DE19938628A1 - Spulstelle einer automatischen Spulmaschine - Google Patents
Spulstelle einer automatischen SpulmaschineInfo
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Abstract
Die Spulstelle einer automatischen Spulmaschine besitzt eine Spleißeinrichtung (7) zur Verbindung der Fadenenden nach einer Fadenunterbrechung. Durch Einbringen von Flüssigkeit werden Naßspleiße erzeugt. Stromab zur Spleißeinrichtung (7) ist ein kapazitiver Sensor (13) angeordnet, mit dem die Veränderung des Dielektrikums beim Passieren der angefeuchteten Spleißverbindung (24) detektiert wird und der mit einer Auswerteeinrichtung (12) gekoppelt ist, die bei Unterschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes D SW (32) der Veränderung wegen eines zu geringen Wassergehaltes ein Signal erzeugt. Das Signal löst einen Reinigerschnitt aus. Neben der Überwachung der Garnqualität werden die Signale zur Überwachung der Funktionsfähigkeit der Spleißeinrichtung (7) herangezogen. DOLLAR A Die Erfindung erlaubt die Erzeugung von Naßspleißen mit sehr geringem Feuchtigkeitsgehalt, ohne daß dadurch Störungen im Spulprozeß verursacht werden oder die Garnqualität beeinträchtigt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Spulstelle einer automatischen
Spulmaschine, die eine Spleißeinrichtung zur Verbindung der
Fadenenden nach einer Fadenunterbrechung besitzt, und bei der
Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in die Spleißverbindung
eingebracht wird.
Mit Druckluft-Fadenspleißeinrichtungen werden zwei oder
gegebenenfalls mehrere Fadenenden miteinander verbunden, wobei
die Fadenenden aufgelockert und die aufgelockerten Spinnfasern
beider Fadenenden mittels eines oder mehrerer Druckluftstöße
miteinander verspleißt werden können. Durch wechselseitiges
Verwirren, Verhaken, Verwirbeln sowie Umwinden der Fasern der
Fadenenden entsteht eine zugfeste Verbindung. Bei besonders
dünnen Fäden oder bei Fäden mit besonderer Faserstruktur reicht
die Haftung der Fasern untereinander unter Umständen nicht aus.
Zur Verbesserung des Verbindungsvorganges, der Haltbarkeit oder
des Aussehens der Spleißstelle wird bei aus bestimmten
Spinnfasern, zum Beispiel Leinfasern, bestehenden Fäden der
Spleißluft eine dosierte Flüssigkeitsmenge zugegeben und ein
sogenannter Naßspleiß erzeugt. Naßspleiße werden außer bei
Garnen aus Leinfasern auch bei Garnen aus anderen pflanzlichen
Naturfasern wie Baumwollzwirnen oder Denim-Garnen eingesetzt.
In einer aus der DE 33 37 895 C2 bekannten
Fadenspleißvorrichtung reichert zum Beispiel eine
Injektionseinrichtung beim Spleißen die Spleißluft mit Wasser
an. Dabei muß eine kleine Flüssigkeitsmenge ganz genau dosiert,
zerstäubt und zusammen mit der ebenfalls dosierten Spleißluft
der Spleißkammer zugeführt werden.
Ein bevorzugter Einsatzfall für Spleißeinrichtungen sind
beispielsweise Spulstellen von Spulmaschinen, wie sie in der
DE 196 50 879 A1 offenbart sind.
In einer weiteren Ausführungsform einer Naßspleißeinrichtung,
wie sie die DE 33 23 982 C2 zeigt, mündet eine
Befeuchtungsleitung in die zur Spleißkammer führende
Druckluftleitung. Dabei wird die Feuchtigkeitsmenge dosiert in
Abhängigkeit von der Zeitdauer des Druckluftstoßes eingebracht.
Die Einführung neuer Garntechnologien, inbesondere im Bereich
des Kompaktspinnens, erhöht die Anforderungen an
Naßspleißeinrichtungen wesentlich im Vergleich zu den
Anforderungen, wie sie an die Verbindungstechnik bei Garnen für
die Leinenherstellung gestellt werden.
Auch spielt der Grad der allgemeinen Verschmutzung der
Spulstelle durch vom Naßspleiß abgegebene Feuchtigkeit während
des Spulprozesses eine zunehmend größere Rolle. Es ist daher
erwünscht, die Spleißwassermenge klein halten zu können. Die
Wassermenge kann mittels Einrichtungen und Verfahren, wie sie
zum Beispiel in der bereits erwähnten DE 33 37 895 C2
beschrieben sind, dosiert aufgebracht werden.
Mit jeder Reduzierung der eingestellten Dosis der Wassermenge
sinkt jedoch auch die Sicherheit, daß die Spleißverbindung
ausreichend Wasser für die erforderliche Festigkeit des
Naßspleißes und damit des Garns erhält. Wird für die Dosierung
eine Wassermenge gewählt, die, wie üblich, deutlich über der
für eine ausreichende Festigkeit des Garns erforderlichen
Wassermenge liegt, wird eine Behinderung beim Einbringen des
Wassers, zum Beispiel durch Verschmutzung der Zuführleitung,
zwar eine Unterschreitung der Soll-Spleißwassermenge
verursachen. Trotzdem wird immer noch genügend Feuchtigkeit in
die Spleißverbindung eingebracht, um die erforderliche
Festigkeit des Garns zu erreichen. Würde die Dosis der in die
Spleißverbindung eingebrachten Soll-Spleißwassermenge so stark
reduziert, daß die Feuchtigkeit der Spleißverbindung gerade
noch ausreicht, um die erforderliche Festigkeit zu erzeugen,
wird schon durch eine geringe Behinderung in der Zuführung des
Wassers, die eine merkliche Senkung des Feuchtigkeitsgehaltes
der Spleißverbindung nach sich zieht, die tatsächlich
aufgebrachte Wassermenge nicht mehr ausreichend sein. Die
Festigkeit der Spleißverbindung und damit die Haltbarkeit des
Garns würde in diesem Fall ungenügend werden. Dies führt zu
Fadenbrüchen, Störungen in weiteren Prozeßabläufen oder auch zu
Qualitätsminderungen des fertigen Garns. Um diese Nachteile zu
vermeiden, wird die Dosis der aufzubringenden
Feuchtigkeitsmenge nach den bekannten Verfahren und
Vorrichtungen zwar relativ klein gehalten, sie wird jedoch aus
Sicherheitsgründen so reichlich bemessen, daß sie die für eine
ausreichende Festigkeit des Naßspleißes erforderliche
Feuchtigkeitsmenge ganz erheblich übertrifft. Ein Ausschöpfen
noch vorhandener Spielräume für Senkungen der aufzubringenden
Feuchtigkeitsmenge erfolgt aus den vorerwähnten
Sicherheitsbedenken nicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu
mindern oder zu beseitigen und eine ausreichende
feuchtigkeitsabhängige Festigkeit von Spleißverbindungen auch
beim Reduzieren der jeweils aufzubringenden Feuchtigkeitsmenge
zu sichern.
Diese Aufgabe wird durch eine Spulstelle mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Beim Betreiben einer Naßspleißeinrichtung mit nachgeordnetem
Garnreiniger steht der Verwendung eines kapazitiven Sensors
entgegen, daß bereits kleinste Mengen Feuchtigkeit aus
Naßspleißverbindungen, die sich im Bereich des kapazitiven
Sensors ablegen, zu signifikanten Verfälschungen des
Garnreinigungsergebnisses führen. Bleibt ein Wassertropfen an
einem Reiniger hängen, kommt es zu Fehlmessungen oder der
Meßkopf kann falsch abgeglichen werden. Anschließend kann ein
Garnnummernalarm beim Eintrocknen des Tropfens auftreten. Dies
stört die Produktion und die Garnqualitätsüberwachung. Obwohl
die Feuchtigkeitsmenge in einem Naßspleiß relativ klein
gehalten ist, verändern sich die kapazitiven Meßwerte des
Fadens durch diese eingebrachte Feuchtigkeitsmenge erheblich
und würden eine fortlaufende Qualitätsüberwachung nachteilig
beeinflussen beziehungsweise verfälschen. Das führt dazu, daß
an Spulstellen mit Naßspleißeinrichtungen üblicherweise nur
optische Sensoren eingesetzt werden. Der Einsatz von lediglich
optischen Sensoren in Reinigern schränkt jedoch die
Messmöglichkeiten und damit die Zahl meßbarer Garnparameter
sowie die Sicherheit der Messergebnisse, wie sie durch
gleichzeitige Auswertung kapazitiver und optischer Meßwerte
erzielbar ist, beträchtlich ein.
Die Erfindung überwindet sowohl das Vorurteil, daß kapazitive
Sensoren an Fäden mit angefeuchteten Spleißverbindungen
vermieden werden sollten, wie auch das Vorurteil, daß das
Anstreben einer geringstmöglichen Wassermenge zwangsläufig zu
Einbußen in der Sicherung der Garnqualität führt.
Gemäß der Erfindung ist in der Spulstelle stromab zur
Spleißeinrichtung ein kapazitiver Sensor angeordnet, mit dem
eine Veränderung des Dielektrikums beim Passieren der
angefeuchteten Spleißverbindung detektierbar ist. Der Sensor
ist mit einer Auswerteeinheit gekoppelt, die bei Unterschreiten
eines vorgebbaren Schwellwertes der Veränderung ein Signal
erzeugt. Das erzeugte Signal dient vorzugsweise als
Fehlersignal: Über ein Anzeigemittel kann vorteilhaft eine
Fehlermeldung angezeigt werden. In einer bevorzugten Ausführung
ist im Fadenlauf ein Reiniger angeordnet, und das erzeugte
Signal löst einen Reinigerschnitt aus. Mit einer derartigen
Ausbildung der Spulstelle kann eine unzureichende
Spleißverbindung beseitigt und durch eine einwandfreie
Spleißverbindung ersetzt werden.
Auf diese Weise werden Spleißverbindungen, die nicht oder nicht
ausreichend angefeuchtet sind, sicher erkannt. Die
Verschmutzungsgefahr von Bauteilen der Spulstelle und der
Verbrauch an Spleißflüssigkeit wird durch die Reduzierung der
aufzubringenden Dosis der Flüssigkeitsmenge gesenkt. Die
Beeinflussung oder die Verfälschung von Meßwerten
beziehungsweise der laufenden Qualitätsüberwachung aufgrund
verschmutzter Sensoren kann vermieden werden.
Ist ein Datenspeicher zur Speicherung der erzeugten Signale
vorhanden und werden die erzeugten Signale zur Überwachung der
Funktionsfähigkeit der Spleißeinrichtung herangezogen, kann
zusätzlich zur Behebung von Qualitätsmängeln, die durch nicht
ausreichend angefeuchtete Spleißverbindungen hervorgerufen
werden, auch ein Mangel in der Funktion der Spleißvorrichtung
erkannt und behoben werden. Vorzugsweise werden Kriterien für
mangelnde Funktionsfähigkeit der Spleißeinrichtung bestimmt und
gespeichert. Es werden die erzeugten Signale mit den Kriterien
verglichen und bei Erfüllung der Kriterien ein Störungssignal
erzeugt.
Vorteilhaft sind Mittel zur Reinigung von Bauteilen der
Spleißeinrichtung vorhanden, und bei Vorliegen eines
Störungssignals wird eine Bauteilreinigung sowie eine
anschließende Wiederholung der Spleißverbindung aktiviert. Mit
dem Abschalten der Spulstelle bei Vorliegen eines
Störungssignals wird die Erzeugung weiterer fehlerhafter
Spleißverbindungen vermieden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Dielektrikum beim
Passieren der Spleißverbindung gezielt nur im Bereich der
Spleißverbindung detektiert und geht nicht in eine
durchlaufende Massebestimmung des Fadens ein. Auf diese Weise
werden fehlerhafte Auswertungen insbesondere bezüglich der
Masse des Fadens vermieden. Vorzugsweise ist zusätzlich zum
kapazitiven Sensor ein optischer Sensor vorhanden. Der
kapazitive Sensor nimmt vorteilhaft auch außerhalb des
Bereiches der Spleißverbindungen Messungen am Faden vor.
Mit dem Einsatz eines optischen Sensors zusätzlich zum
kapazitiven Sensor ist die Bestimmung der Dichte des Fadens und
somit weiterer Garnparameter durchführbar. In einer Kombination
von optischem Sensor und kapazitivem Sensor kann ein Sensor die
alleinige fortlaufende Fadenprüfung ausführen, wenn der andere
Sensor vorübergehend zu anderen Zwecken eingesetzt wird.
Damit werden die Einsatzmöglichkeiten der Meßeinrichtung, die
Zahl der meßbaren Garnparameter sowie die Sicherheit der
Messungen erheblich erhöht. Einer weiteren Sicherung der
Garnqualität dienen vorteilhaft Mittel zur Erfassung
statistischer Daten über die Gesamt-Spulenqualität sowie ein
Monitoring-System zur Anzeige der Ergebnisse.
Verschmutzungen der Sensoren oder der Spulstelle allgemein
durch von der Spleißverbindung abgegebene Feuchtigkeit können
vermieden werden, wenn die in die Spleißverbindung eingebrachte
Flüssigkeitsmenge unter 0,15 ml, insbesondere unter 0,1 ml,
liegt. Der Schwellwert ist kleiner als die Sollmenge. Die
Differenz von Sollmenge und Schwellwert muß mindestens der für
eine ausreichenden Festigkeit der Spleißverbindung
erforderlichen Wassermenge entsprechen.
Die Erfindung erlaubt auf einfache Weise, die sich durch eine
Reduzierung der in die Spleißverbindung einzubringenden
Feuchtigkeitsmenge ergebenden Vorteile einer geringen
Feuchtigkeitsmenge beziehungsweise die Minderung von Nachteilen
durch eine zu reichliche Feuchtigkeitsmenge in der
Spleißverbindung zu nutzen, ohne die Sicherheit zu gefährden,
eine ausreichende Haltbarkeit des Fadens und eine gewünschte
Garnqualität zu erzielen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den Darstellungen der
Figuren entnehmbar.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Spulstelle,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Meßergebnisses,
durch das die Wassermenge im Naßspleiß angezeigt wird,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Meßergebnisses,
durch das eine nicht ausreichende Wassermenge im
Naßspleiß angezeigt wird,
Fig. 4 eine weitere schematische Darstellung eines
Meßergebnisses, durch das eine zu große Wassermenge im
Naßspleiß angezeigt wird.
In der in Fig. 1 dargestellten Spulstelle wird ein Faden 1 von
einem Spinnkops 2 abgezogen und auf eine Kreuzspule 3
gewickelt. Der laufende Faden 1 passiert dabei zunächst einen
Ballonbegrenzer 4 und eine Fadenspanneinrichtung 5.
Anschließend durchläuft der Faden 1 eine
Fadenschneideinrichtung 6, eine Spleißeinrichtung 7, einen
Reiniger 8 und eine Führungsöse 9. Die Antriebstrommel 10
treibt die Kreuzspule 3 während des Spulvorganges über
Reibschluß an. Ein Motor 11 erteilt der Antriebstrommel 10 die
Drehbewegung. Der Reiniger 8 weist einen kapazitiven Sensor 13
auf und ist über eine Leitung 14 mit der Auswerteeinrichtung 12
verbunden. In dem in der Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist ein Datenspeicher in die
Auswerteeinrichtung 12 integriert. Die Steuereinrichtung 15 ist
über die Leitung 16 mit dem Motor 11, über die Leitung 17 mit
der Auswerteeinrichtung 12 und damit über die
Auswerteeinrichtung 12 mit dem Reiniger 8, über die Leitung 18
mit der Spleißeinrichtung 7, über die Leitung 19 mit einer
Stellvorrichtung 20 und über die Leitung 21 mit der
Fadenschneideinrichtung 6 verbunden. Über die Leitung 22 ist
die Steuereinrichtung mit einer Datenverarbeitungsanlage 23
verbunden, die Mittel zur Erfassung statistischer Daten über
die Gesamt-Spulenqualität sowie ein Monitoring-System zur
Anzeige der Ergebnisse aufweist. Die Leitung 28 dient dem
Datentransfer mit weiteren Einrichtungen zur Steuerung,
Datenspeicherung oder Auswertung und der Ansteuerung von
weiteren Elementen der Spulstelle beziehungsweise der
Spulmaschine.
Weitere Einzelheiten, beispielsweise des Antriebs oder der
Steuerung, die aus Vereinfachungsgründen und der besseren
Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt sind, gehen aus dem
in der DE 196 50 879 A1 oder anderen oben angeführten
Druckschriften offenbarten Stand der Technik hervor.
Eine von der Spleißeinrichtung 7 erzeugte Spleißverbindung 24
ist mit einer genau dosierten kleinen Flüssigkeitsmenge
beaufschlagt und durchläuft anschließend den kapazitiven
Sensor 13 des Reinigers 8. Der durch Feuchtigkeit in der
Spleißverbindung 24 erzeugte Meßwert ist trotz der kleinen
Menge an Flüssigkeit immer noch wesentlich größer als der durch
die Masse des Fadens 1 erzeugte Meßwert. Mittels einer an sich
bekannten Längenmessung des auf die Kreuzspule 3 aufgewickelten
Fadens 1 wird der Zeitpunkt des Durchgangs der
Spleißverbindung 24 durch den Sensor 13 vorbestimmt und eine
zielgerichtete Messung des Dielektrikums in einem die
Spleißverbindung 24 umfassenden vorbestimmten Abschnitt 29 des
Fadens 1 durchgeführt. Dabei wird zunächst die Fadenmasse
außerhalb der Spleißverbindung 24, dann die Gesamtmasse der
Spleißverbindung 24 selbst und die an die Spleißverbindung 24
anschließende Fadenmasse kapazitiv gemessen. Die Feuchtigkeit
in der Spleißverbindung 24 führt dabei zu einem deutlichen
Ansteigen und Wiederabfallen des Meßwertes.
Die Fig. 2 zeigt die Meßwerte als Kurvenverlauf über einer
Zeitachser dargestellt. Zu Beginn des Abschnitts 29 des
Fadens 1 am mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichneten Punkt
verläuft die Kurve 35 auf einem niedrigen, durch die Fadenmasse
außerhalb der Spleißverbindung 24 erzeugten Niveau mit dem
Meßwert DM 31. Die Kurve 35 überschreitet den Schwellwert DSW 32
und erreicht ihr Maximum mit dem Meßwert Dmax 34, wobei die
durch den Meßwert Dmax 34 repräsentierte Feuchtigkeitsmenge
etwas über dem Sollwert DSoll 33 für die einzubringende
Feuchtigkeitsmenge liegt. Der Meßwert Dmax 34 kann zum Beispiel
das 40fache des Wertes DM 31 betragen. Am Ende des
Abschnittes 29 am mit dem Bezugszeichen 36 gekennzeichneten
Punkt ist die Kurve 35 wieder auf den Meßwert DM 31 abgefallen.
Dabei ist die für eine ausreichende Feuchtigkeitsmenge geltende
Bedingung
DSW < Dmax
erfüllt. Es wird kein Fehlersignal erzeugt.
Die Auswertung kann alternativ auch derart durchgeführt werden,
daß die von der Kurve 35 und dem Wert DM 31 eingeschlossene in
der Fig. 2 schraffiert dargestellte Fläche 40 als Maß für die
durch den Feuchtigkeitsgehalt der Spleißverbindung 24
aufgetretene Veränderung zugrunde gelegt und mit einem
entsprechenden Schwellwert verglichen wird. Auch in diesem Fall
wird bei Unterschreiten des entsprechenden Schwellwertes ein
Signal ausgelöst.
Fig. 3 zeigt eine durch die Feuchtigkeitsmenge in der
Spleißverbindung 24 hervorgerufene Veränderung, deren
Wert DT 37 den Sollwert DSoll 33 nicht erreicht und auch den
vorgegebenen Schwellwert DSW 32 unterschreitet. Damit ist
DSW < DT
und die für eine ausreichende Feuchtigkeitsmenge geltende
Bedingung
DSW < DT
nicht erfüllt. Durch die Unterschreitung des
Schwellwertes DSW 32 wird ein Signal erzeugt. Das erzeugte
Signal dient als Fehlersignal und kann über ein Anzeigemittel,
zum Beispiel über den Monitor der Datenverarbeitungsanlage 23,
als Fehlermeldung angezeigt werden.
Gleichzeitig oder alternativ wird aufgrund des erzeugten
Signals über die Steuereinrichtung 15 die
Fadenschneideinrichtung 6 angesteuert und ein Reinigerschnitt
ausgelöst. Anschließend wird zwischen den Fadenenden erneut
eine Spleißverbindung 24 hergestellt, die ebenfalls den
Sensor 13 durchläuft und überprüft wird. Treten zwei oder
mehrere aufeinander folgende Wiederholungen des Spleißvorganges
auf, wird aus dem Erreichen einer vorbestimmten Zahl von
Wiederholungen auf mangelnde Funktionsfähigkeit der
Spleißeinrichtung 7 geschlossen.
Das Unterschreiten des Schwellwertes der Veränderung kann eines
der Kriterien für mangelnde Funktionsfähigkeit sein. Ein
anderes Kriterium kann durch Überschreiten eines weiteren
Schwellwertes bestimmt sein. In diesem Fall ist die Wassermenge
zu groß, und es besteht erhöhte Verschmutzungsgefahr durch
Benetzen von Bauteilen der Spulstelle, insbesondere von
Meßköpfen, und anschließender Staubbindung durch die an den
Oberflächen anhaftende Feuchtigkeit.
Eine Überschreitung eines weiteren vorgegebenen
Schwellwertes DSWO 38 durch den Meßwert DÜ 39 der Veränderung
ist in der Fig. 4 dargestellt. Der Meßwert DÜ 39 der
Veränderung überschreitet sowohl den Schwellwert DSW 32 wie
auch den Sollwert DSoll 33, ohne daß dadurch ein Signal
ausgelöst wird. Das Überschreiten des Schwellwertes DSWO 38
durch den Meßwert DÜ 39 der Veränderung erzeugt ein Signal, das
als Fehlersignal dient. Damit ist
DÜ < DSWO
und die neben der weiter oben angeführten Bedingung DSW < DT
zusätzlich für die Begrenzung einer zulässigen
Feuchtigkeitsmenge in der Spleißverbindung 24 geltende
Bedingung
DÜ < DSWO
nicht erfüllt.
Gleichzeitig wird aufgrund des erzeugten Signals auch in diesem
Fall über die Steuereinrichtung 15 die
Fadenschneideinrichtung 6 angesteuert und ein Reinigerschnitt
ausgelöst.
Unzureichende Spleißverbindungen 24 können durch verschiedene
Fehler oder Störungen hervorgerufen werden. Wird eine
Spleißverbindung 24 als fehlerhaft erkannt, kann der Fehler
Beispiel dadurch verursacht sein, daß eine Druckluftleitung in
der Spleißeinrichtung 7 verstopft ist. Über die
Steuereinrichtung 15 und die Leitung 19 wird die
Stellvorrichtung 20 angesteuert und das Dosierventil 26 so
eingestellt, daß die über die Druckluftleitung 26 aus einer
nicht dargestellten Druckluftquelle Luft mit gegenüber dem
Betriebsdruck erhöhtem Druck der Spleißeinrichtung 7 zugeführt
und ein Ausblasen mit dem Ziel vorgenommen wird, etwaige
vorhandene Verschmutzungen zu lösen und zu entfernen.
Alternativ oder zusätzlich kann ein Reinigen der
Wasserzuführungsleitung mittels erhöhtem Druck durchgeführt
werden. Erzeugt die anschließende Wiederholung des
Spleißvorganges erneut eine mangelhafte Spleißverbindung 24,
wird auf einen nicht automatisch behebbaren Fehler geschlossen,
die Spulstelle stillgesetzt und ein Störsignal erzeugt und
angezeigt.
Die Störung kann des weiteren zum Beispiel auch dadurch
verursacht worden sein, daß der Wasservorrat der
Spleißeinrichtung 7 erschöpft ist, weil das Auffüllen des
Wasservorrates behindert oder unterbrochen ist.
Der Reiniger 8 weist neben dem kapazitiven Sensor 13 einen
optischen Sensor 27 auf. Damit werden die Möglichkeiten der
Messung erheblich vergrößert und über einen Abgleich der
Meßwerte die Sicherheit der Meßergebnisse und der Auswertungen
erhöht. Nimmt der Reiniger 8 auch außerhalb des Bereiches der
Spleißverbindungen 24 Messungen am Faden 1 vor, können damit
Daten über die gesamte Spulenreise erfaßt, statistisch
ausgewertet und die Ergebnisse über ein Monitoring-System
angezeigt werden. Der dem Meßwert DM 31 entsprechende Wert für
die detektierte Masse des Fadens 1 außerhalb des Bereiches der
Spleißverbindungen 24 ist in den Fig. 2 bis 4 gestrichelt
als Durchschnittswert angedeutet.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die
dargestellten Ausführungsbeispiele begrenzt. Weitere
zusätzliche oder alternative Ausführungen im Rahmen der
Erfindung sind möglich.
Claims (13)
1. Spulstelle einer automatischen Spulmaschine, die eine
Spleißeinrichtung (7) zur Verbindung der Fadenenden nach
einer Fadenunterbrechung besitzt und bei der Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, in die Spleißverbindung (24)
einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß stromab zur Spleißeinrichtung (7) ein kapazitiver
Sensor (13) angeordnet ist, mit dem eine Veränderung des
Dielektrikums beim Passieren der angefeuchteten
Spleißverbindung (24) detektierbar ist und der mit einer
Auswerteeinrichtung (12) gekoppelt ist, die bei
Unterschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes DSW (32) der
Veränderung ein Signal erzeugt.
2. Spulstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
erzeugte Signal als Fehlersignal dient und ein
Anzeigemittel zur Anzeige einer Fehlermeldung vorhanden
ist.
3. Spulstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Fadenlauf ein Reiniger (8) angeordnet ist und das
erzeugte Signal einen Reinigerschnitt auslöst.
4. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Datenspeicher zur Speicherung der
erzeugten Signale vorhanden ist und die erzeugten Signale
zur Überwachung der Funktionsfähigkeit der
Spleißeinrichtung (7) herangezogen werden.
5. Spulstelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Kriterien für mangelnde Funktionsfähigkeit der
Spleißeinrichtung (7) bestimmt und gespeichert sind, daß
die erzeugten Signale mit den Kriterien verglichen werden
und daß bei Erfüllung der Kriterien ein Störungssignal
erzeugt wird.
6. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zur Reinigung von Bauteilen der
Spleißeinrichtung (7) vorhanden sind und das Vorliegen
eines Störungssignals eine Bauteilreinigung sowie eine
anschließende Wiederholung des Spleißverbindungsvorgangs
aktiviert.
7. Spulstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Vorliegen eines Störungssignals die
Spulstelle zur Wartung abgeschaltet wird.
8. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dielektrikum beim Passieren der
Spleißverbindung (24) gezielt nur im Bereich der
Spleißverbindung (24) detektiert wird.
9. Spulstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der kapazitive Sensor (13) auch
außerhalb des Bereiches der Spleißverbindung (24) Messungen
am Faden (1) zur Bestimmung der Masse vornimmt.
10. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zum kapazitiven Sensor (13)
ein optischer Sensor (27) vorhanden ist.
11. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zur Erfassung statistischer
Daten über die Gesamt-Spulenqualität sowie ein Monitoring-
System zur Anzeige der Ergebnisse vorhanden sind.
12. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sollwert DSoll (33) der in die
Spleißverbindung (24) einzubringenden Flüssigkeitsmenge
unter 0,15 ml, insbesondere unter 0,1 ml, liegt.
13. Spulstelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwellwert DSW (32) die
Veränderung durch eine Flüssigkeitsmenge repräsentiert, die
wenigstens 0,02 ml unter dem Sollwert DSoll (33) der in die
Spleißverbindung (24) einzubringenden Flüssigkeitsmenge
liegt.
Priority Applications (5)
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |