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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen auf der Basis von
Nucleinsäuren,
ihre Herstellung und ihre Verwendung. Insbesondere betrifft sie
Zusammensetzungen, die wenigstens eine Nucleinsäure und ein Lipopolyamin umfassen,
und ihre Verwendung in der Gentherapie, insbesondere für die Übertragung von
Nucleinsäuren.
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Die
Gentherapie besteht darin, einen Mangel oder eine Anomalie (Mutation,
aberrante Expression usw.) zu korrigieren oder die Expression eines
Proteins von therapeutischem Interesse durch Einführung einer genetischen
Information in die betroffene Zelle oder das betroffene Organ zu
gewährleisten.
Diese genetische Information kann entweder in vitro in eine aus
dem Organ entnommene Zelle eingeführt werden, wobei die modifizierte
Zelle dann wieder in den Organismus eingeführt wird, oder direkt in vivo
in das geeignete Gewebe eingeführt
werden. Für
die Übertragung
dieser genetischen Information wurden verschiedene Techniken beschrieben,
von denen verschiedene Transfektionstechniken Komplexe aus DNA und
DEAE-Dextran (Pagano et al., J. Virol. 1 (1967) 891), aus DNA und
Kernproteinen (Kaneda et al., Science 243 (1989) 375), aus DNA und
Lipiden (Peigner et al., PNAS 84 (1987) 7413), aus DNA und Polylysin,
den Einsatz von Liposomen (Fraley et al., J. Biol. Chem. 255 (1980)
10431), usw. beinhalten. Etwas später ist der Einsatz von Viren
als Vektoren für
die Übertragung
von Genen als vielversprechende Alternative zu diesen physikalischchemischen
Transfektionstechniken hinzugekommen. In dieser Hinsicht wurden
verschiedene Viren auf ihre Fähigkeit,
bestimmte Zellpopulationen zu infizieren, getestet, insbesondere
Retroviren (RSV, HMS, MMS usw.), das Virus HSV, Adeno-assoziierte
Viren und Adenoviren.
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Die
bisher entwickelten Techniken erlauben es jedoch nicht, die mit
der Übertragung
von Genen in Zellen und/oder den Organismus verbundenen Probleme
in befriedigender Weise zu lösen.
Insbesondere sind die mit dem Eindringen von Nucleinsäure in Zellen
verbundenen Probleme noch nicht völlig gelöst. Tatsächlich verhindert die polyanionische
Natur der Nucleinsäuren
ihren Durchtritt durch die Zellmembranen. Es wurde zwar gezeigt,
dass nackte Nucleinsäuren
die Plasmamembran bestimmter Zelltypen in vivo durchqueren können (siehe
insbesondere die Anmeldung Nr. WO 90/11092), doch bleibt die Transfektionseffizienz
recht gering. Überdies
haben nackte Nucleinsäuren
aufgrund ihres Abbaus durch Enzyme und ihrer Beseitigung über die Harnwege
im Plasma nur eine kurze Halbwertszeit. Außerdem ermöglichen es die rekombinanten
Viren zwar, die Übertragungseffizienz
von Nucleinsäuren
zu verbessern, doch birgt ihr Einsatz gewisse Risiken, wie Pathogenität, Übertragung,
Replikation, Rekombination, Transformation, Immunogenität usw.
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Die
vorliegende Erfindung liefert eine vorteilhafte Lösung für diese
verschiedenen Probleme. Die Anmelderin hat in der Tat gezeigt, dass
bestimmte Zusammensetzungen, die eine Nucleinsäure und ein Lipopolyamin, in
dem es sich bei dem Polyaminbereich um Spermin handelt, umfassen,
die in-vivo-Übertragung
der Nucleinsäure
in eine Zelle und/oder ein Organ mit großer Effizienz und ohne Toxizität ermöglichen
können.
Die Zusammensetzungen der Erfindung ermöglichen es auch, Nachteile,
die mit dem Einsatz viraler Vektoren verbunden sind (potentielle
Gefahren, beschränkte
Größe des übertragenen
Gens, hoher Preis usw.), zu vermeiden.
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Die
Verwendung bestimmter Lipopolyamine, um Zellkulturen in vitro zu
transfizieren, wurde im Stand der Technik bereits beschrieben. So
beschreibt die Anmeldung
EP 394
111 die Verwendung bestimmter Lipopolyamine für die in-vitro-Transfektion
von Zelllinien. Ebenso beschreibt der Artikel von Demeneix et al.
(Int. J. Dev. Biol. 35 (1991) 481) die Verwendung eines Lipopolyamins
(Dioctadecylaminoglycylspermin, DOGS) für die Transfektion von Nucleinsäuren in
ovo. Gemäß diesen
Dokumenten müssen
die Lipopolyamine unter den Bedingungen verwendet werden, dass das
Verhältnis
von positiven Ladungen des Lipopolyamins zu negativen Ladungen der
Nucleinsäure
zwischen 2 und 5 liegt und vorzugsweise gleich 3 oder 4 ist. Wie
die Beispiele 8 und 9 der vorliegenden Anmeldung jedoch überraschend
zeigen, ermöglicht
keine der in diesen Dokumenten beschriebenen Bedingungen die in-vivo-Transfektion
von Nucleinsäuren.
Aufgrund einer Wechselwirkung mit anionischen Makromolekülen oder
mit der extrazellulären
Matrix der Gewebe sind die unter diesen Bedingungen gebildeten Teilchen
tatsächlich
unfähig,
aus der Applikationsstelle herauszudiffundieren, und damit, eine Nucleinsäure in vivo
zu übertragen.
Außerdem
lassen sich die in diesen Dokumenten beschriebenen Herstellungsbedingungen
nicht auf die Realisierung von pharmazeutischen Zusammensetzungen
anwenden, die große
Mengen an Nucleinsäuren
enthalten. Die Anmelderin hat nun gezeigt, dass Lipopolyamine unter
bestimmten Bedingungen für
die in-vivo-Transfektion von Nucleinsäuren verwendet werden können. Insbesondere
hat die Anmelderin herausgefunden, dass Zusammensetzungen, die eine
Nucleinsäure
und ein Lipopolyamin umfassen, unter solchen Bedingungen, dass das
Verhältnis
von positiven Ladungen des Lipopolyamins zu negativen Ladungen der
Nucleinsäure
kleiner oder gleich 2 ist, überraschenderweise
die in-vivo-Transfektion der Nucleinsäure mit großer Effizienz ermöglichen.
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Außerdem hat
die Anmelderin bestimmte Bedingungen entwickelt, die die Herstellung
dieser pharmazeutischen Zusammensetzungen, die hohe Mengen an Nucleinsäure umfassen,
erlauben. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung stellen
somit besonders vorteilhafte Werkzeuge für die in-vivo-Verabreichung und
-Übertragung
von Nucleinsäuren
dar.
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Die
Artikel von Behr J.P. et al., Proceedings of the National Academy
of Sciences of USA, Vol. 86, 1989, S. 6982–6986, und Loeffler J.P. et
al., Methods in Enzymology, Vol. 217, 1993, 5. 599–618, offenbaren Zusammensetzungen
zur in-vitro-Transfektion, die eine Nucleinsäure und ein Lipopolyamin des
Typs DOGS oder DPPES umfassen. Diese Zusammensetzungen werden jedoch
nicht als Medikament verwendet und umfassen kein neutrales DOPE-Lipid.
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Der
Artikel von Xiang Gao et al., Journal of Liposome Research, Vol.
3, Nr. 1, 1993, S. 17–30,
beschreibt Zusammensetzungen zur Transfektion einer Nucleinsäure, von
denen einige ein Lipopolyamin (Polylysin) und das neutrale Lipid
DOPE umfassen. Die Bedeutung der Werte des Ladungsverhältnisses
wird jedoch nicht angegeben. Außerdem
sind die in den Zusammensetzungen gemäß der Erfindung verwendeten
Lipopolyamine keine Polylysine, sondern Lipopolyamine mit Sperminkopf.
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Ein
erster Gegenstand der Erfindung besteht also in einer Zusammensetzung,
die wenigstens eine Nucleinsäure
und ein Lipopolyamin umfasst, in dem es sich bei dem Polyaminbereich
um Spermin handelt und dessen Verhältnis von positiven Ladungen
des Lipopolyamins zu negativen Ladungen der Nucleinsäure kleiner oder
gleich 2 ist, zur Verwendung als Medikament.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Ausdruck "Lipopolyamin" jedes amphiphile
Molekül,
das wenigstens einen hydrophilen Polyaminbereich und einen lipophilen
Bereich umfasst. Der kationisch geladene Polyaminbereich von Lipopolyaminen
kann sich reversibel mit der negativ geladenen Nucleinsäure assoziieren.
Durch diese Wechselwirkung wird die Nucleinsäure stark kompaktiert. Der
lipophile Bereich macht diese ionische Wechselwirkung unempfindlich
gegenüber
dem äußeren Medium,
indem er das gebildete Nucleolipidteilchen mit einem Lipidhäutchen bedeckt.
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Vorteilhafterweise
entspricht der Polyaminbereich der im Rahmen der Erfindung verwendeten
Lipopolyamine der allgemeinen Formel
- – wobei
n und m ganze Zahlen sind, die so gewählt sind, dass eine Spermingruppe
entsteht;
- – R
Folgendes darstellt: ein Wasserstoffatom oder einen Rest der allgemeinen
Formel wobei R1 und
R2 gleich oder verschieden sind und jeweils
einen gesättigten
aliphatischen CpH2p+2-Rest
oder ungesättigten
aliphatischen CpH2p- oder CpH2p-2-Rest darstellen, wobei p eine ganze
Zahl zwischen 12 und 22 einschließlich ist, und R' ein Wasserstoffatom
oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls
mit einem Phenylrest substituiert ist, darstellt;
oder einen
Rest der allgemeinen Formel wobei
X eine Methylengruppe (-CH2-) oder eine
Carbonylgruppe (-CO-) darstellt und R3 und
R4 gleich oder verschieden sind und jeweils
einen gesättigten
aliphatischen Cp'H2p'+2-Rest oder
ungesättigten
aliphatischen Cp'H2p'- oder Cp'H2p'-2-Rest
darstellen, wobei p' eine
ganze Zahl zwischen 11 und 21 einschließlich ist, mit der Maßgabe, dass:
- – unabhängig von
den Werten von m und n nur ein einziges der Symbole R einen Rest
der allgemeinen Formel (II) oder (III) darstellt.
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Der
lipophile Bereich kann eine gesättigte
oder ungesättigte
Kohlenwasserstoffkette, Cholesterin, ein natürliches Lipid oder ein synthetisches
Lipid, die lamellare oder hexagonale Phasen bilden können, sein.
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Vorteilhafterweise
verwendet man im Rahmen der vorliegenden Erfindung Lipopolyamine,
wie sie in der Patentanmeldung
EP
394 111 definiert sind. Diese Anmeldung beschreibt auch
ein Verfahren, das für
die Herstellung dieser Lipopolyamine verwendet werden kann.
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In
besonders vorteilhafter Weise verwendet man im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Dioctadecylamidoglycylspermin (DOGS) oder das 5-Carboxyspermylamid
von Palmitoylphosphatidylethanolamin (DPPES).
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Um
eine optimale Wirkung der Zusammensetzungen der Erfindung zu erhalten
werden die jeweiligen Anteile des Polyamins und der Nucleinsäure vorzugsweise
so bestimmt, dass das Verhältnis
R von positiven Ladungen des Lipopolyamins zu negativen Ladungen
der Nucleinsäure
zwischen 0,1 und 1,9 und besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 1,5
liegt.
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In
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung kann die Nucleinsäure entweder
eine Desoxyribonucleinsäure
oder eine Ribonucleinsäure
sein. Es kann sich um Sequenzen natürlichen oder künstlichen Ursprungs
und insbesondere um genomische DNA, cDNA, mRNA, tRNA, rRNA, Hybridsequenzen
oder synthetische oder halbsynthetische Sequenzen handeln. Diese
Nucleinsäuren
können
menschlichen, tierischen, pflanzlichen, bakteriellen, viralen usw.
Ursprungs sein. Sie können
mit jeder dem Fachmann bekannten Technik erhalten werden, insbesondere
durch Screening von Banken, chemische Synthese oder auch durch gemischte
Methoden, die die chemische oder enzymatische Modifikation von Sequenzen
beinhalten, die durch Screening von Banken erhalten wurden. Sie
können
außerdem
in Vektoren, wie Plasmidvektoren, eingebaut sein.
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Was
insbesondere die Desoxyribonucleinsäuren betrifft, so können sie
einzel- oder doppelsträngig sein.
Diese Desoxyribonucleinsäuren
können
therapeutische Gene, regulatorische Sequenzen für die Transcription oder Replikation,
Antisense-Sequenzen, Bereiche für
die Verbindung mit anderen Zellbestandteilen usw. tragen.
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Im
Sinne der Erfindung versteht man unter "therapeutisches Gen" insbesondere jedes Gen, das für ein Proteinprodukt
mit einer therapeutischen Wirkung codiert. Das so codierte Proteinprodukt
kann ein Protein, ein Peptid usw. sein. Dieses Proteinprodukt kann
in Bezug auf die Zielzelle homolog sein (d.h. ein Produkt, das normalerweise
in der Zielzelle exprimiert wird, wenn diese keinerlei Pathologie
aufweist). In diesem Fall erlaubt es die Expression eines Proteins
zum Beispiel, eine unzureichende Expression in der Zelle oder die
Expression eines aufgrund einer Modifikation inaktiven oder nur
geringfügig
aktiven Proteins auszugleichen oder auch das Protein überzuexprimieren.
Das therapeutische Gen kann auch für eine Mutante eines zellulären Proteins mit
einer höheren
Stabilität,
einer modifizierten Aktivität
usw. codieren. Das Proteinprodukt kann auch in Bezug auf die Zielzelle
heterolog sein. In diesem Fall kann ein exprimiertes Protein zum
Beispiel eine in der Zelle mangelhafte Aktivität ergänzen oder hinzufügen, was
es der Zelle erlaubt, gegen eine Pathologie zu kämpfen, oder eine Immunantwort
stimulieren.
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Unter
den therapeutischen Produkten im Sinne der vorliegenden Erfindung
genannt seien insbesondere Enzyme, Blutderivate, Hormone, Lymphokine,
wie Interleukine, Interferone, TNF usw. (FR 9203120), Wachstumsfaktoren,
Neurotransmitter oder deren Vorläufer
oder Syntheseenzyme, trophische Faktoren, wie BDNF, CNTF, NGF, IGF,
GMF, aFGF, bFGF, NT3, NT5, HARP/Pleiotrophin usw., Apolipoproteine,
wie ApoAI, ApoAIV, ApoE usw. (FR 9305125), Dystrophin oder ein Minidystrophin
(FR 9111947), das mit Mukoviszidose zusammenhängende CFTR-Protein, die Tumorsuppressor-Gene,
wie p53, Rb, Rap1A, DCC, k-rev usw. (FR 93 04745), die Gene, die
für Faktoren
codieren, welche an der Gerinnung beteiligt sind, wie Faktor VII,
VIII, IX, die Gene, die bei der DNA-Reparatur eingreifen, die Suizid-Gene
(Thymidin-Kinase, Cytosin-Deaminase) usw.
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Das
therapeutische Gen kann auch ein Antisense-Gen oder eine Antisense-Sequenz sein, dessen bzw.
deren Expression in der Zielzelle es ermöglicht, die Expression von
Genen oder die Transcription von zellulärer mRNA zu reduzieren. Solche
Sequenzen können
zum Beispiel in der Zielzelle in RNA, die zu zellulären mRNA
komplementär
sind, transcribiert werden und so deren Translation in ein Protein
blockieren, gemäß der Technik,
die im Patent
EP 140 308 beschrieben
ist. Die Antisense-Sequenzen umfassen auch Sequenzen, die für Ribozyme
codieren, welche Ziel-RNA selektiv zerstören können (
EP 321 201 ).
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Wie
oben angegeben, kann die Nucleinsäure auch ein oder mehrere Gene
umfassen, die für
ein antigenes Peptid codieren, das bei Mensch oder Tier eine Immunantwort
hervorrufen kann. In dieser besonderen Ausführungsform ermöglicht die
Erfindung also entweder die Realisierung von Impfstoffen oder von
immuntherapeutischen Behandlungen, die auf Mensch oder Tier angewendet
werden, insbesondere gegen Mikroorganismen, Viren oder Krebserkrankungen.
Es kann sich insbesondere um antigene Peptide handeln, die spezifisch
für das
Epstein-Barr-Virus, das Virus HIV, das Hepatitis-B-Virus (
EP 185 573 ), das Pseudorabiesvirus oder
auch spezifisch für
Tumoren (
EP 259 212 )
sind.
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Vorzugsweise
umfasst die Nucleinsäure
auch Sequenzen, die die Expression des therapeutischen Gens und/oder
des Gens, das für
das antigene Peptid codiert, in der gewünschten Zelle oder dem gewünschten
Organ erlauben. Es kann sich um Sequenzen, die natürlicherweise
für die
Expression des betreffenden Gens verantwortlich sind, handeln, wenn
diese Sequenzen in der infizierten Zelle funktionieren können. Es kann
sich auch um Sequenzen anderen Ursprungs handeln (die für die Expression
anderer Proteine verantwortlich sind, oder auch synthetische). Insbesondere
kann es sich um Promotorsequenzen von eukaryontischen oder viralen
Genen handeln. Zum Beispiel kann es sich um Promotorsequenzen handeln,
die aus dem Genom der Zelle stammen, die man infizieren möchte. Ebenso
kann es sich um Promotorsequenzen handeln, die aus dem Genom eines
Virus stammen. In dieser Hinsicht seien zum Beispiel die Promotoren
der Gene E1A, MLP, CMV, RSV usw. genannt. Außerdem können diese Expressionssequenzen
durch Hinzufügen
von Aktivierungssequenzen, Regulierungssequenzen usw. modifiziert
sein.
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Außerdem kann
die Nucleinsäure
auch insbesondere stromaufwärts
des therapeutischen Gens eine Signalsequenz umfassen, die das synthetisierte
therapeutische Produkt zur Sekretion durch die Zielzelle lenkt. Diese
Signalsequenz kann die natürliche
Signalsequenz des therapeutischen Produkts sein, aber es kann sich auch
um jede andere funktionelle Signalsequenz oder um eine künstliche
Signalsequenz handeln.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, die eine Nucleinsäure, ein
Lipopolyamin, wobei es sich bei dem Lipopolyaminbereich um Spermin
handelt, und ein Adjuvans, das mit dem Lipopolyamin/Nucleinsäure-Komplex
assoziieren und das Transfektionsvermögen verbessern kann, umfassen,
wobei das Verhältnis
von positiven Ladungen des Lipopolyamins zu negativen Ladungen der
Nucleinsäure
kleiner oder gleich 2 ist. Die Anmelderin hat tatsächlich gezeigt,
dass das Transfektionsvermögen
der Lipopolyamine unerwarteterweise in Gegenwart von bestimmten
Adjuvantien (zum Beispiel Lipiden oder Proteinen), die mit dem Lipopolyamin/Nucleinsäure-Komplex assoziieren
können,
erhöht
sein kann. Wie die Beispiele 4 bis 7 der vorliegenden Anmeldung
zeigen, manifestiert sich diese Verbesserung in vitro ebenso wie
in vivo.
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Besonders
bevorzugt umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung als Adjuvans
ein oder mehrere neutrale Lipide. Solche Zusammensetzungen sind
besonders vorteilhaft, insbesondere wenn das Verhältnis R
gering ist. Die Anmelderin hat tatsächlich gezeigt, dass die Zugabe
eines neutralen Lipids es erlaubt, die Bildung von Nucleolipidteilchen
zu verbessern und überraschenderweise
das Eindringen des Teilchens in die Zelle zu begünstigen, indem es deren Membran
destabilisiert.
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Die
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten neutralen Lipide
sind besonders bevorzugt Lipide mit 2 Fettketten.
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In
besonders vorteilhafter Weise verwendet man natürliche oder synthetische Lipide,
die unter physiologischen Bedingungen zwitterionisch sind oder keine
Ionenladung tragen. Sie können
insbesondere ausgewählt
sein aus Dioleylphosphatidylethanolamin (DOPE), Oleylpalmitoylphosphatidylethanolamin
(POPE), Distearoyl-, -palmitoyl-, -myristoylphosphatidylethanolamin
sowie ihre ein- bis dreifach N-methylierten Derivate, Phosphatidylglycerine,
Diacylglycerine, Glycosyldiacylglycerine, Cerebroside (wie insbesondere
Galactocerebroside), Sphingolipide (wie insbesondere Sphingomyeline)
oder auch Asialoganglioside (wie insbesondere Asialo-GM1 und -GM2).
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Diese
unterschiedlichen Lipide können
durch dem Fachmann wohlbekannte klassische Techniken entweder durch
Synthese oder durch Extraktion aus Organen (zum Beispiel Hirn) oder
Eiern erhalten werden. Insbesondere kann die Extraktion der natürlichen
Lipide mittels organischer Lösungsmittel
realisiert werden (siehe auch Lehninger Biochemistry).
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Vorzugsweise
umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung 0,1 bis 20 Äquivalente
Adjuvans auf 1 Äquivalent
Lipopolyamin und besonders bevorzugt 1 bis 5.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
für die
topische, perkutane, orale, rektale, vaginale, parenterale, intranasale,
intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, intraokulare, transdermale usw. Verabreichung zubereitet
werden. Vorzugsweise enthalten die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der Erfindung einen pharmazeutisch annehmbaren Träger für eine injizierbare
Zubereitung, insbesondere für
eine direkte Injektion in das gewünschte Organ, oder für eine topische
Verabreichung (auf die Haut und/oder Schleimhaut). Es kann sich
insbesondere um sterile, isotonische Lösungen oder trockene, insbesondere
lyophilisierte, Zusammensetzungen handeln, die je nachdem durch
Zugabe von sterilisiertem Wasser oder physiologischem Serum die
Herstellung von injizierbaren Lösungen
erlauben. Die für
die Injektion verwendeten Nucleinsäuredosen sowie die Zahl der
Verabreichungen können
in Abhängigkeit
von verschiedenen Parametern und insbesondere in Abhängigkeit
von der verwendeten Verabreichungsart, der betroffenen Pathologie,
des zu exprimierenden Gens oder auch der gewünschten Dauer der Behandlung
angepasst werden.
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Die
vorliegende Erfindung liefert also Zusammensetzungen, die als Medikament
verwendet werden können,
besonders vorteilhaft für
die Behandlung von Krankheiten, die die in-vivo-Verabreichung einer
Nucleinsäure,
die die Krankheit heilen kann, assoziiert an ein Lipopolyamin unter
den vorstehend definierten Bedingungen umfasst. Insbesondere sind
die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
auf die Behandlung von Krankheiten anwendbar, die sich aus einem
Unterschuss an einem verabreichten Protein- oder Nucleinsäureprodukt
ergeben, und die verabreichte Nucleinsäure codiert für das Proteinprodukt
oder enthält
das Nucleinsäureprodukt.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele, die als
beispielhaft und nicht als einschränkend anzusehen sind, vollständiger beschrieben.
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Beispiel 1 – Plasmide,
die für
die in-vivo-Übertragung
von Genen verwendet werden
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Drei
Arten von Konstrukten wurden verwendet, um die Aktivität der Zusammensetzungen
der Erfindung nachzuweisen: Plasmide, die das für Luciferase (Luc) codierende
Gen umfassen, Plasmide, die das für β-Galactosidase codierende Gen
(LacZ-Gen) umfassen, und Plasmide, die das für Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT) codierende Gen umfassen.
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1.1. Plasmide, die das
Luc-Gen umfassen
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Das
Plasmid pCMV-luc umfasst den Promotor des Cytomegalievirus (CMV),
der durch Herausschneiden mit den Restriktionsenzymen MluI und HindIII
aus dem Plasmidvektor pcDNA3 (Invitrogen) gewonnen wurde, sich stromaufwärts des
für Luciferase
codierenden Gens befindet und in die MluI- und HindIII-Stellen des
Vektors pGL Basic Vector (Promega) eingesetzt wurde.
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1.2. Plasmide, die das
LacZ-Gen umfassen
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Das
Plasmid pCMV-βGal
(Clontech) umfasst den CMV-Promotor, der sich stromaufwärts des
für die β-Galactosidase
von Escherichia coli codierenden Gens befindet. Der Vektor pSV-nls
LacZ (pAOnlsLacZ) umfasst denselben Promotor, eine Zellkern-Lokalisierungssequenz
(die vom Virus SV40 stammt), die sich in Phase mit und stromaufwärts des
LacZ-Gens befindet. Dieses Konstrukt erlaubt die Expression des
Fusionsproteins nls-β-Galactosidase
im Zellkern (siehe de Luze et al., PNAS 90 (1993) 7322).
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1.3. Plasmide, die das
CAT-Gen umfassen
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Die
Plasmide, die das für
die Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT) codierende Gen unter
der Kontrolle des RSV- (pRSV-CAT) bzw. des SV40-Promotors (pSV40-CAT)
als Reporter-Gen umfassen, wurden veröffentlicht (Boutiller et al.,
Prog. Neuro-Psycho Pharmacol. et Biol. Psychiat. 16 (1992) 959;
de Luze et al., PNAS 90 (1993) 7322).
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Beispiel 2 – In-vivo-Nucleinsäureübertragung
in das Hirn von neugeborenen Mäusen
unter Verwendung eines Lipopolyamins im Verhältnis R = 0,8
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Dieses
Beispiel beschreibt die in-vivo-Übertragung
des Plasmids pCMV-luc in das Hirn von neugeborenen Mäusen.
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30 μg des Plasmids
pCMV-luc (Beispiel 1.1.) wurden in 30 μl sterilem 150 mM NaCl verdünnt (Konzentration
1 μg/μl). Anschließend wurden
0,6 μl 40
mM Dioctadecylamidoglycylspermin (DOGS), das in 100%igem Ethanol
zubereitet wurde, hinzugefügt.
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Das
Gemisch wurde schnell mit dem Wirbelmischer gemischt und für intracerebrale
Injektionen bei neugeborenen Mäusen
verwendet. Dazu wurden die Mäuse
durch Kälte
anästhetisiert
(auf Aluminiumfolie gesetzt, die in Kontakt mit Eis war), und dann
wurden 2 μl
Gemisch (2 μg
Nucleinsäure)
pro Maus injiziert.
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Die
Injektionen wurden im Cortex mit Hilfe eines Mikromanipulators und
einer Mikrospritze, die mit einer Mikroelektrode verbunden waren,
realisiert.
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Die
Hirne wurden 48 Stunden später
entnommen, homogenisiert, zentrifugiert, und der Überstand
wurde für
die Bestimmung der Luciferase verwendet. Dazu wurde der Überstand
in Gegenwart eines Puffers, der Luciferin, Coenzym A und ATP umfasste,
inkubiert, und das emittierte Licht (im Allgemeinen während 10
Sekunden) wurde mit einem Luminometer (Wood K. (1990) Promega Notes,
28) gemessen.
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Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen eine normalisierte Aktivität in relativen
Lichteinheiten von 425 RLE/Hirn (Mittelwert von 10 Tieren) (RLE
= "relative Lichteinheit"), wenn die Übertragung
mittels der Zusammensetzung der Erfindung mit R = 0,8 realisiert
wird, gegenüber
einer normalisierten Aktivität
von 100 RLE/Hirn, wenn die Übertragung
mittels des Plasmids allein realisiert wird (Mittelwert von 10 Tieren).
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Beispiel 3 – Vergleich
der in-vivo-Nucleinsäureübertragung
in das Hirn von neugeborenen Mäusen
unter Verwendung eines Lipopolyamins im Verhältnis R = 1,5 und 0,8
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3.1. Übertragung des Plasmids pCMV-luc
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Für das Verhältnis R
= 0,8 sind die Bedingungen diejenigen von Beispiel 2. Für das Verhältnis R
= 1,5 wurden 30 μg
des Plasmids pCMV-luc (Beispiel 1.1.) in 30 μl sterilem 150 mM NaCl verdünnt (Konzentration 1 μg/μl). Anschließend wurden
1,13 μl
40 mM Dioctadecylamidoglycylspermin (DOGS), das in 100%-igem Ethanol zubereitet
wurde, hinzugefügt.
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Das
Gemisch wurde schnell mit dem Wirbelmischer gemischt und für intracerebrale
Injektionen bei neugeborenen Mäusen
verwendet. Dazu wurden die Mäuse
durch Kälte
anästhetisiert
(auf Aluminiumfolie gesetzt, die in Kontakt mit Eis war), und dann
wurden 2 μl
Gemisch (2 μg
Nucleinsäure)
pro Maus injiziert.
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Die
Injektionen wurden im Cortex mit Hilfe eines Mikromanipulators und
einer Mikrospritze, die mit einer Mikroelektrode verbunden waren,
realisiert.
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Die
Hirne wurden 48 Stunden später
entnommen, homogenisiert, zentrifugiert, und der Überstand
wurde für
die Bestimmung der Luciferase gemäß der Vorschrift in Beispiel
2 verwendet. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen eine normalisierte
Aktivität
von 89 RLE/Hirn (Mittelwert von 12 Tieren), wenn die Übertragung
mittels der Zusammensetzung der Erfindung mit einem Verhältnis R
= 1,5 realisiert wird, gegenüber
einer normalisierten Aktivität
von 100 RLE/Hirn, wenn die Übertragung
mittels der Zusammensetzung der Erfindung mit einem Verhältnis R
= 0,8 realisiert wird (Mittelwert von 11 Tieren).
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3.2. Übertragung des Plasmids pSV-nls
LacZ
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Dasselbe
Verfahren wie oben in Beispiel 3.1. wurde verwendet, um eine Transfektion
mit dem Plasmid pSV-nls LacZ vorzunehmen, das das LacZ-Gen, welches
für β-Galactosidase
codiert, unter der Kontrolle eines Promotors von SV40 (Affenvirus
40) umfasst. Dieses Konstrukt (Beispiel 1.2.) codiert auch für ein Signalpeptid für die Lenkung
in den Zellkern. So wird das Enzym β-Galactosidase zum Zellkern
transportiert, und die durch die Nucleinsäure erzeugte enzymatische Reaktion
ist auf diesen subzellulären
Bereich beschränkt.
Die Injektionen erfolgen in derselben Weise wie bei dem Plasmid
pCMV-luc, und die Hirne wurden ebenfalls 48 Stunden nach der Transfektion
entnommen, 24 Stunden lang in Paraformaldehyd (2%) fixiert und dann
im Hinblick auf die β-Galactosidase-Reaktion
behandelt. Die Hirne werden anschließend auf die Expressionsstellen
untersucht, die positiven Zonen werden im Kryostat geschnitten (15 μm), auf Objektträger montiert
und photographiert. In zwei unabhängigen Versuchsreihen zeigen
drei Tiere von 10 in den Bereichen um die Injektionszone herum Zellgruppen,
deren Zellkern eine sehr ausgeprägte
Blaufärbung
aufweist, die charakteristische für β-Galactosidase-Aktivität ist.
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Beispiel 4 – In-vitro-Nucleinsäureübertragung:
Optimierung des Lipopolyamin/Adjuvans-Verhältnisses
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Dieses
Beispiel beschreibt die In-vitro-Nucleinsäureübertragung (auf Zellkulturen)
mittels einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung, die die Nucleinsäure, ein
Lipopolyamin und ein Adjuvans (neutrales Lipid) unter unterschiedlichen
Bedingungen umfasst.
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105 Zellen der Fibroblastenlinie 3T3 und der
humanen Hepatomlinie HepG2 wurden unter unterschiedlichen Bedingungen
jeweils in Gegenwart von 1 bzw. 2 μg der Plasmide pCMV-βGal oder
pCMV-Luc inkubiert:
- – in Gegenwart von DOGS mit
Ladungsverhältnissen
von R = 1 und 1,5
- – in
Abwesenheit oder Anwesenheit von 1, 2, 5 oder 10 Äquivalenten
eines Adjuvans (DOPE).
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Das
Transfektionsvermögen
wurde anschließend
unter den in Beispiel 2 beschriebenen Bedingungen für Luciferase
oder durch Messung der Prozentwerte der Zellen, die eine ausgeprägte Blaufärbung aufweisen, für LacZ-Aktivität bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen aufgeführt. Tabelle
1: Luciferase-Aktivität
(in RLE/10 s/mg Prot.)
Tabelle
2: LacZ-Aktivität
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Beispiel 5 – In-vivo-Nucleinsäureübertragung
in das Hirn von neugeborenen Mäusen
unter Verwendung eines Lipopolyamins im Verhältnis R = 1 und eines neutralen
Lipids
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In
diesem Beispiel wurde eine 40 mM ethanolische Lösung von DOGS mit dem gleichen
Volumen einer 80 mM Lösung
von Dioleylphosphatidylethanolamin (DOPE), die in einem Chloroform/Ethanol-Gemisch (1/5)
hergestellt wurde, gemischt. So enthält die Zusammensetzung auf
ein Äquivalent
DOGS zwei Äquivalente
DOPE.
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30 μg des Plasmids
pCMV-luc (Beispiel 1.1.) wurden in 30 μl sterilem 150 mM NaCl verdünnt (Konzentration
1 μg/μl). Anschließend wurden
1,5 μl des
oben hergestellten DOGS/DOPE-Gemischs hinzugefügt.
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Die
weitere Vorschrift (Injektionen, Probenahmen, Bestimmungen) ist
mit der in Beispiel 3.1. beschriebenen identisch. Die erhaltenen
Ergebnisse zeigen eine normalisierte Aktivität von 241 RLE/Hirn (Mittelwert von
13 Tieren), wenn die Übertragung
in Gegenwart des Adjuvans (neutrales Lipid) realisiert wird, gegenüber einer
normalisierten Aktivität
von 100 RLE/Hirn, wenn die Übertragung
in Gegenwart nur von DOGS bei demselben Ladungsverhältnis R
= 1 realisiert wird (Mittelwert von 13 Tieren).
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Beispiel 6 – In-vivo-Nucleinsäureübertragung
in das Hirn von neugeborenen Mäusen
unter Verwendung eines Lipopolyamins im Verhältnis R = 1,25 und eines neutralen
Lipids
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In
diesem Beispiel wurde eine 40 mM ethanolische Lösung von DOGS mit dem gleichen
Volumen einer 80 mM Lösung
von Dioleylphosphatidylethanolamin (DOPE), die in einem Chloroform/Ethanol-Gemisch (1/5)
hergestellt wurde, gemischt. So enthält die Zusammensetzung auf
ein Äquivalent
DOGS zwei Äquivalente
DOPE.
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30 μg des Plasmids
pCMV-luc (Beispiel 1.1.) wurden in 30 μl sterilem 150 mM NaCl verdünnt (Konzentration
1 μg/μl). Anschließend wurden
1,87 μl
des oben hergestellten DOGS/DOPE-Gemischs hinzugefügt.
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Die
weitere Vorschrift (Injektionen, Probenahmen, Bestimmungen) ist
mit der in Beispiel 3.1. beschriebenen identisch. Die erhaltenen
Ergebnisse zeigen eine normalisierte Aktivität von 405 RLE/Hirn (Mittelwert von
8 Tieren), wenn die Übertragung
in Gegenwart des Adjuvans realisiert wird, gegenüber einer normalisierten Aktivität von 100
RLE/Hirn (Mittelwert von 8 Tieren), wenn die Übertragung in Gegenwart nur
von DOGS bei demselben Ladungsverhältnis R = 1,25 realisiert wird.
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Beispiel 7 – In-vivo-Nucleinsäureübertragung
in das Hirn von neugeborenen Mäusen
unter Verwendung eines Lipopolyamins im Verhältnis R = 1,5 und eines neutralen
Lipids
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In
diesem Beispiel wurde eine 40 mM ethanolische Lösung von DOGS mit dem gleichen
Volumen einer 80 mM Lösung
von Dioleylphosphatidylethanolamin (DOPE), die in einem Chloroform/Ethanol-Gemisch (1/5)
hergestellt wurde, gemischt. So enthält die Zusammensetzung auf
ein Äquivalent
DOGS zwei Äquivalente
DOPE.
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30 μg des Plasmids
pCMV-luc (Beispiel 1.1.) wurden in 30 μl sterilem 150 mM NaCl verdünnt (Konzentration
1 μg/μl). Anschließend wurden
2,26 μl
des oben hergestellten DOGS/DOPE-Gemischs hinzugefügt.
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Die
weitere Vorschrift (Injektionen, Probenahmen, Bestimmungen) ist
mit der in Beispiel 4.1. beschriebenen identisch. Die erhaltenen
Ergebnisse zeigen eine normalisierte Aktivität von 165 RLE/Hirn (Mittelwert von
10 Tieren), wenn die Übertragung
mittels einer Zusammensetzung der Erfindung, die ein Adjuvans (neutrales
Lipid) enthält,
realisiert wird, gegenüber
einer normalisierten Aktivität
von 100 RLE/Hirn (Mittelwert von 11 Tieren), wenn die Übertragung
mittels DOGS allein bei demselben Ladungsverhältnis (R = 1,5) realisiert wird.
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Beispiel 8 – In-vivo-Nucleinsäureübertragung
bei der Maus unter Verwendung eines Lipopolyamins im Verhältnis R
= 3
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Dieses
Beispiel beschreibt die in-vivo-Übertragung
des Plasmids pCMV-luc auf erwachsene Mäuse. Die Experimente wurden
mit erwachsenen Mäusen
durchgeführt,
die mit Pentobarbital anästhetisiert
worden waren.
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8.1. Intravenöse Übertragung
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Für jede Maus
wurden 100 μg
des Plasmids pCMV-luc in 100 μl
150 mM NaCl verdünnt.
Dann wurden 7,5 μl
40 mM DOGS zu der Lösung
gegeben. Anschließend
wurde die Drosselvene der Mäuse
durch Sektion freigelegt, und die obige Lösung wurde in Richtung des
Herzens in die Drosselvene injiziert. Dann wurde die Haut mit Klammern
wieder verschlossen. 48 Stunden nach der Injektion wurden die Mäuse durch
cervikale Dislokation getötet,
und die Leber, die Lungen, die Milz, das Hirn, die Nieren und eine
Probe der Skelettmuskulatur wurden entnommen. Nach der Homogenisierung
und Zentrifugation wurden die Überstände verwendet,
um die Luciferase zu bestimmen. Dieses Experiment wird mit 4 Mäusen durchgeführt. In
den verschiedenen getesteten Geweben wurde keinerlei Expression
von Luciferase nachgewiesen.
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8.2. Intramuskuläre Übertragung
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60 μg des Plasmids
pCMV-luc wurden in 300 μl
150 mM NaCl verdünnt.
Dann wurden 4,5 μl
40 mM DOGS zu der Lösung
gegeben. Anschließend
wurden jeder Maus 50 μl
des vorstehend hergestellten Gemischs (10 μg DNA) durch die Haut hindurch
in den Musculus tibialis anterior injiziert. 48 Stunden nach der Injektion
wurden die Mäuse
durch cervikale Dislokation getötet,
und die Muskeln, in die injiziert wurde, wurden entnommen. Nach
der Homogenisierung und Zentrifugation wurden die Überstände verwendet,
um die Luciferase zu bestimmen. Dieses Experiment wird mit 6 Mäusen durchgeführt. Keinerlei
Expression von Luciferase wurde nachgewiesen.
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Beispiel 9 – In-vivo-Nucleinsäureübertragung
bei der Maus unter Verwendung eines Lipopolyamins im Verhältnis R
= 4
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Dieses
Beispiel beschreibt die in-vivo-Übertragung
des Plasmids pCMV-luc auf erwachsene Mäuse. Die Experimente wurden
mit erwachsenen Mäusen
durchgeführt,
die mit Pentobarbital anästhetisiert
worden waren.
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9.1. Intravenöse Übertragung
-
Für jede Maus
wurden 100 μg
des Plasmids pCMV-luc in 100 μl
150 mM NaCl verdünnt.
Dann wurden 10 μl
40 mM DOGS zu der Lösung
gegeben. Anschließend
wurde die Drosselvene der Mäuse
durch Sektion freigelegt, und die obige Lösung wurde in Richtung des
Herzens in die Drosselvene injiziert. Dann wurde die Haut mit Klammern
wieder verschlossen. 48 Stunden nach der Injektion wurden die Mäuse durch
cervikale Dislokation getötet,
und die Leber, die Lungen, die Milz, das Hirn, die Nieren und eine
Probe der Skelettmuskulatur wurden entnommen. Nach der Homogenisierung
und Zentrifugation wurden die Überstände verwendet,
um die Luciferase zu bestimmen. Dieses Experiment wird mit 4 Mäusen durchgeführt. In
den verschiedenen getesteten Geweben wurde keinerlei Expression
von Luciferase nachgewiesen.
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9.2. Intramuskuläre Übertragung
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60 μg des Plasmids
pCMV-luc wurden in 300 μl
150 mM NaCl verdünnt.
Dann wurden 6 μl
40 mM DOGS zu der Lösung
gegeben. Anschließend
wurden jeder Maus 50 μl
des vorstehend hergestellten Gemischs (10 μg DNA) durch die Haut hindurch
in den Musculus tibialis anterior injiziert. 48 Stunden nach der Injektion
wurden die Mäuse
durch cervikale Dislokation getötet,
und die Muskeln, in die injiziert wurde, wurden entnommen. Nach
der Homogenisierung und Zentrifugation wurden die Überstände verwendet,
um die Luciferase zu bestimmen. Dieses Experiment wird mit 6 Mäusen durchgeführt. Keinerlei
Expression von Luciferase wurde nachgewiesen.