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Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden eines Ober-
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fadens mit einem Unterfaden Zusatz zu Patent ....... (Patentanmeldung
P 28 10 741.7 -0997-) Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
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Es handelt sich um ein Verfahren und eine Vorrichtung nach Patent
...... (Patentanmeldung P 28 10 741.7 -0997-).
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Dem Hauptpatent lag die Aufgabe zugrunde, bei der Herstellung der
SplciRverbindung alle qualitätsmindernden und von manueller Geschicklichkeit abhängigen
Einflüsse auszuschalten. Nach dem Hauptpatent wird bereits eine Automatik zum Herstellen
der Spleißverbindung vorgeschlagen.
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Es hat sich herausgestellt, daß nicht alle Fäden gleich gut zum Spleißen
geeignet sind. Vor allen Dingen stark gedrehte Fäden lassen sich mit den bekannten
Verfahren und Vorrichtungen nur schwer oder gar nicht spleißen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren und
die bekannte Vorrichtung so zu verbessern, daß auch bei stark gedrehten Fäden eine
gute Spleißverbindung hergestellt wird.
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Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die im Anspruch
1 beschriebene Erfindung gelöst. Die zum Durchführen des Verfahrens geeignete neue
Vorrichtung ist im Anspruch 7 beschrieben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind bezüglich des Verfahrens in den Ansprüchen 2 bis 6 und bezüglich der Vorrichtung
in den Ansprüchen 8 bis 49 beschrieben.
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Bevor Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert werden, ist
zunächst auf die Vorteile der Erfindung hinzuweisen.
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Wenn die Fäden vor dem Spleißen im vorgesehenen Bereich der Spleißverbindung
von ihrer Fadendrehung befreit sind, können sich die Fasern der beiden Fäden beim
DruckluStspleißen gut vermischen. Dabei ist es nicht nötig, die Fasern auch noch
zu strecken, obwohl das auch nicht schaden, zuweilen auch Vorteile haben kann. Es
genügt, die Fäden lediglich von ihrer Fadendrehung zu befreien.
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Die einzelnen Fasern brauchen deswegen nicht gestreckt oder parallelisiert
zu werden. Schon wenn die Fäden auch nur teilweise von ihrer Fadendrehung befreit
sind, werden in bestimmten Fällen erfolgreiche Spleißverbindungen möglich. Je weniger
Fadendrehung an der Spleißstelle vorhanden ist, um so besser wird im allgemeinen
die Spleißverbindung.
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Das Befreien der Fäden von ihrer Fadendrehung kann schon geschehen,
bevor sie in die Spleißkammer gelangen. Man kann also vorbereitete Fadenenden in
die Spleißkammer einlegen. Das hat den Vorteil, daß man jederzeit das Aussehen der
vorbereiteten Fadenenden beobachten kann. Andererseits ergeben sich andere Vorteile5
wenn die Fäden erst dann von ihrer Fadendrehung befreit werden, wenn sie sich bereits
in der Spleißkammer befinden. Sie können dann nämlich von außerhalb der Spleißkammer
gelegenen Fadenklemmen so festgehalten werden, daß auch noch die Fadenenden geklemmt
bleiben. Die Fadenenden selber werden in diesem Fall nicht von ihrer Fadendrehung
befreit, sondern die Fäden werden exakt nur in dem vorgesehenen Bereich der Spleißverbindung,
was ja nicht das Fadenende zu sein braucht, von ihrer Fadendrehung befreit.
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Das Spleißen mit Druckluft geschieht bekanntlich durch Verwirbeln
der einzelnen Fasern. Auch ohne nachträglich auf die Spleißstelle aufgebrachte Fadendrehung
ergibt sich dabei im allgemeinen eine haltbare Spleißverbindung.
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Haben die Fäden aber sehr kurze Fasern, so ist es besser5 die Spleißstelle
nach dem Spleißen mit einer Fadendrehung zu versehen. Eine vorteilhafte Maßnahme
in dieser Richtung ist es, die Fadendrehung aus dem vorgesehenen Bereich der Spleißverbindung
in die sich von der Spleißkammer zu den Fadenklemmen erstreckenden Fadenbereiche
zu verlagern und nach dem Spleißen zur Spleißstelle hin freizugeben.
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Diese Maßnahme ist um so wirkungsvoller, wenn dabei zunächst auch
die jeweiligen Fadenenden festgehalten werden, die Fäden demnach also erst dann
von ihrer Fadendrehung befreit werden, wenn sie sich bereits in der Spleißkammer
befinden.
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Nach dem Spleißen werden die überschüssigen Fadenenden üblicherweise
abgeschnitten. Eine bessere Spleißverbindung ganz ohne störende Fadenenden erhält
man, wenn die überschüssigen Fadenenden durch Auszupfen entfernt werden.
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Das kann vor dem Spleißen und/oder während des Spleißens und/oder
nach dem Spleißen vorgenommen werden. Welcher Zeitpunkt hierbei der günstigste ist,
ergibt sich aus der Fadenbeschaffenheit. Es kann manchmal besser sein,das Auszupfen
möglichst langsam und in anderen Fällen wieder möglichst schnell durchzuführen.
Das Auszupfen geschieht zum Beispiel durch langsam gesteigerten Zug an den Fadenenden5
so daß sich die überschüssigen Fasern langsam von der Spleißstelle lösen. Bei kurzen
Fasern kann es im Gegensatz hierzu günstiger sein, durch einen kurzen Ruck die überschüssigen
Fadenenden von der Spleißstelle vorzugsweise nach dem Fertigstellen der Spleißverbindung
ab zureißen.
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Die erwähnten Vorteile erreicht man durch die Verwendung des erfindungsgemäßen
Fadendralländerungsorgans, das in dem sich von der Spleißkammer zum Fadenhalteorgan
erstreckenden Fadenbereich angeordnet ist. Das Fadendralländerungsorgan ist schaltbar,
und zwar nicht nur hinsichtlich der Arbeitsdauer und des Arbeitszeitpunktes, sondern
auch hinsichtlich des Ausmaßes der Fadendralländerung.
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Dabei braucht der Fadendrall nicht völlig beseitigt zu werden. Es
tritt im allgemeinen nur eine Verschiebung des zunächst gleichmäßigen Fadendralls
dahingehend ein, daß im vorgesehenen Bereich der Spleißverbindung die Fäden von
ihrer Fadendrehung befreit sind, während die Nachbarbereiche eine erhöhte Fadendrehung
erhalten. Es ist selbstverständlich, daß das erfindungsgemäße Fadendralländerungsorgan
auf
die Richtung der Fadendrehung, ob Z-Drehung oder S-Drehung, Rücksicht nimmt. Anderenfalls
wäre die Erfindungsidee nicht zu verwirklichen. Es ist auch darauf zu achten, daß
Fäden gleicher Drehung,also entweder Fäden mit Z-Drehung oder Fäden mit S-Drehung,
miteinander verbunden werden.
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Ob für jeden Faden ein Fadendralländerungsorgan zum Einsatz kommt
oder ein für beide Fäden gemeinsames Fadendralländerungsorgan, hängt sehr von der
Bauart des Fadendralländerungsorgans ab. Die Bauart des Fadendralländerungsorgans
richtet sich wiederum nach der Beschaffenheit der Fäden.
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Hierbei kommt es vorteilhaft zur Geltung, daß die Erfindung unterschiedliche
Bauarten von Fadendralländerungsorganen vorschlägt.
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Bei einfacher Ausführungsform wirkt das Fadendralländerungsorgan lediglich
auf die zu der Spleißkammer hin laufenden Fäden aber nicht auf die aus der Spleißkammer
herausragenden Fadenenden ein. Die Fadenenden werden ohnehin entfernt. Allerdings
erhält man, wie bereits erwähnt, das bessere Spleißergebnis, wenn das Fadendralländerungsorgan
sowohl auf die zu der Spleißkammer hin führenden Fäden als auch auf die aus der
Spleißkammer herausragenden Fadenenden einwirkbar ist. Bei einer solchen Konstruktion
des Fadendralländerungsorgans werden die Fäden im Bereich der Spleißverbindung immer
reproduzierbar gleichbleibend zum Spleißen vorbereitet.
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Vorteilhaft weist das Fadendralländerungsorgan ein drehbares Fadenhalteorgan
tuf. Das kann im einfachsten Fall eine Drehklemme sein, die den Faden aufnimmt und
die dann um die Längsachse des Fadens gedreht wird.
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Gute Spleißergebnisse wurden mit einem Fadendralländerungsorgan erzielt,
das mindestens eine mit dem Faden in Kontakt bringbare und quer zur Faden.ängsrichtung
bewegbare Friktionsfläche aufweist. No<:h besser ist es, wenn das Fadendralländerungsorgan
mindestens zwei Friktionsflächen aufweist, die von entgegengesetzten Seiten her
mit dem Faden in Kontakt bringbar und in entgegengesetzte Richtungen bewegbar sind.
Das gilt vorzugsweise für eine hin und anschließend nach dem Spleißen wieder zurück
gerichtete Bewegung, damit der Fadendrall nicht nur allein durch Freigabe der Fäden,
sondern zusätzlich durch erzwungene Drallgebung auf die fertige Spleißverbindung
gebracht wird.
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Die Friktionsflächen können an der Oberfläche eines bandförmigen,
walzenförmigen, kegelartigen, ringförmigen oder scheibenförmigen Körpers liegen.
Die einander gegenüberliegenden Friktionflächen liegen also am Faden an. Werden
die beiden Friktionsflächen mit gleicher Geschwindigkeit quer zur Fadenlängsrichtung
bewegt, dreht sich der Faden um seine eigene Achse, bleibt aber in seiner Richtung
und bleibt auch geklemmt. Vorteilhaft ist es hierbei, die Friktionsfläche unter
Vewendung eines Werkstoffes mit hohem Reibwert, insbesondere unter Verwendung eines
gummielastischen Materials oder thermoplastischen Kunststoffs herzustellen. Es darf
sich dabei allerdings nicht um eine rauhe Oberfläche handeln, an der sich Fasern
festhaken können.
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Eine einfache und besonders wirkungsvolle Vorrichtung ergibt sich,
wenn das Fadendralländerungsorgan zwei die Spleißkammer korbartig oder topfartig
umgreifende, mit ringscheibenartigen Rändern versehene, gegensinnig rotierend antreibbare
Hälften aufweist, deren Ränder die mit dem Faden
in Kontakt bringbaren
Friktionsflächen tragen. Diese beiden Hälften des Fadendralländerungsorgans umschließen
also die Spleißkammer. Sind die Hälften geöffnet, können die Fäden in die Spleißkammer
vorzugsweise gekreuzt eingelegt werden. Das Kreuzen der Fäden beim Einlegen hat
verschiedene Vorteile. Ein Vorteil ergibt sich, wenn die Spleißkammer genau zentral
angeordnet ist und die Fäden genau radial, aber jeweils mit Anstand voneinander,
durch das Fadendralländerungsorgan geführt werden. Rotieren nun die beiden Hälften
des Fadendralländerungsorgans gegensinnig, rotieren die Fäden exakt um ihre raumfest
bleibende Längsachse.
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Das Maß des einstellbaren Drehwinkels, um den die beiden Hälften des
Fadendralländerungsorgans bei eingelegten Fäden gegeneinander verdreht werden, und
auch die Drehrichtung ist abhängig von den Fadenabmessungen und von der Fadendrehung.
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Statt der zuletzt erwähnten Ausführungsform des Fadendralländerungsorgans
kann auch eine andere gewählt werden, bei der die Fäden durch gleichsinnig drehbare,
auf weniger als Fadendurchme::ser einander-angenäherte Walzenpaare oder Walzengruppen
um ihre Längsachsen gedreht werden. Die Walzenpaare oder -gruppen können zum Beispiel
als Kegelwalzen ausgebildet sein, deren verjüngtes Ende zur Spleißkammer weist.
Die Längsachsen der einzelnen Walzen zeigen dabei radial auf die Spleißkammer. Die
zu spleißenden Fäden werden auch hier radial durch die Spleißkammer geführt.
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Sie berühren dabei die Walzen auf einer vorzugsweise gerade verlaufenden
Mantellinie. Besitzt ein derartiges Fadendralländerungsorgan zwei gegenüberliegende
Walzengruppen von je drei Kegelwalzen, kann jeder der beiden Fäden sowohl am zulaufenden
Abschnitt als auch am Fadenende zwischen je zwei Walzen geführt und gehalten werden.
Der Antrieb derartiger Kegelwalen gestaltet sich recht einfach, wenn die Walzen
Zahnräder aufweist, die in einen für alle Walzen
gemeinsam angeordneten
Zahnkranz eingreifen. Bei dieser Ausführung des Fadendralländerungsorgans sind die
Oberflächen der Walzen als Friktionsflächen ausgebildet. Sie sollen ja festen Kontakt
mit dem Faden haben, ohne ihn zu beschädigen. Derartige Walzen können zum Beispiel
als Hohlzylinder ausgebildet sein, eine Perforation aufweisen und an eine Saugluftversorgungseinrichtung
angeschlossen sein. Die Saugluft hält dann den Faden fest, und zwar ist die Saugwirkung
am stärksten an derjenigen geraden Mantellinie der Walze, die jeweils der Nachbarwalze
auf kürzestem Abstand gegenüberliegt. Die Einwirkung der Saugluft auf den Faden
verhindert ein ungewolltes Abrutschen des Fadens aus der Berührungslinie zwischen
Faden und Walze.
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Die zuletzt erwähnte Ausführungsform des Fadendralländerungsorgans
hat einen recht einfachen Aufbau. Als Massenartikel können auch die Kegelwalzen
preiswert hergestellt werden. Diese Ausführungsform empfiehlt sich dort, wo eine
Saugluftversorgungsanlage ohnehin schon vorhanden ist.
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Es ist dem Erfindungszweck dienlich, wenn auch die Spleißkammer selbst
optimal ausgebildet und an das Vorhandensein eines Fadendralländerungsorgans angepaßt
ist. Daher ist es auch vorteilhaft, wenn die Spleißkammer einen steuerbaren Schiebedeckel
anstelle eines Klappdeckels aufweist. Ein Schiebedeckel braucht nicht soviel Freiraum
wie ein Klappdeckel und ist einfacher steuerbar, insbesondere dann, wenn die Spleißkammer
selber variabel einstellbar ist. Das empfiehlt sich ebenfalls zur Anpassung an das
universell verwendbare Fadendralländerungsorgan.
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Das Fadendralländerungsorgan kann nur dann optimal ausgenutzt werden,
wenn die Spleißkammer nicht nur variabel einstellbar ist, sondern wenn auch die
Größe der Ausblasöffnung
der Spleißkammer variabel einstellbar
ist. Hier empfhielt sich besonders eine gleichsinnige Vergrößerung oder Verkleinerung
der Ausblasöffnung mit der Vergrößerung oder Verkleinerung des Volumens der Spleißkammer.
Bei dünnen Fäden erhält die Spleißkammer ein kleineres, bei dickeren Fäden ein größeres
Volumen, ganz grob gesagt. Ausnahmen sind auch hier möglich, nämlich mit Rücksicht
auf die Art und Stärke der Fadendrehung und auf die sonstige Beschaffenheit des
Fadens, insbesondere auch mit Rücksicht auf die Art und Länge der Fasern.
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Vorteilhaft ist zumindest eine Seitenwand der Spleißkammer verstellbar.
Die Verstellbarkeit geschieht dann vorteilhaft parallel zur Richtung der Verstellbarkeit
des Schiebedeckels. So kann zum Beispiel auch die verstellbare Seitenwand der Spleißkammer
als ein am Boden und an einer der Druckluftzufuhr dienenden Bodenöffnung der Spleißkammer
entlanggleitender Schieber ausgebildet sein. Die Seitenwand kann dabei vorteilhaft
mit einem Teil des Bodens der Spleißkammer eine Baueinheit bilden. Fertigungsvorteile
durch Vereinheitlichung ergeben sich dabei, wenn die nicht verstellbare Seitenwand
die gleiche Form hat wie die verstellbare Seitenwand, wobei die Bodenteile der beiden
Seitenwände kammrtig ineinandergreifen und dabei zum Beispiel durch einander gegenüberliegende
Aussparungen eine Ausblasöffnung bilden. Die Druckluftzufuhr geschieht hierbei vorteilhaft
durch einen Druckluftzuführkanal, der in einem Gehäuse angeordnet ist, in dem auch
alle Teile der Spleißkammer gelagert sind.
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Da die Einstellung der Spleißkammer wie auch die Einstellung des Fadendralländerungsorgans
gemäß der Fadendrehung, der Stapellänge beziehungsweise der Faserlänge, der Fadenstärke,
dem Fasermaterial und der Faserstärke erfolgen soll, empfiehlt ;,ich eine Feineinstellvorrichtung
für die
verstellbare Sei-tenwand. Eine solche Feineinstellvorrichtung
soll vorteilhaft sehr kompakt sein. Diese Forderung wird erfüllt, wenn die Feineinstellvorrichtung
aus folgenden Teilen besteht: a) einer Gewindespindel, die in ein Muttergezinde
eingreift, das sich in der verstellbaren Seitenwand befindet, b) einem ortsfesten,
mit einem Gewinde, vorzugsweise Außengewinde, versehenen Führungsrohr für die Gewinde
spindel, c) einem mit der Gewindespindel verbundenen Einstellknopf, der ein Gewinde,
vorzugsweise ein Muttergewinde aufweist, das in das Gewinde des Führungsrohres eingreift.
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Entspricht hierbei die Ganghöhe des Spindelgewindes derjenigen des
Führungsrohrgewindes, dann kann sich die verstellbare Seitenwand beim Drehen des
Einstellknopfes nicht verschieben. Es verschiebt sich lediglich die Spindel.
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Weisen die beiden Gewinde aber einen geringen Ganghöhenunterschied
auf, dann erfolgt beim Drehen des Einstellknopfes ein sehr feinfühliges Verstellen
der Seitenwand.
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Nachdem schon das Fadendralländerungsorgan und die Spleißkammer feinfühlig
auf die zu spleißenden Fäden einstellbar ist, muß im Sinne eines guten Spleißergebnisses
auch dem Entfernen der Fadenenden erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Zum einen
sollen die Fadenenden so kurz wie möglich sein, zum anderen sollen sie auch möglichst
unauffällig bleiben. Nicht jedes Fadenende läßt sich auszupfen oder abreißen. Ungünstige
Faserlänge und Faserstärke erfordert unter Umständen ein Schneiden.
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Hierbei sieht die Erfindung vorteilhaft vor, daß die die Fadenenden
entfernenden Fadentrennvorrichtungen als unmittelbar an dem Schiebedeckel der Spleißkammer
angeordnete Schneidorgane ausgebildet sind, wobei jedes Schneidorgan zwei Scherenmesser
aufweist, und zwar ein mit dem Schiebedeckel arretiertes Scherenmesser und ein steuerbares
Scherenmesser. Hierdurch ist das Fadentrennorgan so nahe wie eben möglich an die
Spleißkammer herangeführt.
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Die Fadentrennvorrichtung darf natürlich nicht das Einlegen der Fäden
in die Spleißkammer behindern. Daher liegen vorteilhaft bei geöffnetem Schiebedeckel
die Scherenmesser neben der Längsnut der Spleißkammer und werden erst beim Schließen
des Schiebedeckels vor die Spleißkammer geführt, und zwar vorteilhaft so, daß jeweils
ein Scherenmesser, vorzugsweise das steuerbare Scherenmesser, sich zwischen den
eingelegten Oberfaden und den eingelegten Unterfaden schiebt. Der Rücken des Scherenmessers
weist dabei gegen den nicht zu schneidenden zulaufenden Faden, die Schneide gegen
das ab zutrennende Fadenende des anderen Fadens. Es schadet nichts, wenn beim Spleißen
das abzutrennende Fadenende bereits durch das noch geöffnete Scherenmesser angeschnitten
wird.
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Eine solche Anschneidestelle liegt bereits an der späteren Schnittstelle
und erleichtert sogar noch das Schneiden.
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Von Vorteil ist es auch, wenn die Fäden so in die Spleißkammer eingelegt
sind, daß sie an der Seite, von der sie kommen, am Boden der Spleißkammer anliegen
und an der entgegengesetzten Seite in der Nähe des Schiebedeckels aus der Spleißkammer
austreten, und wenn sich das erwähnte
Scherenmesser so zwischen
Oberfaden und Unterfaden schiebt, daß beim Spleißen nur wenig Luft am zulaufenden
Oberfaden beziehungsweise zulaufenden Unterfaden entlang aus der Spleißkammer entweichen
kann. Die Luft wird dann nämlich in Richtung auf die abzutrennenden Fadenenden geleitet,
was den Trennvorgang erleichtert, weil dann die aus der Trennstelle stammenden Kurzfasern
sofort mit erhöhter Luftgeschwindigkeit ausgeblasen werden können.
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Die zulaufenden Fäden dagegen werden von dem Luftstrom nicht erfaßt
und können daher auch durch die Spleißluft nicht aufgebauscht oder aufgefasert werden.
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Da das Fadendralländerungsorgan, der Schiebedeckel und die Fadentrennorgane
Bewegungen in etwa der gleichen Richtung auszuführen haben, empfiehlt sich für diese
Teile eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung.
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Auch -dem Halten der Spleißkammer muß mit Rücksicht auf die Funktion
der bereits erwähnten Teile erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet werden. Hier empfiehlt
sich eine Haltevorrichtung, die sich quer zur Fadenlaufrichtung erstreckt. Vorteilhaft
besitzt die Haltevorrichtung zwei zylindrische Hohlkörper, von denen der eine als
Führungsrohr für die bereits erwähnte Gewindespindel der Feineinstellvorrichtung
und der andere als Druckluft zuführung dient. Die beiden zylindrischen Hohlkörper
weisen eine gemeinsame Längsachse auf. Ein Hohlkörper befindet sich links, der andere
rechts an der Spleißkammer beziehungsweise am Spleißkammergehäu:,e. So erhält die
Spleißkammerhalterung jeweils eine Doppelfunktion. Zugleich kann die Spleißkammerhalterung
aber auch der Lagerung des Fadendralländerungsorgans dienen, zum Beispiel dadurch,
daß die eine Hälfte des Fadendralländerungsorgans drehbar
über
dem einen Hohlkörper und die andere Hälfte drehbar und zugleich verschiebbar über
dem anderen Hohlkörper angeordnet ist. Damit nun auch der Schiebedeckel unabhängig
von dem Fadendralländerungsorgan betätigt werden kann, ist vorteilhaft zwischen
dem Führungsrohr und der auf dem Führungsrohr befindlichen Hälfte des Fadendralländerungsorgans
eine Schiebehülse angeordnet, die den Schiebedeckel trägt. Diese Schiebehülse kann
zugleich ein Teil der gemeinsamen Betätigungsvorrichtung für das Fadendralländerungsorgan,
den Schiebedeckel und die Fadentrennvorrichtungen sein. Wird die Schiebehülse auf
dem Hohlkörper verschoben, so wird zugleich der Schiebedeckel, die am Schiebedeckel
befestigte Fadentrennvorrichtung und die auf der Schiebehülse gelagerte Hälfte des
Fadendralländerungsorgans verschoben. Da die Teile aber unterschiedliche Bewegungsabläufe
haben, sind vorteilhaft unterschiedlich eingestellte Rückhaltevorrichtungen vorhanden,
die auf diese unterschiedlichen Bewegungsabläufe eingestellt sind. Federnde Kupplungen,
Anschläge, eine federnd nachgiebige Lagerung oder dergleichen können derartige Rückhaltevorrichtungen
sein.
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Sofern die Fadenart es zuläßt, werden die Fadentrennvorrichtungen
vorteilhaft als Fadenauszupfvorrichtungen ausgebildet. Es entsteht ein unauffälliger
Faserbart an der Spleißstelle, wenn nach dem Spleißen die überschüssigen Fadenenden
ausgezupft beziehungsweise abgerissen werden.
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An der Abreißstelle hat zuvor der Faden ohnehin seine Fadendrehung
verloren, so daß das Auszupfen erleichtert ist. Eine derartige Fadenauszupfvorrichtung
kann zum Beispiel eine Wanderklemme aufweisen, d. h. eine Klemme, die zunächst den
Faden festhält, zum Zweck der Fadentrennung sich jedoch von der Spleißstelle entfernt
und
dabei das geklemmte Fadenende mitnimmt. Es ist auch möglich,
das Fadenende durch ein Walzenpaar fest zuhalten, das sich zum Zweck des Fadenauszupfens
in Bewegung setzt, d. h. in Rotation gerät. Mit einem Walzenpaar kann die Geschwindigkeit
des Fadenauszupfens sehr feinfühlig dosiert werden.
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Wenn die Spleißkammer, das Fadendralländerungsorgan und die Fadentrennvorrichtungen
ein gemeinsames Gehäuse besitzen, das auch einen Teil der Betätigungsvorrichtung
trägt, wenn der übrige Teil der Betätigungsvorrichtung ein zweites Gehäuse besitzt
und wenn sowohl die beiden Gehäuse als auch die den Gehäusen zugeordneten Elementen
der Betätigungsvorrichtung aneinanderkuppelbar ausgebildet sind, dann kann die Druckluftspleißvorrichtung
vorteilhaft leicht ausgewechselt werden. Ein Auswechseln kann erforderlich werden
einmal beim Ersatz verschlissener Teile und zum anderen auch dann, wenn abwechselnd
sehr dünne und sehr dicke Fäden zu spleißen sind, die nicht oder nicht gleich gut
mit ein und derselben Spleißvorrichtung zu spleißen sind.
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Die Gehäuse können zum Beispiel durch zwei Schrauben miteinander verbunden
werden. Die Anzahl der aneinanderzukuppelnden Elemente der Betätigungsvorrichtung
sollte möglichst kleingehalten werden. Die Bedingung wird vorteilhaft erfüllt, wenn
das erwähnte zweite Gehäuse zwei durch Kurvenscheiben betätigbare Hebel aufweist,
und zwar einen.ersten Hebel zur gemeinsamen Betätigung der beiden Hälften des Fadendralländerungsorgans
hinsichtlich ihrer Rotation und einen zweiten Hebel zur Betätigung des Schiebedeckels,
der Fadentrennorgane und des Fadendralländerungsorgans
hinsichtlich
der Annäherung beziehungsweise der Entfernung seiner beiden Hälften aneinander beziehungsweise
voneinander. In diesem Fall sind lediglich drei demontierbare Stangen als Kupplungselemente
vorhanden, und zwar eine Stange zur Verbindung des zweiten Hebels mit denjenigen
Teilen der Betätigungsvorrichtung, die den Schiebedeckel, die Fadentrennorgane und
den Vorschub einer Hälfte des Fadendralländerungsorgans betätigen, sowie zwei weitere
Stangen, die den ersten'Hebel gelenkig mit je einer Hälfte des Fadendralländerungsorgans
zum Zweck einer gegensinnigen Drehung verbinden. Hierzu erhält jede Hälfte vorteilhaft
einen Kurbelzapfen, an dem die demontierbare Stange aufgehängt ist.
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Vorteilhaft gestattet die geschilderte Kupplung der Betätigungselemente
einen raschen Wechsel der Drehrichtung des Fadendralländerungsorgans. Die Art und
Weise, wie das geschieht, wird weiter unten bei der Beschreibung des Ausführungsbeispiels
noch erläutert.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Anhand dieser Ausführungsbeispiele soll die Erfindung in den folgenden Textabschnitten
noch näher beschrieben und erläutert werden.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
Fig. 1 bis Fig. 9 dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht, Fig. 2 eine teilweise
Vorderansicht, Fig. 3 eine Ansicht von oben, Fig. 4 eine Seitenansicht in teilweise
demontiertem Zustand,
Fig. 5 in vergrößertem Maßstab eine Teilansicht
mit Blick in die aufgeschnittene 3pleißkammer, Fig. 6 eine Explosionszeichnung und
die Fig. 7 bis 9 Querschnitte in drei verschiedenen Phasen des Herstellens einer
Spleißverbindung dieses ersten Ausführungsbeispiels.
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Die Zeichnungen Fig. 10 und 11 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Hierbei stellt Fig. 10 schematisch eine teilweise Vorderansicht und
Fig. 11 einen Schnitt durch einige Elemente dieses zweiten Ausführungsbeispiels
dar.
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Eine weitere Variante zeigt schematisch die Zeichnung Fig. 12, während
Fig. 13 als Teilansicht eine Drehklemme dieses weiteren Ausführungsbeispiels darstellt.
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Die Zeichnungen Fig. 14 und 15 zeigen schematisch den Teilausschnitt
eines vierten Ausführungsbeispiels der Erfindung in unterschiedlichen Phasen des
Auszupfens eines Fadenendes.
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Man erkennt in den Zeichnungen Fig. 1 bis 9 eine insgesamt mit 11
bezeichnete Vorrichtung zum Verbinden eines Oberfadens 12 mit einem Unterfaden 13.
Die Vorrichtung 11 hat ein Maschinengestell 14, das gemäß Fig. 1 ein Fahrgestell
15 trägt. Das Fahrgestell 15 besitzt Fahrrollen 16 und 17, mit deren Hilfe die Vorrichtung
11 auf einem Tragrohr 18 verfahrbar ist.
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Das Tragrohr 18 ist längs einer Spulmaschine geführt, von der gemäß
der Zeichnung Fig. 1 lediglich eine insgesamt mit 19 bezeichnete Spulstelle sichtbar
ist. An dieser Spulstelle 19 ist die Vorrichtung 11 gerade tätig.
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An der Spulstelle 19 gelangt der Unterfaden 13 von einer Ablaufspule
20 über einen Fadenführer 21, einen Rechentaster 22, eine Fadenbremse 23 und einen
weiteren Fadenführer 24 zur Vorrichtung 11. Der Oberfaden 12 gelangt von einer Auflaufspule
25 über eine mit Kehrgewinderillen 26 versehene rotierende Fadenführungstrommel
27 ebenfalls zur Vorrichtung 11.
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Im engeren Sinn besteht die den Unterfaden 13 liefernde Vorrichtung
aus dem Fadenführer 21 und die den Oberfaden aufnehmende Vorrichtung aus der Auflaufspule
25. Die Linie des kürzest möglichen, unbeeinflußten und ungestörten Fadenlaufes
ist mit 28 bezeichnet.
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Daß die Linie 28 strichpunktiert ist, soll bedeuten, daß der Fadenlauf
bereits gestört und der Faden selber in einen Ober- und einen Unterfaden aufgetrennt
ist.
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Die Vorrichtung 11 besitzt in einem halboffenen Gehäuse 29 eine Spleißkammer
30, ein Fadendralländerungsorgan 31 und Fadentrennvorrichtungen 32, 33. Das Gehäuse
29 ist mittels Schrauben 34, 35 an ein weiteres Gehäuse 36 gekuppelt.
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Wie insbesondere die Zeichnungen Fig. 5 und 7 zeigen, hat die Spleißkammer
30 eine abdeckbare Längsnut 37 mit einem V-förmigen Querschnitt. Die Längsnut dient
zum Einlegen und Verbinden der Fäden mittels Druckluft. In den Innenraum der Spleißkammer,
d. h. in die Längsnut 37, mündet
ein Druckluftzuführkanal 38, der
an einer Ausblasöffnung 39 endet. Die Spleißkammer 30 weist einen steuerbaren Schiebedeckel
40 auf. Das Volumen der Spleißkammer 30 ist variabel einstellbar. Auch die Größe
der Ausblasöffnung 39 der Spleißkammer 30 ist variabel einstellbar, und zwar wird
gleichsinnig mit der Vergrößerung oder Verkleinerung des Volumens der Spleißkammer
30 auch die Ausblasöffnung 39 vergrößert oder verkleinert.
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Zum Zweck der Volumenänderung ist eine Seitenwand 41 verstellbar,
und zwar ist diese Seitenwand als ein am Boden 42 und an der der Druckluft zufuhr
dienenden Bodenöffnung 39 entlanggleitender Schieber ausgebildet.
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Wie insbesondere die Explosionszeichnung Fig. 6 erkennen läßt, bildet
die verstellbare Seitenwand 41 der Spleißkammer 30 mit Teilen 43, 44 des Bodens
der Spleißkammer eine Baueinheit. Die nicht verstellbare Seitenwand 45 hat die gleiche
Form wie die verstellbare Seitenwand 41. Die kammartig ineinandergreifenden Teile
43, 43' des Bodens bilden einen Druckluftdurchtritt, hier in Form von Bodenöffnungen
39', 39". Alle Teile der Spleißkammer 30 sind in einem Gehäuse 46 gelagert. Das
Gehäuse 46 hat den bereits erwähnten Druckluftzuführkanal 38.
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Das Gehäuse 46 der Spleißkammer 11 weist eine Bodenfläche 47 auf,
an die sich seitliche Nuten 48, 49 anschließen.
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Die Seitenwände 41 und 45 tragen rückwärtige Fortsätze 50, 51, bezitungsweise
50', 51', die in die erwähnten Nuten passen. Die nicht verstellbare Seitenwand 145
hat eine Gewindebohrung 52, die der Befestigung in dem Gehäuse 46 mittels einer
Schraube 53 dient. Später wird auf die Funktion der Spleißkammer 30 noch näher eingegangen.
Der Druckluftanschluß
54 setzt sich in einer Rohrleitung 55 fort,
die gemäß Fig. 2 zu einem Druckluftdosierventil 56 führt.
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Durch eine Schlauchleitung 57 ist das DruckluStdosierventil 56 eingangsseitig
mit einer nicht näher dargestellten Druckluftversorgungsleitung verbunden.
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Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, ist ein Fadenzubring- und -halteorgan
58 mit Mitteln zum Aufsuchen und Festhalten des Fadenendes 12' des Oberfadens 12
auf der Auflaufspule 25 versehen. Diese Mittel bestehen aus einem innen hohlen Arm
59, der über ein Drehgelenk 60 an eine nicht näher dargestellte Unterdruckquelle
angeschlossen ist, sowie aus einer Saugschlitzdüse 61. Die Zeichnung Fig. 1 zeigt
das Fadenzubring- und -halteorgan 58 in der Fadenabgabestellung. Seine strichpunktiert
dargestellte Fadenaufnahmestellung ist mit 58a bezeichnet.
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Ein weiteres schwenkbares Fadenzubring- und -halteorgan 62 ist mit
Mitteln zum Aufsuchen und Festhalten des Fadenendes 13' des Unterfadens 13 versehen.
Diese Mittel bestehen aus einem im Drehgelenk 63 drehbaren gekrümmten Rohr 64 mit
einer Saugdüse 65, die durch einen federbelasteten Klemmdeckel 66 verschlossen ist
und dabei das Fadenende eingeklemmt hält. In der Zeichnung Fig. 1 ist auch das Fadenzubring-
und -halteorgan 62 in der Fadenabgabestellung gezeichnet. Seine strichpunktiert
dargestellte Fadenaufnahmestellung ist mit 62a bezeichnet. Zum Aufnehmen des Unterfadens
13 wird das Rohr 64 in Richtung des Pfeils 67 nach unten geschwenkt, wobei sich
der Klemmdeckel 66 durch Anschlagen gegen einen Anschlag 68 öffnet.
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Nun kann der etwa oberhalb der Fadenbremse 23 gerissene Unterfaden
13 durch die Saugdüse 65 angesaugt und beim
Zurückschwenken des
Fadenzubring- und -halteorgans 62 in die Fadenabgabestellung zwischen dem Klemmdeckel
66 und dem Rand der Saugdüse 65 eingeklemmt, festgehalten und mitgenommen werden.
Die Bewegung der beiden Fadenzubring- und -halteorgane 58, 62 geschieht durch Kurvenscheiben,
die sich im Maschinengestell 14 befinden.
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Die Zeichnung Fig. 1 läßt erkennen, daß das schaltbare Fadendralländerungsorgan
31 in dem sich von der Spleißkammer 30 zu den Fadenhalteorganen 58, 61; 62, 65 erstreckenden
Fadenbereich angeordnet ist. Es ist für beide Fäden 12, 13 gemeinsam vorhanden und
sowohl auf die zu der Spleißkammer 30 hin führenden Fäden 12, 13 als auch auf die
aus der Spleißkammer herausragenden und von den Fadenzubring- und -halteorganen
58, 62 gehaltenen Fadenenden 12', 13' einwirkbar. Dementsprechend ist das Fadendralländerungsorgan
31 ausgebildet. Es besitzt zwei die Spleißkammer 30 korbartig oder topfartig umgreifende,
mit ringscheibenartigen Rändern 69 beziehungsweise 70 versehene gegensinnig rotierend
antreibbare Hälften 71, 72, deren Ränder die mit den Fäden in Kontakt bringbaren
Friktionsflächen 73, 74 tragen. Die Friktionsflächen 73, 74 sind als ringförmige
Einlagen unter Verwendung eines gummielastischen Materials mit hohem Reibwert gestaltet.
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Man erkennt aus der Zeichnung Fig. 7, daß die Ränder 69, 70 der topfartigen
Gebilde auf einen kleineren Durchmesser nach innen gezogen sind, um die Friktionsflächen
73, 74 auf einen günstigen Abstand an die Spleißkammer 30 heranzubringen. Der Abstand
der Friktionsflächen von der Spleißkammer richtet sich in erster Linie nach der
Länge der Fasern beziehungsweise nach der Stapellänge der zu spleißenden Fäden.
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Die Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 5 lassen erkennen, daß außerhalb des
Fadendralländerungsorgans 31 Fadenführungsmittel 75, 76, 77, 78 in Verbindung mit
dem Gehäuse 29 angeordnet sind. Diese Fadenführungsmittel stellen sich als Stufen
des Randes des Gehäuses 29 dar. Die Fadenführungsmittel sind so angeordnet, daß
die zu spleißenden Fäden bei auseinandergerückten Hälften 71, 72 des Fadendralländerungsorgans
31 gekreuzt sowohl in die Spleißkammer 30 als auch in das Fadendralländerungsorgan
31 selber einlegbar sind, wie es insbesondere Fig. 5 zeigt.
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Gemäß Fig. 5 sind die Fäden 12 und 13 genau radial durch das Fadendralländerungsorgan
31 geführt. Legt sich nun die Friktionsfläche 73 der in Fig. 5 nicht dargestellten
Hälfte 71.des Fadendralländerungsorgans 31 mit leichtem Federdruck gegen die Fäden,
so werden die Fäden auch an die Friktionsfläche 74 der Hälfte 72 angelegt, also
mit definierter Federkraft zwischen den Friktionsflächen 73 und 74 in ihrer Lage
gehalten. Wird nun die Hälfte 72 in Richtung des Pfeils 79 und die Hälfte 71 gegen
die Richtung des Pfeils 79 gleichmäßig gedreht, bleiben die Fäden relativ zueinander
in ihrer Lage, es ändert sich aber der Fadendrall so, wie es Fig. 5 am Beispiel
S-gedrehter Fäden zeigt. Außerhalb der Friktionsflächen wird der Fadendrall verstärkt,
in dem zur Spleißkammer hin gelegenen freien Teil jedoch aufgelöst. Die Auflösung
des Fadendralls im Bereich der Spleißkammer ist hier der wünschenswerte Effekt,
der eine gute Spleißverbindung bezweckt. Zugleich werden die Fäden aber auch während
des Spleißens durch die Friktionsflächen 73, 74 festgehalten. Nach dem Spleißen
werden die Fäden nicht gleich freigegeben, sondern durch Drehen der beiden Hälften
71, 72 entgegengesetzt zu der weiter oben angegebenen Drehrichtung wird der Fadendrall
erneut
geändert, und zwar jetzt so, daß der außerhalb der Friktionsflächen verstärkte und
aufgestaute Fadendrall wieder rückgängig gemacht und in die Spleißstelle geleitet
wird. Wahlweise kann die Spleißstelle dabei auch einen erhöhten Fadendrall erhalten,
indem das Zurückdrehen der beiden Hälften des Fadendralländerungsorgans über einen
größeren Drehwinkel vonstatten geht als bei der vor dem Spleißen vorgenommenen Drehbewegung.
Dabei ist die Spleißverbindung zunächst etwas fester gedreht als der Faden, so daß
sie bei dem wieder einsetzenden Fadenzug nicht auseinandergezogen werden kann. Durch
das spätere Weiterlaufen des Fadens über verschiedene Umlenkstellen tritt dann ein
Ausgleich des Fadendralls ein, so daß schließlich eine erfindungsgemäß hergestellte
Spleißstelle von einem ungestörten Faden auch rein äußerlich kaum noch zu unterscheiden
ist.
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Wie insbesondere die Zeichnungen Fig. 6 und Fig. 7 zeigen, weist die
Spleißkammer 30 einen steuerbaren Schiebedeckel 40 auf. Die Fadentrennvorrichtungen
32, 33 sind als Schneidorgane ausgebildet und unmittelbar an dem Schiebedeckel 40
angeordnet. Jedes Schneidorgan hat zwei Scherenmesser. So hat das Schneidorgan 32
zum Beispiel ein mit dem Schiebedeckel 40 arretiertes Scherenmesser 80 und ein steuerbares
Scherenmesser 82. Die Fadentrennvorrichtung 33 hat ein mit dem Schiebedeckel 40
arretiertes Scherenmesser 81 und ein steuerbares Scherenmesser 83. Die Scherenmesser
sind durch einen -Bolzen 84 mit dem Schiebedeckel 40 verbunden. Ein Paßstift 85
arretiert die beiden Scherenmesser 80 und 81.
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Die steuerbaren Scherenmesser 82, 83 werden gemeinsam gesteuert. Auf
die Einzelheiten der Steuerung wird später noch eingegangen. Die Steuerung erfolgt
so, daß die Scherenmesser
80 bis 83 bei geöffnetem Schiebedeckel
40, wie es insbesondere die Zeichnung Fig. 7 zeigt, neben der Längsnut 37 der Spleißkammer
30 liegen und daß sich beim Schließen des Schiebedeckels 40 die beiden steuerbaren
Scherenmesser 82, 83 zwischen die eingelegten Fäden 12 und 13 schieben.
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Insbesondere aus der Zeichnung Fig. 5 ist ersichtlich, daß die Fäden
so in die Spleißkammer 30 eingelegt sind, daß sie an der Seite, von der sie kommen,
am Boden der Spleißkammer anliegen und an der entgegengesetzten Seite in der Nähe
des Schiebedeckels aus der Spleißkammer austreten. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt,
schiebt sich das Scherenmesser 82 beziehungsweise 83 so zwischen Oberfaden und Unterfaden,
daß beim Spleißen nur wenig Luft am zulaufenden Oberfaden 12 beziehungsweise am
zulaufenden Unterfaden 13 entlang aus der Spleißkammer 30 entweichen kann. Dabei
kann keinesfalls durch unglücklichen Zufall statt des Fadenendes der gespleißte
Faden abgeschnitten werden.
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Die Zeichnungen Fig. 3, 5 und 7 lassen erkennen, daß die Spleißkammer
30 und deren Gehäuse 46 eine Haltevorrichtung aufweist, die sich quer zur Fadenlaufrichtung
erstreckt. Gemäß Fig. 7 besteht diese Haltevorrichtung aus zwei eine gemeinsame
Längsachse 86 aufweisenden zylindrischen Hohlkörpern 87, 88. Der Hohlkörper 87 dient
zugleich als Führungsrohr für eine Gewindeapindel 89 einer Feineinstellvorrichtung
90, auf die später noch näher eingegangen wird. Der andere Hohlkörper 88 dient zugleich
als Druckluftzuführung für die Spleißkammer 30.
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Die eine Hälfte 72 des Fadendralländerungsorgans 31 ist drehbar über
dem mit dem Gehäuse 46 fest verbundenen Hohlkörper 88 angeordnet. Hierzu ist die
Hälfte 72 mit einer Lagerbuchse 91 versehen. Die andere Hälfte 71 des Fadendralländerungsorgans
31 ist drehbar und zugleich verschiebbar über dem anderen Hohlkörper 87 angeordnet.
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Zwischen dem zugleich als Führungsrohr dienenden Hohlkörper 87 und
der Hälfte 71 des Fadendralländerungsorgans 31 ist eine Schiebehülse 92 angeordnet,
die den Schiebedeckel 40 trägt. Um die Gleitfähigkeit der genannten Teile zu gewährleisten,
trägt die Schiebehülse 92 eine Lagerbuchse 93 und die Hälfte 71 eine Lagerbuchse
94.
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Insbesondere die Zeichnung Fig. 3 läßt erkennen, daß das Fadendralländerungsorgan
31 hinsichtlich der axialen Verschiebung seiner Hälften, der Schiebedeckel 40 und
die Fadentrennorgane 32 und 33 eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung besitzen,
die insgesamt mit 95 bezeichnet ist. Die Betätigungsvorrichtung 95 besteht aus folgenden
Teilen: Eine schwenkbare Welle 96 kann durch eine nicht näher dargestellte Kurvenscheibe
beziehungsweise ein Steuergetriebe so gedreht werden, daß ein auf der Welle 96 mittels
einer Schraube 97 befestigter Hebel 98 in Richtung des Pfeils 99 (Fig. 4) und zurück
geschwenkt werden kann. Ein Kugelgelenk 100 verbindet den Hebel 98 mit einer Stange
101.
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Am Ende der Stange 101 sitzt eine Gewindehülse 206, mit deren Hilfe
die Stangenlänge einstellbar ist. Die gewählte Einstellänge wird durch eine Kontermutter
207
fixiert. Ein weiteres Kugelgelenk 102 verbindet die Gewindehülse
206 mit einer Winkelhebelbrücke 103, die an einem Ausleger 104 des Gehäuses 29 um
die Achse 105 schwenkbar gelagert ist. Insbesondere in den Zeichnungen Fig. 2 und
3 ist zu erkennen, daß die Gabelenden 106, 107 der Winkelhebelbrücke 103 zwei Mitnehmerstifte
108, 109 eines Gleitklotzes 110 umgreifen. Der Gleitklotz 110, der auch in Fig.
7 sichtbar ist, ist mit der Schiebehülse 92 verschraubt. Eine Schraubenfeder 111
stützt sich auf der einen Seite gegen den Gleitklotz 110 und auf der anderen Seite
gegen die Hälfte 71 des Fadendralländerungsorgans 31 ab. Während der Gleitklotz
110 durch zwei Schrauben 112, 113 mit der Schiebehülse 92 verbunden ist, besteht
eine nicht lösbare Verbindung zwischen dem Schiebedeckel 40 und der Schiebehülse
92, wie es insbesondere die Zeichnung Fig. 6 zeigt.
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Die von der Betätigungsvorrichtung 95 gemeinsam betätigten Teile sind
durch Rückhaltevorrichtungen auf unterschiedliche Bewegungsabläufe eingestellt.
Beim Schwenken des Hebels 98 wird mittels der längenverstellbaren Stange 101 direkt
zunächst einmal die Schiebehülse 92 und mit ihr der Schiebedeckel 40 in Richung
der Längsachse 86 bewegt.
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Da aber, wie es Fig. 7 zeigt, die Hälfte 71 einerseits an dem Schiebedeckel
40 anliegt und andererseits durch die Schraubenfeder 111 belastet ist, wird bei
einer Bewegung der Schiebehülse 92 parallel zur Richtung des Pfeils 114 auch. die
Hälfte 71 mitgenommen, bis sie mit ihrer Friktionsfläche 73 entweder an den eingelegten
Fäden und damit an der benachbarten Friktionsfläche 74 oder bei nicht eingelegten
Fäden unmittelbar an der Kante 115 des Gehäuses 46 zur Anlage kommt. Wird nun die
Schiebehülse 92
weiter vorgeschoben, tritt eine weitere Kompression
der Schraubenfeder 111 ein, während die Hälfte 71 ihre Lage nicht weiter verändert.
Hier dienen also sowohl die Kante 115 als auch die Schraubenfeder 111 als Rückhaltevorrichtungen
für die Hälfte 71.
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Die Rückhaltevorrichtung für die steuerbaren Scherenmesser 82, 83
der Fadentrennvorrichtungen 32, 33 besteht aus einem Drahtbügel 116, einer verstellbaren
Klemmschraube 117 und dem Hammerkopf 118 einer Lasche 119.
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Die Lasche 119 ist gemeinsam mit dem Führungsrohr 87 mittels einer
Mutter 120 an dem Ausleger 104 des Gehäuses 29 befestigt. Der Drahtbügel 116 ist
hinter den Hammerkopf 118 eingehängt. Seine abgewinkelten Enden sind gelenkig mit
den beiden steuerbaren Scherenmessern 82 und 83 verbunden, wie es auch Fig. 6 andeutet.
In der Ausgangsstellung sind die Fadentrennvorrichtungen 32 und 33 geöffnet, wie
es die Zeichng Fig. 7 zeigt. Das Maß der Scherenöffnung der Fadentrennvorrichtungen
32 und 33 ist durch die Lage der verstellbaren Klemmschraube 117 bestimmt. Wird
nun die Schiebehülse 92 parallel zur Richtung des Pfeils 114 verschoben, so wandert
zunächst der Drahtbügel 116 in die gleiche Richtung mit und an der Scherenstellung
ändert sich nichts. In der Stellung Fig. 8 hat das Ende des Drahtbügels 116 den
Hammerkopf 118 erreicht, so daß beim weiteren Verschieben der Schiebehülse 92 der
Drahtbügel 116 zurückgehalten wird, was das Schließen der scherenartigen Fadentrennvorrichtungen
zur Folge hat, wie es Fig. 9 zeigt.
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Die bisherigen Ausführungen lassen erkennen, daß die Spleißkammer
30, das Fadendralländerungsorgan 31 und die Fadentrennvorrichtungen 32, 33 ein gemeinsames
Gehäuse 29 besitzen, das auch einen Teil der Betätigungsvorrichtung 95 sowie der
später noch zu erläuternden Betätigungsvorrichtung 121 trägt und daß der übrige
Teil der Betätigungsvorrichtungen 95 und 121 ein besonderes, am Maschinengestell
14 befestigtes Gehäuse 36 besitzt.
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Sowohl die beiden Gehäuse 29 und 36 als auch die den Gehäusen zugeordneten
Elemente der Betätigungsvorrichtungen sind aneinanderkuppelbar ausgebildet. Die
Demontierbarkeit des Gehäuses 29 wurde bereits erwähnt. Die Stange 101 der Betätigungsvorrichtung
95 ist dadurch -auskuppelbar, daß die beiden Kugelgelenke 100 und 102 als aufsteckbare
Kugelgelenke ausgebildet sind.
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Die zweite Betätigungsvorrichtung 121, die für die gegenhäufige Rotation
der beiden Hälften 71, 72 des Fadendralländerungsorgans 31 zuständig ist, besteht
aus folgenden Teilen: Wie insbesondere die Zeichnungen Fig. 3 und 4 zeigen, ist
eine Welle 122 durch eine nicht näher dargestellte Kurvenscheibe bezidlungsweise
ein Steuergetriebe in Richtung des Pfeils 123 und gegen die Richtung des Pfeils
123 schwenkbar. Mit der Welle 122 ist ein Hebel 125 schwenkbar. Am Ende des Hebels
125 sind zwei Stangen 126, 127 gelenkig aufgehängt. Die Stange 126 ist mit einem
Kurbelzapfen 128 verbunden, der an der Hälfte 71 befestigt ist. Der Hebel 127 ist
mit einem weiteren Kurbelzapfen 129 verbunden, der an der anderen Hälfte 72 des
Fadendralländerungsorgans 31 befestigt ist. Die Demontierbarkeit der Stangen 126
und 127 ist dadurch gegeben, daß der Aufhängepunkt am Hebel 125 durch eine Schraubverbindung
130 zustande kommt.
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Der Drehwinkel der beiden Hälften 71, 72 des Fadendralländerungsorgans
31 ist auf folgende Weise einstellbar: Mit der Welle 122 ist durch eine Schraube
124 ein kurzer Hebel 125' verbunden, der eine Anschlaglasche 131 für einen längeren
Hebel 125 aufweist, der ebenfalls auf die Welle 122 gesteckt, aber nicht mit der
Welle 122 verbunden ist. Durch eine gewundene Biegefeder 132 wird der Hebel 125
an der Anschlaglasche 131 anliegend gehalten.
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Der Hebel 125 weist einen Anschlagstift 133 auf. Am Gehäuse 36 ist
eine verstellbare Lasche 134 befestigt, die eine Anschlagnase 135 besitzt. Die Bewegung
des Hebels 125 in Richtung des Pfeils 123 ist auf denjenigen Drehwinkel begrenzt,
der sich ergibt, wenn der Anschlagstift 133 an der Anschlagnase 135 zur Anlage kommt.
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Die Drehrichtung der beiden Hälften 71 und 72 des Fadendralländerungsorgans
31 ist auf folgende Weise einstellbar: Gemäß Fig. 4 bewegt sich der Kurbelzapfen
128 in Richtung des Pfeils 136 und der Kurbelzapfen 129 in Richtung des Pfeils 137,
wenn der Hebel 125 in Richtung des Pfeils 123 schwenkt.
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Damit ist die Drehrichtung der beiden Hälften 71, 72 des Fadendralländerungsorgans
31 festgelegt. Will man diese Drehrichtung ändern, so wird zunächst die Schraubverbindung
130 gelöst. Nun kann man die beiden Hälften 71, 72 so weit verdrehen, daß der Kurbelzapfen
129 oben und der Kurbelzapfen 128 unten liegt, also genau entgegengesetzt, wie in
Fig. 4 dargestellt. Danach werden die beiden Stangen 126 und 127 wieder am Hebel
125 befestigt. Schwenkt nun der Hebel 125 in Richtung des Pfeils 123, dann bewegt
sich jetzt der Kurbelzapfen 129 in Richtung des Pfeils 136 und der Kurbelzapfen
128 in Richtung des Pfeils 137,
also in die entgegengesetzte Richtung
wie zuvor. Damit bewegen sich aber auch die beiden Hälften 71, 72 entgegengesetzt.
Die Umstellung von S-gedrehten Fäden auf Z-gedrehte Fäden ist also mit wenigen Handgriffen
zu bewerkstelligen.
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Die Zeichnung Fig. 7 läßt in Verbindung mit der Zeichnung Fig. 6 erkennen,
daß die verstellbare Seitenwand 41 der Spleißkammer 30 eine Feineinstellvorrichtung
aufweist, die in Fig. 7 insgesamt mit 90 bezeichnet ist.
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Die Feineinstellvorrichtung 90 besteht gemäß Fig. 6 und 7 aus folgenden
Teilen: a) der Gewindespindel 89, die in ein Muttergewinde 136 eingreift, das sich
in der verstellbaren Seitenwand 41 befindet, b) einem ortsfesten, mit einem Außengewinde
137 versehenen Führungsrohr 87 für die Gewindespindel 89, c) einem mit der Gewindespindel
89 mittels einer Stellschraube 138 verbundenen Einstellknopf 139, der ein Muttergewinde
140 aufweist, das in das Außengewinde 137 des Führungsrohrs 87 eingreift.
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Die Ganghöhe des Spindelgewindes 141 weicht von der Ganghöhe des Führungsrohrgewindes
137 ab. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Ganghöhe des Spindelgewindes
141 geringer als die Ganghöhe des Führungsrohrgewindes. In beiden Fällen handelt
es sich um ein rechtsgängiges Gewinde. Dreht man den Einstellknopf 139 im Uhrzeigersinn,
wird die Seitenwand 41 verschoben.
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Die Zeichnungen Fig. 6 und 7 lassen noch folgende Einzelheiten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung erkennen:
Der Drucklurtzuführkanal
38 des Gehäuses 46 mündet in einen Druckluftanschluß 54, der durch eine Schraube
142 an dem Hohlkörper 88 so befestigt ist, daß beide Teile zugleich mit einer Seitenwand
143 des Gehäuses 29 verbunden sind. Der Druckluftanschluß 5l besitzt ein Einsteckrohr
144, das in den Druckluftzuführkanal 38 paßt.
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Das Einsteckrohr 144 sichert den Druckluftanschluß 54 zugleich gegen
Verdrehen. Der Hohlkörper 88 besitzt einen besonderen Verdrehungsschutz in Form
eines Paßstifes 145, der in eine Bohrung 146 der Seitenwand 143 paßt. Die Zeichnungen
Fig. 2, 6 und 7 lassen darüber hinaus noch erkennen, daß die korb artig beziehungsweise
topfartig ausgebildeten Hälften 71, 72 des Fadendralländerungsorgans 31 an der Seite
und am Boden Aussparungen für die notwendigen Betätigungsmittel aufweisen. So erkennt
man zum Beispiel bei der Hälfte 71 in Fig. 2 die Aussparung 147 für den Kurbelzapfen
128 und die Stange 126 und in Fig. 7 die Aussparung 148 für den Drahtbügel 116.
Bei der anderen Hälfte 72 erkennt man in Fig. 2 die Aussparung 149 für den Kurbelzapfen
129 und die Stange 127 und in Fig. 7 eine haltbkreisförmige umlaufende Aussparung
150.
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In den Zeichnungen Fig. 1 und 2 sind an dem Gehäuse 29 noch Einfädelungshilfen
151, 152 in Form von Stiften zu erkennen. Fig. 2 zeigt darüber hinaus noch je eine
alternative steuerbare Fadenklemmvorrichtung 153 beziehungsweise 54 für den Oberfaden
12 beziehungsweise den Unterfaden 13.
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Beim zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung erkennt man in den
Zeichnungen Fig. 10 und lleLn insgesamt mit 155 bezeichnetes Fadendralländerungsorgan.
Dieses Fadendralländerungsorgan weist gleichsinnig drehbare, auf weniger als Fadendurchmesser
einander angenäherte Walzen auf, die zu Walzengruppen 156, 157 Vereinigt sind. Die
beiden Walzengruppen sind einander gegenüberliegend auf kurzem Abstand von einer
Spleißkammer 158 angeordnet.
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Die Walzengruppe 156 besteht aus den Kegelwalzen 159, 160, 161, die
Walzengruppe 157 aus den Kegelwalzen 162, 163, 164.
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Alle Kegelwalzen sind gleichartig ausgebildet, wie es Fig. 11 am Beispiel
der Kegelwalze 160 zeigt. Man erkennt in Fig. 11 einen Rahmen 165 mit einem Rohrstutzen
167, der ein Lager 166 für die Kegelwalze 160 trägt. Am hinteren Ende des Rohrstutzens
167 befindet sich ein Schlauchanschluß 168, der zu einer nicht dargestellten Saugluftversorgungseinrichtung
führt. Die Kegelwalze 160 ist wie die anderen Kegelwalzen als Hohlkörper ausgebildet.
Die Wand 169 ist perforiert. Die kegelige Innenwand 170 stützt an ihrer Spitze die
Kegelwalze 160 und weist einen Schlitz 171 auf.-Zwischen Außenwand und Innenwand
ist ein Ringkanal 172 als Luftsammelkanal ausgebildet. Das verJüngte Ende 173 der
Kegelwalze 160 weist zur Spleißkammer 158. Das andere Ende trägt ein als Kegelzahnrad
ausgebildetes Zahnrad 174.
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Die gleichartigen Zahnräder aller Walzen greifen in einen für alle
Walzen gemeinsam angeordneten Zahnkranz 175 ein.
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Die Oberfläche 1"6 der Walze 160 ist als Friktionsfläche ausgebildet.
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Die Zeichnung Fig. 10 läßt noch einen weiteren Rahmen 177 für die
Walzengruppe 157 erkennen. Im übrigen erkennt man in Fig. 10 weitere Einzelheiten,
die mit denen des ersten Ausführungsbeispiels identisch sind, nämlich eine Ablaufspule
20, Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62, eine Auflaufspule 25 und steuerbare
Fadenklemmen 153, 154. Man erkennt in der Zeichnung Fig. 10, daß der Oberfaden 12
geradlinig durch das Fadendralländerungsorgan 155 geführt ist, ebenso der Unterfaden
13.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in
der Zeichnung Fig. 12 dargestellt. Fig. 13 zeigt hierzu eine Einzelheit. Von den
bekannten Elementen sind bei diesem Ausführungsbeispiel die Ablaufspule 20, die
Auflaufspule 25, die Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62 sowie die steuerbaren
Fadenklemmen 153 und 154 sichtbar. Der Oberfaden 12 liegt in der steuerbaren Fadenklemme
153, in einem Fadendralländerungsorgan 178, in einer Spleißkammer 179 und in einer
steuerbaren Wanderklemme 180, während das Fadenende 12' in das Fadenzubring- und
-halteorgan 58 hineinragt. Der Unterfaden 13 liegt in der steuerbaren Fadenklemmvorrichtung
154, in einem Fadendralländerungsorgan 181, in der Spleißkammer 179 und in einer
weiteren Wanderklemme 182, während sein Fadenende 13' in das Fadenzubring- und -halteorgan
62 hineinragt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist für jeden Faden 12, 13 ein Fadendralländerungsorgan
178 beziehungsweise 181 vorhanden.
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Die beiden Fadendralländerungsorgane sind gleichartig ausgebildet
und am Beispiel des Fadendralländerungsorgans 178 in Fig. 13 abgebildet.
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Man erkennt in Fig. 13, daß das Fadendralländerungsorgan 178 ein drehbares
Fadenhalteorgan 183 aufweist.
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Das Fadenhalteorgan-ist als Drehkörper ausgebildet mit einem Mittelteil
184 und zwei Endteilen 185, 186, die in Lagerschalen 187 beziehungsweise 188 drehbar
gelagert sind. Außerdem erkennt man in Fig. 13 einen Fadenklemmschlitz 189, der
bis zur Mittelachse 190 reicht.
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Der rotierende Antrieb erfolgt durch einen Tangentialriemen 191.
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An einem letzten Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand der
Zeichnungen Fig. 14 und 15 angedeutet werden, auf welche Art und Weise die Fäden
von ihren überschüssigen Fadenenden entwede vor oder nach dem Spleißen durch Auszupfen
befreit werden können. Man erkennt in den Zeichnungen die Ablaufspule 20, das in
Fig. 13 näher dargestellte Fadendralländerungsorgan 178 und eine Fadenauszupfvorrichtung
192, die aus dem Walzenpaar 193, 194 besteht. Fig. 14 zeigt den Unterfaden 13 mit
dem'noch nicht ausgezupften Fadenende 13', in Fig. 15 ist das Fadenende 13' des
Unterfadens 13 bereits ausgezupft.
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Nachdem die verschiedenen Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben
worden sind, soll die Funktion jeder einzelnen Vorrichtung erläutert werden.
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Beim ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Zeichnungen
Fig. 1 bis Fig. 9 sei zunächst angenommen, daß an der Spulstelle 19 der zuvor längs
der Linie 28 geführte Faden gerissen ist. Dabei ist ein Oberfaden 12 und ein Unterfaden
13 entstanden. Der Oberfaden 12 wurde von der Auflaufspule 25 aufgenommen, der Unterfaden
13 ist durch die Fadenbremse 23 in Verbindung mit dem Rechen taster 22 festgehalten
worden.
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Der Fadenbruch ist in bekannter Weise durch nicht dargestellte Mittel
festgestellt und der Vorrichtung 11 mitgeteilt worden. Gemäß Fig. 1 ist die Vorrichtung
11 auf dem Tragrohr 18 vor die Spulstelle 19 gefahren. Die Fadenzubring- und -halteorgane
58 und 62 stehen in Ruhestellung, die mit der in Fig. 1 dargestellten Fadenabgabestellung
identisch ist, sofern man sich die bereits eingezeichneten Fäden einmal wegdenkt.
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Nun wird die Vorrichtung 11 auf folgende Weise tätig: Im Maschinengestell
14 befindet sich ein nicht näher dargestelltes Steuergetriebe, das auf ein automatisch
durch die Spulstelle 19 veranlaßtes Signal hin anläuft und das Drehgelenk 60 des
Fadenzubring- und -halteorgans 58 in Richtung des Pfeils 195 dreht, bis das Fadenzubring-
und -halteorgan 58 die Fadenaufnahmestellung 58a erreicht hat.
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In dieser Stellung befindet sich die Saugschlitzdüse 61 dicht vor
der Oberfläche der Auflaufspule 25. Die Saugschlitzdüse 61 reicht über die ganze
Breite der Auflaufspule 25. Durch den an der Saugschlitzdüse 61 wirkenden Unterdruck
wird bei langsam drehender Auflaufspule 25 das Fadenende 12' des Oberfadens 12 aufgesucht,
angesaugt und festgehalten.
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Gleichzeitig dreht das Steuergetriebe das Drehgelenk 63 des Fadenzubring-
und -halteorgans 62 in Richtung des Pfeils 67, bis das Fadenzubring- und -halteorgan
62 die Fadenaufnahmestellung 62a erreicht hat. Hier fährt der Klemmdeckel 66 gegen
den Anschlag 68 und öffnet sich dabei. Jetzt kann die Saugdüse 65 das Fadenende
13' des Unterfadens 13 ansaugen und festhalten.
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Nach einer fest eingestellten, kurzen Einwirkzeit dreht das Steuergetriebe
die beiden Drehgelenke 60 und 63 in die Ausgangsstellung zurück. Dabei schwenken
die beiden Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62 gleichzeitig in die in Fig.
1 dargestellten Fadenabgabestellungen. Während des Zurückschwenkens des Fadenzubring-
und -halteorgans 62 schließt sich der Klemmdeckel 66 wieder und hält dabei das Fadenende
13' eingeklemmt.
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Währenddessen ist die Spleißkammer 30 geöffnet, ebenso das Fadendralländerungsorgan
31. Es ergibt sich die in den Zeichnungen Fig. 1, 2 und 5 dargestellte Fadenlage.
Der von der Auflaufspule 25 kommende Oberfadens 12 liegt an dem Fadenführungsmittel
75 an, ist an der linken Seite der Einfädelungshilfe 151 entlanggeführt, geht durch
die Längsnut 37 der Spleißkammer 30 und liegt radial zwischen den Friktionsflächen
73 und 74 der beiden Hälften 71 und 72 des Fadendralländerungsorgans 31, ist an
der linken Seite der Einfädelungshilfe 152 entlanggeführt, liegt an dem Fadenführungsmittel
78 an und ragt mit seinem Fadenende 12' in die Saugschlitzdüse 61 des Fadenzubring-
und -halteorgans 58. Der Unterfaden 13 ist, über den Fadenführer 21 von der Ablaufspule
20 her kommend, in den Rechentaster 22, die Fadenbremse 23 und den Fadenführer 24
eingelegt, über die Rückseite der Saugschlitzdüse des Fadenzubring- und -halteorgans
58 geführt, liegt an dem Fadenführungsmittel 77 an, ist an der rechten Seite der
Einfädelungshilfe 152 entlanggeführt, geht radial an den beiden Friktionsflächen
73 und 74 der beiden Hälften 71 und 72 des Fadendralländerungsorgans 31 vorbei,
ist in die Längsnut 37 der Spleißkammer 30 eingelegt, wo er den Oberfaden 12 kreuzt,
ist an der rechten Seite der Einfädelungshilfe 151 entlanggeführt, liegt dem Fadenführungsmittel
76 an und ist mit seinem Fadenende 13' zwischen dem Rand der Saugdüse 65 und dem
Klemmdeckel 66 des Fadenzubring- und -halteorgans 62 eingeklemmt.
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Sollten aus irgendeinem Grund die erwähnten Fadenhaltemittel nicht
ausreichen, den Fäden die erforderliche Fadenspannung zu erteilen, so können die
in Fig. 2 dargestellten schaltbaren Fadenklemmvorrichtungen 153 und 154 alternativ
angeordnet sein. Diese Fadenklemmvorrichtungen wären dann bis zu diesem Zeitpunkt
noch geöffnet.
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Die Zeichnung Fig. 7 zeigt die Lage des Schiebedeckels 40 und der
Fadentrennvorrichtung 32 nach dem Einlegen der Fäden 12 und 13 in die Spleißkammer
30. Unter besonderem Hinweis auf die Zeichnungen Fig. 3, 4, 7, 8 und 9 soll nun
das Vorbereiten, Durchführen und Beenden des eigentlichen Spleißvorgangs erläutert
werden.
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Das bereits erwähnte, in den Zeichnungen aber nicht besonders dargestellte
Steuergetriebe setzt nacheinander über Kurvenscheiben die beiden Wellen 96 und 122
in Richtung der Pfeile 99 beziehungsweise 123 in Bewegung. Zunächst wird die Welle
96 gedreht. Dabei bewegt der Hebel 98 die Stange 101 nach vorn, wodurch die Winkelhebelbrücke
103 in Richtung des Pfeils 195 geschwenkt wird. Ihre Gabelenden 106, 107 nehmen
dabei die Mitnehmerstifte 108, 109 mit, so daß der Gleitklotz 110 gezwungen wird,
parallel zur Richtung des Pfeils 114 (Fig. 7) auf dem Führungsrohr 87 weiterzuwandern,
und zwar zunächst bis in die in Fig. 8 dargestellte Stellung. Da der Gleitklotz
110 mit der Schiebehülse 92 verbunden ist, wird auch der mit der Schiebehülse 92
in Verbindung stehende Schiebedeckel 40 parallel zur Richtung des Pfeils 114 verschoben,
bis er die in Fig. 8 dargestellte Stellung erreicht hat. Die Friktionsflächen 73
und 74 der Hälften 71 und 72 liegen jetzt an den Fäden 12 und 13 an. Die Spleißkammer
30 ist geschlossen. Das hintere Ende des Drahtbügels 116 hat den
Hammerkopf
118 erreicht. Das steuerbare Scherenmesser 82 der Fadentrennvorrichtung 32 und auch
das steuerbare Scherenmesser 83 der Fadentrennvorrichtung 33 hat sich mit seiner
Spitze zwischen die Fäden 12 und 13 geschoben.
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Jetzt wird nach Steuerprogramm die Welle 122 in Bewegung gesetzt.
Die Welle 122 dreht sich in Richtung des Pfeils 123, mit ihr der Hebel 125' und
auch der mit dem Hebel 125' federnd verbundene Hebel 125. Die beiden Stangen 126
und 127 (Fig. 4) werden dabei nach vorn geschoben, so daß der Kurbelzapfen 128 und
damit die Hälfte 71 in Richtung des Pfeils 136 und der Kurbelzapfen 129 und damit
die Hälfte 72 in Richtung des Pfeils 137 gedreht wird.
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Betrachtet man nun die Zeichnung Fig. 5, so blick man auf die Friktionsfläche
74 der Hälfte 72 des Fadendralländerungsorgans 31. Die Drehrichtung ist hier durch
den Pfeil 79 bezeichnet. Die nicht dargestellte Friktionsfläche 73 dreht sich entgegengesetzt
zur dargestellten Friktionsfläche 74. Die zwischen den Friktionsflächen eingeklemmten
Fäden 12 und 13 werden dabei um ihre Längsachsen gedreht, so daß sich in erwünschter
Weise, wie es die Zeichnung Fig. 5 zeigt, in dem in der Spleißkammer gelegenen Gebiet
eine Auflösung der Fadendrehung ergibt.
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Außerhalb der Friktionsflächen ergibt sich der ebenfalls in Fig. 5
dargestellte Drallstau.
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Am Ende der Schwenkbewegung der Welle 122 gerät der Hebel 125 vor
einen Annäherungsschalter 196, der das in Fig. 2 dargestellte Druckluftdosierventil
56 einschaltet. Zuvor ist an einem Einstellknopf 197 der Blasdruck und an einem
Einstellknopf 198 die Blaszeit eingestellt worden. Nach dem Einschalten des Druckluftdosierventils
56 strömt die
Druckluft durch die Rohrleitung 55, den DruckluStanschluß
54, das Einsteckrohr 144, den Druckluftzuführkanal 38 und die Bodenöffnung 39 in
die Längsnut 37 der Spleißkammer 30. Unter der Einwirkung der Druckluft werden die
Fäden miteinander verspleißt. Die Länge dieser Spleißstelle ist genau begrenzt und
vorgegeben, was einen bedeutenden Vorteil der Erfindung ausmacht. Die Länge der
Spleißstelle ist gleich der Länge der Längsnut 37.
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Da sich die beiden steuerbaren Scherenmesser 82 und 83 mit ihren Spitzen
zwischen die Fäden geschoben haben, kann die Spleißstelle nicht über die Längs der
Längsnut 37 hinausgehen. Da die Spleißluft aus der Spleißkammer zu beiden Seiten
e.ntweichen muß, hat die erfindungsgemäße Anordnung auch dafür gesorgt, daß die
Luft im wesentlichen längs der später abzutrennenden Fadenenden entweicht, wo sie
die zu spleißenden Fäden selber nicht mehr beeinträchtigen kann.
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Die Einwirkzeit der Druckluft ist normalerweise nur sehr kurz. Nach
Ablauf dieser Einwirkzeit sorgt das erwähnte Steuergetriebe dafür, daß der Hebel
98 noch ein Stück in Richtung des Pfeils 99 weitergedreht wird. Dabei gerät der
Gleitklotz 110 in die in Fig. 9 dargestellte Lage. Sowohl die Schiebehülse 92 als
auch der Schiebedeckel 40 machen diese Bewegung mit, ebenso die am Schiebedeckel
40 arretierten Scherenmesser 80 und 81. Die Hälfte 71 dagegen kann die Bewegung
nicht mitmachen, weil sie bereits unter dem Druck der Feder 111 an den Fäden 12
und 13 und damit indirekt auch an der Hälfte 72 anliegt. Unter weiterer Kompression
der Feder 111 bleibt also die Hälfte 71 wie auch die Hälfte 72 in ihrer Lage. Der
Drahtbügel 116 wird durch den Hammerkopf 118 zurückgehalten. Das hat zur Folge,
daß
die Fadentrennvorrichtungen 32 und 33 sich schließen, wie es am Beispiel der Fadentrennvorrichtung
32 die Zeichnung Fig. 9 zeigt. Durch diesen Vorgang werden die Fadenenden 12' und
13' abgetrennt und durch die Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62 festgehalten
beziehungsweise abgesaugt.
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Jetzt veranlaßt das erwähnte Steuergetriebe das Rückdrehen der Hebel
98 und 125 beziehungsweise 125' in ihre in Fig. 4 dargestellten Ausgangs stellungen.
Das geschieht auf die Weise, daß der Hebel 125 seine Ausgangsstellung erreicht hat
in dem Augenblick, in dem der Gleitklotz 110 erst in der Stellung nach Fig. 8 steht.
Hierdurch wird gewährleistet, daß die Spleißstelle einen Fadendrall erhält, während
sich der weiter außen liegende Drallstau wieder auflöst. Wenn die erwähnten Hebel
ihre Ausgangsstellung erreicht haben, ist die Spleißkammer 30 geöffnet. Bei wiedereinsetzendem
Wickelzug schnellt der gespleißte Faden aus der Spleißkammer, rutscht vom gerundeten
Rücken der Saugschlitzdüse 61 seitlich ab und nimmt anschließend den in Fig. 1 mit
28 bezeichneten Fadenverlauf ein. Die Tätigkeit der Vorrichtung 11 ist nun beendet
und sie kann an einen anderen Einsatzort weiterfahren. Die Spulstelle 19 kann ihren
Normalbetrieb wieder aufnehmen.
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Das Grundkonzept des ersten Ausführungsbeispiels braucht nicht verändert
zu werden, wenn ein Fadendralländerungsorgan 155 in der Ausführung nach der Zeichnung
Fig. 10 und 11 eingesetzt werden soll. Auch bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind-es die beiden Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62, die die
Fäden 12 und 13 in die Spleißkammer 158 einlegen. Der Oberfaden 12 wird, von der
Auflaufspule 25 her kommend, in die zunächst
noch geöffnete Fadenklemmvorrichtung
153 eingelegt, zwischen die Kegelwalzen 159 und 160 der Walzengruppe 156 geführt,
in die Spleißkammer 158 eingelegt, zwischen die Kegelwalzen 162 und 163 der Walzengruppe
157 geführt und mit seinem Fadenende 12' von dem Fadenzubring- und -halteorgan 58
gehalten. Der Unterfaden 13 ist, von der Ablaufspule 20 her kommend, in die zunächst
noch geöffnete steuerbare Fadenklemmvorrichtung 154 eingelegt, zwischen die Kegelwalzen
163 und 164 der Walzengruppe 157 geführt, in die Spleißkammer 158 eingelegt, zwischen
die Kegelwalzen 160 und 161 der Walzengruppe 156 geführt und wird schließlich mit
seinem Fadenende 13' von dem Fadenzubring-und -halteorgan 62 gehalten.
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Nach dem Schließen der Spleißkammer 158 und der Fadenklemmvorrichtungen
153 und 154 wird nun im Falle S-gedrehter Fäden der Zahnkranz 175 in Richtung des
Pfeils 198 gedreht, bis der gewünschte Grad der Auflösung des Fadendralls erreicht
ist. Auch hierbei entsteht außerhalb des Fadendralländerungsorgans 155 ein Drallstau
an den Fäden.
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Danach erfolgt das Spleißen auf die im ersten Ausführungsbeispiel
genannte Art und Weise, worauf der Zahnkranz 175 wieder um ein bestimmtes Maß zurückgedreht
wird. Der Rückdrehweg kann etwas größer sein, mit dem Ziel, der fertigen Spleißstelle
einen erhöhten Fadendrall zu vermitteln. Nach dem Spleißen, gegebenenfalls noch
vor dem Rückdrehen des Zahnkranzes 175, werden die Fadenenden 12' und 13' durch
erhöhten Zug der Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62 abgrisssen. Nach dem Öffnen
der Fadenklemmvorrichtungen 153 und 154 und nach dem Öffnen der Spleißkammer 158
ist die Tätigkeit des Fadendralländerungsorgans 155 wie auch der ganzen Spleißvorrichtung
beendet. Während der geschilderten Vorgänge wirkt Saugluft über die Schlauchanschlüsse
168
auf die einzelnen Kegelwalzen ein, so daß die Fäden während der Tätigkeit des Fadendralländerungsorgans
155 in ihrer vorgegebenen Lage zwischen den Kegelwalzen bleiben.
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Beim dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Zeichnungen
Fig. 12 und 13 erkennt man wieder die Auflaufspule 25, die Ablaufspule 20, die Fadenklemmvorrichtungen
153 und 154 und die Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62.
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Der Oberfaden 12 kommt von der Auflaufspule 25, ist durch die geöffnete
Fadenklemmvorrichtung 153 und durch ein Fadendralländerungsorgan 178 geführt, liegt
in der Spleißkammer 179 und in einer geöffneten Wanderklemme 180. Sein Fadenende
12' wird durch das Fadenzubring- und -halteorgan 58 gehalten. Der von der Ablaufspule
2p kommende Unterfaden 13 liegt in der geöffneten Fadenklemmvorrichtung 154, ist
in ein Fadendralländerungsorgan 181 und in die Spleißkammer 179 eingelegt, liegt
außerdem in einer Wanderklemme 182, wird an einer Fadenumlenkstelle 199 aus seiner
Richtung gelenkt und mit seinem Fadenende 13' von dem Fadenzubring- und -halteorgan
62 gehalten.
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Vor dem Einlegen der Fäden mit Hilfe der Fadenzubring-und -halteorgane
58, 62 stehen die Fadenklemmschlitze 189 der beiden Fadendralländerungsorgane 178
und 181 nach vorn, so daß die Fäden zwanglos eingelegt werden können. Anschließend
werden die Fadenklemmvorrichtungen 153 und 154 sowie die Wanderklemmen 180 und 182
geschlossen und die beiden Fadendralländerungsorgane 178, 181 durch Tangentialriemen
191, 191' in Umdrehung versetzt. Die Drehrichtung
richtet sich
dabei wieder nach der Art des Fadendralls.
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Schließlich ist der Oberfaden 12 in dem Gebiet zwischen dem Fadendralländerungsorgan
178 und der Wanderklemme 180 und der Unterfaden 13 in dem Gebiet zwischen dem Fadendralländerungsorgan
181 und der Wanderklemme 182 von seiner Fadendrehung befreit.
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Anders als bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen werden die
Fadenenden 12' und 13' noch vor dem Spleißen durch Auszupfen entfernt. Das geschieht
dadurch, daß die Wanderklemme 180 parallel zur Richtung des Pfeils 200 und die Wanderklemme
182 parallel zur Richtung des Pfeils 201 bewegt wird. Nach dem Auszupfen der Fadenenden
erfolgt das Spleißen, worauf die beiden Fadendralländerungsorgane 178 und 181 wieder
in ihre Ausgangsstellung zurückgedreht werden. Liegen die Fadenklemmschlitze 189
schließlich nach vorn bei stillstehenden Fadendralländerungsorganen, kann der gespleißte
Faden nach Öffnen der Spleißkammer 179 nach vorn aus der Spleißvorrichtung herausschnellen,
wenn der Wickelzug wieder einsetzt.
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Das vierte Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Zeichnungen
Fig. 14 und 15 beschränkt sich auf eine alternative Möglichkeit des Auszupfens der
Fadenenden. Man erkennt bei diesem Ausführungsbeispiel wieder die Ablaufspule 20,
von der der Unterfaden 13 stammt. Der Unterfaden 13 ist in das Fadendralländerungsorgan
178, das gemäß Fig. 13 ausgebildet ist, eingelegt. Darüber befindet sich die Fadenauszupfvorrichtung
192, bestehend aus dem Walzenpaar 193, 194. Die beiden Walzen liegen mit leichtem
Klemmdruck an dem Faden 13 an. Das Fadenende 13' führt zu einem nicht näher dargestellten
Fadenzubring- und -halteorgan.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Faden 13 in dem Gebiet zwischen
dem Fadendralländerungsorgan 178 und der Fadenauszupfvorrichtung 192 bereits von
seinem Fadendrall befreit.
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Die Tätigkeit des Auszupfens des Fadenendes 13' ist in Fig. 15 veranschaulicht.
Das Walzenpaar 193, 194 ist hier in Richtung des Pfeils 202 beziehungsweise 203
in Umdrehung versetzt worden. Das hat das Auszupfen des Fadenendes 13' in dem Gebiet
zwischen dem Fadendralländerungsorgan 178, das den Faden 13 unter anderem auch klemmt,
und der Fadenauszupfvorrichtung 192 zur Folge. Der Unterfaden 13 bleibt mit einem
Faserbart 204 zurück, das Fadenende 13' wird parallel zur Richtung des Pfeils 205
abgesaugt.
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Die Erfindung soll nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt sein. Wie bereits angedeutet wurde, ist nicht allein der vollständige,
sondern auch der teilweise Ersatz der einen Vorrichtung durch die andere möglich
und durchführbar. Insbesondere der gegliederte und in Baugruppen zerlegbare Aufbau
der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels ermöglicht eine Integration der
dargestellten und beschriebenen Varianten.
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Die Begriffe Unterfaden und Oberfaden sind nicht an die Begriffe "oben"
und "unten" gebunden. Als Unterfaden wird vielmehr ein Faden bezeichllet, der von
einer Fadenlieferstelle, zum Beispiel einer Ab'laufspule, oder aus einem Fadenerzeuger
kommt. Der Oberfaden ist der zu einer Fadenaufnahmestelle, zum Beispiel einer Auflaufspule
oder einem Wickelbaum, füreiie Faden. Dabei kann die Fadenlaufrichtung
von
unten nach oben führen, wie es bei den Ausführungsbeispielen der Fall ist. Der Fadenlauf
kann aber auch entgegengesetzt gerichtet sein oder überhaupt einen beliebigen, zum
Beispiel horizontalen Verlauf im Raum haben.
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Obwohl sich insbesondere das erste Ausführungsbeispiel auf eine wanderfähige
Vorrichtung zum Luftspleißen bezieht, kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung selbstverständlich
auch an jeder einzelnen Arbeitsstelle angeordnet sein. Ebenso ist es möglich, die
Spleißvorrichtung stationär anzuordnen und die von der Spleißvorrichtung zu bedienenden
Arbeitsstellen nacheinander an der Spleißvorrichtung vorbeizuführen.
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Die erfindungsgemäßenVorrichtungen sind außer bei Spulmaschinen auch
bei Spinnmaschinen, Gattern und ähnlichen Textilmaschinen verwendbar.