DE3932667A1 - Verfahren zur reinigung von garnfehlern sowie garnreiniger zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur reinigung von garnfehlern sowie garnreiniger zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Garn
fehlern an einer Spulstelle, bei dem der Garnquerschnitt
bzw. -durchmesser während des Spulvorgangs laufend abgeta
stet, zur Beseitigung von Garnfehlern vorgebbarer Dicke und
Länge das Garn nach Erfassen eines betreffenden Garnfehlers
durchtrennt und das auf die Spule aufgewickelte Garnende von
der Spule abgenommen und nach Entfernung des Garnfehlers ins
besondere durch einen Spleiß- oder Knotvorgang wieder mit
dem anderen Garnende verbunden wird. Die Erfindung betrifft
ferner einen Garnreiniger der im Oberbegriff des Patentan
spruchs 9 angegebenen Art.
Bei Spinnmaschinen, insbesondere Ringspinnmaschinen, werden
Fadenbrüche u. a. dadurch behoben, daß das eine Ende eines
Hilfsfadens ohne dessen Befestigung am abgebrochenen Garnen
de um den Spinnkops und das andere Hilfsfadenende derart an
das beispielsweise vom Lieferwalzenpaar eines Streckwerks ge
lieferte zu spinnende Material angesetzt wird, daß die Fa
sern des gelieferten zu spinnenden Materials in dieses ande
re Hilfsfadenende eingebunden werden. Nachdem die kopsseiti
gen Fadenenden nicht miteinander verbunden werden, ist die
Anzahl der auf einem jeweiligen Spinnkops vorhandenen Faden
unterbrüche gleich der Anzahl der in der Spinnmaschine aufge
tretenen Fadenbrüche.
Wird nun beim Umspulen in der Spulmaschine eine jeweilige An
setzstelle erfaßt und daraufhin zur Beseitigung dieses Garn
fehlers der übliche Garntrennvorgang ausgelöst, so kann es
bei den bisherigen Garnreinigern dazu kommen, daß der Hilfs
faden durchtrennt wird. Dies bedeutet, daß im Spulautomat
gegebenenfalls ein zusätzlicher Spleiß- bzw. Knotvorgang er
forderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
sowie den Garnreiniger der eingangs genannten Art so weiter
zubilden, daß der zur Fadenbruchbehebung ggf. verwendete
Hilfsfaden vollständig und möglichst rasch entfernt wird und
der beim Spleiß- bzw. Knotvorgang auftretende Materialver
lust stets möglichst gering gehalten wird.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei
jeweils durch eine Dickstelle gebildeten Garnfehlern anhand
deren Länge zwischen durch den Spinnvorgang bedingten kürze
ren und durch einen Ansetzvorgang mittels eines Hilfsfadens
bedingten längeren Garnfehlern unterschieden wird und daß
bei einem jeweiligen durch einen Ansetzvorgang bedingten
Garnfehler der Trennvorgang nach Erfassen dieses längeren
Garnfehlers zeitlich zumindest derart verzögert wird, daß
eine Trennung des Hilfsfadens unterbleibt.
Erfindungsgemäß wird demnach bei auftretenden Dickstellen
zwischen durch den normalen Spinnvorgang bedingten Garnfeh
lern und den jeweils durch ein Ansetzen mittels eines Hilfs
fadens bedingten Garnfehlern unterschieden. Die Erfindung
macht sich hierbei den Umstand zunutze, daß die durch einen
Ansetzvorgang mittels eines Hilfsfadens bedingten Garnfehler
im allgemeinen deutlich länger als solche Garnfehler sind,
welche während des normalen Spinnvorgangs auftreten. Wird
ein jeweiliger, durch einen Ansetzvorgang bedingter längerer
Garnfehler erfaßt, so wird erfindungsgemäß der Hilfsfaden
stets vollständig auf die Aufwickelspule aufgewickelt, wo
durch dieser als Ganzes zusammen mit der Ansetzstelle pro
blemlos entfernbar und ein erneutes Verbinden des von der
Aufwickelspule abgenommenen Garnendes mit dem Hilfsfaden zu
verlässig ausgeschlossen ist.
Der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfor
derliche apparative Aufwand kann insbesondere in solchen
Fällen relativ gering gehalten werden, in denen feste Hilfs
fadenlängen und insbesondere definierte Längen der Ansetz
stellen vorliegen. In einer von derselben Anmelderin gleich
zeitig eingereichten deutschen Patentanmeldung "Verfahren
zum Betrieb einer Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnma
schine, sowie Bedienroboter zur Durchführung des Verfahrens"
(Anwaltsaktenzeichen R 2833) wird ein Verfahren bzw. Bedien
roboter vorgeschlagen, welche ein stets zuverlässiges und
eindeutig reproduzierbare Ansetzstellen erzeugendes automati
sches Ansetzen des Fadens gewährleisten und bei denen somit
sichergestellt ist, daß die jeweils entstehende Ansetzstelle
bei der Weiterverarbeitung zweifelsfrei erkannt und entspre
chend beseitigt werden kann.
Gemäß diesem Vorschlag übernimmt der Roboter beispielsweise
von einem mitgeführten Hilfsfadenvorrat ein Fadenstück defi
nierter Länge. Der Anwickelvorgang erfolgt gemäß einem genau
vorgegebenen Ablauf, wobei die zum Ansetzen verfügbare Rest
fadenlänge bei jedem Ansetzvorgang gleich groß gehalten
wird. Es ergeben sich beispielsweise bei Ringspinnmaschinen
allenfalls kleinere Längendifferenzen infolge der jeweiligen
Lage der Ringbank im Bereich der Kopsspitze während des An
wickels und durch den Zeitpunkt des Ansetzens des Hilfsfa
dens an dem Faserstrom. Damit ist gewährleistet, daß die Län
ge der Ansetzstelle mit beispielsweise doppeltem Fadenquer
schnitt eine bekannte Länge aufweist, welche regelmäßig deut
lich größer als die Länge der normalerweise auftretenden,
durch den Spinnvorgang bedingten Garnfehler ist.
Bei den heute üblichen Fadenbruchzahlen in der Größenordnung
von etwa einem Fadenbruch auf 100 Spindelstunden und Kops
laufzeiten von 3 Stunden ergibt sich beispielsweise ein ein
ziger Spleiß- bzw. Knotvorgang infolge eines Fadenbruches
auf 33 Spleißvorgänge infolge eines Kopswechsels. Durch die
sich einstellenden Fadenbrüche ergibt sich demnach praktisch
kaum eine Mehrbelastung der Spulmaschine. Die infolge von Fa
denbrüchen erforderlichen Spleiß- bzw. Knotvorgänge sind aus
den genannten Gründen von völlig untergeordneter Bedeutung.
Wesentlich ist, daß durch ein jeweiliges Ansetzen mittels
eines Hilfsfadens in Verbindung mit der erfindungsgemäßen
Garnreinigung eine unkontrollierte Dickstelle im Garn durch
einen infolge des Hilfsfadens auftretenden Unterbruch ausge
lösten kontrollierten Spleiß mit genau reproduzierbaren
Eigenschaften ersetzt wird.
Die Abzugslänge des nach dem Auslösen des Trennvorgangs bzw.
nach Auftreten des durch den Ansetzvorgang bedingten Fadenun
terbruchs wieder von der Spule abgewickelten Garnstücks ist
zur Entfernung des Garnfehlers vorzugsweise in Abhängigkeit
von der festgestellten Fehlerart gewählt, wobei diese Abzugs
länge nach Erfassen eines durch einen Ansetzvorgang beding
ten Garnfehlers zumindest gleich der Länge des Hilfsfadens
ist.
Demnach wird beim Auftreten eines durch den normalen Spinn
vorgang bedingten Garnfehlers ein kürzeres Garnstück von der
Aufwickelspule abgezogen und zur Beseitigung des Fehlers ent
fernt, während beim Auftreten eines ansetzerbedingten Feh
lers von der Aufwickelspule stets soviel Faden entnommen
wird, daß der Hilfsfaden in seiner gesamten Länge zusammen
mit der Ansetzstelle entfernt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsge
mäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß infolge eines Garnfeh
lers mit einer für einen Ansetzvorgang typischen Länge in
jedem Fall ein verzögerter Trennvorgang durchgeführt wird,
und zwar unabhängig davon, ob ein insbesondere durch den
Hilfsfaden bedingter Fadenunterbruch auftritt oder nicht.
Hierbei wird sicherheitshalber berücksichtigt, daß der erfaß
te Garnfehler trotz seiner größeren Länge möglicherweise
nicht von einem mittels eines Hilfsfadens durchgeführten An
setzvorgang herrührt und dementsprechend kein Fadenunter
bruch auf dem Spinnkops vorliegt, d.h. ein Trennvorgang zwin
gend erforderlich ist. Liegt erwartungsgemäß ein durch einen
jeweiligen Ansetzvorgang bedingter Garnfehler vor, so geht
der betreffende Schnitt ins Leere.
Der nach dem Erfassen eines durch einen Ansetzvorgang beding
ten Garnfehlers vorzunehmende Trennvorgang kann vorteilhaf
terweise dadurch verzögert werden, daß er in Abhängigkeit
vom Auftreten des aufgrund des verwendeten Hilfsfadens auf
dem Spinnkops vorliegenden Fadenunterbruchs ausgelöst wird.
In diesem Falle ist sichergestellt, daß selbst dann, wenn
der Hilfsfaden länger als erwartet sein sollte, der jeweili
ge Schnitt ins Leere geht und ein Durchtrennen des Hilfsfa
dens ausgeschlossen ist. Unterbleibt jedoch nach einer vor
gebbaren Zeit bzw. Meßlänge ein solcher Unterbruch, so sollte
aus den oben genannten Gründen nach Ablauf dieser Zeit
sicherheitshalber dennoch ein Schnitt erfolgen.
Vorzugsweise wird ein durch den Spinnvorgang bedingter Garn
fehler bei Vorliegen einer Fehlerlänge zwischen einem vorgeb
baren gerade noch zulässigen Längenwert und einem vorgebba
ren maximalen Längenwert und ein durch einen Ansetzvorgang
bedingter Garnfehler bei Vorliegen einer Fehlerlänge größer
oder gleich dem maximalen Längenwert erfaßt. Dickstellen mit
einer Fehlerlänge unterhalb dem vorgebbaren gerade noch zu
lässigen Längenwert werden nicht als Garnfehler behandelt.
Der maximale Längenwert wird zweckmäßigerweise derart ge
wählt, daß er größer als die Länge im wesentlichen sämtli
cher während des normalen Spinnvorgangs auftretender Garnfeh
ler und kleiner als die kleinste Länge der in Betracht kom
menden, durch einen jeweiligen Ansetzvorgang bedingten Garn
fehler ist. In der Praxis hat sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn dieser maximale Längenwert etwa 80 mm und vorzugsweise
größer als etwa 100 mm ist und insbesondere zwischen 100 und
300 mm liegt.
Während zur Beseitigung von durch einen jeweiligen Ansetzvor
gang bedingten Garnfehlern der betreffende Trennvorgang ver
zögert wird, erfolgt dieser Trennvorgang nach Erfassen eines
durch den Spinnvorgang bedingten Garnfehlers vorzugsweise zu
mindest im wesentlichen ohne Verzögerung.
Eine jeweilige Dickstelle des Garns wird im allgemeinen je
weils nur nach Überschreiten eines vorgebbaren maximalen
Querschnittswerts als Garnfehler behandelt. Dünnere Dickstel
len werden demnach während des Umspulens vom Spinnkops auf
die Aufwickelspule nicht entfernt.
Der erfindungsgemäße Garnreiniger zeichnet sich dadurch aus,
daß die Garntrennvorrichtung durch die elektronische Steuer
einheit derart in Abhängigkeit von der jeweils erfaßten
Länge der Garnfehler ansteuerbar ist, daß die Ansteuerung
der Garntrennvorrichtung bei durch den Spinnvorgang beding
ten kürzeren Garnfehlern mit einer jeweiligen Fehlerlänge un
terhalb einem vorgebbaren maximalen Längenwert Lmax im we
sentlichen ohne Verzögerung und bei durch einen Ansetzvor
gang mittels eines Hilfsfadens bedingten längeren Garnfeh
lern mit einer jeweiligen Fehlerlänge größer oder gleich dem
vorgebbaren maximalen Längenwert Lmax zumindest derart zeit
lich verzögert erfolgt, daß eine Trennung des Hilfsfadens un
terbleibt.
Hierbei ist die Abzugslänge des zur Entfernung des Garnfeh
lers wieder von der das Garn aufnehmenden Spule abzuwickeln
den Garnstücks vorzugsweise derart durch die elektronische
Steuereinheit bestimmbar, daß diese Abzugslänge bei einem
durch einen Ansetzvorgang bedingten Garnfehler zumindest
gleich der Länge des Hilfsfadens ist.
Die elektronische Steuereinheit kann einen Mikroprozessor
und beispielsweise eine Eingabeeinheit umfassen, über welche
insbesondere die maximale Fehlerlänge, die gerade noch zuläs
sige Fehlerlänge, die zu erwartende Hilfsfadenlänge und/oder
der maximale Querschnittswert eingebbar sind. Die jeweilige
Verzögerung des Trennvorgangs erfolgt zweckmäßigerweise un
ter Berücksichtigung der Hilfsfadenlänge und der Spulge
schwindigkeit.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines einer Spulstelle
einer Spulmaschine zugeordneten Garnreini
gers,
Fig. 2 ein Diagramm zur Darstellung der Abhängig
keit des Zeitpunkts des Trennvorgangs von
der Garnfehlerlänge, wobei die erfaßte Dick
stelle einem durch den Spinnvorgang beding
ten Garnfehler entspricht, und
Fig. 3 ein Diagramm zur Darstellung der Abhängig
keit des Zeitpunkts des Trennvorgangs von
der Garnfehlerlänge, wobei die erfaßte Dick
stelle einem durch einen Ansetzvorgang mit
tels eines Hilfsfadens bedingten Garnfehler
entspricht.
Fig. 1 zeigt eine Spulstelle 12 einer Spulmaschine, bei der
Garn 26 von einer Spule 24 abgezogen und auf eine Spule 28,
welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Kreuzspule
ist, aufgespult wird.
Der Spulstelle 12 ist ein Garnreiniger 10 zugeordnet, wel
cher zum Erfassen und Beseitigen von Garnfehlern insbesonde
re vorgebbarer Dicke und Länge dient und einen Meßfühler 14
zur laufenden Überwachung des Garnquerschnitts bzw. -durch
messers aufweist.
Der Meßfühler 14, bei dem es sich beispielsweise um einen ka
pazitiven Fühler handeln kann, liefert eine Meßspannung UM,
die mittels eines Verstärkers 30 verstärkt und einer elektro
nischen Steuereinheit 18 des Garnreinigers 10 zugeführt
wird.
Die elektronische Steuereinheit 18 dient zur Auswertung der
vom Meßfühler 14 gelieferten Meßspannungen UM sowie zur An
steuerung einer Garntrennvorrichtung 16 und einer Spulstel
len-Ansetzeinrichtung 34. Diese Spulstellen-Ansetzeinrich
tung 34 kann beispielsweise eine Absaugdüse zur Aufnahme des
beispielsweise nach einem Garntrennvorgang auf die Spule 28
aufgewickelten Garnendes sowie Mittel zur Entfernung eines
jeweiligen Garnfehlers und zum erneuten Verbinden des vom
Garnfehler befreiten Garnendes mit dem anderen Garnende bei
spielsweise mittels eines Spleiß- oder Knotvorgangs umfas
sen.
An die elektronische Steuereinheit 18 des Garnreinigers 10
ist ferner eine Eingabeeinheit 32 angeschlossen, über die
beispielsweise die jeweiligen Grenzwerte von für die Garnrei
nigung maßgeblichen Qualitätsmerkmalen, wie beispielsweise
Dicke und Länge, eingebbar sind.
Die Funktionsweise des in Fig. 1 gezeigten Garnreinigers 10
wird im folgenden anhand der Diagramme gemäß den Fig. 2 und
3 beschrieben:
Abschnitt A des in Fig. 2 gezeigten Diagramms gibt die
Längen LF und L′F zweier vom Garnreiniger 10 erfaßter Garn
fehler 20 bzw. 20′ im Garn 26 (vgl. auch Fig. 1) an.
Im Abschnitt B dieses Diagramms ist der Verlauf der vom Meß
fühler 14 an die elektronische Steuereinheit 18 gelieferten
Meßspannung UM für die beiden erfaßten Garnfehler 20 bzw.
20′ wiedergegeben. Es ergibt sich jeweils ein rechteckförmi
ger Spannungsverlauf, wobei die Anstiegsflanke jeweils zu
dem Zeitpunkt auftritt, zu dem die Dickstelle bzw. der Garn
fehler 20, 20′ in den Meßfühler 14 (vgl. Fig. 1) einläuft.
Die abfallende Flanke des jeweiligen rechteckförmigen Meß
spannungssignals UM tritt jeweils dann auf, wenn vom Meßfüh
ler 14 das Ende des betreffenden Garnfehlers 20 bzw. 20′
erfaßt wird.
Im Abschnitt C des in Fig. 2 gezeigten Diagramms ist der als
Spannungsimpuls auftretende, von der elektronischen Steuer
einheit 18 an die Garntrennvorrichtung 16 gelieferte Trennbe
fehl TB bzw. TB′ über der Zeit t dargestellt.
Bei den in Fig. 2 gezeigten Dickstellen handelt es sich um
Garnfehler 20, 20′, wie sie beim normalen Spinnvorgang auf
treten. Derartige Garnfehler sind im allgemeinen relativ
kurz und liegen selten oberhalb einem Wert von beispielswei
se etwa 80 mm. Beide in Fig. 2 dargestellten Garnfehler 20,
20′ weisen eine Länge unterhalb einem derartigen maximalen
Längenwert Lmax auf. Andererseits besitzen diese beiden Garn
fehler 20 (als durchgezogene Linie dargestellt) und 20′ (ge
strichelt dargestellt) jeweils eine solche Länge LF bzw.
L′F, welche oberhalb einem gerade noch zulässigen Längenwert
Lz liegen. Beide Dickstellen 20, 20′ werden demnach als Garn
fehler behandelt, während Dickstellen mit einer Länge gerin
ger als der gerade noch zulässige Längenwert Lz nicht mehr
als Garnfehler behandelt werden.
In Fig. 3 ist ein Fig. 2 vergleichbares Diagramm gezeigt,
wobei jedoch die dort dargestellten Garnfehler 22 bzw. 22′
jeweils eine solche Länge aufweisen, die größer als der maxi
male Längenwert Lmax ist. Entsprechend tritt die abfallende
Flanke der jeweiligen vom Meßfühler 14 (vgl. Fig. 1) gelie
ferten rechteckförmigen Meßspannung UM zeitlich nach der
gerade noch zulässigen Zeitdauer Tz und der maximalen Zeit
dauer Tmax auf, die bei angenommen konstanter Garnabzugs
geschwindigkeit dem gerade noch zulässigen Längenwert Lz
bzw. dem maximalen Längenwert Lmax entsprechen.
Bei den deutlich größere Längen, z. B. 100 mm bis 300 mm, auf
weisenden Dickstellen 22, 22′ gemäß Fig. 3 handelt es sich
um Garnfehler, welche durch einen in der Spinnmaschine er
folgten Ansetzvorgang mittels eines Hilfsfadens bedingt
sind.
Bei einem derartigen nach einem jeweiligen Fadenbruch in der
Spinnmaschine erfolgenden Ansetzen mittels eines Hilfsfadens
wird beispielsweise zunächst das eine Ende des Hilfsfadens
ohne dessen Befestigung am abgebrochenen Garnende um den
Spinnkops gewickelt und anschließend das andere Hilfsfadenen
de derart an das beispielsweise von einem Lieferwalzenpaar
gelieferte zu spinnende Material angesetzt, das die Fasern
des zu spinnenden Materials in dieses andere Hilfsfadenende
eingebunden werden. Nachdem das Aufwickeln des einen Hilfsfa
denendes gemäß einem genau gesteuerten Ablauf erfolgt, ist
die zum Ansetzen verfügbare Restfadenlänge bei jedem Faden
bruchbeheben gleich. Kleine Längendifferenzen ergeben sich
beispielsweise bei einer Ringspinnmaschine lediglich durch
die Lage der Ringbank im Bereich der Kopsspitze während des
Anwickelns und durch den Zeitpunkt des Ansetzens des Hilfsfa
dens an den Faserstrom. Damit ist gewährleistet, daß die Län
ge des Ansetzers, welcher beispielsweise einen doppelten Fa
denquerschnitt aufweist, ebenfalls eine bekannte Länge be
sitzt. Diese Ansetzerlänge kann beispielsweise 100 bis 300
mm betragen. Demgegenüber weist der verwendete Hilfsfaden
beispielsweise eine Länge von etwa 1,6 m auf.
Jeder an der Spinnmaschine mittels eines Hilfsfadens behobe
ne Fadenbruch verbleibt als Fadenunterbruch auf dem Spinn
kops, d. h. beim vorliegenden Ausführungsbeispiel auf der ab
zuwickelnden Spule 24. Bei jedem während des Umspulens an
der Spulstelle 12 auftretenden Fadenunterbruch muß demnach
zwangsläufig ein Spleiß- oder Knotvorgang erfolgen.
Der Garnreiniger 10 bzw. dessen elektronische Steuereinheit
18 ist nun derart ausgelegt, daß bei jeweils durch eine Dick
stelle gebildeten Garnfehlern 20, 20′, 22, 22′ anhand deren
Länge LF, L′F zwischen durch den normalen Spinnvorgang be
dingten kürzeren Garnfehlern 20, 20′ und durch einen Ansetz
vorgang mittels eines Hilfsfadens bedingten längeren Garnfeh
lern 22, 22′ unterschieden wird.
Wie anhand von Fig. 2 gezeigt ist, wird ein durch einen nor
malen Spinnvorgang bedingter kürzerer Garnfehler 20, 20′ da
durch erkannt, daß die Länge einer betreffenden Dickstelle
mit einem Querschnitt oberhalb einem vorgebbaren Grenzwert,
z.B. + 60%, zwischen dem vorgebbaren gerade noch zulässigen
Längenwert Lz und dem ebenfalls vorgebbaren maximalen Längen
wert Lmax liegt. Für die vom Meßfühler 14 (vgl. Fig. 1) ge
lieferte Meßspannung UM bedeutet dies, daß die abfallende
Flanke, welche beim Erfassen des Fehlerendes auftritt, zwi
schen der gerade noch zulässigen Zeit Tz und der maximalen
Zeit Tmax liegt. Für beide in Fig. 2 dargestellte Garnfehler
20, 20′ sind diese Voraussetzungen erfüllt.
Bei diesen als durch den normalen Spinnvorgang bedingte Garn
fehler 20, 20′ erfaßten Dickstellen wird das Garn nach der
Fehlererfassung im wesentlichen ohne zeitliche Verzögerung
durchtrennt. Kurz nach Auftreten der jeweiligen abfallenden
Flanke der Meßspannung UM bzw. dem Auftreten des Endes des
Garnfehlers 20 bzw. 20′ gibt demnach die elektronische Steu
ereinheit 18 (vgl. Fig. 1) einen Trennbefehl TB bzw. TB′ an
die Garntrennvorrichtung 16 (vgl. Fig. 1) ab, worauf diese
das Garn hinter der betreffenden Dickstelle durchtrennt.
Demgegenüber werden auftretende Dickstellen als durch ein An
setzen mittels eines Hilfsfadens bedingte Garnfehler 22, 22′
(vgl. Fig. 3) erkannt, wenn die Länge dieser Dickstellen
größer oder gleich dem maximalen Längenwert Lmax ist. Bezüg
lich der vom Meßfühler 14 gelieferten Meßspannung UM bedeu
tet dies, daß deren mit dem Ende des Garnfehlers 22, 22′ zu
sammenfallende abfallende Flanke nach dem Zeitpunkt Tmax auf
treten muß. Bei den in Fig. 3 dargestellten Dickstellen bzw.
Garnfehlern 22, 22′ sind diese Voraussetzungen erfüllt.
Anders als bei den durch einen normalen Spinnvorgang beding
ten Garnfehlern (vgl. Fig. 2) wird die Abgabe der Trennbefeh
le TB, TB′ an die Garntrennvorrichtung 16 bei diesen jeweils
durch ein Ansetzen mittels eines Hilfsfadens bedingten Garn
fehlern 22, 22′ (Fig. 3) zeitlich verzögert. Die Verzögerung
dieser Trennbefehle TB bzw. TB′ erfolgt derart, daß eine
Trennung des Hilfsfadens unterbleibt. Dies bedeutet, daß die
Trennbefehle TB, TB′ erst nach dem Auftreten des ansetzerbe
dingten Fadenunterbruchs in der Spulstelle 12 erzeugt
werden. Ein solcher Fadenunterbruch wird jeweils zum Zeit
punkt TH erfaßt, der mit dem Zeitpunkt zusammenfällt, zu dem
das freie Ende des die Länge LH aufweisenden Hilfsfadens vom
Meßfühler 14 bzw. einem gesonderten Fadenwächter (nicht ge
zeigt) erfaßt wird.
Die Trennbefehle TB, TB′ können unabhängig von der jeweili
gen Länge der als ansetzerbedingte Garnfehler 22, 22′ erkann
ten Dickstellen jeweils in Abhängigkeit vom Auftreten des ge
nannten Fadenunterbruchs bzw. nach dem Zeitpunkt TH ausge
löst werden. Sicherheitshalber wird jedoch nach Ablauf einer
bestimmten Zeitspanne ein Schnitt unabhängig davon durchge
führt, ob ein Fadenunterbruch auftritt oder nicht.
Obwohl die in Fig. 3 gezeigten Garnfehler 22, 22′ (durch
eine durchgezogene bzw. eine gestrichelte Linie dargestellt)
unterschiedliche Längen LF, L′F besitzen, treten die beiden
Trennbefehle TB bzw. TB′ zum gleichen Zeitpunkt nach dem er
faßten Fadenunterbruch auf. Maßgeblich ist allein, daß eine
Trennung des Hilfsfadens unterbleibt. Im vorliegenden Fall
erfolgt der veranlaßte Schnitt infolge des Fadenunterbruchs
jeweils ins Leere. Dadurch ist sichergestellt, daß auch
solche Fehler, die zwar Längen zwischen Lmax und LH aufwei
sen, jedoch nicht durch einen Ansetzvorgang bedingt sind, zu
verlässig beseitigt werden. Grundsätzlich ist jedoch auch
denkbar, daß bei Garnfehlern entsprechender Länge der jewei
lige Trennbefehl unterdrückt wird, sofern die
Wahrscheinlichkeit, daß stets hilfsfadenbedingte Unterbrüche
auftreten, genügend groß ist.
Während gemäß Fig. 2 die Trennbefehle TB, TB′ bei jeweils
als spinnprozeßbedingte Garnfehler 20, 20′ erkannten Dick
stellen unterschiedlicher Länge LF, L′F zu unterschiedlichen
Zeiten erzeugt werden, ist grundsätzlich auch denkbar, in
diesem Falle die Trennbefehle jeweils zum gleichen Zeitpunkt
auszulösen, z. B. im Bereich des Zeitpunktes Tmax, zu dem be
reits festgestellt ist, ob ein durch den normalen Spinnpro
zeß bedingter Garnfehler vorliegt oder nicht.
Das Freilegen des auf der Spule 28 (vgl. Fig. 1) aufgewickel
ten Garnendes kann im normalen, bisher üblichen Zyklus erfol
gen. Hierbei wird jedoch durch eine entsprechende Ansteue
rung der Spulstellen-Ansetzvorrichtung 34 durch die elektro
nische Steuereinheit 18 die Länge des von der Spule 28 mit
tels der Konenfadensaugdüse jeweils abgesaugten Garnstücks
in Abhängigkeit von der festgestellten Fehlerart bestimmt.
Die Abzugslänge wird bei Vorliegen eines durch einen Ansetz
vorgang bedingten Garnfehlers zumindest gleich der Länge LH
(vgl. Fig. 3) des Hilfsfadens gewählt. Bei Vorliegen eines
durch den normalen Spinnvorgang bedingten kürzeren Garnfeh
lers wird die Spulstellen-Ansetzeinrichtung 34 bzw. die Kon
enfadensaugdüse durch die elektronische Steuereinheit 18
dazu veranlaßt, ein entsprechend kürzeres Garnstück von der
Spule 28 abzusaugen.
Die gewünschten Werte Lz bzw. Tz und Lmax bzw. Tmax können
ebenso wie ein maximal zulässiger Querschnittswert, ab dem
Drehstellen jeweils als Garnfehler behandelt werden, über
die mit der elektronischen Steuereinheit 18 verbundene Einga
beeinheit 32 eingegeben werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Reinigung von Garnfehlern an einer Spul
stelle, bei dem der Garnquerschnitt bzw. -durchmesser
während des Spulvorgangs laufend abgetastet, zur Beseiti
gung von Garnfehlern vorgebbarer Dicke und Länge das
Garn nach Erfassen eines betreffenden Garnfehlers durch
trennt und das auf die Spule aufgewickelte Garnende von
der Spule abgenommen und nach Entfernung des Garnfehlers
insbesondere durch einen Spleiß- oder Knotvorgang wieder
mit dem anderen Garnende verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei jeweils durch eine Dickstelle gebildeten Garnfeh
lern anhand deren Länge zwischen durch den Spinnvorgang
bedingten kürzeren und durch einen Ansetzvorgang mittels
eines Hilfsfadens bedingten längeren Garnfehlern unter
schieden wird und daß bei einem jeweiligen durch einen
Ansetzvorgang bedingten Garnfehler der Trennvorgang nach
Erfassen dieses längeren Garnfehlers zeitlich zumindest
derart verzögert wird, daß eine Trennung des Hilfsfadens
unterbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugslänge des nach dem Auslösen des Trennvor
gangs bzw. nach Auftreten des durch den Ansetzvorgang be
dingten Fadenbruches wieder von der Spule abgewickelten
Garnstücks zur Entfernung des Garnfehlers in Abhängig
keit von der festgestellten Fehlerart bestimmt wird,
wobei diese Abzugslänge nach Erfassen eines durch einen
Ansetzvorgang bedingten Garnfehlers zumindest gleich der
Länge des Hilfsfadens ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß infolge eines Garnfehlers mit einer für einen Ansetz
vorgang typischen Länge in jedem Fall ein verzögerter
Trennvorgang durchgeführt wird, und zwar unabhängig da
von, ob ein insbesondere durch den Hilfsfaden bedingter
Fadenunterbruch auftritt oder nicht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennvorgang unmittelbar nach Erfassen des durch
den Ansetzvorgang mittels eines Hilfsfadens bedingten Fa
denunterbruches ausgelöst wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch den Spinnvorgang bedingter Garnfehler bei
Vorliegen einer Fehlerlänge zwischen einem vorgebbaren
gerade noch zulässigen Längenwert und einem vorgebbaren
maximalen Längenwert und ein durch einen Ansetzvorgang
bedingter Garnfehler bei Vorliegen einer Fehlerlänge
größer oder gleich dem maximalen Längenwert erfaßt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der maximale Längenwert größer als etwa 80 mm und
vorzugsweise größer als etwa 100 mm ist und insbesondere
zwischen etwa 100 und etwa 300 mm liegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Garn nach Erfassen eines durch den Spinnvorgang
bedingten Garnfehlers zumindest im wesentlichen ohne Ver
zögerung durchtrennt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine jeweilige Dickstelle des Garns jeweils nur nach
Überschreiten eines vorgebbaren maximalen Querschnitts
werts als Garnfehler behandelt wird.
9. Garnreiniger zum Erfassen und Beseitigen von Garnfehlern
vorgebbarer Dicke und Länge, mit einem Meßfühler (14)
zur laufenden Überwachung des Garnquerschnitts, einer
Garntrennvorrichtung (16) und einer elektronischen Steu
ereinheit (18) zur Auswertung der vom Meßfühler (14) er
haltenen Signale sowie zur Ansteuerung der Garntrennvor
richtung (16), insbesondere zur Durchführung des Verfah
rens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Garntrennvorrichtung (16) durch die elektroni
sche Steuereinheit (18) derart in Abhängigkeit von der
jeweils erfaßten Länge der Garnfehler ansteuerbar ist,
daß die Ansteuerung der Garntrennvorrichtung (16) bei
durch den Spinnvorgang bedingten kürzeren Garnfehlern
mit einer jeweiligen Fehlerlänge unterhalb einem vorgeb
baren maximalen Längenwert Lmax im wesentlichen ohne Ver
zögerung und bei durch einen Ansetzvorgang mittels eines
Hilfsfadens bedingten längeren Garnfehlern (22) mit
einer jeweiligen Fehlerlänge größer oder gleich dem vor
gebbaren maximalen Längenwert Lmax zumindest derart zeit
lich verzögert erfolgt, daß eine Trennung des Hilfsfa
dens unterbleibt.
10. Garnreiniger nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugslänge des zur Entfernung des Garnfehlers
wieder von der das Garn (26) aufnehmenden Spule (28) ab
zuwickelnden Garnstücks derart durch die elektronische
Steuereinheit (18) bestimmbar ist, daß diese Abzugslänge
bei einem durch einen Ansetzvorgang bedingten Garnfehler
(22) zumindest gleich der Länge (LH) des Hilfsfadens
ist.
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