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Einleitung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen colyophilisierten Komplex mit
einem Nucleinsäurevektor
und einem Formulierungswirkstoff.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Keine
der hierin bereitgestellten Informationen ist als Stand der Technik
in Bezug auf die vorliegende Erfindung anerkannt, sondern wird lediglich
um Unterstützen
des Verständnisses
des Lesers bereitgestellt.
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Die
Gentherapie hat sich zu einem Hauptforschungsbereich bei der Entwicklung
von Arzneimitteln entwickelt. Praktischere und effektivere Genzuführungsverfahren
helfen weiterhin bei der Weiterentwicklung der klinischen und/oder
kommerziellen Anwendungen der Gentherapie, von denen im Allgemeinen
erwartet wird, dass sie das Produkt in ausreichenden Mengen den
targetierten Zellen zuführen.
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In
der Vergangenheit war die Inkorporation von Nucleinsäure in eine
herkömmliche
Dosisform aufgrund des chemischen Abbaus oder der physikalischen
Aggregation der Nucleinsäure
vor der Verabreichung eine Herausforderung. Das bevorzugte Verfahren
zur Verabreichung eines Nucleinsäurekomplexes
ist in einer flüssigen
Form, daher umfassten frühere
Verfahren das Lagern der Nucleinsäure in einer separaten Ampulle und
das Vereinen der erforderlichen Komponenten kurz vor der Verabreichung.
Dabei handelte es sich um ein im Allgemeinen wirksames Verfahren;
es war jedoch verhältnismäßig kostenaufwändig und
schwierig einzurichten und es brachte ein eher instabiles Produkt
hervor, das etwas schwer zu verab reichen war. Die Stabilisierung
von Polynucleotidkomplexen mittels Zugabe einer Kälteschutzmittelverbindung
und Lyophilisieren der resultierenden Formulierung ist in Szoka
et al., internationale Patentveröffentlichung
Nr. WO 96/41873, veröffentlicht
am 27. Dezember 1996, mit dem Titel „Dry Powder Formulations of
Polynucleotide Complexes",
beschrieben. WO9300807 beschreibt den Kälteschutz von verschiedenen
Biomaterialien unter Verwendung einer Kombination von PEG, PVP,
Hydroxyethylstärke,
Dextran oder Ficoll, kombiniert mit einem Zucker, einer Aminosäure, einem
Polyhydroxyalkohol oder einem Methylamin. WO 96/24664 beschreibt
Zusammensetzungen zur Stabilisierung von lyophilisierten Enzymen.
WO 96/34109 beschreibt das Einfrieren von Komplexen aus DNA und
kationischem Lipid in 1%-igem Glycerin.
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Mumper
et al., Pharmaceutical Research, 13, Nr. 5, Seite 701 (1996), und
Mumper et al., Journal of Controlled Release, 52, Nr. 1-2, Seiten
191-203, beschreiben die Verwendung von nicht kondensierenden Polymeren,
insbesondere PVP und PVA, als Transfektionsagenzien.
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In
früheren
Versuchen, Nucleinsäureformulierungen
herzustellen, bestand das Mischverfahren in der Regel in einem herkömmlichen,
langsamen (nicht jedoch kontrollierten) Mischen des DNA-Komplexes
und des Formulierungswirkstoffs (Formulierungsagens). Das Ergebnis
war ein inhomogener Komplex mit Teilchen von verhältnismäßig beträchtlicher
Größe (ungefähr 150 Nanometer).
Zur einfachen Verabreichung des DNA-Komplexes wäre es wünschenswert, eine kleinere
und einheitlichere Teilchengröße zu haben.
Folglich besteht trotz des Obigen Bedarf an einer homogenisierten
Nucleinsäure-Einzelampullenformulierung
mit einer verhältnismäßig kleinen
und einheitlichen Teilchengröße, insbesondere
einer vor Abbau geschützten
und mit einer gesteigerten Fähigkeit
zum Transfizieren von Zellen hinsichtlich der nicht formulierten
Nucleinsäure,
sowie an einfacheren Verfahren zur Herstellung und Lagerung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese
Erfindung zeichnet sich durch Zusammensetzungen von isolierten,
angereicherten oder gereinigten Nucleinsäuren, vorzugsweise DNA-Plasmid,
in einer herkömmlichen
Dosisform ohne erhebliche Minderung ihrer biologischen Aktivität aus. Folglich
stellt die vorliegende Erfindung einen colyophilisierten Komplex mit
einem Nucleinsäurevektor
und einem Formulierungswirkstoff, der Transfektionsraten erhöht, bereit,
wobei eine den Nucleinsäurevektor
enthaltende Lösung
und eine den Formulierungswirkstoff enthaltende Lösung zugemischt
werden, um vor der Colyophilisation eine Lyophilisationslösung zu
bilden, und wobei der Formulierungswirkstoff aus der Gruppe ausgewählt ist,
zu der gehören:
ein Polyvinylpyrrolidon (PVP), ein Polyvinylalkohol (PVA), ein PVP-PVA-Copolymer,
ein Poloxamer und ein Poloxamin. Die Formulierungen der Erfindung können als
ein homogenisierter Einzelampullenkomplex, der mittels Inline-Mischen erzeugt wurde,
wobei der resultierende Komplex zur Lagerung lyophilisiert und zur
Verabreichung aufhydriert wird. Das Inline-Mischen setzt vorzugsweise
zwei Rohre ein, die in einem Mischer münden und die zum Produzieren
einer Mischung aus einer Nucleinsäure und einem Formulierungswirkstoff
dienen. Der Komplex in dieser Erfindung, obgleich er in einer einzigen
Ampulle formuliert wurde, bewahrt die günstigen physikalischen Eigenschaften
und die günstige
Wirksamkeit. Die Verwendung dieser Einzelampullenformu lierung wird
in Folgendem resultieren: (1) verringerte Herstellungskosten, (2)
einfache Herstellung und Qualitätskontrollprüfung, (3)
Produktstabilität
und (4) verbesserte Doktor/Patient-Compliance und relativ einfache
Verabreichung. Diese Merkmale und die folgenden Einzelheiten bieten
gegenüber
den zuvor verwendeten Formulierungen Vorteile.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in einem „Inline-Mischer" hergestellt werden,
womit eine Vorrichtung gemeint ist, durch die miteinander in Kontakt
zu bringende Flüssigkeiten
geleitet werden und die für
kontinuierliche oder halbkontinuierliche Verfahren verwendet wird.
Der Mischer kann Rohrleitungen beinhalten und bildet zusammen mit
der Flüssigkeit
ein eingeschränktes
Fließsystem.
Das Flüssigkeitsvolumen
im Mischer wird nur von der Größe und der
Form des Mischers begrenzt.
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Die
Mischer können
mechanisches Rühren
einsetzen, wenn jedoch kein mechanisches Rühren angewendet wird, können andere
Verfahren, wie Strahlmischer, Injektoren, Öffnungen, Mischdüsen, Ventile
und Pumpen verwendet werden. Viele Inline-Mischer werden großtechnisch
in chemischen und Verfahrenstechnikanwendungen verwendet, wie bei
der Behandlung von Erdöldestillaten,
dem Veredeln von pflanzlichen Ölen, in
manchem Metallextraktionen und anderen Anwendungen. Da viele Typen
dieser Mischer im Handel zur Verwendung in der Chemie und Verfahrenstechnik
verfügbar
sind, könnten
Fachmänner
andere Inline-Mischer leicht mit geringfügigen Abänderungen entwerfen und herstellen,
die noch immer zum Behandeln von Nucleinsäuren, wie hierin beschrieben,
geeignet wären.
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Der
Inline-Mischer setzt sich vorzugsweise aus zwei Einlässen in
einer Y-förmigen
Anordnung zusammen, die sich an einem Schnittpunkt verbinden, um
einen einzigen Auslass zu bilden. In einer Ausführungsform der Erfindung beinhaltet
der Inline-Mischer einen statischen Mischer hinter dem Y-förmigen Schnittpunkt.
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Mit „Nucleinsäuremolekülen" sind Polynucleotide
gemeint, d. h. ein Polymer von Desoxyribonucleotiden (DNA) oder
Ribonucleotiden (RNA), wozu nackte DNA, eine Nucleinsäurekassette,
nackte RNA, in Vektoren oder Viren enthaltene Nucleinsäure, sowohl
RNA und DNA, einschließlich:
cDNA, genomische DNA, Plasmid-DNA oder kondensierte Nucleinsäure, mit
kationischen Lipiden formulierte Nucleinsäure, mit Peptiden formulierte
Nucleinsäure,
Antisense-Moleküle,
kationische Substanzen, RNA oder mRNA zählen. Zu Beispielen geeigneter
Nucleinsäuremoleküle zählen die
in Szoka et al., internationale Anmeldung „Dry Powder Formulations of
Polynucleotide Complexes",
internationale Patentveröffentlichung
Nr. WO 96/41873, veröffentlicht
am 27. Dezember 1996, und Rolland et al., internationale Patentveröffentlichung
WO 96/21470, veröffentlicht
am 18. Juli 1996, mit dem Titel "Formulated
Nucleic Acid Compositions and Methods of Administering the Same for
Gene Therapy", beschriebenen.
Dies sind nur Beispiele und nicht einschränkend gedacht. Darüber hinaus können die
Nucleinsäuremoleküle ein oder
mehrere Plasmide mit einem eukaryontischen Promotor sein, der ein
oder mehrere therapeutische Moleküle exprimiert. Die Nucleinsäuremoleküle sind
in bestimmten Gesichtspunkten und Ausführungsformen isoliert, gereinigt
oder angereichert, wie im Folgenden in der ausführlichen Beschreibung im Abschnitt
I.D. definiert.
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Das
Nucleinsäuremolekül kann aus
einer natürlichen
Quelle mittels cDNA-Klonierung oder Subtraktionshybridisierung isoliert
oder von Hand synthetisiert werden. Das Nucleinsäuremolekül kann von Hand mittels des
Triester-Syntheseverfahrens oder Verwendung eines DNA-Syntheseautomats
synthetisiert werden.
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Der
Ausdruck „cDNA-Klonierung" bezieht sich auf
das Hybridisieren eines kleinen Nucleinsäuremoleküls, einer Sonde, an genomische
cDNA. Die Sonde hybridisiert (bindet) an komplementäre Sequenzen
von cDNA.
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Der
Ausdruck „komplementär" beschreibt zwei
Nucleotide, die miteinander mehrere günstige Wechselwirkungen bilden
können.
Adenin beispielsweise ist zu Thymin komplementär, da sie zwei Wasserstoffbrückenbindungen
bilden können.
Analog dazu sind Guanin und Cytosin komplementär, da sie drei Wasserstoffbrückenbindungen
bilden können.
Wenn eine Nucleinsäuresequenz
die folgende Sequenz von Basen enthält: Thymin, Adenin, Guanin
und Cytosin, wäre
ein „Komplement" dieses Nucleinsäuremoleküls folglich
ein Molekül,
das Adenin an Stelle von Thymin, Thymin an Stelle von Adenin, Cytosin
an Stelle von Guanin und Guanin an Stelle von Cytosin enthält. Da das
Komplement eine Nucleinsäuresequenz
enthalten kann, die optimale Wechselwirkungen mit dem Mutternucleinsäuremolekül bildet,
kann ein solches Komplement mit hoher Affinität an sein Muttermolekül binden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die verabreichte Nucleinsäure
Plasmid-DNA, die einen „Vektor" enthält. Die
Nucleinsäure
kann ein Plasmid-DNA-Vektor mit einem eukaryontischen Promotor,
der ein Protein mit potentieller therapeutischer Wirkung exprimiert,
wie beispielsweise: hGH, VEGF, EPO, IGF-1, TPO, Faktor IX, IFN-α, IFN-β, IL-2, IL-12 oder
dergleichen, sein, ist jedoch nicht darauf beschränkt.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Plasmid" auf ein Konstrukt, das sich aus genetischem
Material (d. h. Nucleinsäuren)
zusammensetzt. Es enthält
genetische Elemente, die derart angeordnet sind, dass eine inserierte
kodierende Sequenz in eukaryontischen Zellen transkribiert werden
kann. Folglich ist das Plasmid vorzugsweise ein extrachromosomales
genetisches Element, das aus einer zirkulären (kreisförmigen) Duplex-DNA besteht,
die sich unabhängig
von chromosomaler DNA replizieren kann. Plasmide werden beim Gentransfer
als das Vehikel verwendet, über
das DNA-Fragmente in einen Wirtsorganismus eingeführt werden,
und stehen mit der Übertragung
von Antibiotikaresistenz in Zusammenhang.
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Der
Ausdruck „Vektor", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Konstruktion, die sich aus genetischem Material
zusammensetzt, das zur direkten Transformation einer targetierten
Zelle entworfen ist. Ein Vektor enthält mehrere genetische Materialien,
vorzugsweise angrenzende DNA- oder RNA-Fragmente, z. B. von einem
Plasmid, Cosmid, Plasmid oder Bakteriophagen abgeleitete oder mittels
chemischen oder enzymatischen Mitteln synthetisierte DNA, die derart
positionell und sequentiell mit anderen erforderlichen Elementen ausgerichtet
sind, dass die Nucleinsäure
transkribiert und bei Bedarf in die transfizierten Zellen translatiert
werden kann. Der Vektor kann zu diesem Zweck eine oder mehrere einzigartige
Restriktionsstellen enthalten und kann zur autonomen Replikation
in einem definierten Wirt oder Organismus in der Lage sein, so dass
die klonierte Sequenz reproduziert wird. Der Vektor kann eine lineare,
zirkuläre
oder supergeknäuelte
Anordnung (supercoiled) aufweisen und kann mit anderen Vektoren
oder anderen Materialien zu bestimmten Zwecken komplexiert sein.
Die Komponenten eines Vektors können
ein DNA-Molekül
beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, das Folgendes inkorporiert:
(1) eine Sequenz, die für
ein therapeutisches oder gewünschtes
Produkt kodiert; und (2) regulatorische Elemente für Transkription,
Translation, RNA-Stabilität
und Replikation.
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In
der vorliegenden Erfindung umfasst der bevorzugte Vektor die folgenden
Elemente, die sequentiell in einem entsprechenden Abstand verknüpft sind,
um eine funktionale Expression zu ermöglichen: einen Promotor, eine
5'-mRNA-Leader-Sequenz, eine Translationsinitiationsstelle,
eine Nuclein säurekassette,
die die zu exprimierende Sequenz enthält, eine 3'-untranslatierte Region und eine Polyadenylierungssignalsequenz. Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Expressionsvektor" auf einen DNA-Vektor,
der alle Informationen enthält,
die zum Produzieren eines rekombinanten Proteins in einer heterologen
Zelle erforderlich sind.
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Darüber hinaus
kann der Ausdruck „Vektor", wie hierin verwendet,
auch virale Vektoren einschließen, obgleich
nichtvirale Vektoren bevorzugt sind. Ein „viraler Vektor" ist in diesem Sinne
einer, der mittels der Inklusion eines Teils eines viralen Genoms
in dem Vektor, z. B. einem Verpackungssignal, physikalisch in ein Viruspartikel
inkorporiert ist, und ist nicht lediglich DNA oder ein lokalisiertes
Gen, das aus einem Teil einer viralen Nucleinsäure entnommen wurde. Obgleich
ein Teil eines viralen Genoms in einem Vektor der vorliegenden Erfindung
vorliegen kann, verursacht dieser Teil somit keine Inkorporation
des Plasmids in ein Viruspartikel und ist folglich nicht in der
Lage, ein infektiöses
Viruspartikel zu produzieren.
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Ein
Vektor, wie hierin verwendet, kann außerdem DNA-Sequenzelemente enthalten, die eine
extrachromosomale (episomale) Replikation der DNA ermöglichen.
Vektoren, die zur episomalen Replikation in der Lage sind, werden
als extrachromosomale Moleküle
erhalten und können
sich replizieren. Diese Vektoren werden nicht durch einfachen Abbau
eliminiert, sondern werden weiter kopiert. Diese Elemente können von
einem viralen Genom oder einem Genom eines Säugers abgeleitet sein. Sie
stellen eine längerfristige
oder „andauernde" Expression bereit,
wie unten beschrieben.
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Der
Ausdruck „andauernde
Expression", wie
hierin verwendet, bezieht sich auf die Einführung von Genen in die Zelle
zusammen mit genetischen Elementen, die episomale (d. h. extrachromosomale)
Replikation ermöglichen.
Dies kann in einer offenbar stabilen Transformation der Zelle ohne
den Einbau des neuartigen genetischen . Materials in das Chromosom
der Wirtszelle resultieren.
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„Stabile
Expression", wie
hierin verwendet, bezieht sich auf den Einbau von genetischem Material
in Chromosomen der targetierten Zelle, wo es zu einer dauerhaften
Komponente des genetischen Materials in jener Zelle wird. Eine Genexpression
nach stabilem Einbau kann die Charakteristika der Zelle und deren
Nachkommen, die bei der Replikation entstehen, dauerhaft verändern, was
in einer stabilen Transformation resultiert.
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Der
Vektor kann zum Bereitstellen von Expression einer Nucleinsäuresequenz
in Gewebe verwendet werden. In der vorliegenden Erfindung wird diese
Expression vorzugsweise verstärkt,
indem einem mRNA-Transkript aus der Nucleinsäuresequenz Stabilität verliehen
und/oder Sekretion des therapeutischen Proteins bereitgestellt wird.
Die Expression schließt
die effektive Transkription eines inserierten Gens oder einer Nucleinsäuresequenz
in dem Vektor ein. Expressionsprodukte können Proteine sein, einschließlich, jedoch nicht
darauf beschränkt,
reinem Protein (Polypeptid), Glykoprotein, Lipoprotein, Phosphoprotein
oder Kernprotein. Expressionsprodukte können auch RNA sein. Die Nucleinsäuresequenz
ist in einer Nucleinsäurekassette enthalten.
Die Expression der Nucleinsäure
kann kontinuierlich oder von endogenen oder exogenen Stimuli gesteuert
sein.
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Der
Ausdruck „steuern" oder „gesteuert", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Expression von Genprodukten (Protein oder RNA)
in ausreichend hohen Niveaus, so dass eine therapeutische Wirkung
erzielt wird. Niveaus, die für
eine therapeutische Wirkung ausreichend sind, sind niedriger als
toxische Niveaus. Expressionsniveaus für eine therapeutische Wirkung
in ausgewählten
Geweben entsprechen reproduzierbarer Kinetik der Aufnahme, Eliminierung
aus der Zelle, posttranslationelle Verarbeitung und Genexpressionsniveaus
und in bestimmten Fällen
regulierte Expression als Antwort auf bestimmte endogene oder exogene
Stimuli (z. B. Hormone, Arzneimittel).
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Der
Ausdruck „Nucleinsäurekassette", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf das betreffende genetische Material, das für ein Protein
oder eine RNA kodiert. Die Nucleinsäurekassette ist in dem Vektor
derart positionell und sequen tiell ausgerichtet, dass die Nucleinsäure in der
Kassette in RNA transkribiert und bei Bedarf in ein Protein in dem
transformierten Gewebe oder der transformierten Zelle translatiert
werden kann. Vorzugsweise weist die Kassette 3'- und 5'-Enden auf, die zur einfachen Insertion
in einen Vektor eingerichtet sind, z. B. weist sie an jedem Ende
Restriktionsendonucleasestellen auf.
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Der
Ausdruck „Gewebe", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Ansammlung von Zellen, die darauf spezialisiert
sind, eine bestimmte Funktion durchzuführen, oder kann eine einzige
Zelle einschließen.
Die Zellen können
von ein und derselben Art oder verschiedener Art sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
enthält
die Nucleinsäure
eine kodierende Region, die transkriptionell mit einer Transkriptionskontrollsequenz
verknüpft
ist.
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In
diesem Zusammenhang bedeutet „transkriptionell
verknüpft", dass die Transkription
in einem zur Transkription geeigneten System unter der Leitung der
Kontrollsequenz bzw. den Kontrollsequenzen initiieren und durch
Sequenzen fortfahren wird, die transkriptionell mit jener Kontrollsequenz
bzw. jenen Kontrollsequenzen verknüpft sind. Vorzugsweise wird
in dem resultierenden Transkript keine Mutation geschaffen, die
das resultierende Translationsprodukt verändern würde.
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Der
Ausdruck „kodierende
Region" oder „kodierende
Sequenz" bezieht
sich auf eine Nucleinsäuresequenz,
die für
ein bestimmtes Genprodukt kodiert, dessen Expression gewünscht ist,
entsprechend den normalen Basenpaarungs- und Codongebrauchsbeziehungen.
Folglich muss die kodierende Sequenz in eine solche Beziehung zu
Transkriptionskontrollsequenzen (die möglicherweise Kontrollelemente
und Translationsinitiations- und Stoppcodons enthalten) gebracht
werden, dass ein Transkript entsprechender Länge produziert und in der Translation
im entsprechenden Leseraster resultieren wird, um ein funktionales
gewünschtes
Produkt zu produzieren.
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Der
Ausdruck „Transkriptionskontrollsequenz" bezieht sich auf
Sequenzen, die die Rate der Transkription einer transkriptionell
verknüpften
kodierenden Region steuern. Folglich kann der Ausdruck Elemente
wie Promotoren, Operatoren und Enhancer beinhalten. Für eine bestimmte
Transkriptionseinheit wird die Transkriptionskontrollsequenz mindestens
eine Promotorsequenz enthalten.
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Das
Plasmid kann in bevorzugten Ausführungsformen
außerdem
eine 3'-untranslatierte
Region eines Wachstumshormons enthalten, vorzugsweise von einem
humanen Wachstumshormongen.
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Eine „3'-untranslatierte
Region eines Wachstumshormons" ist
eine Sequenz, die sich stromabwärts
(d. h. 3') der Region
befindet, die für
Materialpolypeptid kodiert, und die zumindest einen Teil der Sequenz
des natürlichen
3'-UTR/-Poly(A)-Signals von
einem Wachstumshormongen, vorzugsweise dem humanen Wachstumshormongen,
enthält.
Diese Region wird im Allgemeinen transkribiert, jedoch nicht translatiert.
Für die
Expression in eukaryontischen Zellen ist es im Allgemeinen bevorzugt,
die Sequenz einzubinden, die die Zugabe eines Poly-A-Schwanzes signalisiert.
Wie auch andere synthetische genetische Elemente weist ein synthetisches
3'-UTR/Poly(A)-Signal
eine Sequenz auf, die sich von natürlich vorkommenden UTR-Elementen
unterscheidet. Die Sequenz kann modifiziert sein, beispielsweise
durch die Deletion von ALU-Wiederholungssequenzen. Die Deletion
solcher ALU-Wiederholungssequenzen dient dazu, die Möglichkeit
homologer Rekombination zwischen der Expressionskassette und genomischem
Material in einer transfizierten Zelle zu verringern.
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Das
Plasmid enthält
vorzugsweise einen Promotor, eine TATA-Box, eine CAP-Stelle und ein erstes
Intron und eine Intron/Exon-Grenze in einer zur Expression der kodierenden
Sequenz geeigneten Beziehung. Das Plasmid kann außerdem eine
5'-mRNA-Leader-Sequenz,
die zwischen dem Promotor und der kodierenden Sequenz inseriert
ist, oder eine Intron/5'-UTR von einem α-Actingen
aus einem Hühnerskelett
enthalten. Zudem kann das Plasmid eine Nucleotidsequenz aufweisen,
bei der es sich um ein und dieselbe Plasmidnucleotidsequenz eines
beliebigen der hierin beschriebenen Plasmide handelt.
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Das
Plasmid kann auch Folgendes enthalten: (a) eine erste Transkriptionseinheit,
die eine erste Transkriptionskontrollsequenz enthält, die
transkriptionell mit einer ersten 5'-untranslatierten Region, einem ersten Intron,
einer ersten kodierenden Sequenz und einem ersten 3'-UTR/Poly(A)-Signal (UTR = untranslatierte
Region) verknüpft
ist, wobei das erste Intron zwischen der Kontrollsequenz und der
ersten kodierenden Sequenz inseriert ist; und (b) eine zweite Transkriptionseinheit,
die eine zweite Transkriptionskontrollsequenz enthält, die
transkriptionell mit einer zweiten 5'-untranslatierten Region, einem zweiten
Intron, einer zweiten kodierenden Sequenz und einem zweiten 3'-UTR/Poly(A)-Signal verknüpft ist,
wobei das zweite Intron zwischen der Kontrollsequenz und der zweiten
kodierenden Sequenz inseriert ist.
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Darüber hinaus
kann der Inline-Mischer eine oder mehrere Flüssigkeiten enthalten, von denen
mindestens eine ein Formulierungswirkstoff ist. Der Formulierungswirkstoff
ist vorzugsweise ein Lipid, ein Peptid, ein Polymer oder ein kleines
Molekül
wie Europium. In einer Ausführungsform
ist der Formulierungswirkstoff auch eine schützende, wechselwirkende, nicht
kondensierende Verbindung.
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Formulierungswirkstoffe
sind Verbindungen, die die lokalisierte Bioverfügbarkeit einer Nucleinsäure verlängern: d.
h. Polyvinylpyrrolidone; Polyvinylalkohole; Poloxamere (Pluronics)
(Blockcopolymere von Propylenoxid und Ethylenoxid; die relativen
Mengen der zwei Teileinheiten können
in verschiedenen Poloxameren variieren); Poloxamine (Tetronics).
Manche dieser Verbindungen können
als schützende,
wechselwirkende, nicht kondensierende Verbindungen (protective,
interactive, non-condensing compounds, PINC) verwendet und als solche
betrachtet werden und andere können
Retardverbindungen sein, wohingegen manche unter den jeweiligen
geeigneten Bedingungen auf jede der beiden Weisen verwendet werden
können.
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Mit „die lokalisierte
Bioverfügbarkeit
einer Nucleinsäure
verlängern" ist gemeint, dass
eine an einen Organismus in einer Zusammensetzung, die einen Formulierungswirkstoff
umfasst, verabreichte Nucleinsäure für einen
längeren
Zeitraum zur Aufnahme durch Zellen verfügbar sein wird, als wenn sie
in einer Zusammensetzung ohne eine solche Verbindung verabreicht
wird, beispielsweise wenn sie in einer Kochsalzlösung verabreicht wird. Diese
gesteigerte Verfügbarkeit
von Nucleinsäure
für Zellen
könnte
beispielsweise aufgrund einer verlängerten Dauer des Kontakts
zwischen der Zusammensetzung, die die Nucleinsäure enthält, und einer Zelle oder aufgrund
des Schutzes der Nucleinsäure
vor einem Angriff von Nucleasen eintreten. Die Verbindungen, die
die lokalisierte Bioverfügbarkeit
einer Nucleinsäure
verlängern,
sind zur inneren Verabreichung geeignet.
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Mit „zur inneren
Verabreichung geeignet" ist
gemeint, dass die Verbindungen dazu geeignet sind, in das Gewebe
eines Organismus verabreicht zu werden, beispielsweise in einen
Muskel oder in einen Gelenkraum, epidermal, intrakutan oder subkutan.
Zu Eigenschaften, die eine Verbindung zur inneren Verabreichung geeignet
machen, zählen
beispielsweise das Fehlen eines hohen Grads an Toxizität für den Organismus
insgesamt.
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Die
PINC fördert
die Zuführung
des Nucleinsäuremoleküls an Säugerzellen
in vivo und vorzugsweise enthält
das Nucleinsäuremolekül eine kodierende
Sequenz für
ein in der Zelle zu exprimierendes Genprodukt. In vielen Fällen ist
das entsprechende Genprodukt ein Polypeptid oder Protein. Vorzugsweise
wird die PINC unter derartigen Bedingungen verwendet, dass die PINC
kein Gel bildet oder dass zum Zeitpunkt der Verabreichung bei etwa
30-40 °C
keine Gelform vorliegt. Somit liegt die PINC in diesen Zusammensetzungen
in einer Konzentration von 30 (w/v) oder weniger vor. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
ist die PINC-Konzentration noch geringer, beispielsweise 20 % oder
weniger, 10 % oder weniger, 5 % oder weniger oder 1 % oder weniger.
Somit unterscheiden sich diese Zusammensetzungen hinsichtlich der
Verbindungskonzentration und funktionalen Wirkung von Anwendungen
dieser oder ähnlicher
Verbindungen, bei denen die Verbindungen in höheren Konzen trationen verwendet
werden, beispielsweise bei der von Ethylenglykol vermittelten Transfektion
von pflanzlichen Protoplasten oder der Bildung von Gelen zur Arzneimittel- oder Nucleinsäurezuführung. Im
Allgemeinen sind die PINCs unter den Bedingungen, in denen sie als
PINCs verwendet werden, nicht in Gelform, obwohl bestimmte der Verbindungen
unter manchen Bedingungen Gele bilden können.
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In
Verbindung mit den schützenden,
wechselwirkenden, nicht kondensierenden Verbindungen bedeutet der
Ausdruck „nicht
kondensierend",
dass eine assoziierte Nucleinsäure
durch die Wechselwirkung mit der PINC in den Konzentrationen, die
in den Zusammensetzungen angewendet werden, nicht kondensiert oder kollabiert
wird. Folglich unterscheiden sich die PINCs von der Art und/oder
Konzentration von solchen Kondensationspolymeren. Zu Beispielen
von allgemein verwendeten Kondensationspolymeren zählen Polylysin
und Kaskadenpolymere (sphärische
Polykationen).
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Der
Ausdruck „schützt" oder „schützend" oder „geschützt", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf einen Effekt der Wechselwirkung zwischen einer
solchen Verbindung und einer Nucleinsäure, so dass die Rate des Abbaus
der Nucleinsäure
in einer bestimmten Umgebung verlangsamt wird, wodurch die lokalisierte
Bioverfügbarkeit
des Nucleinsäuremoleküls verlängert wird.
Ein derartiger Abbau kann in einer Vielfalt an unterschiedlichen
Faktoren begründet
sein, die spezifisch die enzymatische Wirkung einer Nuclease einschließen. Die
Schutzwirkung kann auf verschiedene Weisen bereitgestellt werden,
beispielsweise mittels Ausschluss der Nucleasemoleküle oder
Ausschluss von Wasser.
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Der
Ausdruck „wechselwirkend", wie hierin verwendet, bezieht
sich auf die Wechselwirkung zwischen PINCs und Nucleinsäuremolekülen und/oder
Zellwandkomponenten. Vorzugsweise sind PINC-Polymere zum direkten
Wechselwirken mit Teilen von Nucleinsäuremolekülen und/oder Zellwandkomponenten
in der Lage. Diese Wechselwirkungen können die Transfektion erleichtern,
indem sie beispielsweise dabei helfen, den Komplex aus Nucleinsäuremolekül und PINC
als Resultat biochemischer Wechselwirkungen zwischen der PINC und
der Zellwand eng mit der Zellwand assoziieren und dadurch die Transfektion
vermitteln. Diese Wechselwirkungen können außerdem durch enges Assoziieren
mit dem Nucleinsäuremolekül Schutz
vor Nucleasen liefern.
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Ebenfalls
in Verbindung mit derartigen Verbindungen und einem assoziierten
Nucleinsäuremolekül bedeutet
der Ausdruck „fördert die
Zuführung", dass zumindest
unter derartigen Bedingungen, dass die Mengen von PINC und Nucleinsäure optimiert
sind, eine größere biologische
Wirkung als bei der Zuführung
von Nucleinsäure
in Kochsalzlösung
erzielt wird. Folglich ist in Fällen,
in denen die Expression eines von der Nucleinsäure kodierten Genprodukts gewünscht ist,
das Expressionsniveau, das mit der Zusammensetzung aus PINC und
Nucleinsäure
erreicht wird, höher
als die mit derselben Nucleinsäurenmenge
in Kochsalzlösung
erzielte Expression, für
die Zuführung
mit einem Verfahren, das für
die bestimmte Kombination aus PINC und kodierender Sequenz geeignet
ist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der obigen Zusammensetzungen ist die PINC Polyvinylpyrrolidon (PVP),
Polyvinylalkohol (PVA) oder ein PVP-PVA-Copolymer. In Zusammensetzungen,
in denen ein Poloxamer (Pluronics) verwendet wird, ist die Nucleinsäure vorzugsweise
kein viraler Vektor, d. h. die Nucleinsäure ist ein nichtviraler Vektor.
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Die
PINC kann mit einem Targeting-Liganden gebunden sein. Derartige
Targeting-Liganden können
in einer Vielfalt an verschiedenen Arten vorliegen, einschließlich, jedoch
nicht darauf beschränkt,
Galactosylreste, Fucosalreste, Mannosylreste, Carnitinderivate,
monoklonale Antikörper,
polyklonale Antikörper,
Peptidliganden und DNA-bindende Proteine. Die Targeting-Liganden
können
mit Rezeptoren auf Zellen binden, wie antigenpräsentierende Zellen, Hepatozyten,
Myozyten, Epithelzellen, Endothelzellen und Krebszellen.
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In
Verbindung mit der Assoziation eines Targeting-Liganden und einer
PINC bedeutet der Ausdruck „gebunden
mit", dass die Teile
eine Wechselwirkung miteinander haben, so dass die physikalische
Assoziation thermodynamisch begünstigt
ist, was zumindest ein lokales Minimum der freien Energiefunktion
für diese
Assoziation darstellt. Eine solche Wechselwirkung kann kovalente
Bindung oder nichtkovalente Wechselwirkungen, wie ionische Wechselwirkungen,
Ausbildung von Wasserstoffbrücken,
Van-der-Waals-Wechselwirkungen, hydrophobe Wechselwirkungen und
Kombinationen solcher Wechselwirkungen involvieren.
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Obgleich
der Targeting-Ligand verschiedener Art sein kann, ist der Ligand
in einer Ausführungsform ein
Antikörper.
Sowohl monoklonale Antikörper
als auch polyklonale Antikörper
können
eingesetzt werden.
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Die
Nucleinsäure
kann auch in verschiedenen Formen vorliegen. Vorzugsweise ist die
Nucleinsäure nicht
mit einer Verbindung bzw. Verbindungen assoziiert, die die physikalische
Form verändert
bzw. verändern; in
anderen Ausführungsformen
wird die Nucleinsäure
jedoch kondensiert (wie mit einem Kondensationspolymer), mit kationischen
Lipiden formuliert, mit Peptiden formuliert oder mit kationischen
Polymeren formuliert.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die schützende,
wechselwirkende, nicht kondensierende Verbindung Polyvinylpyrrolidon
und/oder das Plasmid ist in einer Lösung mit 0,5 % bis 50 % PVP,
mehr bevorzugt etwa 5 % PVP. Die DNA ist vorzugsweise zu mindestens
etwa 80 % supergeknäuelt,
mehr bevorzugt zu mindestens etwa 90 % supergeknäuelt und am meisten bevorzugt
zu mindestens etwa 95 % supergeknäuelt.
-
Der
Formulierungswirkstoff kann auch die Nucleinsäure vor dem Gefrieren schützen und
erhöht
die Transfektionsraten. Die Wirksamkeit des Formulierungswirkstoffs
in Bezug auf diese zwei Funktionen lässt sich beispielsweise bei
einem Vergleich von Ergebnissen von Gelelektrophoresen sowohl der
Nucleinsäure
für sich
als auch mit dem Formulierungswirkstoff erkennen, die nach dem Auftauen
der Lösungen
ausgeführt
wurden. Das resultierende Gel der Nucleinsäure mit dem Formulierungswirkstoff
zeigt einen viel höheren
Prozentanteil an supergeknäueltem
Plasmid. Dieser höhere
Prozentanteil an supergeknäueltem
Plasmid wird folglich in einer höheren
Transfektionsrate resultieren.
-
Der
Ausdruck „Formulierungswirkstoff", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf einen Wirkstoff (ein Agens), der mit der Nucleinsäure einen
Komplex bildet. Dieser Molekülkomplex
ist mit dem Nucleinsäuremolekül entweder
auf kovalente oder nichtkovalente Weise assoziiert. Der Formulierungswirkstoff
sollte dazu in der Lage sein, Nucleinsäuremoleküle in einem stabilen Zustand
zu transportieren und die gebundenen Nucleinsäuremoleküle in das Zellinnere freizusetzen.
DNA-Extraktionsverfahren,
Immunfluoreszenzverfahren oder wohl bekannte Reportergenverfahren,
wie beispielsweise CAT oder Plasmide enthaltendes LacZ, könnten zum Bestimmen
der Transfektionseffizienz verwendet werden. Der Formulierungswirkstoff
sollte außerdem
dazu in der Lage sein, mit Nucleinsäuremolekülen assoziiert und lyophilisiert
oder gefriergetrocknet und vor der Zuführung aufhydriert zu werden.
-
Darüber hinaus
kann der Formulierungswirkstoff den lysosomalen Abbau der Nucleinsäuremoleküle mittels
Endosomenlyse verhindern. Des Weiteren kann der Formulierungswirkstoff
einen effizienten Transport des Nucleinsäuremoleküls durch das Zytoplasma der
Zelle zur Kernmembran und in den Zellkern ermöglichen und Schutz bieten.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
verlängert
der Formulierungswirkstoff die Dauer und/oder verstärkt die
Intensität
der Expression des gewünschten
Gens.
-
Mit „Dauer" ist die Zeitspanne
gemeint, in der ein gewünschtes
Gen exprimiert wird, wie beispielsweise in Monaten, Wochen, Tagen,
Stunden, Minuten und/oder Sekunden gemessen.
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Mit „Intensität" ist die Geschwindigkeit
gemeint, mit der ein gewünschtes
Gen exprimiert wird, beispielsweise Masse oder Volumen, geteilt
durch Zeit.
-
Mit „Expression" ist die Produktion
des kodierten Produkts gemeint, vorzugsweise mittels Transkription und
Translation des gewünschten
Gens oder der gewünschten
Nucleinsäure sequenz.
-
Mit „gewünschtem
Gen" ist eine Bezugnahme
auf ein beliebiges Gen oder eine beliebige Nucleinsäuresequenz
gemeint, das bzw. die für
ein Produkt kodiert, das von der Person gewünscht wird, die den formulierten
Nucleinsäurekomplex
verwendet. Zu Beispielen von gewünschten
Genen zählen
CAT und therapeutische Agenzien (die dazu in der Lage sind, ein
oder mehrere Symptome einer Erkrankung zumindest teilweise zu reduzieren
oder verhindern), wie IL-2 und alle anderen Cytokine, als auch intrazelluläre Proteine
(z. B. Thymidinkinase).
-
Mit
dem Ausdruck „Cytokine" ist eine Bezugnahme
auf die konventionell anerkannte Gruppe von immunogenen Proteinen
gemeint, wie IL-2, IL-3, IL-4, IL-6, IL-7, IL-8, IL-12, IL-18, TNF-α, INF-α, IFN-α und IFN-γ.
-
Es
wird ein Verfahren zum Herstellen eines Inline-Mischers beschrieben,
der Nucleinsäuremoleküle enthält, wie
oben beschrieben. Das Verfahren umfasst den Schritt des Gebens der
Nucleinsäuremoleküle in den
Inline-Mischer.
-
Der
Winkel zwischen den zwei Einlässen
beträgt
vorzugsweise zwischen 45 und 300 Grad, mehr bevorzugt zwischen 90
und 240 Grad und beträgt
am meisten bevorzugt zwischen 120 und 180 Grad.
-
Es
wird außerdem
ein Verfahren zum Verwenden eines Inline-Mischers beschrieben, das den Schritt des
Mischens der Nucleinsäuremoleküle mit einer
oder mehreren anderen Flüssigkeiten
(einschließlich
Emulsionen, Kolloidsuspensionen und anderen Lösungen) in dem Inline-Mischer
umfasst, vorzugsweise an der Stelle, an der die Flüssigkeiten
kontinuierlich gemischt werden. Während die Flüssigkeiten
gemischt werden, werden sie vorzugsweise mittels einer Pumpe in
die Y-förmige
Anordnung gegeben, wobei die Flüssigkeiten auf
kontinuierliche, einer Spritze ähnliche
Weise zugegeben werden. Die Flüssigkeiten
können
mit einer bestimmten Reynolds-Zahl zugegeben werden, vorzugsweise
höher als
373, mehr bevorzugt höher
als 560, am meisten bevorzugt höher
als 746, zur optimalen Verhinderung der Aggregation der Formulierung.
Nicht-Newtonsches Fließen
(Reynolds-Zahlen, die höher
als 1000 sind, unter Erzeugung von Turbulenzen beim Mischen) kann
möglich
sein.
-
Mit „Reynolds-Zahlen" ist der Quotient
der Trägheitskräfte in der
Apparatur, geteilt durch die Viskositätskräfte in der Apparatur gemeint.
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Die
Flüssigkeiten
können
unter Bedingungen vereint werden, die eine im Wesentlichen homogene
Mischung mit Teilchen mit einer bevorzugten einheitlichen Größe von vorzugsweise
weniger als oder gleich 100 nm, mehr bevorzugt weniger als oder
gleich 75 nm, am meisten bevorzugt weniger als oder gleich 50 nm
produzieren.
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Mit „einheitliche
Größe" ist gemeint, dass
die meisten Teilchen in dem Komplex ungefähr dieselbe Größe aufweisen
und kleiner als der spezifizierte Wert sind. Um eine einheitliche
Größe aufzuweisen,
müssen
die Teilchen nicht eine identische Größe aufweisen, aber einheitlich
kleiner als die erwartete Größe sein.
In einer anderen Ausführungsform
kann die Flüssigkeit
von Nucleinsäuremolekülen mit
einer, zwei, drei oder mehr anderen Flüssigkeiten vereint werden.
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Die
Erfindung zeichnet sich durch einen colyophilisierten Komplex aus,
der mittels der Colyophilisation eines Nucleinsäuremoleküls in einem Vektor mit einem
Formulierungswirkstoff, der das Nucleinsäuremolekül vor dem Gefrieren schützt und
die Transfektionsraten erhöht,
produziert wurde.
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Mit „colyophilisiert" ist das Verfahren
gemeint, mit dem die Mischung der zwei oder mehr Flüssigkeiten gefriergetrocknet
wird, um sie vor der Instabilität
der Nucleinsäure
in Lösung
zu schützen.
Die Aufhydrierung findet vorzugsweise statt, während das Produkt sich in einem
gefrorenen Zustand und unter einem Vakuum befindet. Die allgemeine
Theorie, Ausrüstung
und Methodik hinsichtlich der Lyophilisation anderer Materialien ist
wohl bekannt und Fachmänner
könnten
daher leicht die entsprechenden Parameter für eine effektive Lyophilisation
wählen.
Siehe FTS Systems, Basic Theory of Freeze Drying/Lyophilization,
Produkthilfeinformation, Mitteilungsblatt Nr. 1:1-19; Nail et al.,
Develop. Biol. Standard., Bd. 74, S. 137-151 (1991); Jennings et
al., D&Cl, S.
43-52 (1980); Reiter, American Laboratory, „Significant Design Changes
in Laboratory/Research Freeze Dryers" (1991); Thompson et al., InTech, „Evolving
Instrumentation for Freeze-Drying" (1995); Jennings, Journal of Parenteral
Science and Technology, Bd. 42:118-121 (1988); Jennings, MD&DI, S. 49-56 (1980);
Livesey et al., Journal of Parenteral Science & Technology, Bd. 41, Nr. 5:169-171
(1987); Jennings, Journal of Parenteral Science & Technology, S. 95-97 (1986); Leebron
et al., Journal of Parenteral Science & Technology, Bd. 35, Nr. 3:100-105
(1981); Williams et al., Journal of Parenteral Science & Technology, Bd.
40, Nr. 4: 135-141 (1986); Roy et al., Research Article, Bd. 43,
Nr. 2:60-66 (1989); Armstrong, Journal of the Parenteral Drug Association,
Bd. 34, Nr. 6: 473-483 (1980); Jennings, Journal of the Parenteral
Drug Association, Bd. 34, Nr. 1:62-69 (1980).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Formulierungswirkstoff eine schützende, wechselwirkende, nicht
kondensierende Verbindung sein, insbesondere kann der Formulierungswirkstoff
vorher neutralisiertes Polyvinylpyrrolidon sein, vorzugsweise in
einer Konzentration von mindestens 2,5 % oder einem Molekulargewicht
von mindestens 80 kDa. Der Formulierungswirkstoff kann auch Polyvinylalkohol
sein, der in einem Gewichtsverhältnis
mit dem Formulierungswirkstoff von etwa 1 bis 17 vorliegt. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird der Komplex in einer Lösung
mit einem pH-Wert von vorzugsweise 3,5 bis 9,0, mehr bevorzugt 6,5
bis 8,0 vorliegen, um die Nucleinsäureexpression zu maximieren.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
kann der Komplex auch ein antimikrobielles Agens, ein Antioxidans,
ein Puffer oder ein Kälteschutzmittel
enthalten.
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Mit „antimikrobiellem
Agens" ist eine
beliebige Chemikalie oder Verbindung gemeint, die zum Zerstören oder
Inhibieren des Wachstums von Mikroorganismen in der Lage ist. In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das antimikrobielle Agens Benzalkoniumchlorid, Benzylalkohol,
Chlorcresol, Phenylquecksilbernitrat oder Acetat sein.
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Mit „Antioxidans" ist eine chemische
Verbindung oder Substanz gemeint, die die Oxidation inhibiert. In einer
bevorzugten Ausführungsform
kann das Antioxidans Askorbin säure,
Butylhydroxyanisol (BHA), Cystein, Natriumbisulfat (Natriumhydrogensulfat)
oder Gluthathion sein.
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Mit
einem „Puffer" ist eine Substanz
gemeint, die die Änderung
des pH-Werts einer Lösung
minimiert, wenn der Lösung
eine Säure
oder Base zugesetzt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Puffer Essigsäure
und Salz, Sukzinsäure
(Bernsteinsäure)
und Borax, Formiat und HCl oder Natriumcitratpuffer sein.
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Mit „Kälteschutzmittel" ist eine beliebige
Chemikalie oder Verbindung gemeint, die zum Schützen einer Substanz beim Gefrieren
dienen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Kälteschutzmittel
Lactose, Saccharose, Mannitol (Mannit), Trehalose oder Polyvinylpyrrolidon
sein.
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Es
wird weiterhin das Herstellen eines colyophilisierten Komplexes
beschrieben, der vorzugsweise mittels Vereinen einer Flüssigkeit
von Nucleinsäuremolekülen und
einem flüssigen
Formulierungswirkstoff hergestellt wird. Vorzugsweise werden die
zwei Flüssigkeiten
durch einen Inline-Mischer geleitet und kontinuierlich gemischt.
Die Flüssigkeiten
können
mit einer bestimmten Reynolds-Zahl zugegeben werden, vorzugsweise
höher als
373, mehr bevorzugt höher
als 560, am meisten bevorzugt höher
als 746, zur optimalen Verhinderung der Aggregation der Formulierung.
In einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Flüssigkeiten
unter Bedingungen vereint werden, die eine im Wesentlichen homogene
Mischung mit Teilchen mit einer bevorzugten einheitlichen Größe von vorzugsweise
weniger als oder gleich 100 nm, mehr bevorzugt weniger als oder
gleich 75 nm, am meisten bevorzugt weniger als oder gleich 50 nm
produzieren. In einer anderen Ausführungsform kann die Flüssigkeit
von Nucleinsäuremolekülen mit
einer, zwei, drei oder mehr anderen Flüssigkeiten vereint werden.
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Es
wird weiterhin ein Verfahren zum Verwenden des Komplexes, der aus
dem Inline-Mischen resultiert, mittels Aufhydrierung beschrieben.
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Mit „Aufhydrierung" ist gemeint, dass
bewirkt wird, dass der Komplex Flüssigkeit aufnimmt, vorzugsweise
eine pharmazeutisch verträgliche
(unbedenkliche) Lösung,
wie isotonische Kochsalzlösung,
Puffer oder eine andere Lösung.
-
Es
wird außerdem
ein Verfahren zum Verwenden des Komplexes bei der Behandlung oder
Vorbeugung einer Störung
mittels Verabreichung des Komplexes in einer beliebigen der obigen
Formen an einen einer solchen Behandlung bedürftigen Patienten beschrieben.
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Mit „Verabreichung" ist die Route der
Einführung
eines Vektors oder DNA-Trägers
in den Körper
gemeint. Die Verabreichung kann intravenös, intramuskulär, topisch,
oral oder mittels Genkanone oder Hypospraytechnik sein. Sie kann
direkt an ein Zielgewebe oder über
Systemübermittlung
sein. Die Verabreichung wird eine Vielfalt an Verfahren beinhalten,
wie direkter Gentransfer in Hautgewebe mittels Liposomen, Proteoliposomen,
mit Calciumphosphat copräzipitierter
DNA, an makromolekulare Komplexe gekoppelter DNA, DNA-Transporter, an Mikroprojektile
kodierter DNA, kodierter Plasmide, direkter Mikroinjektion sowie
Hauttransplantation. Direkter Gentransfer von Vektoren kann mittels
direkter Mikroinjektion, nadelfreier Injektion (siehe Barry et al., „Needle-Free
Injection of Formulated Nucleic Acid Molecules", US-Patentanmeldung mit der Seriennr.
60/069,754, eingereicht am 6. Dezember 1997, vor der WO99/31262
Priorität
in Anspruch nimmt), Sonoporation, Elektroporation, Liposomen, Proteoliposomen,
Calciumphosphat-Copräzipitation,
Hauttransplantation, retroviralen Vektoren, an makromolekulare Komplexe
gekoppelter DNA, DNA-Transporter und Mikroprojektilen verabreicht
werden. Zu Verabreichungsrouten zählen intramuskulär, Aerosol,
oral, topisch, systemisch, okular, intraperitoneal und/oder intrathekal.
Siehe z. B. Woo et al., internationale Anmeldung Nr. PCT/US93/02725,
eingereicht am 19. März
1993, internationale Anmeldung Nr. WO 93/18759, veröffentlicht am
30. September 1993, mit dem Titel „A DNA Transporter System
and Method of Use" und
den Abschnitt zu Verabreichung im Abschnitt der ausführlichen
Beschreibung im Folgenden.
-
Mit „behandeln" ist die Verabreichung
der Nucleinsäure
wie hierin beschrieben gemeint, um eine gewünschte Nucleinsäure einer
Zelle oder einem Gewebe zum Zweck der Expression der Nucleinsäure durch die
Zelle oder das Gewebe zuzuführen.
Zell- oder Gewebearten von Interesse beinhalten, sind jedoch nicht darauf
beschränkt:
Leber, Muskel, Lunge, Endothel, Gelenke, Haut, Knochen, Tumore und
Blut.
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Mit „verhindern" ist das Stoppen
oder Verhindern des Auftretens der Störung mittels einer Aktion im Voraus,
der Zuführung
der Nucleinsäure
an die Zelle, um die Zelle daran zu hindern, die Aktion abzuschließen, die
sie zum Exprimieren einer solchen Störung erfahren würde.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren das Bereitstellen einer therapeutisch wirksamen
Menge des Komplexes.
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Eine „therapeutisch
wirksame Menge" ist
eine Menge, die dazu ausreicht, eine zumindest zeitweilige Entlastung
oder Verbesserung eines Symptoms oder Anzeichens einer Erkrankung
oder eines Zustands zu bewirken. Folglich ist die Menge auch ausreichend,
wenn sie eine pharmakologische Wirkung hervorruft. Die Menge der
Zusammensetzung muss keine dauerhafte Verbesserung oder Verbesserung
aller Symptome oder Anzeichen bewirken. Eine therapeutisch wirksame
Menge eines Krebstherapeutikums wäre eine solche, die die Tumorlast
im Fall einer metastatischen Erkrankung insgesamt reduziert (d.
h. die Zahl der Metastasen oder deren Größe), oder eine solche, die
die Masse des Tumors in lokalisierten Karzinomen reduziert.
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Die
behandelte Störung
kann eine lokalisierte oder systemische Erkrankung oder ein lokalisierter
oder systemischer Zustand sein.
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Eine „lokalisierte" Erkrankung oder
ein „lokalisierter" Zustand bezieht
sich auf diejenigen, in denen ein spezifischer Nerven- oder Muskelschädigung oder
eine Atrophie eines definierten und begrenzten Bereichs des Körpers vorliegt.
Ein spezifisches Beispiel ist eine Inaktivitätsatrophie.
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Eine „systemische" Erkrankung oder
ein „systemischer" Zustand bezieht
sich auf diejenigen, die den gesamten Organismus betreffen oder
an einer Reihe von Stellen im Körper
weit verbreitet sind. Zu Beispielen zählen Wachstumsstörungen,
Neuropathien und Muskeldystrophie.
-
Es
wird außerdem
ein Verfahren zum Zuführen
des Komplexes mittels Verabreichung in einer beliebigen der obigen
Formen an einen Organismus, vorzugsweise ein Tier, beschrieben.
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Mit „Zuführung" oder „zuführen" ist die Beförderung
von Nucleinsäuremolekülen an gewünschte Zellen oder
beliebige Zellen gemeint. Die Nucleinsäuremoleküle können mehreren Zelllinien, einschließlich des
gewünschten
Ziels, zugeführt
werden. Die Zuführung
resultiert darin, dass die Nucleinsäuremoleküle mit der Zelloberfläche, mit
der Zellmembran, mit dem Zellendosom, in der Zellmembran, mit dem
Zellkern oder in dem Zellkern oder mit einem beliebigen anderen
Bereich der Zelle, von dem aus eine Transfektion erfolgen kann, in
einer Vielfalt an Zelllinien in Kontakt kommen, die die folgenden
beinhalten können,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind: Tumorzellen, Epithelzellen, Langerhans'-Zellen,
Langhans'-Zellen,
wandständige
Makrophagen vom Blut- und Lymphsinus, Keratinozyten, dendritische
Zellen, Makrophagenzellen, Kupffer'-Zellen, Muskelzellen, Lymphozyten und
Lymphknoten.
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Vorzugsweise
kommt der Vektor nach der Verabreichung mit der bevorzugten Zielzelle
in Kontakt. Die Verabreichung kann, wie oben erwähnt, Injektion mit einer Nadel
in Zellen, Gewebe, Flüssigkeitsräume oder Blutgefäße, Elektroporation,
Transfektion, Hypospray, Iontophorese, Teilchenbeschuss oder Transplantation von
ex vivo genetisch modifizierten Zellen. Zu Verabreichungsbeispielen
zählen
intravenös,
intramuskulär,
Aerosol, oral, topisch, systemisch, Okular, intraperitoneal und/oder
intrathekal.
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Das
bevorzugte Mittel zur Verabreichung von oben beschriebenen Vektoren
umfasst die Verwendung von Formulierungen zur Zuführung an
die Zielzelle, wobei der Vektor mit Elementen wie Lipiden, Proteinen, Kohlenhydraten,
synthetischen organischen Verbindungen oder anorganischen Verbindungen
assoziiert wird, die den Eintritt des Vektors in den Zellkern der
Zielzelle fördern,
in dem die Genexpression stattfinden kann. Ein bestimmtes Beispiel
ist Polyvinylpyrrolidon (PVP).
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Der
Ausdruck „Formulierung", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Material, das nicht genetisch ist und das in einer
Lösung,
einer Suspension oder einem Kolloid mit dem Vektor vereint wurde
und die Zuführung des
Vektors an ein Gewebe, die Aufnahme durch Zellen im Gewebe, intrazelluläre Transportmechanismen durch
die Membran, das Endosom oder das Zytoplasma im Zellkern, die Stabilität des Vektors
in extrazellulären
oder intrazellulären
Kompartimenten und/oder die Expression von genetischem Material
durch die Zelle fördert.
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Der
Vektor und die Formulierung können
ein Nanopartikel umfassen, das als eine Suspension oder ein Kolloid
verabreicht wird. Die Formulierung kann Lipide, Proteine, Kohlenhydrate,
synthetische organische Verbindungen oder anorganische Verbindungen
enthalten. Beispiele von Elementen, die in eine Formulierung eingebunden
werden, sind Lipide, die Liposome bilden können, kationische Lipide, hydrophile
Polymere, Polykationen (z. B. Protamin, Polybren, Spermidin, Polylysin),
ein Peptid oder synthetischer Ligand, das bzw. der Rezeptoren auf
der Oberfläche
der Zielzellen erkennt, ein Peptid oder synthetischer Ligand, das
bzw. der die Endosomenlyse induzieren kann, ein Peptid oder synthetischer
Ligand, das bzw. der Materialien zum Zellkern leiten kann, Gele,
Matrizen mit langsamer Freisetzung, Salze, Kohlenhydrate, Nährstoffe
oder lösliche
oder unlösliche
Teilchen als auch Analoga oder Derivate derartiger Elemente. Dies
beinhaltet Formulierungselemente, die die Zuführung, Aufnahme, Stabilität und/oder
Expression von genetischem Material in Zellen fördert. Diese Liste wurde lediglich
zur Veranschaulichung eingefügt
und soll in keinerlei Weise einschränkend sein.
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Der
Ausdruck „Organismus", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf den allgemeinen Sprachgebrauch von einem Durchschnittsfachmann.
Der Organismus kann beinhalten: Mikroorganismen, wie Hefe oder Bakterien,
Pflanzen, Vögel,
Reptilien, Fische oder Säuger.
Der Organismus kann ein Begleitertier oder ein Heimtier sein. Vorzugsweise
ist der Organismus ein Säuger
und folglich ein beliebiger warmblütiger Organismus. Mehr bevorzugt
ist der Säuger
ein Mensch.
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Der
Ausdruck „Begleitertier", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf diejenigen Tiere, die herkömmlich als „Haustiere" behandelt werden, wie beispielsweise
Hunde, Katzen, Pferde, Vögel,
Reptilien, Mäuse,
Kaninchen, Hamster und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Heimtier", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf diejenigen Tiere, die herkömmlich als gezähmt erachtet
werden, wobei dazu Tiere wie die als „Begleitertiere" erachteten zusammen
mit Tieren wie Schweinen, Hühnern,
Enten, Kühen,
Ziegen, Lämmern
und dergleichen zählen.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können dazu verwendet werden,
eine Immunantwort zu bewirken, vorzugsweise eine humorale Immunantwort,
die das Proteinprodukt targetiert, das von dem Nucleinsäuremolekül kodiert
wird, wie eine Antikörperantwort.
In anderen Situationen ist die Immunantwort vorzugsweise eine zytotoxische
T-Lymphozyten-Antwort.
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Der
Ausdruck „Immunantwort", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf den natürlichen
Abwehrmechanismus eines Säugers,
der eintreten kann, wenn ein Fremdstoff internalisiert wird. Die
Immunantwort kann eine umfassende Immunantwort sein, die die Immunsystembestandteile
in ihrer Gesamtheit einbezieht. Vorzugsweise resultiert die Immunantwort
aus dem Proteinprodukt, das von dem formulierten Nucleinsäuremolekül kodiert
wird. Die Immunantwort kann Folgendes sein, ist jedoch nicht darauf
beschränkt:
Antikörperproduktion, T-Zellproliferation/-differenzierung,
Aktivierung von zytotoxischen T-Lymphozyten und/oder Aktivierung
von natürlichen
Killerzellen. Vorzugsweise ist die Immunantwort eine humorale Immunantwort.
In anderen Situationen ist die Immunantwort jedoch, wie oben erwähnt, vorzugsweise
eine zytotoxische T-Lymphozyten-Antwort.
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Der
Ausdruck „humorale
Immunantwort" bezieht
sich auf die Produktion von Antikörpern als Reaktion auf einen
internalisierten Fremdstoff. Vorzugsweise ist der Fremdstoff das
Proteinprodukt, das von einem formulierten Nucleinsäuremolekül kodiert
wird.
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Die
Verwendung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung resultiert
in einer verstärkten Transfektion
von Zellen. Die verstärkte
Transfektion kann mittels in der Technik allgemein bekannten Transfektionsreporterverfahren
gemessen werden, wie beispielsweise Assays auf CAT-Genprodukt-Aktivität oder LacZ-Genprodukt-Aktivität und dergleichen.
-
Der
Ausdruck „wirksame
Menge", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf ausreichend Vektor, der Menschen, Tieren
oder in Gewebekultur verabreicht wird, um die adäquaten Niveaus von Protein
oder RNA zu produzieren. Ein Fachmann erkennt, dass das adäquate Niveau
von Protein oder RNA von der Verwendung des bestimmten Vektors abhängen wird.
Diese Niveaus werden sich je nach der Art der Verabreichung und
der Behandlung oder Impfung unterscheiden.
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Zu
den wie hierin offenbarten Verfahren zum Behandeln von Erkrankungen
zählen
die Behandlung mit biologischen Produkten (insbesondere wie oben
definierte Proteine), wobei die behandelte Erkrankung erfordert,
dass das Protein mittels des allgemeinen Kreislaufs durch den Körper zirkuliert.
Zum Beispiel zählen
zu Erkrankungen, die mit der vorliegenden Erfindung behandelt werden
könnten,
Osteoporose mittels Expression von GHRH oder dessen Bindeproteinen.
Die Auswahl des entsprechenden Proteins zum Behandeln verschiedener
Erkrankungen wird für
einen Fachmann offensichtlich sein.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können beim Behandeln einer Erkrankung
verwendet werden und stellen ein Mittel zum Erreichen der folgenden
Ziele bereit: (1) ausreichend hohe Niveaus eines bestimmten Proteins
zum Erzielen einer therapeutischen Wirkung; (2) eine gesteuerte
Expression des Produkts auf Niveaus, die für eine therapeutische Wirkung
ausreichen und geringer als die toxischen Niveaus sind; (3) eine
gesteuerte Expression in bestimmten Geweben, um eine reproduzierbare
Pharmakokinetik und reproduzierbare Genexpressionsniveaus zu erzielen;
und (4) eine Zuführung
unter Verwendung klinisch und pharmazeutisch unbedenklicher Mittel
zur Verabreichung und Formulierung anstelle einer Transplantation gentechnisch
veränderter
und ausgewählter
Zellen.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können eine homogene Mischung
sein, bei der es sich um mehrere beliebige der oben spezifizierten
Komplexe handelt, wobei jeder Komplex Teilchen mit einer im Wesentlichen
einheitlichen Größe aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird jeder der Komplete Teilchen aufweisen, die ungefähr sphärisch sind
und einen Durchmesser von vorzugsweise 500 nm oder weniger, mehr
bevorzugt 200 nm oder weniger, am meisten bevorzugt 100 nm oder
weniger aufweisen.
-
Zusammensetzungen
der Erfindung können
in einem Kit bereitgestellt werden. Das Kit enthält einen formulierten Nucleinsäurekomplex
der Erfindung, vorzugsweise in einem Behältnis und/oder mit Anleitungen, die
erläutern,
wie die formulierten Nucleinsäuremoleküle zuzuführen sind.
-
Folglich
kann das „Behältnis" Anleitungen enthalten,
die dazu geliefert werden, einem Durchschnittsfachmann zu ermöglichen,
die formulierten Nucleinsäuremoleküle zu verwenden.
Die Anleitungen werden Schritte zum Verwenden der formulierten Nucleinsäuremoleküle liefern.
Darüber
hinaus können
die Anleitungen Verfahren zum Prüfen
der formulierten Nucleinsäuremoleküle enthalten,
die zur Ermittlung führen,
ob die formulierten Nucleinsäuremoleküle beschädigt sind.
Das Kit kann auch eine Mitteilung zu einer Verwendung und zu Anleitungen,
die von der FDA genehmigt wurden, enthalten.
-
Der
Ausdruck „Transfektion", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf den Prozess des Einführens von DNA (z. B. formuliertem
DNA-Expressionsvektor) in eine Zelle. Nach Eintritt in die Zelle
kann die transfizierte DNA: (1) sich mit der des Wirts neu kombinieren;
(2) sich unabhängig
als ein Plasmid oder temperenter Phage replizieren oder (3) als
ein Episom ohne Replikation vor der Eliminierung erhalten werden.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Transformation" auf vorübergehende
oder dauerhafte Veränderungen
der Charakteristika (des exprimierten Phänotyps) einer Zelle, die von
der Aufnahme eines Vektors durch diese Zelle induziert werden. Genetisches
Material wird in eine Zelle in einer Form eingeführt, in der es ein spezifisches
Genprodukt exprimiert oder die Expression oder Wirkung von endogenen
Genprodukten verändert.
-
Die
Transformation der Zelle kann mit der Produktion einer Vielfalt
an Genprodukten, einschließlich Protein
und RNA, assoziiert sein. Diese Produkte können als intrazelluläre oder
extrazelluläre
Strukturelemente, Liganden, Hormone, Neurotransmitter, wachstumsregulierende
Faktoren, Enzyme, Chemotaxine, Serumproteine, Rezeptoren, Träger für Verbindungen
mit geringem Molekulargewicht, Arzneimittel, Immunmodulatoren, Onkogene,
Tumorsuppressoren, Toxine, Tumorantigene, Antigene, Antisense-Inhibitoren,
Dreifachstränge
bildende Inhibitoren, Ribozyme oder als ein Ligand, der spezifische,
die Struktur bestimmende Faktoren an zellulären Strukturen zum Zweck des
Modifizierens von deren Aktivität
erkennt, fungieren. Diese Liste ist nur ein Beispiel und soll nicht
einschränkend
sein.
-
Die
Zusammenfassung der oben beschriebenen Erfindung ist nicht einschränkend und
andere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
ausführlichen
Beschrei bung der bevorzugten Ausführungsformen und aus den Ansprüchen offensichtlich
werden.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Darstellung des bevorzugten Aufbaus der Inline-Mischeinrichtung
in der vorliegenden Erfindung. Die zwei Flüssigkeiten werden in die Einlässe gespeist
und von einer Pumpe zum „Y-Verbindungsglied" getrieben. Sobald
die zwei Flüssigkeiten
in Kontakt gebracht wurden, werden sie durch einen statischen Mischer
laufen gelassen, um einen homogenen Komplex mit Teilchen mit ungefähr einheitlicher
Größe zu produzieren.
-
2 ist
ein Diagramm, das die unterschiedlichen Arten von Reaktionen in
mehreren Ampullen zum Erstellen einer Plasmid enthaltenden Dosis
aus einem Plasmid/PINC-Komplex, wie in den Beispielen dargelegt,
vergleicht. In einem Vierampullenkomplex kann eine Dosis mittels
Vereinen der vier Elemente WFI, Plasmid, 25%-igem PVP und NaCl kurz
vor der Verabreichung hergestellt werden. In einem Dreiampullenkomplex werden
die Elemente Plasmid und NaCl kurz vor der Verabreichung mit lyophilisiertem
PVP vereint. In einem Einzelampullenkomplex wird einem Komplex aus
colyophilisiertem Plasmid/PVP NaCl zugegeben, um ihn vor der Verabreichung
aufzuhydrieren. In dem zuvor neutralisierten Einzelampullenkomplex
wird Natriumcitratpuffer mit einem pH-Wert von 4 zugegeben, um einen
Komplex aus colyophilisiertem Plasmid/PVP, der einen pH-Wert von
7 aufweist, kurz vor der Verabreichung aufzuhydrieren.
-
Die
Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgerecht. Bestimmte Merkmale
der Erfindung können
zu Gunsten der Übersichtlichkeit
und Kürze
in Bezug auf den Maßstab übertrieben
und in schematischer Form gezeigt sein.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen Die vorliegende
Erfindung bezieht sich, wie oben erwähnt, allgemein auf die Inkorporation
von Plasmid in eine herkömmliche
Dosisform und insbesondere auf die Produktion eines homogenisierten
Einzelampullenkomplexes aus Plasmid und Polymer mit wünschenswerten
physikalischen Charakteristika. Verfahren zum Herstellen, Lagern
und Verwenden eines derartigen Komplexes werden ebenfalls bereitgestellt
und im Folgenden ausführlich
beschrieben. Derartige Produkte und Verfahren werden zweckmäßigere und
kosteneffektivere Komplexe bereitstellen, die vor chemischem Abbau
und/oder physikalischer Aggregation ihrer Komponenten geschützt sein
werden und für
eine relativ einfache Verabreichung sorgen. Somit stellt die vorliegende
Erfindung einen effektiveren Komplex zur Plasmidzuführung und
ein Verfahren zur Inkorporation dieses Plasmids in eine herkömmliche
Dosisform bereit.
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I. Herstellung der Formulierungen.
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A. Inline-Mischen.
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Das
Mischverfahren wird vorzugsweise im Allgemeinen wie hierin dargelegt
durchgeführt.
Das Mischen von Komplexen, wie einer DNA/Lipid-Formulierung, kann
auf vielerlei Art vorgenommen werden. Es wird herkömmlich oder
konventionell durch einfaches Vermischen der beiden ausgeführt. Dies
ist zum Mischen der beiden effektiv, der resultierende Komplex weist
jedoch Teilchen mit unterschiedlichen Größen auf.
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Folglich
wird das Mischen vor Komplexen unter Anwendung von Inline-Mischen
in einer homogeneren Mischung mit Teilchen mit einer einheitlicheren
Größe resultieren.
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Es
gibt viele Arten von Inline-Mischern, von denen die meisten sich
im Allgemeinen durch die Tatsache auszeichnen, dass die zwei gemischten
Flüssigkeiten
einen kurzen Zeitraum lang miteinander in Kontakt stehen. Wenn Flüssigkeiten
inline gemischt werden, kann die Zugabe von Flüssigkeit mittels vieler verschiedener Verfahren
erfolgen. In einem Strahlmischer wird eine der Flüssigkeiten
in einen fließenden
Strom der anderen Flüssigkeit
gepumpt und beide Flüssigkeiten
werden gepumpt. Bei Injektoren wird der Fluss einer Flüssigkeit vom
Fluss der anderen induziert, wobei nur die Flüssigkeit, die die Majorität ausmacht,
mit einer verhältnismäßig hohen
Geschwindigkeit gepumpt wird. Eine andere Art von Inline-Mischen
pumpt beide Flüssigkeiten
durch Verengungen in einem Rohr und der Druckabfall wird zum Teil
zum Erzeugen der Dispersion eingesetzt. Die Verengungen können Öffnungen
oder Düsen
sein, entweder einzeln oder in Serie. Die Verwendung von Ventilen
kann einen Mischdüsenmischer
einstellbar machen. Im Allgemeinen werden die Flüssigkeiten beim Inline-Mischen
gepumpt. Die Verwendung der Kreiselpumpe ist am aufwändigsten,
wobei die Flüssigkeiten
in die Saugseite der Pumpe gespeist werden. Perry's Chemical Engineer's Handbook, Abschn.
21, S. 57-59 (6. Ausg.
1984).
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Der
Inline-Mischer in der vorliegenden Erfindung kann eine Einrichtung
mit zwei Einlässen
in einer Y-Form beinhalten, die zum Mischer der zwei Flüssigkeiten
zusammentreffen. Die Flüssigkeiten
werden in die Einlässe
gegeben und, wenn die zwei Flüssigkeiten
aufeinander treffen, werden sie kurz danach gemischt, vorzugsweise
mittels eines statischen Mischens. Statisches Mischen wird angewendet,
weil es regelbar, skalierbar und reproduzierbar ist. Das herkömmliche
Dosierungsmischverfahren resultiert nicht in einem kontinuierlichen
oder skalierbaren Ergebnis.
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B. Nucleinsäureformulierungen.
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Formulierungen
von Nucleinsäuremolekülen können wie
hierin offenbart hergestellt werden und im Allgemeinen wird ein
Gewichtsverhältnis
von zwischen 1:30 und 1:1, vorzugsweise zwischen 1:20 und 1:7, mehr bevorzugt
etwa 1:17 oder etwa 1:10 des Plasmids zum Formulierungswirkstoff
angewendet. Die Zuführung und
Expression von Nucleinsäuren
ist in vielen Formulierungen, wie in Kochsalzlösung, aufgrund des Abbaus der
Nucleinsäure
durch zelluläre
Bestandteile von Organismen, wie beispielsweise Nucleasen, eingeschränkt. Folglich
kann der Schutz der Nucleinsäuren
die resultierende Expression bei Zuführung in vivo beträchtlich
fördern
und dadurch eine gewünschte
pharmakologische oder therapeutische Wirkung verstärken. Es
wurde festgestellt, dass bestimmte Arten von Verbindungen, die mit
einer Nucleinsäure
in Lösung
wechselwirken (z. B. DNA), die Nucleinsäure jedoch nicht kondensieren,
die Nucleinsäure
in vivo mit Schutz versehen und die Expression eines kodierten Genprodukts
entsprechend fördern.
Einige dieser Verbindungen wurden in Smith et al., US-Patentschrift
Nr. 08/484,777, eingereicht am 7. Juni 1995, mit dem Titel „Nucleic
Acid Transporters for Delivery of Nucleic Acids into a Cell" (Lyon & Lyon Aktenz.
211/270); Smith et al., internationale Patentanmeldung Nr. PCT/US96/05679,
eingereicht am 23. April 1996, mit dem Titel „Nucleic Acid Transporters
for Delivery of Nucleic Acids into a Cell" (Lyon & Lyon Aktenz. 211/270 PCT); und Wadwah
et al., US-Patentanmeldung mit der Seriennr. 60/045,295, eingereicht
am 2. Mai 1997, mit dem Titel „Transporters
for Specific Delivery of Macromolecules to Cells" (Lyon & Lyon Aktenz. 225/003), die alle
hierin in ihrer Gesamtheit, einschließlich etwaiger Zeichnungen,
durch Bezugnahme aufgenommen sind, erörtert.
-
Die
Verwendung von Zuführungssystemen,
die zum Wechselwirken mit Plasmiden und zum Schützen von Plasmiden vor schnellem
extrazellulärem
Nucleaseabbau entworfen sind, sind in R.J. Mumper et al., 1996, Pharm.
Res. 13:701-709, beschrieben. Ein Charakteristikum der PINC-Systeme
ist, dass sie nichtkondensierende Systeme sind, die ermöglichen,
dass das Plasmid die Flexibilität
bewahrt und sich frei durch den Muskel verbreitet, während es
gleichzeitig vor Nucleaseabbau geschützt ist. Obgleich im Folgenden
vor allem die PINC-Systeme erörtert
werden, versteht es sich, dass auf kationischen Lipiden basierte
Systeme und Systeme, die sowohl PINCs als auch kationische Lipide
einsetzen, ebenfalls im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
liegen.
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Eine übliche Strukturkomponente
der PINC-Systeme ist, dass sie amphipathische Moleküle sind,
die sowohl einen hydrophilen als auch einen hydrophoben Anteil aufweisen.
Der hydrophile Anteil der PINC soll mit Plasmiden mittels Ausbildung
von Wasserstoffbrücken
(über Wasserstoffbrückenbindungsakzeptor-
oder -donorgruppen), Van-der-Waals-Wechselwirkungen und/oder ionische
Wechselwirkungen Wechselwirken. PVP und 2-Methyl-2-pyrrolidon (NM2P)
beispielsweise sind Wasserstoffbrückenbindungsakzeptoren, wohingegen
PVA und Propylenglykol (PG) Wasserstoffbrückenbindungsdonoren sind.
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Von
allen vier Molekülen
wurde berichtet, dass sie mit verschiedenen (poly)anionischen Molekülen Komplexe
bilden [V. Buhler, BASF Aktiengesellschaft Feinchemie, Ludwigshafen,
S. 39-42; Y. Galaev et al., J. Chrom. A. 684:45-54 (1994); R. Tarantino
et al., J. Pharm. Sci. 83:1213-1216 (1994); H. Zia et al., Pharm.
Res. 8:502-504 (1991)]. Der hydrophobe Anteil der PINC-Systeme ist
dazu entworfen, in einem Überzug
auf dem Plasmid zu resultieren, der dessen Oberfläche hydrophober
macht. Kabanov et al. haben zuvor die Verwendung von kationischen
Polyvinylderivaten zur Plasmidkondensation beschrieben, die dazu
konzipiert ist, die Hydrophobie des Plasmids zu erhöhen, das
Plasmid vor Nucleaseabbau zu schützen
und dessen Affinität
für biologische
Membranen zu steigern [A.V. Kabanov und V.A. Kabanov, 1995, Bioconj.
Chem. 6:7-20; A.V. Kabanov et al., 1991, Biopolymers 31:1437-1443;
A.A. Yaroslavov et al., 1996, FEBS Letters 384:177-180].
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1. Zusammenfassung der
Wechselwirkungen zwischen einem PINC-Polymer (PVP) und einem Plasmid
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Obwohl
Expressionssysteme wie die oben beschriebenen das Potential zur
Expression bereitstellen, wenn sie einer entsprechenden Stelle zugeführt werden,
ist es förderlich,
das Expressionssystemkonstrukt bzw. die Expressionssystemkonstrukte
in einem Zuführungssystem
bereitzustellen, das sowohl die Zuführung als auch die zelluläre Aufnahme
des Konstrukts unterstützen
kann. Folglich stellt diese Erfindung auch bestimmte Formulierungen
bereit, die ein oder mehrere Expressionssystemkonstrukte (z. B.
wie oben beschriebene DNA-Plasmide) und eine schützende, wechselwirkende, nichtkondensierende
Verbindung enthalten.
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Ein
weiterer wesentlicher Faktor im Hinblick auf das Plasmidkonstrukt
ist der Prozentanteil von Plasmiden, die anstelle in offenzirkulärer (open
circular, OC) Form in einer supergeknäuelten (supercoiled, SC) Form
vorliegen.
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Molekülmodellierung
hat aufgezeigt, dass ein beispielhaftes PINC-Polymer, PVP, mit den
Basenpaaren eines Plasmids in dessen Hauptfurche Wasserstoffbrückenbindungen
bildet und aufgrund des Vinylrückgrats
von PVP in einer hydrophoben Oberfläche auf dem Plasmid resultiert.
Diese Wechselwirkungen werden von der Modulation des Zetapotentials
des Plasmids durch PVP sowie von der Inhibition von Ethidiumbromid-Interkalierung
in komplexiertes Plasmid unterstützt.
Die offensichtliche Bindung zwischen PVP und Plasmid wurde mit dem
pH-Wert und der Salzkonzentration korreliert und hat die Wirkung
dieser Parameter auf β-gal-Expression
nach intramuskulärer
Injektion von Plasmid/PVP-Komplexen gezeigt [R.J. Mumper et al., 1997.
Gene Therapy übermittelt].
Eine Zusammenfassung der physikochemischen Eigenschaften von Plasmid/PVP-Komplexen
ist in der Tabelle I unten aufgeführt.
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2. Histologie
der Expression in Muskel
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Immunhistochemie
für β-gal unter
Verwendung einer Objektträgerscantechnologie
hat die gleichmäßige Verteilung
von β-gal-Expressionsstellen über die
gesamten Querschnitte von Tibialis der Ratte hinweg offenbart. Sehr
lokalisierte Bereiche wurden positiv auf β-gal gefärbt, wenn CMV-β-gal-Plasmid in Kochsalzlösung formuliert
wurde. β-gal-positive
Zellen wurden ausschließlich
um den Nadeltrakt herum beobachtet, wenn Plasmid in Kochsalzlösung injiziert
wurde. Dies stimmt mit zuvor veröffentlichten
Ergebnissen überein
[J.A. Wolff et al., 1990, Science 247:1465-68; H.L. Davis et al.,
1993, Hum. Gene Ther. 4:151-159; H.L. Davis et al., 1993, Hum. Gene.
Ther. 4:733-740].
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Im
Vergleich dazu wurde nach intramuskulärer Injektion von Komplex von
CMV-β-gal-Plasmid
und PVP (1:17 w/w) in 150 mM NaCl Immunreaktivität für β-gal in einem weiten Muskelgewebebereich
beobachtet. Es schien, dass sich die Mehrheit der positiven Muskelfasern
am Rand von Muskelbündeln
befand. Folglich demonstrierte die Färbung auf β-gal in Rattenmuskel, dass die
Zahl von positiv auf β-gal
gefärbten
Muskelfasern bei Verwendung eines Plasmid/PVP-Komplexes ungefähr acht
Mal größer war,
als sie bei Verwendung einer Kochsalzlösungsformulierung festgestellt
wurde. Positiv gefärbte
Muskelfasern wurden bei Verwendung des Plasmid/PVP-Komplexes auch über einen
viel größeren Bereich
im Muskelgewebe hinweg beobachtet, was einen Beweis dafür liefert,
dass das injizierte Plasmid nach intramuskulärer Injektion weit verteilt
ist.
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Eine
Folgerung ist, dass die verstärkte
Plasmidverbreitung und -expression in Rattenskelettmuskel ein Resultat
sowohl des Schutzes vor extrazellulärem Nucleaseabbau aufgrund
von Komplexbildung als auch hyperosmotischer Effekte des Plasmid/PVP-Komplexes
war. Dowty und Wolff et al. haben jedoch aufgezeigt, dass Osmolarität von bis
zu der doppelten physiologischen Osmolarität die Genexpression in Muskel
nicht wesentlich beeinflusste [M.E. Dowty und J.A. Wolff in: J.A.
Wolff (Hrsg.), 1994, Gene Therapeutics: Methods and Applications
of Direct Gene Transfer. Birkhauser, Boston, S. 82-98]. Dies legt
nahe, dass die verstärke
Expression von Plasmid aufgrund von PVP-Komplexbildung am wahrscheinlichsten
im Nucleaseschutz und weniger in osmotischen Effekten begründet liegt.
Des Weiteren kann die Oberflächenmodifizierung
von Plasmiden durch PVP (z. B. erhöhte Hydrophobie und reduzierte
negative Oberflächenladung)
außerdem
die Aufnahme von Plasmiden durch Muskelzellen erleichtern.
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3. Struktur-Aktivität-Beziehung
von PINC-Polymeren
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Es
wurde eine lineare Beziehung zwischen der Struktur einer Reihe von
Copolymeren von Vinylpyrrolidon und Vinylacetat und den Niveaus
der Genexpression in Rattenmuskel festgestellt. Außerdem resultiert die
Substitution von einigen Vinylpyrrolidon-Monomeren durch Vinylacetat-Monomere
in PVP in einem Copolymer mit verringerter Befähigung zum Bilden von Wasserstoffbrückenbindungen
mit Plasmiden. Die reduzierte Wechselwirkung führte anschließend zu
verringerten Niveaus der Genexpression in Rattenmuskel nach intramuskulärer Injektion.
Die Expression von β-gal
nahm linear ab (R = 0,97), während
das Ausmaß des
Gehalts an Vinylpyrrolidon-Monomers
(VPM) in den Copolymeren nachließ.
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Diese
Daten demonstrieren, dass der pH-Wert und die Viskosität nicht
die wichtigsten Parameter sind, die die Zuführung von Plasmid an Muskelzellen
bewirken, da diese Werte für
alle Komplexe gleich sind. Diese Daten legen nahe, dass eine verstärkte Bindung
der PINC-Polymere an Plasmid in einem größeren Schutz und einer erhöhten Bioverfügbarkeit
von Plasmid in Muskel resultiert.
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4. Weitere
PINC-Systeme
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Die
oben beschriebene Struktur-Aktivität-Beziehung kann zum Entwerfen
neuartiger Copolymere angewendet werden, die ebenfalls eine verstärkte Wechselwirkung
mit Plasmiden aufweisen werden. Es wird erwartet, dass „ein wechselwirkendes
Gelegenheitsfenster" vorliegt,
wodurch eine verstärkte
Bindungsaffinität der
PINC-Systeme nach deren intramuskulärer Injektion aufgrund eines
umfassenderen Schutzes von Plasmiden vor Nucleaseabbau in einer
weiteren Verstärkung
der Genexpression resultieren wird. Es wird erwartet, dass eine
optimale Wechselwirkung vorliegen wird, jenseits derer entweder
die Kondensierung von Plasmiden oder die Bildung von „triplexartigen" Strukturen stattfinden
wird, die beide in einer verringerten Bioverfügbarkeit in Muskel und demzufolge
einer reduzierten Genexpression resultieren können.
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Wie
oben angedeutet sind die PINC-Verbindungen im Allgemeinen amphipathische
Verbindungen mit sowohl einem hydrophoben Anteil als auch einem
hydrophilen Anteil. In vielen Fällen
wird der hydrophile Anteil von einer polaren Gruppe gebildet. Es
ist in der Technik anerkannt, dass derartige polare Gruppen von
Gruppen gebildet werden können,
wie, jedoch nicht darauf beschränkt,
Pyrrolidon-, Alkohol-, Acetat-, Amin- oder heterocyclischen Gruppen,
wie die auf S. 2-73 und 2-74 des CRC Handbook of Chemistry and Physics
(72. Ausgabe), David R. Lide, Herausgeber, gezeigten, einschließlich Pyrrolen,
Pyrazolen, Imidazolen, Triazolen, Dithiolen, Oxazolen, (Iso)thiazolen,
Oxadiazolen, Oxatriazolen, Dioxazolen, Oxathiolen, Pyronen, Dioxinen, Pyridinen,
Pyridazinen, Pyrimidinen, Pyrazinen, Piperazinen, (Iso)oxazinen,
Indolen, Indazolen, Carbazolen und Purinen und Derivaten dieser
Gruppe, die hierdurch durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Verbindungen
können
auch hydrophobe Gruppen enthalten, die im Fall eines Polymers in
der Regel im Rückgrat
des Moleküls
enthalten sind, aber auch Teil eines nichtpolymeren Moleküls sein
können.
Beispiele derartiger hydro phober Rückgratgruppen beinhalten Vinyle,
Ethyle, Acrylate, Acrylamide, Ester, Cellulosen, Amide, Hydride,
Ether, Carbonate, Phosphazene, Sulfone, Propylene und Derivate dieser
Gruppen, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Die Polaritätscharakteristika
verschiedener Gruppen sind Fachmännern
recht gut bekannt, wie beispielsweise durch Erörterungen der Polarität in jedem
Lehrbuch zur Einführung
in die organische Chemie belegt.
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Die
Befähigung
derartiger Moleküle
zum Wechselwirken mit Nucleinsäuren
wird von Fachmännern ebenfalls
verstanden und kann mittels Verwendung von Computerprogrammen, die
solche intermolekulare Wechselwirkungen modellieren, vorhergesagt
werden. Alternativ oder zusätzlich
zu einer solchen Modellbildung können
wirksame Verbindungen leicht identifiziert werden, indem ein oder
mehrere Tests wie 1) Bestimmung der Inhibierung der Nucleaseverdaurate,
2) der Veränderung
des Zetapotentials der DNA, die einen DNA-Überzug anzeigt, oder 3) der
Inhibierung der Befähigung
von Interkalierungsagenzien, wie Ethidiumbromid, zum Interkalieren
mit DNA angewendet werden.
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5. Targeting-Ziganden
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Neben
den oben beschriebenen Nucleinsäure/PINC-Komplexen
zur Zuführung
und Expression von Nucleinsäuresequenzen
ist es in bestimmten Ausführungsformen
auch dienlich, einen Targeting-Liganden bereitzustellen, um vorzugsweise
eine Expression in bestimmten Geweben, Zellen oder Zellregionen
oder -kompartimenten zu erzielen.
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Ein
solcher targetierter PINC-Komplex enthält ein PINC-System (eine monomere oder polymere PINC-Verbindung),
das an Plasmid (oder ein anderes Nucleinsäuremolekül) komplexiert wurde. Das PINC-System
ist kovalent oder nichtkovalent mit einem Targeting-Liganden (TL)
verbunden (an diesen gebunden), der Rezeptoren mit einer Affinität für den Liganden
bindet. Derartige Rezeptoren können
auf der Oberfläche
oder in Kompartimenten einer Zelle sein. Eine solche Steuerung sorgt
für eine
erhöhte
Aufnahme oder verstärkte
intrazelluläre
Transportmechanismen der Nucleinsäure.
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Der
Targeting-Ligand kann Galactosylreste, Fucosalreste, Mannosylreste,
Carnitinderivate, monoklonale Antikörper, polyklonale Antikörper, Peptidliganden
und DNA-bindende Proteine beinhalten, ist jedoch nicht darauf beschränkt. Beispiele
von Zellen, die brauchbar targetiert werden können, beinhalten antigenpräsentierende
Zellen, Hepatozyten, Myozyten, Epithelzellen, Endothelzellen und
Krebszellen, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Die
Bildung eines solchen targetierten Komplexes wird von dem folgenden
Beispiel eines kovalent mit einem PINC-System verbundenen Targeting-Liganden
(TL) veranschaulicht:
TL-PINC + Plasmid ----------> TL-PINC::::::Plasmid
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Die
Bildung eines solchen targetierten Komplexes wird auch von dem folgenden
Beispiel eines nichtkovalent mit einem PINC-System verbundenen Targeting-Liganden
(TL) veranschaulicht:
TL::::::PINC + Plasmid --------> TL::::::PINC::::::Plasmid
oder
alternativ
PINC + Plasmid ------------> PINC:::::::Plasmid + TL ----- ------> TL::::::PINC:::::::Plasmid
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In
diesen Beispielen ist :::::::: eine nichtkovalente Wechselwirkung,
wie ionische Wechselwirkung, Ausbildung von Wasserstoffbrücken, Van-der-Waals-Wechselwirkung,
hydrophobe Wechselwirkung oder Kombinationen solcher Wechselwirkungen.
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Ein
Targetierungsverfahren für
zytotoxische Agenzien ist in Subramanian et al., internationale
Anmeldung Nr. PCT/US96/08852, internationale Veröffentlichung Nr. WO 96/39124,
beschrieben. Diese Anmeldung beschreibt die Verwendung von Polymeraffinitätssystemen
zum Targetieren von zytotoxischen Materialien mit einem aus zwei
Schritten bestehenden Targetierungsverfahren, das Zip-Polymere einbezieht,
d. h. Paare wechselwirkender Polymere. Ein mit einem der wechselwirkenden
Polymere verbundener Antikörper
bindet an ein zelluläres
Ziel. Dieses Polymer fungiert dann als ein Ziel für ein zweites
Polymer, das mit einem zytotoxischen Agens verbunden ist. Wie in
Subraminan et al. angegeben, werden auch andere aus zwei Schritten (oder
mehreren Schritten) bestehenden Systeme zur Zuführung von toxischen Agenzien
beschrieben.
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In
einem anderen Gesichtspunkt können
kodierende Sequenzen einer Nucleinsäure unter Anwendung eines aus
zwei Schritten bestehenden Targetierungsansatzes zugeführt und
exprimiert werden, der ein nichtnatürliches Ziel für ein PINC-System
oder einen PINC/Targeting-Ligand-Komplex einbezieht. So kann beispielsweise
ein PINC/Plasmid-Komplex ein Bindungspaarelement targetieren, das
selbst mit einem Liganden verbunden ist, der an ein zelluläres Ziel
(z. B. einen mAb) bindet. Bindungspaare für bestimmte der hierin als PINC- Verbindungen identifizierten
Verbindungen werden in Subraminan et al. identifiziert. Alternativ
kann die PINC an einen Targeting-Liganden, wie einen Antikörper, komplexiert
werden. Dieser Antikörper
kann zu einem nichtnatürlichen
Ziel targetiert werden, das beispielsweise an einen zweiten Antikörper bindet.
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C. Lagerung des resultierenden
Plasmid/PINC-Komplexes
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Häufig besteht
Bedarf daran, den Plasmid/PINC-Komplex lange vor der Verabreichung
herzustellen. Lyophilisation kann zum Lagern des Komplexes in einer
Form, die die Reduzierung der biologischen Aktivität des Plasmids
minimiert, angewendet werden.
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Beim
Verfahren der Lyophilisation, im Wesentlichen Gefriertrocknung,
wird der Komplex niedrigeren Drücken
ausgesetzt, bei denen die Verdampfungspunkte der Lösemittel
ebenfalls gesenkt werden, und die Flüssigkeit wird bei dieser niedrigeren
Temperatur abgezogen. Weitere Einzelheiten hinsichtlich des Lyophilisationsverfahrens
können
in den Literaturhinweisen im obigen Abschnitt der Zusammenfassung
der Erfindung gefunden werden, die durch Bezugnahme aufgenommen
sind.
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D. Beschaffenheit von
Nucleinsäure
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Die
Nucleinsäuremoleküle wurden
in manchen Gesichtspunkten und Ausführungsformen isoliert, gereinigt
oder angereichert.
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Mit „isoliert" in Bezug auf Nucleinsäure ist
ein Polymer mit 14, 17, 21 oder mehr Nucleotiden gemeint, die aneinander
konjugiert sind und die DNA oder RNA enthalten, die aus einer natürlichen
Quelle isoliert oder synthetisiert ist. Die isolierte Nucleinsäure der
vorliegenden Erfindung ist in dem Sinne einzigartig, dass sie in der
Natur nicht in einem reinen oder gesonderten Zustand vorgefunden
wird. Die Verwendung des Ausdrucks „isoliert" weist darauf hin, dass eine natürlich vorkommende
Sequenz aus ihrer normalen zellulären (d. h. chromosomalen) Umgebung
entfernt wurde. Folglich kann die Sequenz in einer zellfreien Lösung vorliegen
oder in einer anderen zellulären
Umgebung angeordnet sein. Der Ausdruck impliziert nicht, dass die
Sequenz die einzige vorhandene Nucleotidsequenz ist, sie ist jedoch
im Wesentlichen frei (mindestens zu etwa 90-95 % rein) von Nicht-Nucleotidmaterial,
das natürlich
mit ihr assoziiert ist, und ist folglich dazu gedacht, sie von isolierten Chromosomen
zu unterscheiden.
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Mit
der Verwendung des Ausdrucks „angereichert" in Bezug auf Nucleinsäure ist
gemeint, dass die spezifische DNA- oder RNA-Sequenz einen beträchtlich
höheren
Anteil (2- bis 5-fach) der gesamten DNA oder RNA, die in den betreffenden
Zellen oder der betreffenden Lösung
vorliegt, als in normalen oder kranken Zellen oder in den Zellen,
denen die Sequenz entnommen wurde, ausmacht. Dies könnte von
einer Person mittels begünstigter
Verringerung der Menge anderer vorliegender DNA oder RNA oder mittels
einer begünstigten
Anhebung der Menge der spezifischen DNA- oder RNA-Sequenz oder mittels
einer Kombination der beiden bewirkt werden. Es sollte jedoch beachtet
werden, dass „angereichert" nicht impliziert,
dass keine anderen DNA- oder RNA-Sequenzen vorliegen, sondern nur
dass die relative Menge der betreffenden Sequenz beträchtlich angehoben
wurde.
-
Der
Ausdruck „beträchtlich" wird hier dazu verwendet, anzuzeigen,
dass das Ausmaß der
Anhebung für
die Person, die eine solche Anhebung vornimmt, dienlich ist, und
steht im Allgemeinen für
eine etwa mindestens 2-fache, mehr bevorzugt mindestens 5- oder
10-fache oder sogar höhere
Anhebung in Bezug auf andere Nucleinsäuren. Der Ausdruck impliziert
gleichfalls nicht, dass keine DNA oder RNA aus anderen Quellen vorliegt.
Die DNA aus einer anderen Quelle kann beispielsweise DNA aus einem
Hefe- oder Bakteriengenom oder einen Klonierungsvektor, wie pUC19,
umfassen. Dieser Ausdruck unterscheidet die Sequenz von natürlich auftretenden
Anreicherungsereignissen, wie Virusinfektion; oder tumorartigen
Wüchsen,
bei denen das Niveau einer mRNA in Bezug auf andere mRNA-Spezies
natürlich
erhöht
sein kann. Das heißt,
der Ausdruck soll lediglich jene Situationen umfassen, in denen
eine Person eingegriffen hat, um den Anteil der gewünschten Nucleinsäure zu erhöhen.
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Für manche
Zwecke ist es auch vorteilhaft, dass eine Nucleotidsequenz in gereinigter
Form ist. Der Ausdruck gereinigt in Bezug auf Nucleinsäure bedingt
keine absolute Reinheit, wie ein homogenes Präparat; stattdessen stellt es
einen Hinweis darauf dar, dass die Sequenz verhältnismäßig reiner als in der natürlichen Umgebung
ist (im Vergleich zum natürlichen
Niveau sollte dieses Niveau mindestens 2- bis 5-fach höher sein, z. B. in Form von
mg/mL). Individuelle, aus einer cDNA-Bibliothek isolierte Klone
können
zur elektrophoretischen Homogenität gereinigt werden. Die aus
diesen Klonen erhaltenen DNA-Moleküle könnten direkt aus Gesamt-DNA
oder aus Gesamt-RNA erhalten werden. Die cDNA-Klone kommen nicht
natürlich
vor, sondern werden vorzugsweise mittels Manipulation einer teilgereinigten,
natürlich
vorkommenden Substanz (Messenger-RNA) erhalten. Die Konstruktion
einer cDNA-Bibliothek aus mRNA umfasst das Erzeugen einer synthetischen
Substanz (cDNA), und reine individuelle cDNA-Klone können mittels
Klonselektion der Zellen, die die cDNA-Bibliothek tragen, aus der
synthetischen Bibliothek isoliert werden. Somit ergibt das Verfahren,
das die Konstruktion einer cDNA-Bibliothek aus mRNA und die Isolierung
von einzelnen cDNA-Klonen beinhaltet, eine ungefähr 105-fache
Reinigung der nativen Message. Folglich wird die Reinigung mit mindestens
einer Zehnerpotenz, vorzugsweise zwei oder drei Zehnerpotenzen und
mehr bevorzugt vier oder fünf
Zehnerpotenzen ausdrücklich
vorgesehen. Der Ausdruck wird auch dazu gewählt, Klone zu unterscheiden,
die bereits existieren, aber nicht aus anderen Klonen in einer Bibliothek
von Klonen isoliert wurden.
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IV. Merkmale bevorzugter
Plasmide und Vektoren der Erfindung.
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Der
Vektor und die Nucleinsäuremoleküle, die
hierin beschrieben sind, können
isolierte und/oder gereinigte DNA-Moleküle sein.
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Ein
Promotor kann mit einer wie hierin beschriebenen kodierenden Sequenz
verknüpft
werden und ist dadurch zum Exprimieren eines Peptids in der Lage.
Das Polypeptid kann aus Zellen gereinigt werden, die zum Exprimieren
des Polypeptids verändert
wurden. Von einer Zelle wird gesagt, dass sie „zum Exprimieren eines gewünschten
Polypeptids verändert
wurde", wenn die
Zelle mittels Genmanipulation dazu gebracht wird, ein Protein zu
produzieren, das sie normalerweise nicht produziert oder das die
Zelle normalerweise in niedrigeren Niveaus bereitstellt. Ein Fachmann
kann leicht Methoden zum Einführen
und Exprimieren von entweder genomischen, cDNA- oder synthetischen
Sequenzen in entweder eukaryontische oder prokaryontische Zellen
anpassen.
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Von
einem Nucleinsäuremolekül wie DNA
wird gesagt, dass es „zum
Exprimieren eines Polypeptids in der Lage ist", wenn es Nucleotidsequenzen enthält, die
Transkriptions- und Translationsregulationsinformationen enthalten,
und derartige Sequenzen werden mit Nucleotidsequenzen „funktionsfähig verknüpft", die für das Polypeptid
kodieren. Eine funktionsfähige
Verknüpfung
ist eine Verknüpfung,
bei der die regulatorischen DNA-Sequenzen und die DNA-Sequenz, die
exprimiert werden soll, auf eine solche Art und Weise verbunden werden,
das die Expression der Gensequenz ermöglicht wird. Die exakte Beschaffenheit
der regulatorischen Regionen, die zur Expression der Gensequenz
erforderlich sind, kann sich von Organismus zu Organismus unterscheiden,
wird aber im Allgemeinen eine Promotorregion enthalten, die in Prokaryonten
sowohl den Promotor (der die Initiierung der RNA-Transkription steuert)
als auch die DNA-Sequenzen enthält,
die, wenn sie in RNA transkribiert werden, die Initiierung der Synthese
signalisieren werden. Solche Regionen werden normalerweise jene
5'-nichtkodierenden
Sequenzen enthalten, die an der Initiierung der Transkription und
Translation beteiligt sind, wie die TATA-Box, die Capping-Sequenz,
die CAAT-Sequenz und dergleichen.
-
Auf
Wunsch kann die nichtkodierende Sequenz 3' zur Sequenz, die für ein gewünschtes Gen kodiert, mittels
der oben beschriebenen Klonierungsverfahren erhalten werden. Diese
Region kann für
ihre regulatorischen Transkriptionsterminationssequenzen, wie Termination
und Polyadenylierung, beibehalten werden. Durch Beibehalten der
3'-Region, die naturgemäß an die
DNA-Sequenz angrenzt, die für
ein gewünschtes
Gen kodiert, kann somit das Transkriptionsterminationssignal bereitgestellt
werden. Wenn die Transkriptionsterminationssignale in der Expressionswirtszelle
nicht ausreichend funktional sind, kann eine in der Wirtszelle funktionale
3'-Region substituiert
werden.
-
Bei
zwei DNA-Sequenzen (wie einer Promotorregionsequenz und einer gewünschten
Sequenz), von denen gesagt wird, dass sie funktionsfähig verknüpft sind,
kann über
die Beschaffenheit der Verknüpfung
zwischen den zwei DNA-Sequenzen Folgendes gesagt werden: (1) sie
resultiert nicht in der Einführung
einer Rasterverschiebungsmutation, (2) sie stört nicht die Befähigung der
Promotorregionsequenz, die Transkription einer gewünschten
Gensequenz zu steuern, oder (3) sie stört nicht die Befähigung einer
gewünschten
Gensequenz, von der Promotorregionsequenz transkribiert zu werden.
Somit wäre
eine Promotorregion funktionsfähig
mit einer DNA-Sequenz verknüpft,
wenn der Promotor dazu in der Lage wäre, die Transkription dieser DNA-Sequenz
zu bewirken. Folglich sind zum Exprimieren eines gewünschten
Gens Transkriptions- und Translationssignale erforderlich, die von
einem entsprechenden Wirt erkannt werden.
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Die
Komplexe der Erfindung sind vorzugsweise dazu gedacht, die Expression
eines gewünschten Gens
(oder eines funktionalen Derivats davon) in entweder prokaryontischen
oder eukaryontischen Zellen zu erzielen. Prokaryontische Wirte sind
im Allgemeinen sehr effizient und für die Produktion von rekombinanten Proteinen
zweckmäßig und
sind folglich eine Art eines bevorzugten Expressionssystems für ein gewünschtes Gen.
Prokaryonten werden am häufigsten
von verschiedenen Trans von E. coli dargestellt. Andere Mikrobenstämme können jedoch
ebenfalls verwendet werden, einschließlich anderer Bakterienstämme.
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In
prokaryontischen Systemen können
Plasmidvektoren, die Replikationsstellen und Kontrollsequenzen,
die von einer mit dem Wirt kompatiblen Spezies abgeleitet wurden,
verwendet werden. Zu Beispielen von geeigneten Plasmidvektoren können pBR322,
pUC118, pUC119 und dergleichen zählen;
zu geeigneten Phagen- oder Bakteriophagenvektoren können λgt10, λgt11 und
dergleichen zählen;
und zu geeigneten Virusvektoren können pMAM-neo, pKRC und dergleichen
zählen.
Vorzugsweise weist der gewählte
Vektor der vorliegenden Erfindung das Vermögen zum Replizieren in der
gewählten
Wirtszelle auf.
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Zu
anerkannten prokaryontischen Wirten zählen Bakterien, wie eine E.
coli und jene von allgemeinen wie Bacillus, Streptomyces, Pseudomonas,
Salmonella, Serratia und dergleichen. Unter derartigen Bedingungen
wird das Polypeptid jedoch nicht glykosyliert sein. Der prokaryontische
Wirt muss mit dem Replikon und den Kontrollsequenzen im Expressionsplasmid
kompatibel sein.
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Um
ein gewünschtes
Gen (oder ein funktionales Derivat davon) in einer prokaryontischen
Zelle zu exprimieren, ist es erforderlich, eine gewünschte Sequenz
funktionsfähig
mit einem funktionalen prokaryontischen Promotor, wie dem modifizierten
CMV-Promotor der Erfindung; zu verknüpfen.
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Die
korrekte Expression in einer prokaryontischen Zelle bedingt außerdem die
Gegenwart einer Ribosom-Bindungsstelle stromaufwärts der für die Gensequenz kodierenden
Sequenz. Derartige Ribosom-Bindungsstellen werden beispielsweise
von Gold et al. (Ann. Rev. Microbiol. 35:365-404, 1981) offenbart.
Die Auswahl von Kontrollsequenzen, Expressionsvektoren, Transformationsverfahren
und dergleichen hängt
von der Art der Wirtszelle ab, die zum Exprimieren des Gens verwendet
wird.
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Wie
hierin verwendet, können
Zelle, „Zelllinie" und Zellkultur austauschbar
verwendet werden und alle derartigen Bezeichnungen umfassen die
Nachkommen. Folglich beinhalten die Wörter „Transformanten" oder „transformierten
Zellen" die primäre betreffende
Zelle und davon abgeleitete Kulturen ungeachtet der Anzahl der Transfers.
Es versteht sich außerdem,
dass alle Nachkommen möglicherweise
in Bezug auf den DNA-Gehalt aufgrund von absichtlichen oder versehentlichen
Mutationen nicht exakt identisch sind. Wie definiert weisen Mutantennachkommen
jedoch dieselbe Funktionalität
wie die der ursprünglich
transformierten Zelle auf.
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Wirtszellen,
die in den Expressionssystemen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können, sind
nicht strengstens eingeschränkt,
vorausgesetzt, dass sie zur Verwendung bei der Expression eines
betreffenden Peptids geeignet sind. Zu geeigneten Wirten können oftmals
eukaryontische Zellen zählen.
Zu bevorzugten eukaryontischen Wirten zählen beispielsweise Hefe, Pilze,
Insektenzellen, Säugerzellen
entweder in vivo oder in Gewebekultur. Zu Säugerzellen, die als Wirte dienlich
sein können,
zählen
HeLa-Zellen, Zellen mit Fibroblastursprung, wie VERO, 3T3 oder CHO-K1,
oder Zellen mit Lymphursprung (wie 32D-Zellen) und deren Derivate.
Zu bevorzugten Säugerwirtszellen
zählen
SP2/0 und J558L sowie Neuroblastomzelllinien, wie IMR332 und PC12,
die bessere Eigenschaften zur korrekten posttranslatio nellen Verarbeitung
bereitstellen können.
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Darüber hinaus
stehen Pflanzenzellen ebenfalls als Wirte zur Verfügung und
mit Pflanzenzellen kompatible Kontrollsequenzen sind verfügbar, wie
der Blumenkohlmosaikvirus 35S und 19S und Nopalinsynthase-Promotor
und Polyadenylierungssignalsequenzen. Ein anderer bevorzugter Wirt
ist eine Insektenzelle, beispielsweise die Drosophila-Larven. Unter
Verwendung von Insektenzellen als Wirten kann der Drosophila-Alkoholdehydrogenase-Promotor
angewendet werden (Rubin, Science 240:1453-1459, 1988). Alternativ
können Baculovirusvektoren
derart konstruiert werden, dass sie große Mengen eines gewünschten
Peptids oder Proteins in Insektenzellen exprimieren (Jasny, Science
238:1653 (1987); Miller et al. in: Genetic Engineering (1986), J.K.
Setlow et al., Hrsg., Plenum, Bd. 8, S. 277-297).
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Ein
beliebiges einer Reihe von Hefegensequenz-Expressionssystemen kann
eingesetzt werden, die Promotor- und Terminationselemente aus den
aktiv exprimierten Gensequenzen inkorporieren, die für glykolytische
Enzyme kodieren, die in großen
Mengen produziert werden, wenn Hefe in an Glukose reichen Medien gewachsen
wird. Bekannte glykolytische Gensequenzen können auch sehr effektive Transkriptionskontrollsignale
bereitstellen. Hefe bietet insofern beträchtliche Vorteile, dass sie
auch posttranslationelle Peptidmodifikationen durchführen kann.
Es existiert eine Reihe von rekombinanten DNA-Strategien, die starke
Promotorsequenzen und eine hohe Kopiezahl von Plasmiden einsetzen,
die zur Produktion der gewünschten
Proteine in Hefe angewendet werden können. Hefe erkennt Leader-Sequenzen
auf klonierten Säugergensequenzprodukten
und sezerniert Peptide, die Leader-Sequenzen tragen (d. h. Präpeptide).
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Für einen
Säugerwirt
stehen mehrere mögliche
Vektorsysteme zur Expression von gewünschten Genen zur Verfügung.
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Eine
große
Vielfalt an Transkriptions- und Translationsregulationssequenzen
können
je nach Beschaffenheit des Wirts eingesetzt werden. Die Transkriptions-
und Translationsregulationssequenzen können von Virusquellen abgeleitet
werden, wie Adenovirus, Rinderpapillomvirus, Zytomegalievirus, Simian-Virus
oder dergleichen, wobei die regulatorischen Signale mit einer bestimmten
Gensequenz assoziiert werden, die ein hohes Expressionsniveau aufweist.
Alternativ können
Promotoren aus Säugerexpressionsprodukten,
wie Actin, Collagen, Myosin und dergleichen, eingesetzt werden.
Es können
regulatorische Transkriptionsinitiationssignale gewählt werden,
die eine Reprimierung oder Aktivierung ermöglichen, so dass die Expression
der Gensequenzen moduliert werden kann. Von Interesse sind regulatorische
Signale, die temperaturempfindlich sind, so dass die Expression
mittels Variieren der Temperatur reprimiert oder initiiert werden
kann, oder die einer chemischen Regulation (wie Metabolitregulation)
unterliegen.
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Die
Translation von eukaryontischer mRNA wird am Codon initiiert, das
für das
erste Methionin kodiert. Aus diesem Grund ist es bevorzugt, sicherzustellen,
dass die Verknüpfung
zwischen einem Promotor und einer DNA-Sequenz, die für ein gewünschtes
Peptid oder Protein kodiert, keine dazwischen liegenden Codons enthält, die
zum Kodieren eines Methionins in der Lage sind (d. h. AUG). Die
Gegenwart solcher Codone resultiert entweder in einer Bildung eines
Fusionproteins (wenn sich das AUG-Codon im selben Leseraster wie
eine gewünschte
kodierende Sequenz befindet) oder einer Rasterverschiebungsmutation
(wenn sich das AUG- Codon nicht
im selben Leseraster wie eine gewünschte kodierende Sequenz befindet).
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Ein
gewünschtes
Nucleinsäuremolekül und ein
funktionsfähig
verknüpfter
Promotor können
in eine prokaryontische oder eukaryontische Empfängerzelle entweder als ein
nicht replizierendes DNA-Molekül
(oder RNA-Molekül)
eingeführt
werden, bei dem es sich entweder um ein lineares Molekül oder mehr
bevorzugt ein geschlossenes kovalentes zirkuläres Molekül (ein Plasmid) handeln kann.
Da solche Moleküle
nicht zur autonomen Replikation in der Lage sind, kann die Expression
des Gens über
die vorübergehende
Expression der eingeführten
Sequenz erfolgen. Alternativ kann eine dauerhafte oder stabile Expression über die
Integration der eingeführten
DNA-Sequenz in das Wirtschromosom erfolgen.
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Es
kann ein Vektor eingesetzt werden, der zum Integrieren der gewünschten
Gensequenzen in das Wirtszellchromosom in der Lage ist. Zellen,
die die eingeführte
DNA stabil in ihre Chromosomen integriert haben, können selektiert
werden, indem auch ein oder mehrere Marker eingeführt werden,
die die Selektion von Wirtszellen ermöglichen, die den Expressionsvektor
enthalten. Der Marker kann einen auxotrophen Wirt mit Prototrophie,
Biozidresistenz, z. B. Antibiotika oder Schwermetalle wie Kupfer,
oder dergleichen, ausstatten. Die selektierbare Markergensequenz
kann entweder direkt mit den zu exprimierenden DNA-Gensequenzen verknüpft oder
mittels Cotransfektion in dieselbe Zelle eingeführt werden. Weitere Elemente
können
ebenfalls zur optimalen Synthese von mRNA eines einkettigen Bindeproteins
erforderlich sein. Zu diesen Elementen können Spleißsignale sowie Transkriptionspromotoren,
Enhancer und Terminationssignale zählen. Zu cDNA-Expressionsvektoren,
die derartige Elemente inkor porieren, zählen die von Okayama, Molec.
Cell. Bio. 3:280 (1983), beschriebenen.
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Das
eingeführte
Nucleinsäuremolekül kann in
ein Plasmid oder einen viralen Vektor inkorporiert werden, das bzw.
der zur autonomen Replikation im Empfängerwirt in der Lage ist. Ein
beliebiger einer großen Vielfalt
an Vektoren kann für
diesen Zweck eingesetzt werden. Zu wichtigen Faktoren beim Auswählen eines bestimmten
Plasmids oder viralen Vektors zählen:
die Einfachheit, mit der Empfängerzellen,
die den Vektor enthalten, erkannt und von jenen Empfängerzellen,
die den Vektor nicht enthalten, selektiert werden können; die
Anzahl von Kopien des Vektors, die in einem bestimmten Wirt gewünscht wird;
und ob es wünschenswert ist,
zum „Shutteln" des Vektors zwischen
Wirtszellen verschiedener Spezies in der Lage zu sein.
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Zu
bevorzugten prokaryontischen Vektoren zählen Plasmide, wie jene, die
zur Replikation in E. coli in der Lage sind (wie beispielsweise
pBR322, ColE1, pSC101, pACYCl84, pVX). Solche Plasmide werden beispielsweise
von Sambrook offenbart (vgl. „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
zweite Ausgabe, herausgegeben von Sambrook, Fritsch & Maniatis, Cold
Spring Harbor Laboratory (1989)). Zu Bacillus-Plasmiden zählen pC194,
pC221, pT127 und dergleichen. Solche Plasmide werden von Gryczan
offenbart (in: The Molecular Biology of the Bacilli, Academic Press,
NY, USA (1982), S. 307-329). Zu geeigneten Streptomyces-Plasmiden
zählen
p1J101 (Kendall et al., J. Bacteriol. 169:4177-4183, 1987) und Streptomyces-Bakteriophagen wie
fC31 (Chater et al. in: Sixth International Symposium on Actinomycetales
Biology, Akademiai Kaido, Budapest, Ungarn (1986), S. 45-54). Pseudomonas-Plasmide
werden von John et al. (Rev. Infect. Dis. 8:693-704, 1986) und
Izaki (Jpn. J. Bacteriol. 33:729-742, 1978) besprochen.
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Zu
bevorzugten eukaryontischen Plasmiden zählen beispielsweise BPV, Vakzinia,
SV40, „2-micron
circle" und dergleichen
oder deren Derivate. Solche Plasmide sind in der Technik wohl bekannt
(Botstein et al., Miami Wntr. Symp. 19:265-274, 1982); Broach in: „The Molecular
Biology of the Yeast Saccharomyces: Life Cycle and Inheritance", Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, NY, USA, S. 445-470 (1981); Broach,
Cell 28:203-204 (1982); Bollon et al., J. Clin. Hematol. Oncol.
10:39-48 (1980); Maniatis in: Cell Biology: A Comprehensive Treatise,
Bd. 3, Gene Sequence Expression, Academic Press, NY, USA, S. 563-608 (1980).
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Sobald
der Vektor oder das Nucleinsäuremolekül, der bzw.
das Konstrukt bzw. die Konstrukte enthält, zur Expression vorbereitet
wurde, kann bzw, können
das DNA-Konstrukt bzw. die DNA-Konstrukte in eine entsprechende
Wirtszelle über
ein beliebiges einer Vielfalt an geeigneten Mitteln eingeführt werden,
d. h. Transformation, Transfektion, Konjugation, Protoplastenfusion,
Elektroporation, Partikelkanonentechnologie, Calciumphosphat-Präzipitation,
direkter Mikroinjektion und dergleichen. Nach der Einführung des
Vektors werden Empfängerzellen
in einem ausgewählten
Medium gewachsen, das für
das Wachstum von Vektor enthaltenden Zellen selektiert. Die Expression
des klonierten Genmoleküls
bzw. der klonierten Genmoleküle
resultiert in der Produktion des gewünschten Peptids oder Proteins.
Dies kann in den transformierten Zellen as solchen oder nach der
Auslösung
der Differenzierung dieser Zellen (beispielsweise mittels Verabreichung
von Bromdesoxyuracil an Neuroblastomzellen oder dergleichen) erfolgen.
Eine Vielfalt an Inkubationsbedingungen kann zum Bilden des Peptids
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Die am meisten bevorzugten
Bedingungen sind jene, die physiologische Bedingungen nachahmen.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren zum Formulieren wären zur Verwendung mit einer
großen
Vielfalt an Genen und Plasmiden geeignet, einschließlich IL-2,
IL-12, Interferonalpha und IGF-1, wie jeweils in Coleman et al.,
US-Patentanmeldung
mit der Seriennr. 08/974,572, mit dem Titel „IGF-I Expression System and Methods
of Use", eingereicht
am 19. November 1997, vor der WO98/24922 Priorität in Anspruch nimmt, beschrieben.
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VI. Verabreichung
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Verabreichung,
wie hierin verwendet, bezieht sich auf die Route der Einführung eines
Vektors oder DNA-Trägers
in den Körper.
Die Verabreichung kann direkt an ein Zielgewebe oder mittels targetierter
Zuführung
an das Zielgewebe nach systemischer Verabreichung erfolgen. Insbesondere
kann die vorliegende Erfindung zum Behandeln einer Erkrankung mittels
Verabreichung des Vektors an den Körper verwendet werden, um eine
gesteuerte Expression einer spezifischen Nucleinsäuresequenz
in Geweben auf bestimmte Niveaus einzurichten, die für die Gentherapie
geeignet sind.
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Die
bevorzugten Mittel zur Verabreichung des Vektors und die bevorzugte
Verwendung von Formulierungen zur Zuführung sind oben beschrieben.
Die bevorzugte Ausführungsform
ist mittels direkter Injektion unter Verwendung von Injektion mit
einer Nadel oder Hypospray.
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Die
Verabreichungsroute eines beliebigen gewählten Vektorkonstrukts wird
von der bestimmten Verwendung der Expressionsvektoren abhängen. Im
Allgemeinen wird sich eine spezifische Formulierung für jedes
verwendete Vektorkonstrukt auf die Vektoraufnahme in Bezug auf das
bestimmte targetierte Gewebe, gefolgt von einer Demonstration der
Wirksamkeit konzentrieren. Zu Aufnahmestudien werden Aufnahmeassays zum
Bewerten der zellulären
Aufnahme. der Vektoren und der Expression der gewählten gewebespezifischen DNA
zählen.
Solche Assays werden auch die Lokalisierung der Ziel-DNA nach der
Aufnahme bestimmen und die Erfordernisse zur Aufrechterhaltung von
Steady-State-Konzentrationen des exprimierten Proteins festlegen.
Dann können
die Wirksamkeit und die Zytotoxizität geprüft werden. Die Toxizität wird nicht
nur die Lebensfähigkeit
der Zelle, sondern auch die Zellfunktion einbeziehen.
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Muskelzellen
haben die einzigartige Fähigkeit,
DNA nach einfacher Injektion von DNA-Teilchen als eine Lösung, eine
Suspension oder ein Kolloid in den Muskel aus dem extrazellulären Raum
aufzunehmen. Die Expression der DNA mittels dieses Verfahrens kann
mehrere Monate lang aufrechterhalten werden.
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Die
Zuführung
formulierter DNA-Vektoren umfasst das Inkorporieren von DNA in makromolekulare Komplexe,
die Endozytose von der Zielzelle unterzogen werden. Zu derartigen
Komplexen können
Lipide, Proteine, Kohlenhydrate, synthetische organische Verbindungen
oder anorganische Verbindungen zählen.
Die Charakteristika des mit dem Vektor gebildeten Komplexes (Größe, Ladung,
Oberflächencharakteristika,
Zusammensetzung) bestimmen die Bioverfügbarkeit des Vektors im Körper. Andere
Elemente der Formulierung fungieren als Ligand, der mit spezifischen
Rezeptoren auf der Oberfläche
oder im Inneren der Zelle wechselwirkt. Andere Elemente der Formulierung
fungieren dahingehend, dass sie den Eintritt in die Zelle, die Freisetzung
aus dem Endosom und den Eintritt in den Zellkern fördern.
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Die
Zuführung
kann auch mittels Verwendung von DNA-Transportern erfolgen. DNA-Transporter
bezieht sich auf Moleküle,
die an DNA-Vektoren binden und von Epidermiszellen aufgenommen werden
können. DNA-Transporter
enthalten einen Molekülkomplex,
der zum nichtkovalenten Binden an DNA und effizienten Transportieren
der DNA durch die Zellmembran in der Lage ist. Es ist bevorzugt,
dass der Transporter auch die DNA durch die Zellkernmembran transportiert.
Siehe z. B. die folgenden Anmeldungen: Woo et al., PCT/US93/02725,
eingereicht am 19. März
1993, internationale Veröffentl.
WO93/18759, mit dem Titel „A
DNA Transporter System and method of Use" (die die USA und andere Länder benennt);
und Szoka et al., PCT/US93/03406, eingereicht am 5. April 1993,
internationale Veröffentl.
WO93/19768, mit dem Titel „Self-Assembling Polynucleotide
Delivery System" (die
die USA und andere Länder
benennt).
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Der
Transfer von Genen direkt in Muskel war sehr effektiv. Versuche
zeigen, dass eine Verabreichung mittels direkter Injektion von DNA
in Muskelzellen in der Expression des Gens im Bereich der Injektion
resultiert. Die Injektion von Plasmiden, die GHRH enthalten, resultiert
in der Expression des Gens über
Monate bei verhältnismäßig konstanten
Niveaus. Die injizierte DNA scheint in einem nicht integrierten
extrachromosomalen Zustand zu bleiben. Bei diesem Transfermittel
handelt es sich um die bevorzugte Ausführung.
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Ein
weiteres bevorzugtes Zuführungsverfahren
umfasst ein DNA-Transportersystem. Das DNA-Transportersystem besteht
aus Teilchen, die mehrere Elemente enthalten, die unabhängig und
nichtkovalent an DNA gebunden sind. Jedes Element besteht aus einem
Liganden, der spezifische Rezeptoren oder andere Funktionsgruppen
erkennt, wie ein Protein, das mit einer kationischen Gruppe komplexiert
ist, die an DNA bindet. Beispiele von Kationen, die verwendet werden
können,
sind Spermin, Sperminderivate, Histon, kationische Peptide und/oder
Polylysin. Ein Element ist zum Binden sowohl an den DNA-Vektor als
auch an einen Zelloberflächenrezeptor
auf der Zielzelle in der Lage. Beispiele solcher Elemente sind organische
Verbindungen, die mit dem Asialoglykoprotein-Rezeptor, dem Folat-Rezeptor,
dem Mannose-6-phosphat-Rezeptor
oder dem Carnitin-Rezeptor wechselwirken. Ein zweites Element ist
zum Binden sowohl an den DNA-Vektor als auch an einen Rezeptor auf
der Zellkernmembran in der Lage. Der Zellkernligand kann ein Transportersystem erkennen
und durch eine Zellkernmembran transportieren. Ein Beispiel eines
derartigen Liganden ist die Zellkern-Targeting-Sequenz vom großen T-Antigen oder Histon von
SV40. Ein drittes Element ist zum Binden sowohl an den DNA-Vektor
als auch an Elemente, die Episomenlyse induzieren, in der Lage.
Zu Beispielen zählen
inaktivierte Viruspartikel, wie Adenovirus, mit dem Influenzavirus-Hämagglutinin
verwandte Peptide oder das im oben zitierten Szoka-Patent beschriebene
GALA-Peptid.
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Die
Verabreichung kann auch Lipide einbeziehen. Die Lipide können Liposome
bilden, bei denen es sich um hohle sphärische Vesikel handelt, die
sich aus Lipiden, die auf unilamellare, bilamellare oder multilamellare
Art und Weise angeordnet sind, und einem inneren wässrigen
Raum zum Einfangen von wasserlöslichen
Verbindungen, wie DNA, zusammensetzen und deren Durchmesser von
0,05 bis mehrere Mikrometer reicht. Lipide können nützlich sein, ohne dass sie
Liposome bilden. Zu spezifischen Beispielen zählen die Verwendung von kationischen
Lipiden und Komplexen, die DOPE enthalten, das mit DNA und mit der
Membran der Zielzelle wechselwirkt, um den Eintritt der DNA in die
Zelle zu erleichtern.
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Die
Genzuführung
kann auch mittels Transplantieren gentechnisch veränderter
Zellen durchgeführt werden.
Zum Beispiel können
unentwickelte Muskelzellen, die Myoblasten genannt werden, zum Befördern von
Genen in die Muskelfasern verwendet werden. Myoblasten, die zum
Exprimieren von rekombinantem humanem Wachstumshormon gentechnisch
verändert
wurden, können
das Wachstumshormon in das Blut eines Tiers sezernieren. Die Sekretion
des inkorporierten Gens kann über
Zeitspannen von bis zu 3 Monaten aufrechterhalten werden.
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Myoblasten
differenzieren letztendlich und fusionieren an bestehendes Muskelgewebe.
Da die Zelle in eine bestehende Struktur inkorporiert ist, wird
sie nicht nur toleriert, sondern auch genährt. Myoblasten können leicht
erhalten werden, indem Muskelgewebe von einer Person, die einer
Gentherapie bedarf, genommen wird, und die gentechnisch veränderten
Zellen können
auch leicht wieder in das Gewebe gegeben werden, ohne eine Schädigung des
Muskels des Patienten zu verursachen. Analog dazu können Keratinozyten
zum Zuführen
von Genen an Gewebe verwendet werden. Große Zahlen von Keratinozyten
können
mittels Kultivierung einer kleinen Biopsie erzeugt werden. Die Kulturen
können
als geschichtete Platten präpariert
werden und erzeugen bei Verpflanzung an Menschen Epidermis, deren
histotypische Güte
sich über
viele Jahre weiter verbessert. Die Keratinozyten werden gentechnisch
verändert,
während
sie in Kultur sind, indem die Keratinozyten mit dem entsprechenden
Vektor transfiziert werden. Obgleich Keratinozyten von der Basalmembran,
die die Epidermis von der Dermis abteilt, vom Kreislauf getrennt
werden, sezernieren humane Keratinozyten im Kreislauf das produzierte
Protein.
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Die
Zuführung
kann auch die Verwendung von viralen Vektoren einbeziehen. Zum Beispiel
kann ein adenoviraler Vektor konstruiert werden, indem die E1-Region
des Virusgenoms durch die in dieser Erfindung beschriebenen Vektorelemente,
die Promotor, 5'-UTR,
3'-U'TR und Nucleinsäurekassette
enthalten, ersetzt und dieses rekombinante Genom in 293-Zellen eingeführt wird,
die dieses Gen in ein infektiöses
Viruspartikel verpacken werden. Virus aus dieser Zelle kann dann
zum Infizieren von Gewebe ex vivo oder in vivo verwendet werden,
um den Vektor in Gewebe einzuführen,
was zur Expression des Gens in der Nucleinsäurekassette führt.
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Das
gewählte
Zuführungsverfahren
sollte in der Expression des Genprodukts resultieren, das in der Nucleinsäurekassette
in Niveaus kodiert wird, die eine entsprechende biologische Wirkung
ausüben.
Die Expressionsrate wird von der Erkrankung, den Pharmakokinetiken
des Vektors und des Genprodukts und der Verabreichungsroute abhängen, sollte
jedoch zwischen 1-1000 mg/kg Körpergewicht/Tag
liegen. Diese Konzentration ist mit Standardverfahren leicht ermittelbar.
Es könnte
je nach der optimalen Dosierung mehr oder weniger betragen. Die
Dauer der Behandlung wird sich über
den Verlauf der Erkrankungssymptome, möglicherweise konti nuierlich
erstrecken. Die Anzahl von Dosen wird von der Erkrankung, dem Zuführungsvehikel und
den Wirksamkeitsdaten aus klinischen Prüfungen abhängen.
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VII. Zelltransfektion
und -transformation
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Wie
hierin verwendet, ist „Transformation" vorzugsweise die
Veränderung
der phänotypischen
Charakteristika einer Zelle durch die Aktion eines Gens, das ein
Genprodukt exprimiert. Das Gen, das die Veränderung der phänotypischen
Charakteristika verursacht, wurde in die Zelle transfiziert.
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Der
Ausdruck „Transfektion", wie hierin verwendet,
bezieht sich vorzugsweise auf einen Gentransfermechanismus, der
die Aufnahme von DNA durch eine Zelle oder einen Organismus einbindet.
Nach Eintritt in die Zelle kann sich die transformierende DNA mit
der des Wirts neu kombinieren, indem sie sich physikalisch in die
Chromosomen der Wirtszelle integriert, kann vorübergehend als ein episomales
Element erhalten werden, ohne repliziert zu werden, oder kann sich
unabhängig
als ein Plasmid replizieren. Vorzugsweise integriert sich die transformierende
DNA nicht.
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Die
Transfektion kann mittels wie im Folgenden beschriebenen In-vivo-Techniken
oder mittels Ex-vivo-Techniken, bei denen Zellen mit einem Vektor
cotransfiziert werden, der einen selektierbaren Marker enthält, durchgeführt werden.
Dieser selektierbare Marker wird zum Selektieren jener Zellen verwendet,
die transformiert wurden. Fachmännern
ist die Art von selektierbaren Markern, die mit Transfektions/Transformationsstudien
zu verwenden sind, wohl bekannt. Ein Beispiel eines solchen Markers
ist ein neo-Gen, das Neomycin-/Kanamycinresistenz bereitstellt.
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Die
Transfektion/Transformation kann gewebespezifisch sein, d. h. die
Verwendung von myogenen spezifischen Vektoren einbeziehen, die die
Expression der Nucleinsäurekassette
vorwiegend im gewählten Gewebe
bewirken. Gewebespezifität
kann insbesondere auf myogene Zellen gerichtet werden, indem ein
Promotor und/oder 3'-UTR-
und/oder 3'-NCR-Sequenzen,
die für
die Expression von myogenem Gewebe spezifisch sind, verwendet werden.
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Sobald
die Zellen transfiziert wurden, werden die transformierten Zellen
das Protein oder die RNA, das bzw. die von der Nucleinsäurekassette
kodiert wurde, exprimieren. Beispiele von Proteinen beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
Polypeptid, Glykoprotein, Lipoprotein, Phosphoprotein oder Nucleoprotein.
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Die
Nucleinsäurekassette,
die das betreffende genetische Material enthält, ist in den Vektoren derart positionell
und sequentiell ausgerichtet, dass die Nucleinsäure in der Kassette in RNA
transkribiert und bei Bedarf in Proteine oder Polypeptide in den
transformierten Zellen translatiert werden kann.
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Eine
Vielfalt an Proteinen kann von der Sequenz in der Nucleinsäurekassette
in den transformierten Zellen exprimiert werden. Jene Proteine,
die exprimiert werden können,
können
sich im Zytoplasma, im Zellkern, in den Membranen (einschließlich des
Plasmalemmas, der Zellkernmembran, des endoplasmatischen Retikulums
oder anderer innerer Membrankompartimente), in Organellen (einschließlich des
Mitochondrions, des Peroxisoms, des Lysosoms, des Endosoms oder
anderer Organellen) befinden oder sezerniert sein. Diese Proteine
können
als intrazelluläre
oder extrazelluläre
Strukturelemente, Ligand, Hormone, Neurotransmitter, wachstumsregulierende
Faktoren, Differenzierungsfaktoren, die Genexpression regulierende
Faktoren, DNA-assoziierte Proteine, Enzyme, Serumproteine, Rezeptoren,
Träger
für organische
oder anorganische Verbindungen mit geringem Molekulargewicht, Arzneimittel,
Immunmodulatoren, Onkogene, Tumorsuppressoren, Toxine, Tumorantigene
oder Antigene fungieren. Diese Proteine können eine natürliche Sequenz
oder eine mutierte Sequenz zum Verstärken, Inhibieren, Regulieren
oder Eliminieren ihrer biologischen Aktivität aufweisen. Ein spezifisches
Beispiel eines zu exprimierenden Proteins ist hGHRH.
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Darüber hinaus
kann die Nucleinsäurekassette
für RNA
kodieren. Die RNA kann als eine Matrize für Translation, als ein Antisense-Inhibitor
von Genexpression, als ein Dreifachstränge bildender Inhibitor von
Genexpression, als ein Enzym (Ribozym) oder als ein Ligand, der
spezifische, die Struktur bestimmende Faktoren an zellulären Strukturen
zum Zweck des Modifizierens von deren Aktivität erkennt, fungieren. Zu spezifischen Beispielen
zählen
RNA-Moleküle
zum Inhibieren der Expression oder Funktion von Prostaglandinsynthase,
Lipoxygenase, Histokompatibilitäts-Antigenen (Klasse
I oder Klasse II), Zelladhäsionsmolekülen, Stickstoffmonoxidsynthase, β2-Mikroglobulin,
Onkogenen und Wachstumsfaktoren.
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Die
Verbindungen, die inkorporiert werden können, werden nur durch die
Verfügbarkeit
der Nucleinsäuresequenz
für das
zu inkorporierende Protein oder Polypeptid eingeschränkt. Ein
Fachmann wird leicht erkennen, dass, wenn mehr Proteine und Polypeptide
identifiziert werden, diese in das Vektorsystem der vorliegenden
Erfindung integriert und in tierischem oder menschlichem Gewebe
exprimiert werden können.
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Die
Transfektion kann entweder mittels In-vivo- oder Exvivo-Techniken
vorgenommen werden. Zum Beispiel können Muskelzellen in Kultur
vermehrt, mit dem transformierenden Gen transfiziert und dann in
Muskelgewebe transplantiert werden. Alternativ können die Vektoren mittels der
oben erörterten
Verfahren an die Zellen verabreicht werden.
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Eine
Vielfalt an Proteinen oder deren genetischen Sequenzen, sowohl mutiert
als auch nicht mutiert, werden ebenfalls in der Gentherapie nützlich sein
(in Miller, Nature 357:455-460
(1992) besprochen). Miller konstatiert, dass Fortschritte in praktischen
Ansätzen
der menschlichen Gentherapie resultiert haben, die positive Anfangsresultate
aufzeigten. Die grundlegende Wissenschaft der Gentherapie ist in
Mulligan, Science 160:926-931 (1993), beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Expressionsvektor, der eine kodierende Sequenz enthält, in Zellen
inseriert, die Zellen werden in vitro gewachsen und dann in großen Anzahlen
in Patienten infundiert. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird ein DNA-Segment, das einen gewählten Promotor (beispielsweise
einen starken Promotor) enthält,
derart in Zellen, die ein endogenes gewünschtes Gen enthalten, übertragen,
dass das Promotorsegment die Expression des endogenen gewünschten
Gens verstärkt
(zum Beispiel wird das Promotorsegment so auf die Zelle übertragen,
dass diese direkt mit dem endogenen gewünschten Gen verknüpft wird).
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Die
Gentherapie kann die Verwendung eines Adenovirus, der cDNA des gewünschten
Gens enthält, die
auf eine entsprechende Zellart gerichtet wird, die systemische Mehrung
des gewünschten
Gens mittels Einpflanzung von veränderten Zellen, die Injektion
mit dem Virus des gewünschten
Gens oder die Injektion von nackter DNA des gewünschten Gens in entsprechende
Zellen oder Gewebe, beispielsweise Neuronen, umfassen.
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Von
Viren, wie Retroviren, Vakziniavirus, Adenovirus, adeno-assoziiertem
Virus, Herpesviren, mehreren RNA-Viren oder Rinderpapillomvirus,
abgeleitete Expressionsvektoren können zur Zuführung von
Nucleotidsequenzen (z. B. cDNA), die für rekombinantes Protein kodieren,
in die targetierte Zellpopulation (z. B. Tumorzellen oder Neuronen)
verwendet werden. Verfahren, die Fachmännern wohl bekannt sind, können zum Konstruieren
rekombinanter viraler Vektoren, die kodierende Sequenzen enthalten,
verwendet werden. Siehe beispielsweise die in Maniatis et al., Molecular
cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, NY,
USA (1989), und in Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Associates and Wiley Interscience, NY,
USA (1989), beschriebenen Techniken. Alternativ können rekombinante
Nucleinsäuremoleküle, die
für Proteinsequenzen
kodieren, als nackte DNA oder in rekonstituierten Systemen, z. B. Liposomen
oder anderen Lipidsystemen, zur Zuführung an Zielzellen verwendet
werden (siehe z. B. Felgner et al., Nature 337:387-388, 1989). Mehrere
andere Verfahren zum direkten Transfer von Plasmid-DNA in Zellen existieren
zur Anwendung in der menschlichen Gentherapie und umfassen das Richten
der DNA auf Rezeptoren auf Zellen mittels Komplexieren der Plasmid-DNA
an Proteine. Siehe Miller, oben.
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In
seiner einfachsten Form kann der Gentransfer durch einfaches Injizieren
winziger DNA-Mengen in den Zellkern einer Zelle mittels eines Mikroinjektionsvorgangs
durchgeführt
werden. (M.R. Capecchi, Cell 22 479-488, 1980). Sobald rekombinante
Gene in eine Zelle eingeführt
werden, können
sie von den normalen Mechanismen der Zellen zur Transkription und
Translation erkannt werden und ein Genprodukt wird exprimiert. Es
sind ebenfalls andere Verfahren zum Einführen von DNA in größere Anzahlen
von Zellen ausprobiert worden. Zu diesen Verfahren zählen: Transfektion,
bei der DNA mit CaPO4 präzipitiert und mittels Pinozytose
in Zellen überführt wird
(C. Chen und H. Okayama, Mol. Cell. Biol. 7:2745-2752, 1987); Elektroporation,
bei der Zellen großen
Spannungsimpulsen ausgesetzt werden, um Löcher in die Membran einzubringen
(G. Chu et al., Nucleic Acids Res., 15:1311-1326, 1987); Lipofektion/Liposomenfusion,
bei der DNA in liphophile Vesikel verpackt wird, die mit einer Zielzelle
verschmelzen (P.L. Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:7413-7417,
1987); und Teilchenbeschuss unter Verwendung von an kleine Projektile
gebundener DNA (N.S. Yang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:9568-9572,
1990). Ein anderes Verfahren zum Einführen von DNA in Zellen besteht
darin, die DNA an chemisch modifizierte Proteine zu koppeln.
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Es
wurde ebenfalls gezeigt, dass Adenovirusproteine Endosomen destabilisieren
und die Aufnahme von DNA in Zellen fördern können. Das Zumischen von Adenovirus
zu Lösungen,
die DNA-Komplexe enthalten, oder das Binden von DNA an Polylysin,
das kovalent mit Adenovirus verbunden ist, unter Verwendung von Proteinvernetzungsmitteln
verbessert die Aufnahme und die Expression des rekombinanten Gens wesentlich. D.T.
Curiel et al., Am. J. Respir. Cell. Mol. Biol., 6:247-252, 1992).
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Wie
hierin verwendet, steht „Gentransfer" für den Vorgang
des Einführens
eines Fremd-Nucleinsäuremoleküls in eine
Zelle. Der Gentransfer wird üblicherweise
zum Ermöglichen
der Expression eines bestimmten Produkts, das von dem Gen kodiert
wird, durchgeführt.
Das Produkt kann ein Protein, ein Polypeptid, eine Antisense-DNA
oder -RNA oder eine enzymatisch aktive RNA beinhalten. Der Gentransfer
kann in kultivierten Zellen oder mittels direkter Verabreichung
in Tiere durchgeführt
werden. Im Allgemeinen umfasst der Gentransfer den Vorgang des Kontakts
der Nucleinsäure
mit einer Zielzelle mittels nicht spezifischer oder rezeptorvermittelter
Wechselwirkungen, die Aufnahme der Nucleinsäure in die Zelle durch die
Membran oder mittels Endozytose und die Freisetzung der Nucleinsäure in das
Zytoplasma von der Plasmamembran oder dem Endosom. Die Expression
kann darüber
hinaus die Bewegung der Nucleinsäure
in den Kern der Zelle und das Binden an entsprechende Zellkernfaktoren
zur Transkription bedingen.
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Wie
hierin verwendet, ist „Gentherapie" eine Form von Gentransfer
und ist von der Definition von Gentransfer, wie hierin verwendet,
umfasst und bezieht sich spezifisch auf Gentransfer zum Exprimieren
eines therapeutischen Produkts aus einer Zelle in vivo oder in vitro.
Der Gentransfer kann ex vivo an Zellen durchgeführt werden, die dann in einen
Patienten transplantiert werden, oder kann mittels direkter Verabreichung
der Nucleinsäure
oder des Nucleinsäure/-Protein-Komplexes
in den Patienten durchgeführt
werden.
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Ein
Vektor mit Nucleinsäuresequenzen,
die für
ein gewünsch tes
Protein kodieren, können
bereitgestellt werden, wobei die Nucleinsäuresequenz nur in spezifischem
Gewebe exprimiert wird. Verfahren zum Erzielen gewebespezifischer
Genexpression sind in Schwartz et al., internationale Anmeldung
Nr. PCT/US92/09353, internationale Veröffentlichung Nr. WO 93/09236,
eingereicht am 3. November 1992 und veröffentlicht am 13. Mai 1993,
mit dem Titel „Myogenic
Vector Systems",
dargelegt.
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In
allen vorstehenden Vektoren, die oben dargelegt sind, besteht ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung darin, dass die Nucleinsäuresequenz,
die im Vektor enthalten ist, Additionen, Deletionen oder Modifikationen
an einem Teil oder der gesamten Sequenz der Nucleinsäure enthalten
kann, wie oben definiert.
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Es
wird ein Verfahren des Genaustauschs dargelegt. „Genaustausch", wie hierin verwendet,
steht für das
Liefern einer Nucleinsäuresequenz,
die in vivo in einem Tier exprimiert werden kann und dadurch die
Funktion eines endogenen Gens bereitstellt oder verstärkt, die
in dem Tier fehlt oder defekt ist.
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VIII. Behandlungen und
Verwendungen der Komplexe.
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Die
vorliegende Erfindung kann bei der Behandlung einer großen Vielfalt
an Erkrankungen, je nach dem gewählten
Vektor, verwendet werden. Verschiedene Vektoren entsprechen der
Behandlung verschiedener Erkrankungen, wie unten aufgeführt. Die
folgende Liste soll in keinerlei Weise die Erfindung einschränken.
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Der
Zustand oder die Erkrankung ist vorzugsweise ein Karzinom, wie Carcinoma
adenomatosum, einschließlich
Adenom und Adenokarzinom; squamöses
und Übergangskarzinom, einschließlich Polypen-,
papilläres,
Plattenepithel- und Übergangszellkarzinom;
Bindegewebskrebs, einschließlich
gewebetyppositiver Krebs, Sarkom und andere (-ome); hämopoetisches
und lymphoretikuläres
Karzinom, einschließlich
Lymphom, Leukämie
und Hodgkin-Krankheit; Krebs des Nervengewebes, einschließlich Neurom,
Sarkom, Neurofibrom und Blastom; Krebs gemischter Ursprungsgewebe,
einschließlich
Teratom und Teratokarzinom. Zu anderen kanzerösen Zuständen, die zur Behandlung geeignet
sind, zählt
Krebs eines beliebigen der folgenden: Nebenniere, Anus, Gallengang,
Blase, Hirntumore: Hirntumore Erwachsener, Brust, Krebs einer unbekannten primären Stelle,
Karzinoide des Magen-Darm-Trakts,
Zervix, Kinderkrebsarten, Dickdarm und Mastdarm, Speiseröhre, Gallenblase,
Kopf und Hals, Inselzell- und
andere Pankreaskarzinome, Kaposi-Sarkom, Niere, Leukämie, Leber,
Lunge: nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, Lunge: kleinzelliger Lungenkrebs,
Lymphom: AIDS-assoziiertes Lymphom, Lymphom: Hodgkin-Krankheit,
Lymphome: Non-Hodgkin-Krankheit,
Melanom, Mesotheliom, metastisierendes Karzinom, multiples Myelom,
Eierstock, Keimzelltumore des Ovars, Pankreas, Nebenschilddrüse, Penis,
Hypophyse, Prostata, Knochen- und Weichteilsarkome, Haut, Dünndarm,
Magen, Hoden, Thymus, Schilddrüse,
Trophoblastenerkrankung, Gebärmutter:
Endometriumkarzinom, Gebärmutter:
Gebärmuttersarkome,
Vagina oder Vulva.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird in Verbindung mit den folgenden spezifischen
Beispielen vollständiger beschrieben,
die in keinerlei Weise als den Schutzumfang der Erfindung einschränkend ausgelegt
werden sollten.
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Regelgrößen, die
sich auf die langfristige Lagerungsbeständigkeit von Plasmid/PVP-Komplexen
(PVP = Polyvinylpyrrolidon) und Plasmid/PVA-Komplexen (PVA = Polyvinylalkohol)
auswirken, wurden als Teil eines laufenden Projekts zum Entwickeln
einer Formulierung für
den klinischen Gebrauch geprüft.
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Ein
Einampullenkomplex von Plasmid und PVP (1:17 w/w) oder ein Einampullenkomplex
von Plasmid und PVA (1:10 w/w) wird hierin bereitgestellt und ist
aufgrund von (1) reduzierter Herstellungskosten, (2) einfacher Herstellung
und Qualitätskontrollprüfung, (3)
Produktstabilität
und (4) verbesserter Doktor/Patient-Compliance und relativ einfacher
Verabreichung wünschenswert.
Eine Formulierung, bei der es sich um ein lyophilisiertes Einampullenprodukt
handelt, das dieselben physikalischen Eigenschaften und dieselbe
Wirksamkeit wie die des frisch präparierten Vierampullenkomplexes
bewahrt, ist hierin dargestellt. Obgleich die Stabilität und Wirksamkeit
des Produkts vorrangig waren, wurden auch Charakteristika wie einfache
Herstellung und Fähigkeit
zur Aufhydrierung berücksichtigt.
Die in Frage kommenden Komplexe wurden auf Zusammensetzung, Plasmidtopologie,
Osmolalität,
pH-Wert, In-vitro-Wirksamkeit und In-vivo-Wirksamkeit analysiert.
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In
Abwesenheit von Kälteschutzmittel
lyophilisiertes Plasmid resultierte in einem Rückgang des Prozentanteils supergeknäuelter Fraktion
und vergrößerte die
abatische Schädigung
bei gleichzeitigem Aktivitätsrückgang.
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Die
Zugabe von Zucker (10 % Lactose) zu unseren Komplexen stabilisiert
den Komplex hinsichtlich der physikalischen Form, vermindert jedoch
die In-vivo-Aktivität
6-fach im Vergleich zu einer Formulierung, die mit 150 mM NaCl isotonisch
gemacht wurde und den gleichen pH-Wert aufwies. Ohne sich an eine
bestimmte Theorie bezüglich
der Arbeitsweise der Erfindung binden zu wollen, kann diese Abnahme
der In-vivo-Aktivität im
Wettstreit zwischen dem Zucker und dem Plasmid, Wasserstoffbrückenbindungen
mit dem PVP zu bilden, begründet
liegen.
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Eine
der Schwierigkeiten beim Verwenden von PVP in einem Komplex besteht
darin, dass der pH-Wert der optimalen Formulierung ungefähr 4,0 beträgt und es
ist wohl bekannt, dass sich Plasmid bei diesem pH-Wert abbauen wird.
Ein weiteres mit dem Halten des Plasmids auf einem niedrigen pH-Wert
zusammenhängendes
Problem ist die Neigung zum Bilden von abatischen Stellen. Dieses
so genannte „Nicking" des Plasmids könnte eine
effektive Transkription des Plasmids inhibieren, wenn „Nicks" in der kodierenden
Region auftreten. Der Fokus der hier dargestellten Versuche liegt
auf dem Einampullen-PVP-Komplex (ZN); eine Einampullenflüssigkeit
und eine Einampullenflüssigkeit
und dann ein gefrorener Komplex wären jedoch gleichfalls durchführbar. Die
Plasmid/PVA-Komplexe weisen dieselben Maßgaben wie die Plasmid/PVP-Komplexe
auf, mit der Ausnahme, dass der pH-Wert des PVA von Natur aus höher ist,
~ 5,75-6,0, so dass der Plasmidabbau nicht so ein großes Problem
wie mit PVP darstellt. Eine achtwöchige Studie der Stabilität eines
Einampullen-Plasmid/PVA-Komplexes wurde vorgenommen, um den am besten
geeigneten PVA-Lieferanten und die optimalen Lagerbedingungen für die Komplexe
(d. h. flüssig,
gefroren oder lyophilisiert) zu ermitteln.
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Der
Vierampullenkomplex von Plasmid und PVP (1:17 w/w) [3 mg/ml Plasmid]
in 150 mM NaCl wurde für
den Großteil
der vorklinischen Versuche verwendet, da er leicht in verhältnismäßig kurzer
Zeit formuliert werden kann. Diese Formulierung hat sich im Vergleich
zu „nacktem" Plasmid in vivo
als besser gezeigt, sie ist jedoch im Zeitablauf bei 4 °C nicht stabil.
Die Instabilität
dieser Formulierung liegt im von Natur aus niedrigem pH-Wert der
Formulierung, der eine Depurinierung des Plasmids bewirkt. Die Depurinierung
des Plasmids kann einen Rückgang
der biologischen Aktivität
zum Transformieren von Plasmid verursachen. T. Lindahl und B. Nyberg, „Rate of
depurination of native deoxyribonucleic acid.", Biochemistry, Bd. 11, Nr. 19, 1972.
Ein weiteres Problem mit der Stabilität der Vierampullenformulierung
betrifft die Tatsache, dass die Stammlösung von 25%-igem Plasmid zur
Sterilisierung autoklaviert werden muss. Dieses, Verfahren kann
das PVP über
einen oxidativen Vorgang schädigen
und zudem zur Bildung von Peroxiden führen, die letztendlich das
Plasmid schädigen
können.
Zum Beispiel ist der UV320-Messwert von
frisch hergestelltem 5%-igem PVP ungefähr ≤ 0,1500, verglichen mit > 0,4000 für autoklaviertes
25%-iges PVP.
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Zur
Entwicklung einer Einampullenformulierung von Plasmid und PVP (1:17
w/w) wurden die wichtigsten Faktoren, die zum Plasmidabbau und zum
Rückgang
der In-vivo-Wirksamkeit führen,
bestimmt. Es wurde festgestellt, dass der pH-Wert der Formulierung
ein wichtiger Faktor bei den Expressionsniveaus des Tieres war.
Die Formulierung exprimierte am stärksten, wenn sie ihren inhärenten pH-Wert
von 3 – 4 aufwies, und obwohl das Plasmid bei einem
höheren
pH-Wert stabiler ist, nehmen die In-vivo-Expressionsniveaus erheblich ab,
selbst wenn der pH-Wert auf 5,5 angehoben wird.
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Da
es erforderlich war, dass die Formulierung einen niedrigen pH-Wert
aufweist (d. h. pH 3,0-4,0), war die nächste Frage, wie die Stabilität der physikalischen
Charakteristika der Formulierungen im Zeitablauf aufrechtzuerhalten
ist. Um diese Frage zu beantworten, wurde mit mehreren in Frage
kommenden Formulierungen eine Stabilitätsstudie durchgeführt. Die
Dreiampullenformulierung wurde gewählt, da das Plasmid und das PVP
in separaten Behältnissen
sein würden
und das Plasmid daher nicht vom niedrigen pH-Wert des PVP beeinträchtigt werden
würde.
Die Einampullenformulierung wurde gewählt, da das Lyophilisationsverfahren
das Fortschreiten des Abbaus verlangsamen könnte und das PVP als ein ausreichendes
Kälteschutzmittel
fungieren könnte.
Die Einampullenformulierung (ZN) wurde aus im Wesentlichen denselben
Gründen
wie die Einampullenformulierung gewählt; sie wies jedoch den zusätzlichen
Vorteil der Lagerung mit pH 7 auf. Das zuvor neutralisierte PVP
würde verhindern,
dass sich das Plasmid während
der Lagerung abbaut und die Formulierung würde bei Aufhydrierung mit Natriumcitratpuffer
(pH 4) in vivo aktiv sein. Die Vierampullenformulierung wurde bei
der Stabilität
als eine Kontrolle eingesetzt, da der Großteil der vorklinischen Versuche
mit dieser Formulierung vorgenommen wurde und sie als eine Richtlinie
für die
anderen Formulierungen dienen könnte.
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Eine
der Anforderungen zum Herstellen der Vierampullenformulierung und
der Dreiampullenformulierung besteht darin, dass die Plasmidkonzentration ≥ 4 mg/mL betragen
muss, so dass die Plasmidendkonzentration 3 mg/mL sein kann (siehe 2).
Mit einer Konzentration von < 4
mg/mL erhaltenes Plasmid muss lyophilisiert und auf die gewünschte Konzentration
aufhydriert werden. Dieser Vorgang schädigt das Plasmid stark und
führt zudem
zu einem Rückgang
der In- vivo-Expression.
Die Einampullenkomplexe weisen den zusätzlichen Vorteil auf, dass
sie eine beliebige Plasmidausgangskonzentration anwenden können, wobei
das Endprodukt dennoch 3 mg/mL aufweist.
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Die
Plasmidform oder spezifischer der Prozentanteil supergeknäuelten Plasmids
war ein hervorragender Indikator der Stabilität und korrelierte sehr gut
mit den In-vivo-Daten. Die Einampullenformulierung (ZN) und die
Dreiampullenformulierung waren die einzigen Formulierungen, die
zum Zeitpunkt von sechs Monaten in vivo exprimierten. Zu diesem
Zeitpunkt von sechs Monaten war klar, dass die zwei besten Formulierungen hinsichtlich
der Stabilität
supergeknäuelter
DNA die Einampullenformulierung (ZN) und die Dreiampullenformulierung
waren. Die Daten zeigen deutlich, dass PVP insofern ein ausreichendes
Kälteschutzmittel
für Plasmide
ist, dass es vor einem Rückgang
supergeknäuelten
Plasmids und abatischer Schädigung
schützt
und gleichzeitig die In-vivo-Wirksamkeit
des Plasmids bewahrt.
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Die
Stabilitätsresultate
für die
Einampullen-Plasmid/PVA-Komplexe
unterschieden sich ziemlich von den Plasmid/PVA-Resultaten. Von lyophilisierten Plasmid/PVA-Komplexen
wurde festgestellt, dass diese schwer aufzuhydrieren waren, was
zu Schwankungen bei den Viskositäten
von Ampulle zu Ampulle führte.
Der pH-Wert des Komplexes war hoch genug, so dass das Plasmid nicht
abgebaut wurde, und die Komplexe waren mindestens acht Wochen lang
stabil, In-vivo-Studien wurden jedoch nicht mit dem Stabilitätsmaterial
vorgenommen, um zu bestätigen,
dass die Aktivität
des Komplexes während
der gesamten Stabilitätsstudie
gleich blieb.
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Materialien:
-
Polyvinylpyrrolidon
(PVP) in Injektionsqualität
(Plasdone C-30, MG von 50 kDa) stammte von ISP Technologies (Wayne,
NY, USA). PVA war von Aldrich (St. Louis, MO, USA), Mowiol® PVA
von Gehring-Montgomery, Inc. (Warminster, PA, USA), PVA von Spectrum
(Gardena, CA, USA), Plasmide, die einen CMV-Promotor und entweder Chloramphenicolacetyltransferase
(CMV-CAT) oder insulinartigen Wachstumsfaktor I (insulinlike growth
factor, IGF-I) enthielten, wurden bei Genemedicine, Inc. hergestellt
und gereinigt. Spectra/Por CE-Membrane (CE = Celluloseester) mit
einem MG-Grenzwert von 25 kDa stammten von Spectrum (Houston, TX,
USA). Natriumhydroxid, NF, gekörnte
wasserfreie Citronensäure,
USP, und Lactose-monohydrat waren von Penta Manufacturing (Livingston,
NJ, USA). Steriles Wasser zum Spülen,
USP (Wasser für
Injektionszwecke, WFI), und 0,9%-ige Natriumchlorid-Spülung, USP,
stammten von Baxter Healthcare Corporation (Deerfield, IL, USA).
Lyophilisationsampullen (10 mL) waren von The West Company (Lionville,
PA, USA). 1%-iges Seakem® Gold-Agarosegel, 1X in
TAE-Puffer, für
DNA von > 1 kb stammte
von FMC (Rockland, ME, USA). Die verwendete DMED-Lösung (DMED
= N,N'-Dimethylethylendiamin,
99%-ig) stammte von Aldrich (Milwaukee, WI, USA).
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Ausrüstung
-
Die
folgende Ausrüstung
wurde zum Herstellen und Analysieren der Formulierungen und/oder
Bestandteile verwendet. Osmometer ONE-TEN von FISKE (Norwood, MA,
USA), Spektrophotometer Modell DU640 von Beckman, pH-Messgerät Modell
370 von Orion, Gefriertrockenapparat von FTS SystemsTM (Stone Ridge,
NY, USA), F1uorImager Modell 575 von Molecular Dynamics, programmierbares
Rheometer DV-III von Brookfield und das Vortex Genie 2 von VWR Scientific.
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VERFAHREN:
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Herstellung
von Plasmid/PVP-Komplexen - Vierampullenkomplex: Dieser Komplex
wurde hergestellt, indem entsprechende Volumina von WFI, Plasmid
(lyophilisiert und auf eine Konzentration von ~ 4 mg/mL aufhydriert)
und 25%-iges PVP zusammengegeben und von Hand gemischt wurden. Nach
einer Wartezeit von mindestens 5 Minuten wurde dem Komplex zur Isotonie
5 M NaCl zugegeben und es wurde erneut von Hand gemischt. Der endgültige Komplex
war ein Vierampullenkomplex von Plasmid und PVP (1:17 w/w) [3 mg/mL Plasmid]
in 150 mM NaCl und jede Ampulle enthielt 1 mL des Komplexes (2).
-
Herstellung von Plasmid/PVP-Komplexen
- Dreiampullenkomplex:
-
Diese
Formulierung wurde hergestellt, indem eine Stammlösung von
5%-igem PVP hergestellt und das entsprechende Volumen in 10-mL-Ampullen
von West in Aliquots aufgeteilt wurde. Diese Ampullen wurden unter
Anwendung eines automatischen Zyklus lyophilisiert, bei dem für die Sensorsonde
eine 5%-ige PVP-Lösung
mit gleichem Volumen eingesetzt wurde. Zum Herstellen des endgültigen Komplexes
wurde das entsprechende Plasmidvolumen in eine Ampulle gegeben,
die das lyophilisierte PVP enthielt. Dieser Komplex wurde auf einem
Schüttelmischer
mit Teller (Vortex Genie 2) bei einer Geschwindigkeit von Eins (1)
gemischt, bis er komplett aufhydriert war. Sobald der Komplex komplett
aufhydriert war, wurde dem Komplex ein entsprechendes Volumen von
1 M NaCl zugegeben, so dass der endgültige Komplex ein Drei ampullenkomplex
von Plasmid und PVP (1:17 w/w) [3 mg/mL Plasmid] in 150 mM NaCl
war, und jede Ampulle enthielt 1,2 mL des Komplexes (2).
-
Herstellung von Plasmid/PVP-Komplexen – Einampullenkomplex:
-
Diese
Formulierung wurde mittels Colyophilisieren von Plasmid und PVP
hergestellt. Eine Stammlösung
von Plasmid (ungef. 5 mg/mL) und eine Lösung von PVP (50 mg/mL) wurden
zusammengegeben und alle fünf
Minuten wurde ungefähr
30 Minuten lang von Hand gemischt. Diese Lösung wurde in Ampullen in Aliquots
aufgeteilt, so dass jede Ampulle 3,6 mg Plasmid und 60 mg PVP enthielt.
Diese Ampullen wurden unter Anwendung eines automatischen Zyklus
lyophilisiert und für
die Sensorkontrolle wurde eine Plasmid/PVP-Formulierung mit gleichem
Volumen eingesetzt. Zum Herstellen der endgültigen Formulierung wurden
dem lyophilisierten Kuchen unter Verwendung einer 3-cm3-Spritze
und einer Nadel mit einem Kaliber von 21 1,1 mL 0,9%-iges NaCl zugegeben
und diese Mischung wurde dann auf einem Schüttelmischer mit Teller bei
einer Geschwindigkeit von Eins (1) gemischt, bis sie komplett aufhydriert
war. Der endgültige
Komplex war ein Einampullenkomplex von Plasmid und PVP (1:17 w/w)
[3 mg/mL Plasmid] in 150 mM NaCl. Anstelle von 1,2 mL des NaCl wurde
zum Aufhydrieren des Komplexes ein Volumen von 1,1 mL zugegeben,
um den Volumenausschluss auszugleichen (2).
-
Herstellung von Plasmid/PVP-Komplexen – Zuvor
neutralisierter (ZN) Einampullenkomplex:
-
Dieser
Komplex wurde mittels Colyophilisieren von Plasmid und PVP (auf
pH 7 neutralisiert) hergestellt. Eine Stammlösung von Plasmid (ungef. 5
mg/mL) und eine Lösung
von PVP (50 mg/mL), pH 7, wurden zusammengegeben und alle fünf Minuten
wurde ungefähr
30 Minuten lang von Hand gemischt.
-
Diese
Lösung
wurde in Ampullen in Aliquots aufgeteilt, so dass jede Ampulle 3,6
mg Plasmid und 60 mg PVP (pH 7) enthielt. Diese Ampullen wurden
unter Anwendung eines automatischen Zyklus lyophilisiert und für die Sensorkontrolle
wurde ein Plasmid/PVP-Komplex mit gleichem Volumen eingesetzt. Zum
Herstellen des endgültigen
Komplexes wurden dem lyophilisierten Kuchen unter Verwendung einer
3-cm3-Spritze
und einer Nadel mit einem Kaliber von 21 1,1 mL 25 mM Natriumcitratpuffer
(pH 4) in 150 mM NaCl zugegeben und diese Mischung wurde dann auf
einem Schüttelmischer
mit Teller bei einer Geschwindigkeit von Eins (1) gemischt, bis
sie komplett aufhydriert war. Der endgültige Komplex war ein Komplex
von Plasmid und PVP (1:17 w/w) [3 mg/mL Plasmid] in 25 mM Natriumcitratpuffer
(pH 4) in 150 mM NaCl.
-
Anstelle
von 1,2 mL des NaCl wurde zum Aufhydrieren des Komplexes ein Volumen
von 1,1 mL zugegeben, um den Volumenausschluss auszugleichen (2).
-
Plasmid/PVP-Stabilitätsstudie
-
Die
Komplexe wurden wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt, zusammen
mit entsprechenden Kontrolllösungen.
Diese Ampullen wurden bei 4 °C,
25 °C und
37 °C gelagert
und an den Tagen 0, 3, 7, 14, 28 und in den Monaten 4, 6, 8, 10
und 12 wurden einige Prüfungen
vorgenommen. Die Komplexe wurden am Prüfdatum aufhydriert und auf
pH-Wert, Osmolalität,
Prozentanteil supergeknäuelten
Plasmids mittels Gelelektrophorese, Zusammensetzung, In-vitro-Wirksamkeit
und In-vivo-Wirksamkeit geprüft.
-
Herstellung von Plasmid/PVA-Komplexen
- Einampullenflüssigkeit
und gefrorener Komplex (Aldrich und Mowiol®):
-
Dieser
Komplex wurde hergestellt, indem eine Stammlösung von 15%-igem PVA hergestellt
und das entsprechende Volumen in 5-mL-Ampullen von West in Aliquots
aufgeteilt wurde, so dass die PVA-Endkonzentration 3 mg betrug.
Jeder der Ampullen, die PVA enthielten, wurde eine entsprechende
Plasmidmenge zugegeben, so dass die Plasmidkonzentration 3 mg betrug.
Die Plasmid/PVA-Komplexe wurden von Hand gemischt, bis der Komplex
optisch homogen war. Den Komplexen wurde eine entsprechende Menge
von 5 M NaCl zugegeben, so dass die NaCl-Endkonzentration 150 mM
NaCl war, und dann wurden die Komplexe von Hand gemischt. Der endgültige Komplex
war ein Komplex von Plasmid und PVA (1:10 w/w) (3 mg/mL Plasmid) in
150 mM NaCl. Die „flüssigen" Komplexe wurden
sofort bei 4 °C
gelagert. Die „gefrorenen" Komplexe wurden sofort
in einem Ethanol/Trockeneis-Bad schockgefroren und dann bei –20 °C gelagert.
-
Herstellung von Plasmid/PVA-Komplexen
- Einampullenflüssigkeit
und gefrorener Komplex (Spectrum):
-
Dieser
Komplex wurde hergestellt, indem eine Stammlösung von 7,5%-igem PVA hergestellt
und das entsprechende Volumen in 5-mL-Ampullen von West in Aliquots
aufgeteilt wurde, so dass die PVA-Endkonzentration 1,5 mg betrug.
Jeder der Ampullen, die PVA enthielten, wurde eine entsprechende
Plasmidmenge zugegeben, so dass die Plasmidkonzentration 3 mg betrug.
Die Plasmid/PVA-Komplexe wurden von Hand gemischt, bis der Komplex
optisch homogen war. Nach dem Mischen wurden den Komplexen 30 μL 5 M NaCl zugegeben,
so dass die NaCl-Endkonzentration 150 mM NaCl war, und dann wurden
die Komplexe von Hand gemischt. Der endgültige Komplex war ein Komplex
von Plasmid und PVA (1:5 w/w) (3 mg/mL Plasmid) in 150 mM NaCl.
Die „flüssigen" Komplexe wurden
sofort bei 4 °C
gelagert. Die „gefrorenen" Komplexe wurden
sofort in einem Ethanol/Trockeneis-Bad schockgefroren und dann bei –20 °C gelagert.
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Herstellung von Plasmid/PVA-Komplexen – Lyophilisierter
Einampullenkomplex (Aldrich und Mowiol®):
-
Dieser
Komplex wurde mittels Colyophilisieren von Plasmid und PVA hergestellt.
Eine Stammlösung von
Plasmid (ungef. 3 mg/mL) und eine Lösung von PVA (150 mg/mL) wurden
zusammengegeben und alle fünf
Minuten wurde ungefähr
30 Minuten lang von Hand gemischt. Diese Lösung wurde in Ampullen in Aliquots aufgeteilt,
so dass jede Ampulle 3 mg Plasmid und 30 mg PVA enthielt. Diese
Ampullen wurden unter Anwendung eines automatischen Zyklus lyophilisiert
und für
die Sensorkontrolle wurde ein Plasmid/PVA-Komplex mit gleichem Volumen
eingesetzt. Die lyophilisierten Komplexe wurden sofort bis zum Prüfen bei
4 °C gelagert. Zum
Aufhydrieren des Komplexes wurde dem lyophilisierten Kuchen unter
Verwendung einer 3-cm3-Spritze und einer
Nadel mit einem Kaliber von 21 1 mL 0,9%-iges NaCl zugegeben und
diese Mischung wurde dann auf einem Schüttelmischer mit Teller bei
einer Geschwindigkeit von Eins (1) gemischt, bis sie komplett aufhydriert
war. Der endgültige
Komplex war ein Komplex von Plasmid und PVA (1:10 w/w) (3 mg/mL
Plasmid) in 150 mM NaCl.
-
Herstellung von Plasmid/PVA-Komplexen – Lyophilisierter
Einampullenkomplex (Spectrum):
-
Dieser
Komplex wurde mittels Colyophilisieren von Plasmid und PVA hergestellt.
Eine Stammlösung von
Plasmid (ungef. 3 mg/mL) und eine Lösung von PVA (75 mg/mL) wurden
zusammengegeben und alle fünf Minuten
wurde ungefähr
30 Minuten lang von Hand gemischt. Diese Lösung wurde in Ampullen in Aliquots
aufgeteilt, so dass jede Ampulle 3 mg Plasmid und 15 mg PVA enthielt.
Diese Ampullen wurden unter Anwendung eines automatischen Zyklus
lyophilisiert und für
die Sensorkontrolle wurde ein Plasmid/PVA-Komplex mit gleichem Volumen
eingesetzt. Die lyophilisierten Komplexe wurden sofort bis zum Prüfen bei
4 °C gelagert.
Zum Aufhydrieren des Komplexes wurde dem lyophilisierten Kuchen
unter Verwendung einer 3-cm3-Spritze und
einer Nadel mit einem Kaliber von 21 1 mL 0,9%-iges NaCl zugegeben
und diese Mischung wurde dann auf einem Schüttelmischer mit Teller bei
einer Geschwindigkeit von Eins (1) gemischt, bis sie komplett aufhydriert war.
Der endgültige
Komplex war ein Komplex von Plasmid und PVA (1:5 w/w) (3 mg/mL Plasmid)
in 150 mM NaCl.
-
Plasmid/PVA-Stabilitätsstudie:
-
Die
Komplexe wurden wie oben beschrieben hergestellt, zusammen mit entsprechenden
Kontrolllösungen.
Die gefrorenen Komplexe wurden bis zum Prüfen bei –20 °C gelagert und die flüssigen und
lyophilisierten Komplexe wurden bis zum Prüfen bei 4 °C gelagert. Die Plasmid/PVA-Komplexe
wurden an Tag 0 und in Woche 1, 2, 4, 6 und 8 geprüft. Die
Komplexe wurden auf pH-Wert, Osmolalität, Prozentanteil supergeknäuelten Plasmids
mittels Gelelektrophorese, Zusammensetzung und Viskosität geprüft. Die
lyophilisierten Komplexe wurden am Tag der Prüfung aufhydriert.
-
Herstellung von PVP-Stammlösungen:
-
Stammlösungen von
Polymeren wurden hergestellt, indem die Polymere auf einer Gewichts-/Volumenbasis
(% w/v) in WFI gelöst
wurden. Das 5%-ige PVP (ZN) wurde hergestellt, indem dem Stamm ein
entsprechendes Volumen von 5 M NaOH zugegeben wurde, bevor die Lösung qs
war, so dass der End-pH-Wert 7 war. Die 25%-ige PVP-Stammlösung wurde
mittels Autoklavieren zu 120 Minuten für 20 Minuten sterilisiert. Das
5%-ige PVP und das
5%-ige PVP (ZN) wurden mittels Filtern durch eine 0,2-μm-Filtereinheit
von Nalgene sterilisiert.
-
Herstellung von PVA-Stammlösungen:
-
PVA-Stammlösungen wurden
hergestellt, indem das Polymer auf einer Gewichts-/Volumenbasis
(% w/v) in WFI gelöst
wurde. Die Lösungen
wurden unter Mischen auf einer Rührplatte
erhitzt, bis das Polymer gelöst
war; dann wurden die Lösungen
auf Raumtemperatur abgekühlt
und dann qs zum Füllpegel
aufgefüllt. Alle
PVA-Stammlösungen
wurden mittels Filtern durch eine 0,2-μm-Filtereinheit von Nalgene
sterilisiert.
-
Herstellung von 25 mM
Natriumcitratpuffer (pH 4) in 150 mM NaCl:
-
Diese
Lösung
wurde hergestellt, indem 100 mL wasserfreie Citronensäure auf
einer Gewichts-/Volumenbasis (% w/v) in 0,9%-igem NaCl gelöst wurden,
so dass die Endkonzentration 50 mM Citronensäure in 250 mM NaCl war. Es
wurde eine weitere Lösung
von NaOH hergestellt, indem 100 mL NaOH auf einer Gewichts-/Volumenbasis
(% w/v) in 0,9%-igem NaCl gelöst
wurden, so dass die Endkonzentration 50 mM NaOH in 150 mM NaCl war.
Diese Lösungen
wurden zusammengegeben, so dass die endgültige Lösung 25 mM Natriumcitratpuffer
in 150 mM NaCl war. Als Nächstes
wurde dem Puffer eine kleine Menge von 5 M NaOH zugegeben, so dass
der End-pH-Wert 7 war. Diese Lösung
wurde mittels Filtern durch eine 0,2-μm-Filtereinheit von Nalgene sterilisiert.
-
Herstellung von 25%-iger
Lactoselösung:
-
Die
Lactosestammlösungen
wurden hergestellt, indem die Lactose auf einer Gewichts-/Volumenbasis (%
w/v) in WFI gelöst
wurde. Die 25%-ige Lactose wurde mittels Filtern durch eine 0,2-μm-Filtereinheit
von Nalgene sterilisiert.
-
In-vivo-Studien in Muskel:
-
Die
Formulierungen wurden fünf
bis sechs Wochen alten männlichen
Ratten (Stamm Fischer 344, 120-130 Gramm) von Harlan Sprague Dawley
Laboratories verabreicht. Es wurde an anästhetisierten Ratten ein aseptischer
Einschnitt in die Haut von 2-4 mm vorgenommen und 50 μL der Formulierung
wurden unter Verwendung einer Nadel mit Kaliber 28 in den Tibialis
beider Beine injiziert. Die Ratten wurden 7 Tage nach der Verabreichung
geopfert, die Tibialis wurden entnommen und es wurden Muskelextrakte
präpariert.
Die CAT-Expressionsniveaus
wurden gemäß dem kolometrischen
CAT-ELISA-Enzymassay
von Boehringer-Mannheim (Mannheim, Deutschland) bestimmt. Die CAT-Expression
wurde auf Gesamtmuskelprotein in der Probe standardisiert, das mit
einem auf Coomassie Blue G250 basierten Assay (Bio-Rad; Hercules,
CA, USA) gemessen wurde. Die NIH-Richtlinien zur Pflege und Verwendung
von Labortieren wurden beachtet. Die CAT in Skelettmuskelextrakten
wurde unter Verwendung eines im Handel erhältlichen ELISR-Kits von Boehringer-Mannheim
quantifiziert.
-
In-vivo-Studien in festem
Tumor:
-
Die
Komplexe wurden 8-10 Wochen alten weiblichen Mäusen (C3H-Stamm, 20-25 g) von
Charles River Laboratories verabreicht, die zwei SCCVII-Tumore (durchschnittlich
~ 35 mm3) subkutan am linken und am rechten
Bereich über
der Leiste der Flanke trugen. Zum Erstellen des Modells wurde die
Implantationsstelle rasiert und SCCVII-Zellen (4E5/30 μL) wurden
unter Verwendung einer Nadel mit Kaliber 28 subkutan in jeden Bereich
(rechte und linke Flanke) eingepflanzt. Die Tumore wurden bis fünf Tage
nach der Implantation wachsen gelassen, um die oben erwähnte Größe zu erreichen.
An Tag 5 nach der Implantation wurden die Tiere intraperitoneal
mit 2,5 mg/kg Acepromazin sediert. Nach dem Sedieren wurden die
Tumore mit 70%-igem Isopropylalkohol abgetupft und unter Verwendung
einer Nadel mit Kaliber 28 mit 50 μL des Komplexes injiziert. Die
Mäuse wurden
zu 24 Stunden nach der Injektion human eingeschläfert; die Tumore wurden entnommen und
in Röhrchen
mit „Beads" (Kügelchen)
gelagert und in flüssigen
Stickstoff gegeben. Die NIH-Richtlinien zur Pflege und Verwendung
von Labortieren wurden angewendet. Die Tumore wurden mittels „Bead-Beating" homogenisiert und
der Überstand
wurde auf CAT-Expression untersucht.
-
In-vitro-Studien:
-
Die
Transfektionseffizienz der Komplexe von Plasmid und PVP (1:17 w/w)
[3 mg/mL Plasmid] in 150 mM NaCl wurde in der Zelllinie von Mausmyoblasten,
C2C12, studiert.
Diese Zellen wurden in Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium (DMEM)
gewachsen, das mit 10 % fetalem Kalbserum supplementiert war. Die Transfektionen
wurden in Platten mit sechs Näpfchen
bei einer Zelldichte von 60-80 % mit 5 μg Plasmid und 30 μg LipofectamineTM pro Näpfchen
durchgeführt.
Das Kulturmedium wurde entfernt und durch DMEM, das 2 Pferdeserum
enthielt, zur Einleitung der Myotubedifferenzierungsvorgangs 16
Stunden nach der anfänglichen Transfektion
ersetzt. Die Überstände der
Zellen wurden 96 Stunden später
zur IGF-I-Analyse entnommen.
-
Gelelektrophorese:
-
Die
Plasmidkonzentration wurde mit A260 ermittelt
und die Proben wurden in 20 mM Tris-HCl auf 100 μg/mL verdünnt. 3 μL dieser Proben wurden in 0,5-mL-Röhrchen mit
7 μL 1X
Ladefarbstoff in Aliquots aufgeteilt. Die Proben mit Farbstoff wurden
auf ein 1%-iges FMC Reliant®-Gel geladen. Die Gele
wurden ungefähr 1
Stunde bei 100 Volt laufen gelassen. Die Gele wurden ungefähr 20 Minuten
mit SYBR® Green
II gefärbt
und ungefähr
30 Minuten in destilliertem Wasser entfärbt. Die Gele wurden auf dem
F1uorImager gescannt und mit ImageQuantTM-Software
analysiert.
-
Abatische Schädigung mittels
Gelelektrophorese:
-
100
mM DMED-Lösung
wurden hergestellt, indem 2,5 mL WFI, 26,6 μL DMED-Lösung und 20 μL konzentrierte
Essigsäure
zusammengegeben wurden. Der End-pH-Wert lag zwischen 7,3 und 7,4.
Die Versuchsproben wurden in 20 mM Tris-HCl, pH 7,5, auf 100 μg/mL verdünnt. Aus
der vorherigen Verdünnung
wurden Proben hergestellt, indem 1 μL der Probe zu 19 μL 20 mM Tris
gegeben wurden; dies ist die Kontrollprobe. Die Versuchsprobe wurde
hergestellt, indem 1 μL
der Probe zu 19 μL
der DMED-Lösung
gegeben wurden. Diese Reaktionsmischun gen wurden 30 Minuten lang
bei 37 °C
inkubiert. Dann wurde den Proben 2 μL 10X Ladefarbstoff zugesetzt.
5 μL der
Proben wurden auf ein 0,4%-iges Gel geladen. Das Gel wurde in SYBR® Green II
gefärbt
und dann auf dem FluorImager gescannt, wobei die Plasmidbanden quantifiziert
wurden. Die folgende Gleichung wurde zum Bestimmen der abatischen
Stellen pro Plasmidmolekül
verwendet:
Abatische Stellen pro Plasmid:
Ln % SG Plasmid/%
SG Plasmid [mit DMED behandelt]
-
Viskosität:
-
Die
Viskosität
der Plasmid/PVR-Komplexe wurde mit einem Viskosimeter Modell DV-III
von Brookfield gemessen. Vor jeder Probenmessreihe wurde ein Viskositätsstandard
gemessen. Die Viskosität
jedes Komplexes wurde aufgrund der für diesen Test erforderlichen
Probengröße nur einmal
gemessen. Die Viskositätsergebnisse
werden in Centipoise (cP) aufgezeichnet.
-
BEISPIEL 1 - PLASMID/PVP-BEISPIELE:
-
pH-Wert:
-
Bei
den bei 4 °C
gelagerten Formulierungen behielt die Vierampullenformulierung ihren
pH-Wert von ungefähr
4 bei, der als optimal für
die In-vivo-Wirksamkeit ermittelt wurde. Die Dreiampullenformulierung
wies nach Aufhydrierung einen durchschnittlichen pH-Wert von ungefähr 4,3 auf,
wobei einzelne pH-Werte um bis zu 0,3 pH-Werteinheiten schwanken.
Die Einampullenformulierung zeigte nach Aufhydrierung einen durchschnittlichen
pH-Wert von 4,1 mit einer Abweichung von 0,3 pH-Werteinheiten. Die
Einampullenformulierung (ZN), die mit Natriumcitratpuffer (pH 4,0)
aufhydriert wurde, zeigte keine Änderung
zum pH-Wert des Puffers. Die Lagertemperaturen schienen keine Auswirkung
auf die pH-Werte zu haben.
-
Osmolalität:
-
Von
den bei 4 °C
gelagerten Formulierungen waren sowohl die Vierampullenformulierung
als auch die Dreiampullenformulierung hypertonischer als die Einampullenformulierung,
die nur moderate Hypertonie zeigte. Die Dreiampullenformulierung
ist hypertonischer, da dem Komplex 200 μL 1 M NaCl zugesetzt wurden,
mit einem Endvolumen von 1,1 mL. Dies ergibt die NaCl-Endkonzentration
von 181,8 mM, wohingegen die Vierampullenformulierung, die Einampullenformulierung
und die Einampullenformulierung (ZN) mit einer Endkonzentration
von 150 mM NaCl hergestellt wurden. Die Einampullenformulierung
(ZN) war leicht hypertonisch, mit einem durchschnittlichen Wert
von 270 mOsm. Die Lagerbedingungen hatten keine offensichtliche Auswirkung
auf die Osmolalität
der Formulierungen.
-
Supergeknäueltes Plasmid
mittels Gelelektrophorese:
-
Vierampullenformulierung:
-
Der
Einfluss der Lagertemperatur hatte eine erhebliche Auswirkung auf
die Menge supergeknäuelten Plasmids
in der Vierampullenformulierung. Nach nur drei Tagen lag kein verbleibendes
supergeknäueltes
Plasmid in der bei 37 °C
gelagerten Formulierung vor. Formulierungen, die bei 25 °C gelagert
wurden, hatten zu Tag 3 50 % der supergeknäuelten Form eingebüßt und nach
vier Monaten war kein verbleibendes supergeknäueltes Plasmid augenscheinlich.
Die bei 4 °C
gelagerten Formulierungen bewahrten ihr supergeknäueltes Plasmid
bis zu zwei Wochen, mit einem beträchtlichen Abfall nach einem
Monat. Nach sechs Monaten verblieb weniger als 10 % supergeknäueltes Plasmid
in der Vierampullenformulierung. Dieser Mangel an Stabilität liegt am
wahrscheinlichsten in der Tatsache begründet, dass das Plasmid in Abwesenheit
eines Kälteschutzmittels lyophilisiert
wurde.
-
Dreiampullenformulierung:
-
Die
Dreiampullenformulierung bewahrte ihr supergeknäueltes Plasmid bei allen drei
Lagerbedingungen bis zu 1 Monat. Nach 1 Monat wies das bei 37 °C gelagerte
Material kein verbleibendes SG-Plasmid auf und das Material bei
25 °C begann
bis Monat 12, sein SG-Plasmid
einzubüßen, wobei
zu diesem Monat das SG-Plasmid nicht mehr augenscheinlich war. Das
Material bei 4 °C
bewahrte sein SG-Plasmid während
des gesamten Verlaufs der Prüfung.
-
Einampullenformulierung:
-
Die
bei 37 °C
gelagerten Formulierungen büßten bis
Tag 13 ihr gesamtes supergeknäueltes
Plasmid ein und die bei 25 °C
gelagerten Formulierungen zeigten nach vier Monaten kein verbleibendes
SG-Plasmid. Das SG-Plasmid der Einampullenformulierung wurde lediglich
beim bei 4 °C
gelagerten Material bewahrt, das über 12 Monate einen leichten
(20 %) Rückgang
zeigte.
-
Einampullenformulierung
(ZN):
-
Bei
der Einampullenformulierung (ZN) schienen die Daten zu der Einampullenformulierung
sehr ähnlich
zu sein, wobei das bei 37 °C
gelagerte Material bis zu einem Monat etwas SG-Plasmid aufwies.
Wiederum bewahrte das bei 4 °C
gelagerte Material den Großteil
seines SG-Plasmids über
die gesamten 12 Monate.
-
Ein
Vergleich des supergeknäuelten
Plasmids der Vierampullenformulierung, der Dreiampullenformulierung,
der Einampullenformulierung und der Einampullenformulierung (ZN)
im Zeitablauf bei 4 °C
zeigt, dass die Dreiampullenformulierung und die Einampullenformulierung
(PN), die den Großteil
ihrer supergeknäuelten Form
bewahrten, stabiler sind als die Einampullenformulierung und die
Vierampullenformulierung. Die Vierampullenformulierung weist nach
sechs Monaten weniger als 10 % supergeknäuelte Form auf.
-
Ein
Vergleich der Einampullenformulierung (ZN) mit lyophilisiertem Plasmid
bei 4 °C
demonstriert, dass die Einampullenformulierung (ZN) das Plasmid
vor Abbau hinsichtlich der supergeknäuelten Form schützt. Die
Einampullenformulierung (ZN) weist im Zeitablauf etwas Rückgang der
supergeknäuelten
Form auf, 41 % über
12 Monate, wohingegen das lyophilisierte Plasmid im Zeitablauf einen
viel größeren Rückgang der
supergeknäuelten
Form aufweist, 75 % Rückgang
nach vier Monaten und 100 % Rückgang
nach 12 Monaten Lagerung. Das Plasmid wurde auch bei 25 °C gelagert,
um die gesteigerte Stabilität
der Plasmide zu demonstrieren. Die Daten sind im Wesentlichen mit
den Daten für
4 °C identisch;
beide in Wasser gelagerten Plasmide sind stabiler als das lyophilisierte
Plasmid.
-
Ein
Vergleich des Prozentanteils supergeknäuelten Plasmids von in Wasser
gelagertem Plasmid mit zwei unterschiedlichen Konzentrationen und
von im Zeitablauf bei 4 °C
gelagertem lyophilisiertem Plasmid zeigt, dass beide flüssigen Plasmide
im Zeitablauf sehr stabil sind und den Großteil ihrer supergeknäuelten Form
bewahren; das lyophilisierte Plasmid begann jedoch nach einer Woche,
seine supergeknäuelte
Form einzubüßen, und
hatte nach einem Monat 90-100 % seiner supergeknäuelten Form eingebüßt.
-
Es
wurde auch ein Vergleich supergeknäuelten Plasmids von dem Plasmid
in Wasser, dem lyophilisierten Plasmid und der Einampullenformulierung
(ZN) angestellt. Diese Daten zeigen, dass das in einer wässrigen
Lösung
gelagerte Plasmid viel stabiler ist als das lyophilisierte Plasmid
und dass die Einampullenformulierung (ZN) das Plasmid während des
Lyophilisationsverfahrens vor demselben Abbau schützt, der
vom nur lyophilisierten Plasmid erleidet.
-
Abatische Stellen pro
Plasmidmolekül
mittels Gelelektrophorese:
-
Es
wurde ein Assay für
nur einen Monat der Stabilitätsstudie
vorgenommen und dieses zeigte die abatische Schädigung für das wässrige Plasmid, das lyophilisierte
Plasmid und die vier unterschiedlichen Formulierungen von Plasmid
und PVP (1:17 w/w). Es liegt kein reeller numerischer Wert vor,
der als ein Grenzwert für
abatische Schädigung
angegeben werden kann, daher müssen
die angegebenen Werte miteinander verglichen werden.
-
In-vitro-Wirksamkeit
-
Die
Expression von IGF-I nach In-vitro-Transfektion von C2C12-Zellen mit den vier Formulierungen nach
Lagerung bei 4 °C
zeigte einen gewissen Grad an Schwankung im Assay, zwischen den
vier Formulierungen schien jedoch kein Unterschied bei der Transfektionseffizienz
vorzuliegen.
-
In-vivo-Wirksamkeit
-
Zwischen
den vier Formulierungen war kein signifikanter Unterschied bei der
Expression von CMV-CAT in Mausgastroknemius bis zu einem Monat nach
intramuskulärer
Verabreichung der bei 4 °C
gelagerten Stabilitätsformulierungen
augenscheinlich. Zum nächsten
geprüften
Zeitpunkt, 6 Monate, zeigten nur die Einampullenformulierung (ZN)
und die Dreiampullenformulierung etwas Expression und diese war
mit der zu Tag 0 beobachteten Expression vergleichbar.
-
Die
mit den Formulierungen von pH 3,0-4,0 injizierten Tiere ergaben
in vivo um das 4-fache höhere β-gal-Expressionsniveaus
einer Formulierung von Plasmid und 5%-igem PVP als die mit den Formulierungen von
pH 5,5-6,0 und 7,0-7,5
injizierten.
-
Beispiel 2 - Plasmid/PVA-Ergebnisse:
-
pH-Wert-Ergebnisse:
-
Die
pH-Wert-Ergebnisse der verschiedenen Plasmid/PVP-Komplexe unterscheiden sich ziemlich
voneinander. Die pH-Werte
der flüssigen,
der gefrorenen und der lyophilisierten Aldrich-Komplexe betragen
ungefähr
5,0 und sind einander sehr ähnlich.
Die Mowiol®-Komplexe
unterscheiden sich insofern, dass die flüssigen und die gefrorenen Komplexe
ungefähr
5,5 betragen, wohingegen der pH-Wert der lyophilisierten Komplexe etwa
5,0 ist. Die pH-Werte der Spectrum-PVA-Komplexe unterscheiden sich
ebenfalls insofern von den anderen, dass die pH-Werte der flüssigen und
der gefrorenen Komplexe zwischen 5,5 und 6,0 liegen, die lyophilisierten
Komplexe liegen jedoch zwischen 4,25 und 4,5. Dies ist der größte Unterschied
zwischen Lagerbedingungen. Der Spectrum-PVA ist gegenüber anderen
Herstellern vorteilhaft, da der pH-Wert der flüssigen und der gefrorenen Komplexe
höher ist,
und das Plasmid wird bei diesem pH-Wert stabiler sein.
-
Osmolalitätsergebnisse:
-
Die
Osmolalität
der Plasmid/PVA-Komplexe ist unbeachtlich. Die Osmolalität der Aldrich-Komplexe betrug
ungefähr
320 mOsm, die Mowiol®-Komplexe waren ebenfalls
ungefähr
320 mOsm und die Spectrum-Komplexe waren im Durchschnitt ungefähr 310 mOsm.
-
Gelelektrophoreseergebnisse:
-
Die
Gelelektrophoreseergebnisse der verschiedenen Plasmid/-PVA-Komplexe waren
einander sehr ähnlich.
Die flüssigen
und die gefrorenen Aldrich, Mowiol®- und
Spectrum-Komplexe lagen alle bei 60-80 % supergeknäueltem Plasmid.
Die lyophilisierten Komplexe lagen für jeden der Hersteller wesentlich
geringer als die flüssigen
und die gefrorenen Komplexe, zwischen 40 und 60 % supergeknäueltem Plasmid,
was darauf hinweist, dass die lyophilisierten Komplexe weniger stabil
sind als die flüssigen
und die gefrorenen Komplexe.
-
Abatische Stellen pro
Plasmidmolekül
mittels Gelelektrophorese:
-
Es
besteht keine offensichtliche Tendenz zur abatischen Schädigung durch
die Plasmid/PVA-Komplexe vor.
-
Viskositätsergebnisse:
-
Die
Viskositäten
der flüssigen
und der gefrorenen Aldrich- und
Mowiol®-Komplexe
betrugen ungefähr 7-8
cP und waren einander ähnlich.
Die Viskosität
der lyophilisierten Aldrich- und Mowiol®-Komplexe
waren sehr inkonsistent und reichten von 5,5 bis 11 cP zu unterschiedlichen
Zeitpunkten. Die Viskositäten
der Spectrum-Komplexe sind den anderen Materialien ähnlich,
da die lyophilisierten Komplexe ebenfalls für jeden Zeitpunkt inkonsistent
sind und von 8 bis 14 cP reichen. Die Viskosität des Spectrum-Materials ist
an sich höher als
die der Aldrich- und Mowiol®-Materialien, so dass die flüssigen und
gefrorenen Komplexe im Durchschnitt 9 cP betragen. Die lyophilisierten
Komplexe waren schwer zu lyophilisieren und selbst nach vier Stunden
Aufhydrierungszeit war in den Ampullen etwas Feststoff zu erkennen.
Die inkonsistenten Viskositätsmessungen liegen
am wahrscheinlichsten in der Problematik der Aufhydrierung begründet.
-
In-vivo-Ergebnisse
-
Diese
Daten zeigen, dass der Komplex von Plasmid und PVA (1:10 w/w) ungefähr die doppelten CAT-Expressionsniveaus
in dem Tumor ergibt als nur das Plasmid in derselben Dosis.
-
Ein
Fachmann würde
leicht verstehen, dass die vorliegende Erfindung gut darauf ausgelegt
ist, die Aufgaben auszuführen
und die erwähnten
Ziele und Vorteile, wie die darin inhärenten, zu erreichen. Die Molekülkomplexe
und die hierin beschriebenen Verfahren, Vorgehensweisen, Behandlungen,
Moleküle
und spezifischen Verbindungen sind derzeit repräsentativ für bevorzugte Ausführungsformen,
beispielhaft und nicht als Einschränkungen des Schutzumfangs der
Erfindung gedacht. Fachmännern
werden Veränderungen
daran und andere Verwendungen in den Sinn kommen, die vom Erfindungsgedanken
umfasst sind, der vom Schutzumfang der Ansprüche definiert wird.
-
Es
wird einem Fachmann leicht offensichtlich sein, dass an der hierin
offenbarten Erfindung verschiedene Substitutionen und Abänderungen
vorgenommen werden können,
ohne vom Schutzumfang und Gedanken der Erfindung abzuweichen.
-
Alle
in der Spezifikation erwähnten
Patente und Veröffentlichungen
weisen auf die Wissensstände
der Fachmänner
der Technik hin, die die Erfindung betrifft.
-
Die
hierin veranschaulichend beschriebene Erfindung kann auf geeignete
Weise bei Fehlen eines beliebigen Elements oder beliebiger Elemente,
einer beliebigen Einschränkung
oder beliebigen Einschränkungen
ausgeübt
werden, die hierin nicht spezifisch offenbart sind. Somit kann beispielsweise
in jedem Fall hierin ein beliebiger der Ausdrücke „umfassend", „im
Wesentlichen bestehend aus" und „bestehend
aus" durch einen der
anderen zwei Ausdrücke
ausgetauscht werden. Die Ausdrücke
und Begriffe, die eingesetzt wurden, werden als Ausdrücke zur
Beschreibung und nicht zur Einschränkung verwendet und es liegt
keine Absicht dahingehend vor, dass durch Verwendung derartiger
Ausdrücke
und Begriffe beliebige Äquivalente
der gezeigten und beschriebenen Merkmale oder Teile davon ausgeschlossen
sind; es wird jedoch anerkannt, dass verschiedene Abänderungen
innerhalb des beanspruchten Schutzumfangs der Erfindung möglich sind.
-
Darüber hinaus
werden Fachmänner,
wenn Merkmale oder Gesichtspunkte der Erfindung im Sinne von Markush-Gruppen
beschrieben werden, anerkennen, dass die Erfindung dadurch auch
im Sinne eines beliebigen Elements oder einer beliebigen Untergruppe
von Elementen der Markush-Gruppe beschrieben wird. Wenn beispielsweise
X als aus der Gruppe ausgewählt,
zu der Brom, Chlor und Iod gehören,
beschrieben wird, werden Ansprüche,
dass X Brom ist, und Ansprüche,
dass X Brom und Chlor ist, komplett beschrieben.
-
Mit „umfassend" ist enthaltend,
jedoch nicht darauf beschränkt,
was auch immer auf das Wort „umfassend" folgt, gemeint.
Somit zeigt die Verwendung des Ausdrucks „umfassend" an, dass die aufgeführten Elemente erforderlich
oder obligatorisch sind, dass andere Elemente jedoch optional sind
und vorliegen können oder
auch nicht. Mit „bestehend
aus" ist enthaltend
und darauf beschränkt,
was auch immer auf die Wendung „bestehend aus" folgt, gemeint.
Somit zeigt die Wendung „bestehend
aus" an, dass die
aufgeführten
Elemente erforderlich oder obligatorisch sind und dass keine anderen
Elemente vorliegen können.
Mit „im
Wesentlichen bestehend aus" ist
jegliche nach der Wendung aufgeführte
Elemente enthaltend und auf andere Elemente beschränkt, die
die in der Offenbarung für
die aufgeführten
Elemente spezifizierte Aktivität
oder Aktion nicht stören
oder zu dieser beitragen, gemeint. Somit zeigt die Wendung „im Wesentlichen
bestehend aus" an,
dass die aufgeführten
Elemente erforderlich oder obligatorisch sind, dass andere Elemente
jedoch optional sind und vorliegen können oder auch nicht, je nachdem,
ob sie die Aktivität
oder Aktion der aufgeführten
Elemente beeinträchtigen
oder nicht.
-
Andere
Ausführungsformen
sind in den folgenden Ansprüchen
aufgeführt.