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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft kationische Reagenzien zur Transfektion,
die zur Abgabe von exogenen Verbindungen in Zellen in vitro und
in vivo von Nutzen sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Gegenwärtig werden
vier Hauptverfahren zur Einführung
von Nucleinsäuren
in eukaryontische Zellen verwendet: (1) Elektroporation, (2) Transfektion
auf Calciumphosphat-Basis, (3) Transfektion auf DEAE-Dextran-Basis;
und (4) Liposomen-vermittelte Transfektion.
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Im
Vergleich zu anderen Verfahren ist die Liposomen-vermittelte Transfektion
durch eine hohe Reproduzierbarkeit, eine geringe Zytotoxität und einfache
Verfahrensschritte gekennzeichnet. Viele kationische Verbindungen,
die für
die Liposomen-vermittelte Transfektion von Nutzen sind, weisen jedoch
Esterbindungen auf und werden schnell durch Hydrolyse abgebaut.
Im Vergleich zu infektiösen
Mitteln weisen kationische Liposomen oft geringe Gesamteffizienzen
auf. Darüber
hinaus können
die im Handel erhältlichen
kationischen Liposomen weder in vitro noch in vivo für die Transfektion
von bestimmten Zell-Unterpopulationen verwendet oder angepasst werden.
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Die
Veröffentlichung
von Sykora et al. (Folia Microbiol. 36, 240–245 (1991)) und ein entsprechendes Patent
(
CS266103 ) beschreiben
N,N'-Bis(alkyldimethyl)-1,6-hexandiammoniumdibromide
und ihre Verwendung bei der Entfernung von Plasmiden aus Bakterienzellen.
Horniak et al. (Stud. Biophys. 124, 61–68 (1988)) berichten von der
Stöchiometrie
der Wechselwirkung von N,N'-Bis(alkyldimethyl)-1,6-hexandiammoniumdibromiden
mit DNA.
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Vorteile der
Erfindung gegenüber
bekannten Technologien
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können leicht aus preiswerten
Reagenzien hergestellt werden, weshalb sie für die Herstellung von Liposomen
zur Verwendung in großem
Maßstab
sehr gut geeignet sind. Die Verbindungen der Formel (I) weisen keine
Esterbindungen auf, weshalb sie nicht durch Hydrolyse abgebaut werden.
Die Transfektion unter Verwendung der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung ergibt eine hohe Gesamteffizienz der Transfektion. Die
Anpassung zur Transfektion von besonderen Zellen ist durch strukturelle
Veränderungen
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung und durch Wahl des begleitenden Gegenions
leicht möglich.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung stellen ein einfaches
und reproduzierbares Verfahren für
die Herstellung von Liposomen, vorzugsweise ohne die Notwendigkeit
der Ultraschallbehandlung, bereit.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verwendungen von Verbindungen der
Formel (I), die zur Abgabe von exogenen Verbindungen in Zellen in
vitro und in vivo von Nutzen sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Verwendungen von Liposomen,
die (a) ein neutrales Lipid wie z. B. Dioleoylphosphatidylethanolamin
(DOPE) oder ähnliche
lipidartige Verbindungen wie z. B. 1,2-Dioleoyloxyphosphatidylethanolamin
oder andere lipidartige Strukturen und (b) eine oder mehrere Verbindungen
der Formel (I) enthalten, bereit. Ferner werden hier Verfahren zum
Abgeben von exogenen Verbindungen, beispielsweise von Makromolekülen oder
Arzneimittels, in Zellen in vitro und in vivo unter Verwendung der
Verbindungen der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Ferner
werden hier Kits zur Transfektion, umfassend die Verbindungen der
vorliegenden Erfindung, beschrieben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Abgeben der gewünschten exogenen Verbindungen
in Zielzellen durch Variieren von, unter anderem, folgendem moduliert
werden: (1) der Struktur der Verbindungen der Formel (I), (2) dem
Mengenverhältnis
der neutralen Lipide zu den Verbindungen der Formel (I), (3) dem Verfahren
zur Herstellung von Liposomen, und (4) dem mit den Verbindungen
der vorliegenden Erfindung hergestellten Gegenion.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verwendungen von Verbindungen der Formel
(I):
wobei
A ein Anion bedeutet,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Chlorid, Bromid, Iodid, Hydrogenphosphat (HPO
4 2–), Dihydrogenphosphat
(H
2PO
4 –),
Sulphat, Thiosulphat, Hydroxy und/oder Oxalat;
k eine ganze
Zahl 1, 2, 3, 4 oder 5 bedeutet;
B eine Alkandiylbrücke (CH
2)
n bedeutet, wobei
n
eine ganze Zahl 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 bedeutet;
R
1, R
3 und R
4, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff,
geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkenyl, C
1-C
6-Alkinyl bedeuten;
R
2 geradkettiges
oder verzweigtes C
8-C
20-Alkyl,
C
8-C
20-Alkenyl,
C
8-C
20-Alkinyl bedeutet;
R
5 wenn k = 1,
geradkettiges oder verzweigtes
C
8-C
20-Alkyl, C
8-C
20-Alkenyl, C
8-C
20-Alkinyl bedeutet;
wenn
k > 1,
Wasserstoff,
geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkenyl, C
1-C
6-Alkinyl bedeutet;
R
6 wenn
k = 1,
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkenyl, C
1-C
6-Alkinyl bedeutet;
wenn
k > 1,
ein geradkettiges
oder verzweigtes C
8-C
20-Alkyl,
C
8-C
20-Alkenyl,
C
8-C
20-Alkinyl bedeutet;
und
die wiederkehrende Einheit -B-NR
4R
6 jeweils gleich oder verschieden sein kann;
zur
in vitro-Transfektion und zur Herstellung eines Arzneimittels zur
in vivo-Transfektion bereit.
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Bevorzugt
sind Verwendungen von Verbindungen der allgemeinen Formel (I), wobei
A
ein Anion bedeutet, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Chlorid, Bromid, Iodid, Hydrogenphosphat (HPO4 2–), Dihydrogenphosphat
(H2PO4 –),
Sulphat, Thiosulphat, Hydroxy und/oder Oxalat;
k eine ganze
Zahl 1, 2 oder 3 bedeutet;
B eine Alkandiylbrücke (-CH2)n- bedeutet, wobei
n
eine ganze Zahl 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet;
R1,
R3 und R4, die gleich
oder verschieden sein können,
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C1-C6-Alkyl bedeuten;
R2 geradkettiges
oder verzweigtes C8-C20-Alkyl,
C8-C20-Alkenyl,
C8-C20-Alkinyl bedeutet;
R5 wenn k = 1,
geradkettiges oder verzweigtes
C8-C20-Alkyl, C8-C20-Alkenyl, C8-C20-Alkinyl bedeutet;
wenn
k > 1,
Wasserstoff,
geradkettiges oder verzweigtes C1-C6-Alkyl bedeutet;
R6 wenn
k = 1,
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkenyl, C1-C6-Alkinyl bedeutet;
wenn
k > 1,
ein geradkettiges
oder verzweigtes C8-C20-Alkyl,
C8-C20-Alkenyl,
C8-C20-Alkinyl bedeutet;
und
die wiederkehrende Einheit -B-NR4R6 vorzugsweise jeweils gleich ist.
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Besonders
bevorzugt sind Verwendungen von Verbindungen der allgemeinen Formel
(I), wobei
A ein Anion bedeutet, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Bromid, Iodid, Dihydrogenphosphat (H2PO4 –) und/oder Thiosulphat;
k
eine ganze Zahl 1 oder 2 bedeutet;
B wenn k = 1,
eine
Alkandiylbrücke
-(CH2)n bedeutet,
wobei
n eine ganze Zahl 2, 3 oder 4 bedeutet;
B wenn k
= 2,
eine Ethylenbrücke
-(CH2-CH2)- bedeutet;
R1, R3 und R4, die gleich sind, CH3 bedeuten;
R2 geradkettiges C10-C20-Alkyl bedeutet;
R5 wenn
k = 1,
geradkettiges C10-C20-Alkyl
bedeutet und mit R2 identisch ist;
wenn
k = 2,
CH3 bedeutet;
R6 wenn k = 1,
CH3 bedeutet;
wenn
k = 2,
geradkettiges C10-C20-Alkyl
bedeutet und mit R2 identisch ist.
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Ein
pharmazeutisch verträgliches
Ion ist ein ein-, zwei- oder mehrwertiges, vorzugsweise nicht-zytotoxisches Ion.
Die verschiedenen Salze können
mit Verfahren, die als solche im Stand der Technik bekannt sind, synthetisiert
werden, insbesondere mit Ionenaustauschverfahren.
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C1-C6-Alkyl bezeichnet
im Allgemeinen einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls mit einem oder mehreren
Halogenatomen – vorzugsweise Fluor –, die gleich
oder voneinander verschieden sein können, substituiert sein kann.
Folgende Reste können als
Beispiele genannt werden: Methyl, Ethyl, Propyl, 1-Methylethyl (Isopropyl),
Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl, 1,1-Dimethylethyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl,
2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,2-Dimethylpropyl,
2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl,
4-Methylpentyl, 1,1-Dimethylbutyl, 1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl,
2,3-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl, 1,1,2-Trimethylpropyl,
1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl und 1-Ethyl-2-methylpropyl.
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Für Alkandiylreste,
die, wie in der vorstehend genannten Hauptausführungsform definiert, ein bis
zehn Kohlenstoffatome aufweisen, gilt die gleiche Definition entsprechend.
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C8-C20-Alkyl bezeichnet
im Speziellen einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen – beispielsweise
Octyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl,
Heptadecyl, Dodecadecyl, Nonadecyl and Eicosyl.
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Wenn
nicht anders angegeben, sind Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
wie z. B. Methyl, Ethyl, n-Propyl und Isopropyl bevorzugt. Die gleiche
Definition gilt für
Alkandiylreste.
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Alkenyl
bezeichnet im Allgemeinen einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und einer oder mehreren Doppelbindungen,
vorzugsweise einer Doppelbindung, der gegebenenfalls mit einem oder
mehreren Halogenatomen – vorzugsweise
Fluor –,
die gleich oder voneinander verschieden sein können, substituiert sein kann.
C8-C20-Alkenyl bezeichnet
im Speziellen einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen und einer oder mehreren Doppelbindungen.
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Beispiele
dafür umfassen:
2-Propenyl (Allyl), 2-Butenyl, 3-Butenyl, 1-Methyl-2-propenyl, 2-Methyl-2-propenyl,
2-Pentenyl, 3-Pentenyl, 4-Pentenyl, 1-Methyl-2-butenyl, 2-Methyl-2-butenyl, 3-Methyl-2-butenyl,
1-Methyl-3-butenyl, 2-Methyl-3-butenyl, 3-Methyl-3-butenyl, 1,1-Dimethyl-2-propenyl,
1,2-Dimethyl-2-propenyl, 1-Ethyl-2-propenyl, 2-Hexenyl, 3-Hexenyl,
4-Hexenyl, 5-Hexenyl,
1-Methyl-2-pentenyl, 2-Methyl-2-pentenyl, 3-Methyl-2-pentenyl, 4-Methyl-2-pentenyl,
1-Methyl-3-pentenyl, 2-Methyl-3-pentenyl, 3-Methyl-3-pentenyl, 4-Methyl-3-pentenyl, 1-Methyl-4-pentenyl,
3-Methyl-4-pentenyl, 4-Methyl-4-pentenyl, 1,1-Dimethyl-2-butenyl, 1,1-Dimethyl-2-butenyl,
1,1-Dimethyl-3-butenyl, 1,2-Dimethyl-2-butenyl, 1,2-Dimethyl-3-butenyl,
1,3-Dimethyl-2-butenyl, 1,3-Dimethyl-3-butenyl, 2,2-Dimethyl-3-butenyl,
2,3-Dimethyl-2-butenyl, 2,3-Dimethyl-3-butenyl, 1-Ethyl-2-butenyl,
1-Ethyl-3-butenyl, 2-Ethyl-1-butenyl,
2-Ethyl-2-butenyl, 2-Ethyl-3-butenyl, 1,1,2-Trimethyl-2-propenyl,
1-Ethyl-1-methyl-2-propenyl
und 1-Ethyl-2-methyl-2-propenyl.
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Die
Allylgruppe ist bevorzugt.
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Alkinyl
bezeichnet im Allgemeinen einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und einer oder mehren Dreifachbindungen.
C8-C20-Alkinyl bezeichnet
im Speziellen einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen und einer oder mehren Dreifachbindungen.
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Beispiele
dafür umfassen:
2-Propinyl (Propargyl), 2-Butinyl, 3-Butinyl, 2-Pentinyl, 3-Pentinyl,
4-Pentinyl, 3-Methyl-2-butinyl, 2-Hexinyl, 3-Hexinyl, 4-Hexenyl,
5-Hexinyl, 3-Methyl-2- pentinyl,
4-Methyl-2-pentinyl, 2-Methyl-3-pentinyl, 4-Methyl-3-pentinyl, 1-Methyl-4-pentinyl,
1,1-Dimethyl-2-butinyl, 1,1-Dimethyl-2-butinyl, 1,1-Dimethyl-3-butinyl,
1,2-Dimethyl-3-butinyl,
1,3-dimethyl-2-butinyl, 2,2-Dimethyl-3-butinyl, 1-Ethyl-2-butinyl, 1-Ethyl-3-butinyl,
2-Ethyl-3-butinyl
und 1-Ethyl-1-methyl-2-propinyl.
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Der
Niederalkinylrest (Propargyl) mit 3 Kohlenstoffatomen und einer
Dreifachbindung, der gegebenenfalls mit einem oder mehreren Halogenatomen – bevorzugt
Fluor –,
die gleich oder voneinander verschieden sein können, substituiert sein kann,
ist bevorzugt.
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Liposome,
die zur Abgabe von exogenen Verbindungen in Zellen von Nutzen sind,
sind Gegenstände dieser
Erfindung. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bezeichnet
der Begriff „Liposom" jede Struktur, die
(a) ein neutrales Lipid oder ein lipidartiges Molekül und (b)
eine oder mehrere Verbindungen der Formel (I) umfasst. Die Strukturen
umfassen Doppelschichten, Aggregate, Micellen und dergleichen. Ein
neutrales Lipid oder ein lipidartiges Molekül, das bei der Herstellung
von Liposomen gemäß dieser
Erfindung von Nutzen ist, kann Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE)
und/oder 1,2-Dioleoyloxyphosphatidylethanolamin und/oder Cholesterin
und/oder Dioleylphosphatidylcholin (DOPC) sein.
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Bei
einer Verwendung dieser Erfindung können zwei oder mehrere Verbindungen
der Formel (I), vorzugsweise mit verschiedenen Zellspezifitäten, mit
Hilfslipiden oder lipidähnlichen
Strukturen zur Herstellung von Liposomen kombiniert werden.
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Bei
einer weiteren Verwendung dieser Erfindung können lipidähnliche Moleküle, bei
denen zum Zweck einer höheren
Hydrolysestabilität
die Esterbindung durch eine gegen Hydrolyse stabilere Bindung ersetzt
ist, hergestellt und als Hilfslipide zur Herstellung von Liposomen
verwendet werden.
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Bei
einer weiteren Verwendung dieser Erfindung werden asymmetrische,
hydrophobe Seitenketten in Betracht gezogen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung handelt es sich bei dem neutralen Lipid um DOPE.
Ein Co-Lipid gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine Verbindung, die fähig ist, allein oder in Kombination
mit anderen Lipidkomponenten ein stabiles Liposom zu bilden, umfassend,
aber nicht darauf beschränkt,
Co-Lipide, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind: Phospholipid-ähnliche
Verbindungen wie z. B. Lecithin, Phosphatidylcholin, Dioleylphosphatidylcholin
(DOPC), Phosphatidylethanolamin (PE), Phosphatidylserin, Phosphatidylglycerin,
Phosphatidylinosit, Sphingomyelin, Cephalin, Cardiolipin, Phosphatidsäure, Cerebrosid,
Diacetylphosphat, Lysophosphatidylethanolamin, Dipalmitoylphosphatidylcholin,
Dioleoylphosphatidylglycerin, Dipalmitoylphosphatidylglycerin, Palmitoyloleoylphosphatidylcholin,
Palmitoyloleoylphosphatidylethanolamin, Diheptadecanoylphosphatidylethanolamin,
Dilauroylphosphatidylethanolamin, Dimyristoylphosphatidylethanolamin,
Distearoylphosphatidylethanolamin, β-Linoleoyl-γ-palmitoylphosphatidylethanolamin
und β-Oleoyl-γ-palmitoylphosphatidylethanolamin
und dergleichen, Lipide, die keinen Phosphor enthalten, umfassend,
aber nicht darauf beschränkt,
Steroide, Terpene, Stearylamin, Dodecylamin, Hexadecylamin, Acetylpalmitat,
Glycerinricinoleat, Hexadecylstearat, Isopropylmyristat, Dioctadecylammoniumbromid,
amphotere Polymere wie z. B. Triethanoleaminlaurylsulfat, Lysolecithin
und ähnliche
Verbindungen.
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Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff „Verbindungen
der vorliegenden Erfindung" Verbindungen
der Formel (I) oder die vorstehend beschriebenen Liposomen, welche
die Verbindungen der Formel (I) umfassen.
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Bei
einer Ausführungsform
umfassen die Verbindungen der vorliegenden Erfindung ein zelluläres oder subzelluläres Ansteuerungs-System
zum Erzielen einer gewünschten
intrazellulären
Abgabe von bestimmten exogenen Verbindungen, im Folgenden als „Transfektion" bezeichnet. Die
intrazelluläre
Abgabe kann in das Zytoplasma und/oder den Nukleus und/oder andere
Organellen erfolgen.
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Der
Begriff „Transfektion" bezeichnet im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung im Speziellen das Einführen einer
exogenen Verbindung, beispielsweise von Makromolekülen, vorzugsweise
von biologisch aktiven Verbindungen, in eine Zielzelle in vivo oder
in vitro. Vorzugsweise können
chemische Verbindungen, Proteine oder Peptide, die an Zelloberflächen oder
subzelluläre
Kompartimente binden, in Liposomen dieser Erfindung eingeschlossen
werden. Bei einer Ausführungsform
kann eine Komponente zum Ansteuern einer Zelle in einem Liposom
ein Ligand oder eine Liganden-ähnliche
Komponente für
einen spezifischen Rezeptor an der Zelloberfläche oder einen Rezeptor im
Kern sein. Vorzugsweise kann ein Ligand wie z. B. ein Hormon, ein
Kohlenhydrat-Ligand, ein Wachstumsfaktor, ein Neurotransmitter oder
ein Fragment davon oder ein Kernlokalisationssignal eingeschlossen
werden, um die zelluläre
oder subzelluläre
Erkennung durch das Liposom zu erleichtern. Bei einer weiteren Ausführungsform
sind die zellulären
oder subzellulären
Komponenten zum Ansteuern modifiziert. Vorzugsweise kann die zelluläre oder
subzelluläre
Komponente zum Ansteuern an die nachstehend beschriebenen Makromoleküle kovalent
gebunden sein.
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Zusätzliche
Selektivität
kann durch Einbau von spezifischen Molekülen wie z. B. Antikörpern, Lectinen, Peptiden
oder Proteinen, Kohlenhydraten, Glycoproteinen und dergleichen auf
der Oberfläche
der Liposomvesikel erzielt werden, die dann dazu dienen, Arzneistoffe,
die zusammen mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung formuliert
werden, an gewünschte
Gewebe, welche entsprechende Rezeptoren oder Bindungsstellen für den an
der Vesikeloberfläche
befestigten Liganden aufweisen, hinzusteuern. Eine weitere Selektivität kann auch
durch Überziehen
der Liposomvesikel mit einem neutralen oder negativ geladenen wählbaren Co-Lipid
(zum Ausschalten von nicht-spezifischer Adsorption an Zellen) vor
dem Zusetzen des wie vorstehend beschriebenen Liganden zum Ansteuern
erzielt werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei der exogenen Verbindung gemäß der vorliegenden Erfindung
um eine natürliche
oder synthetische Nucleinsäure
oder ein Derivat davon – einzelsträngig oder
doppelsträngig –, vorzugsweise
Genom-DNA, cDNA, Plasmid-DNA,
DNA-Vektoren (geeignete Vektoren sind beispielsweise in
EP 773295 , veröffentlicht
am 14. 05. 1997, das hier durch Bezugnahme vollständig eingeschlossen
ist, beschrieben), Oligonucleotide oder Nucleoside oder RNA, beispielsweise
mRNA (Sense oder Antisense) oder Ribozyme oder DNA/RNA-Hybride.
Selbstverständlich
können
solche DNA-Oligonucleotide zu dem Codierungsbereich, dem nichttranslatierten
3'-Bereich oder
einer Transkriptions-Kontrollsequenz
eines Gens komplementär
sein. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung sind die DNA-Oligonucleotide modifiziert, um die biologische
Abbaubarkeit des Oligonucleotids zu erhöhen oder zu erniedrigen. Bei
einer Ausführungsform
können
die Phosphodiesterbindungen zwischen Nucleotiden durch andere Bindungen
wie z. B. Phosphorothioatbindungen oder Phosphoroamidatbindungen
ersetzt werden.
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Somit
können
Formulierungen, die (1) Verbindungen der vorliegenden Erfindung
und (2) DNA oder komplementäre
DNA (cDNA) – in
geeigneten Plasmiden, die Promoteren, Enhancer und dergleichen unerwünscht erhalten – umfassen,
zum Erzielen der Transfektion von Zellen und zum Erhalten von stabilen
Transfektanten als Teil des Vorgangs der Clonierung (mit der Technologie
der rekombinanten DNA, die dem Fachmann gut bekannt ist) von verschiedenen gewünschten
Sequenzen zum Erhalten der entsprechenden exprimierten Produkte
(beispielsweise Proteine und Peptide) eingesetzt werden.
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Die
Technologie, eine Verbindung der vorliegenden Erfindung zum Erzielen
einer effizienten Transfektion und zum Erhalt von stabilen Transfektanten
mit der gewünschten
DNA-Sequenz einzusetzen, kann die Fähigkeit, das gewünschten
Endergebnis des Clonierungsvorgangs zu erhalten, wesentlich verbessern.
Diese Technologie stellt einen weniger toxischen und effizienteren
Weg zur Abgabe von Polynucleotiden an Zellen im Vergleich zu anderen,
gegenwärtig
verwendeten Technologien wie z. B. der Calciumphosphat-Präzipitation bereit.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann es sich bei der exogenen Verbindung
um ein natürliches
oder synthetisches Peptid oder Protein oder ein Derivat davon handeln.
Vorzugsweise weist das Peptid oder Protein oder das Derivat davon
antigene Eigenschaften auf. Bei Derivaten von Peptiden oder Proteinen
handelt es sich beispielsweise um cyclische Peptide oder Peptidomimetika,
umfassend nicht-natürliche
Aminosäuren
und/oder nicht-natürliche
Bindungen zwischen den einzelnen Aminosäuren. Andere exogene Verbindungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind physiologisch aktive Verbindungen, beispielsweise
Hormone, d. h. Steroide und dergleichen, Kohlenhydrate oder pharmazeutische
Verbindungen.
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Von
besonderem Interesse ist die Verwendung der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung bei pharmazeutischen Formulierungen, insbesondere bei
topischen Formulierungen, wie z. B. Salben, Gelen, Pasten, Cremen
und dergleichen; besonders bei der Herstellung von pharmazeutischen
Formulierungen, die Liposomen enthalten. Die Konsistenz der Formulierung
hängt von
der Menge der bei der Herstellung der Formulierung verwendeten wässrigen
Lösung
ab. Bei solchen Formulierungen mit Verbindungen dieser Erfindung
können
Arzneistoffe, die in wässrigen
Lösungen
unlöslich
oder nur schwach löslich
sind, löslich
gemacht werden, so dass dem Körper
eine höhere
Konzentration des Arzneistoffs zugeführt werden kann.
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Die
Verwendung von Verbindungen der vorliegenden Erfindung bei der Herstellung
eines Arzneimittels ist in denjenigen Zusammenhängen vorgesehen, bei denen
kationische Lipide für
die Formulierung von Cremen, Pasten, Gelen, kolloidalen Dispersionen
und dergleichen verträglich
sind. Für
weitere Informationen wird auf Remington's Pharmaceutical Society, 17. Auflage,
Mark Publishing Company, Easton, Pa. (1985) oder auf jedes andere
Standardwerk über
pharmazeutische Formulierungen verwiesen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
sind die Verbindungen der vorliegenden Erfindung bei der Abgabe von
biologisch aktiven Molekülen
für die
therapeutische und/oder prophylaktische Anwendung von Nutzen, vorzugsweise
als ein prophylaktischer und/oder therapeutischer Impfstoff. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Verbindungen der vorliegenden Erfindung bei der Gentherapie
und der Antisense-Therapie, vorzugsweise bei der Prophylaxe und/oder
Therapie bei Menschen oder nicht-menschlichen Tieren, von Nutzen. Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können bei der Herstellung von
pharmazeutischen Verbindungen verwendet werden. Die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung können
zur Behandlung von Menschen und von nicht-menschlichen Tieren verwendet
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen die Oligonucleotide unmethylierte CpG-Dinucleotide,
von denen gezeigt worden ist, dass sie das Immunsystem aktivieren
(A. Krieg, et al., „CpG motifs
in Bacterial DNA Trigger Directed B Cell Activation", Nature 374: 546–549 (1995)).
Bestimmte CpG-Motive können
in Abhängigkeit
von den flankierenden Sequenzen für B-Zell- oder T-Zell-Antworten
stärker
immunstimulierend wirken und bestimmte Spezies bevorzugt stimulieren.
Kopien von CpG-Motiven in DNA-Expressionsvektoren
wirken als Hilfsstoffe, die das Hervorrufen einer Immunantwort gegen
ein exprimiertes Protein erleichtern. Ein CpG-Motiv, also ein DNA-Abschnitt,
der in einer bestimmten Sequenz CpG-Dinucleotide enthält, kann
eine Länge
von 5–40
Basenpaaren aufweisen. In dem nichtcodierenden Bereich des Expressionsvektors
können
mehrfache CpG-Motive
eingefügt
werden. Wenn eine humorale Antwort gewünscht wird, werden CpG-Motive
bevorzugt solche sein, die bevorzugt eine B-Zell-Antwort stimulieren.
Wenn eine zellvermittelte Immunität gewünscht wird, werden CpG-Motive
bevorzugt solche sein, die eine Sekretion von Cytokinen, von denen
bekannt ist, dass sie eine CD8+ T-Zell-Antwort erleichtern, stimulieren.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
werden die CpG-Motive in einen Plasmid-DNA-Vektor eingefügt, anschließend wird
der Vektor in einer bakteriellen Zelle repliziert, wobei die CpG-Motive ihre unmethylierte Form
beibehalten können.
Der Vektor oder Teile davon wird bzw. werden dann geerntet und durch
die Liposomen der vorliegenden Erfindung als ein immunstimulierender
Stoff oder zusammen mit einem Impfstoff als ein Hilfsmittel in eine
Zielzelle abgegeben.
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Die
intrazelluläre
Abgabe unter Verwendung der Verbindungen der vorliegenden Erfindung
kann auch im gesamten Organismus erzielt werden und kann bei verschiedenen
Anwendungen von Nutzen sein. Vorzugsweise kann durch direkte intrazelluläre Einführung der
gewünschten
Enzyme eine Enzymersatz-Therapie bewirkt werden, oder durch geeignete
Transfektion von Zellen mit einer DNA-Sequenz, die das gewünschte Protein
codiert, wobei die geeigneten Promoteren und dergleichen eingeschlossen
sind, um eine ausreichende Genexpression zu erzielen. Wenn gewünscht, können induzierbare
Promoter eingesetzt werden, um ein Regulieren des Einschaltens oder
Abschaltens des Gens von Interesse zu ermöglichen. Andere Anwendungen der
intrazellulären
Abgabe, die durch Einsetzen der Verbindungen der vorliegenden Erfindung
erzielt werden können,
zur Transfektion von DNA umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Hormonersatz-Therapie
(beispielsweise Insulin, Wachstumshormon usw.), Blutkoagulationsfaktorersatz-Therapie,
Ersatztherapie bei anderen Blutstörungen wie z. B. β-Thalassämie oder
andere Hämoglobinmangelzustände, Adenosindesaminase-Mangelzustand,
Neurotransmitterersatz-Therapie und dergleichen. Eine weitere Anwendung
unter Verwendung solcher Formulierungen zum Verbessern der intrazellulären Abgabe
umfasst die Abgabe von „Antisense"-RNA-Oligomeren,
um die Expression bestimmter Proteine kollektiv auszuschalten. Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch zum Abgeben von biologisch
aktiven Materialien durch die Blut/Hirn-Schranke verwendet werden.
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Bevorzugte
DNA/Liposomen-Verhältnisse
zur Verwendung bei Systemen zur in vivo-Abgabe umfassen DNA/Liposomen-Verhältnisse
im Bereich von (Gew./Gew.) 2:1 bis 1:3, 1 μg bis 100 mg pro kg Körpergewicht,
d. h. für:
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– Cystische Fibrose:
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- Maus: DNA/Lipid (Gew./Gew.) 2:1, 5 mg bis 100 mg, d. h.
10 mg bis 80 mg, DNA pro kg Körpergewicht;
- Mensch: DNA/Lipid (Gew./Gew.) 1:5, 100 μg bis 8 mg, d. h. 125 μg bis 7,5
mg, DNA pro kg Körpergewicht;
-
– Koronararterienerkrankungen:
-
- Schwein: DNA/Lipid (Gew./Gew.) 1:3, 1 μg bis 10 μg, d. h. 2 μg bis 8 μg, DNA pro kg Körpergewicht.
-
Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die transfizierten Zellen (Zielzellen)
vorzugsweise eukaryontische Zellen oder Zelllinien, stärker bevorzugt
Tierzellen, vorzugsweise Fischzellen, d. h. Teleostei, d. h. Lachs,
Forelle, Aal und dergleichen; Nagetierzellen, d. h. Ratte, Maus,
Hamster und dergleichen; Zellen von Paarhufern, d. h. Schwein, Rind
und dergleichen; Zellen von Unpaarhufern, d. h. Pferde und dergleichen;
Zellen von Affenartigen, d. h. Menschen, afrikanische grüne Meerkatze
und dergleichen. Bevorzugte Zellarten sind Epithelzellen, d. h.
Haut, Lunge, Arterie und dergleichen; Muskelzellen und dergleichen; Nervenzellen
und dergleichen; und Keimbahnzellen.
-
Bevorzugte
Liposomen zur in vivo-Anwendung, vorzugsweise zur Impfung von Fischen,
umfassen die Verbindungen der Formel (I) und DOPE. Stark bevorzugt
sind Q203, Q205, Q206, Q208 und Q817 (siehe Tabelle 1).
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zunächst zum Bestimmen ihrer Transfektionsfähigkeit
bei Transfektionsexperimenten mit DNA-Plasmiden in Zelllinien und
Primärzellen
geprüft
werden, gefolgt von Transfektionen bei Tieren.
-
Hier
wird auch die systemische, topische oder lokalisierte Verabreichung
von exogenen Verbindungen mit den Verbindungen der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Die Wege der systemischen Verabreichung können intramuskuläre, intravenöse, intraperitoneale
oder subkutane Verabreichung umfassen. Vorzugsweise können die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung den Patienten injiziert
werden. Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Verabreichung der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung auf oralem Weg, auf transdermalem Weg oder durch orale
Inhalation oder intranasale Inhalation.
-
Liposomen,
die exogene Verbindungen umfassen, beispielsweise biologisch aktive
Substanzen, können
in Zusammensetzungen, die für
die Verabreichung geeignet sind, formuliert werden. Beispielsweise
kann eine Verbindung der vorliegenden Erfindung zur oralen Verabreichung
in der Form einer Kapsel, einer Tablette oder eines Gels gegeben
werden. Bei einer weiteren Ausführungsform
kann eine Verbindung der vorliegenden Erfindung in der Form einer
Salbe, von Heilsalben, eines Gels, einer Creme, eines Pflasters
oder eines Zäpfchens
gegeben werden.
-
Die
Verbindungen der Formel (I) sind besonders bei der Herstellung von
Liposomen von Nutzen, sie können
jedoch bei jeder der vielen Verwendungen, bei denen kationische
Lipide Anwendung finden, verwendet werden. Beispielsweise können sie
bei industriellen Anwendungen, in pharmazeutischen Formulierungen
oder auf anderen Gebieten, auf denen Lipide eingesetzt werden können, verwendet
werden.
-
Bei
einer Ausführungsform
dieser Erfindung sind die Verbindungen der vorliegenden Erfindung
bei der Abgabe von exogenen Verbindungen, beispielsweise von Makromolekülen, in
vitro für
die Laborverwendung von Nutzen. Formulierungen, welche die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung umfassen, können bei der Transfektion und
Transformation von Zellen in vitro zum Einführen eines gewünschten
Merkmals vor der Implantation der transformierten Zellen in den
Gesamtorganismus verwendet werden. Ein Beispiel dieser Anwendung
ist die Transfektion von Knochenmarkzellen mit einem gewünschten
Gen wie z. B. einem, das gewöhnliche
adulte Hämoglobinsequenzen
codiert, um bei Patienten mit Störungen
wie β-Thalassämie, Adenosindesaminase-Mangelzustand
und Sichelzellanämie,
den Mangelzustand zu beseitigen. Die Knochenmarkzellen können in
vitro transfiziert werden, anschließend können die auf geeignete Weise
transfizierten Zellen in das Mark des Patienten übertragen werden. Bei einer
anderen Ausführungsform
können
die Zellen, wie hier beschrieben, in vivo transfiziert werden. Verfahren
wie die Calciumphosphat-Präzipitation
sind bei der Durchführung
solcher Transfektionen viel weniger effizient, weshalb sie für die praktische
Anwendung ungeeignet sind. Andere Wege zum Erzielen einer Transfektion,
die bereits in vitro durchgeführt
worden sind, umfassen die Verwendung von viralen Vektoren (wie z.
B. SV-40 und Retroviren). Diese Viren sind jedoch onkogen und können daher
nicht zur sicheren Transfektion von Zellen in vivo oder in vitro
verwendet werden. Die Übertragung
von Formulierungen zur intrazellulären in vivo-Abgabe unter Verwendung
von Formulierungen von Verbindungen der vorliegenden Erfindung ist
auch zur Abgabe von antiviralen Verbindungen (wie z. B. Proteaseinhibitoren, Nucleosidderivate,
Nucleotiden oder Polynucleotiden); und von Krebsverbindungen (umfassend,
aber nicht darauf beschränkt,
Nucleoside/Nucleotide wie z. B. 5-Fluoruracil, Adenosinanaloga,
Cytosinanaloga und Purinanaloga), Antibiotika wie z. B. Anthracylinen
(beispielsweise Adriamycin und Daunomycin) und Bleomycin; Proteinantibiotika
wie z. B. Nuocarzinostatin, Marcomomycin und Auromomycin; Alkylierungsmitteln
wie z. B. Chlorambucil, Cyclophosphamid, Nitrosoharnstoffe, Melphalan,
Aziridine, Alkylalkansulfonate; Platin-Koordinationsverbindungen; Folat-Analoga
wie z. B. Methotrexat; Strahlungssensibilisierungsmittel; Alkaloide
wie z. B. Vincristin und Vinblastin; das Zytoskelett spaltenden
Mitteln; differenzierenden Mitteln; und anderen Mitteln gegen Krebs
von Nutzen. Diese Ausführungsform
der Erfindung kann zum Überwinden
von Arzneistoffresistenz, wie sie z. B. von Mechanismen zur verminderten
Aufnahme des Arzneistoffs durch die Zellen verursacht sein kann,
von besonderem Nutzen.
-
Bevorzugte
DNA/Liposomen-Verhältnisse
für die
in vitro-Transfektion von Zellkulturen betragen 0,01 μg bis 10 μg DNA/μg Liposom.
Stark bevorzugt sind 0,1 μg
bis 1 μg
DNA/μg Liposom.
-
Es
werden hier ebenfalls Kits für
die Transfektion, umfassend die Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
vorzugsweise zusammen mit geeigneten Puffern beschrieben.
-
Um
ein vollständigeres
Verständnis
dieser Erfindung zu ermöglichen,
werden folgende Beispiele dargelegt. Die Beispiele haben jedoch
lediglich den Zweck der Veranschaulichung und dürfen nicht als den Umfang der
Erfindung auf irgendeine Weise beschränkend ausgelegt werden.
-
Beispiele
-
Beispiel 1 – Synthese
von kationischen Cytofectinen
-
Alle
nachstehend genannten Umsetzungen wurden in trockenem Acetonitril
oder Ethanol unter Rückfluss
mit Schutz durch Argon über
einen Zeitraum von 40 Stunden bis 43 Stunden durchgeführt. Das
feste Produkt wurde durch Filtration von dem Reaktionsgemisch abgetrennt,
anschließend
mit kaltem Diethylether gewaschen und aus Diethylether/Methanol
und anderen Lösungsmittelgemischen
rekristallisiert. Die Reinheit der Bis(quaternäres Ammonium)oberflächenaktiven
Mittel wurde mittels DC auf Octadecylsilica-Platten mit der mobilen
Phase Chloroform/Methanol/n-Propanol/Ethylester/0,25%-iges wässriges
KCl 25/13/25/25/9 (Vol./Vol./Vol./Vol./Vol.) überprüft. In den Produkten wurden
keine Ausgangsmaterialien gefunden.
-
A. Alkandiyl-α,ω-bis(dimethylalkylammoniumbromide)
-
Für die Herstellung
von Alkandiyl-α,ω-bis(dimethylalkylammoniumbromiden)
wurden zwei Verfahren verwendet. Die Verbindungen umfassen solche
mit der folgenden Struktur:
wobei
A = Bromid (Br
–),
k = 1; B eine Alkandiylbrücke
(CH
2)
n bedeutet,
wobei n = 2, 3 oder 4;
R
1, R
3, R
4 und R
6 Methyl -(CH
3) bedeuten;
R
2 und R
5 geradzahliges
geradkettiges C
8-C
20-Alkyl
bedeuten.
-
Verfahren (a)
-
Umsetzung
von α,ω-Dibrompropan
oder -butan mit einem 10%-igen Überschuss
von N,N,N-Decyldimethylamin
oder N,N,N-Dodecyldimethylamin oder N,N,N-Octadecyldimethylamin.
-
Verfahren (b)
-
Umsetzung
von Alkandiyl-α,ω-bis(dimethylamin)
mit einem 10%-igen Überschuss
von 1-Brom-n-octan,
1-Brom-n-decan, 1-Brom-n-dodecan, 1-Brom-n-tetradecan, 1-Brom-n-hexadecan
oder Brom-n-octadecan.
-
B. N,N',N''-Trialkyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
-
Umsetzung
von N,N,N',N'',N''-Pentamethyldiethylentriamin
mit einem 5%-igen Überschuss
des geeigneten 1-Bromalkans, um N,N',N''-Trialkyl-N,N',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
zu ergeben.
-
Auf
diesem Weg wurden folgende kationische Cytofectine hergestellt:
- a) N,N',N''-Trioctyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
- b) N,N',N''-Tridecyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
- c) N,N',N''-Tridodecyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
- d) N,N',N''-Tritetradecyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
- e) N,N',N''-Trihexadecyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
- f) N,N',N''-Trioctadecyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
-
Beispiel 2 – Herstellung
von kationischen Cytofectinen mit Dihydrogenphosphat (H2PO4 –) als Gegenion
-
8
Gramm Dowex 1 × 8–400 Anionenaustauscherharz
wurden mit 50%-igem wässrigen
Methanol in einer Chromatographiesäule gründlich gewaschen. Die Säule wurde
mit 20 Säulenvolumina
1 M Phosphorsäure,
dann mit destilliertem Wasser bis zur Neutralität und schließlich mit
zehn Säulenvolumina
50%-igem Methanol weiter gewaschen.
-
Nach
diesen Waschschritten wurde eine Lösung eines kationischen Cytofectins
in Bromidform in 50%-igem Methanol gelöst und auf die Säule aufgebracht.
Anschließend
wurde 50%-iges Methanol durch die Säule gepumpt, wobei 20 Säulenvolumina
des Ausflusses gesammelt wurden. Der pH-Wert des Ausflusses wurde
mit Phosphorsäure
eingestellt, um Dihydrogenphosphate oder Hydrogenphosphate herzustellen.
Anschließend
wurde die Lösung
mittels eines Rotationsverdampfers konzentriert und zu einem Pulver
gefriergetrocknet.
-
Die
Beispiele der Stoffe, die mit diesem Verfahren hergestellt wurden,
umfassen die folgenden:
- 1) Ethandiyl-1,2-bis(dimethyldecylammoniumchlorid)
- 2) Ethandiyl-1,2-bis(dimethyldecylammoniumiodid)
- 3) Ethandiyl-1,2-bis(dimethyldecylammoniumdihydrogenphosphat)
- 4) Ethandiyl-1,2-bis(dimethyldecylammoniumthiosulfat)
- 5) Ethandiyl-1,2-bis(dimethyldecylammoniumsulfat)
- 6) Ethandiyl-1,2-bis(dimethyldecylammoniumoxalat)
-
Beispiel 3 – Herstellung
von Liposomen
-
Liposomen
können
durch Kombination eines wie hier beschriebenen kationischen Cytofectins
und eines neutralen Lipids, DOPE, durch das nachstehend beschriebene
Verfahren hergestellt werden. Solche Liposomen umfassen Q203, Q205,
Q206, Q208 und Q817 (siehe Tabelle 1).
-
Materialien:
-
Chloroform
(Merck, p.a.), Endotoxin-freies entionisiertes Wasser, eine Lösung von
DOPE in Chloroform und ein kationisches Cytofectin.
-
Verfahren:
-
Kurz
gesagt wurden ein kationisches Cytofectin und ein neutrales Lipid
in Chloroform auf eine Endkonzentration von 2 mM zusammengemischt,
anschließend
wurde das Gemisch in einem Rotationsverdampfer bei 60°C abgedampft.
Das Gemisch wurde 10 Minuten bei einem Unterdruck von 10 bis 15
mbar getrocknet. Dem Gemisch wurde Endotoxin-freies entionisiertes
Wasser unter sterilen Bedingungen zugesetzt, anschließend wurde
das Gemisch unter Rühren
auf 60°C
erhitzt.
-
Anschließend wurden
einige Lösungen
einmal 300 Sekunden bei 60°C
ultraschallbehandelt (beispielsweise diejenigen mit Q203 und Q205
als Endprodukte). Andere Lösungen
wurden nicht ultraschallbehandelt, wurden aber bei 60°C gerührt, bis
die Lösungen
durchsichtig oder leicht opaliszierend wurden (beispielsweise diejenigen
mit Q206, Q208 und Q817 als Endprodukte). Die Gesamtkonzentration
von DOPE + kationischem Cytofectin betrug bei allen Liposomen 2
mM. Die Konzentration von DOPE in jedem Liposom kann durch Multiplikation
des Werts von X(DOPE) in Tabelle 1 mit 2 mM berechnet werden, so
dass, beispielsweise, Q203-enthaltende Liposomen 1,7 mM DOPE und
0,3 mM Q203 aufweisen. Tabelle 1 (nachstehend) fasst die kationischen
Cytofectin-Liposome, die bei den Verfahren der Erfindung verwendet
werden, zusammen. Tabelle 1 gibt einen Überblick.
-
-
Bei
einem weiteren Beispiel wurde ein Liposom, bestehend aus Propandiyl-1,3-bis(decyldimethylammoniumbromid)
(10-3-10) und 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin (DOPE), hergestellt
(mit X(DOPE) = 0,50).
-
Materialien:
-
Chloroform
(Merck, p.a.), Endotoxin-freies entionisiertes Wasser, eine Lösung von
DOPE in Chloroform und 10-3-10.
-
Verfahren:
-
Zunächst wurde
eine Lösung,
umfassend 1,17 ml einer 85,21 mg/ml DOPE-Lösung und 57,3 mg 10-3-10 in
Chloroform, hergestellt. Das Lösungsmittel
wurde mittels eines Rotationsverdampfers bei 60°C entfernt. Der Lipidfilm wurde
10 min bei einem Unterdruck von 10 bis 15 mbar getrocknet. Dem Kolben
mit dem Lipidfilm wurden 100 ml Endotoxin-freies entionisiertes
Wasser unter sterilen Bedingungen zugesetzt. Der Kolben wurde unter
Rühren
auf 60°C
erhitzt, bis eine durchsichtige oder leicht opaliszierende Lösung erhalten war.
Die End-Gesamtkonzentration
von DOPE und 10-3-10 betrugen bei dieser Liposomenlösung 2 mM.
-
Bei
der Herstellung von ultraschallbehandelten Proben wurde eine zusätzliche
Ultraschallbehandlung der Lösung über einen
Zeitraum 300 s mit einem im Handel erhältlichen Ultraschallgerät durchgeführt.
-
Beispiel 4 – Transfektionsexperimente
-
Liposomenherstellung mit
und ohne Ultraschallbehandlung/Zellspezifität der Reagenzien
-
Bei
60°C wurden
Liposomen durch Kombinieren von 10-3-10 (Propandiyl-1,3-bis(decyldimethylammoniumbromid)
mit DOPE (wie in Beispiel 3 beschrieben) mit und ohne Ultraschallbehandlung
hergestellt.
-
Die
Liposomen wurden verwendet, um HeLaS3- und COS7-Zellen in vitro
mit dem Reporterplasmid pCMVβ (Clontech)
zu transfizieren. Die Transfektionseffizienzen, die durch Messung
der optischen Dichte (OD) nach der Zelllyse und der Messung der β-Gal-Aktivität bestimmt
wurden, wurden mit Effizienzen, die parallel dazu mit einem im Handel
erhältlichen
Liposomenpräparat
(Lipofectamin, Gibco LTI) erhalten wurden, verglichen und als Prozentwert
bezogen auf die Lipofectamin-Effizienz angegeben. Bei jeder Transfektion
wurde 1 μg
pCMVβ (mit
EndoFree, QIAGEN, isoliert) pro Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen
verwendet. Die DNA wurde mit DMEM-Medium (Gibco LTI) auf 50 μl verdünnt und
anschließend
mit 1, 2, 3 bzw. 4 μl
der Liposomenpräparate,
die dann mit DMEM-Medium auf 50 μl
verdünnt
wurden, kombiniert. Die DNA- und Liposomenlösungen wurden miteinander gemischt
und den Zellen bei 37°C
und 5% CO2 über einen Zeitraum von 6 Stunden
zugeführt.
Anschließend
wurde das Medium zu DMEM mit 10% fetalem Kälberserum geändert. Die Zellen
wurden nach 48 h Inkubation bei 37°C und 5% CO2 lysiert.
-
Es
wurden jeweils zweifache Bestimmungen durchgeführt. Die Werte wurden gemittelt,
dann wurde die höchste
Effizienz (Optimum) innerhalb einer Serie als Prozentwert bezogen
auf die höchste
mit Lipofectamin erhaltene Effizienz (Optimum) angegeben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
-
Folgerungen:
-
- a) Die Transfektionseffizienz für HeLaS3-
und COS7-Zellen ist höher,
wenn bei der Herstellung von Liposomen keine Ultraschallbehandlung
verwendet wird.
- b) Die mit 10-3-10 (Propandiyl-1,3-bis(decyldimethylammoniumbromid))
als kationische Komponente hergestellten Liposome sind stärker zellspezifisch
als Lipofectamin.
-
Variationen der Kettenlänge der
hydrophoben Seitenkette (R) und Effizienz/Spezifität der Transfektion
-
Bei
60°C wurden
Liposomen ohne Ultraschallbehandlung durch Kombinieren von DOPE
mit einem der folgenden hergestellt:
- 1) 10-2-10
(Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammoniumbromid))
- 2) 12-2-12 (Ethandiyl-1,2-bis(dodecyldimethylammoniumbromid))
- 3) 14-2-14 (Ethandiyl-1,2-bis(tetradecyldimethylammoniumbromid))
- 4) 16-2-16 (Ethandiyl-1,2-bis(hexadecyldimethylammoniumbromid))
- 5) 18-2-18 (Ethandiyl-1,2-bis(octadecyldimethylammoniumbromid)).
-
Die
so erhaltenen Liposomen wurden zur Transfektion von Huh7-Zellen
in vitro mit dem Reporterplasmid pCMVβ (Clontech) verwendet. Die Transfektionseffizienzen,
die durch Messung der optischen Dichte (OD) nach der Zelllyse und
der Messung der β-Gal-Aktivität bestimmt
wurden, wurden mit Effizienzen, die parallel dazu mit einem im Handel
erhältlichen
Liposomenpräparat
(Lipofectamin, Gibco LTI) erhalten wurden, verglichen und als Prozentwert
bezogen auf die Lipofectamin-Effizienz angegeben. Bei jeder Transfektion
wurden 0,5 μg pCMVβ (mit EndoFree,
QIAGEN, isoliert) pro Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen
verwendet. Die DNA wurde mit DMEM-Medium (Gibco LTI) auf 50 μl verdünnt und
anschließend
mit 1, 2, 3 bzw. 4 μl
der Liposomenpräparate,
die dann mit DMEM-Medium auf 50 μl
verdünnt
wurden, kombiniert. Die DNA- und Liposomenlösungen wurden miteinander gemischt
und den Zellen bei 37°C
und 5% CO2 über einen Zeitraum von 6 Stunden
zugeführt.
Anschließend
wurde das Medium zu DMEM mit 10% fetalem Kälberserum geändert. Die Zellen
wurden nach 48 h Inkubation bei 37°C und 5% CO2 lysiert.
Es wurden jeweils zweifache Bestimmungen durchgeführt. Die
Werte wurden gemittelt, dann wurde die höchste Effizienz (Optimum) innerhalb
einer Serie als Prozentwert bezogen auf die höchste mit Lipofectamin erhaltene
Effizienz (Optimum) angegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
gezeigt.
-
-
Folgerungen:
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass bei der Transfektion mit Huh7-Zellen:
- a) eine Zunahme der Länge der Seitenketten zu einer
Verschiebung des optimalen X(DOPE)-Werts führt. Bei 10-2-10 beträgt der optimale
X(DOPE)-Wert nicht mehr als 0,50. Bei 12-2-12 beträgt der optimale X(DOPE)-Wert
0,70. Bei 14-2-14, 16-2-16 und 18-2-18 beträgt der optimale X(DOPE)-Wert
wenigstens 0,80.
- b) Die optimale Länge
der hydrophoben Seitenkette bei dieser Serie ist 16. (Für HeLaS3-Zellen
ist die optimale Länge
der hydrophoben Seitenkette 10. Für LMH-Zellen ist die optimale
Länge der
hydrophoben Seitenkette 16. Für
COS7-Zellen ist die optimale Länge
der hydrophoben Seitenkette 14 – diese
Daten sind nicht gezeigt).
-
Variationen der Brückenlänge (k)
und Effizienz/Spezifität
der Transfektion
-
Bei
60°C wurden
Liposomen ohne Ultraschallbehandlung durch Kombinieren von DOPE
mit einem der folgenden hergestellt:
- 1) 10-2-10
(Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammoniumbromid))
- 2) 10-3-10 (Propandiyl-1,3-bis(decyldimethylammoniumbromid))
- 3) 10-4-10 (Butandiyl-1,4-bis(decyldimethylammoniumbromid))
-
Die
so erhaltenen Liposomen wurden zur Transfektion von HeLaS3- und
Huh7-Zellen in vitro mit dem Reporterplasmid pCMVβ (Clontech)
verwendet. Die Werte der Transfektionseffizienz, die durch Messung
der optischen Dichte (OD) nach der Zelllyse und der Messung der β-Gal-Aktivität bestimmt
wurden, wurden mit Effizienzen, die parallel dazu mit einem im Handel
erhältlichen
Liposomenpräparat
(Lipofectamine, Gibco LTI) erhalten wurden, verglichen und als Prozentwert
bezogen auf die Lipofectamine-Effizienz angegeben. Bei jeder Transfektion
wurden 0,5 μg
pCMVβ (mit
EndoFree, QIAGEN, isoliert) pro Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen
verwendet. Die DNA wurde mit DMEM-Medium (Gibco LTI) auf 50 μl verdünnt und
anschließend
mit 1, 2, 3 bzw. 4 μl
der Liposomenpräparate,
die dann mit DMEM-Medium auf 50 μl
verdünnt
wurden, kombiniert. Die DNA- und Liposomenlösungen wurden miteinander gemischt
und den Zellen bei 37°C
und 5% CO2 über einen Zeitraum von 6 Stunden
zugeführt.
Anschließend
wurde das Medium zu DMEM mit 10% fetalem Kälberserum geändert. Die
Zellen wurden nach 48 h Inkubation bei 37°C und 5% CO2 lysiert.
-
Es
wurden jeweils zweifache Bestimmungen durchgeführt. Die Werte wurden gemittelt,
dann wurde die höchste
Effizienz (Optimum) innerhalb einer Serie als Prozentwert bezogen
auf die höchste
mit Lipofectamin erhaltene Effizienz (Optimum) angegeben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 gezeigt.
-
-
Folgerungen:
-
Strukturelle Änderungen
der Brückenlänge des
kationischen Cytofectins können
verwendet werden, um:
- a) das Transfektionsreagens
für eine
gegebene Zelllinie effizienter zu machen (Huh7: die Abnahme der
Brückenlänge führt zu einer
Zunahme der Effizienz; dies ist bei HeLaS3 nicht der Fall);
- b) das Transfektionsreagens für eine gegebene Zelllinie spezifischer
zu machen (bei zunehmender Brückenlänge bleibt
die Transfektionseffizienz bei HeLaS3 konstant, während die
Transfektionseffizienz bei Huh7 abnimmt, wodurch das Transfektionsreagens
spezifischer für
HeLaS3 wird).
-
Andere Gegenionen als
Bromid, die bei der Herstellung von Cytofectinen verwendet werden:
Transfektionseffizienz
-
Gemäß der Erfindung
können
kationische Cytofectine mit anderen Gegenionen als Brom hergestellt werden,
wie in Beispiel 2 beschrieben ist. Beispielsweise können Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammonium)chlorid,
-iodid, -phosphat, -sulfat, -thiosulfat und -oxalat hergestellt
werden.
-
Bei
60°C wurden
Liposomen ohne Ultraschallbehandlung durch Kombinieren von DOPE
mit einem der folgenden Cytofectine hergestellt:
- 1)
10-2-10 Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammonium)oxalat
- 2) 10-2-10 Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammonium)thiosulfat
- 3) 10-2-10 Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammonium)iodid
- 4) 10-2-10 Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammonium)dihydrogenphosphat
-
Die
Liposomen wurden zur Transfektion von HeLaS3-Zellen in vitro mit
dem Reporterplasmid pCMVβ (Clontech)
verwendet. Die Werte der Transfektionseffizienz, die durch Messung
der optischen Dichte (OD) nach der Zelllyse und der Messung der β-Gal-Aktivität bestimmt
wurden, wurden mit Werten der Transfektionseffizienz, die parallel
dazu in Untersuchungen mit im Handel erhältlichen Liposomenpräparaten
(Lipofectamin, Gibco LTI) erhalten wurden, verglichen und als Prozentwert
bezogen auf die Lipofectamin-Effizienz angegeben. Bei jeder Transfektion
wurden 0,5 μg
pCMVβ (mit
EndoFree, QIAGEN, isoliert) pro Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen
verwendet. Die DNA wurde mit DMEM-Medium (Gibco LTI) auf 50 μl verdünnt und
anschließend
mit 1, 2, 3 bzw. 4 μl
der Liposomenpräparate,
die dann mit DMEM-Medium auf 50 μl
verdünnt
wurden, kombiniert. Die DNA- und Liposomenlösungen wurden miteinander gemischt
und den Zellen bei 37°C
und 5% CO2 über einen Zeitraum von 6 Stunden
zugeführt.
Anschließend
wurde das Medium zu DMEM mit 10% fetalem Kälberserum geändert. Die
Zellen wurden 48 h bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert und anschließend lysiert.
-
Die
nachstehend gezeigten Ergebnisse (Tabelle 5) zeigen die optimale
Transfektionseffizienz des Reporterplasmids pCMVβ unter Verwendung der vorstehend
genannten Liposome als Prozentwert, der auf die höchste mit
Lipofectamin erhaltene Transfektionseffizienz bezogen ist. Tabelle
5
- * Dieser Prozentwert entspricht der Obergrenze
der β-Gal-Prüfung, die
wahren Werte liegen höher.
-
Bei ähnlichen
Untersuchungen von HeLaS3-Zellen wurde der gleiche Vektor mit Liposomen,
umfassend Bromid-Gegenionen und das Cytofectin 10-2-10 Ethandiyl-1,2-bis(decyldimethylammonium),
transfiziert. Die Ergebnisse waren wie folgt (Tabelle 6):
-
-
Im
Allgemeinen waren bei den vorstehend genannten Transfektionen Liposome,
welche die mit den vorstehend genannten Gegenionen hergestellten
kationischen Cytofectine umfassten, bei der Abgabe von DNA wirksamer
als Lipofectamin. Beispielsweise wiesen Transfektionen mit Cytofectinen,
die mit Sulfat-, Thiosulfat-, Iodid- und Dihydrogenphosphat-Gegenionen
hergestellt waren, höhere
Werte der Transfektionseffizienz als Transfektionen mit Lipofectamin
auf. Die höchsten
Transfektionseffizienzen wurden mit Liposomen, die mit Iodid- und
Dihydrogensphosphat-Gegenionen hergestellte kationische Cytofectine
umfassten, erzielt. Somit können
Gegenionen bei der Modulation der Transfektionseffizienz von Nutzen
sein.
-
Beispiel 5 – Transfektionsexperimente
unter Verwendung von kationischen Cytofectinen mit drei Stickstoffatomen/Ammoniumgruppen
-
N,N',N''-Trialkyl-N,N,N',N'',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
-
Liposome,
umfassend Verbindung (3) [Synthese gemäß Beispiel 1B] und DOPE, wurden
bei 60°C
hergestellt, wobei DOPE ohne Ultraschallbehandlung verwendet wurde.
-
Die
so erhaltenen Liposome wurden zur Transfektion von HeLaS3-Zellen
und COS7-Zellen in vitro mit dem Reporterplasmid pCMVβ (Clontech)
verwendet. Die Werte der Transfektionseffizienz, die durch Messung der
optischen Dichte (OD) nach der Zelllyse und der Messung der β-Gal-Aktivität bestimmt
wurden, wurden mit Werten der Transfektionseffizienz, die parallel
dazu in Untersuchungen mit im Handel erhältlichen Liposomenpräparaten
(Lipofectamin, Gibco LTI) erhalten wurden, verglichen und als Prozentwert
bezogen auf die Lipofectamin-Effizienz angegeben. Bei jeder Transfektion
wurden 0,5 μg
pCMVβ (mit
EndoFree, QIAGEN, isoliert) pro Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen
verwendet. Die DNA wurde mit DMEM-Medium (Gibco LTI) auf 50 μl verdünnt und
anschließend
mit 1, 2, 3 bzw. 4 μl
der Liposomenpräparate,
die dann mit DMEM-Medium auf 50 μl
verdünnt
wurden, kombiniert. Die DNA- und Liposomenlösungen wurden miteinander gemischt
und den Zellen bei 37°C
und 5% CO2 über einen Zeitraum von 6 Stunden
zugeführt.
Anschließend
wurde das Medium zu DMEM mit 10% fetalem Kälberserum geändert. Die
Zellen wurden 48 h bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert und anschließend lysiert.
-
Die
nachstehend gezeigten Ergebnisse (Tabelle 7) zeigen die optimale
Transfektionseffizienz des Reporterplasmids pCMVβ unter Verwendung der vorstehend
genannten Liposome als Prozentwert, der auf die höchste mit
Lipofectamin erhaltenen Transfektionseffizienz bezogen ist. R bezeichnet
die Anzahl der Kohlenstoffatome in der Alkylkette. Die Konzentration
von DOPE in jedem Liposom kann durch Multiplikation des Werts von
X(DOPE) mit 2 M berechnet werden. Tabelle
7
- A) Kationische Cytofectine
mit der chemischen Formel N,N',N''-Trialkyl-N,N',N''-pentamethyl-bis(2-ammonioethyl)ammoniumbromid
können
Zelllinien in vitro transfizieren.
- B) Verschiedene Alkylreste an dem Stickstoffatom verändern die
Spezifität
für verschiedene
Zelllinien. Während
HeLaS3-Zellen am Besten unter Verwendung einer Kettenlänge von
10 transfiziert wurden, zeigten COS7-Zellen ihr Optimum bei einer
Kettenlänge
von 18.