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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Lipid-Nucleinsäure-Teilchen, die für die Einführung von
Nucleinsäuren
in Zellen brauchbar sind, und Verfahren zu ihrer Herstellung und
Verwendung. Die Erfindung schafft ein im Blutkreislauf stabiles,
charakterisierbares Abgabevehikel für die Einführung von Plasmiden oder Antisens-Verbindungen
in Zellen. Diese Vehikel sind sicher, stabil und praktisch für eine klinische
Verwendung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Ein
Gentransfer in genetisch geschädigte
Wirtszellen, um die genetischen Schäden zu korrigieren, hat ein
gewaltiges Potenzial für
das erfolgreiche Behandeln einer Reihe von bislang nicht behandelbaren
medizinischen Zuständen.
Es gibt derzeit sechs nicht-virale Hauptverfahren, durch die Gene
in Wirtszellen eingeführt werden:
(i) direkte Mikroinjektion, (ii) Calciumphosphatfällung, (iii)
DEAE-Dextran-Komplexe, (iv) Elektroporation, (v) Komplexe kationischer
Lipide und (vi) rekonstituierte Viren und Virosomen (siehe Chang
et al., Focus, 10: 88 (1988)).
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Die
meisten berichteten Beispiele für
einen Gentransfer wurden in vitro durchgeführt. Der In-vivo-Gentransfer
wird durch Serum-Wechselwirkungen, Immun-Clearance, enzymatischen
Abbau der Gene, Toxizität und
biologische Verteilung verkompliziert. Bei einer In-vivo-Verabreichung
ist eine Selektion nicht möglich,
und es ist eine angemessen hohe Transformationshäufigkeit erforderlich, um eine
ausreichende Expression zu erreichen, um ein defektes endogenes
Gen zu ersetzen.
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Die
In-vivo-Gentransferverfahren, die sich in der klinischen Prüfung befinden,
bestehen fast vollständig
aus viralen Vektoren. Obgleich virale Vektoren die ihnen eigene
Fähigkeit
haben, Nucleinsäuren
durch Zellmembranen zu transportieren, und einige exogene DNA in
die Chromosomen integrieren können,
können
sie nur begrenzte Mengen an DNA tragen. Zudem wirft ihre Verwendung
erhebliche Risiken auf. Ein solches Risiko besteht darin, dass sich
der virale Vektor entweder durch Mutation oder genetischen Austausch
mit einem Wildtyp-Virus in einen pathogenen Genotyp zurückverwandeln
kann.
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In
Anbetracht dieser Grenzen und Risiken wurden alternative Gentransferverfahren
auf nicht-viraler Basis entwickelt. Bei diesen Verfahren werden
oft Plasmid-Vektoren, die kleine kreisförmige DNA-Sequenzen sind, als
Vektoren zur DNA-Abgabe verwendet. Jedoch besitzen die meisten Plasmide
die für
eine intrazelluläre
Abgabe erforderlichen Eigenschaften nicht, und daher werden anspruchsvolle
Abgabesysteme benötigt.
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Komplexe
kationischer Lipide sind derzeit das am besten wirksame, allgemein
verwendete Mittel zum Einführen
nicht-viraler Nucleinsäuren
in Zellen. Eine Anzahl verschiedener, kationische Lipide enthaltender Formulierungen
sind handelsüblich
erhältlich.
Diese umfassen: (i) LIPOFECTIN® (in dem 1,2-Dioleyloxy-3-(N,N,N-trimethylamino)propanchlorid
oder DOTMA verwendet wird, siehe Eppstein et al., US-Patent Nr. 4.897.355)
und LIPOFECTAMIN® (in dem DOSPA verwendet
wird, siehe Hawley-Nelson et al., Focus 15(3): 73 (1993)) und LIPOFECTACE® (in
dem N,N-Distearyl-N,N-dimethylammoniumbromid
oder DDAB verwendet wird, siehe Rose, US-Patent Nr. 5.279.833). Andere haben über alternative
kationische Lipide berichtet, die im Wesentlichen in gleicher Weise
arbeiten, aber mit unterschiedlichen Wirksamkeiten, beispielsweise
1,2-Dioleoyloxy-3- Dioleoyloxy-3-(N,N,N-trimethylamino)propanchlorid
oder DOTAP (siehe Stromatatos et al., Biochemistry 27: 3917–3925 (1988)),
Lipide auf Glycerinbasis (siehe Leventis et al., Biochem. Biophys.
Acta 1023: 124 (1990)), Lipopolyamine (siehe Behr et al., US-Patent
Nr. 5.171.678) und Lipide auf Cholesterinbasis (siehe Epand et al.,
WO 93/05162 und US-Patent Nr. 5.283.185). Es wurde berichtet, dass
DOTMA und verwandte Verbindungen in Gentransferassays erheblich
aktiver als ihre gesättigten
Analoga sind (siehe Felgner et al., WO 91/16024). Jedoch sind Formulierungen
auf Basis sowohl von DOTMA als auch von DOSPA trotz ihrer Wirksamkeit
bei der Ausführung
des Gentransfers untragbar teuer. DDAB ist andererseits nicht teuer
und von Chemikalienlieferanten leicht erhältlich, aber es ist in den
meisten Zelllinien weniger wirksam als DOTMA. Ein anderer Nachteil
der derzeitigen Lipidsysteme besteht darin, dass sie für eine intravenöse Injektion
nicht geeignet sind.
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Beim
Gentransfer verwendete Vektoren auf Lipidbasis wurden im Allgemeinen
auf eine von zwei Arten formuliert. Bei einem Verfahren wird die
Nucleinsäure
in vorab gebildete Liposomen eingeführt, die aus einem Gemisch
kanonischer Lipide und neutraler Lipide hergestellt sind. Die so
geformten Komplexe haben undefinierte und komplizierte Strukturen
und die Lipofektionswirksamkeit wird durch die Gegenwart von Serum
stark reduziert. Ein zweites Verfahren umfasst die Bildung von DNA-Komplexen
mit mono- oder polykationischen Lipiden ohne die Gegenwart eines
neutralen Lipids. Diese Komplexe werden oft in der Gegenwart von
Ethanol hergestellt und sind in Wasser nicht stabil. Zusätzlich werden
diese Komplexe durch Serum ungünstig
beeinflusst (siehe Behr, Acc. Chem. Res. 26: 274–78 (1993)).
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Eine
Untersuchung der Beziehung zwischen der chemischen Struktur des
Trägervehikels
und seiner Gentransfer-Wirksamkeit hat gezeigt, dass die Eigenschaften,
die für
einen wirksamen Gentransfer sorgen, einen Träger im Blutkreislauf instabil
machen würden
(siehe Ballas et al., Biochem. Biophys. Acta 939: 8–18 (1988)).
Zusätzlich
bleibt der Abbau entweder außerhalb
oder innerhalb der Zielzelle ein Problem (siehe Duzghines, Subcellular
Biochemistry 11: 195–286
(1985)). Andere, die versucht haben, DNA in Formulierungen auf Lipidbasis
einzuschließen,
haben diese Probleme nicht gelöst
(siehe Szoka et al., Ann. Rev. Biophys. Bioeng. 9: 467 (1980); Deamer,
US-Patent Nr. 4.515.736 und Legendere, Pharm. Res. 9: 1235–1242 (1992)).
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Die
WO-A-93/12756 offenbart die Herstellung von Komplexen aus kationischem
Lipidträger
und Nucleinsäure
durch Zugabe des Nucleinsäurematerials
zu einer Suspension aus vorab gebildeten, mehrschichtigen oder einschichtigen
Vesikeln gerade nachdem die Lipidträger hergestellt wurden.
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Die
WO-A-95/02698 offenbart Zusammensetzungen aus kationischen Lipiden
und viralen Komponenten. Es wird erwähnt, dass die Nucleinsäure einem
vorab gebildeten kationischen Lipidaggregat zugegeben werden kann
oder dass die Nucleinsäure
vor einer Aggregatbildung mit dem Lipid zusammengegeben werden kann.
Es wird behauptet, dass die Nucleinsäure mit der äußeren Oberfläche der
kationischen Liposomen oder Vesikel einen Komplex bilden kann, oder
dass alternativ die Nucleinsäure
in die Liposomen oder Vesikel eingeschlossen werden kann.
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Die
US-A-5.279.833 beschreibt ein neutrales Lipid und ein kationisches
Lipid aufweisende Liposomen zum Einführen einer Nucleinsäure in eine
Zelle. Die Nucleinsäure-Liposomen
werden durch Kontaktieren der Nucleinsäure mit den das neutrale und
das kationionische Lipid aufweisenden Liposomen hergestellt. Dieses Verfahren
ergibt Liposomen, bei denen die Nucleinsäure an die positiv geladene
Oberfläche
der Liposomen gebunden ist.
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Das
Journal of Biological Chemistry, Band 269, Nr. 4, S. 2550–2561, 1994
offenbart die Herstellung von Formulierungen kationischer Liposomen
und den Transfektionsassay. In diesem Zusammenhang wird beschrieben,
dass eine DNA-Lösung
einer Formulierung eines kationischen Lipids zugegeben und gemischt wird,
um Lipid-DNA-Komplexe zu bilden.
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Die
WO 91/16024 beschreibt Nucleinsäure-Lipid-Teilchen,
bei denen eine Aggregatbildung durch das Lysophosphatid verhindert
wird.
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Idealerweise
wird ein Abgabevehikel für
eine Nucleinsäure
oder ein Plasmid die folgenden Eigenschaften aufweisen: a) einfache
Herstellung, b) Fähigkeit
zum Tragen einer großen
Menge DNA pro Teilchen, um einen Gentransfer aller Größen von
Genen zu ermöglichen
und das Injektionsvolumen zu reduzieren, c) homogen, d) reproduzierbar,
e) serumbeständig
mit minimalen Serumwechselwirkungen und schützt DNA vor extrazellulärem Abbau,
und f) kann Zielzellen auf so eine Weise transfizieren, dass die
DNA intrazellulär
nicht verdaut wird.
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Die
vorliegende Erfindung schafft solche Zusammensetzungen und Verfahren
für ihre
Herstellung und Verwendung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst neue Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
und Plasmid-Lipid-Teilchen. Die Erfindung umfasst auch Verfahren
zur Herstellung und Verwendung dieser Teilchen.
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In
einigen Ausführungsformen
werden die Teilchen durch Bildung hydrophober Zwischenkomplexe in Systemen
auf Basis von entweder Detergens oder organischem Lösemittel
und anschließendem
Entfernen des Detergens oder organischen Lösemittels hergestellt. Bevorzugte
Ausführungsformen
sind ladungsneutralisiert.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Plasmid mit kationischen Lipiden in einer Detergenslösung zusammengebracht,
um einen beschichteten Plasmid-Lipid-Komplex zu schaffen. Der Komplex
wird dann mit nicht-kationischen
Lipiden kontaktiert, um eine Lösung
von Detergens, einem Plasmid-Lipid-Komplex, nicht kationischen Lipiden
und einem Polyethylenglycol-Lipid-Konjugat zu schaffen, und das
Detergens wird dann entfernt, um eine Lösung von serumbeständigen Plasmid-Lipid-Teilchen
zu schaffen, in denen das Plasmid in einer Lipid-Doppelschicht eingeschlossen
und vor Abbau geschützt
ist. Die so gebildeten Teilchen haben eine Größe von etwa 50–150 nm.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
werden serumbeständige
Plasmid-Lipid-Teilchen
gebildet durch Herstellen einer Mischung aus kationischen Lipiden
und nicht-kationischen Lipiden und eines Polyethylenglycol-Lipid-Konjugats in einem
organischen Lösemittel;
Kontaktieren einer wässrigen
Plasmid-Lösung
mit der Mischung aus kationischen und nicht-kationischen Lipiden, um eine klare
Einphasenlösung
zu schaffen; und Entfernen des organischen Lösemittels, um eine Suspension
von Plasimd-Lipid-Teilchen
zu schaffen, in denen das Plasmid in einer Lipid-Doppelschicht eingeschlossen und vor
Abbau geschützt
ist, und die Teilchen serumbeständig
sind und eine Größe von etwa
50–150
nm haben.
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Eine
anderes Verfahren zum Bilden von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen umfasst:
- (a) Kontaktieren von Nucleinsäuren mit
einer Lösung
von nicht-kationischen
Lipiden, eines Polyethylenglycol-Lipid-Konjugats und eines Detergens,
um eine Nucleinsäure-Lipid-Mischung
zu bilden;
- (b) Kontaktieren von kationischen Lipiden mit der Nucleinsäure-Lipid-Mischung, um die
negative Ladung der Nucleinsäuren
zu neutralisieren und eine ladungsneutralisierte Mischung aus Nucleinsäuren und
Lipiden zu bilden; und
- (c) Entfernen des Detergens aus der ladungsneutralisierten Mischung,
um die Lipid-Nucleinsäure-Teilchen zu
schaffen, in denen die Nucleinsäuren
in dem Lipid eingeschlossen und vor Abbau geschützt sind.
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Ein
anderes Verfahren zum Bilden von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen umfasst:
- (a) Kontaktieren einer Menge von kationischen
Lipiden mit Nucleinsäuren
in einer Lösung,
wobei die Lösung
etwa 15–35%
Wasser und etwa 65–85%
organisches Lösemittel
enthält
und die Menge an kationischen Lipiden ausreicht, um ein +/– Ladungsverhältnis von
etwa 0,85 bis etwa 2,0 herzustellen, um einen hydrophoben, ladungsneutralisierten
Lipid-Nucleinsäure-Komplex
zu bilden;
- (b) Kontaktieren des hydrophoben, ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplexes
in Lösung
mit nicht-kationischen Lipiden und einem Polyethylenglycol-Lipid-Konjugat,
um eine Lipid-Nucleinsäure-Mischung zu schaffen,
und
- (c) Entfernen der organischen Lösemittel aus der Lipid-Nucleinsäure-Mischung, um Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
zu schaffen, in denen die Nucleinsäuren in dem Lipid eingeschlossen
und vor Abbau geschützt sind
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Die
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
der vorliegenden Erfindung sind für die therapeutische Abgabe
von Nucleinsäuren
brauchbar. Bei einer Ausführungsform
werden die Teilchen über
ein hydrophobes Lipid-Nucleinsäure- Zwischenprodukt (oder
-Komplex) aufgebaut. Nach Entfernung einer solubilisierenden Komponente (d.
h. eines Detergens oder eines organischen Lösemittels) wird die Nucleinsäure vor
Abbau geschützt.
Die somit gebildeten Teilchen sind für eine Verwendung beim intravenösen Nucleinsäuretransfer
geeignet, da sie im Blutkreislauf beständig sind und eine Größe aufweisen,
die für
ein pharmakodynamisches Verhalten erforderlich ist, das zu einem
Zugang zu Stellen außerhalb
der Blutgefäße und zu
Zielzellpopulationen führt.
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Insbesondere
besteht eine Aufgabe dieser Erfindung darin, therapeutische Zusammensetzungen
zu schaffen, die in vitro und in vivo für die Behandlung von Erkrankungen
verwendet werden können,
die die Überproduktion
oder Unterproduktion bestimmter Proteine umfassen. Bei diesen Verfahren
wird eine Nucleinsäure, die
ein gewünschtes
Protein kodiert oder die Produktion eines ungewünschten Proteins blockiert,
in ein Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
formuliert, und die Teilchen werden Patienten verabreicht, die eine
solche Behandlung benötigen.
Alternativ werden Zellen von einem Patienten entfernt, mit den hier
beschriebenen Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
transfiziert und dem Patienten wieder injiziert.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
einen durch Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
vermittelten Gentransfer unter Verwendung von „Sandwich"-DNA-Komplexen.
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2 veranschaulicht
eine Aggregation und Präzipitation,
die üblicherweise
während
des Einfangens großer
Nucleinsäuren
in Lipid-Komplexen auftritt.
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3 stellt
eine schematische Darstellung der Herstellung von Plasmid-Lipid-Teilchen gemäß bestimmter
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zur Verfügung.
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4 veranschaulicht
die Wiederfindung von 3H-DNA aus eingeschlossenen
Teilchen nach der Phasenumkehr-Herstellung der Teilchen und Extrusion
durch einen 400-nm-Filter und einen 200-nm-Filter. Die Lipid-Zusammensetzung ist
POPC : DODAC : PEG-Cer-C20. PEG-Cer-C20 wurde konstant bei 10 Mol-% gehalten und
POPC und DODAC wurden relativ zueinander verändert. 20 mg Lipid, 50 μg Plasmid
(7,5 kbp).
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5 veranschaulicht
die Wiederfindung von 3H-DNA aus Teilchen,
die unter Verwendung eines Phasenumkehr-Verfahrens hergestellt wurden.
Die Teilchen wurden durch einen 200-nm-Filter extrudiert und auf einer
DEAE-Sepharose-CL-6B-Anionenaustauschsäule eluiert. Die angegebenen
Prozent Wiederfindung basieren auf der nach Filtration gewonnenen
Menge. Die Lipid-Zusammensetzung ist wie in 4.
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6 veranschaulicht
die Wiederfindung von 14C-Lipid aus eingeschlossenen
Teilchen nach der Phasenumkehr-Herstellung der Teilchen und Extrusion
durch einen 400-nm-Filter und einen 200-nm-Filter. Die Lipid-Zusammensetzung ist
wie in 4.
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7 veranschaulicht
die Wiederfindung von 14C-Lipid aus Teilchen,
die unter Verwendung eines Phasenumkehr-Verfahrens hergestellt wurden.
Die Teilchen wurden durch einen 200-nm-Filter extrudiert und auf einer
DEAE-Sepharose-CL-6B-Anionenaustauschsäule eluiert. Die angegebenen
Prozent Wiederfindung basieren auf der nach Filtration gewonnenen
Menge. Die Lipid-Zusammensetzung ist wie in 4.
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8 veranschaulicht
die Wirkung der DODAC-Konzentration auf den Einschluss von Plasmid-DNA. Die
Einschlusswirksamkeit wurde durch Anionenaustauschchromatographie
gemessen. Die Vesikel bestanden aus DOPE, DODAC und 10 Mol-% PEG-Cer-C20 (Symbol) oder EPC, DODAC und 10 Mol-%
PEG-Cer-C20 (Symbol). Die Gesamt-Lipid-
und -DNA-Konzentrationen
betrugen 10 mmol/ml bzw. 50 μg/ml.
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Die 9A und 9B veranschaulichen
die Wirkung von Serumnucleasen auf freie pCMVCAT-DNA, wie durch
Säulenchromatographie
vor (A) und nach (B) Inkubation in 80% Mäuseserum bestimmt wurde. Freie 3H-DNA
(pCMVCAT) wurde auf einer Sepharose-CL-4B-Säule in HBS, pH 7,4 eluiert.
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10 veranschaulicht die Wirkung von Serumnucleasen
auf eingeschlossene pCMVCAT-DNA (hergestellt mit Phasenumkehr),
wie durch Säulenchromatographie
bestimmt wurde. Profil einer Sepharose-CL-4B-Säule
von eingeschlossenem pCMV-Plasmid, das 30 min in 80% Mäuseserum
inkubiert wurde. (A) Externe DNA wurde durch Ionenaustauschchromatographie
vor Inkubation in Serum entfernt. (B) Externe DNA wurde vor Inkubation
in Serum nicht entfernt. Die Lipid-Zusammensetzung war POPC : DODAC
: PEG-Cer-C20. Die Gesamt-Lipid- und -Plasmid-Konzentrationen betrugen
20 μmol/ml
und 50 μg/ml
vor der Anionenaustauschchromatographie.
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Die 11A und 11B veranschaulichen
die Wirkung von Serumnucleasen auf eingeschlossene pCMVCAT-DNA (hergestellt
mittels Detergens-Dialyse),
wie durch Säulenchromatographie
bestimmt wurde. Profil einer Sepharose-CL-4B-Säule von eingeschlossenem pCMV-Plasmid,
das 30 min in 80% Mäuseserum inkubiert
wurde. (A) Externe DNA wurde durch Ionenaustauschchromatographie
vor Inkubation in Serum entfernt. (B) Externe DNA wurde vor Inkubation
in Serum nicht entfernt. Die Lipid-Zusammensetzung war DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 (84 : 6 : 10). Die Gesamt-Lipid- und -Plasmid-Konzentrationen
betrugen 10 μmol/ml und
400 μg/ml
vor der Anionenaustauschchromatographie.
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Die 12A und 12B veranschaulichen
die Beständigkeit
von Plasmid, das mit vorab gebildeten, aus DOPE : DODAC (50 : 50)
zusammengesetzten Liposomen komplexiert ist (A) und Plasmid, das
in DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14-Teilchen eingeschlossen
ist (B), gegenüber
dem Verdau durch DNase 1. Plasmid-DNA wurde extrahiert und einer
PCR (Polymerasekettenreaktion) unterworfen, um sie für eine Sichtbarmachung
auf einem Gel zu amplifizieren. Freies Plasmid wurde als Kontrolle
verwendet. Spur 1: 1 kb DNA-Marker; Spur 2: negative PCR-Kontrolle
(keine DNA); Spur 3: freies Plasmid alleine; Spur 4: freies Plasmid
in 0,05% Detergens (Triton X-100); Spur 5: freies Plasmid inkubiert
mit DNase 1 in Abwesenheit von Detergens; Spur 6: freies Plasmid
inkubiert mit DNase 1 in der Gegenwert von Detergens; Spur 7: komplexiertes (A)
oder eingeschlossenes (B) Plasmid alleine; Spur 8: komplexiertes
(A) oder eingeschlossenes (B) Plasmid in 0,05% Detergens; Spur 9:
komplexiertes (A) oder eingeschlossenes (B) Plasmid inkubiert mit
DNase 1 in Abwesenheit von Detergens; Spur 10: komplexiertes (A)
oder eingeschlossenes (B) Plasmid inkubiert mit DNase 1 in der Gegenwart
von Detergens.
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13 veranschaulicht die Wirkung der Plasmid-DNA-Konzentration
auf die Einschlusswirksamkeit (Detergens-Dialyse). Die Vesikel waren
aus DOPE : DODAC : PEG-Cer (84 : 6 : 10) zusammengesetzt bei einer
Lipid-Konzentration
von 10 μmol/ml.
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14 veranschaulicht die Wirkung der NaCl-Konzentration
auf die optimale DODAC-Konzentration für einen Plasmideinfang. Die
Lipid- Zusammensetzung
war DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 (oder PEG-Cer-C20). PEG-Cer wurde konstant bei 10 Mol-%
gehalten. Die Lipid-Gesamtkonzentration
war 10 μmol/ml.
Die Plasmid-Konzentration war 50 μg/ml.
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15 veranschaulicht die Größenverteilung von Plasmid-Lipid-Teilchen, die durch
das Detergenz-Dialyse-Verfahren hergestellt wurden (Analyse mit
Gewichtung nach Volumen). Die Lipid-Zusammensetzung war DOPE : DODAC
: PEG-Cer-C20 (84 : 6 : 10).
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16 veranschaulicht die Größenverteilung von Plasmid-Lipid-Teilchen, die durch
das Detergenz-Dialyse-Verfahren hergestellt wurden (Analyse mit
Gewichtung nach Anzahl). Die Lipid-Zusammensetzung war DOPE : DODAC
: PEG-Cer-C20 (84 : 6 : 10).
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Die 17A und 17B stellen
elektronenmikroskopische Aufnahmen von aus DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 zusammengesetzten Liposomen ohne eingeschlossenes
Plasmid (A) und den Plasmid-Lipid-Teilchen (B) zur Verfügung. Die
kleinen Pfeile kennzeichnen leere Liposomen mit ungefähr 100 nm
Durchmesser. Diese werden verglichen mit elektronendichten Teilchen,
die von einer Membrandoppelschicht umgeben sind (große Pfeile).
Maßbalken
= 100 nm.
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18 zeigt die Clearance von 3H-DNA
und 14C-Lipid aus Teilchen (hergestellt
mittels Phasenumkehr-Verfahren) nach Injektion in ICR-Mäuse. Die Figur umfasst als
Vergleich freie 3H-DNA nach Injektion. Die Lipid-Zusammensetzung
ist POPC : DODAC : PEG-Cer-C20.
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Die 19A und 19B zeigen
die Clearance von 3H-DNA und 14C-Lipid
aus Teilchen (hergestellt mittels Detergens-Dialyse-Verfahren) nach
Injek tion in ICR-Mäuse.
Die Lipid-Zusammensetzungen waren (A) DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 (84 : 6 : 10) und (B) DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 (84 : 6 : 10).
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20 zeigt die Ergebnisse eines In-vivo-Gentransfers,
der in den Lungen von Mäusen
auftritt. Die Lipid-Zusammensetzung ist DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 oder DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 (84
: 6 : 10).
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21 zeigt die Ergebnisse eines In-vivo-Gentransfers,
der in der Leber von Mäusen
auftritt. Die Lipid-Zusammensetzung ist DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 oder
DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 (84 : 6 : 10).
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22 zeigt die Ergebnisse eines In-vivo-Gentransfers,
der in der Milz von Mäusen
auftritt. Die Lipid-Zusammensetzung ist DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 oder
DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 (84 : 6 : 10).
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23 zeigt die Wirkung steigender Mengen von LIPOFECTIN® (DOTMA/DOPE;
Molverhältnis
50 : 50) auf die Wiederfindung von β-Gal-Plasmid-DNA in der wässrigen Phase nach Bligh-und-Dyer-Extraktion
der Lipid-Nucleinsäure-Komplexe.
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Die 24A und 24B zeigen
die Wirkung von steigenden Mengen von kationischem Lipid auf die Wiederfindung
von Plasmid-DNA in der wässrigen
(A) und organischen (B) Phase nach Bligh-und-Dyer-Extraktion der
Lipid-Nucleinsäure-Komplexe.
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Die 25A, 25B, 25C und 25D zeigen
die Wiederfindung von Plasmid-DNA aus wässrigen (A und C) und organischen
(B und D) Fraktionen nach Bligh-und-Dyer-Extraktion und ausgedrückt als Funktion
des Ladungsverhältnisses
(+/–).
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Die 26A und 26B veranschaulichen
die DNA-Verdichtung durch Poly-L-Lysin und DODAC untersucht durch
TO-PRO-1-Farbstoffinterkalation. Der Verdichtungszustand wurde in
einer Monophase nach Bligh und Dyer (A) und in 100 mM OGP (B) untersucht.
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27 veranschaulicht die Wirkung steigender Mengen
von OGP auf die Wiederfindung von Plasmid-DNA aus wässrigen
und organischen Phasen nach Bligh-und-Dyer-Extraktion von Lipid-Nucleinsäure-Komplexen
(Plasmid/DODAC).
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28 zeigt die Wirkungen steigender Mengen von NaCl
auf die Wiederfindung von Plasmid-DNA aus der wässrigen Phase nach Bligh-und-Dyer-Extraktion von Lipid-Nucleinsäure-Komplexen.
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Die 29A und 29B zeigen
die Wirkung von Poly-L-Lysin und DODAC auf die elektrophoretische
Beweglichkeit von Plasmid-DNA.
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30 veranschaulicht einen Ablauf zur Herstellung
von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
unter Verwendung der Detergens-Dialyse.
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Die 31A und B sind Balkendiagramme,
welche die QELS-Ergebnisse
einer typischen aus β-Gal-Plasmid/DODAC/ESM
hergestellten Lipid-Nucleinsäure-Komplex-Mischung
veranschaulichen.
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32 ist ein Balkendiagramm, das die fluoreszenzspektroskopische
Bewertung der DNA-Verdichtung in den Lipid-Nucleinsäure-Komplexen
unter Verwendung von TO-PRO-1-Farbstoffinterkalation veranschaulicht.
Die Ergebnisse zeigen, dass β-Gal-Plasmid
in DODAC/ESM verdichtet ist und durch das Lipid vor einer Farbstoffinterkalation
geschützt
ist, und dass OGP die Verdichtung des Teilchens aufheben kann.
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33 zeigt die Ergebnisse der Elektrophorese von
DNA, die aus Lipid-Nucleinsäure-Komplexen nach
Verdau mit DNase 1 extrahiert wurde. DNA innerhalb des Komplexes
ist vor DNase-1-Abbau geschützt während nicht
komplexierte DNA nicht geschützt
ist.
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34 stellt die Ergebnisse der CHO-Zelllipofektion
unter Verwendung von β-Gal-Plasmid/DODAC/ESM
zur Verfügung,
wie durch β-Gal-Enzymaktivität untersucht
wurde.
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Die 35A und B zeigen Änderungen
der Probentrübung
gemessen durch 90° Lichtstreuung
bei 600 nm während
der Herstellung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
in der Gegenwart von 100 mM (A) oder 20 mM (B) n-Octyl-β-D-glucopyranose
(OGP).
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36 zeigt die Solubilisierung von vorab gebildeten
DODAC- (
)
und SM- (
)
Vesikeln in OGP, wie durch 90° Lichtstreuung
gemessen wurde. Die Konzentrationen der verwendeten Lipide waren
200 μM (durchgezogene
Linien) und 800 μM
(unterbrochene Linien).
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Die
37A,
37B und
37C zeigen die Teilchengrößenverteilung mit Gewichtung
nach Volumen bestimmt durch QELS, das im Modus für die Analyse von Feststoffteilchen
betrieben wurde, für
eine Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierung,
die aus pCMVβ/DODAC/SM
(Ladungsverhältnis
2 : 1, Molverhältnis von
DODAC/SM 1 : 1) zusammengesetzt und unter Verwendung von 20 mM OGP
hergestellt war, vor (
)
und nach (
)
Dialyse (A). Dieselbe Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierung
nach Dialyse wurde auch durch Elektronenmikroskopie (B, negative
Färbung
und C, Gefrierbruch) untersucht. Maßbalken = 100 nm:
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Die 38A und 38B stellen
die Agarose-Gelelektrophorese von DNA dar, die aus in 100 mM und
20 mM OGP (Ladungsverhältnis
2 : 1 und SM/DODAC-Verhältnis
1 : 1) hergestellten Formulierungen isoliert wurde, und in der Abwesenheit
(A) oder Gegenwart (B) von OGP auf Empfindlichkeit gegenüber DNase
1 geprüft
wurde. A: Molekulargewichtsstandards
(Spur 1), pCMBβ in
der Abwesenheit von zugegebenem Lipid oder DNase 1 (Spur 2), pCMVβ nach Inkubation
mit DNase 1 (Spur 3), DNA isoliert aus einer dialysierten Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierung, die
unter Verwendung von 100 mM OGP hergestellt wurde, und anschließenden Inkubationen
in der Abwesenheit (Spur 4) oder Gegenwart (Spur 5) von DNase 1,
und DNA isoliert aus Teilchen, die unter Verwendung von 20 mM OGP
hergestellt und dialysiert wurden und anschließenden Inkubationen in der
Abwesenheit (Spur 6) und Gegenwart (Spur 7) von DNase 1. Die ersten
3 Spuren in B sind identisch mit denen
in A mit der Ausnahme, dass pCMVβ in 20 mM
OGP in der Abwesenheit (Spur 2) und Gegenwart (Spur 3) von DNase
1 inkubiert wurde. DNA, die aus einer in 20 mM OGP (vor der Entfernung
des Detergens) hergestellten Formulierung isoliert wurde, wurde
in der Abwesenheit (Spur 4) und in der Gegenwart (Spur 5) von DNase
1 in 20 mM OGP inkubiert. Der Pfeil zeigt abgebaute DNA an.
-
Die 39A, 39B und 39C zeigen eine In-vitro-Lipofektion von Ovarialzellen
des chinesischen Hamsters (CHO) unter Verwendung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierungen,
die aus pCMVβ/SM/DODAC
(Molverhältnis
SM/DODAC 1 : 1 und Ladungsverhältnis
von 1 : 1 bis 8 : 1) zusammengesetzt sind und unter Verwendung von
100 mM OGP und anschließender
Dialyse hergestellt wurden. (A) Einfluss des Ladungsver hältnisses
auf die β-Galactosidase-Lipofektion.
(B) Durch Teilchen induzierte Toxizität gemessen durch verminderte β-Galactosidase-Aktivität pro Vertiefung
für Formulierungen,
die unter Verwendung eines Ladungsverhältnisses von 4: 1 hergestellt
wurden. (C) β-Galactosidase-Lipofektion,
die mit Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
erreicht wurde, die unter Verwendung von SM (gefüllter Balken) oder DOPE (schraffierter
Balken) als das neutrale Lipid (Ladungsverhältnis 4 : 1 und Molverhältnis von
DODAC zu neutralem Lipid 1 : 1) hergestellt wurden.
-
40 ist ein Modell, das die Zwischenprodukte beschreibt,
die an der Entstehung eines neuen Lipid-DNA-Teilchens beteiligt
sein können.
-
Die 41A, 41B und 41C veranschaulichen den Einschluss von Plasmid-DNA
in ein Lipid-Vesikel durch das Detergens-Dialyse-Verfahren unter
Verwendung verschiedener kationischer Lipide.
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Die 42A, 42B und 42C stellen die Stabilität von Plasmid enthaltenden
Vesikeln dar, die mit verschiedenen kanonischen Lipiden hergestellt
wurden.
-
43 stellt den Einschluss von Plasmid-DNA mit dem
ionisierbaren Lipid AL-1 (pKa = 6,6) durch
das Dialyse-Verfahren dar.
-
Die 44 und 45 zeigen
die Stabilität
der Plasmid enthaltenden Vesikel, die mit AL-1 bei pH 4,8 hergestellt
wurden, und den Schutz der eingefangenen DNA vor Abbau durch Serumnucleasen
bei pH 7,5.
-
46 stellt die Wirkung der PEG-Ceramid-Konzentration
auf die Einschlusswirksamkeit durch das Dialyse-Verfahren mit 7,5%
DODAC und DOPE dar.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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INHALT
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- I. Glossar
- II. Allgemeines
- III. Ausführungsformen
der Erfindung
- A. Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
und ihre Eigenschaften
- B. Formulierungsverfahren für
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
- C. Pharmazeutische Zubereitungen
- D. Verabreichung von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen für einen
Gentransfer
- IV. Beispiele
- V. Schlussfolgerungen
-
I. Glossar
-
Die
folgenden Abkürzungen
werden hier verwendet: CHO, Ovarialzelllinie des chinesischen Hamsters; B
16, Melanom-Zelllinie der Maus; DC-Chol, 3β-(N-(N',N'-Dimethylaminoethan)carbamoyl)cholesterol
(siehe Gao et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 179: 280–285 (1991));
DDAB, N,N-Distearyl-N,N-dimethylammoniumbromid;
DMRIE, N-(1,2-Dimyristyloxyprop-3-yl)-N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid;
DODAC, N,N-Dioleyl-N,N-dimethylammoniumchlorid; DOGS, Diheptadecylamidoglycylspermidin;
DOPE, 1,2-sn- cylamidoglycylspermidin;
DOPE, 1,2-sn-Dioleoylphosphatidylethanolamin; DOSPA, N-(1-(2,3-Dioleyloxy)propyl)-N-(2-(spermincarboxamido)ethyl)-N,N-dimethylammoniumtrifluoracetat;
DOTAP, N-(1-(2,3-dioleoyloxy)propyl)-N,N,N-trimethylammoniumchlorid;
DOTMA, N-(1-(2,3-dioleyloxy)propyl)-N,N,N-trimethylammoniumchlorid;
EPC, Eier-Phosphatidylcholin;
ESM, Eier-Sphingomyelin; RT, Raumtemperatur; TBE, Tris-Borat-EDTA
(89 mM in Tris-Borat und 2 mM in EDTA); HEPES, 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure; HBS,
mit HEPES gepufferte Salzlösung
(150 mM NaCl und 20 mM HEPES); PEG-Cer-C20,
1-O-(2'-(ω-Methoxypolyethylenglycol)succinoyl)-2-N-arachidoylsphingosin;
PEG-Cer-C14, 1-O-(2'-(ω-Methoxypolyethylenglycol)succinoyl)-2-N-myristoylsphingosin;
PBS, phosphatgepufferte Salzlösung;
EGTA, Ethylenbis(oxyethylennitrilo)tetraessigsäure; OGP, n-Octyl-β-D-glycopyranosid
(Sigma Chemical Co., St. Louis, MO); POPC, Palmitoyloleoylphosphatidylcholin
(Northern Lipids, Vancouver, BC); QELS, quasielastische Lichtstreuung;
TBE, 89 mM Tris-Borat mit 2 mM EDTA; und EDTA, Ethylendiamintetraessigsäure (Fisher
Sientific, Fair Lawn, NJ).
-
Der
Begriff „Acyl" bezieht sich auf
ein Radikal, das aus einer organischen Säure durch Entfernen der Hydroxylgruppe
hergestellt wurde. Beispiele für
Acylradikale umfassen Acetyl, Pentanoyl, Palmitoyl, Stearoyl, Myristoyl,
Caproyl und Oleoyl.
-
Wie
hier verwendet bezieht sich der Begriff „pharmazeutisch akzeptables
Anion" auf Anionen
organischer und anorganischer Säuren,
die in pharmazeutischen Zubereitungen nicht-toxische Salze bereitstellen. Beispiele
solcher Anionen umfassen Chlorid, Bromid, Sulfat, Phosphat, Acetat,
Benzoat, Citrat, Glutamat und Lactat. Die Herstellung pharmazeutisch
akzeptabler Salze ist in Berge et al., J. Pharm. Sci. 66: 1–19 (1977), das
hier durch Bezugnahme eingefügt
ist, beschrieben.
-
Der
Begriff „Lipid" bezieht sich auf
jedes beliebige Fettsäurederivat,
das eine solche Doppelschicht bilden kann, dass sich ein hydrophober
Teil des Lipidmaterials zur Doppelschicht hin orientiert, während sich
ein hydrophiler Teil zur wässrigen
Phase hin orientiert. Amphipathische Lipide sind als primäres Strukturelement des
Lipidvesikels notwendig. Hydrophile Eigenschaften leiten sich von
der Gegenwart von Phosphat-, Carboxyl-, Sulfat-, Amino-, Sulfhydryl-,
Nitro- und anderen ähnlichen
Gruppen ab. Die Hydrophobizität
könnte
sich durch den Einbau von Gruppen ergeben, die langkettige gesättigte und
ungesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffgruppen und solche Gruppen einschließen, die
durch einen oder mehrere aromatische, cycloaliphatische oder heterocyclische
Gruppe(n) substituiert sind, aber nicht darauf eingeschränkt sind.
Bevorzugte Lipide sind Phosphoglyceride und Sphingolipide, von denen
repräsentative
Beispiele Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin,
Phosphatidylinositol, Phosphatidsäure, Palmitoyloleoylphosphatidylcholin, Lysophosphatidylcholin,
Lysophosphatidylethanolamin, Dipalmitoylphosphatidylcholin, Dioleoylphosphatidylcholin,
Distearoylphosphatidylcholin oder Dilinoleoylphosphatidylcholin
einschließen,
die verwendet werden können.
Andere Verbindungen, die keinen Schwefel aufweisen, wie z. B. die
Familien der Sphingolipide und Glycosphingolipide, gehören auch
zu der als Lipid bezeichneten Gruppe. Zusätzlich können die vorstehend beschriebenen
amphipatischen Lipide mit anderen Lipiden, einschließlich Triglyceriden
und Sterolen, gemischt sein.
-
Der
Begriff „neutral" bezieht sich auf
eine beliebige Anzahl von Lipidspezies, die entweder in einer ungeladenen
Form oder einer neutralen zwitterionischen Form vorliegen. Solche
Lipide umfassen beispielsweise Diacylphosphatidylcholin, Diacylphosphatidylethanolamin,
Ceramid, Sphingomyelin, Cephalin und Cerebroside.
-
Der
Begriff "nicht-kationisches
Lipid" bezieht sich
auf ein beliebiges neutrales Lipid, wie es vorstehend beschrieben
ist, sowie auf anionische Lipide. Beispiele für anionische Lipide umfassen
Cardiolipin, Diacylphosphatidylserin und Diacylphosphatidsäure.
-
Der
Begriff „kationisches
Lipid" bezieht sich
auf ein beliebiges aus einer Anzahl von Lipidspezies, die eine positive
Nettoladung bei physiologischem pH-Wert tragen. Solche Lipide umfassen
DODAC, DOTMA, DDAB, DOTAP, DC-Chol und DMRIE, sind aber nicht darauf
eingeschränkt.
Zusätzlich
sind eine Anzahl handelsüblicher
Zubereitungen kationischer Lipide erhältlich, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Diese umfassen beispielsweise LIPOFECTIN® (handelsüblich erhältliche
kationische Liposomen, die DOTMA und DOPE aufweisen, von GIBCO/BRL,
Grand Island, New York, USA); LIPOFECTAMIN® (handelsüblich erhältliche
kanonische Liposomen, die DOSPA und DOPE aufweisen, von GIBCO/BRL);
und TRANSFECTAM®(handelsüblich erhältliche
kanonische Lipide, die DOGS aufweisen, von Promega Corp., Madison, Wisconsin,
USA).
-
Der
Begriff „Nucleinsäure" bezieht sich auf
ein Desoxyribonucleotid- oder Ribonucleotidpolymer in entweder einfach-
oder doppelsträngiger
Form. Soweit nichts anderes definiert ist, wird der Begriff austauschbar mit
Gen, DNA, cDNA, RNA und mRNA verwendet. Der Begriff umfasst im Einzelnen
Ribozyme, Nucleinsäure-Klonierungs-
und/oder Expressionsvektoren, wie z. B. Plasmide, gentechnisch hergestellte
Virusgenome, Expressionskassetten und Chromosomen von Säugtierquellen
(insbesondere Menschen).
-
Die
Begriffe „Gentransfer", „Transfektion" und „Transformation" werden hier austauschbar
verwendet und beziehen sich auf die Einführung poly anionischer Materialien,
insbesondere von Nucleinsäuren,
in Zellen. Der Begriff „Lipofektion" bezieht sich auf
die Einführung
solcher Materialien unter Verwendung von Komplexen auf Lipidbasis.
Die polyanionischen Materialien können in der Form von DNA oder
RNA vorliegen, die an Expressionsvektoren gebunden ist, um nach
dem Eintritt in die Zelle eine Genexpression zu erleichtern. Somit soll
das in der vorliegenden Erfindung verwendete polyanionische Material
DNA einschließen,
die für
Strukturproteine, Rezeptoren und Hormone kodierende Sequenzen sowie
Regulatorelemente für
die Transkription und Translation (d. h. Promotoren, Verstärker bzw.
Enhancer, Terminatoren und Signalsequenzen) und Vektoren aufweist.
Verfahren zum Einbau bestimmter Nucleinsäuren in Expressionsvektoren
sind Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt, sind aber im Einzelnen
beispielsweise in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (2. Auflage), Band 1–3,
Cold Spring Harbor Laboratory, (1989) oder Current Protocols in
Molecular Biology, F. Ausubel et al., Hrsg. Greene Publishing und
Wiley-Interscience, New York (1987), beschrieben, die hier beide
durch Bezugnahme eingefügt
sind.
-
„Expressionsvektoren", „Klonierungsvektoren" oder „Vektoren" sind Nucleinsäuremoleküle (wie
z. B. Plasmide), die sich in einer gewählten Wirtszelle replizieren
können.
Expressionsvektoren können
sich autonom replizieren oder sie können sich replizieren, indem
sie in das Genom der Wirtszelle mittels in dem Fachgebiet wohlbekannter
Verfahren eingebaut werden. Vektoren, die sich autonom replizieren,
werden einen Replikationsursprung oder eine autonom replizierende
Sequenz (ARS) haben, die in der (den) gewählten Wirtszelle(n) funktionsfähig ist.
Oft ist es wünschenswert,
dass ein Vektor in mehr als einer Wirtszelle verwendbar ist, z.
B. zum Klonieren und für
den Aufbau in E. coli und in einer Säugetierzelle für die Expression.
-
Der
Begriff „hydrophob" bezieht sich bei
Anwendung auf DNA und DNA-Komplexe
auf Komplexe, die im Wesentlichen löslicher in organischen Lösemitteln
als in wässrigen
Lösungen
sind. Im Einzelnen sind hydrophobe DNA und DNA-Komplexe solche,
die zumindest zu 50% in organischen Lösemitteln, wie z. B. Chloroform/Methanol-Mischungen
löslich
sind, bevorzugt zu mehr als 70% löslich sind und bevorzugter
zu mehr als 90 % in solchen organischen Lösemitteln löslich sind.
-
II. Allgemeines
-
Gentransfer-Techniken,
die die Verwendung von Liposomen umfassen, wurden bereits zuvor
in dem Fachgebiet beschrieben (US-Patente 5.049.386; 4.946.787 und
4.897.355). Allgemeine Lipofektionsabläufe sind auch in den folgenden
Literaturstellen beschrieben: Behr et al. (1989) Proc. Natl. Acad.
Sci. (USA) 86: 6982; Demeneix et al. (1991) Int. J. Dev. Biol. 35:
481; Loeffler et al. (1990) J. Neurochem. 54; 1812; Bennett et al.
(1992) Mol. Pharmacol. 41: 1023; Bertling et al. (1991) Biotechnol.
Appl. Biochem. 13: 390; Felgner et al. (1987) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA) 84: 7413; Felgner und Ringold (1989) Nature 337: 387;
Gareis et al. (1991) Cell. Mol. Biol. 37: 191; Jarnagin et al. (1992)
Nucleic Acids Res. 20: 4205; Jiao et al. (1992) Exp. Neurol. 115: 400;
Lim et al. (1991) Circulation 83: 2007; Malone et al. (1989) Proc.
Natl. Acad. Sci. (USA) 86: 6077; Powell et al. (1992) Eur. J. Vasc.
Surg. 6: 130; Strauss und Jaenisch (1992) EMBO J. 11: 417; und Leventis
und Silvius (1990) Biochim. Biophys. Acta 1023: 124. Lipofektionsreagenzien
werden handelsüblich
verkauft (z. B. „Transfectam" und „Lipofectin"). Von kationischen
und neutralen Lipiden wird berichtet, dass sie für eine wirksame Lipofektion
von Nucleinsäuren
einschließlich
denen von Felgner (WO 91/17424; WO 91/16024) geeignet sind. Zusätzlich wurde
gezeigt, dass eine Kombination neutraler und kationischer Lipide
hochwirksam bei der Lipofektion tierischer Zellen ist und ein breites
Wirksamkeitsspektrum in einer Reihe von Zelllinien zeigte (Rose
et al. (1991) BioTechniques 10: 520). Die vorstehenden Lipofektionsabläufe können für eine Verwendung
in der vorliegenden Erfindung angepasst werden.
-
III. Ausführungsformen
der Erfindung
-
A. Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
und ihre Eigenschaften
-
In
einem Aspekt schafft die vorliegende Erfindung neue, im Wesentlichen
aus kationischen Lipiden, nicht-kationischen Lipiden und Nucleinsäuren bestehende
Lipid-Nucleinsäure-Komplexe.
-
1. Lipid-Komponenten
-
Ein
Reihe geeigneter kanonischer Lipide kann in der vorliegenden Erfindung
entweder alleine oder in Kombination mit einem oder mehreren anderen
kationischen Lipidspezies oder neutralen Lipidspezies verwendet
werden.
-
Kanonische
Lipide, die in der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, können beliebige
aus einer Anzahl von Lipidspezies sein, die bei physiologischem
pH-Wert eine positive Nettoladung tragen, beispielsweise DODAC,
DOTMA, DDAB, DOTAP, DOSPA, DOGS, DC-Chol und DMRIE oder deren Kombinationen.
Eine Anzahl dieser Lipide und verwandter Analoga, die in der vorliegenden
Erfindung auch brauchbar sind, wurden in der ebenfalls anhängigen USSN
08/316.399; den US-Patenten Nr. 5.208.036, 5.264.618, 5.279.833
und 5.283.185 beschrieben, deren Offenbarungen hier durch Bezugnahme
eingefügt
sind. Zusätzlich
ist eine Anzahl handelsüblicher
Zubereitungen kanonischer Lipide erhältlich und kann in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Diese umfassen beispielsweise LIPOFECTIN® (handelsüblich erhältliche
kationische Liposomen, die DOTMA und DOPE aufweisen, von GIBCO/BRL,
Grand Island, New York, USA); LIPOFECTAMIN® (handelsüblich erhältliche
kationische Liposomen, die DOSPA und DOPE aufweisen, von GIBCO/BRL);
und TRANSFECTAM® (handelsüblich erhältliche
kationische Liposomen, die DOGS aufweisen, von Promega Corp., Madison,
Wisconsin, USA).
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten, nicht-kationischen Lipide
können
beliebige aus einer Reihe neutraler, ungeladener, zwitterionischer
oder anionischer Lipide sein, die einen stabilen Komplex erzeugen
können.
Sie sind bevorzugt neutral, obgleich sie alternativ positiv oder
negativ geladen sein können.
Beispiele für
in der vorliegenden Erfindung brauchbare, nicht-kationische Lipide
umfassen mit Phospholipiden verwandte Materialien, wie z. B. Lecithin,
Phosphatidylethanolamin, Lysolecithin, Lysophosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin,
Phosphatidylinosit, Sphingomyelin, Cephalin, Cardiolipin, Phosphatidsäure, Cerebroside, Dicetylphosphat,
Dioleoylphosphatidylcholine (DOPC), Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC), Dioleoylphosphatidylglycerol (DOPG), Dipalmitoylphosphatidylglycerol
(DPPG), Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE), Palmitoyloleoylphosphatidylcholin
(POPC), Palmitoyloleoylphosphatidylethanolamin (POPE) und Dioleoylphosphatidylethanolamin-4-(N-maleimidomethyl)-cyclohexan-1-carboxylat
(DOPE-mal). Zusätzliche,
keinen Phosphor enthaltende Lipide sind z. B. Stearylamin, Dodecylamin,
Hexadecylamin, Acetylpalmitat, Glycerolricinoleat, Hexadecylstearat,
Isopropylmyristat, amphotere Acryl-Polymere, Triethanolaminlaurylsulfat,
polyethyloxylierte Alkylarylsulfat-Fettsäureamide, Dioctadecyldimethylammoniumbromid
und dergleichen, Diacylphosphatidylcholin, Diacylphosphatidylethanolamin,
Ceramid, Sphingomyelin, Cephalin und Cerebroside. Andere Lipide,
wie z. B. Lysophosphatidylcholin und Ly sophosphatidylethanolamin
können
vorliegen. Nicht-kationische Lipide umfassen auch Polymere auf Basis
von Polyethylenglycol, wie z. B. PEG 2000, PEG 5000 und Polyethylenglycol,
das an Phospholipide oder Ceramide konjugiert ist (bezeichnet als
PEG-Cer), wie sie in der ebenfalls anhängigen USSN 08/316.429 beschrieben
sind.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die nicht-kationischen Lipide Diacylphosphatidylcholin (z.
B. Dioleoylphosphatidylcholin, Dipalmitoylphosphatidylcholin und
Dilinoleoylphosphatidylcholin), Diacylphosphatidylethanolamin (z.
B. Dioleoylphosphatidylethanolamin und Palmitoyloleoylphosphatidylethanolamin),
Ceramid oder Sphingomyelin. Die Acylgruppen in diesen Lipiden sind
bevorzugt von Fettsäuren
mit C10–C24-Kohlenstoffketten abgeleitete Acylgruppen.
Bevorzugter sind die Acylgruppen Lauroyl, Myristoyl, Palmitoyl,
Stearoyl oder Oleoyl. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
wird das nicht-kationische Lipid 1,2-sn-Dioleoylphosphatidylethanolamin oder
Eier-Sphingomyelin (ESM) sein.
-
2. Nucleinsäure-Komponenten
-
Obgleich
die Erfindung in den Beispielen unter Bezugnahme auf die Verwendung
von Plasmiden beschrieben ist, wird ein Fachmann auf dem Gebiet
verstehen, dass die hier beschriebenen Verfahren gleichermaßen auf
andere größere Nucleinsäuren oder
Oligonucleotide anwendbar ist.
-
Die
Nucleinsäuren,
die in der vorliegenden Erfindung brauchbar sind (einschließlich sowohl
der Komplexe als auch der Teilchen) sind typischerweise Nucleotid-Polymere
mit 10 bis 100.000 Nucleotid-Komponenten.
Typischerweise sollen die Nucleinsäuren einem Individuum zum Zwecke
der Reparatur oder der Verstärkung
der Expression eines Zellproteins verabreicht werden. Zusätzlich kann
die Nucleinsäure
eine Markierung (z. B. eine radioaktive Markierung, eine Fluoreszenz-Markierung oder eine
kolorimetrische Markierung) zum Zwecke der Schaffung einer klinischen
Diagnose tragen, die sich auf die Gegenwart oder Abwesenheit komplementärer Nucleinsäuren bezieht.
Dementsprechend können
Nucleinsäuren
oder Nucleotidpolymere Polymere von Nucleinsäuren, einschließlich genomischer
DNA, cDNA, mRNA oder Oligonucleotiden, die Nucleinsäure-Analoga
enthalten, z. B. die in einem Übersichtsartikel
von Stein et al., Science 261: 1004–1011 (1993) und in den US-Patenten
Nr. 5.264.423 und 5.276.019 beschriebenen Antisens-Derivate sein.
Darüber
hinaus können
die Nucleinsäuren
Transkriptions- und Translations-Regulatorsequenzen einschließlich Promotor-Sequenzen
und Enhancer-Sequenzen kodieren.
-
Die
Nucleotid-Polymere können
Einzelstrang-DNA oder -RNA oder Doppelstrang-DNA oder DNA-RNA-Hybride
sein. Beispiele für
Doppelstrang-DNA umfassen Strukturgene, Gene, die Kontroll- und
Terminationsregionen enthalten, und selbstreplizierende Systeme,
wie z. B. Plasmid-DNA.
-
Einzelstrang-Nucleinsäuren umfassen
Antisens-Oligonucleotide (komplementär zu DNA und RNA), Ribozyme
und Triplex-bildende Oligonucleotide. Um die Stabilität zu erhöhen, werden
bei einigen Einfachstrang-Nucleinsäuren bevorzugt
einige oder alle Nucleotid-Bindungen durch stabile Bindungen substituiert sein,
die keine Phosphodiester-Bindungen sind, einschließlich beispielsweise
Phosphorthioat-, Phosphordithioat-, Phosphorselenat- oder O-Alkylphosphotriester-Bindungen.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Nucleinsäuren werden
auch solche Nucleinsäuren
einschließen,
in denen Modifikationen in einer oder mehreren Zuckerkomponenten
und/oder in einer oder mehreren der Pyrimidin- oder Purinbasen gemacht
wurden. Beispiele für
Zuckermodifi kationen umfassen die Ersetzung von einer oder mehreren
Hydroxylgruppen durch Halogene, Alkylgruppen, Aminen, Azidogruppen oder
funktionalisiert als Ether oder Ester. Zusätzlich kann der gesamte Zucker
mit sterisch und elektronisch ähnlichen
Strukturen ersetzt werden, einschließlich Aza-Zucker und carbocyclischen
Zuckeranaloga. Modifikationen in der Purin- oder Pyrimidinbasen-Komponente
umfassen beispielsweise alkylierte Purine und Pyrimidine, acylierte
Purine und Pyrimidine oder andere heterocyclische Ersatzstoffe,
die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind.
-
In
den vorliegenden Verfahren können
auch mehrere Gensequenzen verwendet werden. Somit können die
Sequenzen für
unterschiedliche Proteine auf einem Strang oder Plasmid vorliegen.
Nicht kodierende Sequenzen können
auch in dem Umfang vorliegen, wie sie notwendig sind, um eine geeignete
Expression zu erreichen.
-
Die
in dem vorliegenden Verfahren verwendeten Nucleinsäuren können aus
natürlichen
Quellen isoliert sein, von solchen Quellen wie ATCC oder GenBank-Bibliotheken
erhalten sein oder durch synthetische Verfahren hergestellt sein.
Synthetische Nucleinsäuren
können
durch eine Reihe von Lösungs-
oder Festphasen-Verfahren hergestellt werden. Allgemein ist eine
Festphasen-Synthese bevorzugt. Ausführliche Beschreibungen der
Vorgehensweisen für
eine Festphasen-Synthese von Nucleinsäuren durch Phosphittriester-, Phosphotriester-
und H-Phosphonat-Chemie sind in großem Umfang verfügbar. Siehe
beispielsweise Itakura, US-Pat. Nr. 4.401.796; Caruthers et al.,
US-Pat. Nr. 4.458.066 und 4.500.707; Beaucage et al., Tetrahedron Lett.,
22: 1859–1862
(1981); Matteucci et al., J. Am. Chem. Soc., 103: 3185–3191 (1981);
Caruthers et al., Genetic Engineering, 4: 1–17 (1982); Iones, Kapitel
2, Atkinson et al., Kapitel 3, und Sproat et al., Kapitel 4, in Oligonucleotide
Synthesis: A Practical Approach, Gait (Hrsg.), IRL Press, Washington
D. C. (1984); Froehler et al., Tetrahedron Lett., 27: 469–472 (1986);
Froehler et al., Nucleic Acids Res. 14: 5399–5407 (1986); Sinha et al.,
Tetrahedron Lett. 24: 5843–5846
(1983); und Sinha et al., Nucl. Acids Res. 12: 4539–4557 (1984).
-
a. Vektoren zum Einführen und
Exprimieren von Genen in Zellen
-
Ein
wichtiger Aspekt dieser Erfindung ist die Verwendung der hier geschaffenen
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
zum Einführen
ausgewählter
Gene in Zellen in vitro und anschließender Expression des ausgewählten Gens
in der Wirtszelle. Somit umfassen die Nucleinsäuren in den Teilchen konkret
Vektoren, die in einer Wirtszelle exprimiert werden können. Promotor,
Enhancer, durch Stress oder chemisch regulierte Promotoren, gegen
Antibiotika empfindliche oder nahrungsempfindliche Regionen sowie
Sequenzen, die therapeutische Proteine kodieren, können, falls
erforderlich, enthalten sein.
-
Kurz
zusammengefasst wird die Expression natürlicher oder synthetischer
Nucleinsäuren
typischerweise durch wirkungsschlüssiges Verbinden einer interessierenden
Nucleinsäure
mit einem Promotor (der entweder konstitutiv oder induzierbar ist),
Einbauen des Konstrukts in einen Expressionsvektor und Einführen des Vektors
in eine geeignete Wirtszelle erreicht. Typische Vektoren enthalten
Transkriptions- und Translations-Terminatoren,
Transkriptions- und Translations-Initiationssequenzen und Promotoren,
die für
die Regulation der Expression der einzelnen Nucleinsäure brauchbar
sind. Die Vektoren weisen wahlweise generische Expressionskassetten
auf, die mindestens eine unabhängige
Terminatorsequenz, Sequenzen, die eine Replikation der Kassette
in Eukaryonten oder Prokaryonten oder beiden (z. B. Shuttle-Vektoren
bzw. Pendel-Vektoren) erlauben, und Selektionsmarker sowohl für prokaryontische
als auch für
euka ryontische Systeme enthalten. Die Vektoren sind für eine Replikation
und Integration in Prokaryonten, Eukaryonten oder bevorzugt in beiden
geeignet. Siehe Giliman und Smith (1979), Gene 8: 81–97; Roberts
et al. (1987), Nature 328: 731–734; Berger
und Kimmel, Guide to Molecular Cloning Techniques, Methods in Enzymology,
Band 152, Academic Press, Inc., San Diego, CA (Berger); Sambrook
et al. (1989), MOLECULAR CLONING – A LABORATORY MANUAL (2. Auflage)
Band 1–3,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Press, N. Y.,
(Sambrook); und F. M. Ausubel et al., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR
BIOLOGY, Hrsg., Current Protocols, ein Gemeinschaftsunternehmen
von Greene Publishing Associates, Inc. und John Wiley & Sons, Inc., (1994
Beilage) (Ausubel). Die Produktinformation von Herstellern biologischer
Reagenzien und der Versuchsausrüstung stellen
auch Informationen zur Verfügung,
die bei bekannten biologischen Verfahren nützlich sind. Solche Hersteller
umfassen SIGMA chemical company (Saint Louis, MO), R & D Systems (Minneapolis,
MN), Pharmacia LKB Biotechnology (Piscataway, NJ), CLONTECH Laboratories,
Inc. (Palo Alto, CA), Chem Genes Corp., Aldrich Chemical Company
(Milwaukee, WI), Glen Research, Inc., GIBCO BRL Life Technologies,
Inc. (Gaithersberg, MD), Fluka Chemica-Biochemika Analytika (Fluka
Chemie AG, Buchs, Schweiz), und Applied Biosystems (Foster City,
CA) sowie viele andere gewerbliche Quellen, die dem Fachmann auf
dem Gebiet bekannt sind.
-
Vektoren,
an die fremde Nucleinsäuren
wirkungsschlüssig
gebunden sind, können
verwendet werden, um diese Nucleinsäuren in Wirtszellen einzuführen und
ihre Replikation und/oder Expression zu vermitteln. „Klonierungsvektoren" sind zum Replizieren
und Amplifizieren der fremden Nucleinsäuren und zum Erhalten von Klonen
bestimmter fremde Nucleinsäuren
enthaltender Vektoren brauchbar. „Expressionsvektoren" vermitteln die Expression
der fremden Nucleinsäure.
Einige Vektoren sind sowohl Klonierungs- als auch Expressionsvektoren.
-
Im
Allgemeinen ist der bestimmte zum Transportieren eines Fremdgens
in die Zelle verwendete Vektor nicht besonders kritisch. Ein beliebiger
der üblichen
für eine
Expression in der gewählten
Wirtszelle verwendeter Vektor kann verwendet werden.
-
Ein
Expressionsvektor weist typischerweise eine eukaryontische Transkriptionseinheit
oder „Expressionskassette" auf, die alle die
Elemente enthält,
die für
die Expression exogener Gene in eukaryontischen Zellen erforderlich
sind. Eine typische Expressionskassette enthält einen Promotor, der wirkungsschlüssig mit
der DNA-Sequenz verbunden ist, die ein gewünschtes Protein und Signale,
die für
eine wirksame Polyadenylierung des Transkripts erforderlich sind,
kodiert.
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Eukaryontische
Promotoren enthalten typischerweise zwei Arten von Erkennungssequenzen,
die TATA-Box und stromaufwärts
liegende Promotor-Elemente. Die TATA-Box, die 25–30 Basenpaare stromaufwärts von
der Initiationsstelle der Transkription liegt, soll an der Steuerung
der RNA-Polymerase
zum Beginnen der RNA-Synthese beteiligt sein. Die anderen stromaufwärts liegenden
Promotorelemente bestimmen die Geschwindigkeit, mit der die Transkription
eingeleitet wird.
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Enhancer-Elemente
können
die Transkription von gebundenen homologen oder heterologen Promotoren
bis zu 1.000fach anregen. Enhancer sind aktiv, wenn sie stromabwärts oder
stromaufwärts
der Transkriptionsinitiationsstelle eingebaut sind. Manche von Viren
abgeleitete Enhancer-Elemente
haben einen breiten Wirtebereich und sind in einer Reihe von Geweben
aktiv. Beispielsweise ist der frühes-SV40-Gen-Enhancer
für viele
Zelltypen geeignet. Andere für
die vorliegende Erfindung geeignete Enhancer/Promotor-Kombinationen
umfassen solche, die sich von Polyoma- Virus, humanem oder Maus-Cytomegalovirus,
der langfristigen Wiederholung verschiedener Retroviren, wie z.
B. Maus-Leukämievirus,
Maus- oder Rous-Sarcomvirus und HIV ableiten. Siehe Enhancers and
Eucaryotic Expression, Cold Spring Harbour Press, Cold Spring Harbour, N.
Y. 1983.
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Zusätzlich zu
einer Promotor-Sequenz sollte die Expressionskassette auch eine
Transkriptions-Terminationssequenz stromabwärts des Strukturgens enthalten,
um eine wirksame Termination zu schaffen. Die Terminationsregion
kann aus derselben Quelle wie die Promotor-Sequenz oder aus einer
anderen Quelle erhalten werden.
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Wenn
die durch das gewählte
Strukturgen kodierte mRNA wirksam translatiert werden soll, werden üblicherweise
dem Vektorkonstrukt auch Polyadenylierungssequenzen zugefügt. Zwei
getrennte Sequenzelements sind für
eine genaue und wirksame Polyadenylierung erforderlich: GU- oder U-reiche Sequenzen,
die stromabwärts
von der Polyadenylierungsstelle angeordnet ist, und eine hochkonservierte
Sequenz mit sechs Nucleotiden AAUAAA, die 11–30 Nucleotide stromaufwärts angeordnet
sind. Terminations- und Polyadenylierungssignale, die für die vorliegende
Erfindung geeignet sind, umfassen die von SV40 abgeleiteten oder
eine genomische Teilkopie eines Gens, das bereits auf dem Expressionsvektor
vorliegt.
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Zusätzlich zu
den bereits beschriebenen Elementen kann der Expressionsvektor der
vorliegenden Erfindung typischerweise andere spezialisierte Element
enthalten, die das Expressionsniveau klonierter Nucleinsäuren erhöhen oder
die Identifikation von die transduzierte DNA tragenden Zellen erleichtern
sollen. Beispielsweise enthalten eine Anzahl tierischer Viren DNA-Sequenzen,
die die extrachromosomale Replikation des Virusgenoms in permissiven
Zelltypen fördern.
Plasmide, die diese viralen Replikons tragen, werden episomal repliziert,
solange die geeigneten Faktoren durch Gene zur Verfügung gestellt
werden, die entweder auf dem Plasmid oder in dem Genom der Wirtszelle
vorliegen.
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Die
Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung werden typischerweise
sowohl prokaryontische Sequenzen enthalten, die das Klonieren des
Vektors in Bakterien erleichtern, als auch eine oder mehrere eukaryontische
Transkriptionseinheiten, die nur in eukaryontischen Zellen, wie
z. B. Säugetierzellen,
exprimiert werden. Die prokaryontischen Sequenzen werden bevorzugt
so ausgewählt,
dass sie die Replikation der DNA in eukaryontischen Zellen nicht
stören.
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Ausgewählte Gene
werden normalerweise exprimiert, wenn die DNA-Sequenz funktionstüchtig in einen Vektor eingefügt ist. „Funktionstüchtig bzw.
funktionell eingeführt" bedeutet, dass sie
in ein zweckmäßiges Leseraster
und in einer zweckmäßigen Leseorientierung
eingefügt
ist und funktionstüchtig
mit zweckmäßigen regulatorischen
Elementen verbunden ist. Typischerweise wird ein Gen stromabwärts von
einem Promotor eingefügt
werden und von einem Stoppcodon gefolgt werden, obgleich, falls
erwünscht,
eine Produktion als Hybridprotein und anschließender Spaltung eingesetzt
werden kann.
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Expressionsvektoren,
die regulatorische Elemente aus eukaryontischen Viren, wie z. B.
Retroviren enthalten, werden typischerweise verwendet. SV40-Viren
umfassen pSVT7 und pMT2. Vom Rinderpapillomvirus abgeleitete Vektoren
umfassen pBV-1MTHA und von Epstein-Bar-Virus abgeleitete Vektoren
umfassen pHEBO und p2O5. Andere beispielhafte Vektoren umfassen
pMSG, pAV009/A+, pMTO10/A+,
pMAMneo-5, Baculovirus pDSVE, und jeden beliebigen anderen Virus,
der eine Expression von Proteinen unter der Leitung des frühen SV-40-Promotors,
späten
SV-40- Promotors,
Metallothionein-Promotors, Brustdrüsentumorvirus-Promotors der
Maus, Rous-Sarcomvirus-Promotors, Polyhedrin-Promotors oder anderen
Promotoren ermöglicht,
die sich für
eine Expression in eukaryontischen Zellen wirksam erwiesen haben.
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Während eine
Reihe von Vektoren verwendet werden kann, sollte angemerkt werden,
dass virale Vektoren, wie z. B. Retrovirus-Vektoren, zum Modifizieren
eukaryontischer Zellen aufgrund der hohen Wirksamkeit, mit der die
retroviralen Vektoren Zielzellen transfizieren und sich in das Genom
der Zeilzelle integrieren, brauchbar sind. Zusätzlich können die den retroviralen Vektor
beherbergenden Retroviren Zellen aus einer großen Vielfalt von Geweben infizieren.
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Zusätzlich zu
den vorstehend erwähnten
retroviralen Vektoren können
Zellen mit adenoassoziierten viralen Vektoren lipofiziert werden.
Siehe z. B. Methods in Enzymology, Band 185, Academic Press, Inc.,
San Diego, CA (D. V. Goeddel, Hrsg.) (1990) oder M. Krieger (1990),
Gene Transfer and Expression – A
Laboratory Manual, Stockton Press, New York, NY, und die dort zitierten
Literaturstellen. Adenoassoziierte Viren (AAV) benötigen Helferviren,
wie z. B. Adenovirus oder Herpesvirus, um eine produktive Infektion
zu erreichen. In Abwesenheit von Helfervirusfunktionen integriert
sich AAV (ortsspezifisch) in das Genom einer Wirtszelle, aber das
integrierte AAV-Genom hat keine pathogene Wirkung. Der Integrationsschritt
ermöglicht
es dem AAV-Genom, genetisch intakt zu bleiben bis der Wirt den geeigneten
Umweltbedingungen (z. B. einem lytischen Helfervirus) ausgesetzt
ist, wonach es wieder in den lytischen Lebenszyklus eintritt. Samulski
(1993), Current Opinion in Genetic and Development, 3: 74–80 und
die darin zitierten Literaturstellen stellen einen Überblick über den
AAV-Lebenszyklus zur Verfügung.
Siehe auch West et al. (1987), Virology, 160: 38–47; Carter et al. (1989), US-Patent
Nr. 4.797.68; Carter et al. (1993), WO 93/24641; Kotin (1994), Human
Gene Therapy, 5: 793–801; Muzyczka
(1994), J. Clin. Invest., 94: 1351 und Samulski, supra, für einen Überblick über AAV-Vektoren.
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Plasmide,
die für
eine Herstellung von rekombinaten Vakziniaviren wie z. B. pGS62
entwickelt wurden (Langford, C. L. et al. (1986), Mol. Cell. Biol.,
6: 3191–3199),
können
auch verwendet werden. Dieses Plasmid besteht aus einer Klonierungsstelle
für den
Einbau fremder Nucleinsäuren,
dem P7.5-Promotor von Vakzinia, um die Synthese der eingefügten Nucleinsäure zu steuern,
und dem Vakzinia-TK-Gen, das beide Enden der fremden Nucleinsäure flankiert.
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Welcher
Vektor auch immer verwendet wird, so ist der Vektor im Allgemeinen
gentechnisch verändert, sodass
er ein interessierendes Gen in exprimierbarer Form enthält. Das
bestimmte ausgewählte
Gen wird von der beabsichtigten Behandlung abhängen. Beispiele für solche
interessierende Gene sind nachstehend im Abschnitt D.3 „Insertion
einer funktionellen Genkopie" und
in der gesamten Beschreibung beschrieben.
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Die
Vektoren weisen weiterhin üblicherweise
auswählbare
Marker auf, die zu einer Nucleinsäureamplifikation führen, wie
z. B. die Natrium-Kalium-ATPase,
Thymidinkinase, Aminoglycosid-Phosphotransferase, Hygromycin-B-Phosphotransferase,
Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase, CAD (Carbamylphosphat-Synthetase,
Aspartat-Transcarbamylase und Dihydroorotase), Adenosin-Deaminase,
Dihydrofolat-Reduktase und Asparagin-Synthetase und Ouabain-Selektion.
Alternativ sind auch Systeme mit einer Hochleistungsexpression geeignet,
die keine Nucleinsäureamplifikation
unfassen, wie z. B. die Verwendung eines Bacculovirus-Vektors in
Insektenzellen mit der codierenden Sequenz unter der Leitung des
Polyhedrin-Promotors oder anderen starken Bacculovirus-Promotoren.
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Werden
andere Nucleinsäuren
als Plasmide verwendet, können
die Nucleinsäuren
Nucleinsäure-Analoga
enthalten, beispielsweise die in einem Überblick von Stein et al..
Science 261: 1004–1011
(1993) und in den US-Patenten
Nr. 5.264.423 und 5.276.019 beschriebenen Antisens-Derivate.
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B. Verfahren zur Herstellung
der Teilchen
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In
einer Ausführungsform
schafft die vorliegende Erfindung Lipid-Nucleinsäure-Teilchen, die über neue hydrophobe
Nucleinsäure-Lipid-Zwischenkomplexe
hergestellt werden. Die Komplexe sind bevorzugt ladungsneutralisiert.
Eine Manipulation dieser Komplexe in Lösemittelsystemen auf Basis
entweder von Detergens oder organischem Lösemittel kann zu einer Teilchenbildung
führen,
bei der die Nucleinsäure
geschützt ist.
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Lipid-Nucleinsäure-Formulierungen
können
durch Zusammengeben der Nucleinsäure
mit einem vorab gebildeten kationischen Liposom (siehe US-Patente Nr. 4.897.355,
5.264.618, 5.279.833 und 5.283.185) gebildet werden. Bei solchen
Verfahren wird die Nucleinsäure
von der kationischen Oberflächenladung
des Liposoms angezogen und von den resultierenden Komplexen wird
angenommen, dass sie dem mit Liposomen bedeckten „Sandwich-Typ" angehören. Als
Ergebnis bleibt ein Teil der Nucleinsäure oder des Plasmids dem Serum
ausgesetzt und kann durch Enzyme, wie z. B. DNase 1 abgebaut werden.
Andere haben versucht, die Nucleinsäure oder das Plasmid während der
Bildung in das Innere eines Liposoms einzufügen. Diese Verfahren führen in
Lösung
typischerweise zur Aggregation der kationischen Lipid-Nucleinsäure-Komplexe
(siehe 2). Eine passive Aufnahme eines
Plasmids in ein vorab gebildetes Liposom hat sich auch nicht als
erfolgreich erwiesen. Schließlich
haben die Liposom- Plasmid-Komplexe,
die gebildet wurden, typischerweise eine Größe von 200 bis 400 nm und werden
daher schneller aus dem Blutkreislauf ausgeschieden als Komplexe oder
Partikel mit kleinerer Größe.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung serumbeständiger Plasmid-Lipid-Teilchen,
in denen das Plasmid in einer Lipiddoppelschicht eingeschlossen
und vor Abbau geschützt
ist. Zudem sind die in der vorliegenden Erfindung gebildeten Teilchen
bevorzugt bei phsiologischem pH-Wert neutral oder negativ geladen.
Für In-vivo-Anwendungen
sind neutrale Teilchen vorteilhaft während die Teilchen für In-vitro-Anwendungen bevorzugter
negativ geladen sind. Dies sorgt für den weiteren Vorteil einer
reduzierten Aggregation gegenüber
den positiv geladenen Liposom-Formulierungen, in denen eine Nucleinsäure in kationischen
Lipiden eingeschlossen sein kann.
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Die
durch die erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Teilchen haben eine Größe von etwa 50 bis etwa 150
nm, wobei eine Mehrheit der Teilchen etwa 65 bis 85 nm groß ist. Die
Teilchen können
entweder durch ein Detergens-Dialyse-Verfahren oder durch eine Abwandlung
eines Phasenumkehr-Verfahrens gebildet werden, bei dem organische
Lösemittel
verwendet werden, um während
dem Mischen der Komponenten eine Einphasenlösung zu schaffen. Ohne durch
irgend einen bestimmten Bildungsmechanismus gebunden sein zu wollen,
stellt 3 einen Detergens-Dialyse-Weg
zur Bildung der Plasmid-Lipid-Teilchen dar. Unter Bezugnahme auf 3 wird
ein Plasmid oder eine andere große Nucleinsäure mit einer Detergenslösung kationischer
Lipide kontaktiert, um einen beschichteten Plasmid-Komplex zu bilden.
Diese beschichteten Plasmide können
aggregieren und ausfallen. Jedoch reduziert die Gegenwart eines
Detergens diese Aggregation und ermöglicht es den beschichteten
Plasmiden, mit überschüssigen Lipiden
(typischerweise nicht-kationischen Lipi den) zu reagieren, um Teilchen
zu bilden, in denen das Plasmid in einer Lipid-Doppelschicht eingeschlossen ist.
Wie vorstehend angemerkt ist, unterscheiden sich diese Teilchen
von den klassischeren Liposomen sowohl in der Größe (Liposome sind typischerweise
200–400
nm groß)
als auch darin, dass wenig oder kein wässriges Medium in der Lipid-Doppelschicht des
Teilchens eingeschlossen ist. Diese vorstehend für die Bildung von Plasmid-Lipid-Teilchen
beschriebenen Verfahren unter Verwendung organischer Lösemittel
folgen einem ähnlichen
Schema.
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In
einigen Ausführungsformen
werden die Teilchen unter Verwendung der Detergens-Dialyse gebildet. Somit
schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Herstellung
serumbeständiger
Plasmid-Lipid-Teilchen mit folgenden Schritten:
- (a)
Zusammenbringen eines Plasmids mit kationischen Lipiden in einer
Detergenslösung,
um einen beschichteten Plasmid-Lipid-Komplex zu bilden;
- (b) Kontaktieren von nicht-kationischen Lipiden mit dem beschichteten
Plasmid-Lipid-Komplex, um eine Detergenslösung zu bilden, die einen Plasmid-Lipid-Komplex,
nicht-kationische Lipide und ein Polyethylenglycol-Lipid-Konjugat
aufweist; und
- (c) Dialysieren der Detergenslösung von Schritt (b), um eine
Lösung
serumbeständiger
Plasmid-Lipid-Teilchen zu schaffen, in denen das Plasmid in einer
Lipid-Doppelschicht eingeschlossen und vor Abbau geschützt ist
und die Teilchen serumbeständig
sind und eine Größe von etwa
50 bis etwa 150 nm haben.
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Eine
Ausgangslösung
beschichteter Plasmid-Lipid-Komplexe wird durch Zusammengeben des
Plasmids mit den kationischen Lipiden in einer Detergenslösung gebildet.
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In
diesen Ausführungsformen
ist die Detergenslösung
bevorzugt eine wässrige
Lösung
eines neutralen Detergens, das eine kritische Mizellenbildungskonzentration
von 15–300
mM, bevorzugter 20–50
mM aufweist. Beispiele für
solche geeignete Detergenzien umfassen beispielsweise N,N'-((Octanoylimino)-bis-(trimethylen))-bis-(D-gluconamid)
(BIGCHAP); BRIJ 35; Deoxy-BIGCHAP; Dodecylpoly(ethylenglycol)ether;
Tween 20; Tween 40; Tween 60; Tween 80; Tween 85; Mega 8; Mega 9;
Zwittergent® 3-08;
Zwittergent® 3-10;
Triton X-405; Hexyl-, Heptyl-, Octyl- und Nonyl-β-D-glucopyranosid und Heptylthioglucopyranosid;
wobei Octyl-β-D-glucopyranosid und
Tween-20 die am meisten bevorzugten sind. Die Detergenskonzentration
in der Detergenslösung
beträgt
typischerweise etwa 100 mM bis etwa 2 M, bevorzugt etwa 200 mM bis
etwa 1,5 M.
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Die
kationischen Lipide und das Plasmid werden typischerweise zusammengegeben,
um ein Ladungsverhältnis
(+/–)
von etwa 1 : 1 bis etwa 20 : 1 herzustellen, bevorzugt in einem
Verhältnis
von etwa 1 : 1 bis etwa 12 : 1 und bevorzugter in einem Verhältnis von
etwa 2 : 1 bis etwa 6 : 1. Zusätzlich
wird die Gesamtkonzentration von Plasmid in Lösung typischerweise etwa 25 μg/mL bis
etwa 1 mg/mL, bevorzugt etwa 25 μg/mL
bis etwa 200 μg/mL
und bevorzugter etwa 50 μg/mL
bis etwa 100 μg/mL
sein. Die Kombination von Plasmiden und kationischen Lipiden in
Detergenslösung
wird typischerweise bei Raumtemperatur für eine Zeitspanne gehalten,
die zum Bilden der beschichteten Komplexe ausreicht. Alternativ
können
die Plasmide und kationischen Lipide in der Detergenslösung zusammengegeben
werden und auf Temperaturen von bis zu etwa 37°C erwärmt werden. Bei Plasmiden,
die besonders temperaturempfindlich sind, können die beschichteten Komplexe
bei niedrigeren Temperaturen gebildet werden, typischerweise bis
hinab zu etwa 4°C.
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Die
Detergenslösung
der beschichteten Plasmid-Lipid-Komplexe wird dann mit nicht-kationischen
Lipiden kontaktiert, um eine Detergenslösung von Plasmid-Lipid-Komplexen
und nicht-kationischen Lipiden zu schaffen. Die nicht-kationischen
Lipide, die in diesem Schritt brauchbar sind, umfassen Diacylphosphatidylcholin,
Diacylphosphatidylethanolamin, Ceramid, Sphingomyelin, Cephalin,
Cardiolipin und Cerebroside. In bevorzugten Ausführungsformen sind die nicht-kationischen
Lipide Diacylphosphatidylcholin, Diacylphosphatidylethanolamin,
Ceramid oder Sphingomyelin. Die Acylgruppen in diesen Lipiden sind
bevorzugt Acylgruppen, die sich von C10-C24-Kohlenstoffketten aufweisenden Fettsäuren ableiten.
Bevorzugter sind die Acylgruppen Lauroyl-, Myristoyl-, Palmitoyl-,
Stearoyl- oder Oleoylgruppen.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen
wird das nicht-kationische Lipid 1,2-sn-Dioleoylphosphatidylethanolamin
(DOPE); Palmitoyloleoylphosphatidylcholin (POPC) oder Eier-Phosphatidylcholin
(EPC) sein. In den am meisten bevorzugten Ausführungsformen werden die Plasmid-Lipid-Teilchen
fusogene Teilchen mit verstärkten
Eigenschaften in vivo sein und das nicht-kationische Lipid wird
DOPE sein. Das nicht-kationische Lipid wird weiterhin Polymere auf
Polyethylenglycol-Basis aufweisen wie z. B. PEG 2000, PEG 5000 und
mit Ceramiden konjugiertes Polyethylenglycol, wie in der ebenfalls
anhängigen
USSN 08/316.429 beschrieben ist.
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Die
in den vorliegenden Verfahren verwendete Menge an nicht-kationischem Lipid
beträgt
typischerweise etwa 2 bis etwa 20 mg Gesamtlipide auf 50 μg Plasmid.
Bevorzugt beträgt
die Menge an Gesamtlipid etwa 5 bis etwa 10 mg pro 50 μg Plasmid.
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Nach
Bildung der Detergenslösung
von Plasmid-Lipid-Komplexen, einem Polyethylenglycol-Lipid-Konjugat
und nicht-kationischen Lipiden wird das Detergens entfernt, bevorzugt
durch Dialyse. Die Entfernung des Deter gens führt zur Bildung einer Lipid-Doppelschicht,
die das Plasmid umgibt, sodass serumbeständige Plasmid-Lipid-Teilchen
geschaffen werden, die eine Größe von etwa
50 nm bis etwa 150 nm aufweisen. Die somit gebildeten Teilchen aggregieren
nicht und haben eine optimale Größe, um eine
gleichmäßige Teilchengröße zu erreichen.
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Die
serumbeständigen
Plasmid-Lipid-Teilchen können
durch ein beliebiges der zum Klassieren von Liposomen verfügbaren Verfahren
klassiert werden. Das Klassieren kann durchgeführt werden, um einen gewünschten
Größenbereich
und eine relativ enge Teilchengrößenverteilung
zu erreichen.
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Es
sind mehrere Techniken zum Klassieren der Teilchen in eine gewünschte Größe verfügbar. Ein Klassierungsverfahren,
das für
Liposomen verwendet wird und gleichermaßen für die vorliegenden Teilchen anwendbar
ist, ist im US-Patent Nr. 4.737.323 beschrieben. Das Ultraschallbehandeln
einer Teilchensuspension entweder durch Behandeln im Ultraschallbad
oder mit Sondenultraschall erzeugt eine fortlaufende Größenreduzierung
bis hinab zu Partikeln mit einer Größe von weniger als etwa 50
nm. Homogenisierung ist ein anderes Verfahren, das auf Scherenergie
beruht, um größere Teilchen
zu kleineren zu zerteilen. Bei einem typischen Homogenisierungsvorgang
werden Teilchen durch einen Standardemulsionshomogenisator im Kreis geführt, bis
ausgewählte
Teilchengrößen, typischerweise
zwischen etwa 60 und 80 nm beobachtet werden. Bei beiden Verfahren
kann die Teilchengrößenverteilung
durch herkömmliche
Laserstrahl-Teilchengrößendiskriminierung
oder QELS überwacht
werden.
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Eine
Extrusion der Teilchen durch eine kleinporige Polycarbonatmembran
oder eine unsymmetrische Keramikmembran ist auch ein wirksames Verfahren
zum Reduzieren der Teilchengröße auf eine
relativ gut definierte Größenverteilung.
Typischerweise wird die Suspension zyklisch ein oder mehrere Male
durch die Membran geführt,
bis die gewünschte
Teilchengrößenverteilung
erreicht ist. Die Teilchen können
nacheinander durch Membranen mit immer kleineren Poren extrudiert
werden, um eine schrittweise Größenreduzierung
zu erreichen.
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In
einer anderen Gruppe von Ausführungsformen
schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Herstellung
von serumbeständigen
Plasmid-Lipid-Teilchen, das folgende Schritte umfasst:
- (a) Herstellen einer Mischung, die kationische Lipide, nicht-kationische
Lipide und ein Polyethylenglycol-Lipid-Konjugat in einem organischen
Lösemittel
enhält;
- (b) Kontaktieren einer wässrigen
Plasmid-Lösung
mit der Mischung in Schritt (a), um eine klare Einphasenlösung zu
erhalten; und
- (c) Entfernen des organischen Lösemittels, um eine Suspension
von Plasmid-Lipid-Teilchen zu schaffen, in der das Plasmid in einer
Lipid-Doppelschicht
eingeschlossen und vor Abbau geschützt ist, und die Teilchen serumbeständig sind
und eine Größe von etwa
50 bis etwa 150 nm haben.
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Die
Plasmide (oder Nucleinsäuren),
kationischen Lipide, nicht-kationischen
Lipide und Polyethylenglycol-Lipid-Konjugate, die in dieser Gruppe
von Ausführungsformen
brauchbar sind, sind die bei den Detergens-Dialyse-Verfahren vorstehend
beschriebenen.
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Die
Auswahl eines organischen Lösemittels
beinhaltet typischerweise die Berücksichtigung der Lösemittelpolarität und der
Leichtigkeit, mit der das Lösemittel
in den späteren
Stadien der Teilchenbildung entfernt werden kann. Das organische
Lösemittel,
das auch als Solubilisierungsmittel verwendet wird, liegt in einer Menge
vor, die ausreicht, um eine klare Einphasenmischung von Plasmid
und Lipiden zu schaffen. Geeignete Lösemittel umfassen Chloroform,
Dichlormethan, Diethylether, Cyclohexan, Cyclopentan, Benzol, Toluol,
Methanol oder andere aliphatische Alkohole wie z. B. Propanol, Isopropanol,
Butanol, tert.-Butanol, iso-Butanol, Pentanol
und Hexanol. Kombinationen aus zwei oder mehreren Lösemitteln
können
in der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendet werden.
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Das
Kontaktieren des Plasmids mit der organischen Lösung kationischer und nicht-kationischer
Lipide wird durch Zusammenmischen einer ersten Plasmidlösung, die
typischerweise eine wässrige
Lösung
ist, und einer zweiten organischen Lösung der Lipide erreicht. Ein
Fachmann auf dem Gebiet wird verstehen, dass dieses Mischen durch
eine beliebige Anzahl von Verfahren stattfinden kann, beispielsweise
durch mechanische Mittel, wie z. B. durch Verwenden von Vortex-Mischern.
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Nachdem
das Plasmid mit der organischen Lösung von Lipiden kontaktiert
wurde, wird das organische Lösemittel
entfernt, sodass eine wässrige
Suspension serumbeständiger
Plasmid-Lipid-Teilchen gebildet wird. Die zum Entfernen des organischen
Lösemittels
verwendeten Verfahren umfassen typischerweise eine Verdampfung bei
reduzierten Drücken
oder Blasen eines Inertgasstroms (z. B. Stickstoff oder Argon) über die
Mischung.
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Die
somit gebildeten serumbeständigen
Plasmid-Lipid-Teilchen werden typischerweise eine Größe von etwa
50 nm bis 150 nm haben. Um eine weitere Größenreduzierung oder Größenhomogenität bei den
Teilchen zu erreichen, kann wie vorstehend beschrieben eine Klassierung
durchgeführt
werden.
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In
anderen Ausführungsformen
werden die Verfahren weiterhin das Zugeben von Nichtlipid-Polykationen
umfassen, die brauchbar sind, um die Transformation von Zellen unter
Verwendung der vorliegenden Zusammensetzungen zu bewirken. Beispiele
geeigneter Nichtlipid-Polykationen
umfassen Hexadimethrinbromid (verkauft unter der Marke POLYBRENE®,
von Aldrich Chemical Co., Milwaukee, Wisconsin, USA) oder andere Salze
von Hexadimethrin. Andere geeignete Polykationen umfassen beispielsweise
Salze von Poly-L-ornithin, Poly-L-arginin, Poly-L-lysin, Poly-D-lysin,
Polyallylamin und Polyethylenimin.
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In
anderen Ausführungsformen
können
die Polyoxyethylen-Konjugate, die in den Plasmid-Lipid-Teilchen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, durch Kombinieren der
konjugierenden Gruppe (d. h. Phosphatidsäure oder Phosphatidylethanolamin)
mit einem geeignet funktionalisierten Polyoxyethylen-Derivat hergestellt
werden. Beispielsweise kann Phosphatidylethanolamin mit Polyoxyethylen-bis-(p-toluolsulfonat) kombiniert
werden, um ein Phosphatidylethanolamnin-Polyoxyethylen-Konjugat zu schaffen.
Siehe, Woodle, et al., Biochim. Biophys. Acta 1105: 193–200 (1992).
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann die Bildung der Lipid-Nucleinsäure-Komplexe
entweder in einem Monophasensystem (z. B. einer Monophase nach Bligh
und Dyer oder einer ähnlichen
Mischung wässriger
und organischer Lösemittel)
oder in einem Zweiphasensystem mit geeignetem Mischen durchgeführt werden.
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Wird
die Bildung der Komplexe in einem Monophasensystem durchgeführt, sind
die kationischen Lipide und die Nucleinsäuren jeweils in einem Volumen
der Monophasenmischung gelöst.
Das Zusammengeben der beiden Lösungen
schafft eine einzige Mischung, in der sich die Komplexe bilden.
Alternativ können
sich die Komplexe in Zweiphasenmischungen bilden, in denen sich
die kationischen Lipide an die Nucleinsäure (die in der wässrigen
Phase vorliegt) binden und sie in die organische Phase „ziehen".
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Ohne
an irgendeine bestimmte Bildungstheorie gebunden sein zu wollen
stellt 1 ein Modell für die Bindung
monokationischer Lipide an DNA zur Verfügung, die zur Bildung eines
hydrophoben (organisch löslichen)
Lipid-Nucleinsäure-Komplexes
führt.
In dieser Figur binden sich zuerst kationische Lipide an die DNA, um
einen Komplex zu bilden, in dem die DNA nicht verdichtet ist. Dieser
Komplex ist in der organischen Phase oder in einer Monophase löslich und
die DNA bleibt unverdichtet. Nach Zugabe anderer Lipide und Enfernung von
Lösemittel
und Hydratisierung bilden die Komplexe Teilchen (nachstehend ausführlicher
beschrieben).
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In
einer anderen Ausführungsform
schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Herstellung von
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen,
das folgende Schritte umfasst:
- (a) Kontaktieren
von Nucleinsäuren
mit einer Lösung,
die nicht-kationische
Lipide, ein Polyethylenglycol-Lipid-Konjugat und ein Detergens enthält, um eine
Nucleinsäure-Lipid-Mischung
zu bilden.
- (b) Kontaktieren von kationischen Lipiden mit der Nucleinsäure-Lipid-Mischung, um einen
Teil der negativen Ladung der Nucleinsäuren zu neutralisieren und
eine ladungsneutralisierte Mischung aus Nucleinsäuren und Lipiden zu bilden;
und
- (c) Entfernen des Detergens aus der ladungsneutralisierten Mischung,
um die Lipid-Nucleinsäure-Teilchen zu
schaffen, in denen die Nucleinsäuren
in dem Lipid eingeschlossen und vor Abbau geschützt sind.
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Ohne
durch einen bestimmten Aspekt der Darstellung; eingeschränkt sein
zu wollen, stellt 30 eine Darstellung eines Verfahrens
zur Bildung der Teilchen unter Verwendung der Detergens-Dialyse
dar. In dieser Figur werden DNA in einer wässrigen Detergens-Lösung (OGP)
und nicht-kationische
Lipide (ESM) in einer wässrigen
Detergens-Lösung
zusammengegeben und etwa 30 min reassoziieren gelassen. Eine vorher
ultraschallbehandelte Mischung kationischer Lipide (DODAC) in Detergens
wird zugegeben und die resultierende Mischung wird 3 Tage dialysiert,
um Detergens zu entfernen und dadurch Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
zu bilden. Ein Fachmann auf dem Gebiet wird verstehen, dass für die kinetische
Bildung solcher Teilchen die Reihenfolge der Zugabe von kationischen
Lipiden und nicht-kationischen Lipiden umgekehrt werden kann oder die
Lipide gleichzeitig zugegeben werden können. Zusätzlich ist es möglich, die
Nucleinsäure
mit multivalenten Kationen zu bedecken, sodass sie nun Anionen bindet.
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In
einer Gruppe von Ausführungsformen
ist die Lösung
von nicht-kationischen
Lipiden und Detergens eine wässrige
Lösung.
Das Kontaktieren der Nucleinsäuren
mit der Lösung
von nicht-kationischen Lipiden und Detergens wird typischerweise
durch Zusammenmischen einer ersten Lösung von Nucleinsäuren und
einer zweiten Lösung
der Lipide und des Detergens erreicht. Ein Fachmann auf dem Gebiet
wird verstehen, dass dieses Mischen durch eine beliebige Anzahl
von Verfahren stattfinden kann, beispielsweise durch mechanische
Mittel, wie z. B. durch Verwenden eines Vortex-Mischers. Bevorzugt
ist die Nucleinsäure-Lösung auch eine
Detergens-Lösung.
Die Menge von nicht-kationischem Lipid, die bei dem vorliegenden
Verfahren verwendet wird, wird typischerweise auf Basis der verwendeten
Menge kationischer Lipide bestimmt und beträgt typischerweise etwa 0,2
bis 5 Mal die Menge an kationischem Lipid, bevorzugt etwa 0,5 bis
2 Mal die Menge an verwendetem kationischem Lipid.
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Die
somit gebildete Nucleinsäure-Lipid-Mischung
wird mit kationischen Lipiden kontaktiert, um einen Teil der negativen
Ladung zu neutralisieren, die mit den vorliegenden Nucleinsäuren (oder
anderen polyanionischen Materialien) verbunden ist. Die verwendete
Menge kationischer Lipide wird typischerweise ausreichen, um mindestens
50% der negativen Ladung der Nucleinsäure zu neutralisieren. Bevorzugt
wird die negative Ladung zu mindestens 70%, bevorzugter zu mindestens
90% neutralisiert. Kationische Lipide, die in der vorliegenden Erfindung
brauchbar sind, umfassen beispielsweise DODAC, DOTMA, DDAB, DOTAP,
DC-Chol und DMRIE. Diese Lipide und verwandte Analoga wurden in
der ebenfalls anhängigen
USSN 08/316.399, den US-Patenten Nr. 5.208.036, 5.264.618, 5.279.833
und 5.283.185 beschrieben. Zusätzlich
sind eine Anzahl handelsüblicher
Zubereitungen kationischer Lipide erhältlich und können in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Diese umfassen beispielsweise
LIPOFECTIN® (handelsüblich erhältliche
kationische Liposomen, die DOTMA und DOPE aufweisen, von GIBCO/BRL,
Grand Island, New York, USA); LIPOFECTAMIN® (handelsüblich erhältliche
kationische Liposomen, die DOSPA und DOPE aufweisen, von GIBCO/BRL);
und TRANSFECTAM® (handelsüblich erhältliche
kationische Lipide, die DOGS in Ethanol aufweisen, von Promega Corp.,
Madison, Wisconsin, USA).
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Das
Kontaktieren der kationischen Lipide mit der Nucleinsäure-Lipid-Mischung kann durch
eine beliebige Anzahl von Techniken erreicht werden, bevorzugt durch
Zusammenmischen einer Lösung
des kationischen Lipids und einer die Nucleinsäure-Lipid-Mischung enthaltenden
Lösung.
Beim Mischen der beiden Lösungen
(oder Kontaktieren auf eine beliebige andere Weise) wird ein Teil
der mit der Nucleinsäure
verbundenen negativen Ladung neutralisiert. Nichtsdestotrotz bleibt
die Nucleinsäure
in einem unverdichteten Zustand und erhält hydrophile Eigenschaften.
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Nachdem
die kationischen Lipide mit der Nucleinsäure-Lipid-Mischung in Kontakt
gebracht wurden, wird das Detergens (oder die Kombination aus Detergens
und organischem Lösemittel)
entfernt, sodass sich die Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
bilden. Die zur Entfernung des Detergens verwendeten Verfahren werden
typischerweise eine Dialyse umfassen. Liegen organische Lösemittel
vor, wird die Entfernung typischerweise durch Verdampfen bei reduzierten
Drücken
oder durch Blasen eines Inertgasstroms (z. B. Stickstoff oder Argon) über das
Gemisch erreicht.
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Die
somit gebildeten Teilchen haben typischerweise eine Größe von etwa
100 nm bis mehrere Mikron. Um eine weitere Größenverminderung oder Größenhomogenität der Teilchen
zu erreichen, können
die Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
ultraschallbehandelt, filtriert oder anderen Klassierungstechniken
unterzogen werden, die bei Liposomen-Formulierungen verwendet werden
und Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind.
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In
anderen Ausführungsformen
umfassen die Verfahren weiterhin die Zugabe von Nichtlipid-Polykationen,
die nützlich
sind, um die Lipofektion von Zellen unter Verwendung der vorliegenden
Zusammensetzungen zu bewirken. Beispiele geeigneter Nichtlipid-Polykationen
umfassen Hexadimethrinbromid (verkauft unter der Marke POLYBRENE® von
Aldrich Chemical Co., Milwaukee, Wisconsin, USA) oder andere Salze
von Hexadimethrin. Andere geeignete Polykationen umfassen beispielsweise
Salze von Poly-L-ornithin, Poly-L-arginin, Poly-L-lysin, Poly-D-lysin,
Polyallylamin und Polyethylenimin. Die Zugabe dieser Salze erfolgt
bevorzugt nachdem sich die Teilchen gebildet haben.
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In
einem anderen Aspekt schafft die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Herstellung von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen mit folgenden
Schritten:
- (a) Kontaktieren einer Menge von
kationischen Lipiden mit Nucleinsäuren in einer Lösung, wobei
die Lösung
etwa 15–35%
Wasser und etwa 65–85%
organisches Lösemittel
enthält
und die Menge an kationischen Lipiden ausreicht, um ein +/– Ladungsverhältnis von
etwa 0,85 bis etwa 2,0 herzustellen, um einen hydrophoben, ladungsneutralisierten
Lipid-Nucleinsäure-Komplex
zu bilden;
- (b) Kontaktieren des hydrophoben Lipid-Nucleinsäure-Komplexes
in Lösung
mit nicht-kationischen Lipiden und einem Polyethylenglycol-Lipid-Konjugat, um eine
Lipid-Nucleinsäure-Mischung
zu schaffen, und
- (c) Entfernen der organischen Lösemittel aus der Lipid-Nucleinsäure-Mischung, um Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
zu schaffen, in denen die Nucleinsäuren in dem Lipid eingeschlossen
und vor Abbau geschützt sind.
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Die
Nucleinsäuren,
nicht-kationischen Lipide, kationischen Lipide, Polyethylenglycol-Lipid-Konjugate und
organischen Lösemittel,
die bei diesem erfindungsgemäßen Aspekt
brauchbar sind, sind die gleichen wie die, die vorstehend für die Verfahren
beschrieben sind, bei denen Detergenzien verwendet werden. Bei einer Gruppe
von Ausführungsformen
ist die Lösung
in Schritt (a) eine Monophase. Bei einer anderen Gruppe von Ausführungsformen
ist die Lösung
in Schritt (a) zweiphasig.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die kationischen Lipide DODAC, DDAB, DOTMA, DOSPA, DMRIE, DOGS
oder deren Kombinationen. In anderen bevorzugten Ausführungsformen
sind die nicht-kationischen Lipide ESM, DOPE, Polymere auf Basis
von Polyethylenglycol (z. B. PEG 2000, PEG 5000, mit PEG modifizierte
Phospholipide oder mit PEG modifizierte Ceramide) oder deren Kombinationen.
Bei noch anderen bevorzugten Ausführungsformen sind die organischen
Lösemittel
Methanol, Chloroform, Methylenchlorid, Ethanol, Diethylether oder
deren Kombinationen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Nucleinsäure
ein Plasmid, das kationische Lipid ist DODAC, DDAB, DOTMA, DOSPA,
DMRIE, DOGS oder deren Kombinationen, das nicht-kationische Lipid
ist ESM, DOPE, Polymere auf Basis von Polyethylenglycol oder deren
Kombinationen und das organische Lösemittel ist Methanol, Chloroform,
Methylenchlorid, Ethanol, Diethylether oder deren Kombinationen.
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Wie
vorstehend wird das Kontaktieren der Nucleinsäuren mit den kationischen Lipiden
durch Zusammenmischen einer ersten Lösung von Nucleinsäuren und
einer zweiten Lösung
der Lipide erreicht, bevorzugt durch mechanische Mittel wie z. B.
durch Verwendung von Vortex-Mischern. Die resultierende Mischung
enthält
Komplexe, wie sie vorstehend für
einen Aspekt der Erfindung beschrieben sind. Diese Komplexe werden dann
durch die Zugabe nicht-kationischer Lipide und die Entfernung des
organischen Lösemittels
zu Teilchen umgewandelt. Die Zugabe der nicht-kationischen Lipide wird typischerweise
einfach durch Zugeben einer Lösung
der nicht-kationischen Lipide zu der die Komplexe enthaltenden Mischung
erreicht. Eine umgekehrte Zugabe kann auch eingesetzt werden. Die
anschließende
Entfernung organischer Lösemittel
kann durch Verfahren erreicht werden; die Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt sind und ebenfalls vorstehend beschrieben sind.
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Die
Menge nicht-kationischer Lipide, die in diesem erfindungsgemäßen Aspekt
verwendet wird, ist typischerweise eine Menge von etwa 0,2 bis etwa
5 Mal die Menge (auf molarer Basis) kationischer Lipide, die verwendet
wurde, um den ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplex
zu schaffen. Bevorzugt ist die Menge 0,5 bis 2 Mal die Menge verwendeter
kationischer Lipide.
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Bei
noch einem anderen Aspekt schafft die vorliegende Erfindung Lipid-Nucleinsäure-Teilchen,
die durch die vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt wurden.
In diesen Ausführungsformen
sind die Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
entweder in der Nettoladung neutral oder tragen eine Gesamtladung,
welche die Teilchen mit einer größeren Genlipofektionsaktivität ausstattet.
Bevorzugt ist die Nucleinsäurekomponente
der Teilchen eine Nucleinsäure,
die ein gewünschtes
Protein kodiert oder die Herstellung eines ungewünschten Proteins blockiert.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist die Nucleinsäure
ein Plasmid, das nicht-kationische
Lipid Eier-Sphingomyelin und das kationische Lipid DODAC.
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Wie
vorstehend angemerkt ist, sind die Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
für die
Lipofektion von Zellen in vitro brauchbar. Dementsprechend schafft
die vorliegende Erfindung in noch einem anderen Aspekt ein Verfahren
zum Einführen
einer Nucleinsäure
in eine Zelle mit folgenden Schritten:
- (a)
Herstellen eines Lipid-Nucleinsäure-Teilchens
nach den vorstehenden Verfahren; und
- (b) Kontaktieren der Zelle in vitro mit dem Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
während
einer Zeitspanne, die ausreicht, um die Nucleinsäure in die Zelle einzuführen.
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Obgleich
dies nachstehend ausführlicher
erläutert
ist, sind bevorzugte Ausführungsformen
solche, bei denen das Lipid-Nucleinsäure-Teilchen ein Plasmid, DODAC
und ESM aufweist.
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Anders
als Gentherapievektoren auf Basis von Viren, die aufgrund von Größenbeschränkungen
für das
Verpacken von Virion-Teilchen nur eine relativ kleine nicht-virale
Nucleinsäuresequenz
in das Virusgenom einbauen können,
können
die Lipid-Nucleinsäure-Komplexe
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um große (z. B.
50–5.000
Kilobasen) exogene Nucleinsäuren
in Zellen zu transferieren. Dieser Aspekt der Lipofektion ist besonders
vorteilhaft, da viele Gene, die Ziele für eine Gentherapie sein können, über 100
Kilobasen (z. B. das Gen für
das Amyloid-Vorläuferprotein
(APP), Chorea-Huntington-Gen) überspannen
und für eine
Therapie große
homologe Zielkonstrukte oder Transgene erforderlich sein können.
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Zellen
können
mit einer exogenen Nucleinsäure
mit hoher Wirksamkeit und mit einer Zelltyp-Spezifität lipofiziert
werden, indem die Zellen mit einem Rezeptor-Erkennungs-Transfektions-Komplex
kontaktiert werden, der folgendes umfasst: (1) eine exogene Nucleinsäure, (2)
ein Rezeptor-Ligand-Protein
(„rlp"), das kovalent an
ein Polykation gebunden ist, und (3) ein kationisches oder neutrales
Lipid. Es wurde herausgefunden, dass eine Kombination eines an ein
Polykation gebundenen Rezeptor-Erkennungs-Proteins
und eines geeigneten kationischen (oder neutralen) Lipids zum Transfizieren
von Nucleinsäuren
verwendet werden kann, und dass die Kombination die Zelltyp-Zielspezifität behält, die
durch das Rezeptor-Erkennungs-Protein verliehen wird, und auch eine
hocheffiziente Transfektion zeigt, die zum Teil durch den Einschluss
eines kationischen Lipids, neutralen Lipids oder Lipopolyamins verliehen
wird.
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Die
exogene Nucleinsäure
ist typischerweise dsDNA, ssDNA, ssRNA, dsRNA; am meisten typischerweise
ist die exogene Nucleinsäure
dsDNA, wie z. B. eine klonierte DNA-Sequenz in einem Klonierungsvektor, wie
z. B. einem Plasmid oder Virusgenom. Mehrere Spezies exogener Nucleinsäuren können in
einem Transfektionskomplex kombiniert werden, wie z. B. für eine Cotransfektion
unverbundener Nucleinsäure-Sequenzen oder
um eine homologe Verschiebung durch Rekombination zu erreichen.
Oft kann (können)
exogene Nucleinsäure(n)
keine autonome Replikation in Zellen durchführen, die den Transfektionskomplex
einbauen, und werden ent weder vorübergehend exprimiert oder werden
durch homologe Rekombination oder nichthomologe Integration stabil
in ein Wirtszellenchromosom integriert. Oft wird mindestens ein
wählbarer
Marker (z. B. eine neo®-Expressionskassette) in die exogene(n)
Nucleinsäure(n)
eingeschlossen, um eine Auswahl von Zellen zu erleichtern, welche
die exogene(n) Nucleinsäure(n)
eingebaut haben. Typischerweise umfasst eine exogene Nucleinsäure ein
Strukturgen, das ein Polypeptid kodiert, das in einer Zielzelle
exprimiert werden soll, die die exogene Nucleinsäure eingebaut hat, und das
Strukturgen ist üblicherweise
wirkungsschlüssig
mit geeigneten cis-wirkenden
regulatorischen Elementen (z. B. Promotor, Enhancer, Polyadenylierungsstelle)
verbunden. Wenn auch eine Gentherapie auf einer Reihe von Wegen
durchgeführt
werden kann, umfasst ein typischer Rezeptor-Erkennungs-Lipofektions-Komplex eine
Nucleinsäure,
die mindestens eine Transkriptionseinheit umfasst.
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Die
erfindungsgemäßen Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
können
so gestaltet sein, dass sie zusätzlich
zu der Nucleinsäurespezies
ein Rezeptor-Erkennungsmolekül (rrm),
wie z. B. ein Protein, enthalten. Das rrm kann kovalent an das Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
aufweisende Lipide gebunden sein. Sein Vorhandensein auf dem Teilchen
erhöht
die Wirksamkeit und Spezifität,
mit der das Teilchen mit Zielzellen in Kontakt tritt und in diese eintritt.
Beispielsweise ist ein geeignetes rrm ein Nicht-Immunglobulinprotein, dass an einen
Rezeptor der Zelloberfläche
einer Zielzelle bindet, der die Internalisation eines Transfektionskomplexes
vermittelt, der das rrm-Polykation-Konjugat aufweist, beispielsweise
durch den Prozess der Endocytose oder Membranfusion. Zusätzliche
geeignete rrm-Spezies sind typischerweise natürlich auftretende physiologische
Liganden, die einen Polypeptid-Abschnitt aufweisen (z. B. Adhäsionsmoleküle, wie
z. B. ICAM-1, ICAM-2, ELAM-1, VCAM-1). Virale Proteine (z. B. Spike-Glycoproteine),
die an virale Rezeptoren an eukaryontischen Zellen binden und eine
Virus-Internalisation vermitteln, können auch als rrm-Spezies zur Bildung
von rrm-Polykation-Konjugaten verwendet werden. Beispiele umfassen
auch virale Glycoproteine, die an Rezeptoren der Zelloberfläche binden
und zur Internalisierung und/oder Membranfusion führen, und
umfassen die gB-, gC-, gD-, gE-, gH- und gI-Virion-Glycoproteine von
HSV-1 und gp120 von HIV-1.
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Fragmente
und Analoga natürlich
auftretender Proteine können
ebenso wie zu voller Länge
gereifte Proteine als rrm-Spezies beim Bilden erfindungsgemäßer Transfektionskomplexe
verwendet werden. Beispielsweise können Fragmente, Analoga und
Fusionsproteine, die einen Teil eines Adhäsionsmoleküls oder Virion-Bindungsproteins
aufweisen, das die Bindung an eine Zielzelle vermittelt, als rrm-Spezies
verwendet werden ohne andere Teile des natürlich auftretenden Proteins
in voller Länge,
die für
die Zellanbindung und/oder Membranfusion nicht wesentlich sind.
Somit kann beispielsweise ein cytoplasmatischer Schwanzpeptidteil
eines Virion-Glycoproteins üblicherweise
weggelassen werden und das resultierende Protein kann immer noch
als geeignetes rrm dienen.
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Das
ausgewählte
rrm wird mit dem einzelnen Zielzelltyp variieren. Zum spezifischen
Zielen auf Hepatocyten sind Asialoglycoproteine (Galactose-Terminus) als rrm
bevorzugt. Beispiele für
Asialoglycoproteine umfassen Asialoorosomucoid, Asialofetuin und
desialylierte Virionproteine des Bläschenstomatitisvirus. Diese können durch
chemische oder enzymatische Desialylierung solcher Glycoproteine
gebildet werden, die terminate Sialinsäure-Komponenten und penultimative
Galaktose-Komponenten besitzen. Alternativ können rrm-Spezies, die zum Bilden
von selektiv auf Hepatocyten zielenden Lipofektionskomplexen geeignet
sind, durch Koppeln von Lactose oder anderen Kohlenhydraten mit
Galactose-Ende (z. B. Arabinogalactan) an keine Galactose tragende
Proteine durch reduktive Lactosa minierung erzeugt werden. Andere
nützliche
Kohlenhydrate mit Galactose-Ende
zum Zielen auf Hepatocyten umfassen Kohlenhydratbäume, die
von natürlichen Glycoproteinen
erhalten wurden, insbesondere tri- und tetra-Antennenstrukturen, die entweder terminale
Galactose-Komponenten enthalten oder die so enzymatisch behandelt
werden können,
dass sie terminale Glucose-Komponenten freilegen können. Zum
Zielen auf Makrophagen, Endothelzellen oder Lymphozyten können rrm-Spezies,
die Mannose oder Mannose-6-phosphat aufweisen, oder komplexe Kohlenhydrate,
die diese terminalen Kohlenhydratstrukturen aufweisen, verwendet
werden.
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Da
auf den Oberflächen
von Säugerzellen
eine Reihe verschiedener Zelloberflächenrezeptoren existieren,
kann ein zellspezifisches Zielen von Nucleinsäuren auf nichthepatische Zellen
Lipofektionskomplexe einbeziehen, die verschiedene rrm-Spezies aufweisen.
Beispielsweise kann Transferrin als geeigentes rrm zum Bilden von
Rezeptor-Erkennungs-Transfektions-Komplexen
an Zellen verwendet werden, die Transferrin-Rezeptoren exprimieren. Andere Rezeptor-Liganden,
wie z. B. Polypeptid-Hormone
(z. B. Wachstumshormone, PDGF, FGF, EGF, Insulin, IL-2, IL-4 usw.)
können
verwendet werden, um Rezeptor-Erkennungs-Transfektions-Komplexe an Zellen,
die den erkennenden Rezeptor exprimieren, zu lokalisieren.
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Die
Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
können
mehrere rrm-Spezies aufweisen. Häufig
wird ein Mittel, das Membranfusionsaktivität aufweist (z. B. Influenzavirus-Hämagglutinin,
HSV-1, gB und gD), entweder alleine oder in Kombination mit anderen
rrm-Spezies, typischerweise mit solchen, die keine Membranfusionsaktivität aufweisen,
als rrm zum Bilden von rrm-Polykation-Komplexen
verwendet.
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Diese
Transfektionsverfahren umfassen im Allgemeinen folgende Schritte:
(1) Bilden eines Nucleinsäure-Lipid-rrm-Teilchens,
das im Wesentlichen aus einer exogenen Nucleinsäure, einem Polykation-Konjugat,
das im Wesentlichen aus einem Polykation, das an ein Rezeptor-Erkennungs-Molekül gebunden
ist, das kein Immunglobulin ist und das ein einen vorbestimmten
Zelloberflächenrezeptor
bindet, und einer Lipid-Komponente
besteht, die im Wesentlichen aus einem neutralen oder kationischen
Lipid besteht (das wahlweise ein quartäres Ammonium-Detergens und/oder
ein Lipopolyamin umfasst), und (2) Kontaktieren von Zellen, die
den vorbestimmten Zelloberflächenrezeptor
exprimieren, mit einer Zusammensetzung, die den Rezeptor-Erkennungs-Transfektions-Komplex aufweist,
unter physiologischen Transfektionsbedingungen, die eine Aufnahme der
exogenen Nucleinsäure
in die Zellen erlauben. Bei alternativen Ausführungsformen ist das rrm durch
kovalente Bindung an das Polykation gebunden, häufig durch kovalente Bindung
durch ein Vernetzungsmittel oder durch Peptidbindung.
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Die
Teilchen-Gesamtladung ist eine wichtige Eigenschaft der Teilchen,
da sie die Teilchen-Clearence aus dem Blut beeinflussen kann. Teilchen
mit langen Blutkreislauf-Halbwertszeiten sind typischerweise für therapeutische
und diagnostische Verwendungen wünschenswert.
Beispielsweise sind Teilchen besonders bevorzugt, die 8, 12 oder
bis zu 24 Stunden im Blutstrom gehalten werden können. Negativ geladene Liposomen und
Teilchen werden typischerweise schneller von dem retikuloendothelialen
System aufgenommen (Juliano, Biochem. Biophys. Res. Commun. 63:
651 (1975)) und haben somit kürzere
Halbwertszeiten im Blutstrom.
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C. Pharmazeutische Zubereitungen
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Die
Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
der vorliegenden Erfindung können
entweder alleine oder als Mischung mit einem physiologisch akzeptablen
Träger
(wie z.B, physiologischer Salzlösung
oder Phosphatpuffer) verabreicht werden, der gemäß dem Verabreichungsweg und
pharmazeutischer Standardpraxis ausgewählt ist. Im Allgemeinen wird
normale Salzlösung
als pharmazeutisch akzeptabler Träger ausgewählt. Andere geeignete Träger umfassen
z. B. Wasser, gepuffertes Wasser, 0,4%ige Salzlösung, 0,3% Glycin und dergleichen
einschließlich
Glycoproteinen für
eine erhöhte
Stabilität,
wie z. B. Albumin, Lipoprotein, Globulin usw.
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Der
pharmazeutische Träger
wird im Allgemeinen nach der Teilchenbildung zugegeben. Somit kann das
Teilchen, nachdem das Teilchen gebildet ist, in pharmazeutisch akzeptablen
Trägern
verdünnt
werden, wie z. B. in normaler Salzlösung.
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Die
Teilchenkonzentration in den pharmazeutischen Formulierungen kann
breit variieren, d. h. von weniger als etwa 0,05 Gew.-%, üblicherweise
bei oder mindestens etwa 2–5
Gew.-% bis hin zu 10 bis 30 Gew.-% und wird hauptsächlich im
Hinblick auf Fluidvolumina, Viskositäten usw. gemäß dem einzelnen
gewählten
Verabreichungsmodus ausgewählt.
Beispielweise kann die Konzentration erhöht werden, um die mit der Behandlung
verbundene Fluidbelastung zu senken. Dies kann insbesondere bei
Patienten wünschenswert
sein, die mit Atherosklerose verbundenes kongestives Herzversagen
oder starken Bluthochdruck haben. Alternativ können Teilchen, die aus reizenden
Lipiden zusammengesetzt sind, auf niedrige Konzentrationen verdünnt werden,
um eine Entzündung
an der Verabreichungsstelle zu vermindern. Die Zugabe von Polyethylenglycol (PEG),
PEG-Ceramid oder modifizierten (z. B. mit Gangliosid GMI modifizierten)
Lipiden zu den Teilchen verhindert eine Teilchenaggregation und
stellt ein Mittel zur Erhöhung
der Blutkreislauf-Lebensdauer und zur Erhöhung der Abgabe der Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
an die Zielgewebe zur Verfügung.
Typischerweise wird die Konzentration des PEG, PEG-Ceramids oder
der mit GMI modifizierten Lipide in dem
Teilchen etwa 1–15% betragen.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können durch übliche, gut bekannte Sterilisationstechniken
sterilisiert werden. Wässrige
Lösungen
können
für eine
Verwendung verpackt oder unter aseptischen Bedingungen filtriert
und lyophilisiert werden, wobei die lyophilisierte Zubereitung vor
der Verabreichung mit einer sterilen wässrigen Lösung zusammengegeben wird.
Die Zusammensetzungen können
pharmazeutisch akzeptable Hilfssubstanzen enthalten, wie sie erforderlich
sind, um sich physiologischen Bedingungen anzunähern, wie z. B. den pH-Wert
einstellende und puffernde Mittel, die Tonizität einstellende Mittel und dergleichen, z.
B. Natriumacetat, Natriumlactat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid und
Calciumchlorid. Zusätzlich
kann die Teilchensuspension Lipid schützende Mittel enthalten, die
Lipide bei der Lagerung gegen Schäden durch freie Radikale und
Lipid-Peroxidation schützen.
Lipophile Quencher für
freie Radikale, wie z. B. Alphatocopherol und wasserlösliche,
eisenspezifische Komplexbildner, wie z. B. Ferrioxamin, sind geeignet.
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Bei
einem anderen Beispiel ihrer Verwendung können Lipid-Nucleinsäure-Teilchen in einen
breiten Bereich topischer Dosierungsformen eingefügt werden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Gele, Öle,
Emulsionen und dergleichen. Beispielsweise kann die die Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
enthaltende Suspension als topische Cremes, Pasten, Salben, Gele,
Lotionen und dergleichen formuliert und verabreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung schafft auch Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
in Form von Kits. Das Kit wird typischerweise einen Behälter aufweisen,
der aufgeteilt ist, um die verschiedenen Elemente des Kits zu halten. Das
Kit wird die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung enthalten,
bevorzugt in dehydratisierter Form, mit Anweisungen für ihre Rehydratisierung
und Verabreichung. Bei noch anderen Ausführungsformen werden die Teichen
und/oder die die Teilchen aufweisenden Zusammensetzungen eine Zielkomponente
aufweisen, die an die Oberfläche
des Teilchens gebunden ist. Verfahren zum Anbinden von auf Lipide
zielenden Komponenten (z. B. Antikörper, Protein) (wie die in
den vorliegenden Teilchen verwendeten) sind Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt.
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D. Verabreichung von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen-Formulierungen
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Die
serumbeständigen
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
der vorliegenden Erfindung sind für die Einführung von Nucleinsäuren in
Zellen brauchbar. Demgemäß schafft
die vorliegende Erfindung auch Verfahren zum Einführen von
Nucleinsäuren
(z. B. eines Plasmids) in eine Zelle. Die Verfahren werden in vitro
ausgeführt,
indem zuerst die Teilchen wie vorstehend beschrieben gebildet werden,
dann die Teilchen mit den Zellen während einer Zeitspanne kontaktiert
werden, die ausreicht, dass eine Transfektion auftritt.
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Die
Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
der vorliegenden Erfindung können
an benahe jeden beliebigen Zelltyp adsorbiert werden, mit dem sie
gemischt oder kontaktiert werden. Sobald sie adsorbiert sind, können die Teilchen
entweder durch einen Teil der Zellen aufgenommen bzw. endozytosiert
werden, mit Zellmembranen Lipide austauschen oder mit den Zellen
fusionieren. Ein Transfer oder ein Einbau des Nucleinsäureanteils
des Teilchens kann über
einen beliebigen dieser Wege stattfinden. Im Einzelnen wird, wenn
eine Fusion stattfindet, die Teilchenmembran in die Zell membran
integriert und die Inhalte des Teilchens vereinigen sich mit der
intrazellulären
Flüssigkeit.
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1. In-vitro-Gentransfer
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Für In-vitro-Anwendungen
kann die Abgabe von Nucleinsäuren
an jede beliebige in Kultur gezüchtete Zelle
erfolgen, ob aus pflanzlichem oder tierischem Ursprung, Wirbeltier
oder Wirbellosen und von jedem beliebigen Gewebe oder Typ. In bevorzugten
Ausführungsformen
werden die Zellen tierische Zellen sein, bevorzugter Säugetierzellen
und am meisten bevorzugt menschliche Zellen.
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Der
Kontakt zwischen den Zellen und den Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
findet, wenn er in vitro durchgeführt wird, in einem biologisch
verträglichen
Medium statt. Die Konzentration der Teilchen variiert breit in Abhängigkeit
von der einzelnen Anwendung, liegt aber im Allgemeinen zwischen
etwa 1 μmol
und etwa 10 mmol. Eine Behandlung der Zellen mit den Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
wird im Allgemeinen bei physiologischen Temperaturen (etwa 37°C) für Zeitspannen
zwischen etwa 1 bis 48 Stunden, bevorzugt etwa 2 bis 4 Stunden durchgeführt.
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Bei
einer Gruppe bevorzugter Ausführungsformen
wird eine Lipid-Nucleinsäure-Teilchen-Suspension 60–80% zusammenfließenden plattierten
Zellen zugegeben, die eine Zelldichte von 103 bis etwa 105 Zellen/mL,
bevorzugter etwa 2 × 104 Zellen/mL aufweisen. Die Konzentration
der den Zellen zugegebenen Suspension beträgt bevorzugt von etwa 0,01
bis 0,2 μg/mL,
bevorzugter etwa 0,1 μg/mL.
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2. In-vivo-Gentransfer
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Alternativ
können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung auch zum Herstellen
einer therapeutischen Zusammensetzung für den In-vivo-Gentransfer verwendet werden, wobei
Verfahren verwendet werden, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind. Im Einzelnen ist in Zhou et al., Science 261: 209–211 (1993),
das hier durch Bezugnahme eingefügt
ist, die intravenöse
Abgabe des Cytomegalovirus-(CMV-)Chloramphenicol-Acetyltransferase-(CAT-)Expressionsplasmids
unter Verwendung von DOTMA-DOPE-Komplexen beschrieben. In Hyde et
al., Nature 362: 250–256
(1993) ist die Abgabe des Gens für
das CTFR-Protein (cystc fibrosis transmembrane conductance regulator)
an Epithel der Luftwege und an Alveolen der Lunge von Mäusen unter
Verwendung von Liposomen beschrieben. In Brigham et al., Am. J.
Med. Sci. 298: 278–281 (1989)
ist die In-vivo-Transfektion von Mäuselungen mit einem aktiven
prokaryontischen Gen, das das intrazelluläre Enzym Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT) kodiert, beschrieben.
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Für eine In-vivo
Verabreichung werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen bevorzugt
parenteral, d. h. intraartikulär,
intravenös,
intraperitoneal, subkutan oder intramuskulär verabreicht. Bevorzugter
werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen intravenös oder intraperitoneal
durch eine Bolus-Injektion verabreicht. Siehe beispielsweise Stadler
et al., US-Patent Nr. 5.286.634. Die intrazelluläre Abgabe von Nucleinsäuren wurde
auch in Straubringer et al., METHODS IN ENZYMOLOGY, Academic Press,
New York 101: 512–527
(1983); Mannino et al., Biotechniques 6: 682–690 (1988); Nicolau et al.,
Crit. Rev. Ther. Drug Carrier Syst. 6: 239–271 (1989) und Behr, Acc.
Chem. Res. 26: 274–278
(1993) erläutert.
Noch andere Verfahren der Verabreichung von Therapeutika auf Lipidbasis
sind beispielsweise in Rahman et al., US-Patent Nr. 3.993.754; Sears,
US-Patent Nr. 4.145.410;
Papahadjopoulos et al., US-Patent Nr. 4.235.871; Schneider, US-Patent
Nr. 4.224.179; Lenk et al., US-Patent Nr. 4.522.803 und Fountain
et al., US-Patent Nr. 4.588.578 beschrieben.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
die pharmazeutischen Zubereitungen mit dem Zielgewebe durch direktes
Auftragen der Zubereitung auf das Gewebe kontaktiert werden. Die
Auftragung kann durch topische „offene" oder „geschlossene" Vorgehensweisen
durchgeführt
werden. Mit „topisch" ist die direkte
Auftragung der pharmazeutischen Zubereitung auf ein Gewebe gemeint,
das der Umgebung ausgesetzt ist, wie z. B. die Haut, der Mundrachenraum,
der äußere Gehörgang und
dergleichen. „Offene" Vorgehensweisen
sind solche Vorgehensweisen, die das Einschneiden der Haut eines
Patienten und die direkte Sichtbarmachung des darunter liegenden
Gewebes umfassen, auf das die pharmazeutischen Zubereitungen aufgetragen
werden. Dies wird im Allgemeinen durch eine chirurgische Vorgehensweise
erreicht, wie z. B. Thorakotomie, um zu der Lunge zu gelangen, abdominale
Laparotomie, um an die Baucheingeweide zu gelangen, oder ein anderer
direkter chirurgischer Zugang zu dem Zielgewebe. „Geschlossene" Vorgehensweisen
sind invasive Vorgehensweisen, bei denen die inneren Zielgewebe
nicht direkt sichtbar gemacht werden, sondern über Einführungsinstrumente durch kleine
Wunden in der Haut Zugang geschaffen wird. Beispielweise können die
Zubereitungen durch Nadelspülung
in das Bauchfell verabreicht werden. Ebenso können die pharmazeutischen Zubereitungen
in die Hirnhäute
oder das Rückenmark
durch Infusion während
einer Lumbalpunktion und anschließender geeigneter Positionierung
des Patienten an die Hirnhäute
oder das Rückenmark
verabreicht werden, wie es üblicherweise
für eine
Spinalanästhesie
oder Metrazamid-Abbildung des Rückenmarks
ausgeführt wird.
Alternativ können
die Zubereitungen durch endoskopische Vorrichtungen verabreicht
werden.
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Die
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
können
auch in einem Aerosol verabreicht werden, das in die Lungen inhaliert
wird (siehe Brigham et al., Am. J. Sci. 298(4): 278–281 (1989))
oder durch direkte Injektion an der Erkrankungsstelle (Culver, HUMAN
GENE THERAPY, MaryAnn Liebert, Inc., Publishers, New York. S. 70–71 (1994)).
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können einer
Reihe von Wirten verabreicht werden. Bevorzugte Wirte umfassen Säugetierspezies,
wie z. B. Menschen, nicht-humane Primaten, Hunde, Katzen, Rindvieh,
Pferde, Schafe und dergleichen.
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Die
verabreichte Menge der Teilchen wird von dem Verhältnis von
Nucleinsäure
zu Lipid, der verwendeten einzelnen Nucleinsäure, dem diagnostizierten Erkrankungszustand,
dem Alter, Gewicht und Zustand des Patienten und der Beurteilung
des Klinikarztes abhängen,
wird aber im Allgemeinen zwischen etwa 0,01 und etwa 50 mg pro Kilogramm
Körpergewicht,
bevorzugt zwischen etwa 0,1 und etwa 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht
oder etwa 108–1010 Teilchen
pro Injektion liegen.
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3. Insertion
einer funktionellen Genkopie
-
Einige
Gentherapieverfahren dienen der Kompensation eines Defekts in einem
endogenen Gen, indem eine funktionelle Kopie des Gens in das Wirtschromosom
integriert wird. Das inserierte Gen repliziert sich mit der Wirts-DNA
und wird in einer Menge exprimiert, um das defekte Gen auszugleichen.
Erkrankungen, die einer Behandlung durch diesen Weg zugänglich sind,
sind oft durch rezessive Mutationen gekennzeichnet. Das heißt, dass
beide Kopien eines endogenen Gens defekt sein müssen, damit Symptome auftreten.
Solche Erkrankungen umfassen Mukoviszidose, Sichelzellenanämie, β-Thalassämie, Phenylketonurie,
Galaktosämie,
Wil son-Syndrom, Hämochromatose,
schwere kombinierte Immundefekt-Erkrankung,
alpha-1-Antitrypsin-Mangel, Albinismus, Alkaptonurie, lysosomale
Speicherkrankheit, Ehlers-Danlos-Syndrom, Hämophilie, Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel,
Agammaglobulimenie, Diabetes insipidus, Lesch-Nyhan-Syndrom, Muskeldystrophie,
Wiskott-Aldrich-Syndrom,
Fabry-Syndrom, Fragiles-X-Syndrom und dergleichen. Andere rezessive
Mutationen sind in dem Fachgebiet bekannt, und die Verwendung der
therapeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zu
ihrer Behandlung wird hier in Betracht gezogen.
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Es
gibt mehrere Verfahren zum Einführen
eines exogenen funktionellen Gens, um die vorstehenden genetischen
Defekte auszugleichen. Bei einem Weg werden Zellen aus einem an
der Krankheit leidenden Patienten entfernt und in vitro mit einem
Lipid-Vektor-Komplex kontaktiert. Die Zellen sollten aus einem Gewebetyp
entfernt werden, in dem sich Krankheitssymptome zeigen. Können sich
die Zellen replizieren und enthält der
verwendete Vektor einen selektiven Marker, können Zellen selektiert werden,
die den Marker aufgenommen und exprimiert haben. Insbesondere wenn
keine Selektion durchgeführt
wird, ist es wichtig, dass die Häufigkeit
des Gentransfers in die Zellen hoch ist, beispielweise mindestens
etwa 1, 5, 10, 25 oder 50% der Zellen.
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Nach
Integration des Vektors in das zelluläre Genom und wahlweise Selektion
werden die Zellen wieder in den Patienten eingeführt. Bei dieser Anwendung und
anderen nachstehend erläuterten
(mit Ausnahme stellenspezifischer Rekombination zur Korrektur dominanter
Mutationen) ist es nicht notwendig, dass das durch das Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
gelieferte Gen an die gleiche Stelle abgegeben wird, die von dem
defekten Gen besetzt wird, das es ausgleicht.
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Alternativ
kann der Lipid-Vektor-Komplex als pharmazeutische Zusammensetzung
direkt in einen Patienten eingeführt
werden. Der Komplex wird an das (die) von der genetischen Störung betroffene(n)
Gewebe abgegeben, die in einer therapeutisch wirksamen Dosis behandelt
werden. Bei diesem und anderen Verfahren ist eine therapeutisch
wirksame Dosis eine Menge, die ausreicht, um die Symptome der Erkrankung
und ihre Komplikationen zu heilen oder zumindest teilweise aufzuhalten.
Wirksame Dosierungen der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
für die
Behandlung der vorstehend beschriebenen Zustände werden in Abhängigkeit
von vielen verschiedenen Faktoren variieren, einschließlich dem
Verabreichungsmittel, der Zielstelle, dem physiologischen Zustand
des Patienten und anderen verabreichten Medikamenten. Somit werden
Behandlungsdosierungen titriert werden müssen, um die Sicherheit und
Wirksamkeit zu optimieren. Dosierungen im Bereich von etwa 10 ng
bis 1 g, 100 ng bis 100 mg, 1 μg
bis 10 mg oder 30–300 μg DNA pro
Pateint sind typisch. Verabreichungswege umfassen den oralen, nasalen,
gastrischen, intravenösen,
intradermalen und intramuskulären
Weg.
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Die
Nucleinsäure-Lipid-Komplexe
können
auch verwendet werden, um embryonale Stammzellen oder Zygoten zu
transfizieren, um Keimbahnveränderungen
zu erreichen. Siehe Jaenisch, Science, 240, 1468–1474 (1988); Gordon et al.
(1984) Methods Enzymol. 101, 414; Hogan et al., Manipulation of
the Mouse Embryo: A Laboratory Manual, C. S. H. L. N. Y. (1986);
und Hammer et al. (1985) Nature 315, 680; Gandolfi et al. (1987)
J. Reprod. Fert. 81, 23–28;
Rexroad et al. (1988) J. Anim. Sci. 66, 947–953 und Eyestone et al. (1989)
J. Reprod. Fert. 85, 715–720;
Camous et al. (1984) J. Reprod. Fert. 72, 779–785; Heyman et al. (1987) Theriogenology
27, 5968. Jedoch sind diese Verfahren derzeit aufgrund ethischer
und rechtlicher Beschränkungen
für die
Veränderung
menschlicher Embryo nen geeigneter für Anwendungen in der Tiermedizin
als für die
Behandlung von Menschen.
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Beispielsweise
ist Mukoviszidose (CF) eine üblicherweise
tödliche
rezessive genetische Krankheit, die ein großes Vorkommen bei kaukasischen
Völkern
aufweist. Das Gen, das für
diese Krankheit verantwortlich ist, wurde von Riordan et al., Science
245, 1059–1065
(1989) isoliert. Es kodiert ein Protein, das CFTR-Protein (cystic
fibrosis transmembrane conductance regulator) genannt wird, das
an der Übertragung
von Chloridionen (Cl–) durch Epithelzellmembranen
beteiligt ist. Mutationen in dem Gen verursachen Defekte der Cl–-Ausscheidung
in Epithelzellen, die zu den verschiedenen klinischen Symptomen
führen.
Obgleich CF eine Anzahl von Symptomen aufweist, einschließlich verdickter
Sekretion der exokrinen Drüsen,
Pankreas-Schwäche,
Darmverschluss und Malabsorption von Fett, ist der bedeutendste,
die Sterblichkeit beeinflussende Faktor eine chronische Lungenerkrankung.
Dementsprechend kann, um einen CF-Patienten zu behandeln, ein Vektor,
der eine kodierende Sequenz für
ein funktionelles CFTR-Genprodukt enthält, mit Lipid und wahlweise
einem pharmazeutischen Grundstoff komplexiert werden und über eine
nasale Verabreichung in den Patienten eingeführt werden, sodass die Vektor-Lipid-Zusammensetzung
die Lunge erreicht. Die Dosis des Vektor-Lipid-Komplexes beträgt bevorzugt etwa 108–1010 Teilchen.
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Als
anderes Beispiel können
Defekte in den α-
oder γ-Globin-Genen
(siehe McDonagh & Nienhuis
in Hematology of Infancy and Childhood (Hrsg. Nathan & Oski, Saunders,
PA, 1992) auf S. 783–879)
durch Ex-vivo-Behandlung
von hämopoietischen
Stammzellen mit einem Nucleinsäure-Lipid-Komplex ausgeglichen
werden, der eine funktionelle Kopie des Gens enthält. Das
Gen integriert sich in die Stammzellen, die dann wieder in den Patienten
eingeführt
werden. Defekte in dem Gen, die für Fanconi- Anämie
Komplement Gruppe C verantwortlich sind, können mit einer analogen Strategie
behandelt werden (siehe Walsh et al., J. Clin. Invest. 94, 1440–1448 (1994)).
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Andere
Anwendungen umfassen die Einführung
einer funktionellen Kopie eines Tumor-Suppressor-Gens in Krebszellen
oder in Zellen, für
die ein Risiko eines Krebsbefalls besteht. Bei Personen, die Defekte in
einer oder beiden Kopien eines endogenen Tumor-Suppressor-Gens haben,
besteht ein besonderes Risiko, Krebserkrankungen zu entwickeln.
Beispielsweise ist das Li-Fraumeni-Syndrom ein erblicher Zustand,
bei dem Personen mutierte p53-Allele erhalten, was zu einer frühen Entstehung
verschiedener Krebserkrankungen führt (Harris, Science 262, 1980–1981 (1993)
Frebourg et al., PNAS 89, 6413–6417
(1992); Malkin et al., Science 250, 1233 (1990)). Die Expression
eines Tumor-Suppressor-Gens in einer Krebszelle oder einer Zelle, für die ein
Risiko eines Krebsbefalls besteht, wirkt so, dass eine zelluläre Proliferation
und andere Anzeichen des Krebszustands verhindert, aufgehalten und/oder
umgekehrt werden. Geeignete Tumor-Suppressor-Gene zur Verwendung
in der Erfindung umfassen p53 (Buchman et al., Gene 70, 245–252 (1988)),
APC, DCC, Rb, WT1 und NF1 (Marx, Science 260, 751–752 (1993);
Marshall, Cell 64, 313–326
(1991)). Lipid-Nucleinsäure-Komplexe,
die eine funktionelle Kopie eines Tumor-Suppressor-Gens tragen,
werden üblicherweise
in vivo über
den Weg verabreicht, der der beabsichtigten Wirkungsstelle am nächsten ist.
Beispielsweise können Hautkrebsarten
durch topische Verabreichung und Leukämie durch intravenöse Verabreichung
behandelt werden.
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4. Unterdrückung bzw.
Suppression der Genexpression
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Gentherapieverfahren,
bei denen die erfindungsgemäßen Nucleinsäure-Lipid-Teilchen verwendet werden,
können
auch zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von Patienten
oder Zellen verwendet werden, die mit einem pathogenen Mikroorganismus
wie z. B. HIV infiziert sind oder für die ein Risiko besteht, dass
sie damit infiziert werden. Die Wirksamkeit von Antisens-Molekülen beim
Blockieren von Zielgenfunktionen einer behindernden Virus-Replikation
wurde in einer Anzahl verschiedener Systeme gezeigt (Friedman et
al., Nature 335: 452–54
(1988), Malim et al., Cell 58: 205–14 (1989) & Trono et al., Cell 59: 113–20 (1989)).
Der verwendete Vektor enthält
ein DNA-Segment, das ein Antisens-Transkript kodiert, das zu einem Segment
des Genoms aus dem pathogenen Organismus komplementär ist. Das
Segment sollte bevorzugt eine wesentliche Rolle im Lebenszyklus
des Mikroorganismus spielen und sollte auch für den Mikroorganismus einzigartig
sein (oder zumindest im Genom des natürlichen Genoms eines die Therapie
durchlaufenden Patienten nicht vorkommen.) Beispielsweise umfassen
geeignete Stellen zur Hemmung des HIV-Virus TAR, REV oder nef (Chatterjee
et al., Science 258: 1485–1488
(1992)). Rev ist ein regulatorisches RNA bindendes Protein, das
den Export ungespleißter
HIV-pre-mRNA aus dem Nucleus erleichtert. Malim et al., Nature 338: 254
(1989). Von Tat wird angenommen, dass es ein Transkriptionsaktivator
ist, der durch Binden einer Erkennungssequenz in 5'-flankierender mRNA
funktioniert. Karn & Graeble,
Trends Genet. 8: 365 (1992). Der Nucleinsäure-Lipid-Komplex wird in einer
therapeutisch wirksamen Dosis in Leukozyten oder hämopoietische Stammzellen
entweder ex vivo oder durch intravenöse Injektion eingeführt. Die
Behandlung kann prophylaktisch an HIV-Personen oder an Personen
verabreicht werden, die bereits mit HIV infiziert sind.
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Analoge
Verfahren werden zum Unterdrücken
der Expression endogener Empfängerzellgene
verwendet, die Adhäsionsproteine
kodieren. Eine Unterdrückung
der Expression von Adhäsionsproteinen
ist nützlich beim
Abbrechen unerwünschter
Entzündungsreaktionen.
Adhäsionsproteine können durch
Antisens-Segmente unterdrückt
werden, die in ausgewählten
Vektoren vorliegen, einschließlich
der Mitglieder der Überfamilien der
Integrine, Selektine und Immunglobuline (Ig) (siehe Springer, Nature
346, 425–433
(1990); Osborn, Cell 62, 3 (1990); Hynes, Cell 69, 11 (1992)). Integrine
sind heterodimere Transmembran-Glycoproteine, die aus einer α-Kette (120–180 kDa)
und einer β-Kette
(90–110
kDa) bestehen und im Allgemeinen kurze cytoplasmatische Domänen aufweisen.
Die drei bekannten Integrine LFA-1, Mac-1 und P150,95 haben unterschiedliche Alpha-Untereinheiten,
die als CD11a, CD11b und CD11c bezeichnet werden, und eine gemeinsame
Beta-Untereinheit, die als CD18 bezeichnet wird. LFA-1 (α1β2)
wird auf Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten exprimiert und
bindet überwiegend
einen Gegenrezeptor, der ein Ig-Familienmitglied
ist und als ICAM-1 bezeichnet wird, (und vielleicht in einem geringer
Umfang ICAM-2). ICAM-1 wird auf vielen Zellen exprimiert, einschließlich Leukozyten
und Endothelzellen, und wird durch Cytokine, wie z. B. TNF und IL-2
auf vaskulärem Endothel
hochreguliert. Mac-1 (αMβ2) ist auf Neutrophilen und Monozyten verteilt
und bindet auch an ICAM-1 (und möglicherweise
ICAM-2). Das dritte β2-Integrin P150,95 (αxβ2)
findet sich auch auf Neutrophilen und Monozyten. Die Selektine bestehen
aus L-Selektin, E-Selektin und P-Selektin.
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5. Zu transformierende
Zellen
-
Die
Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung werden
verwendet, um eine große
Vielfalt von Zelltypen in vivo zu behandeln. Unter den am häufigsten
für eine
Gentherapie angezielten Zellen befinden sich hämatopoietische Vorläufer-(Stamm-)Zellen.
Andere Zellen umfassen solche, von denen ein Anteil der angezielten
Zellen sich nicht teilen oder langsam teilen. Diese umfassen beispielsweise
Fibroblasten, Keratinozyten, Endothelzellen, Skelettzellen und Zellen
der glatten Muskulatur, Osteoblasten, Neuronen, ruhende Lymphozyten, kulatur,
Osteoblasten, Neuronen, ruhende Lymphozyten, ausdifferenzierte Zellen, langsam
oder nicht zirkulierende Primärzellen,
Parenchymzellen, Lymphoidzellen, Epithelzellen, Knochenzellen usw.
Die Verfahren und Zusammensetzungen können mit Zellen einer breiten
Vielfalt an Wirbeltieren eingesetzt werden, einschließlich Säugetieren
und insbesondere solchen mit tiermedizinischer Bedeutung, z. B. hundeartige,
katzenartige, pferdeartige, rinderartige, schafartige, ziegenartige,
nagetierartige, hasenartige, schweineartige usw. zusätzlich zu
humanen Zellpopulationen.
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Soweit
Gewebekulturen von Zellen erforderlich sein können, ist dies auf dem Fachgebiet
gut bekannt. Freshney (1994) (Culture of Animal Cells, a Manual
of Basic Technique, dritte Auflage, Wiley-Liss, New York), Kuchler
et al. (1977) Biochemical Methods in Cell Culture and Virology,
Kuchler, R. J., Dowden, Hutchinson und Ross, Inc., und die darin
zitierten Literaturstellen stellen einen allgemeinen Leitfaden über die
Zellkultur zur Verfügung.
Kultivierte Zellsysteme werden oft in der Form von Monoschichten
von Zellen vorliegen, obgleich auch Zellsuspensionen verwendet werden.
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Eine
Gentherapie beruht auf der wirksamen Abgabe therapeutischer Gene
an Zielzellen. Die meisten somatischen Zellen, die für eine Gentherapie
angezielt wurden, z. B. hämatopoietische
Zellen, Fibroblasten und Keratinozyten der Haut, Hepatozyten, Endothelzellen,
Muskelzellen und Lymphozyten teilen sich normalerweise nicht. Retrovirus-Vektoren,
die die am breitesten eingesetzten Vektoren für eine Gentherapie sind, benötigen unglücklicherweise
eine Zellteilung für
eine wirksame Transduktion (Miller et al., Mol. Cell. Biol. 10: 4239–4242 (1990)).
Dies trifft auch auf andere Vektoren für die Gentherapie zu, wie z.
B. die adenoassoziieren Vektoren (Russell et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 91: 8915–8919
(1994); Alexander et al., J. Virol. 68: 8282–8287 (1994); Srivastrava,
Blood Cells 20: 531–538
(1994)). Kürzlich
wurde berichtet, dass Vektoren auf HIV-Basis sich nicht teilende Zellen (CITE)
transfizieren. Nichtsdestotrotz vermehren sich die meisten Stammzellen,
die ein bevorzugtes Ziel für
viele Gentherapiebehandlungen sind, normalerweise nicht. Somit ist
die Wirksamkeit der Transduktion oft relativ gering und das Genprodukt
kann nicht in therapeutisch oder prophylaktisch wirksamen Mengen
exprimiert werden. Dies hat Forscher dazu geführt, solche Techniken, wie
das Stimulieren der Stammzellen zur Vermehrung vor oder während des
Gentransfers (z. B. durch Behandlung mit Wachstumsfaktoren), Behandlung
mit 5-Fluoruracil,
Infektion in der Gegenwart von Cytokinen und Verlängern des
Vektor-Infektionszeitraums zu entwickeln, um die Wahrscheinlichkeit
zu erhöhen,
dass sich Stammzellen während
der Infektion teilen, aber diese haben begrenzten Erfolg gehabt.
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6. Detektion
fremder Nucleinsäuren
-
Nachdem
eine vorgegebene Zelle mit einem Nucleinsäurekonstrukt tranduziert wurde,
das ein interessierendes Gen kodiert, ist es wichtig, zu detektieren,
welche Zellen oder Zellinien das Genprodukt exprimieren und das
Niveau der Expression des Genprodukts in gentechnisch veränderten
Zellen zu ermitteln. Dies erfordert die Detektion von Nucleinsäuren, welche
die Genprodukte kodieren.
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Nucleinsäuren und
Proteine werden hier durch eine beliebige Anzahl von Mitteln detektiert
und quantifiziert, die Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt sind.
Diese umfassen analytische biochemische Verfahren, wie z. B. Spektrophotometrie,
Radiographie, Elektrophorese, Kapillarelektrophorese, Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC), Dünnschichtchromatographie
(DC), Hyperdiffusionschromatographie und dergleichen sowie verschiedene
immunologische Verfahren, wie z. B. Fluid- oder Gel-Präzipitationsreaktionen, Immundiffusion
(einfache oder zweifache), Immunelektrophorese, Radioimmunelektrophorese
(RIA), enzymgebundene Immunadsorptions-Assays (ELISA), Immunfluoreszenz-Assays
und dergleichen. Die Detektion von Nucleinsäuren wird mit gut bekannten
Verfahren, wie z. B. Southern-Analyse, Northern-Analyse, Gelelektrophorese,
PCR, Radiomarkierung, Szintillationszählung und Affinitätschromatographie
durchgeführt.
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Die
Auswahl eines Nucleinsäure-Hybridisierungsformats
ist nicht kritisch. Eine Reihe von Nucleinsäure-Hybridisierungsformaten
ist Fachleuten auf dem Gebiet bekannt. Beispielsweise umfassen übliche Formate Sandwich-Assays und Konkurrenz-
oder Verdrängungs-Assays.
Hybridisierungstechniken sind allgemein in "Nucleic Acid Hybridization, A Practical
Approach", Hrsg.
Hames, B. D. und Higgins, S. J., IRL Press, 1985 beschrieben.
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Die
Empfindlichkeit der Hybridisierungsassays kann durch Verwendung
eines Amplifizierungssystems für
Nucleinsäuren
erhöht
werden, das die zu detektierende Zielnucleinsäure vermehrt. In-vitro-Amplifikationstechniken,
die zum Amplifizieren von Sequenzen zur Verwendung als molekulare
Sonden oder zum Erzeugen von Nucleinsäurefragmenten zum anschließenden Subklonieren
geeignet sind, sind bekannt. Beispiele für Techniken, die ausreichen,
um Fachleute durch solche In-vitro-Amplifikationsverfahren zu leiten,
einschließlich der
Polymerase-Kettenreaktion (PCR), der Ligase-Kettenreaktion (LCR),
Qβ-Replikase-Amplifikation
und anderer durch RNA-Polymerase vermittelte Techniken (z. B. NASBA)
sind zu finden in Berger, Sambrook und Ausubel, sowie in Mullis
et al. (1987), US-Patent Nr. 4.683.202; PCR Protocols A Guide to
Methods and Applications (Innis et al. Hrsg.) Academic Press Inc.
San Diego, CA (1990) (Innis); Arnheim & Levinson (1. Oktober 1990), C & EN 36–47; The
Journal Of NIH Research (1991), 3: 81–94; Kwoh et al. (1989), Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 86: 1173; Guatelli et al. (1990), Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 87: 1874; Lomell et al. (1989), J. Clin. Chem.,
35: 1826; Landegren et al. (1988), Science, 241: 1077–1080; Van
Brunt (1990), Biotechnology 8: 291–294; Wu und Wallace (1989),
Gene 4: 560; Barringer et al. (1990), Gene, 89: 117, und Sooknanan
und Malek (1995), Biotechnology 13: 563–564. Verbesserte Verfahren
zum Klonieren von in vitro amplifizierten Nucleinsäuren sind
in Wallace et al., US-Patent Nr. 5.426.039 beschrieben. Andere kürzlich auf
dem Fachgebiet beschriebene Verfahren sind die Amplifikation auf
Basis der Nucleinsäuresequenz
(NASBATM, Cangene, Mississauga, Ontario)
und Q-Beta-Replikase-Systeme.
Diese Systeme können
verwendet werden, um Mutanten direkt zu identifizieren, wohingegen
die PCR- oder LCR-Primer so gestaltet sind, dass sie nur wenn. eine
Auswahlsequenz vorliegt verlängert
oder ligiert werden. Alternativ können die Auswahlsequenzen allgemein
unter Verwendung von beispielsweise unspezifischen PCR-Primern amplifiziert
werden und die amplifizierte Zielregion kann später mit einer Sonde auf eine
spezifische Sequenz geprüft
werden, die eine Mutation anzeigt.
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Oligonucleotide
zur Verwendung als Sonden z. B. bei In-vitro-Amplifikationsverfahren
zur Verwendung als Gensonden oder als Inhibitorkomponenten werden
typischerweise chemisch nach dem Phosphoramidittriester-Festphasenverfahren
synthetisiert, das von Beaucage and Caruthers (1981), Tetrahedron
Letts., 22(20): 1859–1862
beschrieben ist, z. B. unter Verwendung eines automatischen Synthesegeräts, wie
es bei Needham-VanDevanter et al. (1984), Nucleic Acids Res., 12:
6159–6168
beschrieben ist. Die Aufreinigung von Oligonucleotiden wird, wo
erforderlich, typischerweise entweder durch native Acrylamid-Gelelektrophorese oder
durch Anionenaustausch-HPLC durchgeführt, wie bei Pearson und Regnier
(1983), J. Chrom. 255: 137–149
beschrieben ist. Die Sequenz der synthetischen Oligonucleotide kann
unter Verwendung des chemischen Abbauverfahrens von Maxam und Gilbert
(1980) in Grossman und Moldave (Hrsg.), Academic Press, New York,
Methods in Enzymology, 65: 499–560 überprüft werden.
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Ein
alternatives Mittel zum Bestimmen des Expressionsniveaus des Gens
ist die In-situ-Hybridisierung. In-situ-Hybridisierungs-Assays sind
gut bekannt und allgemein in Angerer et al. (1987), Methods Enzymol.
152: 649–660
beschrieben. Bei einem In-situ-Hybridisierungs-Assay werden Zellen
auf einem festen Träger
fixiert, typischerweise auf einem Glas-Objektträger. Soll DNA sondiert werden,
werden die Zellen mit Hitze oder Alkali denaturiert. Die Zellen
werden dann mit einer Hybridisierungslösung bei einer moderaten Temperatur
kontaktiert, um die Doppelstrangbildung spezifischer markierter
Sonden zu erlauben. Die Sonden sind bevorzugt mit Radioisotopen
oder fluoreszierenden Reportern markiert.
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7. Detektion fremder Genprodukte
-
Die
Expression des interessierenden Gens zur Herstellung eines Produkts
kann durch eine Reihe von Verfahren detektiert oder quantifiziert
werden. Bevorzugte Verfahren umfassen die Verwendung spezifischer Antikörper.
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Verfahren
zur Herstellung polyklonaler und monoklonaler Antikörper sind
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt. Siehe z. B. Coligan (1991), CURRENT
PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY, Wiley/Greene, NY; und Harlow und Lane (1989),
ANTIBODIES: A LABORATORY MANUAL, Cold Spring Harbor Press, NY; Stites
et al. (Hrsg.) BASIC AND CLINICAL IMMUNOLOGY (4. Aufl.) Lange Medical
Publications, Los Altos, CA, und darin zitierte Literaturstellen;
Goding (1986), MONOCLONAL ANTIBODIES: PRINCIPLES AND PRACTICE (2. Aufl.)
Academic Press, New York, NY; und Kohler und Milstein (1975), Nature,
256: 495–497.
Solche Techniken umfassen die Antikörperherstellung durch Selektion
von Antikörpern
aus Bibliotheken rekombinanter Antikörper in Phagen oder ähnlichen
Vektoren. Siehe Huse et al. (1989), Science 246: 1275–1281; und
Ward et al. (1989), Nature 341: 544–546. Spezifische monoklonale
und polyklonale Antikörper
und Antiseren werden üblicherweise
mit einem KD von mindestens etwa 0,1 mM, üblichererweise
mindestens etwa 1 μM,
bevorzugt mindestens etwa 0,1 μM
oder besser und am meisten typischerweise und bevorzugt 0,01 μM oder besser
binden.
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Die
Gegenwart eines gewünschten
Polypeptids (einschließlich
Peptid, Transkript oder enzymatisches Abbauprodukt) in einer Probe
kann unter Verwendung einer Western-Blot-Analyse detektiert und
quantifiziert werden. Die Technik umfasst im Allgemeinen das Trennen
von Probenprodukten durch Gelelektrophorese auf Basis des Molekulargewichts,
das Überführen der
getrennten Proteine auf einen geeigneten festen Träger (wie z.
B. einen Nitrocellulosefilter, einen Nylonfilter oder derivatisierten
Nylonfilter) und das Inkubieren der Probe mit markierenden Antikörpern, die
sich spezifisch an das Analyt-Protein binden. Die markierenden Antikörper binden
sich spezifisch an den Analyten auf dem festen Träger. Diese
Antikörper
sind direkt markiert oder werden alternativ anschließend unter
Verwendung von Markierungsmitteln detektiert, wie z. B. Antikörpern (z.
B. markierte Anti-Maus-Antikörper
aus Schafen, wobei der Antikörper
für einen
Analyten ein Mausantikörper
ist), die sich spezifisch an den markierenden Antikörper binden.
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VII. Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele werden lediglich zu Zwecken der Erläuterung
angeboten und sollen die Erfindung weder einschränken noch definieren. In jedem
dieser Beispiele bezieht sich der Begriff „DNA" oder „Plasmid" auf das Plasmid pCMV (pCMV4-CAT).
-
A. Materialien
-
Die
transfizierenden Mittel Lipofectin und Lipofectamin wurden von Gibco/BRL
(Grand Island, New York, USA) bezogen. Das Transfectam-Reagenz wurde von
Promega Corp. (Madison, Wisconsin, USA) bezogen. Das monokationische
Lipid DDAB, Calciumchlorid, L-Lysin (freie Base), Poly-L-Lysinhydrobromid
(Mittl. MW 52.000), n-Octyl-D-glucopyranosid (OGP) und DNase 1 wurden
von Sigma Chemical Company (St. Louis, Missouri, USA) erhalten.
TO-PRO-1 (Thiazol-Orange-Monomer) wurde von Molecular Probes Inc.,
Eugene, Oregon, USA erhalten. Das Plasmid pCMV (GenBank Eingangsnr.
U02451), das E.-coli-Galactosidase (β-gal) kodiert, ein Plasmid-DNA-Reportergen
mit 7,2 kb, wurde von Clontech Laboratories, Palo Alto, California,
USA erhalten. β-gal-DNA
wurde unter Verwendung von Standardtechniken (Sambrook et al., Molecular
Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor, New
York (1989)) vermehrt und aufgereinigt. Eier-Sphingomyelin (SM)
und 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin
(DOPE) wurden von Avanti Polar Lipids (Alabaster, AL) bezogen. N,N-Dioleoyl-N,N-dimethylammoniumchlorid
(DODAC) wurde von Steven Ansell von INEX Pharmaceuticals Corp. (Vancouver,
B. C.) synthetisiert und geliefert. TO-PRO-1 wurde von Molecular Probes
Inc. (Eugene, OR) bezogen. Die Dialysemembran (SPECTRA/POR, mwco:
12.000–14.000)
wurde von Fisher Scientific (Ottawa, ON) bezogen. Alle anderen verwendeten
Chemikalien waren analysenrein und alle verwendeten Lösemittel
hatten HPLC-Reinheit. Radiomarkierte DNA wurde als Indikatorsubstanz
verwendet und wurde durch Einbau von 3H-dUTP
in das Plasmid während
des Bakterienwachstums erzeugt, was zu spezifischen Aktivitäten von
50.000 dpm/g DNA führte.
Alle anderen in diesen Beispielen verwendeten Chemikalien waren
analysenrein und alle verwendeten Lösungsmittel hatten HPLC-Reinheit.
Steril destilliertes Wasser wurde bei allen Versuchen verwendet.
Alle Materialien wurden ohne weitere Aufreinigung verwendet.
-
B. Verfahren
-
Extraktionsverfahren
nach Bligh und Dyer
-
Nicht-kationische
Lipide, kationische Lipide und DNA wurden in Chloroform : Methanol
: Wasser (1 : 2,1 : 1) vor dem Mischen solubilisiert. Diese Mischung
aus Lösemitteln
und Wasser entspricht der bei der Herstellung einer Monophase nach
Bligh und Dyer verwendeten (Bligh und Dyer, Can. J. Biochem. Physiol.
37: 91–97
(1959)). Typischerweise wurde DNA zugegeben, um eine Endkonzentration
von 10 g/mL in Lösung
zu erreichen, während
Lipid in verschiedenen Konzentrationen zugegeben wurde. Spurenmengen
von 3H-Plasmid-DNA wurden zugegeben, sodass
2000 bis 4000 dpm pro 10 g unmarkierter DNA vorlagen. Die Reaktionsmischungen
wurden bei Raumtemperatur 30 min in einem Gesamtvolumen von 1 mL
inkubiert. Anschließend wurde
die Monophase nach Bligh und Dyer durch Zugabe von Wasser und Chloroform
(jeweils 250 L) in einem Zweiphasensystem getrennt. Die Proben wurden
durch Verwirbeln gemischt und die Trennung der unteren organischen
und der oberen wässrigen
Phase wurde durch Zentrifugation bei 2000 upm für 5 min bei Raumtemperatur
erleichtert. Die wässrige
Phase wurde entfernt und für
eine Szintillationszählung
aufbewahrt. Die Lösemittelphase
wurde unter Verwendung eines Stickstoffgasstromes getrocknet und
der resultierende Film wurde in dem Solubilisierungsmittel SOLVABLE
(Dupont NEN, Boston, Massachusetts, USA) resuspendiert und bei 50°C 1 Stunde
inkubiert. Dieser letzte Schritt war notwendig, um den getrockneten
DNA/Lipid-Komplex zu solubilisieren, da die Zugabe des Szintillationscocktails
alleine nicht ausreichte, um den Komplex zu dissoziieren. Das Szintillationsmittel
PICOFLUOR (Can berra Packard, Meriden, Conneticut, USA) wurde allen
Proben zugegeben und die Radioaktivität (3H-DNA)
wurde unter Verwendung eines Szintillationszählers TR 1900 von Packard (Canberra
Packard) gemessen.
-
Assays,
die die Stabilität
ladungsneutralisierter Lipid-Nucleinsäure-Komplexe bewerten, wurden in der Gegenwart
von variierenden Konzentrationen von NaCl und OGP durchgeführt. Kurz
gesagt wurden kationische Lipid-Nucleinsäure-Komplexe unter Bedingungen
hergestellt, bei denen erwartet wurde, dass 100% des Plasmids in
der organischen Phase wiedergefunden werden. NaCl oder OGP wurden
dann dem Monophasensystem zugegeben und es wurden bei Raumtemperatur
15 min lang Inkubationen durchgeführt. Extraktionen nach Bligh
und Dyer wurden wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Die
Bindung von Calcium, L-Lysin und Poly-L-Lysin an das Plasmid wurde
unter Verwendung einer Abwandlung der vorstehenden Vorgehensweise bewertet.
Diese kationischen Nichtlipid-Materialien wurden in verschiedenen
Konzentrationen in sterilem destillierten Wasser gelöst und bei
Raumtemperatur 30 min in einem Endvolumen von 250 L mit dem Plasmid
(10 g/mL Endkonzentration in Wasser) inkubiert. Reaktionsvolumina
wurden auf 1 mL mit Chloroform : Methanol (1 : 2,1) eingestellt,
um eine Monophase erzeugen. Dann wurden Extraktionen nach Bligh
und Dyer wie beschrieben durchgeführt.
-
Farbstoff-Interkalations-Assay
-
Der
Fluoreszenzfarbstoff TO-PRO-1 wurde verwendet, um den Verdichtungszustand
des Plasmids in dem ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplex zu bewerten. TO-PRO-1
wurde in dieser Untersuchung aufgrund seiner stabilen Einschiebung
in das Plasmid sowie der hohen Empfindlichkeit bei der Detektion
der Fluoreszenz im Vergleich mit dem üblicheren Interkalationsfarbstoff
Ethidiumbromid (siehe Hirons et al., Cytometry 15: 129–140 (1994))
verwendet. Plasmid wurde entweder in der Monophase nach Bligh und
Dyer oder in 100 mM OGP gelöst.
Poly-L-Lysin oder
DODAC wurden jeweils zu 10 g Plasmid in einem Ladungsverhältnis von
1 : 1 gegeben.
-
Agarose-Gelelektrophorese
-
Komplexe,
die Plasmid und Poly-L-Lysin umfassen, wurden bei einer Nucleinsäure-Konzentration
von 10 g/mL und einem Ladungsverhältnis von 1 : 1 in der Gegenwart
von 100 mM OGP gebildet. Komplexe, die das kationische Lipid DODAC
und Plasmid umfassen, wurden bei einer Plasmid-Konzentration von
10 g/mL und steigenden DODAC-Konzentrationen (10 bis 320 nmol/mL)
gebildet. Die Mischungen wurden vor Ladung auf ein 0,8%iges Agarosegel
30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Elektrophorese wurde in
TBE-Puffer gemäß Standard-Techniken
durchgeführt
(Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage,
Cold Spring Harbor, New York (1989)). Die Nucleinsäuren wurden
nach Färben
des Gels mit Ethidiumbromid (0,5 g/mL, 20 min) durch Fotografie
mit UV-Transillumination sichtbar gemacht.
-
DNase-1-Assay
-
Um
die Schutzwirkung kationischer Lipide auf DNA zu bewerten, wurden
die in der Gegenwart von OGP gebildeten Komplexe mit DNase 1 inkubiert.
Vorab gebildete ladungsneutralisierte Lipid-Nucleinsäure-Komplexe
(Ladungsverhältnis
Plasmid : DODAC 1 : 1) wurden mit DNase 1 bei einer Konzentration
gemischt, bei der Plasmid alleine anfällig für einen Abbau bei 37°C für 10 min
war. Die Reaktionen wurden durch die Zugabe von 25 mM EDTA beendet
und die Proben wurden unter Verwendung der Vorgehensweise nach Bligh
und Dyer in der Gegenwart von 150 mM NaCl extrahiert. Unter diesen
Bedingungen dissoziieren die ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplexe,
und Plasmid kann wirksam in der wässrigen Fraktion wiedergefunden
werden. Diese DNA wurde mit 1/10tel des Volumens an 3 M Natriumacetat
(pH 5,2) und 2,5 Volumina 95%igem EtOH ausgefällt und durch Zentrifugation
bei 14.000 g für
30 min bei 4°C
gewonnen. Das DNA-Pellet wurde in sterilem destillierten Wasser
resuspendiert und einer Elektrophorese auf einem 0,8%igen Agarosegel
unterzogen.
-
BEISPIEL 1 (Vergleichsbeipiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Einschluss eines Plasmids in ein Lipid-Teilchen unter Verwendung entweder eines
Phasenumkehr-Verfahrens oder eines Detergens-Dialyse-Verfahrens.
-
Phasenumkehr-Verfahren
-
Das
Plasmid pCMV4-CAT wurde in ein Lipid-Teilchen eingeschlossen, das
unter Verwendung von etwa 10 mg oder 20 mg Lipid aufgebaut wurde.
Das Einschlussverfahren umfasste eine Abwandlung des klassischen
Phasenumkehr-Verfahrens für
den Einfang. Im Allgemeinen wurden 1,050 ml Chloroform : Methanol in
einem prozentualen Molverhältnis
von 1 : 2–1
einem Lipidfilm zugegeben, der 2 μl 14C-Cholesterylhexadecylether (6,66 μl/μCi) enthielt.
Anschließend
folgte die Zugabe von 220 μl
H2O und 33 μl 3H-pCMVCAT-Plasmid (158.000
dpm/μl;
1,5 mg/ml). Diese Kombination erzeugte eine klare Einphasenlösung. Das
Chloroform und das meiste Methanol wurden unter einem Stickstoffstrom
unter Verwirbeln entfernt. In manchen Fällen wurde die resultierende
250-μl-Suspension
von eingeschlossenem Plasmid mit 1 ml H2O
verdünnt
und 5 Mal durch einen 400-nm-Filter
und anschließend
5 Mal durch einen 200-nm-Filter extrudiert.
-
Die
resultierende Vesikelgröße betrug
ungefähr
150 bis 200 nm im Durchmesser. Die Liposomengrößen vor der Extrusion variierten
breit in Abhängigkeit
von der Lipidzusammensetzung.
-
Detergens-Dialyse-Verfahren
-
pCMVCAT
wurde mit DODAC bei verschiedenen DODAC-Konzentrationen in 100 μl 1 M n-Octyl-β-D-glucopyranosid
und 400 μl
H2O 30 min bei Raumtemperatur inkubiert.
Die resultierende Plasmid : DODAC-Mischung wurde einer Suspension
von ungefähr
10 mg Lipid, das 1 μl 14C-Cholesterylhexadecylether, 6,66 μl/μCi, in 100 μl 1 M n-Octyl-β-D-glucopyranosid
enthielt, zugegeben. Die Suspension wurde gegen HBS bei pH 7,4 über Nacht
dialysiert. Das resultierende eingeschlossene Plasmid wurde ohne
weitere Größensortierung
verwendet.
-
BEISPIEL 2
-
Dieses
Beispiel erläutert
das Ausmaß des „Schutzes" des Plasmids vor
dem äußeren Medium
unter Verwendung von Anionenaustauschchromatographie.
-
Das
Ausmaß des
Einschlusses oder des Schutzes des Plasmids vor dem äußeren Medium
wurde durch Anionenaustauschchromatographie wie folgt untersucht:
Ein 50-μl-Aliquot
jeder Probe wurde auf einer DEAE-Sepharose-CL-6B-Säule eluiert
und die Fraktionen wurden durch Szintillationszählung sowohl auf 3H-Plasmid
als auch auf 14C-Lipid untersucht. Jede
exponierte negative Ladung, wie solche, die auf DNA-Molekülen vorliegen,
werden an die Anionenaustauschsäule
binden und werden nicht mit dem 14C-Lipid
eluieren. DNA, deren negative Ladung „geschützt" oder nicht exponiert ist, wird nicht
an das Anionenaustauschharz binden und wird mit dem 14C-Lipid
eluieren. Alternativ wurde Plasmid-DNA unter Verwendung des Indikatorfarbstoffs
PicoGreen® gemessen.
-
Phasenumkehr-Verfahren
-
4 stellt
die Ergebnisse dar, welche die Beziehung zwischen der in der Formulierung
vorliegenden Menge an DODAC und der Einschlusswirksamkeit für POPC :
DODAC : PEG-Cer-C
20-Zusammensetzungen (20
mg Gesamtlipid) nach Extrusion durch einen 400-nm-Filter und einen
200-nm-Filter beschreiben,
wie durch Anionenaustauschchromatographie gemessen wurde. Das Lipid
bestand aus 10% PEG-Cer-C
20 und der verbleibende
Prozentanteil konnte POPC und DODAC zugeordnet werden. Eine Erhöhung der
prozentualen Wiederfindung von Plasmid wurde entsprechend einer
Erhöhung
der DODAC-Konzentration beobachtet. Kein Plasmid wurde in Abwesenheit
von DODAC wiedergefunden, während
bei einer DODAC-Konzentration von 1,5 Mol-% 90% des Plasmids nach
Extrusion durch einen 200-nm-Filter wiedergefunden wurden. Fast
100% des nach Extrusion durch einen 200-nm-Filter wiedergefundenen
Plasmids wurde durch Anionenaustauschchromatographie (
5)
wiedergefunden, was nahe legt, dass sämtliches wiedergefundenes Plasmid
eingeschlossen war. Dies entsprach einer gesamten Einschlusswirksamkeit
von etwa 70%. Die Lipid-Wiederfindungen nach Extrusion und Anionenaustauschchromatographie
betrugen 90% nach Extrusion durch einen 400-nm-Filter und 70% nach
Extrusion durch einen 200-nm-Filter (siehe
6). Von
den 70% Lipid, die nach Extrusion durch einen 200-nm-Filter wiedergefunden
wurden, wurden beinahe 100% nach Anionenaustauschchromatographie
wiedergefunden (
7). Die Lipid- und Plasmid-Wiederfindung
nach Extrusion und Anionenaustauschchromatographie waren beinahe
identisch. Tabelle 1 erläutert
die Einschlusswirksamkeiten unter Verwendung einiger verschiedener
Lipid- Zusammensetzungen.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass ein breiter Bereich von Lipid-Zusammensetzungen
verwendet werden kann. Es ist auch interessant anzumerken, dass PEG-Cer
in vielen dieser Lipid-Zusammensetzungen
nicht notwendig zu sein scheint. Tabelle
1. Einige Beispiele für
Plasmid-DNA-Einschluss durch das abgewandelte Phasenumkehr-Verfahren. Daten
werden nur gezeigt, wenn mindestens 70% des Lipids nach der Anionenaustauschchromatographie wiedergefunden
wurden
Phasenumkehr
Lipid-Zusammensetzung | %
Einschluss |
EPC-DODAC
(98,9 : 1,1) | 98% |
DOPE
: EPC : DODAC (10 : 88,9 : 1,1) | 24% |
DOPE
: EPC : DODAC (20 : 78,9 : 1,1) | 13% |
DOPE
: EPC : DODAC (40 : 58,9 : 1,1) | 16% |
DOPE
: EPC : DODAC (10 : 85,5 : 4,5) | 78% |
DOPE
: EPC : DODAC (15 : 80,5 : 4,5) | 67% |
DOPE
: SM : EPC : DODAC (15 : 40 : 40 : 5) | 53% |
DOPE
: SM : EPC : DODAC (20 : 37,5 : 37,5 : 5) | 37% |
DOPE
: EPC : DODAC : PEG-Cer-C8 (25 : 64 : 1 : 10) | 83% |
DOPE
: EPC : DODAC : PEG-Cer-C8 (50 : 39 : 1 : 10) | 90% |
-
Dialyse-Verfahren
-
8 stellt
die Ergebnisse dar, die das Verhältnis
zwischen der in der Formulierung vorliegenden Menge an DODAC und
der Einschlusswirksamkeit für
DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 (84 : 6 : 10)
beschreibt, wie es durch Anionenaustauschchromatographie gemessen
wurde. Tabelle 2 erläutert
die Einschlusswirksamkeiten unter Verwendung einiger verschiedener Lipid-Zusammensetzungen.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass ein breiter Bereich von Lipid-Zusammensetzungen
verwendet werden kann. Es ist interessant anzumerken, dass in diesen
Lipid-Zusammensetzungen PEG-Cer
notwendig zu sein scheint.
-
Tabelle
2. Einige Beispiele für
Plasmid-DNA-Einschluss durch das Detergens-Dialyse-Verfahren. Daten
werden nur gezeigt, wenn mindestens 70% des Lipids nach der Anionenaustauschchromatographie
wiedergefunden wurden
-
BEISPIEL 4 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Serumbeständigkeit,
die bei Verwendung von Plasmid-Lipid-Teilchen erreicht wird, die
nach den Verfahren aus Beispiel 1 hergestellt wurden.
-
Um
die Serumbeständigkeit
der Plasmid-Lipid-Teilchen zu bestimmen, wurden Aliquote der Teilchenmischungen,
die sowohl nach dem Phasenumkehr-Verfahren als auch nach dem Dialyseverfahren
aus Beispiel 1 hergestellt wurden, in 80% Mäuseserum (Cedar Lane) 30 min
bei 37°C
inkubiert. Vor der Inkubation wurde das an Lipid gebundene Plasmid
auf einer DEAE-Sepharose-CL-6B-Säule
eluiert, um nicht eingeschlossenes Plasmid zu entfernen. Nach der
Inkubation wurde ein Aliquot der Inkubationsmischung in HBS auf
einer Sepharose-CL-4B-Säule
eluiert.
-
Als
Kontrolle wurden 1,5 mg freies 3H-pCMVCAT
in HBS, pH 7,4 auf einer Sepharose-CL-4B-Säule eluiert (siehe 9A). Zum Vergleich wurden 1,5 mg freies 3H-pCMVCAT in 500 μl Mäuseserum bei 37°C 30 min
inkubiert und auf die gleiche Weise eluiert (9B).
Es wird angemerkt, dass in 9A das
freie Plasmid im Zwischenkornvolumen der Säule eluierte, während in 9B das in Serum inkubierte Plasmid in dem eingeschlossenen
Volumen eluierte, was nahe legte, dass das Plasmid durch Serumenzyme
verdaut wurde.
-
Serumbeständigkeit
von durch Phasenumkehr hergestellten Plasmid-Lipid-Teilchen
-
Die
Stabilität
von Plasmid-Lipid-Teilchen wurde durch Inkubation eines 50-μl-Aliquots
in 500 μl
Mäuseserum
(Cedar Lane) für
15 min bei 37°C untersucht.
Ein 500-μl-Aliquot
der Inkubationsmischung wurde in HBS auf einer Sepharose-CL-4B-Säule eluiert
(10). Die gemeinsame Migration des Plasmids und
des Lipids im Zwischenkornvolumen legt stark nahe, das kein Plasmidabbau
auftrat. Jegliches von Serum abgebaute Plasmid oder Lipid sollte
als Peak etwa bei Fraktion 35 detektiert worden sein (siehe Kontrollergebnisse
in 9B).
-
Serumbeständigkeit
von durch Dialyse hergestellten Plasmid-Lipid-Teilchen
-
Ein
50-μl-Aliquot
einer Teilchensuspension wurde in 500 μl Mäuseserum für 30 min bei 37°C inkubiert und
wie vorstehend beschrieben auf einer Sepharose-CL-4B-Säule eluiert. 11 zeigt das Elutionsprofil der Probe
nach Inkubation in Serum. Wie man in 11A sehen
kann, wurden 94% des Plasmids im Zwischenkornvolumen wiedergefunden,
was nahe legt, dass im wesentlichen das gesamte aus der Anionenaustauschchromatographie
gewonnene Plasmid eingeschlossen war.
-
Um
zu zeigen, dass dieser Versuch einen Einschluss und keine Hemmung
von Serumnucleasen durch Lipide in der Formulierung wiedergibt,
wurde eine eingeschlossene Plasmid-DNA-Formulierung, die nicht durch
Anionenaustauschchromatographie behandelt wurde, 30 min in Mäuseserum
inkubiert (11B). 47% der eingeschlossenen
Plasmid-DNA wurde in dem eingeschlossenen Volumen eluiert während 53%
in dem Zwischenkornvolumen der Säule
eluiert wurden. Die Einfangwirksamkeit gemessen durch Anionenaustauschchromatographie
betrug 55%.
-
BEISPIEL 4
-
Dieses
Beispiel erläutert
die In-vitro-Resistenz von Plasmid-Lipid-Teilchen gegen einen Verdau
durch DNase 1. Komplexe, die durch die Zugabe von Vesikeln aus DOPE
: DODAC (50 : 50) zu Plasmid-DNA gebildet wurden, wurden mit der
eingeschlossenen Formulierung (DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14;
84 : 6 : 10) verglichen. Die Proben wurden in DNase 1 inkubiert,
durch PCR (Polymerase-Kettenreaktion) amplifiziert und auf einem
Agarosegel laufen gelassen. Die DNA-Banden wurden mit Ethidiumbromid
sichtbar gemacht. Die Komplexe waren in DNase 1 in der Abwesenheit
von Detergens (Spur 9) nicht stabil (12A),
wohingegen das eingeschlossene Plasmid (12B)
stabil war (Spur 9).
-
BEISPIEL 5 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Abhängigkeit
der Einschlusswirksamkeit von der Plasmidkonzentration.
-
Plasmid
pCMVCAT wurde durch Detergens-Dialyse wie in Beispiel 1 beschrieben
in die Lipid-Teilchen eingeschlossen. Der Einschluss betrug ungefähr 50%–60% bei
allen geprüften
Konzentrationen (13). Die Einschlusswirksamkeit
war in dem untersuchten Bereich nicht von der Plasmid-Konzentration
abhängig.
-
BEISPIEL 6 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Abhängigkeit
der optimalen DODAC-Konzentration
für einen
Einfang von der NaCl-Konzentration.
-
Wir
haben herausgefunden, dass die optimale DODAC-Konzentration für einen
Einfang nicht nur von der Lipid-Zusammensetzung sondern auch von
der NaCl-Konzentration des Dialysepuffers abhängig war. Das Plasmid pCMVCAT
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben durch Detergens-Dialyse in die
Lipid-Teilchen eingeschlossen. 14 zeigt
die optimale DODAC-Konzentration
für einen
Einschluss von Plasmid pCMVCAT bei verschiedenen NaCl-Konzentrationen.
Es wird angemerkt, dass die in der Membran benötigte Menge an DODAC einfach
durch Ändern
der NaCl-Konzentration
während
der Dialyse in einer vorhersehbaren Weise gesteuert werden kann.
-
BEISPIEL 7
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Größenverteilung
von Plasmid-Lipid-Teilchen gemessen durch quasielastische Lichtstreuung
unter Verwendung eines Submikron-Teilchenklassiergeräts von Nicomp
(Modell 370).
-
Detergens-Dialyse
-
Plasmid-Lipid-Teilchen
wurden wie in Beispiel 1 beschrieben durch Detergens-Dialyse hergestellt.
Die Lipid-Zusammensetzung war DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20.
Die Teilchen wurden unter Verwendung eines Submikron-Teilchenklassiergeräts von Nicomp
klassiert. 15 zeigt die Messung mit Gewichtung
nach Volumen während 16 die Messung mit Gewichtung nach Anzahl zeigt.
-
BEISPIEL 8
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Größenverteilung
und Struktur der Plasmid-Lipid-Teilchen
gemessen durch Kryoelektronenmikroskopie.
-
Kryoelektronenmikroskopie
ist eine relativ wenig störende
Technik, die routinemäßig zum
Untersuchen der Liposomenform verwendet wurde.
-
Liposomen
sind in der glasartigen Eisschicht aufgrund ihrer relativ elektronendichten
Phosphat-Kopfgruppen sichtbar. Das Gleiche würde für DNA gelten, da sie aus vielen
Phosphatgruppen besteht.
-
Die
Kryoelektronenmikroskopie wurde wie zuvor beschrieben (Chakrabarti
et al., 1992, Wheeler et al., 1994) durchgeführt. Plasmid-DNA enthaltende
Vesikel wurden aus der Formulierung durch Dichtegradienten-Zentrifugation
angereichert. Ein 500-μl-Aliquot
der Formulierung wurde in einer Mikroultrazentrifuge 90 min bei
60.000 g zentrifugiert. Der Überstand
wurde dekantiert und das Pellet wurde in 100 ml HBS resuspendiert. Ein
Tropfen der Suspension wurde in einen Probenträger aus Gold mit 700 Mesh gegeben,
von hinten mit Filterpapier Nr. 50 von Whatman geblottet, um einen
dünnen
Film zu bilden, und durch Tauchen in flüssiges Ethan, das mit flüssigem Stickstoff
gekühlt
wurde, in einem Reichart Jung Universal Kryofixierungssystem (Reichart
Corp.) verglast. Der Probenträger
wurde in ein 10C STEM Elektronenmikroskop von Zeiss, das mit einem
Gatan-126-Kälteobjekttisch
ausgerüstet
war, überführt. Der
Objekttisch und der Antikontaminator wurden mit flüssigem Stickstoff
bei 120 K bzw. 115 K gehalten. Regionen aus dünnem, glasartigen Eis wurden
mit einer Beschleunigungsspannung von 60 kV beobachtet.
-
17A ist ein kryoelektronenmikroskopisches Bild
einer eingeschlossenen Plasmid-DNA-Formulierung. Für diese
Zubereitung wurden 400 μg
Plasmid-DNA verwendet. Die Lipid-Zusammensetzung war DOPE : DODAC
: PEG-Cer-C14 (84 : 6 : 10). Die kleinen
Pfeile kennzeichnen leere Liposomen mit ungefähr 100 nm Durchmesser. Diese
liegen im Vergleich zu elektronendichte Zentren enthaltenden Lipid-Teilchen
vor (große Pfeile).
Diese elektronendichten Zentren entsprechen wahrscheinlich Plasmid-DNA.
Diese Strukturen wurden in Formulierungen, die in Abwesenheit von
DNA hergestellt wurden, nicht gesehen (17B).
-
BEISPIEL 9
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Blut-Clearance der Plasmid-Lipid-Teilchen in Mäusen.
-
Phasenumkehr
-
Die
Blut-Clearance von eingeschlossenem Plasmid wurde in drei ICR-Mäusen als Funktion der über die
Zeit prozentual wiedergefundenen Dosis geprüft. Die prozentuale Wiederfindung
von freiem 3H-Plasmid wurde über einen ähnlichen
Zeitverlauf aufgezeichnet wie bei einer Kontrolle (siehe 18). Das eingeschlossene Plasmid zeigt eine Clearance-Geschwindigkeit,
die viel langsamer ist als die von 3H-Plasmid.
Zudem ändert
sich das Plasmid-Lipid-Verhältnis über den
Zeitverlauf des Versuchs nicht erheblich, was bestätigt, dass die
Plasmid-Clearance-Geschwindigkeit
mit der Clearance-Geschwindigkeit des Lipidträgers selbst verknüpft ist.
-
Detergens-Dialyse
-
Fusogene
Teilchen von pCMVCAT eingeschlossen in DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 oder
DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 (84 : 6 : 10
Mol-%) wurden wie folgt hergestellt:
pCMVCAT (50 μg) (42 μl 3H-pCMVCAT; 108 dpm/μl, 1,19 mg/ml) wurden mit DODAC
in 100 μl
1 M OGP und 400 μl
Wasser 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Diese DNA : DODAC-Komplex-Mischung
wurde einer Suspension von DOPE : PEG-Cer-C14 oder
DOPE : PEG-Cer-C20 zugegeben und die Teilchen
wurden wie in Beispiel 1 beschrieben (Detergens-Dailyse) aufgebaut.
Die Plasmid-Lipid-Teilchen für
die Untersuchungen der Blut-Clearance
enthielten 0,75 μl 14C-Cholesterylhexadecylether (CHE) (6,66 μl/μCi) in 100 μl 1 M OGP
und 400 μl
Wasser.
-
Clearance von pCMVCAT
eingeschlossen in DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 und
DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 (84 : 6 : 10)
-
Externe „eingeschlossene" DNA wurde durch
Anionenaustauschchromatographie unter Verwendung von DEAE-Sepharose
CL-6B vor einer Injektion in Mäuse
entfernt. Die Einschlusswirksamkeiten betrugen ungefähr 42% für die PEG-Cer-C20 enthaltenden Systeme und 60% für die PEG-Cer-C14 enthaltenden
Systeme.
-
Drei
Gruppen von drei weiblichen ICR-Mäusen (20–25 g) wurden 200 μl in dem
Plasmid-Lipid-Teilchen eingeschlossene DNA injiziert. Eine Gruppe
von Mäusen
wurde getötet
und es wurde an jedem von drei Zeitpunkten (1, 2 und 5 Stunden)
Blut entnommen. Das Plasma wurde durch Zentrifugation in mit 0,5
ml EDTA beschichteten Tainer-Röhrchen
von dem Gesamtblut getrennt. Ein 200-μl-Aliquot des Plasmas von jeder
Maus wurde durch Szintillationszählung
auf 3H-DNA und 14C-Lipid
untersucht.
-
19A zeigt die Clearance von DNA, die in einem
aus DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 (84 : 6 :
10) zusammengesetzten Teilchen eingeschlossen ist. Die DNA und das
Lipid wurden viel weniger schnell aus dem Blutkreislauf eliminiert
als wenn die Zusammensetzung DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 verwendet
wurde. Beinahe 50% des Lipids und der DNA liegen nach 2 Stunden
vor. Eine signifikante Menge von DNA und Lipid lagen noch nach 5
Stunden vor. Die injizierten Mengen von DNA und Lipid betrugen 1,8 μg bzw. 853 μg.
-
19B zeigt die Clearance von DNA, die in einem
aus DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 (84 : 6 :
10 Mol-%) zusammengesetzten Teilchen eingeschlossen ist. Sowohl
DNA als auch Lipid wurden schnell aus dem Blutkreislauf eliminiert,
wobei nur etwa 20% des Lipids und 10% der DNA nach 1 Stunde im Plasma
vorlagen. Die injizierten Mengen von DNA und Lipid betrugen 2,7 μg bzw. 912 μg.
-
BEISPIEL 10
-
Dieses
Beispiel erläutert
die In-vitro-Transfektion von in Gewebekultur gezüchteten
BHK-Zellen.
-
BEISPIEL 11
-
Dieses
Beispiel erläutert
die In-vivo-Transfektion von Geweben in Mäusen.
-
In-vivo-Transfektion in
Lunge, Leber und Milz
-
Drei
Gruppen von vier ICR-Mäusen
wurden über
die Schwanzvene pCMVCAT eingeschlossen in Lipid-Teilchen injiziert,
die aus DOPE : DODAC : PEG-Cer-C14 (84 :
6 : 10) oder DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 zusammengesetzt
waren und wie in Beispiel 7 beschrieben hergestellt wurden. Die
Mäuse wurden
nach 2, 4 und 8 Tagen getötet
und die Lunge, Leber und Milz wurden auf CAT-Aktivität gemäß einer
Abwandlung von Deigh, Anal. Biochem., 156: 251–256 (1986) untersucht. Die
Menge an injiziertem Plasmid betrug bei den PEG-Cer-C14 enthaltenden
Teilchen 2,6 μg
und bei den PEG-Cer-C20 enthaltenden Teilchen
1,5 μg.
-
20 zeigt die Ergebnisse der in der Lunge erreichten
In-vivo-Transfektion.
Wie aus dieser Figur ersichtlich ist, führte die Behandlung mit DOPE
: DODAC : PEG-Cer-C14 zu einer Transfektion
(auf Grundlage der CAT-Aktivität)
bis zu 4 Tagen. DOPE : DODAC : PEG-Cer-C20 schaffte,
obwohl es zu insgesamt geringeren CAT-Aktivitätsniveaus führte, realtiv konstante Enzymaktivitätsniveaus über 8 Tage.
-
21 zeigt die Ergebnisse der in der Leber erreichten
Transfektion. Bei beiden Formulierungen erreichte die Transfektion
(und CAT-Aktivität)
ein Maximum bei 4 Tagen.
-
22 zeigt die Ergebnisse der in der Milz erreichten
Transfektion, wobei herausgefunden wurde, dass die maximale Transfektion
bei beiden Formulierungen nach 2 Tagen auftrat.
-
Die
Beispiele 12–18
erläutern
die Bildung und Charakterisierung von ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Zwischenkomplexen,
in denen die Nucleinsäure
einen hydrophoben Charakter annimmt. In jedem dieser Beispiele bezieht
sich der Begriff „DNA" oder „Plasmid" auf das Plasmid
pCMVβ. Die
Beispiele 19 und 20 erläutern
die Herstellung und Charakterisierung von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen,
die für
eine Transfektion von Zellen geeignet sind. Die Beispiele 21–23 erläutern die
Serumbeständigkeit
und Transfektionsfähigkeit
dieser Lipid-Nucleinsäure-Teilchen.
-
BEISPIEL 12 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel stellt einen Vergleich kationischer Lipide und nicht-kationischer Lipide
beim Bewirken der Bildung hydrophober ladungsneutralisierter Lipid-Nucleinsäure-Komplexe
zur Verfügung.
-
LIPOFECTIN® besteht
aus ultraschallbehandelten einschichtigen Vesikeln, die aus DOTMA
und DOPE (Molverhältnis
50 : 50, siehe Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 7413–7417 (1987))
zusammengesetzt sind. Die Liposomen sind in Wasser hergestellt und
werden mit einer Gesamtlipid-Konzentration von
1 mg/ml zur Verfügung
gestellt. DNA (10 μg)
wurde mit den Liposomen in Wasser gemischt, wie vorstehend in Beispiel
2 beschrieben ist, um von 0 bis 160 nmol Gesamtlipid bereitzustellen.
Jede der Mischungen wurde unter Verwendung der Vorgehensweise nach
Bligh und Dyer extrahiert. Überraschenderweise
gab es in der Gegenwart von LIPOFECTIN® eine
konzentrationsabhängige
Verringerung der aus der wässrigen
Phase wiedergefundenen DNA (siehe 23).
Die Zugabe von 80 nmol Gesamtlipid zu 10 μg DNA ergab einen mehr als 95%igen
Verlust von DNA aus der wässrigen
Phase. Dieser Effekt konnte nicht erreicht werden, wenn Liposomen
verwendet wurden, die aus Eier-Phosphatidylcholin/DOPE
(Molverhältnis
50 : 50) hergestellt wurden. Somit ist der hydrophobe Komplex, der
sich bildet und in die organische Phase gezogen wird, ein Ergebnis
des kationischen Lipids, das in dem Komplex vorliegt.
-
BEISPIEL 13 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel stellt einen Vergleich mehrerer kationischer Lipide beim
Bilden hydrophober ladungsneutralisierter Lipid-Nucleinsäure-Komplexe,
die sich in organische Lösungsmittel
verteilen, zur Verfügung.
-
Aufgereinigte,
monovalente kationische Lipide (DOTMA, DDAB und DODAC) wurden jeweils
zu DNA in einem Monophasen-Lösemittelsystem
nach Bligh und Dyer gegeben. Die resultierenden Mischungen wurden
jeweils durch die Zugabe von Wasser und Chloroform in zwei Phasen
getrennt. Die Plasmid-DNA-Gehalte wurden wie vorstehend beschrieben
in den wässrigen
und organischen Phasen bestimmt. Die Ergebnisse sind in 24 dargestellt und stehen im Einklang
mit den in 23 darge stellten Ergebnissen.
Im Einzelnen wurde ermittelt, dass ein vom kationischen Lipid abhängiger Verlust
an DNA aus der wässrigen
Phase vorliegt (24A). Es gab keinen sichtbaren
Nachweis für
ausgefallenes Material an der wässrig-organischen
Grenzfläche
und eine Quantifizierung der DNA in den gesammelten Proben, die
die Grenzfläche
enthalten sollen, erklärten
keine nennenswerte DNA-Mengen (Ergebnisse nicht dargestellt). Es
wurde herausgefunden, dass die DNA quantitativ in die organische
Phase überführt wurde
(24B). Zudem konnten mehr als 95% der DNA in der
Monophase in der organischen Phase wiedergefunden werden, wenn 40
nmol monovalentes kationisches Lipid zugegeben wurden. Dieser Wert
ist identisch mit den Ergebnissen, die in 23 dargestellt werden,
in denen 80 nmol LIPOFECTIN® (50 Mol-% DOTMA) zum
vollständigen
Verlust von DNA aus der wässrigen
Phase führten.
Die in 24 dargestellten Ergebnisse
zeigen, dass sich die drei verschiedenen monovalenten kationischen
Lipide unter den verwendeten Bedingungen in einer ähnlichen
Weise verhalten.
-
BEISPIEL 14 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Einfluss monovalenter kationischer Lipide und kationischer Nichtlipid-Spezies
auf DNA, die sich in organische Lösemittel verteilt.
-
LIPOFECTAMIN® (DOSPA
: DOPE, Molverhältnis
75: 25) und TRANSFECTAM® (100% DOGS) wurden DNA
(10 μg)
als vorab gebildete Liposomen wie in Beispiel 13 beschrieben zugegeben.
Die Liposomen enthalten sich von Spermin ableitende Kopfgruppen
und weisen positive Ladungen von 5 bzw. 4 bei pH < 7 auf. Wie erwartet
werden erheblich kleinere Mengen dieser Lipide (berechnet auf Molbasis)
benötigt,
um die Abtrennung der DNA in die organische Phase zu vermitteln
(siehe Figur 24). Eine vollständige
Abtrennung der DNA in die organische Phase wurde nach Zugabe von
ungefähr
10 nmol DOSPA und DOGS erreicht.
-
Frühere Untersuchungen
haben gezeigt, dass sich DNA zu kleinen ringförmigen oder stabförmigen Strukturen
verdichtet, wenn die Phosphatladung der DNA zu mindestens 90% neutralisiert
ist (siehe Wilson et al., Biochemistry 18: 2192–2196 (1979). Die in 24 dargestellten Daten wurden daher als
Funktion des Kationen/Phosphat-Ladungsverhältnisses (25A und 25B)
ausgedrückt.
Zum Vergleich sind Ergebnisse, die nach der Zugabe der monovalenten
(Lysin), divalenten (Calcium) und multivalenten (Poly-L-Lysin) Kationen
auf Nichtlipid-Basis erhalten wurden, eingefügt (25C und 25D). Die in 25 dargestellten
Ergebnisse zeigen, dass sich bei monovalenten kationischen Lipiden
mehr als 99% der DNA in die organische Phase abtrennten, wenn ein
+/– Ladungsverhältnis von > 1 erreicht wurde. Ähnliche
Ergebnisse wurden beobachtet, wenn die polyvalenten Lipide DOSPA
und DOGS verwendet wurden, wenn auch ein etwas größeres Ladungsverhältnis erforderlich
war, um einen wirksamen DNA-Übergang
zu vermitteln. Jedoch trat eine Abtrennung von DNA in die organische
Phase nicht als Ergebnis einer einfachen Ladungsneutralisierung
auf. Wurde die DNA mit Nichtlipid-Kationen gemischt, wurde der Hauptteil
der DNA bei Ladungsverhältnissen
von bis zu und über
4 stets in der wässrigen
Phase wiedergefunden.
-
BEISPIEL 15 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert,
dass die wie in den Beispielen 12–14 beschrieben gebildeten,
hydrophoben, ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplexe die Nucleinsäure in einer
unverdichteten (ungeschützten) Konfiguration
bereitstellen.
-
Die
Bewertung der hydrophoben ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplexe
wurde durchgeführt,
indem die Fähigkeit
einer kleinen fluoreszierenden Sonde untersucht wurde, an die Nucleinsäure in dem Komplex
zu binden. Diese Bewertung ist einem Ansatz ähnlich, bei dem Ethidiumbromid
verwendet wird (siehe Gershon et al. Biochemistry 32: 7143–7151 (1993)).
TO-PRO-1 ist ein empfindlicherer, Membranundurchlässiger Nucleinsäure-Interkalationsfarbstoff
und stellt daher eine überzeugendere
Prüfung
der DNA-Bindung zur Verfügung.
DNA wurde entweder mit einem monovalenten kationischen Lipid oder
Poly-L-Lysin in der Monophase nach Bligh und Dyer gemischt (26A). Dann wurde TO-PRO-1 bis zu einer Endkonzentration
von 1 μM
zugegeben, und bei 533 nm wurde die Fluoreszenz gemessen (Anregung
der Sonde bei 509 nm). In Abwesenheit von DNA wurde keine Fluoreszenz
beobachtet. Wurde jedoch Plasmid-DNA zugegeben (10 μg/mL), gab
es einen > 600fachen
Anstieg der Fluoreszenz bei 533 nm. Wurde TO-PRO-1 der DNA/Poly-L-Lysin-Mischung zugegeben,
wurde keine Fluoreszenz beobachtet. Dies steht im Einklang mit der
Existenz der DNA in einem verdichteten Zustand aufgrund einer Ladungsneutralisierung.
Im drastischen Gegensatz dazu war eine Bindung von TO-PRO-1 bei
Zugabe von TO-PRO-1 zu einem hydrophoben ladungsneutralisierten
Lipid-Nucleinsäure-Komplex
(Plasmid/DODAC-Komplex) nicht ausgeschossen. Dieses Ergebnis steht
mit dem Konzept im Einklang, dass DNA innerhalb des hydrophoben
Komplexes nicht als verdichtete Struktur existiert. 26B zeigt, dass ähnliche Ergebnisse erhalten
wurden, wenn TO-PRO-1 zu Plasmid-DNA gegeben wurde, die entweder
mit Poly-L-Lysin oder dem kationischen Lipid DODAC in der Gegenwart
von 100 mM OGP, einem nicht-ionischen Detergens gemischt war.
-
BEISPIEL 16 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Stabilität
des hydrophopen ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplexes
in Detergens-Lösungen
(27) und die Instabilität in der Gegenwart zugegebener
Salze (28).
-
Plasmid-DNA
(10 μg)
wurde mit 40 nmol DODAC in einer Monophase nach Bligh und Dyer wie
in Beispiel 12 beschrieben gemischt. OGP wurde zugegeben, um eine
Konzentration von bis zu 20 mM (20 μmol in 1 mL) zu erreichen, bevor
die Probe in zwei Phasen getrennt wurde. Diese Konzentration war
die maximale Menge, die aus einer Stammlösung mit 2 M OGP zugegeben
werden konnte, ohne das Monophasensystem zu zerstören. Ungeachtet
der OGP-Konzentration trennten sich mehr als 99% der DNA in die
organische Phase ab, was die Stabilität der hydrophopen ladungsneutralisierten
Komplexe zeigte.
-
Die
Wirkung der Erhöhung
der Konzentrationen von NaCl auf die Stabilität des hydrophopen ladungsneutralisierten
Lipid-Nucleinsäure-Komplexes
wurde auch bewertet. Wie in 28 dargestellt
ist, war in der Gegenwart von 1 μmol
NaCl die Bindung von monavalentem kationischem Lipid an DNA vollständig gehemmt. Bei
dieser Konzentration liegt Na+ in einem
25-molaren Überschuss
bezogen auf die Menge an zugegebenem kationischem Lipid vor. Wie
erwartet war der Komplex zwischen DNA und dem polyvalenten Lipid
DOSPA in der Gegenwart von NaCl stabiler. Tatsächlich verursachte die Zugabe
von Na+ in einem 300fachen molaren Überschuss
bezogen auf DOSPA keine Abtrennung des ladungsneutralisierten Lipid-Nucleinsäure-Komplexes in
die wässrige
Phase.
-
BEISPIEL 17 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Einfluss der Bindung kationischer Lipide auf die DNA-Migration
durch Agarose-Gelelektrophorese.
-
29A zeigt die Beweglichkeitseigenschaften in Gel
der in der Gegenwart von OGP hergestellten ladungsneutralisierten
Lipid-Nucleinsäure-Komplexe im Vergleich
zu der von mit Poly-L-Lysin verdichteter DNA als Kontrolle. Spur
2 zeigt, dass die DNA/Poly-L-Lysin-Komplexe auf Nichtlipid-Basis
eine erheblich verminderte Beweglichkeit in einem Agarosegel zeigen.
Dieses Ergebnis steht im Einklang mit Untersuchungen, die gezeigt
haben, dass mit kationischen Liposomen verdichtete DNA eine makromolekulare
Struktur annimmt, die sich in einem angelegten elektrischen Feld
nicht bewegt (siehe Bertling et al., Biotechnol. Appl. Biochem. 13:
390–405
(1991)). Diese Wirkung kann eine Folge der Ladungsneutralisierung
und/oder Erhöhungen
der Molekülgröße sein.
Im Gegensatz dazu gibt es, wenn DNA mit kationischen Lipiden unter
den Bedingungen von Beispiel 12 gemischt wird, kein Anzeichen, dass
sich die Migration von DNA geändert
hat (siehe 29A, Spuren 3–5). Diese
Untersuchungen schaffen weitere Beweise, die nahe legen, dass an
DNA bindendes kationisches Lipid unter Verwendung der Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht zur Verdichtung von DNA führt. Veränderungen der DNA-Beweglichkeit wurden
jedoch beobachtet, wenn die Konzentration des kationischen Lipids über Ladungsverhältnisse
von kationischem Lipid zu DNA-Phosphat von 2 hinaus erhöht wurde
(siehe Spuren 6 bis 8). Beispielsweise führte die Zugabe von 320 nmol
DODAC zu einer Abnahme der in das Gel migrierenden DNA und einem
kleinen DNA-Anteil, der nahe des oberen Endes des Gels migrierte. Dies
zeigt, dass eine Verdichtung von DNA mit überschüssigen kationischen Lipiden
erreicht werden kann.
-
BEISPIEL 18 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Fähigkeit
kationischer Lipide, Plasmid-DNA vor enzymatischem Verdau zu schützen.
-
Um
die Fähigkeit
kationischer Lipide, Plasmid-DNA vor enzymatischem Verdau zu schützen, zu
bestimmen, wurde auch der durch DNase 1 vermittelte Abbau des Lipid-Nucleinsäure-Komplexes
(wie vorstehend beschrieben hergestellter Plasmid/DODAC-Komplex)
unter Verwendung von Agarose-Gelelektrophorese bewertet (siehe 29B). In diesen Versuchen wurde eine Lösung von
Plasmid in OGP mit einer ausreichenden Menge DNase 1 gemischt, um
nach 10minütiger
Inkubation bei 37°C
kleine DNA-Fragmente zu erzeugen (Spur 2). Spur 1 zeigt unverdautes
Plasmid als Kontrolle. Unter identischen Bedingungen waren die Komplexe
(mit dem monokationischen Lipid DODAC komplexiertes Plasmid) nicht
gegen die enzymatische Aktivität
von DNase 1 geschützt
(Spur 4). Aus dem Komplex in Abwesenheit von DNase 1 extrahierte
DNA zeigt intakte DNA (Spur 3). Dies schafft einen weiteren Nachweis,
dass die Nucleinsäuren
in den Lipid-Nucleinsäure-Komplexen
in einem unverdichteten Zustand vorliegen und für einen Abbau anfällig sind.
-
BEISPIEL 19 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen aus β-Gal, DODAC
und ESM.
-
Das
kationische Lipid DODAC, das nicht-kationische Lipid ESM und die
Nucleinsäure β-Gal-Plasmid wurden
unter Verwendung eines Detergens-Dialyse-Verfahren
gemäß der „Strategie
der Phasenumkehr" (siehe 30) wie folgt formuliert:
-
Einzelne
Lösungen
von DNA (10 μg
in 200 μL
von 200 mM wässrigem
OGP), DODAC (160 nmol in 400 μL
OGP) und ESM (160 nmol in 400 μL
OGP) wurden hergestellt. Die ESM- und DODAC-Lösungen wurden jeweils bei geringer
Leistung bei 10–20
Impulsen ultraschallbehandelt. Die DNA-Lösung
wurde dann zu der ESM-Lösung
gegeben und man ließ die
Mischung 0,5 Std. bei Raumtemperatur inkubieren. Die DODAC-Lösung wurde
langsam der DNA/ESM-Mischung zugegeben während die Mischung bei niedriger
Geschwindigkeit verwirbelt wurde. Die resultierende Mischung (1
mL) wurde in ein SPECTRA/POR-Dialyserohr, mwco: 12.000–14.000
(Fisher Scientific) gegeben und gegen jeweils 2 L sechs mal ausgetauschtem
destilliertem sterilem Wasser über
36 Stunden dialysiert. Die Größenverteilung
der gebildeten Komplexe wurde unter Verwendung der quasielastischen
Lichtstreuungs-(QELS-)Technik (Teilchenklassiergerät Nicomp
370, das bei einer Wellenlänge
von 632,8 nm betrieben wurde) bestimmt. 31 zeigt,
dass zwei Populationen von Teilchen beobachtet wurden, wobei eine
Gruppe 50 bis 150 nm und die zweite 500 bis 1000 nm groß war. Die relativen
Anzahlen von jeder hing von der Art des (der) verwendeten nicht-kationischen
Lipids (Lipide), der Menge und der Konzentration der zwei Lipid-Komponenten
und dem DNA/Lipid-Verhältnis
ab. Etwa 20–40% des
relativen Volumens der Mischung waren die kleineren Komplexe, die über 90%
der gesamten Teilchenanzahl ausmachten.
-
BEISPIEL 20 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Verdichtungszustand der DNA in dem Lipid-Nucleinsäure-Teilchen.
-
Der
fluoreszierende Farbstoff (TO-PRO-1) wurde verwendet, um den Verdichtungszustand
der DNA in dem Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
zu bewerten. Ein Aliquot von 200 μL
der Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
(der 2 μg
mit dem in Beispiel 19 angegebenen Ablauf vorbereitete Plasmid-DNA
enthielt) wurde mit 100 mM OGP auf 1 mL verdünnt. TO-PRO-1 wurde zugegeben,
sodass sich eine Endkonzentration von 1 μM ergab. Um die Fluoreszenz zu
messen, wurden spektrofluorometrische Messungen unter Verwendung
eines Lumineszenz-Spektrometers 50B (Perkin Elmer Ltd., Buckinghamshire,
England) mit einer Anregungswellenlänge von 509 nm und einer Emissionswellenlänge von
533 nm durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in 32 dargestellt, in
der die Werte als willkürliche
Fluoreszenzeinheiten ausgedrückt
sind. Wie 32 darstellt, ist Plasmid-DNA in
Lipid-Nucleinsäure-Komplexen,
die DODAC/ESM enthalten, verdichtet oder durch die Lipid-Komponente geschützt. Darüber hinaus
kann das Detergens (OGP) den Komplex lösen, um die Verdichtung der
DNA aufzuheben (siehe 32).
-
DNA
ist in DODAC/DOPE enthaltenden Lipid-Nucleinsäure-Teilchen für TO-PRO-1
bei einem Ladungsverhältnis
(+/–)
von 4 : 1 teilweise zugänglich,
jedoch ist bei 8 : 1 die DNA vollständig durch die Lipid-Komponente
geschützt.
Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Nucleinsäure (DNA) bei dem niedrigeren
Ladungsverhältnis
teilweise und bei dem höheren
Verhältnis
vollständig
verdichtet ist (32).
-
BEISPIEL 21 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel zeigt die Stabilität
von Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
in Phosphat-gepufferter Salzlösung
und in serumhaltigen Medien.
-
Eine
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen-Formulierung
wurde gemäß der in
Beispiel 19 beschriebenen Vorgehensweise hergestellt. Teile der
Formulierung (unter Verwendung von entweder ESM oder DOPE als das neutrale
Lipid) wurden mit PBS (140 mM NaCl, 10 mM Na2HPO4) oder serumhaltigem Medium zusammengegeben
und zwei Stunden bei 37°C
inkubiert. Die resultierenden Komplexe wurden isoliert und auf irgendwelche Veränderungen
in den Ergebnissen für
die QELS-Größe oder
die Transfektions wirksamkeit untersucht. Für keine der Formulierungen
wurde ein Unterschied ermittelt, was anzeigt, dass die Komplexe
weder durch Natrium noch durch Serumkomponenten zerstört wurden.
Ein Teil, der 10 Tage mit PBS inkubiert wurde, zeigte immer noch
eine sehr gute Transfektionswirksamkeit.
-
BEISPIEL 22 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Schutz von DNA gegen DNase 1, der durch die Lipid-Nucleinsäure-Teilchen
gewährt
wird.
-
Eine
Lipid-Nucleinsäure-Teilchen-Formulierung
aus 10 μg
DNA, 160 nmol DODAC und 160 nmol ESM in einem Gesamtvolumen von
1 mL wurde gemäß dem in
Beispiel 19 beschriebenen Verfahren hergestellt. Die Empfindlichkeit
der DNA in dieser Formulierung gegenüber einem Abbau durch DNase
1 wurde durch Mischen der Formulierung mit DNase 1 in der Gegenwart
von OGP (Ladungsverhältnis
1 : 1) bewertet. Die Menge von DNase 1 entsprach der, die nicht
komplexierte DNA bei 37°C
innerhalb von 10 Minuten abbaut. Die Reaktionen wurden nach 10 min
durch die Zugabe von 25 mM EDTA beendet. DNA wurde unter Verwendung
des Extraktionsverfahrens nach Bligh und Dyer in der Gegenwart von
150 mM NaCl extrahiert. Unter diesen Bedingungen dissoziiert der
Komplex aus kanonischem Lipid und DNA und die resultierende DNA
kann wirksam aus der wässrigen
Fraktion gewonnen werden. Diese DNA wurde mit 1/10 des Volumens
an 3 M Natriumacetat (pH 5,2) und 2,5 Volumina 95%igem Ethanol gefällt und
durch Zentrifugation bei 14.000 g bei 4°C für 30 min gewonnen. Das DNA-Pellet
wurde in sterilem destilliertem Wasser resuspendiert und einer Elektrophorese
auf einem 0,8%igen Agarosegel (Gibco, BRL) unterzogen. Die Ergebnisse
sind in 33 dargestellt. Wie
-
33 zeigt, stellen ESM enthaltende Komplexe einen
Schutz von DNA vor einem Abbau durch DNase 1 zur Verfügung.
-
BEISPIEL 23 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die In-vitro-Transfektion von CHO- oder B16-Zelllinien unter Verwendung von durch
das Verfahren aus Beispiel 19 hergestellten Lipid-Nucleinsäure-Teilchen.
-
Eine
In-vitro-Transfektion wurde unter Verwendung einer Zellkultur-Platte
mit 96 Vertiefungen (Costar, Cambridge, Massachusetts, USA) durchgeführt, die
50% zusammenfließendes
Wachstum von entweder Ovarialzelllinien des chinesischen Hamsters
(CHO) oder Melanomzelllinien der Maus (B16) enthielten. Angemessene
Mengen (etwa 6–50 μL) der Lipid-Nucleinsäure-Teilchen-Formulierung
(10 μg DNA/mL)
wurden mit 10% Serum enthaltendem Medium zu einem Endvolumen von
150 μL vorgemischt.
Das die Zellen umgebende Medium wurde unter Verwendung einer Nadelspritze
entfernt und durch das Lipid-Nucleinsäure-Teilchen in 10% Serum enthaltende
Medium ersetzt. Die Zellen und Komplexe wurden weitere 48 Std. bei
37°C inkubiert.
Die Transfektionswirksamkeit wurde unter Verwendung einer β-Gal-Färbung oder
eines Enzymaktivitätsassays untersucht.
Die Ergebnisse sind in 34 dargestellt.
-
Die
Transfektionsuntersuchung zeigte eine hervorragende Transfektionswirksamkeit
mit ESM enthaltenden Komplexen und mit DOPE enthaltenden Komplexen
(nicht dargestellt). Ein Ladungsverhältnis von kationischem Lipid
zu DNA von 3 : 1 bis 4 : 1 ergab die besten In-vitro Transfektionsergebnisse.
-
BEISPIEL 24 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Eigenschaften von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen, die wie
vorstehend beschrieben in der Gegenwart von 100 mM (A) oder 20 mM
(B) n-Octyl-β-D-glucopyranosid
(OGP) hergestellt wurden.
-
Der
Ablauf umfasst die Herstellung von Lösungen von pCMVβ-DNA in OGP
und gemischten Lipid-Detergens-Mizellen. DODAC und das neutrale
Lipid wurden in der gleichen Konzentration von OGP gelöst, die zum
Verdünnen
der DNA-Lösung
verwendet wurde. Um sicherzustellen, dass die Lipide vollständig gelöst waren,
wurden die Mischungen 5 min auf 50 °C erwärmt und kräftig verwirbelt. Es wurden
einzelne Lösungen
mit oder ohne neutralem Lipid hergestellt. War kein neutrales Lipid
einbezogen, wurde die DNA der DODAC-Lösung zugegeben und anschließend leicht
verwirbelt und dann 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Lag das neutrale
Lipid vor, wurde die DNA enthaltende Detergenslösung mit der das neutrale Lipid
enthaltenden Detergenslösung
gemischt. Diese Mischung wurde 30 min bei Raumtemperatur inkubiert
und dann einer das kationische Lipid DODAC enthaltenden Detergenslösung zugegeben.
Um das Detergens zu entfernen, wurden die Mischungen in Dialyse-Beutel überführt und
gegen sechsmal ausgewechseltes steriles Wasser über 72 Std. dialysiert. Das
Volumen jeder Probe betrug weniger als 1 mL.
-
Die
Bildung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
wurde durch Messen von Veränderungen
der 90°-Lichtstreuungsintensität bei 600
nm (Spaltbreite 2,5 nm) beurteilt. Diese Wellenlänge wurde verwendet, weil die Lichtstreuung
von Detergens-Mizellen alleine vernachlässigbar war, daher konnte die
Bildung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen überwacht
werden. Diese Technik wurde auch verwendet, um die Fähigkeit
von OGP zu untersuchen, vorab gebildete Liposomen aus DODAC oder
SM zu solubilisieren. Mehrschichtige Liposomen wurden bei einer
Lipid-Endkonzentration von 1,0 mM durch Hydratisieren von pulverförmigem Lipid
in destilliertem Wasser bei 60°C
hergestellt. Die Lipid-Suspensionen wurden unter Verwendung einer
Ultraschallsonde (Sonilier Cell Disrupter 350, Branson Sonic Power
Co. Danbury, CN) 5 min ultraschallbehandelt (100 Watt, 90% Arbeitszyklus,
bei 20 kHz), um eine homogene Suspension zu erzeugen. Für die Messung
der Lipidauflösung wurde
ein Aliquot der Lipid-Suspension
mit destilliertem Wasser auf eine Lipid-Endkonzentration von 0,2–1,0 mM
verdünnt.
Diese Lipid-Suspension wurde mit 200 mM OGP titriert und durch Pipettieren
gut gemischt. Die Lichtstreuungsintensität wurde bei Raumtemperatur
unter Verwendung eines Lumineszenz-Spektrometers 50B (Perkin Elmer) gemessen.
-
In
100 mM OGP gab es keine erheblichen Veränderungen der beobachteten
Lösungstrübung, wenn DNA
zu der gemischten DODAC/OGP-Mizellenlösung in
der Gegenwart und Abwesenheit von SM gegeben wurde. Nach 3 Stunden
Dialyse wurden die Lösungen
trübe und
die Lichtstreuung erhöhte
sich, eine Wiedergabe einer erhöhten
Teilchengröße und/oder
Aggregation. Nach 4,5 Std. wurde bei Systemen, die in der Abwesenheit
von SM hergestellt wurden, eine Abnahme der Lichtstreuung beobachtet,
ein Ergebnis der Bildung größerer sichtbarer
Aggregate. Wurden die Proben in 20 mM OGP hergestellt (35B), einer Konzentration, die nahe der kritischen
Mizellenbildungskonzentration von OGP in der Abwesenheit zugegebener
Lipide war, erhöhte
sich die Lichtstreuung zu dem Zeitpunkt, an dem DNA den DODAC/OGP-Mizellen
zugegeben wurde. Diese Zunahme der Trübung zeigt eine spontane Teilchenbildung
runder gemischter Mizellen an. Es ist daher unwahrscheinlich, dass
sich Lipidvesikel unter Bedingungen bilden, bei denen die Detergens-Konzentration gleich
oder größer als
20 mM ist. Die Bildung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen in der Gegenwart von 20 mM OGP
beruht wahrscheinlich nicht auf einer durch DNA vermittelten Aggregation
kationischer Liposomen.
-
Wir
nehmen an, dass die Bildung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen das Ergebnis
des hydrophoben Lipid-DNA-Komplexes ist, der eine Struktur annimmt,
die einen Kontakt der Lipid-Acylkette mit Wasser minimiert.
-
Die
physikalischen Eigenschaften der Nucleinsäure-Lipid-Teilchen, die sich
entweder spontan oder nach Entfernung von Detergens geformt hatten,
sind in Tabelle 3 und 37 zusammengefasst.
Die bewerteten Parameter umfassen (i) Teilchengröße gemäß Abschätzung durch QELS und Elektronenmikroskopie,
(ü) der
beobachtete Grad der Aggregation/Ausflockung und (iii) eine Untersuchung
der TO-PRO-1-Bindung, ein Interkalationsmittel, das fluoresziert,
wenn es an DNA gebunden ist.
-
Da
angenommen wird, dass die Bildung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen von der
Bindung von kationischem Lipid an DNA abhängig ist, wurden Teilcheneigenschaften
unter Bedingungen untersucht, bei denen das Ladungsverhältnis von
kationischem Lipid zu anionischem Phosphat von 1 : 1 bis 8 : 1 variiert
wurde. Unter Bedingungen, bei denen eine Teilchenbildung nach Entfernung
von Detergens (d. h. Lipid- und DNA-Mischungen hergestellt in 100
mM OGP) auftrat, waren die resultierenden Teilchen groß (> 2000 nm) und aggregiert (Tabelle
3). Diese Tendenz zum Aggregieren hing vom Ladungsverhältnis ab.
-
Nach
Bildung der Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
nahm die DNA eine Struktur an, die einer Interkalation von TO-PRO-1
nicht zugänglich
war, was nahe legt, dass die DNA verdichtet war. Es sollte angemerkt
werden, das ein Verdichtungsindex von 1,0 dem entspricht, der erhalten
wird, wenn DNA durch die Zugabe von Polylysin verdichtet wird (Reimer
et al., 1995).
-
Wenn
niedrige Detergens-Konzentrationen (20 mM OGP) verwendet wurden,
um eine spontane Bildung von Nucleinsäure-Lipid-Teilchen zu för dern, gab
es keine erhebliche Änderung
der Teilchengröße oder des
Aggregationszustands als Funktion der Entfernung von Detergens mit
Ausnahme bei Ladungsverhältnissen
von 1 : 1 und 1,5 : 1 (Tabelle 3), bei denen erhebliche Erhöhungen der
Teilchengröße beobachtet
wurden.
-
Wie
in 37A dargestellt ist, zeigten
die QELS-Daten, dass bei Proben, die mit einem Ladungsverhältnis von
2 : 1 hergestellt wurden, die Teilchen homogen waren und einer Gauss'schen Verteilung
folgten mit einem mittleren Durchmesser von 59 ± 38 nm.
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Dieses
Ergebnis ist vergleichbar mit Beobachtungen, die mit Negativfärbung-Elektronenmikroskopie gemacht
wurden (37B). Nucleinsäure-Lipid-Teilchen wurden
unter Verwendung von zwei Verfahren durch Elektronenmikroskopie
(EM) bewertet. Zuerst wurden die Proben für die Negativfärbung-EM
durch Aufgeben eines Tropfens einer konzentrierten Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierung
(3 mM Lipid) auf einen beschichteten FORMVAR-Nickelträger vorbereitet.
Nach 1 min wurde die Probe vorsichtig unter Verwendung von Filterpapier
abgezogen und mit einer 2,5%igen Ammoniummolybdat-Lösung gefärbt. Die
gefärbten
Proben wurden sofort untersucht und unter Verwendung eines bei 80
Kv betriebenen Elektronenmikroskops EM10CR von Carl Zeiss fotografiert.
Zweitens wurden Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
für eine
Gefrierbruch-EM hergestellt, wobei eine Probe konzentrierter Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierung (15
mM Lipid) mit Glycerin (25% Vol./Vol.) gemischt wurde, in einem
Freonbrei gefroren wurde und unter Einsatz eines BAF 400D-Geräts von Balzers
einem Gefrierbruch unterzogen wurde. Mikrofotografien wurden unter
Verwendung eines Elektronenmikroskops Modell JEM-1200EX von JEOL erhalten.
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Die
aus der elektronenmikroskopischen Gefrierbruch-Analyse der Teilchen
erhaltenen Daten (37C) zeigten, dass es ungeachtet
der Probenkonzentration (bis zu 15 mM Gesamtlipid) nur wenige Zonen
in der Gefrierbruch-Kopie gab, die Bruchoberflächen aufwiesen, die für zweischichtige
Membranstrukturen typisch sind. Stattdessen wurden viele Erhebungen
auf der Kopie detektiert. Dies steht im Einklang mit der Annahme,
dass unter den hier beschriebenen Abläufen eher Teilchen als Liposomen
gebildet wurden.
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Die
DNA war nach spontaner Teilchenbildung für TO-PRO-1 zugänglich,
und es wurden typischerweise Verdichtungsindizes von weniger als
0,05 vor der Entfernung des Detergens gemessen. Dieses Ergebnis war
unerwartet und legt nahe, dass eine Teilchenbildung kein Indikator
dafür ist,
ob DNA verdichtet ist. Nach der Entfernung des Detergens wurde keine
TO-PRO-1-Interkalation beobachtet, und die resultierenden DNA-Verdichtungsindizes
waren hoch (= 1,0) (Tabelle 3).
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Tabelle
3. Eigenschaften von Lipid-DNA-Teilchen, die mit pCMVβ/DODAC/SM
gebildet sind und unter Verwendung von 20 mM und 100 mM OGP hergestellt
sind, vor und nach der Dialyse
Mittlerer Durchmesser ± SD (nm)
b
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DNA-Stabilitätstest
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Um
die Schutzwirkung von Lipiden auf DNA zu bewerten, wurden 100 μl der 1 μg pCMVβ-DNA enthaltenden
Formulierungen mit 0,67 Einheiten DNase 1 bei 37°C 20 min in der Gegenwart von
Puffer (0,05 M Tris-HCl pH 8,0, 0,01 M MgSO4,
0,1 mM Dithiothreitol) oder 20 mM OGP inkubiert. Die enzymatischen
Reaktionen wurden durch die Zugabe von 5 μl 0,5 M EDTA und 3 μl 5 M NaCl
beendet. DNA wurde unter Verwendung eines abgewandelten Extraktionsvorgangs
nach Bligh und Dyer (Reimer et al., 1995) extrahiert. Unter diesen
Bedingungen dissoziierten Lipid und DNA und die resultierende DNA
wurde wirksam in der wässrigen Phase
wiedergefunden. Die DNA wurde mit 1/10 Volumen Natriumacetat (pH
5,2) und 2,5 Volumina 95%igem Ethanol bei –20°C für 30 min ausgefällt und
durch Zentrifugation bei 12.000 × g für 30 min bei 4°C in einer Mikrozentrifuge
(Eppendorf) gewonnen. Das DNA-Pellet wurde in 10 μl sterilem
destilliertem Wasser resuspendiert und einer Elektrophorese auf
einem 0,8%igem Agarosegel in TBE-Puffer (89 mM Tris-Borat, 2 mM EDTA,
pH 8,0) unterzogen.
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Um
die Eigenschaften der Nucleinsäure-Lipid-Teilchen,
die als Folge der Komplexbildung aus DNA und kationischem Lipid
gebildet wurden, weiter festzulegen, untersuchten wir, ob die DNA
in den Nucleinsäure-Lipid-Teilchen gegen die
Endonuclease-Aktivität
von DNase 1 geschützt
war. Dies ist eine wichtige Eigenschaft, da wir diese Systeme für einen
In-vitro- und In-vivo-DNA-Transfer
entwickeln. Die in 38A dargestellten Ergebnisse
zeigen, dass nach Entfernung des Detergens die DNA innerhalb des
Teilchens in der Gegenwart von DNase 1 intakt blieb (Spuren 5 und
7). Interessanterweise blieb DNA innerhalb von Teilchen, die sich
spontan in der Gegenwart 20 mM OGP gebildet hatten, sogar ohne Detergens-Entfernung in der
Gegenwart von DNase 1 intakt (38B,
Spur 5).
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BEISPIEL 25 (Vergleichsbeispiel)
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Dieses
Beispiel erläutert,
dass die wie in Beispiel 24 beschrieben hergestellten Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
als Plasmid-Abgabesystem in vitro brauchbar sind.
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CHO-Zellen
(American Type Tissue Culture, Rockville, MD) wurden mit 2 × 104 Zellen pro Vertiefung auf eine Kulturplatte
mit 96 Vertiefungen (Costar, Cambridge, MA) in mit 5% fetalem Rinderserum
(FBS) angereichertem αMEM
plattiert. Die Zellen wurden 24 Std. in einem Inkubator mit 37°C und 5%
CO2 gezüchtet und
waren zum Zeitpunkt der Transfektion zu 40–50% zusammengewachsen. Die
Medien wurden von den Zellen vor der Zugabe von 100 μl verdünnter Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierungen entfernt,
die aus 25 μl Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierung hergestellt
wurden, die 0,3–1,2 μg DNA und
75 μl mit
10% FBS angereichertes αMEM
enthielt. Die Zellen wurden 4 Std. bei 37°C inkubiert vor der Zugabe von
100 μl αMEM (10%
FBS), das 100 μg/ml
Gentamicinsulfat enthielt. Die Zellen wurden weiter zwei Tage bei
37°C inkubiert und
dann auf β-Galactosidase-Aktivität geprüft. Die
Medien wurden aus jeder Vertiefung entfernt und 30 μl eines Zelllysepuffers
(0,1% Triton X-100, 250 mM Na2HPO4, pH 8,0) wurde zugegeben. Anschließend wurden 50 μl Rinderserumalbumin
(0,5% in Phosphatpuffer, pH 8,0) jeder Vertiefung zugegeben und
anschließend wurden
150 μl Chlorphenolrot-Galactopyranosid
(CPRG, 1 mg/mL in 60 mM Na2HPO4,
1 mM MgSO4, 10 mM KCl, 50 mM β-Mercaptoethanol)
zugegeben. Die Absorption bei 590 nm wurde auf einem Mikrotiterplatten-Lesegerät Titertek
Multiscan 310C (Flow Laboratories, Mississauga, ONT) an verschiedenen
Zeitpunkten abgelesen und die resultierenden optischen Dichten wurden
in mU β-Galactosidase
unter Verwendung einer Standardkurve, die für jede Platte erhalten wurde,
umgewandelt. Alle Assays wurden in mindestens 3 Vertiefungen pro
Platte beurteilt und die Werte sind als Mittelwerte ± Standardabweichungen
angegeben.
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Transfektions-Untersuchungen
an Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO) unter Verwendung von
Nucleinsäure-Lipid-Teilchen,
die unter Verwendung von 100 mM OGP hergestellt wurden, sind in 39 dargestellt und werden durch Enzymproduktion
(β-Galactosidase-Aktivität) als das
Endprodukt des Gentransfers bewertet. Nur solche Systeme, die > 2000 nm groß waren,
waren bei der Transfektion von Zellen wirksam. Die Transfektionswirksamkeit
für diese
Systeme erhöhte
sich mit steigendem (Ladungs-)Verhältnis von kationischem Lipid
zu DNA-Nucleotidphosphat von 1 : 1 bis 4 : 1 (39A). Anders als bei Ergebnissen mit vorab gebildeten
Liposom-DNA-Aggregaten (siehe z. B. Jarnagin et al., 1992) wurde
jedoch die Transfektion nicht durch die Gegenwart von Serum beeinträchtigt.
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Daten
für die
durch Teilchen induzierte Zelltoxizität sind in 39B als Verminderung der Enzymaktivität/Vertiefung
mit steigenden Mengen der Nucleinsäure-Lipid-Teilchen-Formulierung
gezeigt.
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Ein
erheblicher Unterschied zwischen vorab gebildeten Liposom-DNA-Aggregaten und den
Nucleinsäure-Lipid-Teilchen
betrifft die Verwendung von DOPE als Helferlipid, das für eine optimale
Transfektion erforderlich ist (Felgner & Ringold, 1989; Smith et al., 1993,
Farhood et al., 1995). Wie in 39C gezeigt
ist, waren große
Teilchen, die unter Verwendung des Detergens-Dialyse-Verfahrens
mit DODAC und SM hergestellt wurden, effektiver bei der Transfektion
von CHO-Zellen in vitro als unter Verwendung von DODAC und DOPE
hergestellte Teilchen.
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BEISPIEL 26 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Einschluss von Plasmid-DNA in ein Lipid-Vesikel durch das Detergens-Dialyse-Verfahren
unter Verwendung verschiedener kationischer Lipide. Das Dialyse-Verfahren
ist wie vorstehend für
DODAC beschrieben (BEISPIEL 1). Die Menge von eingefangenem Plasmid
mit unterschiedlichen Mol-% der verschiedenen kationischen Lipide
wurde durch DEAE-Sepharose-Chromatographie (in BEISPIEL 2 beschrieben)
bestimmt. Die Einfangwirksamkeit war für alle mit ungefähr 50 bis
60% Plasmid-DNA geprüften
kationischen Lipide ähnlich.
Die in der Formulierung für
einen optimalen Plasmideinschluss erforderliche Konzentration kationischer
Lipide betrug 6,5% für
DOTMA, DSDAC und DODMA-AN in 41(a);
8% DODAC und DMRIE in 41(b); DCchol
in 41(c).
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BEISPIEL 27 (Vergleichsbeispiel)
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Dieses
Beispiel zeigt die Stabilität
von Plasmid enthaltenden Vesikeln, die mit unterschiedlichen kationischen
Lipiden hergestellt wurden. Die Serumbeständigkeit und der Schutz des
Plasmids vor Serumnucleasen wurden durch das in BEISPIEL 3 beschriebene
Verfahren bestimmt. Stabilität
und Schutz waren bei allen mit den unterschiedlichen kationischen
Lipiden erhaltenen Zubereitungen ähnlich. Als Beispiele sind
die Elutionsprofile für
Zubereitungen, die DODAC, 42(a), DOTMA, 42(b) und DSDAC, 42(c) enthalten, nach
Inkubation in Mäuseserum
für 30
min bei 37°C
angegeben.
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BEISPIEL 28 (Vergleichsbeispiel)
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Dieses
Beispiel erläutert
den Einschluss von Plasmid-DNA mit dem ionisierbaren Lipid AL-1
(pKa = 6,6) durch das Dialyse-Verfahren
(wie in BEISPIEL 1 beschrieben). AL-1 ist bei saurem pH-Wert positiv
geladen und neutral bei pH > 7.
Unterschiedliche Konzentrationen von AL-1 wurden in den Lipid-Formulierungen bei
pH 4,8 bzw. pH 7,5 verwendet. Die Menge an eingeschlossener DNA
wurde unter Verwendung des PicoGreen-Assays bestimmt. Zuerst wurde nicht
eingeschlossene DNA durch Anionenaustauschchromatographie entfernt
und die eingefangene DNA nach Solubilisierung der Lipid-Vesikel
in Detergens mit PicoGreen bestimmt. Der Einschluss von Plasmid-DNA
unter Verwendung von DODAC ist als Vergleich dargestellt. Bei pH 4,8
wurde ein maximaler Einschluss von ungefähr 75% Plasmid-DNA mit 8% AL-1 ähnlich wie
bei der DODAC-Formulierung
bei pH 7,5 erreicht. Jedoch wurde mit AL-1 bei pH 7,5 kein DNA-Einfang
erhalten. 43. Dies zeigt deutlich das
Erfordernis positiv geladener Lipide für einen DNA-Einfang.
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BEISPIEL 29 (Vergleichsbeispiel)
-
Dieses
Beispiel zeigt die Stabilität
der mit AL-1 bei pH 4,8 gebildeten, Plasmid enthaltenden Vesikel und
den Schutz der eingefangenen DNA vor Abbau durch Serumnucleasen
bei pH 7,5. 3H-DNA und 14C-CHE (Cholesterylhexadecylether)
wurden verwendet, um die DNA bzw. das Lipid zu verfolgen. Die mit
AL-1 bei pH 4,8 gebildeten Vesikel wurden in Mäuseserum für 1,5 Std. bei 37°C und pH
7,5 inkubiert. Die nicht eingeschlossene DNA wurde in den für die Seruminkubation
verwendeten Zubereitungen nicht entfernt. Nach Inkubation in Serum
wurden die Vesikel auf einer Sepharose-CL6B-Säule getrennt. Lipid und DNA
wurden in den verschiedenen Fraktionen durch Radioaktivität detektiert. 44. Ungefähr
60% der DNA war vor Serumnucleasen geschützt. Wurden mit AL-1 bei pH
7,5 gebildete Vesikel in Serum inkubiert, wurde praktisch die gesamte DNA
abgebaut und als von Lipiden getrennte Fragmente eluiert. 45.
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BEISPIEL 30
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Beispiel
30 zeigt die Wirkung der PEG-Ceramid-Konzentration auf die Einschlusswirksamkeit
durch das Dialyse-Verfahren mit 7,5% DODAC und DOPE. Die nicht eingeschlossene
DNA in den verschiedenen Formulierungen mit verschiedenen PEG-C14-Konzentrationen
wurde durch DEAE-Sepharose-CL6B-Chromatographie abgetrennt. Wiedergefundene
DNA und Lipid sind als Funktion von % PEG-C14 dargestellt. Der beste
Einfang wurde mit 10 Mol-% PEG-C14 erhalten. 46.
Jedoch zeigt ein neuerer Versuch einen optimalen Einfang im Bereich
von 10 bis 15 Mol-% (Daten nicht dargestellt).
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VII. Schlussfolgerung
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Wie
vorstehend erläutert,
umfasst die vorliegende Erfindung neue Lipid-Nucleinsäure-Komplexe und Verfahren
zu ihrer Herstellung. Bei einer Anzahl von Ausführungsformen können hydrophobe
DNA-Zwischenprodukte isoliert werden, und die DNA liegt in einer
unverdichteten Form vor, wie durch Farbstoffbindung und DNase-1-Empfindlichkeit
gemessen wurde. Diese Komplexe können
bei der Herstellung anderer Lipid-Nucleinsäure-Teilchen verwendet werden.
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In
weiteren Ausführungsformen
schafft die Erfindung Verfahren zur Herstellung serumbeständiger Nucleinsäure-Lipid-Teilchen,
die für
die Transfektion von Zellen sowohl in vitro als auch in vivo brauchbar
sind.
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Die
für die
Herstellung und Verwendungen der verschiedenen Nucleinsäure-Teilchen
beschriebenen Verfahren können
mit im Wesentlichen jeder Nucleinsäure verwendet werden, die in
einem lipophilen Zustand existiert, wenn sie mit einem geeigneten
kanonischen Lipid komplexiert wurde. Beispiele für einige Konstrukte umfassen
solche, die Adenonsin-Deaminase,
den Rezeptor für
Lipoproteine niedriger Dichte bei familiärer Hypercholesterinämie, das
CTFR-Gen bei Mukoviszidose, Galactocerebrosidase bei Gaucher's Syndrom und Dystrophin
oder Utrophin in Muskelzellen bei Duchenne's Muskeldystrophie kodieren.