Die Erfindung betrifft eine Druckluftspleißvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die DE-OS 28 10 741 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Spleißen mit Druckluft bekanntgeworden. Dabei werden die zu
spleißenden Fadenenden aber nicht für den Spleißvorgang
vorbereitet.
In der DE-OS 29 39 481 wird eine gattungsgemäße Vorrichtung zum
Spleißen von gesponnenen Fäden in einer automatischen
Spulmaschine beschrieben, bei der die zu spleißenden Fäden in den
Fadenspleißkanal einer Fadenspleißkammer eingeführt und unter der
Einwirkung eines Luftstrahls in der Fadenspleißkammer gespleißt
werden. Das Spleißen erfolgt unter der Wirkung eines Luftstromes
auf einen auflaufspulenseitigen Faden und einen
ablaufspulenseitigen Faden, während die beiden jeweiligen Enden
des auflaufspulenseitigen Fadens und des ablaufspulenseitigen
Fadens in jeweils getrennte Fadenendehaltedüsen unter der Wirkung
eines Saugstroms in freiem Zustand gehalten werden. Zur
Vorbereitung auf den Spleißvorgang werden die Fadenenden mittels
Druckluft aufgefasert. Es hat sich aber herausgestellt, daß sich
nicht alle Fadenarten für eine pneumatische Vorbereitung zum
Spleißen eignen.
Aus der DE-OS 23 11 173 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Spleißen von Garn und Fasersträngen bekannt, wobei eine
mechanische Vorbereitung des Garnes durch Aufdrehen und
Auseinanderziehen an der aufgedrehten Stelle erfolgt. Es entsteht
dabei allerdings an der Trennstelle ein Garnende mit
unvorherbestimmbarer Dicke und Länge, vor allem bei stark
gedrehten Garnen. Der Spleißvorgang erfolgt außerdem nicht
pneumatisch, sondern durch Ineinanderschieben der vorbereiteten
Garnenden und mechanisches Verdrehen der Fasern miteinander.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zu schaffen, mit der auch bei stark gedrehten
Fäden eine gute Spleißverbindung hergestellt werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bevor Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert
werden, ist zunächst auf die Vorteile der Erfindung
hinzuweisen.
Wenn die Fäden vor dem Spleißen im vorgesehenen Bereich
der Spleißverbindung von ihrer Fadendrehung befreit sind,
können sich die Fasern der beiden Fäden beim Druckluft
spleißen gut vermischen. Dabei ist es nicht nötig, die
Fasern auch noch zu strecken, obwohl das auch nicht
schaden, zuweilen auch Vorteile haben kann. Es genügt,
die Fäden lediglich von ihrer Fadendrehung zu befreien.
Die einzelnen Fasern brauchen deswegen nicht gestreckt
oder parallelisiert zu werden. Schon wenn die Fäden
auch nur teilweise von ihrer Fadendrehung befreit sind,
werden in bestimmten Fällen erfolgreiche Spleißver
bindungen möglich. Je weniger Fadendrehung an der
Spleißstelle vorhanden ist, um so besser wird im
allgemeinen die Spleißverbindung.
Das Befreien der Fäden von ihrer Fadendrehung kann schon
geschehen, bevor sie in die Spleißkammer gelangen. Man
kann also vorbereitete Fadenenden in die Spleißkammer ein
legen. Das hat den Vorteil, daß man jederzeit das Aus
sehen der vorbereiteten Fadenenden beobachten kann. An
dererseits ergeben sich andere Vorteile, wenn die Fäden
erst dann von ihrer Fadendrehung befreit werden, wenn
sie sich bereits in der Spleißkammer befinden. Sie können
dann nämlich von außerhalb der Spleißkammer gelegenen Fa
denklemmen so festgehalten werden, daß auch noch die Faden
enden geklemmt bleiben. Die Fadenenden selber werden in
diesem Fall nicht von ihrer Fadendrehung befreit, sondern
die Fäden werden exakt nur in dem vorgesehenen Bereich
der Spleißverbindung, was ja nicht das Fadenende zu sein
braucht, von ihrer Fadendrehung befreit.
Das Spleißen mit Druckluft geschieht bekanntlich durch
Verwirbeln der einzelnen Fasern. Auch ohne nachträglich
auf die Spleißstelle aufgebrachte Fadendrehung ergibt
sich dabei im allgemeinen eine haltbare Spleißverbindung.
Haben die Fäden aber sehr kurze Fasern, so ist es besser,
die Spleißstelle nach dem Spleißen mit einer Fadendrehung
zu versehen. Eine vorteilhafte Maßnahme in dieser Rich
tung ist es, die Fadendrehung aus dem vorgesehenen Bereich
der Spleißverbindung in die sich von der Spleißkammer zu
den Fadenklemmen erstreckenden Fadenbereiche zu verlagern
und nach dem Spleißen zur Spleißstelle hin freizugeben.
Diese Maßnahme ist um so wirkungsvoller, wenn dabei zu
nächst auch die jeweiligen Fadenenden festgehalten werden,
die Fäden demnach also erst dann von ihrer Fadendrehung be
freit werden, wenn sie sich bereits in der Spleißkammer
befinden.
Nach dem Spleißen werden die überschüssigen Fadenenden
üblicherweise abgeschnitten. Eine bessere Spleißverbin
dung ganz ohne störende Fadenenden erhält man, wenn die
überschüssigen Fadenenden durch Auszupfen entfernt werden.
Das kann vor dem Spleißen und/oder während des Spleißens
und/oder nach dem Spleißen vorgenomnen werden. Welcher
Zeitpunkt hierbei der günstigste ist, ergibt sich aus der
Fadenbeschaffenheit. Es kann manchmal besser sein, das
Auszupfen möglichst langsam und in anderen Fällen wieder
möglichst schnell durchzuführen. Das Auszupfen geschieht
zum Beispiel durch langsam gesteigerten Zug an den Faden
enden, so daß sich die überschüssigen Fasern langsan von
der Spleißstelle lösen. Bei kurzen Fasern kann es im Ge
gensatz hierzu günstiger sein, durch einen kurzer Ruck die
überschüssigen Fadenenden von der Spleißstelle vorzugs
weise nach dem Fertigstellen der Spleißverbindung abzu
reißen.
Die erwähnten Vorteile erreicht man durch die Verwendung
des erfindungsgemäßen Fadendralländerungsorgans, das in
dem sich von der Spleißkammer zum Fadenhalteorgan er
streckenden Fadenbereich angeordnet ist. Das Fadendrall
änderungsorgan ist schaltbar, und zwar nicht nur hinsicht
lich der Arbeitsdauer und des Arbeitszeitpunktes, sondern
auch hinsichtlich des Ausmaßes der Fadendralländerung.
Dabei braucht der Fadendrall nicht völlig beseitigt zu
werden. Es tritt im allgemeinen nur eine Verschiebung des
zunächst gleichmäßigen Fadendralls dahingehend ein, daß
im vorgesehenen Bereich der Spleißverbindung die Fäden von
ihrer Fadendrehung befreit sind, während die Nachbarbe
reiche eine erhöhte Fadendrehung erhalten. Es ist selbst
verständlich, daß das erfindungsgemäße Fadendralländerungs
organ auf die Richtung der Fadendrehung, ob Z-Drehung
oder S-Drehung, Rücksicht nimmt. Anderenfalls wäre die
Erfindungsidee nicht zu verwirklichen. Es ist auch darauf
zu achten, daß Fäden gleicher Drehung, also entweder Fäden
mit Z-Drehung oder Fäden mit S-Drehung, miteinander ver
bunden werden.
Ob für jeden Faden ein Fadendralländerungsorgan zum Einsatz
kommt oder ein für beide Fäden gemeinsames Fadendrallände
rungsorgan, hängt sehr von der Bauart des Fadendrallände
rungsorgans ab. Die Bauart des Fadendralländerungsorgans
richtet sich wiederum nach der Beschaffenheit der Fäden.
Wie bereits erwähnt, erhält man das
bessere Spleißergebnis, wenn das Fadendralländerungsorgan
sowohl auf die zu der Spleißkammer hin führenden Fäden als
auch auf die aus der Spleißkammer herausragenden Fadenenden
einwirkbar ist. Bei einer solchen Konstruktion des Faden
dralländerungsorgans werden die Fäden im Bereich der Spleiß
verbindung immer reproduzierbar gleichbleibend zum Spleißen
vorbereitet.
Vorteilhaft weist das Fadendralländerungsorgan ein drehbares
Fadenhalteorgan auf. Das kann im einfachsten Fall eine
Drehklemme sein, die den Faden aufnimmt und die dann um
die Längsachse des Fadens gedreht wird.
Gute Spleißergebnisse wurden mit einem Fadendrallände
rungsorgan erzielt, das mindestens eine mit dem Faden in
Kontakt bringbare und quer zur Fadenlängsrichtung be
wegbare Friktionsfläche aufweist. Noch besser ist es,
wenn das Fadendralländerungsorgan mindestens zwei Frik
tionsflächen aufweist, die von entgegengesetzten Seiten
her mit dem Faden in Kontakt bringbar und in entgegenge
setzte Richtungen bewegbar sind. Das gilt vorzugsweise für
eine hin und anschließend nach dem Spleißen wieder zurück
gerichtete Bewegung, damit der Fadendrall nicht nur allein
durch Freigabe der Fäden, sondern zusätzlich durch er
zwungene Drallgebung auf die fertige Spleißverbindung
gebracht wird.
Die Friktionsflächen können an der Oberfläche eines ring- oder
scheibenförmigen Körpers liegen. Die einander gegenüber
liegenden Friktionflächen liegen also am Faden an. Werden
die beiden Friktionsflächen mit gleicher Geschwindigkeit
quer zur Fadenlängsrichtung bewegt, dreht sich der Faden
um seine eigene Achse, bleibt aber in seiner Richtung und
bleibt auch geklemmt. Vorteilhaft ist es hierbei, die
Friktionsfläche unter Verwendung eines Werkstoffes mit
hohem Reibwert, insbesondere unter Verwendung eines gummi
elastischen Materials oder thermoplastischen Kunststoffs her
zustellen. Es darf sich dabei allerdings nicht um eine
rauhe Oberfläche handeln, an der sich Fasern festhaken
können.
Eine einfache und besonders wirkungsvolle Vorrichtung er
gibt sich, wenn das Fadendralländerungsorgan zwei die
Spleißkammer korbartig oder topfartig umgreifende, mit
ringscheibenartigen Rändern versehene, gegensinnig rotierend
antreibbare Hälften aufweist, deren Ränder die mit dem Faden
in Kontakt bringbaren Friktionsflächen tragen. Diese bei
den Hälften des Fadendralländerungsorgans umschließen also
die Spleißkammer. Sind die Hälften geöffnet, können die
Fäden in die Spleißkammer vorzugsweise gekreuzt eingelegt
werden. Das Kreuzen der Fäden beim Einlegen hat verschiedene
Vorteile. Ein Vorteil ergibt sich, wenn die Spleißkammer
genau zentral angeordnet ist und die Fäden genau radial,
aber jeweils mit Anstand voneinander, durch das Faden
dralländerungsorgan geführt werden. Rotieren nun die bei
den Hälften des Fadendralländerungsorgans gegensinnig, ro
tieren die Fäden exakt um ihre raumfest bleibende Längsachse.
Das Maß des einstellbaren Drehwinkels, um den die beiden
Hälften des Fadendralländerungsorgans bei eingelegten Fäden
gegeneinander verdreht werden, und auch die Drehrichtung
ist abhängig von den Fadenabmessungen und von der
Fadendrehung.
Im Sinne eines guten Spleißergebnisses muß auch dem
Entfernen der Fadenenden erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet
werden. Zum einen sollen die Fadenenden so kurz wie möglich
sein, zum anderen sollen sie auch möglichst unauffällig
bleiben. Nicht jedes Fadenende läßt sich auszupfen oder
abreißen. Ungünstige Faserlänge und Faserstärke erfordert
unter Umständen ein Schneiden.
Hierbei sieht die Erfindung vorteilhaft vor, daß die die
Fadenenden entfernenden Fadentrenneinrichtungen als
unmittelbar an dem Schiebedeckel der Spleißkammer ange
ordnete Schneidorgane ausgebildet sind, wobei jedes
Schneidorgan zwei Scherenmesser aufweist, und zwar ein
mit dem Schiebedeckel arretiertes Scherenmesser und ein
steuerbares Scherenmesser. Hierdurch ist das Fadentrenn
organ so nahe wie eben möglich an die Spleißkammer heran
geführt.
Die Fadentrenneinrichtung darf natürlich nicht das Ein
legen der Fäden in die Spleißkammer behindern. Daher
liegen vorteilhaft bei geöffnetem Schiebedeckel die
Scherenmesser neben der Längsnut der Spleißkammer und
werden erst beim Schließen des Schiebedeckels vor die
Spleißkammer geführt, und zwar vorteilhaft so, daß je
weils ein Scherenmesser, vorzugsweise das steuerbare
Scherenmesser, sich zwischen den eingelegten Oberfaden
und den eingelegten Unterfaden schiebt. Der Rücken des
Scherenmessers weist dabei gegen den nicht zu schneiden
den zulaufenden Faden, die Schneide gegen das abzu
trennende Fadenende des anderen Fadens. Es schadet nichts,
wenn beim Spleißen das abzutrennende Fadenende bereits
durch das noch geöffnete Scherenmesser angeschnitten wird.
Eine solche Anschneidestelle liegt bereits an der späte
ren Schnittstelle und erleichtert sogar noch das Schneiden.
Von Vorteil ist es auch, wenn die Fäden so in die Spleiß
kammer eingelegt sind, daß sie an der Seite, von der sie
kommen, am Boden der Spleißkammer anliegen und an der
entgegengesetzeen Seite in der Nähe des Schiebedeckels
aus der Spleißkammer austreten, und wenn sich das erwähnte
Scherenmesser so zwischen Oberfaden und Unterfaden schiebt,
daß beim Spleißen nur wenig Luft am zulaufenden Ober
faden beziehungsweise zulaufenden Unterfaden entlang
aus der Spleißkammer entweichen kann. Die Luft wird
dann nämlich in Richtung auf die abzutrennenden Faden
enden geleitet, was den Trennvorgang erleichtert, weil
dann die aus der Trennstelle stammenden Kurzfasern sofort
mit erhöhter Luftgeschwindigkeit ausgeblasen werden können.
Die zulaufenden Fäden dagegen werden von dem Luftstrom
nicht erfaßt und können daher auch durch die Spleißluft
nicht aufgebauscht oder aufgefasert werden.
Da das Fadendralländerungsorgan, der Schiebedeckel und
die Fadentrenneinrichtungen Bewegungen in etwa der gleichen Rich
tung auszuführen haben, empfiehlt sich für diese Teile
eine gemeinsame Betätigungseinrichtung. Da die Teile
aber unterschiedliche Bewegungsabläufe haben, sind vor
teilhaft unterschiedlich eingestellte Rückhalteeinrich
tungen vorhanden, die auf diese unterschiedlichen Be
wegungsabläufe eingestellt sind. Federnde Kupplungen,
Anschläge, eine federnd nachgiebige Lagerung oder der
gleichen können derartige Rückhalteeinrichtungen sein.
Wenn die Spleißkammer, das Fadendralländerungsorgan und
die Fadentrenneinrichtungen ein gemeinsames Gehäuse be
sitzen, das auch einen Teil der Betätigungseinrichtung
trägt, wenn der übrige Teil der Betätigungseinrichtung
ein zweites Gehäuse besitzt und wenn sowohl die beiden
Gehäuse als auch die den Gehäusen zugeordneten Elementen
der Betätigungseinrichtung aneinanderkuppelbar ausge
bildet sind, dann kann die Druckluftspleißvorrichtung
vorteilhaft leicht ausgewechselt werden. Ein Auswechseln
kann erforderlich werden einmal beim Ersatz verschlissener
Teile und zum anderen auch dann, wenn abwechselnd sehr
dünne und sehr dicke Fäden zu spleißen sind, die nicht
oder nicht gleich gut mit ein und derselben Spleißvor
richtung zu spleißen sind.
Die Gehäuse können zum Beispiel durch zwei Schrauben mit
einander verbunden werden. Die Anzahl der aneinanderzu
kuppelnden Elemente der Betätigungseinrichtung sollte
möglichst klein gehalten werden. Die Bedingung wird vor
teilhaft erfüllt, wenn das erwähnte zweite Gehäuse zwei
durch Kurvenscheiben betätigbare Hebel aufweist, und zwar
einen ersten Hebel zur gemeinsamen Betätigung der beiden
Hälften des Fadendralländerungsorgans hinsichtlich ihrer
Rotation und einen zweiten Hebel zur Betätigung des Schiebe
deckels, der Fadentrenneinrichtungen und des Fadendralländerungs
organs hinsichtlich der Annäherung beziehungsweise der
Entfernung seiner beiden Hälften aneinander beziehungs
weise voneinander. In diesem Fall sind lediglich drei
demontierbare Stangen als Kupplungselemente vorhanden,
und zwar eine Stange zur Verbindung des zweiten Hebels
mit denjenigen Teilen der Betätigungseinrichtung, die
den Schiebedeckel, die Fadentrenneinrichtung und den Vorschub
einer Hälfte des Fadendralländerungsorgans betätigen,
sowie zwei weitere Stangen, die den ersten Hebel gelenkig
mit je einer Hälfte des Fadendralländerungsorgans zum
Zweck einer gegensinnigen Drehung verbinden. Hierzu er
hält jede Hälfte vorteilhaft einen Kurbelzapfen, an dem
die demontierbare Stange aufgehängt ist.
Vorteilhaft gestattet die geschilderte Kupplung der Be
tätigungselemente einen raschen Wechsel der Drehrichtung
des Fadendralländerungsorgans. Die Art und Weise, wie
das geschieht, wird weiter unten bei der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels noch erläutert.
Sofern die Fadenart es zuläßt, werden die Fadentrennein
richtungen vorteilhaft als Fadenauszupfeinrichtungen aus
gebildet. Es entsteht ein unauffälliger Faserbart an der
Spleißstelle, wenn nach dem Spleißen die überschüssigen
Fadenenden ausgezupft beziehungsweise abgerissen werden.
An der Abreißstelle hat zuvor der Faden ohnehin seine
Fadendrehung verloren, so daß das Auszupfen erleichtert
ist. Eine derartige Fadenauszupfeinrichtung kann zum
Beispiel eine Wanderklemme aufweisen, d. h. eine Klemme,
die zunächst den Faden festhält, zum Zweck der Faden
trennung sich jedoch von der Spleißstelle entfernt und
dabei das geklemmte Fadenende mitnimmt. Es ist auch
möglich, das Fadenende durch ein Walzenpaar festzu
halten, das sich zum Zweck des Fadenauszupfens in Be
wegung setzt, d. h. in Rotation gerät. Mit einem Wal
zenpaar kann die Geschwindigkeit des Fadenauszupfens
sehr feinfühlig dosiert werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt. Anhand dieser Ausführungsbeispiele soll die
Erfindung in den folgenden Textabschnitten noch näher be
schrieben und erläutert werden.
Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen Fig. 1 bis Fig. 9 dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht,
Fig. 2 eine teilweise Vorderansicht,
Fig. 3 eine Ansicht von oben,
Fig. 4 eine Seitenansicht in teilweise demontiertem Zustand,
Fig. 5 in vergrößertem Maßstab eine Teilansicht mit
Blick in die aufgeschnittene Spleißkammer,
Fig. 6 einen Querschnitt des ersten Ausführungsbeispiels.
Eine weitere Variante zeigt schematisch die Zeichnung
Fig. 7,
während Fig. 8 als Teilansicht eine Drehklemme dieses
weiteren Ausführungsbeispiels darstellt.
Die Zeichnungen Fig. 9 und 10 zeigen schematisch den
Teilausschnitt eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung mit der alternativen Möglichkeit des Auszupfens
eines Fadenendes.
Man erkennt in den Zeichnungen Fig. 1 bis 6 eine insge
samt mit 11 bezeichnete Vorrichtung zum Verbinden eines
Oberfadens 12 mit einem Unterfaden 13. Die Vorrichtung 11
hat ein Maschinengestell 14, das gemäß Fig. 1 ein Fahrge
stell 15 trägt. Das Fahrgestell 15 besitzt Fahrrollen 16
und 17, mit deren Hilfe die Vorrichtung 11 auf einem Trag
rohr 18 verfahrbar ist.
Das Tragrohr 18 ist längs einer Spulmaschine geführt,
von der gemäß der Zeichnung Fig. 1 lediglich eine ins
gesamt mit 19 bezeichnete Spulstelle sichtbar ist. An
dieser Spulstelle 19 ist die Vorrichtung 11 gerade tätig.
An der Spulstelle 19 gelangt der Unterfaden 13 von einer
Ablaufspule 20 über einen Fadenführer 21, einen Rechen
taster 22, eine Fadenbremse 23 und einen weiteren Faden
führer 24 zur Vorrichtung 11. Der Oberfaden 12 gelangt
von einer Auflaufspule 25 über eine mit Kehrgewinde
rillen 26 versehene rotierende Fadenführungstrommel 27
ebenfalls zur Vorrichtung 11.
Im engeren Sinn besteht die den Unterfaden 13 liefernde
Vorrichtung aus dem Fadenführer 21 und die den Oberfaden
aufnehmende Vorrichtung aus der Auflaufspule 25. Die
Linie des kürzest möglichen, unbeeinflußten und unge
störten Fadenlaufes ist mit 28 bezeichnet.
Daß die Linie 28 strichpunktiert ist, soll bedeuten, daß
der Fadenlauf bereits gestört und der Faden selber in
einen Ober- und einen Unterfaden aufgetrennt ist.
Die Vorrichtung 11 besitzt in einem halboffenen Gehäuse 29
eine Spleißkammer 30, ein Fadendralländerungsorgan 31 und
Fadentrenneinrichtungen 32, 33. Das Gehäuse 29 ist mittels
Schrauben 34, 35 an ein weiteres Gehäuse 36 gekuppelt.
Wie insbesondere die Zeichnungen Fig. 5 und 6 zeigen, hat
die Spleißkammer 30 eine abdeckbare Längsnut 37 mit einem
V-förmigen Querschnitt. Die Längsnut dient zum Einlegen
und Verbinden der Fäden mittels Druckluft. In den Innen
raum der Spleißkammer, d. h. in die Längsnut 37, mündet
ein Druckluftzuführkanal 38, der an einer Ausblas
öffnung 39 endet. Die Spleißkammer 30 weist einen steuer
baren Schiebedeckel 40 auf. Das Volumen der Spleißkammer
30 ist variabel einstellbar.
Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, ist ein Fadenzubring- und
-halteorgan 58 mit Mitteln zum Aufsuchen und Festhalten
des Fadenendes 12′ des Oberfadens 12 auf der Auflauf
spule 25 versehen. Diese Mittel bestehen aus einem innen
hohlen Arm 59, der über ein Drehgelenk 60 an eine nicht
näher dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen ist,
sowie aus einer Saugschlitzdüse 61. Die Zeichnung Fig. 1
zeigt das Fadenzubring- und -halteorgan 58 in der Faden
abgabestellung. Seine strichpunktiert dargestellte Faden
aufnahmestellung ist mit 58 a bezeichnet.
Ein weiteres schwenkbares Fadenzubring- und -halteorgan 62
ist mit Mitteln zum Aufsuchen und Festhalten des Faden
endes 13' des Unterfadens 13 versehen. Diese Mittel be
stehen aus einem im Drehgelenk 63 drehbaren gekrümmten
Rohr 64 mit einer Saugdüse 65, die durch einen federbe
lasteten Klemmdeckel 66 verschlossen ist und dabei das Fa
denende eingeklemmt hält. In der Zeichnung Fig. 1 ist auch
das Fadenzubring- und -halteorgan 62 in der Fadenabgabe
stellung gezeichnet. Seine strichpunktiert dargestellte
Fadenaufnahmestellung ist mit 62 a bezeichnet. Zum Auf
nehmen des Unterfadens 13 wird das Rohr 64 in Richtung
des Pfeils 67 nach unten geschwenkt, wobei sich der Klemm
deckel 66 durch Anschlagen gegen einen Anschlag 68 öffnet.
Nun kann der etwa oberhalb der Fadenbremse 23 gerissene
Unterfaden 13 durch die Saugdüse 65 angesaugt und beim
Zurückschwenken des Fadenzubring- und -halteorgans 62
in die Fadenabgabestellung zwischen dem Klemmdeckel 66
und dem Rand der Saugdüse 65 eingeklemmt, festgehalten
und mitgenommen werden. Die Bewegung der beiden Faden
zubring- und -halteorgane 58, 62 geschieht durch Kurven
scheiben, die sich im Maschinengestell 14 befinden.
Die Zeichnung Fig. 1 läßt erkennen, daß das schaltbare
Fadendralländerungsorgan 31 in dem sich von der Spleiß
kammer 30 zu den Fadenhalteorganen 58, 61; 62, 65 er
streckenden Fadenbereich angeordnet ist. Es ist für beide
Fäden 12, 13 gemeinsam vorhanden und sowohl auf die zu
der Spleißkammer 30 hin führenden Fäden 12, 13 als auch
auf die aus der Spleißkammer herausragenden und von den
Fadenzubring- und -halteorganen 58, 62 gehaltenen Faden
enden 12', 13' einwirkbar. Dementsprechend ist das Faden
dralländerungsorgan 31 ausgebildet. Es besitzt zwei die
Spleißkammer 30 korbartig oder topfartig umgreifende, mit
ringscheibenartigen Rändern 69 beziehungsweise 70 ver
sehene gegensinnig rotierend antreibbare Hälften 71, 72,
deren Ränder die mit den Fäden in Kontakt bringbaren
Friktionsflächen 73, 74 tragen. Die Friktionsflächen 73, 74
sind als ringförmige Einlagen unter Verwendung eines
gummielastischen Materials mit hohem Reibwert gestaltet.
Man erkennt aus der Zeichnung Fig. 6, daß die Ränder 69, 70
der topfartigen Gebilde auf einen kleineren Durchmesser
nach innen gezogen sind, um die Friktionsflächen 73, 74 auf
einen günstigen Abstand an die Spleißkammer 30 heranzu
bringen. Der Abstand der Friktionsflächen von der Spleiß
kammer richtet sich in erster Linie nach der Länge der
Fasern beziehungsweise nach der Stapellänge der zu
spleißenden Fäden.
Die Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 5 lassen erkennen, daß
außerhalb des Fadendralländerungsorgans 31 Fadenführungs
mittel 75, 76, 77, 78 in Verbindung mit dem Gehäuse 29
angeordnet sind. Diese Fadenführungsmittel stellen sich
als Stufen des Randes des Gehäuses 29 dar. Die Fadenfüh
rungsmittel sind so angeordnet, daß die zu spleißenden
Fäden bei auseinandergerückten Hälften 71, 72 des Faden
dralländerungsorgans 31 gekreuzt sowohl in die Spleiß
kammer 30 als auch in das Fadendralländerungsorgan 31
selber einlegbar sind, wie es insbesondere Fig. 5 zeigt.
Gemäß Fig. 5 sind die Fäden 12 und 13 genau radial durch
das Fadendralländerungsorgan 31 geführt. Legt sich nun
die Friktionsfläche 73 der in Fig. 5 nicht dargestellten
Hälfte 71 des Fadendralländerungsorgans 31 mit leichtem
Federdruck gegen die Fäden, so werden die Fäden auch an
die Friktionsfläche 74 der Hälfte 72 angelegt, also mit
definierter Federkraft zwischen den Friktionsflächen 73
und 74 in ihrer Lage gehalten. Wird nun die Hälfte 72 in
Richtung des Pfeils 79 und die Hälfte 71 gegen die Rich
tung des Pfeils 79 gleichmäßig gedreht, bleiben die Fäden
relativ zueinander in ihrer Lage, es ändert sich aber der
Fadendrall so, wie es Fig. 5 am Beispiel S-gedrehter Fäden
zeigt. Außerhalb der Friktionsflächen wird der Fadendrall
verstärkt, in dem zur Spleißkammer hin gelegenen freien
Teil jedoch aufgelöst. Die Auflösung des Fadendralls im
Bereich der Spleißkammer ist hier der wünschenswerte
Effekt, der eine gute Spleißverbindung bezweckt. Zugleich
werden die Fäden aber auch während des Spleißens durch die
Friktionsflächen 73, 74 festgehalten. Nach dem Spleißen
werden die Fäden nicht gleich freigegeben, sondern durch
Drehen der beiden Hälften 71, 72 entgegengesetzt zu der
weiter oben angegebenen Drehrichtung wird der Fadendrall
erneut geändert, und zwar jetzt so, daß der außerhalb
der Friktionsflächen verstärkte und aufgestaute Faden
drall wieder rückgängig gemacht und in die Spleißstelle
geleitet wird. Wahlweise kann die Spleißstelle dabei auch
einen erhöhten Fadendrall erhalten, indem das Zurück
drehen der beiden Hälften des Fadendralländerungsorgans
über einen größeren Drehwinkel vonstatten geht als bei
der vor dem Spleißen vorgenommenen Drehbewegung. Dabei
ist die Spleißverbindung zunächst etwas fester gedreht als
der Faden, so daß sie bei dem wieder einsetzenden Fadenzug
nicht auseinandergezogen werden kann. Durch das spätere
Weiterlaufen des Fadens über verschiedene Umlenkstellen
tritt dann ein Ausgleich des Fadendralls ein, so daß
schließlich eine erfindungsgemäß hergestellte Spleißstelle
von einem ungestörten Faden auch rein äußerlich kaum noch
zu unterscheiden ist.
Wie insbesondere die Zeichnung Fig. 6 zeigt,
weist die Spleißkammer 30 einen steuerbaren Schiebedeckel
40 auf. Die Fadentrenneinrichtungen 32, 33 sind als Schneid
organe ausgebildet und unmittelbar an dem Schiebedeckel 40
angeordnet. Jedes Schneidorgan hat zwei Scherenmesser. So
hat das Schneidorgan 32 zum Beispiel ein mit dem Schiebe
deckel 40 arretiertes Scherenmesser 80 und ein steuerbares
Scherenmesser 82. Die Fadentrenneinrichtung 33 hat ein mit
dem Schiebedeckel 40 arretiertes Scherenmesser 81 und ein
steuerbares Scherenmesser 83. Die Scherenmesser sind durch
einen Bolzen 84 mit dem Schiebedeckel 40 verbunden.
Die steuerbaren Scherenmesser 82, 83 werden gemeinsam ge
steuert. Auf die Einzelheiten der Steuerung wird später
noch eingegangen. Die Steuerung erfolgt so, daß die Scheren
messer 80 bis 83 bei geöffnetem Schiebedeckel 40, wie es
insbesondere die Zeichnung Fig. 6 zeigt, neben der Längs
nut 37 der Spleißkammer 30 liegen und daß sich beim
Schließen des Schiebedeckels 40 die beiden steuerbaren
Scherenmesser 82, 83 zwischen die eingelegten Fäden 12
und 13 schieben.
Insbesondere aus der Zeichnung Fig. 5 ist ersichtlich,
daß die Fäden so in die Spleißkammer 30 eingelegt sind,
daß sie an der Seite, von der sie kommen, am Boden der
Spleißkammer anliegen und an der entgegengesetzten Seite
in der Nähe des Schiebedeckels aus der Spleißkammer aus
treten. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, schiebt sich das
Scherenmesser 82 beziehungsweise 83 so zwischen Oberfaden
und Unterfaden, daß beim Spleißen nur wenig Luft am zu
laufenden Oberfaden 12 beziehungsweise am zulaufenden
Unterfaden 13 entlang aus der Spleißkammer 30 entweichen
kann. Dabei kann keinesfalls durch unglücklichen Zufall
statt des Fadenendes der gespleißte Faden abgeschnitten
werden.
Insbesondere die Zeichnung Fig. 3 läßt erkennen, daß
das Fadendralländerungsorgan 31 hinsichtlich der axialen
Verschiebung seiner Hälften, der Schiebedeckel 40 und
die Fadentrenneinrichtungen 32 und 33 eine gemeinsame Betäti
gungseinrichtung besitzen, die insgesamt mit 95 bezeich
net ist. Die Betätigungseinrichtung 95 besteht aus fol
genden Teilen:
Eine schwenkbare Welle 96 kann durch eine nicht näher dar
gestellte Kurvenscheibe beziehungsweise ein Steuergetriebe
so gedreht werden, daß ein auf der Welle 96 mittels einer
Schraube 97 befestigter Hebel 98 in Richtung des Pfeils 99
(Fig. 4) und zurück geschwenkt werden kann. Ein Kugel
gelenk 100 verbindet den Hebel 98 mit einer Stange 101.
Am Ende der Stange 101 sitzt eine Gewindehülse 206, mit
deren Hilfe die Stangenlänge einstellbar ist. Die ge
wählte Einstellänge wird durch eine Kontermutter 207
fixiert. Ein weiteres Kugelgelenk 102 verbindet die Ge
windehülse 206 mit einer Winkelhebelbrücke 103, die an
einem Ausleger 104 des Gehäuses 29 um die Achse 105
schwenkbar gelagert ist. Insbesondere in den Zeichnungen
Fig. 2 und 3 ist zu erkennen, daß die Gabelenden 106, 107
der Winkelhebelbrücke 103 zwei Mitnehmerstifte 108, 109
eines Gleitklotzes 110 umgreifen. Der Gleitklotz 110, der
auch in Fig. 6 sichtbar ist, ist mit der Schiebehülse 92
verschraubt. Eine Schraubenfeder 111 stützt sich auf der
einen Seite gegen den Gleitklotz 110 und auf der anderen
Seite gegen die Hälfte 71 des Fadendralländerungsorgans 31
ab. Während der Gleitklotz 110 durch zwei Schrauben 112,
113 mit der Schiebehülse 92 verbunden ist, besteht eine
nicht lösbare Verbindung zwischen dem Schiebedeckel 40
und der Schiebehülse 92.
Die von der Betätigungseinrichtung 95 gemeinsam betätigten
Teile sind durch Rückhaltevorrichtungen auf unterschied
liche Bewegungsabläufe eingestellt. Beim Schwenken des
Hebels 98 wird mittels der längenverstellbaren Stange 101
die Schiebehülse 92 und mit ihr
der Schiebedeckel 40 in Richung der Längsachse 86 bewegt.
Die bisherigen Ausführungen lassen erkennen, daß die
Spleißkammer 30, das Fadendralländerungsorgan 31 und
die Fadentrenneinrichtungen 32, 33 ein gemeinsames Ge
häuse 29 besitzen, das auch einen Teil der Betätigungs
einrichtung 95 sowie der später noch zu erläuternden Be
tätigungseinrichtung 121 trägt und daß der übrige Teil
der Betätigungseinrichtungen 95 und 121 ein besonderes,
am Maschinengestell 14 befestigtes Gehäuse 36 besitzt.
Sowohl die beiden Gehäuse 29 und 36 als auch die den Ge
häusen zugeordneten Elemente der Betätigungseinrichtungen
sind aneinanderkuppelbar ausgebildet. Die Demontierbarkeit
des Gehäuses 29 wurde bereits erwähnt. Die Stange 101 der
Betätigungseinrichtung 95 ist dadurch auskuppelbar, daß
die beiden Kugelgelenke 100 und 102 als aufsteckbare Ku
gelgelenke ausgebildet sind.
Die zweite Betätigungseinrichtung 121, die für die gegen
läufige Rotation der beiden Hälften 71, 72 des Fadendrall
änderungsorgans 31 zuständig ist, besteht aus folgenden
Teilen:
Wie insbesondere die Zeichnungen Fig. 3 und 4 zeigen, ist
eine Welle 122 durch eine nicht näher dargestellte Kurven
scheibe beziehungsweise ein Steuergetriebe in Richtung des
Pfeils 123 und gegen die Richtung des Pfeils 123 schwenk
bar. Mit der Welle 122 ist ein Hebel 125 schwenkbar. Am
Ende des Hebels 125 sind zwei Stangen 126, 127 gelenkig
aufgehängt. Die Stange 126 ist mit einem Kurbelzapfen 128
verbunden, der an der Hälfte 71 befestigt ist. Der Hebel
127 ist mit einem weiteren Kurbeizapfen 129 verbunden,
der an der anderen Hälfte 72 des Fadendralländerungs
organs 31 befestigt ist. Die Demontierbarkeit der Stangen
126 und 127 ist dadurch gegeben, daß der Aufhängepunke
am Hebel 125 durch eine Schraubverbindung 130 zustande kommt.
Der Drehwinkel der beiden Hälften 71, 72 des Fadendrall
änderungsorgans 31 ist auf folgende Weise einstellbar:
Mit der Welle 122 ist durch eine Schraube 124 ein kurzer
Hebel 125' verbunden, der eine Anschlaglasche 131 für
einen längeren Hebel 125 aufweist, der ebenfalls auf die
Welle 122 gesteckt, aber nicht mit der Welle 122 verbun
den ist. Durch eine gewundene Biegefeder 132 wird der
Hebel 125 an der Anschlaglasche 131 anliegend gehalten.
Der Hebel 125 weist einen Anschlagstift 133 auf. Am Ge
häuse 36 ist eine verstellbare Lasche 134 befestigt,
die eine Anschlagnase 135 besitzt. Die Bewegung des
Hebels 125 in Richtung des Pfeils 123 ist auf denjenigen
Drehwinkel begrenzt, der sich ergibt, wenn der Anschlag
stift 133 an der Anschlagnase 135 zur Anlage kommt.
Die Drehrichtung der beiden Hälften 71 und 72 des Faden
dralländerungsorgans 31 ist auf folgende Weise einstellbar:
Gemäß Fig. 4 bewegt sich der Kurbelzapfen 128 in Richtung
des Pfeils 136 und der Kurbelzapfen 129 in Richtung des Pfeils
137, wenn der Hebel 125 in Richtung des Pfeils 123 schwenkt.
Damit ist die Drehrichtung der beiden Hälften 71, 72 des
Fadendralländerungsorgans 31 festgelegt. Will man diese
Drehrichtung ändern, so wird zunächst die Schraubverbin
dung 130 gelöst. Nun kann man die beiden Hälften 71, 72
so weit verdrehen, daß der Kurbelzapfen 129 oben und der
Kurbelzapfen 128 unten liegt, also genau entgegengesetzt,
wie in Fig. 4 dargestellt. Danach werden die beiden Stan
gen 126 und 127 wieder am Hebel 125 berestigt. Schwenkt
nun der Hebel 125 in Richtung des Pfeils 125, dann be
wegt sich jetzt der Kurbelzapfen 129 in Richtung des
Pfeils 136 und der Kurbelzapfen 128 in Richtung des Pfeils 137,
also in die entgegengesetzte Richtung wie zuvor. Damit
bewegen sich aber auch die beiden Hälften 71, 72 entge
gengesetzt. Die Umstellung von S-gedrehten Fäden auf
Z-gedrehte Fäden ist also mit wenigen Handgriffen zu
bewerkstelligen.
In den Zeichnungen Fig. 1 und 2 sind an dem Gehäuse 29
noch Einfädelungshilfen 151, 152 in Form von Stiften zu
erkennen. Fig. 2 zeigt darüber hinaus noch je eine alter
native steuerbare Fadenklemmeinrichtung 153 beziehungs
weise 154 für den Oberfaden 12 beziehungsweise den Unter
faden 13.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schema
tisch in der Zeichnung Fig. 7 dargestellt. Fig. 8 zeigt
hierzu eine Einzelheit. Von den bekannten Elementen sind
bei diesem Ausführungsbeispiel die Ablaufspule 20, die
Auflaufspule 25, die Fadenzubring- und -halteorgane 58
und 62 sowie die steuerbaren Fadenklemmen 153 und 154 sicht
bar. Der Oberfaden 12 liegt in der steuerbaren Fadenklemme
153, in einem Fadendralländerungsorgan 178, in einer
Spleißkammer 179 und in einer steuerbaren Wanderklemme 180,
während das Fadenende 12′ in das Fadenzubring- und -halte
organ 58 hineinragt. Der Unterfaden 13 liegt in der steuer
baren Fadenklemmeinrichtung 154, in einem Fadendrallände
rungsorgan 181, in der Spleißkammer 179 und in einer wei
teren Wanderklemne 182, während sein Fadenende 13′ in das
Fadenzubring- und -halteorgan 62 hineinragt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist für jeden Faden 12, 13 ein Faden
dralländerungsorgan 178 beziehungsweise 181 vorhanden.
Die beiden Fadendralländerungsorgane sind gleichartig
ausgebildet und am Beispiel des Fadendralländerungs
organs 178 in Fig. 8 abgebildet.
Man erkennt in Fig. 8, daß das Fadendralländerungs
organ 178 ein drehbares Fadenhalteorgan 183 aufweist.
Das Fadenhalteorgan ist als Drehkörper ausgebildet mit
einem Mittelteil 184 und zwei Endteilen 185, 186, die
in Lagerschalen 187 beziehungsweise 188 drehbar ge
lagert sind. Außerdem erkennt man in Fig. 8 einen Faden
klemmschlitz 189, der bis zur Mittelachse 190 reicht.
Der rotierende Antrieb erfolgt durch einen Tangential
riemen 191.
An einem letzten Ausführungsbeispiel der Erfindung soll
anhand der Zeichnungen Fig. 9 und 10 angedeutet werden,
auf welche Art und Weise die Fäden von ihren überschüssi
gen Fadenenden entweder vor oder nach dem Spleißen durch
Auszupfen befreit werden können. Man erkennt in den Zeich
nungen die Ablaufspule 20, das in Fig. 8 näher darge
stellte Fadendralländerungsorgan 178 und eine Fadenaus
zupfeinrichtung 192, die aus dem Walzenpaar 193, 194 be
steht. Fig. 9 zeigt den Unterfaden 13 mit dem noch nicht
ausgezupften Fadenende 13′, in Fig. 10 ist das Faden
ende 13′ des Unterfadens 13 bereits ausgezupft.
Nachdem die verschiedenen Ausführungsbeispiele der Erfin
dung beschrieben worden sind, soll die Funktion jeder
einzelnen Vorrichtung erläutert werden.
Beim ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den
Zeichnungen Fig. 1 bis Fig. 6 sei zunächst angenommen,
daß an der Spulstelle 19 der zuvor längs der Linie 28 ge
führte Faden gerissen ist. Dabei ist ein Oberfaden 12 und
ein Unterfaden 13 entstanden. Der Oberfaden 12 wurde von
der Auflaufspule 25 aufgenommen, der Unterfaden 13 ist
durch die Fadenbremse 23 in Verbindung mit dem Rechen
taster 22 festgehalten worden.
Der Fadenbruch ist in bekannter Weise durch nicht dar
gestellte Mittel festgestellt und der Vorrichtung 11 mit
geteilt worden. Gemäß Fig. 1 ist die Vorrichtung 11 auf
dem Tragrohr 18 vor die Spulstelle 19 gefahren. Die Fa
denzubring- und -halteorgane 58 und 62 stehen in Ruhe
stellung, die mit der in Fig. 1 dargestellten Fadenabgabe
stellung identisch ist, sofern man sich die bereits ein
gezeichneten Fäden einmal wegdenkt.
Nun wird die Vorrichtung 11 auf folgende Weise tätig:
Im Maschinengestell 14 befindet sich ein nicht näher dar
gestelltes Steuergetriebe, das auf ein automatisch durch
die Spulstelle 19 veranlaßtes Signal hin anläuft und das
Drehgelenk 60 des Fadenzubring- und -halteorgans 58 in
Richtung des Pfeils 195 dreht, bis das Fadenzubring- und
-halteorgan 58 die Fadenaufnahmestellung 58 a erreicht hat.
In dieser Stellung befindet sich die Saugschlitzdüse 61
dicht vor der Oberfläche der Auflaufspule 25. Die Saug
schlitzdüse 61 reicht über die ganze Breite der Auflauf
spule 25. Durch den an der Saugschlitzdüse 61 wirkenden
Unterdruck wird bei langsam drehender Auflaufspule 25
das Fadenende 12′ des Oberfadens 12 aufgesucht, ange
saugt und festgehalten.
Gleichzeitig dreht das Steuergetriebe das Drehgelenk 63
des Fadenzubring- und -halteorgans 62 in Richtung des
Pfeils 67, bis das Fadenzubring- und -halteorgan 62 die
Fadenaufnahmestellung 62 a erreicht hat. Hier fährt der
Klemmdeckel 66 gegen den Anschlag 68 und öffnet sich
dabei. Jetzt kann die Saugdüse 65 das Fadenende 15′ des
Unterfadens 13 ansaugen und festhalten.
Nach einer fest eingestellten, kurzen Einwirkzeit dreht
das Steuergetriebe die beiden Drehgelenke 60 und 63 in
die Ausgangsstellung zurück. Dabei schwenken die beiden
Fadenzubring- und -halteorgane 58 und 62 gleichzeitig in
die in Fig. 1 dargestellten Fadenabgabestellungen. Während
des Zurückschwenkens des Fadenzubring- und -halteorgans 62
schließt sich der Klemmdeckel 66 wieder und hält dabei
das Fadenende 13′ eingeklemmt.
Währenddessen ist die Spleißkammer 30 geöffnet, ebenso
das Fadendralländerungsorgan 31. Es ergibt sich die in den
Zeichnungen Fig. 1, 2 und 5 dargestellte Fadenlage. Der
von der Auflaufspule 25 kommende Oberfaden 12 liegt an
dem Fadenführungsmittel 75 an, ist an der linken Seite der
Einfädelungshilfe 151 entlanggeführt, geht durch die Längs
nut 37 der Spleißkammer 30 und liegt radial zwischen den
Friktionsflächen 73 und 74 der beiden Hälften 71 und 72
des Fadendralländerungsorgans 31, ist an der linken Seite
der Einfädelungshilfe 152 entlanggeführt, liegt an dem
Fadenführungsmittel 78 an und ragt mit seinem Fadenende 12′
in die Saugschlitzdüse 61 des Fadenzubring- und -halte
organs 58. Der Unterfaden 13 ist, über den Fadenführer 21
von der Ablaufspule 20 her kommend, in den Rechentaster 22,
die Fadenbremse 23 und den Fadenführer 24 eingelegt, über
die Rückseite der Saugschlitzdüse des Fadenzubring- und
-halteorgans 58 geführt, liegt an dem Fadenführungsmittel 77
an, ist an der rechten Seite der Einfädelungshilfe 152
entlanggeführt, geht radial an den beiden Friktionsflächen
73 und 74 der beiden Hälften 71 und 72 des Fadendrallände
rungsorgans 31 vorbei, ist in die Längsnut 37 der Spleiß
kammer 30 eingelegt, wo er den Oberfaden 12 kreuzt, ist
an der rechten Seite der Einfädelungshilfe 151 entlangge
führt, liegt dem Fadenführungsmittel 76 an und ist mit
seinem Fadenende 13′ zwischen dem Rand der Saugdüse 65 und
dem Klemmdeckel 66 des Fadenzubring- und -halteorgans 62
eingeklemmt.
Sollten aus irgendeinem Grund die erwähnten Fadenhalte
mittel nicht ausreichen, den Fäden die erforderliche
Fadenspannung zu erteilen, so können die in Fig. 2 dar
gestellten schaltbaren Fadenklemmeinrichtungen 153
und 154 alternativ angeordnet sein. Diese Fadenklemmein
richtungen wären dann bis zu diesem Zeitpunkt noch geöffnet.
Die Zeichnung Fig. 6 zeigt die Lage des Schiebedeckels 40
und der Fadentrenneinrichtung 32 nach dem Einlegen der Fä
den 12 und 13 in die Spleißkammer 30. Das Vorbereiten,
Durchführen und Beenden des eigentlichen Spleißvorgangs
soll nun erläutert werden.
Das bereits erwähnte, in den Zeichnungen aber nicht be
sonders dargestellte Steuergetriebe setzt nacheinander über
Kurvenscheiben die beiden Wellen 96 und 122 in Richtung
der Pfeile 99 beziehungsweise 123 in Bewegung. Zunächst
wird die Welle 96 gedreht. Dabei bewegt der Hebel 98 die
Stange 101 nach vorn, wodurch die Winkelhebelbrücke 103
in Richtung des Pfeils 195 geschwenkt wird. Ihre Gabel
enden 106, 107 nehmen dabei die Mitnehmerstifte 108, 109
mit, so daß der Gleitklotz 110 gezwungen wird, parallel
zur Richtung des Pfeils 114 (Fig. 6) auf dem Führungs
rohr 87 weiterzuwandern. Da der Gleitklotz 110 mit
der Schiebehülse 92 verbunden ist, wird auch der mit der
Schiebehülse 92 in Verbindung stehende Schiebedeckel 40
parallel zur Richtung des Pfeils 114 verschoben. Die
Friktionsflächen 73 und 74 der Hälften 71 und 72 liegen
jetzt an den Fäden 12 und 13 an. Die Spleißkammer 30 ist
geschlossen. Das hintere Ende des Drahtbügels 116 hat den
Hammerkopf 118 erreicht. Das steuerbare Scherenmesser 32
der Fadentrenneinrichtung 32 und auch das steuerbare
Scherenmesser 83 der Fadentrenneinrichtung 33 hat sich
mit seiner Spitze zwischen die Fäden 12 und 13 geschoben.
Jetzt wird nach Steuerprogramm die Welle 122 in Bewegung
gesetzt. Die Welle 122 dreht sich in Richtung des Pfeils
123, mit ihr der Hebel 125′ und auch der mit dem Hebel
125′ federnd verbundene Hebel 125. Die beiden Stangen 126
und 127 (Fig. 4) werden dabei nach vorn geschoben, so daß
der Kurbelzapfen 128 und damit die Hälfte 71 in Richtung
des Pfeils 136 und der Kurbelzapfen 129 und damit die
Hälfte 72 in Richtung des Pfeils 137 gedreht wird.
Betrachtet man nun die Zeichnung Fig. 5, so blickt man auf
die Friktionsfläche 74 der Hälfte 72 des Fadendrallände
rungsorgans 31. Die Drehrichtung ist hier durch den
Pfeil 79 bezeichnet. Die nicht dargestellte Friktions
fläche 73 dreht sich entgegengesetzt zur dargestellten
Friktionsfläche 74. Die zwischen den Friktionsflächen
eingeklemmten Fäden 12 und 13 werden dabei um ihre Längs
achsen gedreht, so daß sich in erwünschter Weise, wie es
die Zeichnung Fig. 5 zeigt, in dem in der Spleißkammer ge
legenen Gebiet eine Auflösung der Fadendrehung ergibt.
Außerhalb der Friktionsflächen ergibt sich der ebenfalls
in Fig. 5 dargestellte Drallstau.
Am Ende der Schwenkbewegung der Welle 122 gerät der Hebel
125 vor einen Annäherungsschalter 196, der das in Fig. 2
dargestellte Druckluftdosierventil 56 einschaltet. Zuvor
ist an einem Einstellknopf 197 der Blasdruck und an einem
Einstellknopf 198 die Blaszeit eingestellt worden. Nach
dem Einschalten des Druckluftdosierventils 56 strömt die
Druckluft durch die Rohrleitung 55, den Druckluftan
schluß 54, das Einsteckrohr 144, den Druckluftzuführ
kanal 38 und die Bodenöffnung 39 in die Längsnut 37 der
Spleißkammer 30. Unter der Einwirkung der Druckluft
werden die Fäden miteinander verspleißt. Die Länge dieser
Spleißstelle ist genau begrenzt und vorgegeben, was einen
bedeutenden Vorteil der Erfindung ausmacht. Die Länge
der Spleißstelle ist gleich der Länge der Längsnut 37.
Da sich die beiden steuerbaren Scherenmesser 82 und 83
mit ihren Spitzen zwischen die Fäden geschoben haben,
kann die Spleißstelle nicht über die Länge der Längsnut
37 hinausgehen. Da die Spleißluft aus der Spleißkammer
zu beiden Seiten entweichen muß, hat die erfindungsge
mäße Anordnung auch dafür gesorgt, daß die Luft im wesent
lichen längs der später abzutrennenden Fadenenden ent
weicht, wo sie die zu spleißenden Fäden selber nicht mehr
beeinträchtigen kann.
Die Einwirkzeit der Druckluft ist normalerweise nur sehr
kurz. Nach Ablauf dieser Einwirkzeit sorgt das erwähnte
Steuergetriebe dafür, daß der Hebel 98 noch ein Stück in
Richtung des Pfeils 99 weitergedreht wird. Das hat zur Folge,
daß die Fadentrenneinrichtungen 32 und 33 sich schließen.
Durch diesen Vorgang werden die
Fadenenden 12′ und 13′ abgetrennt und durch die Fadenzu
bring- und -halteorgane 58 und 62 festgehalten beziehungs
weise abgesaugt.
Jetzt veranlaßt das erwähnte Steuergetriebe das Rückdre
hen der Hebel 98 und 125 beziehungsweise 125′ in ihre
in Fig. 4 dargestellten Ausgangsstellungen. Hierdurch wird ge
währleistet, daß die Spleißstelle einen Fadendrall erhält,
während sich der weiter außen liegende Drallstau wieder
auflöst. Wenn die erwähnten Hebel ihre Ausgangsstellung
erreicht haben, ist die Spleißkammer 30 geöffnet. Bei
wiedereinsetzendem Wickelzug schnellt der gespleißte
Faden aus der Spleißkammer, rutscht vom gerundeten Rücken
der Saugschlitzdüse 61 seitlich ab und nimmt anschließend
den in Fig. 1 mit 28 bezeichneten Fadenverlauf ein. Die
Tätigkeit der Vorrichtung 11 ist nun beendet und sie kann
an einen anderen Einsatzort weiterfahren. Die Spul
stelle 19 kann ihren Normalbetrieb wieder aufnehmen.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den
Zeichnungen Fig. 7 und 8 erkennt man wieder die Auf
laufspule 25, die Ablaufspule 20, die Fadenklemmeinrich
tungen 153 und 154 und die Fadenzubring- und -halte
organe 58 und 62.
Der Oberfaden 12 kommt von der Auflaufspule 25, ist durch
die geöffnete Fadenklemmeinrichtung 153 und durch ein
Fadendralländerungsorgan 178 geführt, liegt in der Spleiß
kammer 179 und in einer geöffneten Wanderklemme 180. Sein
Fadenende 12′ wird durch das Fadenzubring- und -halteorgan
58 gehalten. Der von der Ablaufspule 20 kommende Unter
faden 13 liegt in der geöffneten Fadenklemmeinrichtung 154,
ist in ein Fadendralländerungsorgan 181 und in die Spleiß
kammer 179 eingelegt, liegt außerdem in einer Wanderklemme
182, wird an einer Fadenumlenkstelle 199 aus seiner Rich
tung gelenkt und mit seinem Fadenende 13′ von dem Faden
zubring- und -halteorgan 62 gehalten.
Vor dem Einlegen der Fäden mit Hilfe der Fadenzubring
und -halteorgane 58, 62 stehen die Fadenklemmschlitze 189
der beiden Fadendralländerungsorgane 178 und 181 nach vorn,
so daß die Fäden zwanglos eingelegt werden können. An
schließend werden die Fadenklemmeinrichtungen 153 und 154
sowie die Wanderklemmen 180 und 182 geschlossen und die
beiden Fadendralländerungsorgane 178, 181 durch Tangential
riemen 191, 191′ in Umdrehung versetzt. Die Drehrichtung
richtet sich dabei wieder nach der Art des Fadendralls.
Schließlich ist der Oberfaden 12 in dem Gebiet zwischen
dem Fadendralländerungsorgan 178 und der Wanderklemme 120
und der Unterfaden 13 in dem Gebiet zwischen dem Faden
dralländerungsorgan 181 und der Wanderklemme 182 von
seiner Fadendrehung befreit.
Anders als bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
werden die Fadenenden 12′ und 13′ noch vor dem Spleißen
durch Auszupfen entfernt. Das geschieht dadurch, daß die
Wanderklemme 180 parallel zur Richtung des Pfeils 200 und
die Wanderklemme 182 parallel zur Richtung des Pfeils 201
bewegt wird. Nach dem Auszupfen der Fadenenden erfolgt
das Spleißen, worauf die beiden Fadendralländerungsor
gane 178 und 181 wieder in ihre Ausgangsstellung zurück
gedreht werden. Liegen die Fadenklemmschlitze 189 schließ
lich nach vorn bei stillstehenden Fadendralländerungsor
ganen, kann der gespleißte Faden nach Öffnen der Spleiß
kammer 179 nach vorn aus der Spleißvorrichtung heraus
schnellen, wenn der Wickelzug wieder einsetzt.
Das Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den
Zeichnungen Fig. 9 und 10 beschränkt sich auf eine alter
native Möglichkeit des Auszupfens der Fadenenden. Man er
kennt bei diesem Ausführungsbeispiel wieder die Ablauf
spule 20, von der der Unterfaden 13 stammt. Der Unter
faden 13 ist in das Fadendralländerungsorgan 178, das ge
mäß Fig. 8 ausgebildet ist, eingelegt. Darüber befindet
sich die Fadenauszupfeinrichtung 192, bestehend aus dem
Walzenpaar 193, 194. Die beiden Walzen liegen mit leichtem
Klemmdruck an dem Faden 13 an. Das Fadenende 15′ führt
zu einem nicht näher dargestellten Fadenzubring- und
-halteorgan.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Faden 13 in dem
Gebiet zwischen dem Fadendralländerungsorgan 173 und
der Fadenauszupfeinrichtung 192 bereits von seinem Fa
dendrall befreit.
Die Tätigkeit des Auszupfens des Fadenendes 13′ ist in
Fig. 10 veranschaulicht. Das Walzenpaar 193, 194 ist hier
in Richtung des Pfeils 202 beziehungsweise 203 in Umdre
hung versetzt worden. Das hat das Auszupfen des Faden
endes 13′ in dem Gebiet zwischen dem Fadendralländerungs
organ 178, das den Faden 13 unter anderem auch klemmt,
und der Fadenauszupfeinrichtung 192 zur Folge. Der Unter
faden 13 bleibt mit einem Faserbart 204 zurück, das Fa
denende 13′ wird parallel zur Richtung des Pfeils 205 ab
gesaugt.
Die Begriffe Unterfaden und Oberfaden sind nicht an die
Begriffe "oben" und "unten" gebunden. Als Unterfaden wird
vielmehr ein Faden bezeichnet, der von einer Fadenliefer
stelle, zum Beispiel einer Ablaufspule, oder aus einem
Fadenerzeuger kommt. Der Oberfaden ist der zu einer Faden
aufnahmestelle, zum Beispiel einer Auflaufspule oder einem
Wickelbaum, führende Faden. Dabei kann die Fadenlaurrichtung
von unten nach oben führen, wie es bei den Ausführungs
beispielen der Fall ist. Der Fadenlauf kann aber auch
entgegengesetzt gerichtet sein oder überhaupt einen
beliebigen, zum Beispiel horizontalen Verlauf im Raum
haben.
Obwohl sich insbesondere das erste Ausführungsbeispiel
auf eine wanderfähige Vorrichtung zum Luftspleißen be
zieht, kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung selbst
verständlich auch an jeder einzelnen Arbeitsstelle ange
ordnet sein. Ebenso ist es möglich, die Spleißvorrich
tung stationär anzuordnen und die von der Spleißvorrich
tung zu bedienenden Arbeitsstellen nacheinander an der
Spleißvorrichtung vorbeizuführen.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind außer bei Spulma
schinen auch bei Spinnmaschinen, Gattern und ähnlichen
Textilmaschinen verwendbar.