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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung in einem Verfahren
zur Herstellung von Plasmid-Liposom-Komplexen für eine in vivo Transfektion
eines Gens, und betrifft Zusammensetzungen, die durch das Verfahren
hergestellt werden.
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Druckschriften
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- Felgner J. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 7413-7417
(1987);
- Felgner J. et al., J. Tiss. Cult. Meth. 15: 63-68 (1993);
- Gao X. und Huang L., Biochemistry 35: 1027-1036 (1996);
- Guo L. et al., Journal of Liposome Research 3(1): 51-70 (1993);
- Li S. und Huang L., Journal of Liposome Research, 6(3): 589-608
(1996);
- Mulligan R. S., Science 260: 926-932 (1993);
- Morishita R. et al., J. Clin. Invest. 91: 2580-2585 (1993);
- Rose J. K., US-Patent Nr.
5,279,833 (1994);
- Trubetskoy V. S. et al., Biochimica et Biophysica Acta 1131:
311-313 (1992);
- Wagner E. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 4255-4259 (1991).
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Hintergrund der Erfindung
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Eine
Vielzahl von Verfahrensweisen wurde entwickelt, um die Übertragung
von genetischem Material in spezielle Zellen zu erleichtern, z.
B. eine Gen-Therapie. Diese Verfahrenweisen sind nützlich sowohl
für einen
Gen-Transfer in vivo als auch ex vivo. Im erstgenannten Verfahren
wird ein Gen direkt in ein Subjekt eingeführt (intravenös, intraperitoneal,
in Form eines Aerosols usw.). Bei einem ex vivo- (o der in vitro-)Gen-Transfer
wird das Gen in Zellen eingeführt,
und zwar nach Entfernung der Zellen aus einem speziellen Gewebe
eines Individuums. Die transfektierten Zellen werden dann zurück in das
Subjekt eingeführt.
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Abgabe-Systeme
zum Erreichen einer in vivo- und ex vivo-Gen-Therapie schließen ein: virale Vektoren wie
beispielsweise einen retroviralen Vektor oder Adenovirus-Vektoren,
eine Mikroinjektion, eine Elektroporation, eine Protoplasten-Fusion,
Calciumphosphat und Liposome (Felgner et al., 1987; Mulligan, 1993;
Morishita et al., 1993).
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Eine
liposomal vermittelte Gen-Therapie hat beispielsweise die Verwendung
kationischer Liposomen eingeschlossen, die aus LIPOFECTIN gebildet
wurden, einem Reagenz, das aus einem kationischen Lipid und einem
neutralen Lipid besteht (Felgner et al., 1989, 1993). Andere liposomal
vermittelte Verfahren einer Gen-Therapie wurden beschrieben (Trubetskoy
et al., 1992; Morishita et al., 1993; Rose, 1994), worin elektrostatische
Komplexe von kationischen Liposomen und DNS gebildet werden. Noch
jüngere
Ansätze
für Liposomen-basierte Transfektions-Zusammensetzungen
haben ein Polykation wie beispielsweise Protamin oder Polylysin
eingeschlossen, um die DNS an die Lipid-Teilchen zu binden (Wagner
et al., 1991) oder die DNS zu kondensieren (Gao und Huang, 1996;
Li und Huang, 1996).
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Jedoch
haben die liposomal vermittelten Gen-Therapie-Verfahren und Zusammensetzungen, die
bis heute beschrieben wurden, Beschränkungen erfahren, einschließlich beispielsweise
die Toxizität
von LIPOFECTIN, die große
Größe von DNS-Liposom-Komplexen
und ziemlich schlechte in vivo-Transfektions-Effizienz.
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Es
wäre daher
wünschenswert,
einen DNS-Plasmid-Liposom-Komplex
herzustellen, der relativ nicht-toxisch ist, eine Größe für eine intravenöse Verabreichung
aufweist und eine hohe Transfektions-Effizienz aufweist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird bereitgestellt eine Zusammensetzung von Plasmid-Liposom-Komplexen
zur Verwendung beim Transfektieren einer Wirts-Zelle mit einem Gen,
das in einem Plasmid enthalten ist, umfassend
- – kondensierte
Plasmid-Moleküle,
wobei die Moleküle
kondensiert sind mit einem polykationischen kondensierenden Mittel
und suspendiert sind in einem wässrigen
Medium, das eine nicht als Elektrolyt vorliegende gelöste Substanz
enthält,
wobei das Medium eine Ionenstärke
aufweist, die geringer ist als die Ionenstärke einer 10 mM Lösung, die
ein einwertiges, ionisierbares Salz enthält, und
- – kationische
Liposomen, die ein eine Diacyl-Kette umfassendes, kationisches,
Vesikel-bildendes Lipid, Dimethyldioctadecylammoniumbromid (DDAB),
N-[1-(2,3-Ditetradecyloxy-)propyl-]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammonium-bro-mid
(DMRIE) N-[1-(2,3-Dioleyloxy-)propyl-]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DORIE) oder N-[1-(2,3-Dioleyloxy-)propyl-]N,N,N-tri-methylammoniumchlorid
(DOTMA) umfassen, worin die Komplexe ein Verhältnis von Liposom-Lipid zu Plasmid
von größer als
5 nMol Liposom-Lipid/μg Plasmid
und weniger als 25 nMol Liposom-Lipid/μg Plasmid
aufweisen und eine homogene Größe von weniger
als 200 nm aufweisen.
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In
einer Ausführungsform
sind die kondensierten Plasmid-Moleküle DNS-Plasmid-Moleküle, die
ein Gen enthalten, das gewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus Genen, die für den Regulator der Transmembran-Leitfähigkeit
bei cystischer Fibrose, Faktor VIII, Interleukin-2 oder p53 kodieren.
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In
einer Ausführungsform
ist das kondensierende Mittel ein Polykation, das gewählt ist
aus Historien, Poly-1-glutamin, Protamin, Melittin und Polymyxin
B. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das kondensierende Mittel ein Histon, das gewählt ist
aus Gesamt-Histon, Histon-1 und Histon-4.
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In
einer weiteren Ausführungsform
liegt das Verhältnis
von Liposom-Lipid zu Plasmid zwischen 8 und 18 nMol Liposom-Lipid/μg Plasmid.
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Vorzugsweise
ist der nicht als Elektrolyt vorliegende osmotische gelöste Stoff
Glucose, Sucrose oder Dextran.
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Die
kationischen Liposome können
umfassen ein kationisches, Vesikel-bildendes Lipid, das gewählt ist
aus Dimethyldioctadecylammoniumbromid (DDAB), 1,2-Dioleyloxy-3-(trimethylamino-)propan
(DOTAP), N-[1-(2,3-Ditetradecyloxy-)propyl-]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DMRIE), N-[1-(2,3-Dioleyloxy-)propyl-]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DORIE), N-[1-(2,3-Dioleyloxy-)propyl-]N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(DOTMA).
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In
einer weiteren Ausführungsform
schließen
die kationischen Liposome weiter ein neutrales, Vesikel-bildendes
Lipid ein. In noch einer weiteren Ausführungsform schließen die
kationischen Liposome weiter Cholesterin ein.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
haben die kationischen Liposome eine Oberflächen-Beschichtung aus hydrophilen
Polymer-Ketten, indem sie ein Vesikel-bildendes Lipid einschließen, das
mit einem derartigen hydrophilen Polymer derivatisiert ist. In einer
Ausführungsform
ist wenigstens ein Teil der hydrophilen Polymer-Ketten mit einem
Vesikel-bildenden
Lipid über
eine lösbare
Bindung verbunden, z. B. eine Bindung, die wirksam ist, die hydrophilen
Polymer-Ketten in
Response auf einen existierenden oder einen induzierten physiologischen
Zustand freizusetzen. Die Plasmid-Liposom-Komplexe können weiter einen Liganden einschließen, der
an distale Enden der hydrophilen Polymer-Ketten gebunden ist, und
zwar für
ein Liganden spezifisches Binden an ein Rezeptor-Molkül an einer
Zielzell-Oberfläche.
Beispielsweise und in einer bevorzugten Ausführungsform ist das hydrophile
Polymer Polyethylenglycol.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
von Plasmid-Liposom-Komplexen bereit, das die Schritte umfasst,
dass man
als kondensierendes Mittel zum Kondensieren der Plasmid-Moleküle ein Polykation
auswählt,
das gewählt
ist aus Histonen, Poly-1-Glutamin, Protamin, Melittin oder Polymyxin
B;
als Medium zum Suspendieren der kondensierten Plasmid-Moleküle, ein
wässriges
Medium wählt,
das einen nicht als Elektrolyt vorliegenden gelösten Stoff enthält, wobei
das Medium eine Ionenstärke
aufweist, die geringer ist als die Ionenstärke einer 10 mM Lösung, die
ein einwertiges ionisierbares Salz enthält;
ein Verhältnis von
Liposom-Lipid zu Plasmid größer als
5 nMol Liposom-Lipid/μg
Plasmid und weniger als 25 nMol Lipo som-Lipid/μg Plasmid wählt, worin die Plasmid-Liposom-Komplexe eine homogene
Größe von weniger
200 nm aufweisen;
die Plasmid-Moleküle kondensiert; und
die
kondensierten Plasmide mit einer Suspension von kationischen Liposomen
mischt, die ein kationisches, Vesikel-bildendes Lipid mit einer Diacyl-Kette,
Dimethyldioctadecylammoniumbromid (DDAB), N-[1-(2,3-Ditetradecyloxy-)propyl-]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DMRIE), N-[1-(2,3-Dioleyloxy-)propyl-]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammonium-bromid
(DORIE) oder N-[1-(2,3-Dioleyloxy-)propyl-]N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(DOTMA) umfasst, und so die Plasmid-Liposom-Komplexe bildet.
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Die
Plasmid-Liposom-Komplexe gemäß der Erfindung
können
verwendet werden zum Transfektieren einer Wirts-Zelle mit einem
in einem DNS-Plasmid enthaltenen Gen, wobei das DNS-Plasmid ein Gen enthält, das
gewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus Genen, die für Faktor VIII, Interleukin-2
oder p53 kodieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Plasmid-Liposom-Komplex
zur Verwendung beim Transfektieren einer Wirts-Zelle in der Lunge
eines Subjekts bzw. Patienten mit einem DNS-Plasmid, das den Regulator
der Transmembran-Leitfähigkeit
bei zystischer Fibrose enthält,
oder für
Lungen-Karzinome, Zytokine wie beispielsweise Interleukin-2 oder
Tumor-Suppressor-Gene wie beispielsweise p53.
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Diese
und andere Aufgaben und Merkmale der Erfindung werden noch vollständiger offenbar,
wenn die folgende detaillierte Beschreibung der Erfindung im Zusammenhang
mit den beigefügten
Figuren gelesen wird.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
ein Computer-erzeugtes Bild einer Elektronen-Mikro-Photographie eines Plasmids, das
mit dem polykationischen Polymer Gesamt-Histon kondensiert ist.
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2 ist
ein Computer-erzeugtes Bild einer Elektronen-Mikro-Photographie eines Polykation-kondensierten
Plasmids, das mit kationischen Liposomen in Übereinstimmung mit der Erfindung
komplexiert ist.
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3A-3B sind
Computer-erzeugte Bilder von kryogenen (3A) und
Gefrier-Bruch- (3B) Transmissions-Elektronen-Mikrophotographien
eines Polykation-kondensierten
Plasmids, das mit kationischen Liposomen in Übereinstimmung mit der Erfindung
komplexiert ist.
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4 ist
ein Diagramm, das die Größe (in nm,
gemessen durch dynamische Licht-Streuung) von Plasmid-Liposom-Komplexen zeigt,
die in Übereinstimmung
mit der Erfindung hergestellt wurden.
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5 ist
ein Diagramm des Teilchendurchmessers (in nm, gemessen durch dynamische
Licht-Streuung) als Funktion der Lagerzeit bei 4°C für Plasmid-Liposom-Komplexe
gemäß der Erfindung.
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6 ist
ein Diagramm von Prozentmenge an injizierter Dosis, als Funktion
der Zeit nach intravenöser Injektion
in Mäuse,
von markierten Plasmid-Liposom-Komplexen gemäß der Erfindung.
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7A-7E zeigen
eine Luciferase-Expression (in relativen Licht-Einheiten; relativ
light units; RLU)/10 s/mg Protein in der Lunge (7A)
in der Leber (7B), im Herzen (7C),
in der Milz (7D) und in der Niere (7E)
für Plasmid-Liposom-Komplexe,
die mit Gesamt-Histon
hergestellt wurden.
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8A-8E zeigen
eine Luciferase-Expression (in relativen Licht-Einheiten, RLU)/10
s/mg Protein in der Lunge (8A), in
der Leber (8B), im Herzen (8C),
in der Milz (8D) und in der Niere (8E)
für Plasmid-Liposom-Komplexe,
die mit Histon H1 hergestellt wurden.
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9A-9E zeigen
eine Luciferase-Expression (in relativen Licht-Einheiten, RLU)/10
s/mg Protein in der Lunge (9A), in
der Leber (9B), im Herzen (9C),
in der Milz (9D) und in der Niere (9E)
für Plasmid-Liposom-Komplexe,
die mit Histon H4 hergestellt wurden.
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10A-10E zeigen eine Luciferase-Expression
(in pg Luciferase/mg Protein) in der Lunge (10A),
in der Leber (10B), im Herzen (10C), in der Milz (10D)
und in der Niere (10E) für Plasmid-Liposom-Komplexe, die mit
Poly-1-glutamin, Melittin oder Polymyxin B als kationische Kondensierungsmittel
hergestellt wurden.
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11A-11B zeigen eine Luciferase-Expression
in der Lunge (11A) und in der Leber (11B) als Funktion der Zeit (in Tagen) für Plasmid-Liposom-Komplexe,
die bei 4°C
gelagert wurden.
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12 zeigt
Luciferase in verschiedenen Geweben (in pg/mg Protein) zum Zeitpunkt
von 24 h nach intravenöser Verabreichung
in Mäusen)
von Plasmid-Liposom-Komplexen als Funktion der Mikrogramme von Luciferase
tragendem Plasmid.
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13 zeigt
eine Luciferase-Aktivität
(in RLU/mg Protein) in verschiedenen Geweben 24 Stunden nach intravenöser Verabreichung
von Plasmid-Liposom-Komplexen.
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14A-14B zeigen die Prozentzahl an überlebenden
Tieren als Funktion von Tagen nach Inokulieren mit Lewis-Lungen-Metastase
bei Tieren, die mit Plasmid-Liposom-Komplexen behandelt wurden, einschließlich der
Plasmide pHSVtk (14A), pCMVp53 (14B) und pCMVIL2 (14C).
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15 ist
eine Graphik, die das Körpergewicht
(in Gramm) von Mäusen
im Anschluss an eine Verabreichung von Plasmid-Liposom-Komplexen zeigt, die mit einem
pNSL-Plasmid hergestellt wurden, das für Luciferase kodiert als Funktion
der Zeit (in Tagen). Die Mäuse
wurden an den Tagen 1, 8, 15, 22 und 28 behandelt, wie durch die
Zeile in der Graphik angezeigt ist, und zwar mit Kochsalzlösung (Plus-Symbole)
und Plasmid-Liposom-Komplexen bei Dosierungen von 50 μg Plasmid
(offene Kreise), 75 μg
Plasmid (geschlossene Dreiecke) und 100 μg Plasmid (offene, umgekehrte
Dreiecke).
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16 ist
eine Graphik, die eine Luciferase-Expression (in ng/mg Protein)
in verschiedenen Mäuse-Geweben
24 h nach Verabreichung von Plasmid-Liposom-Komplexen an Tumor tragenden
Mäusen
zeigt, die mit pNSL-Plasmid hergestellt wurden, das für Luciferase
kodiert (Metastasen-Modell von Lewis-Lungen-Tumoren).
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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I. Plasmid-Liposom-Komplex
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Die
vorliegende Erfindung ist gerichtet auf einen Plasmid-Liposom-Komplex und
auf eine Verbesserung eines Verfahrens zur Herstellung eines solchen
Komplexes zur Verwendung bei einer in vivo Transfektion einer Wirts-Zelle.
Die Zusammensetzung schließt
Plasmid-Moleküle
ein, die mit einem polykationischen kondensierenden Mittel kondensiert
sind und dann in einem Medium mit niedriger Ionenstärke suspendiert
sind. Die kondensierten Plasmid-Moleküle werden mit Lipid-Teilchen wie beispielsweise
Liposomen gemischt und bilden so Plasmid-Liposom-Komplexe. Die Verbesserung
in dem Herstellungsverfahren – wie
beschrieben wird – bezieht
sich auf eine Auswahl des kondensierenden Mittels, eine Auswahl
des suspendierenden Mediums und eine Auswahl des Verhältnisses
Liposom-Lipid zu Plasmid. Vor Beschreiben des verbesserten Herstellungsverfahrens
im Einzelnen wird der Plasmid-Liposom-Komplex und seine Komponenten
beschrieben.
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A. Kationische Liposomen-Komponenten und
deren Herstellung
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Wie
oben beschrieben, schließt
der Plasmid-Liposom-Komplex kondensierte Plasmid-Moleküle und Liposome
ein. Der Begriff „Liposome" wie er in der vorliegenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet wird, bezieht
sich auf Lipid-Vesikel mit einer äußeren Lipid-Schale, typischerweise
gebildet aus einer oder mehreren Lipid-Doppelschichten, die ein
wässriges
Inneres einkapseln. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Liposome
kationische Liposome, die aus zwischen etwa 20 und 80 Mol-% eines
kationischen, Vesikel-bildenden Lipids aufgebaut sind, wobei der
Rest neutrale Vesikel bildende Lipide oder andere Komponenten sind.
Der Begriff „Vesikel-bildendes
Lipid", wie er in
der vor liegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet
wird, bezieht sich auf irgendein amphipathisches Lipid, das hydrophobe
und polare Kopf-Gruppen-Einheiten aufweist und das aus sich selbst
heraus spontan Doppelschicht-Vesikel
in Wasser bilden kann, wofür
Phospholipide ein Beispiel sind. Ein bevorzugtes, Vesikel-bildendes
Lipid ist ein Diacyl-Ketten-Lipid wie beispielsweise ein Phospholipid,
dessen Acyl-Ketten typischerweise eine Länge zwischen etwa 14 bis 22
Kohlenstoff-Atomen aufweisen und die unterschiedliche Grade von
Unsättigung
haben.
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Ein
kationisches, Vesikel-bildendes Lipid ist eines, dessen polare Kopf-Gruppe
mit einer netto positiven Ladung versehen ist, und zwar bei einem
Arbeits-pH-Wert, z. B. bei einem pH-Wert von 4 bis 9. Typische Beispiele
schließen
ein: Phospholipide, wie beispielsweise Phosphatidylethanolamin,
dessen polare Kopf-Gruppen mit einer positiven Einheit derivatisiert
sind, z. B. Lysin, wie veranschaulicht beispielsweise für das Lipid
DOPE, das mit L-Lysin derivatisiert ist (LYS-DOPE) (Guo et al.,
1993). Auch eingeschlossen in diese Klasse sind Glycolipide wie
beispielsweise Cerebroside und Ganglioside, die eine kationische
polare Kopf-Gruppe aufweisen.
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Ein
anderes kationisches Vesikel-bildendes Lipid, das verwendet werden
kann, ist Cholesterinamin und vergleichbare kationische Sterole.
Beispielhafte kationische Lipide schließen ein: 1,2-Dioleyloxy-3-(trimethylamino-)propan
(DOTAP); N-[1-(2,3,-Ditetradecyloxy-)propyl-]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DMRIE); N-[1-(2,3,-Dioleyloxy-)propyl]N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(DORIE); N-[1-(2,3-Dioleyloxy-) propyl-]N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(DOTMA) und Dimethyloctadecylammoniumbromid (DDAB).
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Der
Rest der Liposome ist gebildet aus neutralen, Vesikel-bildenden Lipiden,
was Vesikel bedeutet, die Lipide bilden, die keine Netto-Ladung
aufweisen oder die eine kleine Prozentmenge an Lipiden mit einer
negativen Ladung in der polaren Kopf-Gruppe einschließen können. Eingeschlossen
in diese Klasse von Lipiden sind Phospholipide wie beispielsweise
von Phosphatidylcholin (PC), Phosphatidylethanolamin (PE), Phosphatidylinositol
(PI) und Sphingomyelin (SM) sowie Cholesterin, Cholesterin-Derivate
und andere ungeladene Sterole.
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Die
oben beschriebenen Lipide können
im Handel erhalten werden oder können
nach veröffentlichten Verfahrensweisen
hergestellt werden. Andere Lipide, die in die Erfindung eingeschlossen
werden können,
sind Glycolipide, wie beispielsweise Cerebroside und Ganglioside.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung schließt
der Plasmid-Liposom-Komplex Liposome ein, die eine Oberflächen-Beschichtung aus
hydrophilen Polymer-Ketten aufweisen, die wirksam sind, um die Blut-Zirkulations-Zeit
von Plasmid-Liposom-Komplexen
auszudehnen. Geeignete hydrophile Polymere schließen ein: Polyethylenglycol
(PEG), Polymilchsäure,
Polyglycolsäure,
Polyvinylpyrrolidon, Polymethyloxazolin, Polyethyl-oxazolin, Polyhydroxypropylmethacrylamid,
Polymethacrylamid, Polydimethylacryl-amid und derivatisierte Cellulosen
wie beispielsweise Hydroxymethylcellulose oder Hydroxyethylcellulose.
Eine bevorzugte hydrophile Polymer-Kette ist Polyethylenglycol (PEG), vorzugsweise
als PEG-Kette mit
einem Molekulargewicht zwischen 500 bis 10.000 D (Dalton), noch
mehr bevorzugt zwischen 1.000 bis 5.000 D. Das hydrophile Polymer kann
eine Löslichkeit
in Wasser und in einem nicht-wässrigen
Lösungsmittel
wie beispielsweise Chloroform aufweisen.
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Der Überzug wird
vorzugsweise hergestellt durch Einschließen von zwischen 1 und 20 Mol-%
eines Vesikel-bildenden Lipids, vorzugsweise eines Phospholipids
oder eines anderen Lipids mit einer Diacyl-Kette, das an seiner
Kopf-Gruppe mit der Polymer-Kette derivatisiert ist, in die Vesikel-bildenden Lipide,
die die Liposome bilden. Beispielhafte Verfahrensweisen zur Herstellung
solcher Lipide und zum Bilden von Polymer-überzogenen Liposomen damit
wurden beschrieben in den
US-Patenten
Nrn. 5,013,556 und
5,395,619 .
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Es
wird erkannt, dass das hydrophile Polymer stabil an das Lipid gebunden
werden kann oder über eine
instabile Bindung gebunden werden kann, die es ermöglicht,
dass die Polymer-beschichteten
Plasmid-Liposom-Komplexe den hydrophilen Polymer-Überzug abgeben
oder „freisetzen", und zwar während des
Umlaufens im Blutstrom oder nach Lokalisierung an einer Ziel-Stelle.
Ein Binden hydrophiler Polymere, insbesondere Polyethylenglycol
(PEG), an Vesikel-bildende Lipide über eine Bindung, die wirksam
dahingehend ist, die Polymer-Ketten
in Response auf einen Stimulus freizusetzen, wurden beispielsweise
beschrieben in den Druckschriften
WO
98/16202 und
WO 98/16201 sowie
durch D. Kirpotin et al. (FEBS-Letters 388: 115-118 (1996)).
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Die
lösbare
Bindung ist in einer Ausführungsform
eine chemisch lösbare
Bindung, die durch Verabreichung eines geeigneten Freisetzungsmittels
gespalten wird, oder die unter selektiven physiologischen Bedingungen
gespalten wird, wie beispielsweise in Gegenwart von Enzymen oder
reduzierenden Mitteln. Beispielsweise werden Ester- und Peptid-Bindungen
gespalten durch Esterase- oder Peptidase-Enzyme. Disulfid-Bindungen werden
gespalten durch Verabreichen eines reduzierenden Mittels wie beispielsweise
Glutathion oder Ascorbat oder durch ein in vivo vorhandenes reduzierendes
Mittel wie beispielsweise Cystein, das im Plasma und intrazellulär zugegen
ist.
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Andere
lösbare
Bindungen schließen
pH-Wert-empfindliche Bindungen und Bindungen ein, die bei Kontakt
mit Glucose, Licht oder Wärme
gespalten werden. Beispielsweise können die hydrophilen Polymer-Ketten
an das Liposom durch eine pH-Wert-empfindliche Bindung gebunden
werden, und die Plasmid-Liposom-Komplexe werden zielmäßig gerichtet
auf eine Stelle, die einen pH-Wert aufweist, der wirksam dahingehend
ist, die Bindung zu spalten und die hydrophilen Ketten freizugeben,
wie beispielsweise ein Tumor-Bereich. Beispielhafte, pH-Wert-empfindliche
Bindungen schließen
Acyloxyalkylether-, Acetal- und Ketal-Bindungen ein. Ein weiteres
Beispiel ist eines, bei dem die spaltbare Bindung eine Disulfid-Bindung
ist, an der es im Rahmen der vorliegenden Beschreibung und in den
Patentansprüchen
breit beabsichtigt ist, dass sie sich bezieht auf Schwefel enthaltende
Bindungen. Schwefel enthaltende Bindungen können synthetisiert werden,
um einen gewählten
Grad von Labilität
zu erreichen, und schließen
Disulfid-Bindungen, gemischte Sulfid-Sulfon-Bindungen und Sulfid-Sulfoxid-Bindungen
ein. Von den drei Bindungen ist die Disulfid-Bindung am wenigsten
empfänglich
für eine
Thiolyse, und die Sulfid-Sulfoxid-Bindung ist am meisten empfänglich.
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Derartige
trennbare Bindungen sind nützlich,
um die Rate an Freisetzung des hydrophilen Polymer-Segments von
den Plasmid-Liposom-Komplexen maßgeschneidert anzulegen. Beispielsweise
kann eine sehr labile Disulfid-Bindung verwendet werden zum zielmäßigen Ausrichten
auf Blut-Zellen oder Endothelial-Zellen, da diese Zellen leicht
zugänglich
sind und eine kürzere
Blut-Kreislauf-Lebensdauer der Liposome ausreichend ist. Auf der
extremen anderen Seite kann eine lange haltende oder stabile Disulfid-Bindung
verwendet werden, wenn das Ziel Tumor-Gewebe oder andere Organe
sind, bei denen eine längere
Blutkreislauf-Lebensdauer der Liposome allgemein dafür benötigt wird,
dass die Komplexe das gewünschte
Target bzw. Ziel erreichen.
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Die
lösbare
Bindung, die die hydrophilen Polymer-Ketten an dem Liposom bindet,
wird in vivo typischerweise gespalten als Ergebnis einer Änderung
der Umgebung, wie beispielsweise dann, wenn die Liposome eine spezielle
Stelle mit einem leicht niedrigeren pH-Wert erreichen, wie beispielsweise
einen Bereich von Tumor-Gewebe, oder eine Stelle mit reduzierenden
Bedingungen erreichen, wie beispielsweise einen hypoxischen Tumor.
Reduzierende Bedingungen in vivo können auch bewirkt werden durch
Verabreichen eines reduzierenden Mittels wie beispielsweise Ascorbat,
Cystein oder Glutathion. Die spaltbare Bindung kann auch gebrochen
werden in Response auf externe Stimuli, wie beispielsweise Licht
oder Wärme.
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In
einer anderen Ausführungsform
schließen
die Plasmid-Liposom-Komplexe
eine Affinitäts-Einheit oder
einen zielrichtenden Liganden ein, die/der wirksam ist, um spezifisch
an Ziel-Zellen zu binden, auf die die Therapie angelegt ist. Solche
Einheiten können
an die Oberfläche
des Liposoms oder an die distalen Enden von hydrophilen Polymer-Ketten
gebunden werden. Beispielhafte Einheiten schließen ein: Antikörper, Liganden
für ein
spezifisches Binden an Zielzellen-Oberflächen-Rezeptoren und dergleichen,
wie beispielsweise beschrieben in den PCT-Anmeldungen Nrn. WO
US94/03103 ,
WO 98/16202 und
WO 98/16201 . Die Einheit kann auch
ein hydrophobes Segment sein, um eine Fusion des Komplexes mit einer
Ziel-Zelle zu erleichtern.
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B. Kondensiertes Plasmid
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Dieser
Abschnitt beschreibt die Herstellung des Plasmids in der kondensierten
Phase, das in dem Plasmid-Liposomen-Komplex der Erfindung verwendet wird.
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Polykationische
kondensierende Mittel, die zum Kondensieren des Plasmids verwendet
werden, sind vielfach geladene kationische Polymere, typischerweise
Biopolymere wie beispielsweise Spermidin, Spermin, Polylysin, Protamin,
Gesamt-Histon, spezielle
Histon-Fraktionen wie beispielsweise H1, H2, H3, H4 und andere polykationische
Polypeptide, können
jedoch auch biokompatible Polymere einschließen, wie beispielsweise Polymyxin
B. Es wird erkannt, dass diese polykationischen kondensierenden
Mittel verwendet werden können in
Form der freien Base oder in Form des Salzes, beispielsweise Protaminsulfat
und Polylysinhydrobromid. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das polykationische kondensierende Mittel ein Histon, welches – wie in der
vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen in Bezug genommen wird – Gesamt-Histon
oder spezielle Histon-Fraktionen
einschließt.
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Plasmide,
die zur Verwendung in dem Komplex geeignet sind, sind vorzugsweise
zirkularisierte oder geschlossene, dop pelsträngige Moleküle, die Größen aufweisen, die vorzugsweise
im Bereich von 5 bis 40 kbp (Kilo-Basenpaare) liegen. Die Plasmide
werden konstruiert entsprechend wohlbekannten Verfahrensweisen und
schließen
ein therapeutisches Gen, d. h. das Gen, das in einer Gen-Therapie
exprimiert werden soll, unter der Kontrolle geeigneter Promoter-
und Terminator-Steuer-Elemente sowie andere Elemente ein, die notwendig
sind für
eine Replikation innerhalb der Wirts-Zelle und/oder eine Integration
in das Wirts-Zellen-Genom. Verfahrensweisen zur Herstellung von
Plasmiden, die nützlich
für eine
Gen-Therapie in Genen oder anderen Säugern sind, sind weithin bekannt
und in der Literatur in Bezug genommen.
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Die
Gene, die für
eine Gen-Therapie durch den Komplex gemäß der Erfindung eingeführt werden
sollen, fallen allgemein in eine von drei Kategorien:
In der
ersten Kategorie sind diejenigen Gene, von denen beabsichtigt ist,
dass sie einen Gen-Mangel oder Gen-Defekt in dem Subjekt bzw. in
dem Patienten überwinden,
d. h. in den Fällen,
in denen das Subjekt bzw. der Patient ein aktives, endogenes Protein überhaupt
nicht oder nicht innerhalb normaler Konzentrations-Werte produzieren
kann, und es beabsichtigt ist, dass das Gen, das in das Plasmid
eingeführt
ist, diesen Mangel kompensiert. Beispiele dieser Klasse von Genen
schließen
Gene ein, die kodieren für
Adenosindeaminase (ADA), für
eine Gen-Expression in Stammzellen oder Lymphozyten; Gene, die für einen
Purin-Nucleosid-Phosphorylase-Mangel,
einen Mangel an Prostaglandin G/H-Synthase kodieren; Gene für eine Therapie
des Lesch-Nyhan-Syndroms,
das durch einen Mangel an Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase verursacht
wird; Gene, die für eine
Vielfalt zirkulierender Proteine kodieren, wie beispielsweise α1-Antitrypsin,
Gerinnungsfaktoren (z. B. Faktor VIII, Faktor IX) und Globine (z.
B. β-Globin,
Hämoglobin),
für die
Behandlung von Hämophilie,
Sichelzell-Anämie
und andere mit Blut in Verbindung stehende Krankheiten, und Gene,
die für
Hormone und andere Peptid-Regulatoren kodieren.
-
In
der zweiten Klasse sind Polypeptide, die dafür ausgerichtet sind, irgendeine
existierende Pathologie zu behandeln, wie beispielsweise Krebs,
oder einen pathogenen Zustand, wie beispielsweise eine virale Infektion.
Beispiele schließen
eine Gen-Therapie zum Liefern des p53-Gens für eine Krebs-Therapie, des
Gens für das
CD4-Peptid zum Inhibieren einer HIV-Infektion, des Gens für das Pseudomonas-Peptid zum Inhibieren
eines Bindens von Pseudomonas an epitheliale Zellen und spezifischer
Antikörper-Gene
zum Inhibieren eines im Ziel genommenen Pathogens ein.
-
Die
dritte Klasse schließt
Gene ein, von denen beabsichtigt ist, dass sie ein mRNS-Iranskript
produzieren, das als Antisense-Molekül zum Inhibieren einer unerwünschten
Protein-Expression
wirken kann, wie beispielsweise eine Überexpression von Proteinen,
wie sie für
das Tumor-Wachstum spezifisch ist, oder eine Expression viraler
Proteine.
-
II. Herstellung und Charakterisierung
des Komplexes
-
In Übereinstimmung
mit der Erfindung wurde entdeckt, dass ein Plasmid-Liposom-Komplex,
gebildet wird durch Mischen von Plasmid in kondensierter Phase und
kationischen Liposomen in einem wässrigen Medium, das einen keinen
Elektrolyten darstellenden gelösten
Stoff enthält,
wobei das Medium eine Ionenstärke hat,
die geringer ist als die Ionenstärke einer
10 mM Lösung,
die ein einwertiges ionisierbares Salz enthält, Komplexe produziert, die
eine im wesentlichen homogene Größe von typischerweise
weniger als 200 nm und vorzugsweise eine Größe im Bereich von 50 bis 200
nm aufweisen, noch mehr bevorzugt zwischen 100 und 200 und am meisten
bevorzugt zwischen 120 und 180 nm. Die Komplexe sind weiter gekennzeichnet
durch eine Beibehaltung der Aktivität der Expression des kodierten
Gens, d. h. die Komplexe haben eine Transfektions-Stabilität. Dies
wird belegt durch das Vermögen
der Komplexe nach Lagerung für
30 Tage und vorzugsweise für
90 Tage bei 4°C,
Zellen zu transfektieren und eine Expression des kodierten Gens
zu erreichen, wie nachfolgend diskutiert wird.
-
Das
Plasmid in kondensierter Phase wird gebildet durch Zugabe eines
polykationischen polymeren kondensierenden Mittels des oben identifizierten
Typs zu dem Plasmid in einem wässrigen
Medium, das einen keinen Elektrolyt darstellenden gelösten Stoff
enthält,
wobei das Medium eine Ionenstärke
aufweist, die geringer als die Ionenstärke einer 10 mM Lösung, die
ein einwertiges ionisierbares Salz enthält. Das kationische Polymer
wird der Plasmid-Lösung
zu einer bevorzugten Konzentration zugesetzt, bei der eine Ladungs-Stoichiometrie erreicht
wird, d. h. bei der die Gesamtzahl von Ladungen in dem kationischen
Polymer (bestimmt von der bekannten Ladungsdichte des Polymers/Gewichts)
wenigstens so groß ist
wie die gesamte negative Ladung der DNS (bestimmt aus der Gewichtsmenge
Plasmid und der bekannten Ladungsdichte DNS/Gewicht). Typischerweise
liegt das Gewichts-Verhältnis
von zugesetztem DNS-Plasmid zu zugesetztem Polymer zwischen etwa
0,1 und 5,0, noch mehr bevorzugt zwischen 0,3 und 2,0. Das kondensierende
Mittel wird vor zugsweise der Plasmid-Suspension langsam unter Rühren zugesetzt,
z. B. über
einen Zeitraum von 10 min.
-
Das
kondensierte Plasmid und die kationischen Liposome, die beide in
dem wässrigen
Medium enthalten sind, werden dann gemischt, z. B. durch langsame
Zugabe der kondensierten Plasmid-Moleküle zu den Liposomen. Das Verhältnis von
Liposom-Lipiden zu Plasmid ist ein wichtiger Parameter zum Erreichen
einer maximalen Transfektion. Das Verhältnis (in nMol Liposom-Lipid/μg Plasmid)
ist größer ist
als 5, jedoch geringer als 25, vorzugsweise größer als 8, jedoch geringer
als 18, noch mehr bevorzugt größer als
10, jedoch weniger als 15 und liegt am meisten bevorzugt zwischen
12 und 14.
-
Wie
oben angegeben, ist ein kritisches Merkmal der Erfindung das Mischen
von Liposomen und Plasmid in kondensierter Phase in dem wässrigen
Medium. Die End-Konzentration des Mediums, einschließlich Ionen,
die in der DNS zugegen sind, kondensierendes Mittel und Liposomen-Lipid-Spezies,
ist geringer als die Ionenstärke
eines in einer Konzentration von 10 mM vorliegenden einwertigen
ionisierbaren Salzes wie beispielsweise NaCl und ist vorzugsweise
weniger als 1 mM. Allgemein wird eine niedrige Ionenstärke einfach erhalten
durch Verwenden eines Plasmids in Form der freien Base oder der
freien Säure,
Polykationen und Lipid-Spezies, Entfernen von Elektrolyt-Komponenten
oder alternativ Verwenden ausreichend verdünnter Konzentrationen der Komponenten
unter Aufrechterhaltung einer geringen Ionenstärke und/oder Entfernen von Elektrolyten,
die aus den Komponenten gebildet werden, durch Dialyse oder dergleichen.
Die Zusammensetzung wird hergestellt in Gegenwart eines gelösten Stoffes,
der kein Elektrolyt ist, wie beispielsweise Glycose, unter Be reitstellen
eines osmotischen Gleichgewichts als injizierbare Formulierung.
-
1 ist
ein durch einen Computer erzeugtes Bild einer Negativ-Farben-Transmissions-Elektronen-Mikrophotographie
eines für
Luciferase kodierenden pNSL-Plasmids, das mit Gesamt-Histon kondensiert ist,
hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben. Wie ersichtlich, wird
das Plasmid in getrennte, einzelne Teilchen einer Größe von etwa
100 nm und weniger kondensiert.
-
2 ist
ein durch Computer erzeugtes Bild einer Negativ-Farben-Transmissions-Elektronen-Mikrophotographie
eines mit einem Polykation kondensierten Plasmid-Liposom-Komplexes, der hergestellt
wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben ist. Beim Vergleichen der isolierten,
kondensierten Plasmid-Moleküle
in 1 mit dem Komplex von 2 sind die
opaken, kondensierten Plasmide leicht in 2 ersichtlich.
Auch sichtbar in 2 ist eine transparente Membran,
die jedes kondensierte Plasmid umgibt. Diese transparente Membran ist
die Liposom-Lipid-Doppelschicht, die jedes kondensierte Plasmid überzugsmäßig überzieht.
-
Die 3A bis 3B sind
durch Computer erzeugte Bilder von kryo-Elektronen- und Gefrierbruch-Transmissions-Elektronen-Mikrophotographien
des Plasmid-Liposom-Komplexes,
der so hergestellt wurde, wie dies in Beispiel 1 beschrieben ist.
Die Mikrophotographie in 3A wird
erhalten durch Einfrieren einer dünnen Schicht einer Plasmid-Liposom-Komplex-Suspension
und Anschauen der Schicht unter einem kryo-Elektronen-Mikroskop.
Die Mikrophotographie zeigt einzelne diskrete Plasmid-Liposom-Komplexe,
wobei die kondensierte DNS sichtbar ist als dunklerer Zentralbereich in
vielen der Teilchen. Die Gefrier-Bruch-Mikrophotographie von 3B zeigt
ebenfalls diskrete Plasmid-Liposom-Komplexe ohne sichtliche Aggregation.
-
Dynamische
Licht-Streuung wurde zum Bestimmen der mittleren Komplex-Größe und Größen-Verteilung
verwendet. Die Ergebnisse sind 4 gezeigt,
zeigt dass die Komplexe, wie sie in Beispiel 1 hergestellt wurden,
eine homogene Population mit einer mittleren Größe von etwa 146 nm (Standard-Abweichung: 45 nm) bilden.
Diese und andere Untersuchungen, die zur Stützung der Erfindung durchgeführt wurden,
zeigen an, dass die Zusammensetzung, wenn sie gemäß dem beschriebenen
Verfahren hergestellt wird, Komplexe erreicht, die eine homogene
Population haben, wie belegt wird durch einen einzigen Peak, der
eine Population von Komplexen anzeigt, die eine relativ schmale
Größen-Verteilung
aufweisen.
-
Die
Komplexe haben eine Größe von weniger
als 200 nm, mehr bevorzugt zwischen 50 und 200 nm, am meisten bevorzugt
zwischen 100 und 200 nm und noch mehr bevorzugt zwischen 120 und
180 nm.
-
Wie
kurz oben diskutiert wurde, sind die Plasmid-Liposom-Komplexe stabil,
d. h. die Komplexe behalten ihre anfängliche Größe bei, z. B. gibt es wenig
Aggregation der Komplexe, und die Komplexe behalten ihre therapeutische
Aktivität
bei, und zwar für
wenigstens 30 Tage nach Lagerung bei 4°C. 5 liefert
einen Beleg der Komplex-Größen-Stabilität und zeigt
die Komplex-Größe, gemessen
durch dynamische LichtStreuung, als Funktion der Zeit. Eine Suspension
der Plasmid-Liposom-Komplexe in Wasser/Glucose wurde bei 4°C gelagert
und nach 7, 14, 21, 28, 60 und 90 Tagen Lagerung analysiert. Anfangs
nach der Komplexbildung betrug die mittlere Komplex-Größe etwa
150 nm und – wie
ersichtlich – nach
90 Tagen Lagerung blieb die Komplex-Größe bei etwa 150 nm. Die Komplex-Stabilität in Bezug
auf die Beibehaltung der therapeutischen Aktivität wird unten in den 11A bis 11B diskutiert.
-
III. In-vivo-Transfektion
-
Plasmid-Liposom-Komplexe,
die in Übereinstimmung
mit der Erfindung hergestellt wurden, wurden an Mäuse verabreicht,
um die Transfektions-Effizienz verschiedener Plasmid-Liposom-Komplex-Formulierungen zu
bestimmen und die Stabilität
einer Transfektion, die Bio-Verteilung des Komplexes, pharmakokinetische
Daten und eine Dosis-Response zu bestimmen. Die beispielhafte in
vivo-Transfektion-Verfahrensweise ist in Beispiel 2 beschrieben.
-
Die
pharmakokinetischen Daten von Plasmid-Liposom-Komplexen wurden durch
Injizieren von Komplexen, die ein mit 35S
markiertes DNS-Plasmid einschließen, an Mäuse bestimmt. 6 zeigt
den Prozentwert einer injizierten Dosis als Funktion der Zeit nach
intravenöser
Injektion. Unmittelbar nach Injektion des Plasmid-Liposom-Komplexes
ist etwa 7% der injizierten Dosis im Blutstrom. Andere Studien haben
bestimmt, dass die verbleibende Prozentmenge der Komplexe unmittelbar
nach einer Injektion in der Lunge lokalisiert wird. Nach einer bestimmten
Zeitdauer werden die Komplexe durch Serum-Proteine in der Lunge
neutralisiert und treten in den Blutstrom ein, wie belegt wird durch
den Anstieg der Prozentmenge der injizierten Dosis auf etwa 22%
zum Zeitpunkt 5 h nach Injektion (6). Die
Komplexe werden aus dem Blutstrom ausgeschieden, wobei etwa 12%
der injizierten Dosis zum Zeitpunkt 24 h zugegen sind.
-
Plasmid-Liposom-Komplexe
wurden hergestellt für
eine in vivo Verabreichung bei unterschiedlichen Verhältnissen
Liposom-Lipid zu Plasmid. Die Komplexe wurden hergestellt gemäß der allgemeinen
Verfahrensweise, die in Beispiel 1 beschrieben ist, durch Variieren
der Menge an in Form eines Polykations vorliegendem kondensierendem
Mittel und der Gesamtmenge an Liposom-Lipiden. Typischerweise schwankte
die Menge an in Form eines Polykations vorliegendem kondensierendem
Mittel zwischen 100 und 500 μg,
und das Verhältnis
Liposom-Lipid/Plasmid schwankte zwischen 8 und 18 nMol Lipid/μg Plasmid.
-
Die 7 bis 9 zeigen
die Ergebnisse für
Plasmid-Liposom-Komplexe,
die mit Gesamt-Histon hergestellt wurden (7A bis 7E),
mit Histon H1 hergestellt wurden (8A bis 8E)
und mit Histon H4 hergestellt wurden (9A bis 9E),
jeweils als polykationische kondensierende Mittel. Nach Verabreichung
des Komplexes, der aus den Formulierungen hergestellt wurde, die
in den nachfolgenden Tabellen angegeben sind, wurde eine Luciferase-Expression
in der Lunge, in der Leber, im Herz, in der Milz und in der Niere
gemessen.
-
Tabelle
1 fasst summarisch die Zusammensetzungen für die Plasmid-Liposom-Komplexe
zusammen, die hergestellt wurden unter Verwendung von Gesamt-Histon
als polykationisches kondensierendes Mittel. Die Menge an Gesamt-Histon
wurde geändert
zwischen 100 und 500 μg,
um das Verhältnis
Plasmid/Gesamt-Histon im Bereich von 0,2 bis 1,0 schwanken zu lassen.
Das Verhältnis
an Liposom-Lipiden/Plasmid wurde ebenfalls variiert, und Verhältnisse
von 8, 14 und 18 nMol Liposom-Lipide/μg Plasmid wurden getestet. Tabelle 1
Komponente | Formulierungs-Nummer1 |
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
pNSL
Plasmid, μg | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Gesamt-Histon, μg | 200 | 100 | 200 | 350 | 500 | 200 |
μMol Liposom-Lipide2 | 0,8 | 1,4 | 1,4 | 1,4 | 1,4 | 1,8 |
μg Plasmid/μg Gesamt-Histon | 0,5 | 1,0 | 0,5 | 0,3 | 0,2 | 0,5 |
nMol
Lipide/μg
Plasmid | 8 | 14 | 14 | 14 | 14 | 18 |
- 1In vivo-Ergebnisse
für jede
Formulierungs-Zahl, wie sie in den 7A-7E gezeigt
sind.
- 2Liposome, die hergestellt wurden aus
DDAB:Cholesterin im Mol-Verhältnis 1:1.
-
Die
Ergebnisse einer in vivo Verabreichung der in Tabelle 1 zusammengefassten
Formulierungen an Mäuse
sind in den 7A bis 7E gezeigt,
wo eine Luciferase-Expression (in relativen Licht-Einheiten (relativ
light units); RLU/10 s/mg Protein) gezeigt ist in der Lunge (7A),
in der Leber (7B), im Herz (7C),
in der Milz (7D) und in der Niere (7E).
Die Figuren zeigen, dass es ein Fenster gibt, in dem die Transfektion
am größten ist.
Speziell ist für
Gesamt-Histon als kondensierendes Mittel die Transfektion am höchsten,
wenn das Verhältnis
Liposom-Lipid-Plasmid größer ist
als 8 nMol Lipid/μg
Plasmid und kleiner als 18 nMol Lipid/μg.
-
Tabelle
2 fasst summarisch die Plasmid-Liposom-Komplex-Zusammensetzungen zusammen, die hergestellt
und in vivo getestet wurden unter Verwendung von Histon H1 als polykationisches
Kondensierungsmittel. Das Verhältnis
von Plasmid/Histon H1 betrug 0,3 oder 0,5, und das Verhältnis Lio posom-Lipid/Plasmid wurde
variiert von 8, 14 und 18 nMol Lipid/μg Plasmid. Tabelle 2
Komponente | Formulierungs-Nummer1 |
| 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
pNSL
Plasmid, μg | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Histon
H1, μg | 350 | 200 | 350 | 200 | 350 |
μMol Liposom-Lipide2 | 0,8 | 1,4 | 1,4 | 1,4 | 1,4 |
μg Plasmid/μg Histon
H1 | 0,3 | 0,5 | 0,3 | 0,5 | 0,3 |
nMol
Lipide/μg Plasmid | 8 | 14 | 14 | 18 | 18 |
- 1In vivo-Ergebnisse
für jede
Formulierungs-Zahl, wie sie in den 8A-8E gezeigt
sind.
- 2Liposome, die hergestellt wurden aus
DDAB:Cholesterin im Mol-Verhältnis 1:1.
-
Die
Ergebnisse einer in vivo Verabreichung der in Tabelle 2 zusammengefassten
Formulierungen an Mäuse
sind in den 8A bis 8E gezeigt,
wo eine Luciferase-Expression (in relativen Licht-Einheiten (relativ
light units; RLU/10 s/mg Protein) gezeigt ist in der Lunge (8A),
in der Leber (8B), im Herz (8C),
in der Milz (8D) und in der Niere (8E).
Die Figuren zeigen, dass die beste Transfektion erreicht wird, bei
Verhältnissen
Liposom-Lipid-Plasmid
von 14 und 18.
-
Tabellen
3A und 3B fassen summarisch die Formulierungen von Plasmid-Liposom-Komplexen
zusammen, die unter Verwendung von Histon H4 als polykationisches
Kondensierungsmittel gebildet wurde. Das Verhältnis von Plasmid/Histon H4
schwankte von 0,2, 0,3 oder 0,5, und das Verhältnis Liposom- Lipid/Plasmid wurde
variiert von 8, 14 und 18 nMol Lipid/μg Plasmid. Tabelle 3A
Komponente | Formulierungs-Nummer1 |
| 12 | 13 | 14 | 15 |
pNSL
Plasmid, μg | 100 | 100 | 100 | 100 |
Histon
H4, μg | 200 | 350 | 500 | 200 |
μMol Liposom-Lipide2 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 1,4 |
μg Plasmid/μg Histon
H4 | 0,2 | 0,3 | 0,2 | 0,5 |
nMol
Lipide/μg Plasmid | 8 | 8 | 8 | 14 |
- 1In vivo-Ergebnisse
für jede
Formulierungs-Zahl, wie sie in den 9A-9E gezeigt
sind.
- 2Liposome, die hergestellt wurden aus
DDAB:Cholesterin im Mol-Verhältnis 1:1.
Tabelle 3B Komponente | Formulierungs-Nummer1 |
| 16 | 17 | 18 | 19 | 20 |
pNSL
Plasmid, μg | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Histon
H4, μg | 350 | 500 | 200 | 350 | 500 |
μMol Liposom-Lipide2 | 1,4 | 1,4 | 1,8 | 1,8 | 1,8 |
μg Plasmid/μg Histon
H4 | 0,3 | 0,2 | 0,5 | 0,3 | 0,2 |
nMol
Lipide/μg Plasmid | 14 | 14 | 18 | 18 | 18 |
- 1In vivo-Ergebnisse
für jede
Formulierungs-Zahl, wie sie in den 9A-9E gezeigt
sind.
- 2Liposome, die hergestellt wurden aus
DDAB:Cholesterin im Mol-Verhältnis 1:1.
-
Die
Ergebnisse einer in vivo Verabreichung der in Tabellen 3A und 3B
zusammengefassten Formulierungen an Mäuse sind in den 9A bis 9E gezeigt,
wo eine Luciferase-Expression
(in relativen Licht-Einheiten (relativ light units) RLU/10 s/mg
Protein) gezeigt ist in der Lunge (9A), in
der Leber (9B), im Herz (9C),
in der Milz (9D) und in der Niere (9E).
Es gibt ein Fenster, in dem die Transfektion am höchsten ist,
von größer als
8 nMol Liposom-Lipid-Plasmid und weniger als 18 nMol Liposom-Lipid/μg Plasmid.
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In
anderen Experimenten, die zur Stützung
der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden, wurden Plasmid-Liposom-Komplexe hergestellt
unter Verwendung von Poly-1-glutamin, Melittin (ein Peptid mit niedrigem
Molekulargewicht, das 26 Aminosäuren
enthält)
oder Polymyxin B-Sulfat als polykationische kondensierende Mittel.
Jedes dieser kondensierenden Mittel ist im Handel erhältlich von
der Firma Sigma Chemical Co.. Die Komplexe wurden in Mäuse injiziert,
wie dies in Beispiel 2 beschrieben ist, und eine in vivo Transfektion wurde
gemessen durch Bestimmen der Luciferase-Expression.
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Tabelle
4 fasst summarisch die Zusammensetzungen der Plasmid-Liposom-Komplexe
zusammen, die hergestellt wurden unter Verwendung von Poly-1-glutamin,
Melittin oder Polymyxin B als polykationische kondensierende Mittel.
Die Menge an kondensierendem Mittel wurde verändert im Bereich von 50 bis
200 μg.
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Die
Ergebnisse einer in vivo Verabreichung der in Tabelle 4 zusammengefassten
Formulierungen an Mäuse
sind in den 10A bis 10E gezeigt,
wo eine Luciferase-Expression (in pg-Luciferase/mg Protein) gezeigt
ist in der Lunge (10A), in der Leber (10B), im Herz (10C),
in der Milz (10D) und in der Niere (10E). Das Verhältnis
Lipid/Plasmid für
jede der Formulierungen war konstant bei 14 nMol Lipid/μg Plasmid
und fällt
damit in die Mittel des bevorzugten Bereichs von 5 bis 25 nMol Liposom-Lipid/μg Plasmid.
-
Diese
Untersuchungen unter Verwendung einer Vielzahl von polykationischen
kondensierenden Mitteln, z. B. Gesamt-Histon, Histon H1, Histon H4, Poly-1-glutamin,
Melittin und Polymyxin B, zeigen an, dass eine Transfektion erreicht
wird, wenn das Verhältnis
Liposom-Lipid-Plasmid (in nMol Lipid/μg Plasmid) größer ist
als 5 und kleiner ist als etwa 25. Noch mehr bevorzugt liegt das
Verhältnis
zwischen 8 und 18, sogar noch mehr bevorzugt zwischen 10 und 15
und am meisten bevorzugt zwischen 12 und 14 nMol Liposom-Lipid/μg Plasmid.
-
Wie
oben diskutiert, ist der Plasmid-Liposom-Komplex gemäß der vorliegenden
Erfindung stabil, wie belegt wird durch eine geringe Änderung
der Teilchengröße (siehe 5),
und zwar für
einen Zeitpunkt, der so lang ist wie 90 Tage, bei 4°C. Die Expressions-Stabilität des Komplexes
wurde bestimmt durch Verabreichen von Plasmid-Liposom-Komplexen,
die bei 4°C
gelagert wurden, an Mäuse.
Speziell wurde die Suspension von Plasmid-Liposom-Komplexen intravenös an Mäuse unmittelbar
nach der Herstellung des Komplexes (Tag 0) und nach 7, 14, 21, 28,
30 und 90 Tagen nach einer Lagerung bei 4°C verabreicht. Im Anschluss
an die detailliert in Beispiel 2 beschriebene Verfahrensweise wurde
eine Lucife rase-Expression in der Lunge und in der Leber bestimmt,
und die Ergebnisse sind in den 11A bis 11B gezeigt.
-
Wie
aus den 11A bis 11B ersichtlich
ist, bleiben die Luciferase-Expression in der Lunge (11A) und die Luciferase-Expression in der Leber
(11B) konstant als Funktion der Lagerzeit der Komplexe.
Es ist klar, dass der Komplex das Vermögen beibehält, das kodierte Gen für die 90
Tage dauernde Test-Periode zu exprimieren. Dementsprechend ist eine
Ausführungsform
der Erfindung, dass der Komplex gekennzeichnet ist durch das Vermögen, mehr
als 50% der Expressions-Aktivität
beizubehalten gemessen am Tag 0, für wenigstens 30 Tage, mehr
bevorzugt für
90 Tage.
-
Eine
Dosis-Response-Studie wurde durchgeführt unter Verwendung von Plasmid-Liposom-Komplexen,
die so hergestellt worden waren, wie dies in Beispiel 1 beschrieben
ist. Der Plasmid-Liposom-Komplex wurde intravenös an Mäuse in 5 Dosierungs-Konzentrationen
von Plasmid verabreicht, nämlich
25, 50, 100, 150 und 200 μg.
24 Stunden nach der Verabreichung wurde die Luciferase-Expression
in der Lunge, im Herzen, in der Leber, in der Niere und in der Milz
gemessen, und die Ergebnisse sind in 12 gezeigt.
Die gemessene Luciferase-Expression war proportional zu der verabreichten
Dosis, und die höchste
Expression fand in der Lunge statt.
-
Die
systemische Luciferase-Expression 24 h im Anschluss an eine Verabreichung
des Plasmid-Liposom-Komplexes an Mäuse ist in 13 gezeigt.
Der Plasmid-Liposom-Komplex verteilt sich in weitem Umfang, wie
belegt wird durch eine Luciferase-Expression im Knochenmark, in
Lymphknoten und im Gehirn.
-
In
einer weiteren Untersuchung, die zur Stützung der Erfindung durchgeführt wurde
und detailliert in Beispiel 3 beschrieben ist, wurden Mäuse, die
metastatische Lewis-Lungen-Tumore
trugen, mit Plasmid-Liposom-Komplexen behandelt. Nach einer Tumor-Inokulation
wurden die Mäuse
nach einem von 8 Behandlungs-Plänen
behandelt, die in Tabelle 5 in Beispiel 3 angegeben sind. Die Behandlungen
schlossen die Verabreichung von Plasmid-Liposom-Komplexen, die unter
Verwendung von Plasmiden hergestellt wurden, die Gene tragen, die
für p53
(pCMVp53) und Interleukin 2 (pCMVIL2) kodieren, und eine Kombinations-Behandlung
von Ganciclovir und Plasmid-Liposom-Komplexen ein, die mit pHSVtk-Plasmid
hergestellt worden waren (Herpes-Simplex-Virus-Thymidin-Kinase-Plasmid).
Eine Kontroll-Gruppe von Tieren erhielt Kochsalzlösung, und
Vergleichs-Gruppen von Tieren erhielten Komplexe, die mit pNSL-Plasmid,
das für
Luciferase kodiert (Beispiel 1) oder Ganciclovir allein.
-
Die 14A bis 14C zeigen
die Prozentzahl an überlebenden
Tieren als Funktion von Tagen nach einer Tumor-Zellen-Inokulation. In allen 14A bis 14C sind
die mit Kochsalzlösung
behandelten Tiere diejenigen, die durch die geschlossenen Quadrate
wiedergegeben werden. Wie ersichtlich, starben alle mit Kochsalzlösung behandelten
Tiere spätestens
24 Tage nach einer Tumor-Inokulation. In 14A sind
die Tiere gezeigt, die mit Komplexen behandelt wurden, die 50 μg (ausgefüllte umgekehrte
Dreiecke) und 75 μg (offene
Quadrate) pHSVtk-Plasmid und mit Ganciclovir behandelt wurden. Alle
mit Ganciclovir allein behandelten Tiere (offene Kreise) starben
bis zum Tag 37. Im Gegensatz dazu hielten sich die mit der Kombinations-Therapie
aus Liposom-Plasmid-Komplexen und Ganciclovir behandelten Tiere
besser, und 70% von denjenigen, die mit der höheren Plasmid-Dosis behandelt
worden waren, überlebten
die Studie.
-
14B zeigt die Prozentzahl des Überlebens von Tieren, die mit
Plasmid-Liposom-Komplexen behandelt wurden, einschließlich pCMVp53
(ausgefüllte
umgekehrte Dreiecke) und pNSL (kodierend für Luciferase) (offene Kreise).
Wie ersichtlich, überlebten
20% der Tiere, die mit Komplexen behandelt worden waren, die das
Plasmid einschlossen, das für
das p53-Gen kodiert, die Dauer der Studie, während die mit Kochsalzlösung behandelten
Tiere (geschlossene Quadrate) und die Tiere, die mit dem pNSL-Plasmid
behandelt worden waren, das für
das Luciferase-Reporter-Gen kodiert, starben.
-
14C zeigt die Ergebnisse für Tiere, die mit Komplexen
behandelt worden waren, die das pCMVIL2-Plasmid einschlossen, verabreicht
in einer Menge von 50 μg
Plasmid-DNS (umgekehrte ausgefüllte Dreiecke)
und 75 μg
Plasmid-DNS (offene Quadrate). Wie ersichtlich, überlebten zwischen etwa 15
und 20% der Tiere das Ende der Behandlungs-Periode, während ohne
Behandlung (Kochsalzlösung
zur Kontrolle, ausgefüllte
Quadrate) alle Tiere bis zum Tag 24 der Untersuchung starben. In ähnlicher
Weise starben Tiere, die mit Komplexen behandelt wurden, die das
für Luciferase
kodierende pNSL-Plasmid einschlossen (offene Kreise), bis zum Tag
31.
-
Formulierung
Nr. 34 von Tabelle 5 in Beispiel 3, nämlich der Plasmid-Liposom-Komplex
mit dem pNSL-Luciferase-Kodierungs-Gen,
wurde an Mäuse
in Dosierungen von 50 μg
Plasmid/0,7 μMol
Lipid, 75 μg Plasmid/1,05 μMol Lipid
und 100 μg
Plasmid/1,4 μMol
Lipid verabreicht, und das Körpergewicht
der Mäuse wurde überwacht
als Zeichen von Toxizität
der Formulierung. Wie in 15 ersichtlich
ist, hatten Mäuse,
die an den Tagen 1, 8, 15, 22 und 28 (wie durch die Pfeile in dem
Plot angezeigt) mit den Komplexen behandelt wurden, einen geringen
Gewichtsverlust nach der ersten Dosis, erholten sich jedoch in Bezug
auf irgendeinen Gewichtsverlust innerhalb von wenigen Tagen. Die
Symbole in der Figur sind wie folgt: Mäuse, die mit Kochsalzlösung behandelt
wurden (Plus-Symbole) und Mäuse,
die mit Plasmid-Liposom-Komplexen
in Dosierungen von 50 μg
Plasmid (offene Kreise), 75 μg
Plasmid (ausgefüllte
Dreiecke) und 100 μg
Plasmid (offene, umgekehrte Dreiecke) behandelt wurden.
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In
einer weiteren Untersuchung unter Anwendung des Lewis-Lungen-Tumor-Modells
wurde der pNSL-Luciferase-Liposom-Plasmid-Komplex an Mäuse verabreicht, und eine Luciferase-Expression in verschiedenen
Geweben wurde 24 h nach Verabreichung der Plasmid-Liposom-Komplexe
untersucht. Wie aus 16 ersichtlich, wurde die höchste Luciferase-Expression in der
Lunge und in den Tumoren beobachtet.
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Aus
dem Vorangehenden kann erkannt werden, wie verschiedene Merkmale
und Aufgaben der vorliegenden Erfindung erreicht werden. Plasmid-Liposom-Komplexe,
die in Übereinstimmung
mit den Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt werden, bilden eine im Wesentlichen homogene Population
mit Größen mit weniger
als etwa 200 nm, wie belegt wurde durch dynamische Licht-Streuung.
Die Komplexe sind stabil für
90 Tage, wobei keine Aggregation von Komplexen stattfindet, wie
belegt wird durch dynamische Licht-Streuung.
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Wichtigerweise
ist die Transfektions-Aktivität
der Komplexe ebenfalls stabil, wobei die Komplexe mehr als 50% der
Transfektions-Effizienz nach Lagerung für wenigstens 30 Tage bei 4°C beibehalten.
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IV. Beispiele
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen Verfahrensweisen zur Herstellung,
Charakterisierung und Verwendung der Plasmid-Liposom-Komplexe gemäß der vorliegenden
Erfindung. Es ist in keiner Weise beabsichtigt, dass die Beispiele
den Umfang der Erfindung beschränken.
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Materialien und Verfahrensweisen
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A. Lipide
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Dimethyldioctadecylammonium
(DDAB) wurde gekauft von der Firma Avanti Polar Lipids, Inc. (Birmingham,
AL). Cholesterin mit einer Reinheit von mehr als 99% wurde erhalten
von der Firma Nu-Chek (Elysian, MN).
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B. Polykationische kondensierende Mittel
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Gesamt-Histon,
das aus einer Mischung von Histonen bestand, die H1, H2, H3 und
H4 einschlossen, sowie Histon H1 und Histon H4, wurden erhalten
von der Firma Boehringer Mannheim (Indianapolis, IN). Poly-1-glutamin,
Melittin und Polymyxin B-Sulfat wurden erhalten von der Firma Sigma
Chemical Co. (St. Louis, MO).
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C. Verfahrensweisen: Dynamische Licht-Streuung
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Messungen
der Teilchengröße-Verteilung
wurden erhalten aus dynamischer Licht-Streuung (dynamic light scattering;
DLS) unter Verwendung eines Coulter N4MD-Instruments, betrieben
nach den Anweisungen des Herstellers. Die Ergebnisse wurden ausgedrückt als
mittlere Durchmesser (in nm) und Standard-Abweichung einer Gauss'schen Verteilung
von Teilchen nach relativem Volumen.
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Beispiel 1
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Herstellung eines Plasmid-Liposom-Komplexes
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A. Herstellung von pNSL-Plasmid
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Ein
pNSL-Plasmid, das für
Luciferase kodiert, wurde aus zwei im Handel erhältlichen Plasmiden konstruiert,
und zwar pGFP-N1-Plasmid (Firma Clontech, Palo Alto, CA) und PGL3-C
(Firma Promega Corporation, Madison, WI).
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Das
PGL3-C-Plasmid wurde mit XbaI geschnitten und mit stumpfem Ende
unter Verwendung des Klenow-Fragments von E. coli DNS-Polymerase
verknüpft.
Es wurde danach mit HindIII geschnitten, und das 1689 bp große Fragment,
das das Luciferase-Gen trägt,
wurde Gel-gereinigt. Das pGFP-N1-Plasmid wurde mit SmaI und HindIII
geschnitten, und das 4,7 kb große
Fragment, das von einem Agarose-Gel isoliert wurde, wurde mit dem
Luciferase-Fragment verknüpft.
JM109-E. coli-Zellen
wurden transformiert, und 20 Kolonien wurden selektiert. Etwa die
Hälfte
von ihnen zeigte das Vorhandensein von Inserts. 8 Klone mit Inserts
wurden mit NamHI und XhoI geschnitten, um weiter das Vorhandensein
des Luciferase-Gens
zu bestätigen;
7 von ihnen waren positiv.
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B. Herstellung von kationischen Liposomen
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Kationische
Liposome wurden hergestellt nach Standard-Verfahrensweisen durch Lösen von
10 μMol DDAB
und 10 μMol
Cholesterin in einem organischen Lösungsmittel, das hauptsächlich CHCl3 enthielt. Die Lipide wurden dann zu einem
dünnen
Film durch Rotation unter verringertem Druck getrocknet. Der Lipid-Film wurde
unter Zusatz von destilliertem Wasser hydratisiert und so eine Suspension
von Liposomen mit einer Konzentration von 20 μMol/ml gebildet. Die Liposome
wurden durch Ultraschall-Behandlung oder durch sequentielle Extrusion
durch Nucleopore-Polycarbonat- Membranen
mit Porengrößen von
0,4 μm,
0,2, μm,
0,1, μm
und 0,05 μm
unter Erhalt von Liposomen von weniger als etwa 200 nm Größe klassiert
(Firma Nucleopore, Pleasanton, CA).
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C. Herstellung eines kondensierten Plasmids
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Das
für Luciferase
kodierende DNS-Plasmid pNSL, das wie oben beschrieben hergestellt
worden war, wurde gemäß der folgenden
Verfahrensweise kondensiert: 400 μl
des Plasmids (1 mg/ml in destilliertem Wasser) wurde mit 310 μl destilliertem
Wasser verdünnt
und danach mit 90 μl
50%iger Glucose gemischt. 100 μl eines
polykationischen kondensierenden Mittels (Gesamt-Histon, Histon
H1, Histon H4, Poly-1-glutamin,
Melittin oder Polymyxin B) von einer Vorratslösung von 1 mg/ml in destilliertem
Wasser wurde der Plasmid-Lösung langsam
unter Rühren
zugesetzt. Die Mischung wurde 10 min lang gerührt.
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D. Herstellung eines Komplexes
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Plasmid-Liposom-Komplexe
mit einem Verhältnis
Liposom-Lipid/Plasmid
von 14 nMol Lipid/μg
Plasmid wurden hergestellt durch Verdünnen von 280 μl der Liposom-Suspension
mit 350 μl
destilliertem Wasser und anschließendes Zusetzen von 70 μl 50%iger
Glucose. Die Suspension von kondensierten Plasmiden wurde der verdünnten kationischen
Liposom-Suspension
unter kontinuierlichem Rühren
von 10 min zugesetzt.
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Beispiel 2
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In vivo-Transfektions-Verfahren
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Eine
in vivo-Transfektion mit den Plasmid-Liposom-Komplexen wurde durchgeführt mit
BALB/c-Mäusen,
die erhalten wurden von der Firma Simonsen (Gilroy, CA). Jede Plasmid-Liposom-Komplex-Formulierung wurde
drei Mäusen über die
Schwanzvene injiziert. Die Mäuse
wurden 24 h nach der Injektion geschlachtet, und Gewebe (Lunge,
Leber, Milz, Niere, Herz) wurden gewonnen im Anschluss an eine Perfusion
mit heparinisierter Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
(4°C) unter
Anästhesie.
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Bei
einer Temperatur zwischen 0 und 4°C
wurden 0,75 ml Zell-Lyse-Reagenz (Firma Promega, Madison, WI) jedem
Gewebe zugesetzt, und das Gewebe wurde 1 min bei 20.000 Upm homogenisiert.
Die Überstands-Flüssigkeit
wurde in ein Mikrozentrifugen-Röhrchen
abgezogen und bei 10.000 g 5 min lang zentrifugiert. Die Überstands-Flüssigkeit
wurde für
Luciferase- und Protein-Assays gewonnen. 20 μl jeder Probe wurden unmittelbar
mit einem Luminometer (100 μl
Luciferin und ATP enthaltender Assay-Puffer, 10 s Messung) gemessen.
Die relativen Licht-Einheiten wurden normalisiert durch die Menge
an Protein in den Extrakten.
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Beispiel 3
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In vivo-Transfektion von Tumor tragenden
Mäusen
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A. Herstellung von Plasmid-Liposom-Komplexen
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Plasmid-Liposom-Komplexe
wurden hergestellt nach der Verfahrensweise von Beispiel 1 unter
Verwendung der vorliegenden Plasmide: pNSL, kodierend für Luciferase,
hergestellt wie beschrieben in Beispiel 1, und pCMVp53, pCMVIL2
und pHSVtk (alle im Handel erhältlich).
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B. Tumor-Inokulation
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80
B6C3-F1-Mäuse
(männlich)
wurden erhalten von der Firma Taconic Farms (German Town, NY), und
man ließ sie
sich 3 Tage vor dem Beginn des Experiments akklimatisieren. Die
Tiere wurden in passenden isolierten Käfigen mit ad libidum bereitgestelltem
sterilem Nagerfutter und angesäuertem
Was ser bei einem Licht-Dunkel-Zyklus (12:12) untergebracht. Die
Tiere wurden nach dem Zufallsprinzip in Behandlungs-Gruppen vor einer
Inokulation von Tumoren auf der Basis der Körpergewichte eingeteilt. Die
Tiere wurden vor der Inokulation von Tumoren in Behandlungs-Gruppen
nach dem Zufalls-Prinzip
eingeteilt.
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Alle
Tiere wurden täglich
hinsichtlich des allgemeinen Wohlbefindens beobachtet. Die Tiere
wurden vor einer Inokulation von Tumorzellen und zwei Wochen danach
gewogen. Tiere, bei denen beobachtet wurde, dass sie einen Gewichtsverlust
von 15% oder mehr, auf der Basis ihres Start-Gewichts, hatten, oder irgendwelche
Tiere mit Stress-Symptomen
wurden euthanatisiert und auf das Vorhandensein und die Größe von metastatischen
Foci in der Lunge, in der Leber und in der Milz untersucht.
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Tumore
wurden inokuliert, indem man wachsende Lewis-Lungen-Tumore von anderen
B6C3-F1-Mäusen
durch sterile chirurgische Abnahme nach Euthanasie gewann. Die Tumore
wurden mechanisch so fein wie möglich
zerkleinert und kurz in einem Enzym-Mix von Collagenase, Protease
und DNSase bei 37°C
verdaut. Nach Verdauen und Waschen im Medium (RPMI + 15% FCS) wurden
die Zellen mit einem Hemozytometer gezählt. Die Zellen wurden zentrifugiert
und erneut in einem Medium in einer Konzentration von 106 Zellen pro ml (105 Zellen
pro 0,1 ml Injektion) suspendiert. Die resuspendierten Zellen wurden
in einzelne Spritzen aufgezogen (0,1 ml, bei kontinuierlichem Mischen),
und zwar für
eine intravenöse
Injektion in die Schwanzvene jedes Tieres.
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C. Behandlung
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Die
Tiere wurden behandelt, und zwar beginnend drei Tage nach Inokulation
mit Tumor-Zellen, mit einem von acht Behandlungs-Plänen, wie
sie in Tabelle 5 angegeben sind. Die 10 Tiere jeder Gruppe wurden
5 Mal in ein-Wochen-Intervallen
behandelt, mit Ausnahme dort, wo es für die Ganciclovir-Behandlungs-Gruppe Nr.
30 und für
die Tiere angezeigt ist, die Ganciclovir als Teil einer Kombinations-Therapie erhielten
(Gruppen Nummern 32, 33). Tabelle 5
Formulierungs-Nr. | Zusammensetzung |
301,2,3,4 | Kochsalzlösung, 0,1
ml IV |
311 | Ganciclovir,
100 μg/kg,
i. p. zweimal täglich
für 6 Tage
für 5 Wochen |
321 | Liposom/pHSVtk-Komplex,
50 μg DNS/Maus
+ Ganciclovir 100 μg/kg
zweimal täglich
für 6 Tage
nach jeder Verabreichung des Plasmid-Liposom-Komplexes |
331 | Liposom/pHSVtk-Komplex,
75 μg DNS/Maus
+ Ganciclovir 100 μg/kg
zweimal täglich
für 6 Tage
nach jeder Verabreichung des Plasmid-Liposom-Komplexes |
342,3,4,5 | Liposom-/pNSL
(kodierend für
Luciferase)-Komplex; verschiedene Dosen von 50, 75, 100 μg Plasmid |
352 | Liposom-/pCMVp53-Komplex,
75 μg DNS/Maus |
363 | Liposom-/pCMVIL2-Komplex,
50 μg DNS/Maus |
373 | Liposom-/pCMVIL2-Komplex,
75 μg DNS/Maus |
- 1Daten präsentiert
in 14A
- 2Daten präsentiert in 14B
- 3Daten präsentiert in 14C
- 4Daten präsentiert in 15
- 5Daten präsentiert in 16
-
24
Stunden nach der letzten Behandlung wurden die überlebenden Tiere euthanatisiert
für eine
Gewinnung und Untersuchung von Gewebe und Tumor. Die Prozentzahl überlebender
Tiere für
jede Behandlungs-Gruppe ist in den 14A bis 14C gezeigt. Die Toxizität der Formulierung Nr. 34 ist
in 15 gezeigt, und die Luciferase-Expression der
Formulierung Nr. 34 ist in 16 gezeigt.