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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die ältere, als DE-OS 29 02 003 nachveröffentlichte Anmeldung, von der der Oberbegriff des Anspruchs 1
ausgeht schlag, eine Fadenspleißvorrichtung vor, bei
der die Fadenenden zweier Fäden, die, aus entgegengesetzten Richtungen kommend, einen Spleißkopf durchlaufen,
zum Anspannen der Fäder <n Saugdüsen eingeführt und während des Spleißvorgangs in diesen festgehalten
werden. Nach dem Herstellen der Spleißverbindung werden die beiden überstehenden Fadenenden abgeschnitten
und von den Saugdüsen abgesaugt. Die während des Spleißens der Saugströmung der Saugdüsen
ausgesetzten Fadenenden werden nicht in die Spleißverbindung einbezogen. Somit ist auch hier ein
zusätzlicher Schneidvorgang erforderlich, um die übcvstehenden Fadenenden abzutrennen, und eine Vorbereitung
der Fadenenden auf den nachfolgenden Spleißvorgang wird nicht durchgeführt.
Bei einer andersartigen, aus der US-PS 34 74 615 bekannten Vorrichtung werden zwei zu spleißende Fäden
überlappend nebeneinandergelegt und in ein Drallorgan eingeführt, wobei auf jeder Seite des Drallorgans
der darin einlaufende Faden und das danebenliegende, herausragende Ende des anderen Fadens zusammen in
einer Klammer gehalten werden. Nach dem Verwirbeln der zu spleißenden Fäden wird ein Klebstoff in das
Drallorgan eingespritzt, um die Spleißverbindung zu festigen. Dabei verbleiben jedoch die Fasern der Fadenenden
zu beiden Seiten der gebildeten Spleißverbindung in gewinkelter oder abstehender Form. Der
Durchmesser der Spleißverbindung ist deshalb wesentlich größer als der übrige Faden. Bei der bekannten
Vorrichtung werden die abstehenden, beim Spleißen nicht vollständig mitverflochtenen Enden abgeschnitten,
was einen zusätzlichen Aufwand erfordert.
Aus der DE-OS 21 53 370 ist es bekannt, mit Hilfe eines verschwenkbaren Saugrohres nach einem Fadenbruch
den von der Ablaufspule kommenden Faden in einen Knoter einzulegen. Dabei wird jedoch keine, den
Verbindungsvorgang im Knoter vorbereitende Bearbeitung des Fadenendes durchgeführt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der die Fadenenden für den nachfolgenden
Spleißvorgang so vorbereitet werden, daß ohne zusätzlichen maschinellen Aufwand eine glatt ausgebildete
Spleißverbindung erzielt wird.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst
Die Durchmesser der Spleißverbindungen bind kleiner
als die Dicke von zwei aufeinanderliegenden Fäden. Die Zugfestigkeit der Spleißverbindung beträgt 70 bis
80% der Zugfestigkeit eines einzelnen Fadens. Damit werden durch die Fadenverbindungsstellen nachfolgende
Strick- und Webvorgänge nicht beeinträchtigt
Es können natürliche Fäden, wie Baumwoll-, WoIi- oder Flachsfäden sowie Fäden, die durch Verspinnen
von sogenannten Stapelfasern, die durch Schneiden von langen Filamenten aus chemischen Stoffen oder Kunststoffen
zu kurzen Längen erhalten werden, oder durch Verspinnen von vermischten natürlichen oder chemischen
Fasern dieser Art hergestellt sind, gespieißt werden.
Der Unteranspruch 2 kennzeichnet eine Weiterbildung der Erfindung.
Anhand der Figuren soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht, die den Hauptteil einer
Spleißvorrichtung als Ausführungsbeispiel zeigt;
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Spleißvorrichtung der
Fig.3 eine Querschnittsansicht in der ein die Saugdüse
umfassender Teil der Spleißvorrichtung gezeigt ist;
Fig.4A bis 4E schematische Ansichten der Spleißvorrichtungen
zur Erläuterung der verschiedenen Verfahrensschritte an der Spleißvorrichtung.
Ein Aiisführungsbcispie! einer Spleißvorrichtung 18
(F i g. 1) ist im einzelnen in den Figuren dargestellt, die in einer automatischen Wickelmaschine verwendet werden
kann. Während des normalen Uc wickel Vorgangs in der Wickelmaschine läuft der Faden, wie anhand der
Fig. 1 ersichtlich ist, von einer Ablaufspule B durch eine
Detektoreinrichtung 8 und Leitplatten 15 und 16 hindurch, die vor und hinter der Detektoreinrichtung
B angeordnet sind, und entlang eines Fadenlaufweges von einer oberen Leitplatte 17 bis zu einer Auflaufspule
P.
Die Spleißvorrichtung 18 ist zwischen den Leitplatten
16 und 17 eingesetzt, und erste und zweite Fadenlcitsaugarme
10 und 11 sind derart ausgebildet und angeordnet, daß sie in eine außerhalb der Leitplatten 15 und
17 liegende Stellung bewegt und dort angehalten wer-Jen
können. Die von den Fadenleitsaugarmen geführten Fäden sind in der F i g. 1 mit den Bezugszeichen YU und
YL versehen.
Die Fadenspleißeinrichtung 18 besitzt eine Fadcnspleißdüse 19, zwei Fadenendehaltedüsen 20 und 21,
zwei Schneideinrichtungen 22 und 23 und eine obere und eine untere Leitplatte 24 bzw. 25. Fadenleithebel 26
und 27 sind drehfest an einer Welle 28 befestigt und um deren Achse in Stellungen schwenkbar, die zwischen
den Leitplatten 17 und 24 bzw. zwischen den Lcitplattcn 25 und 16 liegen.
Die Funktionen und Bauweisen der einzelnen Bestandteile sollen nachstehend im einzelnen erläutert
werden.
Die Fadenspleißdüse 19 ist mit einem Schraubbolzcn 31 an einem Bügel 30 befestigt, und durch einen Block
mit quadratischem Querschnitt verläuft eine zylindri-
sehe Bohrung 3Z wobei ein zum Einführen eines Fadens
von außen geeigneter Spalt 33 in Axialrichtung der Bohrung 32 entlang deren gesamter Länge verläuft. Ein Einstrahlkanal
34 für Luft mündet in Tangehtialrichtung in die Bohrung 32 ein (Fig.2). Der Einstrahlkanal 34 ist
mil einer Rohrleitung 35 verbunden, die mit einer nicht näher dargestellten Druckluftquelle verbunden ist Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist für die Bohrung 32 ein
Einstrahlkanal 34 vorgesehen. Es lassen sich jedoch auch mehrere Einstrahlkanäle für die Bohrung 32 vorsehen.
Die Fadenendehaltedüse 20 ist im einzelnen in der F i g. 3 gezeigt Die Fadenendehaltedüse 21 ist von gleicher
Bauweise, so daß eine Erläuterung dieser Düse nicht erforderlich ist Eine Saugdüse 36 steht über eine
biegbare Rohrleitung 37 mit einer nicht näher dargestellten Unierdruckquelle in Verbindung, und es wirkt
ständig eine Saugkraft durch die Saugdüse 36. Die Saugkraft kann auch nur wenn benötigt durch die Saugdüse
wirken. Ei« Druckiufteinstrahlkanal 38 mündet in die
Saugdüse 3ö und verläuft schräg zur Richtung, in 4er die Saugkraft wirkt Der Drucklufteinstrahlkanal 38 ist über
eine biegbare Rohrleitung 39 mit einer Druckluftquelle verbunden. Bei einer abgeänderten Ausführungsform
mündet der Einstrahlkanal 38 in Tangentialrichtung ein, so daß kreisende oder wirbelnde Luftströmungen erzeugt
werden, die im entgegengesetzten Drehsinn zur Drehrichtung des Fadens YL auf diesen Faden einwirken.
Diese Fadenendehaltedüse ist während ihrer Verwendung ortsfest jedoch kann die Lage dieser Düse frei
einstellbar sein.
Die Schneideinrichtung 22 soll nun anhand der F i g. 2
erläutert werden. Da der Mechanismus und die Bauweise der Schneideinrichtung 23 denen der Schneideinrichtung
22 gleich sind, erübrigt sich eine Erläuterung der Schneideinrichtung 23.
Die Schneideinrichtung 22 weist eine scherenartige Form auf. Zum Schneiden des Fadens YL ist eine bewegbare
Klinge 42 relativ zu einer feststehenden Klinge 41 um einen Stift 40 herum schwenkbar angeordnet Der
Antriebsmechanismus für die bewegbare Klinge 42 umfaßt eine Stange 43, die von einer nicht gezeigten Steuernockeneinrichtung
betätigt wird und einen zweiarmigen Hebel 44 entgegen dem Uhrzeigersinn um einen
Zapfen 45 schwenkt, wobei ein gabelarng ausgebildetes Ende 46 des einen Armes des Hebels 44 einen an der
bewegbaren Klinge 42 befestigten Stift 47 derart verschiebt, daß die bewegbare Klinge 42 im Uhrzeigersinn
verschwenkt wird und den Fiiden schneidet.
Nachstehend wird der Betrieb der gesamten Vorrichtung erläutert.
Wenn die Detektoreinrichtung 8 keinen laufenden Faden feststellt, z. B. infolge eines Fadenbruchs oder
eines Aufbrauchens des Fadens auf der Ablaufspule B, so wird der Umwickelvorgang angehalten und durch
mit der Welle zusammenwirkende Steuernocken der Fadenspleißvorgang begonnen. Dabei werden zunächst
die Fäden YL und YU auf der Ablaufspulen- und Auflaufspulenseite
von den Fadenleitsaugarmen 10, 11 erfaßt. Der von der Ablaufspule B kommende Faden YL
wird durch die Leitkerben der unteren Leitplatten 15 und 16 geführt und auf die obere Leitplatte 17 gelegt,
während der von der Auflaufspulenseite kommende Faden YU durch die Lsitkerben der Leitplatte 17 geführt
und über die Leitplatten 15 und 16 gelegt wird (Fig. 1).
Dann werden die Fadenleithebel 26 und 27 durch ein Zurückziehen der Stange 52 geschwenkt und die Fäden
YU und YL gleichzeitig in die durch Pfeile 53 und 54 angezeigten Richtungen verschoben (F i g. 4A). Zu diesem
Zeitpunkt wird gemäß der Ausbildung der Leitplatten 24 und 25 der Faden YL auf der Ablaufspulenseite in
die Leitkerben 49 und 51 und der Faden YU auf der Auflaufspulenseite in die Leitkerben 48 und 50 eingeführt
Diese ist zum Schneiden der Fäden YL und YU und zum Ansaugen der Fäden durch die Fadenendehaltedüsen
20,21 geeignet Wie aus der F i g. 4A ersichtlich
ίο ist werden dabei die Fäden YU und YL auch durch den
Spalt 33 in die Bohrung 32 der Fadenspleißdüse eingeführt in der sich eine Mündung 55 des Einstrahlkanals
34 befindet
Nachfolgend wird die Schneideinrichtung 22 zum Schneiden der Fäden YL und YU betätigt, und es werden
die angeschnittenen Enden von den Fadenendehaltedüsen 20 und 21 angesaugt, wie dies in der F i g. 4B
gezeigt ist
Wie aus der F i g. 4C ersichtlich ist, werden die Fadenleithebei
26 und 27 etwas in die durch ώί Pfeile 56 und
57 bezeichneten Richtungen zurückgeschwenkt Während oder nach diesem Zurückschwenken wird über
nicht gezeigte Steuernocken das Einstrahlen von Druckluft aus den Druckeinstrahlkanälen 38 der Fadenendehalteüüsen
20,21 bewirkt Dabei sind die Fadenenden in genügender Weise in die Fadenendehaltedüsen
eingeführt, und es werden Fasern von der eingestrahlten Druckluft weggeblasen. Beim gesponnenen Faden wird
ein Rückdrehvorgang dadurch bewirkt daß inr den eingestrahlten Luftströmen Wirbel erzeugt werden, die
den Faden in einer Richtung entgegen der an sich vorhandenen Drehrichtung des Fadens drehen. Ist die Einwirkung
der Fadenendehaltedüsen 20 und 21 auf die Fadenenden genügend groß, so daß Fasern in ausreichender
Weise abgetrennt werden, kann der in der Fig.4C dargestellte Verfahrensschritt weggelassen
werden. Nach dem Durchführen dieses Schrittes wird die Lufteinstrahlung beendet. Der Grund dafür ist, daß
bei dieser Ausführungsform das Leitvermögen des Rohrs V (F i g. 3) klein ist, so daß bei einer zu großen
Menge an eingestrahlter Luft die Gefahr eines Herausblasens der Fadenenden aus den Düsen durch ein Rückströmen
der Luft entsteht. Bei einem genügend großen Leitvermögen des Rohrs 37 kann das Einstrahlen von
Luft im erforderlichen Ausmaß fortgesetzt werden.
Bei dem in der Fig.4D dargestellten Verfahrensschritt werden die Fadenleithebel 26 und 27 weiter geschwenkt
und der Faden YL wird zwischen dem Fadenleithebel 27 und einem Klemmteil 29 eingeklemmt. Infolge
dieser Bewegung werden die in die Fadenendehaltedüsen 20,21 eingeführten Fadenenden wieder herausgezogen.
Da in diesem Austührungsbeispiel als Fadenspleiiidüse
Weine Dralldüse, d. h. eine Düse mit wirbelndem Luftstrom, verwendet wird, werden die Drehungen
des Fadens nach der Seite übertragen, öei der die Drallrichtung der Dralldüse der an sich vorhandenen
Drehrichtung des Fadens entgegengesetzt ist, wobei die Fadenenden miteinac· Jer verflochten werden. Kurz gesagt,
um ein Verschieben des Einstrahlpunktes für die Erteilung von Drehungen durch den Drehvorgang zu
vermeiden, wird das Klemmglied 29 an der Seite angeordnet, bei der die Drallrichtung der Düse den Drehungen
des Fadens entgegengesetzt ist. Wird als Fadenspleißdüse 19 eine eingesetzt, d-e nur eine Störung oder
Turbulenz erzeugt, so braucht das Klemmglied 29 nicht vorgesehen zu werden.
Bei dem in der F i g. 4E dargestellten nachfolgenden Verfahrensschritt wird die Fadenspleißdüse 19 in Be-
trieb gesetzt, so daß eine Spleißverbindung zwischen den Fäden YU und YL gebildet wird, bei diesem Verfahrensschritt, bei dem die Spleißverbindung gebildet wird,
sind die Spitzen der Fadenenden aus den Saugdüsen 36 und 36-1 der Fadenendehaltedüsen 20, 21, herausgezo- 5
gen und werden mitverflochten.
Die Fadenleithebel 26 und 27 werden anschließend in die Ausgangsstellung zurückgebracht, und der gespleißte Faden wird durch die dem Faden erteilte Umwickelspannung in den normalen Fadenlaufweg hineingezo- io
gen.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
15
20
25
30
35
40
45
50
55