wie sie in den bekannten Flachdruckpressen verwendet werden können.

Die Erfindung betrifft eine Verbesserung oder Abänderung der in der deutschen Patentschrift 907 147 vorbeschriebenen Platte.

Erfindungsgemäß wird eine vorsensibilisierte Flachdruckplatte nach Patent 907 147 vorgeschlagen, bei der eine glatte Fläche einer Metallunterlage durch Umsetzung einer wäßrigen Lösung eines hydrophilen Materials mit dem Metall der Unterlage dauernd hydrophil gemacht worden ist und auf der eine Schicht einer wasserlöslichen lichtempfindlichen Verbindung, z. B. eines Diazoharzes, aufgebracht worden ist, die erfindungsgemäß dadurch verbessert worden ist, daß die hydrophile Oberfläche als Haftschicht für die lichtempfindliche Verbindung dient und aus dem Umsetzungsprodukt einer wäßrigen Lösung eines filmbildenden organischen Hochpolymeren mit mehreren Carboxylgruppen bzw. deren Alkalisalzen mit dem Metall der Unterlage besteht.

Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Flachdruckplatte mit einer Aluminiumunterlage vorgeschlagen, bei der die hydrophile Oberfläche durch Behandlung der Aluminiumunterlage mit einer wäßrigen Lösung von Polymethacrylsäure oder dem Natriumsalz von Carboxymethylcellulose oder Carboxymethylhydroxyäthylcellulose gebildet wird.

Erfindungsgemäß wird ferner ein A^erfahren zur Herstellung einer Flachdruckplatte mit einer Magnesiumunterlage vorgeschlagen, bei der die hydrophile Obi ^fläche durch Behandlung der Magnesiumunterlage mit einer wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisates von Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid gebildet wird.

Die auf organischem Wege vorsensibilisierte Flachdruckplatte der vorliegenden Erfindung hat ganz besondere Vorteile gegenüber der auf anorganischem Wege vorsensibilisierten Metallplatte des Hauptpatentes (deutsche Patentschrift 907 147). Bei der Herstellung der Flachdruckplatten nach der vorliegenden Erfindung kann während der hydrophilen Behandlung der Platte normale Raumtemperatur angewendet werden, während bei den bekannten Platten Behandlungstemperaturen von 82° C und darüber erforderlich sind. Ferner beträgt die Behandlungszeit bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Flachdruckplatte nur 2 bis 10 Sekunden, während demgegenüber bei der Behandlung der bekannten Platte Minuten erforderlich sind. Weiter verhindert der Film die Zersetzung des lichtempfindlichen Stoffes durch das Me-

Vorsensibilisierte Flachdruckplatte

Zusatz zum Patent 907 147

Anmelder:

Minnesota Mining

and Manufacturing Company,

St. Paul, Minn. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau, Lauterstr. 37,

und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,

Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 16. August 1954, 5. Juli
und 25. Juli 1955

Clefford L. Jewett, John M. Case und John F. Dowdall,

St. Paul, Minn. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden

tall und bewirkt, daß die später auf ihm unlöslich gemachten Anteile des lichtempfindlichen Stoffes fest an der Oberfläche der Folie haften.

Die Behandlung der Platte, die eine in den Abmessungen beständige Metallfolie ist, besteht im Aufbringen der Behandlungslösung und dem darauffolgenden Abspülen, wodurch die bleibend hydrophile Oberfläche durch einen dünnen, das A^erwischen verhindernden und das Tonen verringernden Film des Umsetzungsproduktes der Metalloberfläche mit der Lösung gebildet wird. Der Film ist mit der Folie fest verbunden und enthält praktisch keine wasserlöslichen Stoffe. Die bleibend hydrophile Oberfläche wird mit einem dünnen Überzug eines lichtempfindlichen, organischen

Stickstoff enthaltenden Stoffes versehen. Der Überzug des lichtempfindlichen Stoffes wird bei der Belichtung der Platte mit ultraviolettem Licht durch eine Schablone oder ein Negativ an den belichteten Stellen unter Bildung eines Flachdruckbildes aus

So wasserunlöslichem hydrophobem organophilem .Stoff umgesetzt, der mit der bleibend hydrophilen Oberfläche fest verbunden ist. In den nicht belichteten Teilen bleibt der lichtempfindliche Stoff wasserlöslich und kann abgewaschen werden, so daß ein Druck-

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gebilde erzeugt wird, das in den nicht belichteten Teilen leere hydrophile Oberflächenanteile besitzt.

In den Zeichnungen wird eine solche Platte erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Metallfolie 10.. die mit einem Film 11 fest verbunden ist;

Fig. 2 zeigt einen dünnen Überzug 12 eines lichtempfindlichen Stoffes auf dem Film 11;

Fig. 3 zeigt die Platte, auf der nach dem Belichten und Waschen das Druckbild 12' verblieben ist;

Fig. 4 zeigt einen dünnen Überzug 13 des Bildentwicklers auf dem Bild 12'.

In den Zeichnungen sind alle Abmessungen stark vergrößert. Die Metallfolie 10, die eine Stärke von nur 0,01 bis 0,025 cm besitzt, ist in bezug auf Stärke und Länge aufgebrochen dargestellt, um zu zeigen, daß der Film 11 im Vergleich zu der Metallfolie 10 wirklich sehr dünn ist. Der Film 11 ist wahrscheinlich wenig stärker als eine monomolekulare Schicht.

In der Zeichnung wird der Überzug des lichtempfindlichen Stoffes 12 auch als sehr dünn angegeben. Mit der Zeichnung soll jedoch nicht gesagt werden, ob der lichtempfindliche Überzug 12 eine gleiche, größere oder geringere Stärke als der Film 11 besitzt. Offensichtlich wird der Überzug 12 in einem gewissen Maße in der behandelten Oberfläche absorbiert.

Weiter unten werden erläuternde Beispiele der Platte gegeben, bei der der Film 11 das Umsetzungsprodukt eines organischen Hochpolymeren, das mehrere Carboxylgruppen enthält, mit dem Metall ist.

Beispiel 1

Eine Aluminiumfolie 10 mit einer Stärke von 0,01 cm wird durch die in der deutschen Patentschrift 907 147 beschriebene Reinigung für die Behandlung vorbereitet.

Die gereinigte Oberfläche des Aluminiums wird sodann durch Eintauchen in eine wäßrige 1 °/oige Lösung einer filmbildenden Polyacrylsäure mit einer Viskosität von 2,3 cSt bei 38° C überzogen. Die dünne Aluminiumfolie wird ununterbrochen durch ei η Tauchbad mit der 1 °/oigen Polyacrylsäurelösung bei 25° C (etwa Raumtemperatur) geleitet, wobei jeder Teil der Folie etwa 8 Sekunden in dem Bad verbleibt. Während dieser Zeit setzt sich die Polyacrylsäure mit der Oberfläche der Folie um. Die Folie wird sodann mit Wasser besprüht, wodurch jeglicher Überschuß nicht umgesetzter Polyacrylsäure entfernt wird. Nach dem Waschen wird die Folie bei Raumtemperatur getrocknet.

Die Polyacrylsäure befindet sich auf der Folie als sehr dünner hydrophiler Film 11. Sie scheint mit dem Aluminium chemisch verbunden zu sein und kann nur durch Eindringen in die Aluminiumoberfläche abgeschabt werden. Im Gegensatz zu einer nicht behandelten Folie, die durch Luft schnell zu einer hydrophoben Oberfläche oxydiert wird, ist dies bei der behandelten Aluminiumfolie nicht der Fall. Man erhält somit einen bleibend hydrophilen, das Verwischen verhindernden und das Tonen verringernden Film, der praktisch keine wasserlöslichen Stoffe enthält und ein unlöslich gemachtes Diazoharzbild zäh festhält. Er verhindert, daß das Metall Zersetzung oder Abbau des lichtempfindlichen Diazoharzüberzuges verursacht, und bewirkt, daß später auf ihm unlöslich gemachte Teile des Diazoharzes fest auf der Oberfläche der Folie haften.

Die mit Polyacrylsäure behandelte Aluminiumfolie ist glatt und besitzt gewöhnlich im Gegensatz zu dem matten Aussehen der früheren gekörnten Platten Metallglanz. Obgleich ein geringfügiges Verätzen der Aluminiumfolie während der Reinigung unvermeidbar sein kann, ist dies doch so geringfügig, daß dadurch der fertigen Folie keine aufgerauhte, matte 5 Oberfläche vermittelt wird. Dies ist für bestmögliche Reproduktionen wichtig, insbesondere für Reproduktionen von feinen Linien und Rastern, deren Druck auch mit vorsensibilisierten Flachdruckplatten angestrebt wird.

ίο Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Polyacrylsäurefilm in ziemlich verdünnten Lösungen auf die Oberflächen der Platte aufzutragen, d. h. in 1- bis 5- oder geringer prozentigen Lösungen, um die Entfernung nicht umgesetzten Materials durch Waschen zu erleichtern. Bei Anwendung viskoserer Lösungen ist die Menge des nicht umgesetzten Materials größer, wodurch eine umfassendere und sorgfältigere Waschung der Platte notwendig wird. Dies kann jedoch gegebenenfalls ohne nachteilige Wirkung für die Platte geschehen.

Gegebenenfalls können die Oberflächen der Metallplatte, an Stelle eines Überziehens durch Eintauchen, mit einem mit der Lösung angefeuchteten Tuch od. dgl. abgewischt werden. Diese Auftragsweise wird dort bevorzugt, wo die Lösung sirupös oder viskos ist, um die Bildung eines übermäßig dicken Films zu vermeiden, da der nicht umgesetzte Überschuß schwierig von der Oberfläche abzuwaschen wäre.

Darauf wird in der in der deutschen Patentschrift 907 147 beschriebenen Art eine Lösung eines lichtempfindlichen Diazoharzes auf die Folie aufgetragen, die den Überzug 12 bildet.

Es wurde gefunden, daß auch filmbildende wasserlösliche Polyacrylsäurehomologe bei der Behandlung der neuartigen lithographischen Platten angewandt werden können. Es wurde z. B. gefunden, daß eine ausgezeichnete bleibend hydrophile, das Verwischen verhindernde Oberfläche auf der Oberfläche der Metallfolie gebildet wird, wenn eine Lösung eines Alkylhomologen, nämlich eine Lösung von Polymethacrylsäure, angewandt wird. Es wird eine gute Haftfestigkeit des umgesetzten lichtempfindlichen Stoffes an eine solche Oberfläche erreicht. Daher besitzt die Platte eine lange Lebensdauer.

Die fertige Platte kann in der in der deutschen Patentschrift 907 147 beschriebenen Art und vorzugsweise unter Anwendung eines in dieser Patentschrift erläuterten Bildentwicklers 13 verwandt werden.

Beispiel 2

Die Aluminiumplatte, deren eine Oberfläche gereinigt wurde, wird ununterbrochen durch Eintauchen in ein Bad, das eine 1 %ige Lösung des Natriumsalzes der Carboxymethylcellulose enthält, überzogen. Das Salz enthält durchschnittlich 0,7-substituierte Carbomethylgruppen je Anhydroglucoseeinheit (theoretisches Maximum 3). Die Badtemperatur wird bei 25 bis 30° C gehalten, obgleich auch höhere Temperaturen angewandt werden können. Die Eintauchzeit, die jeder Teil der Aluminiumfolie in dem Bade verbleibt, beträgt 5 Sekunden, obgleich eine längere Eintauchzeit nicht nachteilig ist. Nach dem Überziehen wird die Folie mit Wasser gewaschen, um den Überschuß an nicht umgesetztem Polymerisat zu entfernen, und sodann etwa 10 Minuten in einem Ofen bei 120° C getrocknet.

Die sich ergebende überzogene Platte besitzt eine bleibend hydrophile Oberfläche, die sich sogar, wenn sie der Luft monatelang ausgesetzt wird, nicht zu einer hydrophoben Oberfläche oxydiert. Wenn die

einem mit der Lösung getränkten Tuch statt durch Eintauchen zu überziehen. Man hält die Temperatur der Lösung etwa bei Raumtemperatur, obgleich höhere Temperaturen angewandt werden können. Die 5 Berührungszeit der Überzugslösung mit der gereinigten Magnesiumoberfläche braucht nur 2 Sekunden zu betragen, obgleich Berührungszeiten von 5 bis 10 Sekunden bevorzugt werden. Überschüssiger, nicht umgesetzter Stoff wird sodann von der Oberfläche abge-

Folie, wie oben beschrieben, mit einem lichtempfindlichen Harz überzogen worden ist, kann sie Wochen
oder Monate lang ohne nachteilige Wirkung gelagert
werden. Nach der Belichtung durch ein Negativ erhält man eine ausgezeichnete Flachdruckplatte, die,
wenn sie in eine Flachdruckpresse richtig eingesetzt
und gehandhabt wird, mehrere Tausend ausgezeichnete
Reproduktionen ergibt.

Obgleich die in diesem Beispiel angewandte organische Polysäure in Form des löslichen Natriumsalzes io waschen und die Folie getrocknet, vorliegt, sind die mit diesem und anderen löslichen Man erhält eine bleibend hydrophile, das Ver-

Salzen der Polycarbonsäurepolymerisate und stark al- wischen verhindernde Oberfläche, die mit der Magnekalischen Stoffen erhaltenen Produkte den mit den siumoberfläche chemisch verbunden zu sein scheint, freien Säuren erhaltenen Produkten völlig gleich- Durch Auftragung eines lichtempfindlichen Diazowertig, wenn nicht sogar identisch mit diesen. Aus 15 harzüberzuges auf die behandelte Oberfläche erhält diesem Grunde sind diese Salze für die Zwecke die- man eine lithographische Platte, die beim Lagern in ser Erfindung den freien Säurepolymerisaten völlig lichtdichten Behältern mehrere Monate lang unvergleichwertig. ändert bleibt. Bei der Belichtung durch ein Negativ

Es ist beachtenswert, daß die Trocknungstempera- ist die umgesetzte Diazoverbindung so fest mit der tür der gewaschenen, mit organischer Polysäure be- 20 Oberfläche verbunden, daß man Reproduktionen guter handelten Platten nicht entscheidend ist. Es ist jede Qualität erhält.

Temperatur geeignet, die den Film nicht zersetzt oder In den vorliegenden Beispielen sind die angewand-

die Folie sonst nachteilig beeinflußt. In einigen Fällen ten organischen Polysäuren wasserlöslich. Es wurde sind geeignete Flachdruckplatten hergestellt worden, festgestellt, daß ein wäßriges Medium für die richtige deren lichtempfindlicher Überzug aufgetragen wurde, 25 Umsetzung zwischen der Polysäure und der Metallnachdem die behandelte Folie gewaschen, aber noch oberfläche notwendig ist. Wenn die Metallplatte mit nicht völlig getrocknet war. einer wäßrigen Lösung gereinigt wird, kann die PoIy-

. säure sofort auf die frisch gesäuberten und gewasche-

Beispiel 3 _nen Oberflächen aufgetragen werden. Es ist nicht not-

Ein bleibend hydrophiler, das Verwischen verhin- 30 wendig, die Platten zu trocknen, wodurch sie staubig

dernder und das Bild festhaltender Oberflächenfilm oder beschmutzt und somit die Oberflächen verdorben wird auf die gereinigte Oberfläche einer 0,01 cm star- werden könnten.

ken Aluminiumfolie durch 10 Sekunden langes Ein- Das organische Hochpolymere, das in jedem der

tauchen'der Folie in eine (etwal%ige) verdünnte Lö- Beispiele auf die Metalloberfläche aufgetragen wird, sung von Carboxymethyloxyäthylcellulose mit darauf- 35 ist eine Polysäure, d. h., es enthält in jeder Molekülfolgendem gründlichem Waschen mit Wasser und etwa kette viele Säuregruppen. Polymerisate, die keine 10 Minuten langem Trocknen bei 120° C aufgetragen. Säuregruppen enthalten, ergeben keine Oberfläche, an Eine geeignete Carboxymethyloxyäthylcellulose ent- der das lichtempfindliche Diazoharz od. dgl. bei Behält im Durchschnitt 0,45-substituierte Carboxy- lichtung haften kann. Polymerisate, die sehr wenige methylgruppen je Anhydroglucoseneinheit und 0,25- 40 Säuregruppen in der Kette enthalten, wie z. B. konsubstituierte Oxyäthylgruppen je Anhydroglucosen- densierte lineare Polyester, setzen sich nicht auseinheit. Ein dem hier angewandten ähnlicher wasser- reichend mit der Aluminiumplatte um. Soweit belöslicher Polysäurecelluloseätherabkömmling wird kannt, sind diese letzteren Polymerisate jedoch nicht nach der britischen Patentschrift 670 672 hergestellt. wasserlöslich und auch aus diesem Grunde ungeeignet. Wie im Falle der Flachdruckplatte des Beispiels 2, 45 Im Falle der Carboxymethylcellulose und der Carbbei dem ein Oberflächenfilm aus Carboxymethylcellu- oxymethyloxyäthylcellulose ergeben die wasserlöslose angewandt wird, erhält man eine Platte, die nach liehen Abkömmlinge, d. h. diejenigen, die eine ausdem Überziehen mit einem lichtempfindlichen Diazo- reichende Zahl Äthergruppen enthalten, um das PoIyharz, wie weiter oben beschrieben, sich beim Lagern merisat löslich zu machen, Polysäuren, die das umgeunter gedämpftem Licht oder bei Lichtabschluß sogar 50 setzte Diazobild richtig an die Platte binden, mehrere Monate lang nicht zersetzt oder beschädigt Alle in den Beispielen angewandten organischen

wird. Nach Belichtung der Platte und Anwendung Hochpolymeren sind filmbildend, d. h., eine Lösung des Bildentwicklers 13 in der oben beschriebenen des Polymerisats kann zu einem sich selbst tragenden, Weise wurden mit einer einzigen Flachdruckplatte ununterbrochenen Film vergossen werden, z. B. durch dieses Beispiels viele Tausend (über 25 000) klare und 55 Ausbreiten eines dünnen Films einer Wasserlösung genaue Reproduktionen erhalten. des Polymerisats mittels einer kleinen Überzugsvor

richtung auf einer abtrennbaren Unterlage, Trocknen

Beispiel 4 ^^es Films ^und Abtrennen desselben. Es wurde ge-

funden, daß die Anwendung eines filmbildenden Hoch-

Eine sehr geeignete empfindlich gemachte Flach- 60 polymeren mit mehreren Carboxylgruppen notwendig druckplatte wird in der folgenden Weise erhalten: ist, um eine feste Verankerung des belichteten, un-Eine Magnesiumfolie mit einer Stärke von etwa löslich gemachten Bildes auf der Oberfläche der Folie 0,01 cm wird durch Lösungsmittelentfettung mit Tri- zu erreichen und die wesentliche Erhöhung der Lagerchloräthylen gereinigt und mit einer verdünnten wäß- fähigkeit der sensibilisierten Platte zu bewirken. Bei rigen 1 °/oigen Lösung des filmbildenden linearen 65 Anwendung niedrigmolekularer, nicht filmbildender Vinyladditionsproduktes aus stöchiometrischen Men- Polymerisate kann das unlöslich gemachte Bild von gen Methylvinyläther mit Maleinsäureanhydrid be- der Folie mit den Händen abgerieben werden. Ferner handelt. Die feste Substanz läßt sich leicht in heißem zersetzt sich das Diazoharz, und zwar wahrscheinlich Wasser unter Bildung der filmbildenden Lösung auf- durch Umsetzung mit der Metallplatte, ziemlich lösen. Man zieht es vor, die Folie durch Betupfen mit 70 schnell.

Für die Herstellung von Flachdruckplatten sind außer den oben angegebenen auch andere, wasserlösliche, polymere, filmbildende, organische Polysäuren geeignet. So ergibt z. B. die Behandlung der Platte mit einer Lösung von Sulfomethvlcellulose, die durch Umsetzung von Chlormethansulfonsäure und Alkalicellulose hergestellt wird, eine bleibend hydrophile, schützende, das Bild festhaltende Oberfläche auf der Platte. In gleicherweise sind zur Bildung ausgezeichnet schützender, das Bild festhaltender Oberflächen andere wasserlösliche, polymerisierte, filmbildende, organische Polysäureverbindungen, insbesondere Lignosulfonsäure oder das 1 :1-Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid, geeignet. Obgleich diese besonderen Behandlungsweisen nicht sofort die hydrophile Plattenoberfläche ergeben wie die anderen Beispiele, bei denen in der Molekülkette eine größere Anzahl hydrophiler Gruppen vorhanden ist, werden die nicht belichteten Oberflächen der Platte durch einfaches Abwischen der Platte nach der Belichtung mit einer Gummiarabikumlösung und Reiben bis zur Trockne (wie es gewöhnlich in der Flachdrucktechnik gemacht wird) selektiv hydrophil. Man erhält so Flachdruckplatten guter Qualität.

Eine geeignete Aluminiumfolienart, die in dem Verfahren verwandt werden kann, enthält etwa 1,25% Mangan, mit dem Aluminium legiert. Es gibt einige andere Aluminiumfolienarten, die für den vorliegenden Zweck, wenn sie in Form relativ dünner Folien angewandt werden, zu weich und biegsam sind. Grundsätzlich kann aber jedes im Handel befindliche Aluminium, das steif genug ist, um einem Faltigwerden zu widerstehen, in Form dünner Folien angewandt werden.

Obgleich zur Zeit Aluminium wegen der Kosten, der Handhabungseigenschaften u. dgl. das bevorzugte Metall ist, sind auch erfolgreich Folien aus lithographischem Zink, Folien von Kupfer, Blei und Zinn, elektrolytisch erzeugte Chrom- und Kupferoberflächen, Folien von technisch reinem Magnesium, polierte Folien von Tantal und eine Folie von Titan, das als ΤΪ-75Α bekannt ist, angewandt worden, wobei diese wie oben behandelt wurden, damit das Metall keine Zersetzung des lichtempfindlichen Diazoharzes bewirkt und ein Film oder eine Oberfläche gebildet wird, auf der ein unlösliches Diazobild festhaftet. Zur Herstellung der Flachdruckplatten können noch andere Metalle angewandt werden, solange ein stark anhaftender oder chemisch gebundener, wasserlöslicher, organischer, polymerer Polysäurefilm darauf unter geeigneter Kontrolle der Bedingungen aufgetragen werden kann. Man nimmt jedoch an, daß die Klasse der amphoteren Metalle die besten Oberflächen ergibt, auf die die schützenden, bildfesthaltenden Oberflächenfilme aufgetragen werden können.

Die Metallfolie oder -unterlage 10 kann ein Schichterzeugnis des gewünschten Metalls sein, dessen obere Schicht die zu behandelnde Oberfläche darstellt.

Diazoverbindungen, insbesondere Diazoharze, setzen sich bei Belichtung unter Austritt von Stickstoff aus dem Molekül um und sind die bevorzugten lichtempfindlichen, organischen Stickstoff enthaltenden Verbindungen.

Es wurde jedoch festgestellt, daß das Azid der bevorzugten Diazoharze — bei geeigneten Modifizierungen — als lichtempfindlicher Überzug angewandt werden kann. Dieses polymere Azidoharz ist nicht wasserlöslich und in den gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln nur wenig löslich; eine zum Überziehen geeignete Konzentration kann jedoch durch Anwendung der Lösungsmittel Toluol oder 2-Äthoxyäthanol oder einer Mischung derselben oder anderer organischer Lösungsmittel erhalten werden. Nach der Belichtung durch ein Negativ oder eine Schablone kann das nicht durch Licht zersetzte Azid bequem durch eine Wasser-Toluol-Mischung entfernt werden, wobei das hydrophobe Druckbild eines wasserunlöslichen, mit Licht umgesetzten Azids zurückbleibt.

Es ist möglich, als lichtempfindliche Verbindungen andere polymere Azidoharze, insbesondere aromatische Azidoharze, die besonders geeignet erscheinen, und auch aliphatische Azidoharze herzustellen und anzuwenden. In ähnlicher Weise wurde festgestellt, daß Diazooxyde (s. »The Aromatic Diazo Compounds« von H. K. Saunders, veröffentlicht 1949 durch Edward Arnold & Co., London, S. 29), und zwar mono- und polymolekulare, als lichtempfindliche Verbindungen zur Herstellung der Platten geeignet sind. Es wurde festgestellt, daß das monomolekulare Iminochinondiazid (s. .S. 24 des Buches von Saunders), das aus dem Monomeren des hier bevorzugten Diazoharzes hergestellt wird, auch geeignet ist. Es können gewisse p-ter.-Aminodiazoharze hergestellt werden, die zweckmäßig sind. Die Herstellung von 1 i chtempfindl ichen Polyvinyl ei nnamat-Verbindungen ist kürzlich beschrieben worden; es wurde festgestellt, daß zumindest einige dieser Stoffe für die Durchführung dieser Erfindung geeignet sind.

Das lichtempfindliche Diazoharz od. dgl. braucht nicht sofort auf die mit der organischen Polysäure behandelte Metalloberfläche aufgetragen zu werden. Die lichtempfindliche Verbindung kann im Gegenteil zu praktisch jedem Zeitpunkt nach Auftragung des Films aufgetragen werden. Somit kann der Oberflächenfilm z. B. an einem Ort aufgebracht und gegebenenfalls die behandelte Platte verschickt und der lichtempfindliche Diazoüberzug zu einem späteren Zeitpunkt aufgetragen werden. Bei dieser Handhabung ist es nicht notwendig, die Folien in lichtdichten Behältern zu verschicken. Man muß jedoch, wie im Falle der zuvor lichtempfindlich gemachten Folie vorsichtig sein und die behandelte Oberfläche vor dem Abschaben, Verunreinigen u. dgl. schützen.

Wenn die lichtempfindliche Verbindung viel später nach Aufbringung der das Bild festhaltenden Oberfläche auf die behandelte Oberfläche aufgetragen werden soll, ist es im allgemeinen zweckmäßig, die behandelte Oberfläche vor Auftragung der lichtempfindlichen Verbindung zu waschen. Im allgemeinen kann das Waschen durch einfaches Abreiben der Oberfläche der behandelten Folie mit Wasser bewirkt werden.

Die hier beschriebene und erläuterte Flachdruckplatte ist ein neuer Handelsartikel. Es ist eine Platte, die Reproduktionen guter Qualität liefert und eine lange Lebensdauer besitzt. Sie erfüllt auch andere, weiter oben dargelegte Zwecke.

Obgleich der neuartige Gegenstand hauptsächlich im Zusammenhang mit seiner Anwendung als Flachdruckplatte beschrieben wurde, dient er doch auch anderen Zwecken. So können die Platten z. B. vorteilhaft zur photographischen Herstellung von bleibenden metallischen Namensplatten, Unterrichtstafeln, Schaltbildern, Oberflächen von Wählscheiben und Maßstäben, Spezialitäten für die Reklame, Zeichen, Karten u. dgl. angewandt werden. Für diese Zwecke wird die Platte durch ein photographisches Negativ ultraviolettem Licht ausgesetzt und anschließend, wie oben beschrieben, entschichtet und angefärbt oder entwickelt. Das sichtbare Bild kann durch Anwendung

einer gewöhnlichen Flachdruckfarbe oder eines Bildentwicklers gebildet werden. Nachdem die entwickelte Platte mit dem sichtbaren Bild gewaschen und getrocknet ist, kann sie als solche angewandt oder die Oberfläche kann durch Besprühen mit einem klaren Lack weiter geschützt werden. Diese Platten können auf Maschinen u. dgl. befestigt und ein bleibender Bestandteil derselben werden, um die Arbeitsweise und die Pflege der Maschine zu erläutern und ihre Teile usw. zu kennzeichnen.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorsensibilisierte Flachdruckplatte nach Patent 907 147, bei der eine glatte Fläche einei Metallunterlage durch Umsetzung einer wäßrigen Lösung eines hydrophilen Materials mit dem Metall der Unterlage dauernd hydrophil gemacht und auf der eine Schicht einer wasserlöslichen lichtempfindlichen Verbindung, z.B. eines Diazoharzes, aufgebracht worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophile Oberfläche als Haftschicht für die lichtempfindliche Verbindung dient und aus dem Umsetzungsprodukt einer wäßrigen Lösung eines filmbildenden organischen Hochpolymeren

mit mehreren Carboxylgruppen bzw. deren Alkalisalzen mit dem Metall der Unterlage besteht.

2. Verfahren zur Herstellung einer Flachdruckplatte nach Anspruch 1 mit einer Aluminiumunterlage, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophile Oberfläche durch Behandlung der Aluminiumunterlage mit einer wäßrigen Lösung von Polymethacrylsäure oder dem Natriumsalz von Carboxymethylcellulose oder Carboxymethylhydroxyäthylcellulose gebildet wird.

3. Verfahren zur Herstellung einer Flachdruckplatte nach Anspruch 1 mit einer Magnesiumunterlage, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophile Oberfläche durch Behandlung der Magnesiumunterlage mit einer wäßrigen- Lösung eines Mischpolymerisates von Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid gebildet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 856 154, 907 147,
206.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 950 713.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen