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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Bereich der Erfindung
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Ein
ständiges
Ziel in der pharmakologischen Technik war die Entwicklung von Verfahren
und Zusammensetzungen zum Vereinfachen der spezifischen Zuführung von
therapeutischen und anderen Mitteln zu den geeigneten Zellen und
Geweben, die von einer solchen Behandlung einen Vorteil hätten, und
die Vermeidung der allgemeinen physiologischen Wirkungen der ungeeigneten
Zuführung
derartiger Mittel an andere Zellen oder Gewebe des Körpers. In
jüngerer
Zeit lieferte das Aufkommen rekombinanter DNA-Technologie und der Gentechnik
für die
pharmakologische Technik ein weites neues Spektrum von Mitteln,
die funktionale Gene sind, getragen in rekombinanten Expressionskonstrukten,
die in der Lage sind zum Vermitteln einer Expression dieser Gene
in Wirtszellen. Diese Entwicklungen stützten die Erwartungen der "molekularen Medizin", insbesondere Gentherapie,
wobei ein defektes Gen ersetzt werden könnte durch eine exogene Kopie
seines entsprechenden funktionalen Gens, wobei eine Vielzahl von
genetischen Erkrankungen gelindert wird.
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Jedoch
war der größte Nachteil
zum Erreichen einer wirkungsvollen Gentherapie die begrenzte Fähigkeit
in der Technik rekombinante Expressionskonstrukte, die für funktionale
Gene codieren, in Zellen und Gewebe in vivo einzubringen.
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Während es
in der Technik erkannt worden ist, dass es wünschenswert ist die Effizienz
und Spezifität der
Verabreichung von Gentherapiemitteln an Zellen der relevanten Gewebe
zu erhöhen,
ist das Ziel der spezifischen Zuführung nach dem Stand der Technik
nicht erreicht worden.
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Liposomen
sind verwendet worden, um dieses Zelltargeting zu erreichen. Rahman
et al., 1982, Life Sci. 31: 2061-71 fanden, dass Liposomen, die
Galactolipid als einen Teil des Lipids enthielten, eine höhere Affinität für parenchymale
Zellen aufzuweisen schienen als Liposomen, welchen Galactolipid
fehlte. Bis heute jedoch war eine effiziente oder spezifische Zuführung nicht
vorhersehbar gewesen, die erreicht wird unter Verwendung von Liposomen
mit eingekapselten Arzneimitteln. Es bleibt weiterhin ein Bedarf
bestehen für
die Entwicklung eines Zell- oder Gewebe-Targeting-Zuführungssystems.
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Daher
bleibt in der Technik ein Bedarf für Verfahren und Reagenzien
zum Erreichen von Zell- und Gewebe-spezifischem Targeting von Gentherapiemitteln,
insbesondere rekombinanten Expressionskonstrukten, die für funktionale
Gene in vivo codieren.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf verbesserte Verfahren zur
Zielgerichteten Zuführung
von funktionalen Genen an Zellen und Gewebe in vivo. Dieses Zuführungssystem
erreicht eine solche spezifische Zuführung durch die Bildung von
DNA:Lipid-Komplexen zwischen Nukleinsäure, umfassend ein rekombinantes
Expressionskonstrukt, das für
ein funktionales Gen oder Fragment davon codiert, das komplexiert
ist mit einem Gemisch aus einem kationischen Lipid und einem neutralen
Lipid. Verfahren zur Anwendung werden ebenfalls bereitgestellt.
Diese Erfindung hat den besonderen Vorteil der zielgerichteten Zuführung von
funktionalen Genen in Zellen in vivo, das Erreichen effektiver intrazellulärer Zuführung von
Konstrukten, die für
funktionale Gene codieren, in wirkungsvollerer Art und mit höherer Spezifität als herkömmliche
Zuführungssysteme.
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In
einer ersten Ausführungsform
liefert die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend
eine Formulierung eines löslichen
Komplexes eines rekombinanten Expressionskonstruktes und ein Gemisch
aus einem neutralen Lipid und einem kationischen Lipid in einem
pharmazeutisch verträglichen
Träger
das geeignet ist zur Verabreichung an ein Lebewesen durch Injektion.
In dieser Ausführungsform
der Erfindung umfasst das rekombinante Expressionskonstrukt eine
Nukleinsäure,
die für
ein Transkriptionsprodukt codiert, wobei die Nukleinsäure operativ
verbunden ist mit Genexpressionsregulationselementen und wobei die
Nukleinsäure
in der Lage ist zur in vivo-Transkription. Wie hier verwendet, ist
der Ausdruck "Transkriptionsprodukt" so vorgesehen, dass
er ein RNA-Produkt umfasst, das aus der Transkription einer Nukleinsäuresequenz
resultiert, und umfasst explizit RNA-Sequenzen, die nicht in Protein
transkribiert werden (wie etwa Anti-Sense-RNAs oder Ribozyme), als auch RNAs,
die nachfolgend in Polypeptide oder Proteine translatiert werden.
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In
dieser ersten Ausführungsform
ist das kationische Lipid ein Stickstoffenthaltendes, von Imidazolinium
abgeleitetes kationisches Lipid mit der Formel
worin jedes aus R und R
1 unabhängig
eine geradkettige aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit einschließlich 11
bis 29 Kohlenstoffatomen ist. Bevorzugt sind diejenigen Kationen,
worin jedes aus R und R
1 unabhängig einschließlich von
13 bis 23 Kohlenstoffatome aufweist. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist das kationische Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid.
In zusätzlichen
bevorzugten Ausführungsformen
ist das neutrale Lipid Cholesterol und das 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid
und Cholesterol liegen in dem Komplex in einem molaren Verhältnis von
1:1 vor. Weitere bevorzugte Ausführungsformen
umfassen ein rekombinantes Expressionskonstrukt, das für humanes
CFTR codiert und ein Gemisch aus einem neutralen Lipid und einem
kationischen Lipid mit einem Verhältnis von DNA zu Lipid von
etwa 1:6 bis etwa 1:15 (μg
DNA:nMol Lipid). Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, worin die DNA,
die das rekombinante Expressionskonstrukt umfasst, in dem Komplex
in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 1 mg/ml vorliegt. In weiteren
bevorzugten Ausführungsformen
ist das kationische Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid
und das neutrale Lipid ist Dioleoylphosphatidylethanolamin und das
1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid und
Dioleoylphosphatidylethanolamin liegen in dem Komplex in einem Verhältnis von
1:1 vor. Weitere bevorzugte Ausführungsformen
umfassen ein rekombinantes Expressionskonstrukt und ein Gemisch
eines neutralen Lipids und eines kationischen Lipids mit einem Verhältnis von
DNA zu Lipid von etwa 1:1 (μg
DNA:nMol Lipid). Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, worin die DNA,
die das rekombinante Expressionskonstrukt umfasst, in der Formulierung
in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 5 mg/ml vorliegt.
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In
einer zweiten Ausführungsform
liefert die Erfindung Verfahren zum Einbringen eines rekombinanten Expressionskonstrukts
in eine Zelle, die Lungengewebe umfasst, in einem Lebewesen, wobei
das Verfahren den Schritt des Verabreichens der pharmazeutischen
Zusammensetzung der Erfindung an das Lebewesen durch intravenöse Injektion
umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das kationische
Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid. In
zusätzlichen
bevorzugten Ausführungsformen ist
das neutrale Lipid Cholesterol und das 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid
und Cholesterol liegen in dem Komplex in einem molaren Verhältnis von
1:1 vor. Weitere bevorzugte Ausführungsformen
umfassen ein rekombinantes Expressionskonstrukt und ein Gemisch
eines neutralen Lipids und eines kationischen Lipids mit einem Verhältnis von
DNA zu Lipid von etwa 1:6 bis etwa 1:15 (µg DNA:nMol Lipid). Besonders
bevorzugt sind Ausführungsformen,
worin die DNA, die das rekombinante Expressionskonstrukt umfasst,
in der Formulierung in einer Konzentration von etwa 0,5-1 mg/ml
vorliegt.
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In
einer anderen Hinsicht der zweiten Ausführungsform der Erfindung werden
Verfahren bereitgestellt zum Einbringen eines rekombinanten Expressionskonstrukts
in eine Zelle in einem Lebewesen die Milzgewebe umfasst, wobei das
Verfahren den Schritt des Verabreichens der pharmazeutischen Zusammensetzung
der Erfindung an ein Lebewesen durch intravenöse Injektion umfasst. In bevorzugten
Ausführungsformen
ist das kationische Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid.
In zusätzlichen
bevorzugten Ausführungsformen
ist das neutrale Lipid Dioleoylphosphatidylethanolamin und das kationische
Lipid und das neutrale Lipid liegen in einem molaren Verhältnis von
1:1 vor. Weitere bevorzugte Ausführungsformen umfassen
ein rekombinantes Expressionskonstrukt und ein Gemisch aus einem
neutralen Lipid und einem kationischen Lipid mit einem Verhältnis von
DNA zu Lipid von etwa 1:1 (µg
DNA:nMol Lipid). Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, worin die DNA,
die das rekombinante Expressionskonstrukt umfasst, in der Formulierung
in einer Konzentration von etwa 1-2,5 mg/ml vorliegt.
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In
weiteren Ausführungsformen
dieses Aspekts der Erfindung ist der DNA:Lipid-Komplex zielgerichtet auf peritoneale
Makrophagen durch Verabreichung durch intraperitoneale Injektion.
In diesen Ausführungsformen
ist das kationische Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid,
das neutrale Lipid ist Cholesterol, das kationische Lipid und das
neutrale Lipid liegen in einem molaren Verhältnis von etwa 1:1 vor, wobei
der Komplex aus einem rekombinanten Expressionskonstrukt und einem
Gemisch aus einem neutralen Lipid und einem kationischen Lipid ein
Verhältnis
von DNA zu Lipid von etwa 1:1 aufweist (µg DNA:nMol Lipid) und worin
die DNA-Konzentration in der DNA:Lipid-Formulierung etwa 1-2,5 mg/ml ist. In
zusätzlichen
Ausführungsformen
dieses Aspekts der Erfindung ist der DNA:Lipid-Komplex zielgerichtet
auf Milz-Makrophagen
und wird verabreicht durch intraperitoneale Injektion. In diesen
Ausführungsformen
ist das kationische Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid,
das neutrale Lipid ist Cholesterol, das kationische Lipid und das
neutrale Lipid liegen in einem Verhältnis von etwa 1:1 vor, wobei der
Komplex aus einem rekombinanten Expressionskonstrukt und einem Gemisch
aus einem neutralen Lipid und einem kationischen Lipid ein Verhältnis von
DNA zu Lipid von etwa 1:1 aufweist (µg DNA:nMol Lipid), wobei die
DNA-Konzentration in der DNA:Lipid-Formulierung etwa 1 bis 2,5 mg/ml
ist.
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Unter
diesem Aspekt liefert die Erfindung ebenfalls Verfahren zum Targeting
bzw. Anvisieren von Gentransfer in Pankreasgewebe durch intraperitoneale
Injektion. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das kationische Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid,
wobei das neutrale Lipid Dioleoylphosphatidylethanolamin ist, das
kationische Lipid und das neutrale Lipid in einem molaren Verhältnis von
etwa 1:1 vorliegen, wobei der Komplex aus einem rekombinanten Expressionskonstrukt
und einem Gemisch aus einem neutralen Lipid und einem kationischen
Lipid ein Verhältnis
von DNA zu Lipid von etwa 1:1 aufweist (µg DNA:nMol Lipid), und die
DNA-Konzentration in der DNA:Lipid-Formulierung ist etwa 1,5 bis
etwa 2,5 mg/ml.
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Die
Erfindung liefert ebenfalls ein Verfahren zum Einbringen eines rekombinanten
Expressionskonstrukts in eine Zelle, umfassend ein Gewebe, wie etwa
Gehirngewebe, in einem Lebewesen, wobei das Verfahren den Schritt
des Verabreichens der pharmazeutischen Zusammensetzung der Erfindung
an ein Lebewesen durch direkte Injektion, wie etwa direkte intracraniale
Injektion, umfasst. In bevorzugten Ausführungsformen ist das kationische
Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid
und das neutrale Lipid ist Cholesterol. Ebenfalls bevorzugt sind
Gemische des kationischen Lipids und des neutralen Lipids in einem
molaren Verhältnis
von etwa 1:1. Bevorzugte Komplexe umfassen einen Komplex aus einem
rekombinanten Expressionskonstrukt und einem Gemisch aus einem neutralen
Lipid und einem kationischen Lipid mit einem Verhältnis von
DNA zu Lipid von etwa 1:1 (µg
DNA:nMol Lipid). Die bevorzugte DNA-Konzentration in der DNA:Lipid-Formulierung ist
etwa 1-2,5 mg/ml in dieser Ausführungsform
der Erfindung.
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Spezifische
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden detaillierten
Beschreibung bestimmter bevorzugter Ausführungsformen und den Ansprüchen ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Graph, der die
Stabilität
von DNA:Lipid-Komplexen der Erfindung darstellt, untersucht durch
intravenöse
Verabreichung und Lungen-CAT-Assays über eine
Dauer von 11 Wochen.
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2 ist ein Graph eines Vergleichs
des Chloridaustritts in der Gegenwart und ohne Stimuli in Zellen, die
transfiziert sind mit humanen CFTRcodierenden Plasmidvektoren, komplexiert
mit EDMPC:Cholesterol.
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3 ist eine schematische
Darstellung des Plasmids p4119.
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4 ist ein Histogramm das
zeigt, dass Mäusen,
welchen CATcodierende Plasmide, komplexiert mit DOTIM:Cholesterol-Liposomen,
verabreicht wurde, CAT-Genexpression in der Lunge zeigten.
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5 zeigt Autoradiogramme
von Southern Blot-Hybridisierungsassays,
die durchgeführt
wurden an Mausgeweben, erhalten nach intravenöser Verabreichung von CAT-codierenden
DNA:Lipid-Komplexen der Erfindung.
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6 ist ein Histogramm das β-Galactosidaseexpression
in Mauslunge in 9 Versuchsmäusen
zeigt, welchen β-Galactosidase-codierende DNA:Lipid-Komplexe
der Erfindung verabreicht wurden.
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7 ist eine schematische
Darstellung des Plasmids pMB19.
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8 ist ein Graph, der die
Langzeit-, persistente Expression von CAT-Aktivität in Mauslunge
zeigt, die erhalten wird nach intravenöser Verabreichung von CAT-codierenden
DNA:Lipid-Komplexen der Erfindung.
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9 ist ein Histogramm, das
CAT-Genexpression in Gehirn zeigt, nachdem CAT-codierende DNA:Lipid-Komplexe
der Erfindung intracranial verabreicht wurden.
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10 ist ein Histogramm, das
die Gewebespezifität
von CAT-Genexpression
in DNA:Lipid-Komplexen zeigt, die intravenös (Proben 1 und 2) oder intraperitoneal
(Proben 4 und 5) verabreicht wurden.
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11 ist ein Histogramm, das
die Formulierungs-abhängige
Variabilität
des Ausmaßes
der Milzexpression von CAT nach intravenöser Verabreichung von DNA:Lipid-Komplexen
der Erfindung zeigt.
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12 ist ein Histogramm, das
Human-HLA-Antigen-Expression in Knochenmark, Milz und Lymphknoten
zeigt, nachfolgend auf intravenöse
Verabreichung verschiedener Formulierungen von DNA:Lipid-Komplexen
der Erfindung.
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13 ist eine Darstellung
von gewebespezifischem Targeting von CAT-codierender DNA, komplexiert
mit verschiedenen Liposomenkomplexen und intravenös verabreicht.
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14 ist ein Histogramm, das
CAT-Gen-Targeting auf peritoneale Makrophagen nach intraperitonealer
Injektion zeigt.
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15 ist ein Histogramm, das
Makrophagen-spezifisches Targeting durch Verabreichung von CAT-codierender
DNA unter Verwendung von DNA-Lipid-Komplexen
der Erfindung zeigt.
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16 ist ein Histogramm, das
Pankreas-spezifisches Targeting durch Verabreichung von CAT-codierender
DNA unter Verwendung von DNA:Lipid-Komplexen der Erfindung zeigt.
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17 ist ein Histogramm, das
Milz-spezifisches Targeting durch Verabreichung von CAT-codierender DNA
unter Verwendung von DNA-Lipid-Komplexen
der Erfindung zeigt.
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18 ist eine Darstellung
von Gewebe-spezifischem Targeting von CAT-codierender DNA, komplexiert
mit verschiedenen Liposomenkomplexen und intraperitoneal verabreicht.
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19 ist ein Histogramm, das
CAT-Genexpression in humanem Prostatagewebe zeigt, worin CAT-codierende
DNA unter Verwendung von DNA:Lipidkomplexen der Erfindung direkt
ex corpora verabreicht wurde.
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20 ist ein Histogramm, das
ein Vergleich von Milz-spezifischem und Lungen-spezifischem Targeting
von DNA:Lipid-Komplexen der Erfindung unter Verwendung intravenöser und
intraperitonealer Verabreichungsrouten zeigt.
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21 zeigt die Ergebnisse
von RT-PCR transfizierten Lungengewebesektionen, wobei transgene Sequenzen
gezeigt werden, die spezifisch gerichtet sind auf vaskuläre endotheliale
Zellen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
vorliegende Erfindung liefert Materialzusammensetzungen und Verfahren
zum Erleichtern des Eintritts von Nukleinsäuren in Zellen, insbesondere
von rekombinanten Expressionskonstrukten, die für funktionale Gene codieren.
Für die
Zwecke dieser Erfindung soll der Ausdruck "rekombinantes Expressionskonstrukt" ein replizierbares
DNA-Konstrukt umfassen, umfassend eine Nukleinsäure, die für ein funktionales Gen oder Fragment
davon codiert, operabel verbunden mit geeigneten Kontrollsequenzen,
die in der Lage sind zum Bewirken der Expression des Gens in einer
geeigneten Wirtszelle. Im Besonderen ist vorgesehen, dass in die Definition
eines "Gens" Ausführungsformen
fallen, umfassend cDNA- und Genom-DNA-Sequenzen funktionaler Gene,
als auch chimäre
Hybride davon. Ebenfalls sollen in den Bereich des rekombinanten
Expressionskonstrukts der Erfindung Fragmente oder Mutanten solcher
Gene fallen, welche bei Expression die Funktion eines endogenen
Gens in einer Zelle inhibieren oder unterdrücken können, einschließlich, inter
alia, trans-dominante Mutanten, Antisense-Genfragmente und Ribozyme.
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In
den rekombinanten Expressionskonstrukten, wie sie durch die vorliegende
Erfindung bereitgestellt werden, werden die Notwendigkeit solcher
Kontrollsequenzen variieren in Abhängigkeit von den Wirts- und Zelltypen,
die ausgewählt
werden und den gewählten
Transformationsverfahren. Im Allgemeinen umfassen Kontrollsequenzen
einen Transkriptionspromotor, optional oder daneben Transkriptionskontrollsequenzen,
wie etwa Transkriptionsfaktorbindungsdomänen, Enhancersequenzen und
andere eukaryotische "Operator"-Sequenzen, um Transkription
zu steuern, eine Sequenz, die codiert für geeignete mRNA ribosomale
Bindungsstellen, und Sequenzen, welche die Terminierung der Transkription
und Translation steuern. Siehe Sambrook et al., 1990, Molecular
Clonina: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor Press: New York).
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Vektoren,
die geeignet sind zum Durchführen
der vorliegenden Erfindung umfassen Plasmide, Viren (einschließlich Phage),
Retroviren und integrierbare DNA-Fragmente (d.h. Fragmente, die
in das Wirtsgenom durch homologe oder nichthomologe Rekombination
integrierbar sind). Ebenfalls geeignet sind Vektoren, welche sich
autonom in Wirtszellen replizieren. Geeignete Vektoren werden Replikations-
und Kontrollsequenzen enthalten, welche von Spezies abgeleitet sind,
die kompatibel sind mit der vorgesehenen Expressionswirtszelle.
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Die
rekombinanten Expressionskonstrukte der vorliegenden Erfindung sind
geeignet zur Gentherapie und im Besonderen zum Zuführen exogener,
funktionaler Kopien eines defekten Gens zu einem spezifischen Gewebeziel
in vivo. Siehe allgemein Thomas & Capecchi,
1987, Cell 51: 503-512; Bertling, 1987, Bioscience Reports 7: 107-112;
Smithies et al., 1985, Nature 317: 230-234.
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Die
Erfindung liefert Komplexe rekombinanter DNA-Konstrukte, die für funktionale
Gene oder Fragmente davon codieren und ebenfalls ein Gemisch aus
einem kationischen Lipid und einem neutralen Lipid umfassen. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung soll der Ausdruck "kationisches Lipid" Lipide umfassen, welche bei physiologischem
pH-Wert positiv geladen sind, und im Spezielleren konstitutiv positiv
geladene Lipide, umfassend z.B. einen quarternären Ammoniumsalzrest.
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Im
Besonderen liefert die Erfindung Stickstoff-enthaltende von Imidazolinium
abgeleitete kationische Lipide mit der Formel:
worin jedes aus R und R
1 unabhängig
eine geradkettige, aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit von
einschließlich
11 bis 29 Kohlenstoffatomen ist. Bevorzugt sind diejenigen Kationen,
worin jedes aus R und R
1 unabhängig einschließlich 13
bis 23 Kohlenstoffatome aufweist. Die R- und R
1-Gruppen
sind gesättigt
oder ungesättigt
mit einer oder mehreren ethylenisch ungesättigten Bindungen, und sind
geeigneterweise die gleichen oder sind verschieden voneinander.
Beispielhafte R
1-Gruppen umfassen Lauroyl,
Myristoyl, Palmitoyl, Stearoyl, Linoleoyl, Eicosanoyl, Tricosanoyl
und Nonacosanoyl. In bevorzugten Ausführungsformen ist das kationische
Lipid 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid (hier
abgekürzt
als DOTIM).
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Die
kationischen Lipide, die die Liposomenformulierungen der Erfindung
umfassen, können
synthetisiert werden durch eine Umlagerungsreaktion. Diese Reaktion
umfasst Synthese von DOTIM aus N,N-bis(2-Hydroxyethyl)ethylendiamin über ein
Amino-geschütztes
diacyliertes Zwischenprodukt zu dem gewünschten Produkt. Das Verfahren
umfasst im Allgemeinen Synthese eines Imidazoliumions durch Erhitzen einer
Vorläuferverbindung
der Formel:
in einem organischen Lösungsmittel
auf eine Temperatur über
dem Siedepunkt von Wasser, worin jedes aus R und R
1 unabhängig eine
organische Gruppe darstellt, sodass die Vorläuferverbindung löslich ist
in dem Lösungsmittel
und R und R
1 stabil sind gegenüber Reaktion
in dem Lösungsmittel
bei der Temperatur. Im Besonderen werden Imidazolinium-umfassende
kationische Lipide der Erfindung hergestellt gemäß dem folgenden Reaktionsschema:
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In
diesem Reaktionsschema ist X eine Aminoschutzgruppe, die vorzugsweise
mit einer sekundären Aminogruppe
reagiert und diese schützt
in der Gegenwart einer Hydroxylgruppe, vorzugsweise eine, die entfernbar
ist durch saure Hydrolyse (z.B. mit einer starken Säure, wie
etwa HCl); X' ist
der Vorläufer
der X-Schutzgruppe
(z.B. ist X' ein
Anhydrid oder ein Säurechlorid,
worin X eine Acylgruppe ist); RCOZ ist ein Säurechlorid (Z ist Cl) oder
ein Anhydrid (Z ist RCOO), worin R definiert ist als entweder R
oder R1; und HY ist eine starke Säure (z.B.
Schwefelsäure
oder ein Derivat davon oder ein Halogenwasserstoff). Eine bevorzugte
Aminoschutzgruppe ist t-Butyloxycarbonyl (von di-t-Butylpyrocarbonat).
Bevorzugte Acylierungsgruppen sind Säurechloride von Fettsäuren (wie
etwa Fettsäuresubstituenten
des hier beschriebenen Imidazoliniums). Eine bevorzugte Säure für die Umlagerungs-
und Entschutzschritte des präparativen
Schemas, das oben offenbart ist (und welches in einem einzelnen
Schritt kombiniert sein kann) ist HCl. Wärme für die Umlagerungsreaktion wird
vorzugsweise bereitgestellt durch Rückfluss in einem Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt im Bereich von 100 °C bis 200 °C, bevorzugter im Bereich von
100 °C bis
150 °C.
Das anfängliche
Imidazoliniumion wird als ein Hydroxidsalz und/oder ein Chloridsalz
(wenn HCl als die starke Säure
verwendet wird) gebildet, jedoch kann das Anion durch eine Austauschreaktion
ersetzt werden. Das spezifische Reaktionsschema ist unten gezeigt:
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Das
Schema ist nicht begrenzt auf die explizit offenbarten Imidazoliniumverbindungen,
die die Formulierungen der Erfindung umfassen. Dieses Reaktionsschema
liefert ein allgemeines Protokoll für die Herstellung von Imidazoliniumverbindungen
der Formel:
worin X
1 den
Rest einer Acylgruppe nach der Umlagerungsreaktion, wie gezeigt,
darstellt (von H in eine komplexe organische Gruppe), während X
2 und X
3 unabhängig H oder
eine organische Gruppe darstellen. X
2 würde anfänglich R-CO- darstellen, jedoch
diese Gruppe könnte
entfernt oder ersetzt werden durch eine andere organische Gruppe
unter Verwendung von chemischen Standardreaktionen; da eine der
beiden potenziellen Hydroxylgruppen in dem Anfangsprodukt bereits
geschützt
ist, kann die Synthese von Verbindungen, in welchen X
2 und
X
3 verschiedene Gruppen darstellen, leicht
verwirklicht werden. Ionen, worin sowohl X
2 als
auch X
3 H darstellen, sind bevorzugt, da
diese verwendet werden können
bei der Synthese zahlreicher Imidazoliniumverbindungen. Wenngleich
es keine besondere Begrenzung der Struktur der drei "X"-Gruppen bei der allgemeinen Synthese
gibt, die verschieden sind von denjenigen, die durch Löslichkeit
oder Reaktivität
unter den Erhitzungsbedingungen, die für die Reaktion verwendet werden
(welche leicht ersichtlich sein werden) benötigt werden, sind bevorzugte
organische Gruppen Kohlenwasserstoffgruppen mit 30 oder weniger
Kohlenstoffen und ihre oxygenierten Produkte (insbesondere Fettsäuren und
ihre Reaktionsprodukte), wie früher
beschrieben, als auch andere Kohlenwasserstoffgruppen und oxygenierte
Produkte, die 15 oder weniger Kohlenstoffatome enthalten, vorzugsweise
10 oder weniger, bevorzugter Kohlenwasserstoffgruppen, die nicht
mehr als einen Phenylring enthalten, wobei der Rest der Kohlenwasserstoffgruppe
aus Alkylgruppen besteht, insbesondere Alkylgruppen mit 5 oder weniger
Kohlenstoffen). Aus organischen Gruppen gebildete oxygenierte Kohlenwasserstoffgruppen
sind vorzugsweise Carbonsäuren,
Alkohole, Ester, Ether, Ketone und Aldehyde, die nicht mehr als
eine solche funktionale Gruppe pro organischer Gruppe enthalten.
Beispiele von Imidazoliniumionen, die durch die oben beschriebene
Synthese beschrieben werden können
(mit weiterer Modifikation der Hydroxylgruppen unter Verwendung
einfacher organischer Reaktionen), umfassen 1,3-Dihydroxyethylimidazolinium,
1-Methoxyethyl-3-hydroxyethylimidazolinium,
1-Hydroxyethyl-2-phenyl-3-methylcarboxyethylimidazolinium,
1,3-Dimethoxyethoxyethylimidazolinium, 1,3-Hydroxyethyl-2-tridecylimidazolinium
und 1-Hydroxyethyl-2-cis, cis-8,11-Heptadecyldienyl-3-oleoyloxyethylimidazolinium.
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Da
die Reaktion eine einfache Selbstkondensationsreaktion mit der Eliminierung
von Wasser ist, sind das Lösungsmittel
und/oder andere Reaktionsbedingungen für die Gesamtreaktion nicht
wichtig. Jedes Lösungsmittel,
das die Vorläuferverbindung
lösen wird
und das einen Siedepunkt über
demjenigen von Wasser (unter den Druckbedingungen der Reaktion,
welche nicht begrenzend sind) aufweist, kann verwendet werden. Wenn
ein Katalysator verwendet wird, um die Reaktion zu beschleunigen,
ist ein protisches Lösungsmittel
bevorzugt, um leichteren Protonenaustausch bereitzustellen. Ethylenglycol
und andere Alkohole mit einem Siedepunkt über 100 °C sind bevorzugt.
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Eines
der explizit offenbarten kationischen Lipide der Erfindung (bezeichnet
als DOTIM) ist ebenfalls kommerziell erhältlich (Avanti Polar Lipids,
Alabama).
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Kationische
Lipide sind besonders geeignet als Träger für anionische Verbindungen,
insbesondere polyanionische Makromoleküle, wie etwa Nukleinsäuren. Da
kationische Lipide positiv geladen sind, kann ein starker Ladungskomplex
gebildet werden zwischen einem kationischen Lipidträger und
einer polyanionischen Nukleinsäure,
was zu einem Lipidträgernukleinsäurekomplex
führt,
der direkt verwendet werden kann für systemische Zuführung in
einen Säuger
oder eine Säugerzelle.
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Neutrale
Lipide sind im Gegensatz zu den kationischen Lipiden der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass sie elektrochemisch neutral sind, wenngleich
diese Definition eine Protonierung derartiger Lipide zum Herstellen
eines positiv geladenen Salzes unter bestimmten Bedingungen nicht
ausschließt.
Ausdrücklich
sind innerhalb von dieser Definition inter alia Steroide umfasst,
wie etwa Cholesterol und Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE).
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Komplexe
aus DNA und Gemischen kationischer und neutraler Lipide der Erfindung
sind gekennzeichnet durch eine Anzahl von Parametern, die spezifisch
sind für
die Bildung derartiger Komplexe. Diese umfassen die Identität des kationischen
Lipids und des neutralen Lipids; das Verhältnis von kationischem Lipid
zu neutralem Lipid; die Konzentration von DNA in dem Komplex; das
Verhältnis
von DNA zu Lipid; DNA-Reinheit; kationische Liposomengröße; Verfahren
zum Herstellen von Liposomen; die Verfahren zum Herstellen der DNA:Lipid-Komplexe;
und andere Variablen. Bevorzugte Kombinationen kationischer und
neutraler Lipide umfassen 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid
und Cholesterol und 1-(2-(Oleoyloxy)ethyl)-2-oleyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid
und Dioleoylphosphatidylethanolamin. Ein bevorzugtes molares Verhältnis dieser
Lipide ist 1:1. Die DNA-Konzentration in den Formulierungen der
Erfindung ist von etwa 0,5 mg/ml bis etwa 5 mg/ml, bevorzugter von
etwa 0,5 mg/ml bis etwa 2,5 mg/ml. DNA:Lipid-Verhältnisse
sind vorzugsweise von 1:1 (µg
DNA/nmol Lipid) für
Formulierungen, die intraperitoneal oder durch direkte Injektion
injiziert werden sollen, bis von etwa 1:6 bis 1:15 (µg DNA/nmol
Lipid) für
Präparationen,
die intravenös
injiziert werden sollen. Die DNA-Reinheit hat eine direkte Wirkung auf
die Liposomenkomplexbildung, jedoch DNAs mit einer Reinheit von
etwa 15 % bis etwa 100 % sind geeignet zur Komplexbildung. DNA mit
einer Reinheit von 90 bis 100 % gemäß HPLC werden bevorzugt in
DNA:Lipid-Komplexen in einem Bereich von 1:12 bis 1:15 µg DNA/nmol
Lipid verwendet.
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Die
verschiedenen Lipidträger-Nukleinsäure-Komplexe,
worin der Lipidträger
ein Liposom ist, werden unter Verwendung von Verfahren hergestellt,
die in der Technik allgemein bekannt sind. Die Mischbedingungen können optimiert
werden durch visuelle Untersuchung des resultierenden Lipid-DNA-Gemischs,
um festzustellen, dass keine Präzipitation
oder Aggregation auftritt. Um die Lipid-DNA-Komplexe sichtbarer zu machen, können die
Komplexe mit einem Farbstoff angefärbt sein, welcher an sich keine
Aggregation bewirkt, jedoch welcher entweder die DNA oder das Lipid
färben
wird. Zum Beispiel kann Sudan-Schwarz (welches Lipid färbt) verwendet
werden als eine Hilfe zum Untersuchen des Lipid-DNA-Gemischs, um zu bestimmen, ob Aggregation
aufgetreten ist. Die Teilchengröße kann
ebenfalls mit in der Technik bekannten Verfahren untersucht werden,
einschließlich
Elektronenmikroskopie, Laserlichtstreuung, CoulterTM-Zählung/Größenbestimmung, und dgl. Kügelchen
mit Standardgröße können verwendet
werden, um Instrumente zur Bestimmung von Liposomen oder Komplexen,
die sich bilden, zu kalibrieren.
-
"Lipidträger-Nukleinsäurekomplex" bedeutet eine Nukleinsäuresequenz,
wie oben beschrieben, im Allgemeinen gebunden an eine Lipidträgerpräparation,
wie unten diskutiert. Die Lipidträgerpräparation kann auch andere Substanzen
oder Cofaktoren umfassen. Darüber
hinaus kann der Lipidträger-Nukleinsäure-Komplex Targetingmittelumfassen,
um den Komplex speziellen Zell- oder Gewebetypen zuzuführen. Im
Allgemeinen wird das Nukleinsäurematerial
zu einer Suspension vorgebildeter Liposomen zugegeben, welche multilamellare
Vesikel (MLV) oder kleine unilamellare Vesikel (SUV) sein können, üblicherweise
SUV, gebildet durch Beschallen oder durch Extravasation durch Polycarbonatmembranen
mit geeigneten Größen. Die
Liposomen an sich werden hergestellt aus einem getrockneten Lipidfilm,
der resuspendiert wird in einer geeigneten Mischlösung, wie
etwa sterilem Wasser oder einer isotonen Pufferlösung, wie etwa 10 mM Tris/NaCl
oder 5 % Dextrose in sterilem Wasser, und Beschallen, um die Liposomen
zu bilden. Dann werden die Lipidträger im Allgemeinen direkt mit
der DNA gemischt.
-
Mischen
und Herstellen des Lipid-DNA-Komplexes kann kritisch beeinflusst
werden durch die Abfolge, mit welcher das Lipid und die DNA vereinigt
werden. Im Allgemeinen ist es bevorzugt (um Aggregation zu minimieren)
das Lipid zu der DNA in Verhältnissen
von DNA:Lipid von bis zu 1:2, einschließlich (Mikrogramm DNA:Nanomol
kationisches Lipid) zu geben. Wenn das Verhältnis von DNA:Lipid 1:4 oder
höher ist,
werden im Allgemeinen bessere Resultate erhalten durch Zugeben der
DNA zu dem Lipid. In jedem Fall sollte das Mischen rasch erreicht
werden durch Schütteln
oder Vortexen für
kleine Volumina und durch die Verwendung von Schnellmischsystemen
für große Volumina.
Der flüssige
Träger
und die DNA-Form sind ein sehr stabiler Komplex aufgrund der Bindung
der negativ geladenen DNA an die kationischen Lipidträger. Die
DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung finden Anwendung mit kleinen Nukleinsäurefragmenten,
als auch mit großen
Regionen von DNA (≥ 30
kb).
-
Aggregation
des Lipid-Nukleinsäure-Komplexes
wird verhindert durch Steuern des Verhältnisses von DNA zu Lipidträger, Minimieren
der Gesamtkonzentration von DNA:Lipidträger-Komplex in Lösung (üblicherweise
weniger als 5 mg DNA/ml-Lösung)
und Vermeidung der Verwendung von Chelatisierungsmitteln, wie etwa
EDTA und/oder wesentlicher Mengen Salz, von welchen beide dazu neigen,
die Makroaggregation zu fördern.
Der bevorzugte Exzipient ist Wasser, Dextrose/Wasser und eine andere
Lösung
mit geringer oder keiner Ionenstärke.
Darüber
hinaus sollte das Volumen auf das Minimum eingestellt sein, das
erforderlich ist zur Injektion in den Wirtssäuger, während gleichzeitig Sorge dafür getragen
wird, die Lösung
nicht zu konzentriert zu machen, sodass sich Aggregate bilden.
-
Die
Größe der DNA:Lipid-Komplexe
der Erfindung kkann gemäß herkömmlicher Techniken,
in Abhängigkeit
von der gewünschten
Größe, eingestellt
werden. Für
intravenöse
oder intraperitoneale Zuführung
weisen die Komplexe der Erfindung vorzugsweise 150 bis 300 nm Durchmesser
auf.
-
Die
DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung haben Anwendbarkeit beim Vermitteln
der wirkungsvollen Zuführung
der rekombinanten Expressionskonstrukte der Erfindung, Codieren
funktionaler Gene oder Fragmente davon, in eukaryotischen, vorzugsweise
Säuger-,
am bevorzugtesten humanen Zellen. DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung
sind geeignet zum Erreichen von Gentransfer in vitro, unter Verwendung
von etablierten Techniken. Insbesondere sind die DNA:Lipid-Komplexe, die durch
diese Erfindung bereitgestellt werden, und die Verfahren zum Verabreichen
der DNA:Lipid-Komplexe, die hier bereitgestellt werden, geeignet
zum spezifischen Zuführen
rekombinanter Expressionskonstrukte der Erfindung in spezielle Gewebe
und Zellen, die diese Gewebe umfassen, in vivo, wobei ein Targeting
dieser Gene auf spezielle Gewebe bereitgestellt wird. Diese Eigenschaften
der pharmazeutischen Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden
Erfindung sorgen für
die Realisierung praktischer Gentherapie, wobei z.B. ein besonders
defizientes Gen erneuert wird durch die Einführung einer funktionalen Kopie
des normalen entsprechenden Gens in die Zellen des betroffenen Gewebes,
ohne die nicht-spezifische ungeeignete Einführung des Konstrukts in andere
Zellen oder Gewebe des Körpers.
-
Daher
liefert die Erfindung Verfahren und pharmazeutische Zusammensetzungen
mit einer Anzahl von Vorteilen gegenüber dem Stand der Technik.
Die Liposomen und Lipidkomplexe der Erfindung sind in Menschen ausgiebig
untersucht worden und sie sind nicht immunogen, relativ untoxisch
und nicht infektiös.
Diese Komplexe sind stabil, wie durch die experimentellen Ergebnisse
in 1 gezeigt. Ein besonderer
DNA:Lipid-Komplex (DOTIM:Cholesterol (1:1), komplexiert mit einem
CAT-codierenden Plasmid bei einem DNA:Lipid-Verhältnis von 1:6 und einer DNA-Konzentration
von 0,625 mg/ml) wurde hergestellt und wöchentlich über 11 Wochen getestet durch
Injektion in die Schwanzvene von ICR-Mäusen. CAT-Aktivität wurde
dann in der Mauslunge bestimmt unter Verwendung von unten im einzelnen
beschriebenen Protokollen. Die Figur zeigt Ergebnisse, die zeigen,
dass diese Präparation über den
Verlauf des Versuchs stabil war, wobei im Wesentlichen identische
Gehalte CAT-Gen-Expression zu allen getesteten Zeitpunkten erhalten
wurden.
-
Die
DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung haben zusätzliche Vorteile gegenüber dem
Stand der Technik. Rekombinante Expressionskonstrukte jeder praktikablen
Größe können verwendet
werden, wobei keine Begrenzung auf große Plasmidgröße besteht,
aufgrund des Fehlens des Verpackens der DNA in das Genom eines Vektororganismus,
wie etwa einen Retrovirus oder einen Adenovirus. Gentransfer kann
erreicht werden in sich nicht teilenden Zellen im Unterschied zu
Systemen nach dem Stand der Technik, welche auf viralen Vektoren
beruhen, deren Lebenszyklus erforderte, dass die infizierten Zellen
sich teilen. Zusätzlich
kann die spezifische Formulierung der DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung
geändert
werden, um das Targeting und die Dauer der Genexpressionswirkung
zu beeinflussen. Die DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung sind ebenfalls
für viele Zuführungsrouten
zugänglich
und neigen weniger dazu die Sicherheitsprobleme mit sich bringen,
die mit Zuführungssystemen
auf viraler Basis verbunden sind.
-
Die
DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung können einem Lebewesen verabreicht
werden, um eine Zuführung
funktionaler Gene in spezifische Gewebe durch eine geeignete therapeutische
Routine zu bewirken, einschließlich
intravenöser,
intraperitonealer, subkutaner oder intramuskulärer Injektion, als auch direkte
Injektion in Zielgewebe. Typischerweise werden die DNA:Lipid-Komplexe
der Erfindung in Lösung
injiziert, worin die Konzentration der DNA, die zuzuführen ist,
die Menge des zu verabreichenden Komplexes diktiert. Diese Menge
wird variieren mit dem anzuvisierenden Gewebe und der Effizienz
der anvisierten DNA, der erforderlichen Konzentration für die gewünschte Wirkung,
der Anzahl von Verabreichungen und dgl.
-
Die
Verfahren und pharmazeutischen Zusammensetzungen sind besonders nützlich und
geeignet zum Einbringen funktionaler humaner Gene, insbesondere
humaner CFTR, in Lungengewebe. Diese Verfahren und pharmazeutischen
Zusammensetzungen haben daher Anwendbarkeit bei der Behandlung von
Erkrankungen von Menschen, einschließlich zystischer Fibrose und
chronischer Bronchitis.
-
Die
folgenden Beispiele zeigen bestimmte Aspekte der oben beschriebenen
Verfahren und vorteilhafte Ergebnisse. Die folgenden Beispiele sind
nur zur Veranschaulichung gezeigt und in keinerlei Hinsicht sollen sie
begrenzend sein.
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BEISPIEL 1
-
Herstellung von DOTIM: Cholesterol
(1:1) kleine unilamellare Vesikel
-
In
einen 1 I-Rundkolben wurden 500 µmol Cholesterol in einem Überschuss
Chloroform gelöst
und dann wurden ebenfalls 500 µmol
DOTIM ebenfalls in einem Überschuss
Chloroform gelöst.
Die Menge DOTIM wurde durch Hochdruckflüssigchromatographie (HPLC)
oder durch UV-Spektroskopie bei 237 nm bestimmt.
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Nach
kurzem, vorsichtigem Mischen wurde der Kolben auf einer Rotationsverdampfervorrichtung
angebracht und Chloroform unter langsamer Geschwindigkeit und Wasservakuumbedingungen
abgezogen bis nahezu das gesamte Lösungsmittel verdampft war.
Das Verdampfen wurde bei maximaler Rotationsgeschwindigkeit unter
Verwendung einer Vakuumpumpe abgeschlossen, um das Lipidgemisch
vollständig
zu einem dünnen
Film an der Wand des Rundkolbens zu trocknen.
-
Als
ein Zwischenschritt zur Bildung der Titelzusammensetzung wurden
multilamellare Vesikel (MLV) aus diesem Film hergestellt durch Zugabe
von 16 ml Endotoxin-freiem Wasser in den Kolben, welcher dann erwärmt wurde
auf 37 °C
in einem Wasserbad unter leichtem Drehen mit der Hand. Die so gebildeten
MLV wurden aus dem Kolben entfernt unter Verwendung einer 9 Zoll-Pasteur-Pipette
und in ein 20 mm-Schraubdeckelgläschen
bei Raumtemperatur übergeführt. Der Kolben
wurde von verbleibenden MLV durch Waschen mit einem zusätzlichen
ml Endotoxin-freiem Wasser gereinigt, welches zu den zuvor aus dem
Kolben übergeführten 16
ml gegeben wurde. Diese Lösungen
wurden gemischt und gleiche Aliquote in 20 16 ml-Schraubdeckelgläschen unter
Verwendung einer Pasteur-Pipette hergestellt.
-
MLV
wurden in die SUV der Titelverbindung durch Beschallen übergeführt. Jedes
der 16 ml-Schraubdeckelgläschen,
welche MLV enthielten, wurde einzeln in einem Schallwasserbad angeordnet,
welches bei 36 °C
gehalten wurde, für
5 min. und die Temperatur des Bades wurde vor dem Einbringen von
jedem Gläschen überprüft. Beschallte
Tröpfchen
innerhalb jedes Gläschens
wurden durch kurzes Vortexmischen gesammelt und die einzelnen Lösungen von
SUV wurden dann in einem einzelnen 20 mm-Schraubdeckelgläschen unter Verwendung
einer 9 Zoll-Pasteur-Pipette vereinigt und dann unter Verwendung
eines 0,2 Mikrometer Einwegfilters (Nalgene) filtriert. Schließlich wurde
eine Menge einer Endotoxin-freien Lösung von 25 % Dextrose in Wasser,
gleich einem Viertel des Endvolumens der SUV, in das Gläschen der
SUV gegeben. Dies führte
zu einer Suspension von SUV, umfassend 20 mM DOTIM und 20 mM Cholesterol
(40 mM Gesamtlipid) in einer 5 %-igen Dextroselösung, welche bei 4 °C bis zur
Anwendung gehalten wurde.
-
BEISPIEL 2
-
Plasmid-DNA-Herstellung
im großen
Maßstab
-
Plasmid-DNA
wurde in großen
Mengen (d.h. Milligramm) hergestellt unter Verwendung einer Modifikation
des alkalischen Lyseverfahrens (Sambrook et al., 1990, ibid). Kurz
gesprochen, wurde eine einzelne Bakterienkolonie für 12-18
Stunden oder über
Nacht in 15 ml TB-Kulturlösung
(47 g/l TB (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO)/8 % Glycerol) ergänzt mit
100 µg/ml
Carbenicillin bei 37 °C
unter Schütteln
(250 UpM) gezüchtet.
2-2,5 ml dieser Kultur wurden dann zu 400 ml TB (ergänzt mit
100 µg/ml
Carbenicillin) in jedem von sechs 2 I-Kolben (für insgesamt 2,4 L Kultur) und
bei 37 °C
unter Schütteln über Nacht
(16-18 h) gezüchtet.
-
Nach
Wachstum über
Nacht wurden die Bakterien durch Zentrifugation für 10 min.
bei 4 °C
in einer Beckman J2-MI-Zentrifuge gesammelt, die ausgestattet war
mit einem JA-10-Rotor. Das Bakterienpellet in jeder Zentrifugenflasche
wurde vorsichtig in 20 ml einer eiskalten Lösung von 50 mM Dextrose in
25 mM HCl-Puffer
(pH-Wert 8)/10 mM EDTA, resuspendiert. Zu den resuspendierten Bakterienzellpellets
wurden 40 ml einer frisch hergestellten Lösung von 0,2 N NaOH/1 % Natriumdodecylsulfat
bei Raumtemperatur gegeben, was zu Zelllyse bei vorsichtiger Bewegung
dieses Gemisches auf Eis für
etwa 5 min führte.
Nachdem die zugegebene Lyse-Lösung
sorgfältig.
in die Bakteriensuspension gemischt war und die Zellen lysiert waren,
ließ man
das Gemisch bei Raumtemperatur für
5 min stehen. Zu diesem Gemisch lysierter Bakterien wurden 20 ml
einer eiskalten Lösung
von 3M Kaliumacetat gegeben, welche in die lysierte Bakterienlösung vorsichtig
von Hand gemischt wurde und dann auf Eis für 10 min aufbewahrt wurde.
Es bildete sich ein flockiges weißes Präzipitat, umfassend bakterielle
chromosomale DNA, RNA und SDS/Protein/Membran-Komplexe, welche aus der Lösung entfernt
wurden durch Zentrifugieren bei 8000 Upm für 15 min bei 4 °C in dem
JA-10-Rotor, wie oben.
-
Nach
Zentrifugation wurde der Überstand
unter Filtrieren durch ein Miracloth in 250 ml Zentrifugenflaschen übergeführt und
50 ml Isopropanol bei Raumtemperatur zugegeben, gemischt und inkubiert
für 10
min. Das Plasmid-DNA-Präzipitat
wurde durch Zentrifugation bei 5000 Upm für 10 min bei Raumtemperatur
in einem JA-14 Rotor (Beckman) gewonnen. Der Alkoholenthaltende Überstand
wurde dekantiert und restlicher Überstand
durch Vakuumabziehen entfernt.
-
Die
Plasmid-DNA-Pellets wurden resuspendiert in 6 ml einer Lösung aus
6 mM Tris-HCl (pH-Wert 8) und in 50 ml-Zentrifugengläschen unter
Lösen übergeführt. In
jedes Gläschen
wurde ein gleiches Volumen von kaltem (-20 °C) 5M LiCl gegeben, die Lösungen von
Hand gemischt und dann bei 8000 Upm für 10 min bei Raumtemperatur
in einem JA-20-Rotor (Beckman) zentrifugiert. Die Überstandslösung von
jedem Gläschen wurde
in ein frisches Gläschen übergeführt und
dann die Plasmid-DNA repräzipitiert
durch die Zugabe eines gleichen Volumens Isopropanol, gemischt und
gesammelt durch Zentrifugation bei 5000 Upm für 10 min bei Raumtemperatur
in einem JA-20-Rotor. Die Alkoholenthaltende Überstandslösung wurde dann dekantiert, restlicher
Alkohol durch Abziehen entfernt und die Plasmid-DNA-Pellets wurden
für 5 min
an Luft trocknen gelassen.
-
Verunreinigende
Bakterien-RNA wurde von der Plasmid-DNA entfernt durch Lösen der
Pellets in 1 ml 10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8), Zugeben von etwa 0,5
bis 0,75 µg
Pankreas-RNAase pro ml, gefolgt durch Inkubieren des Gemischs bei
37 °C für 1 h. Das
Verschwinden von RNA wurde durch Analyse mit Ethidiumbromidgefärbtem Agarosegel
bestimmt (siehe Sambrook et al. ibid). Plasmid-DNA wurde gereinigt
durch Phenol-Chloroform-Extraktion. Kurz gesprochen, wurde zu jedem
Aliquot von Plasmid-DNA-Lösung
ein gleiches Volumen Tris-gesättigtes
Phenol:Chloroform (1:1) gegeben, die unmischbaren Lösungen durch
Vortexen gemischt und in einer Labortischmikrofuge für 5 min
bei Raumtemperatur zentrifugiert. Die wässrige (obere) Schicht wurde
entfernt, in ein frisches Mikrofugengläschen übergeführt und Extraktion mit Phenol:Chloroform mindestens
zweimal wiederholt. Diese Extraktionen wurden gefolgt von zwei Extraktionen
der wässrigen Schicht
mit Tris-gesättigtem
Chloroform. Plasmid-DNA
wurde durch Präzipitation
konzentriert, unter der Zugabe von 5M Natriumacetat, bis zu einer
Endkonzentration von 0,3 M, und die Zugabe von zwei Volumina kaltem (-
20 °C) absolutem
Ethanol. Man ließ DNA
in dieser Lösung
bei -20 °C
für 1 h
oder über
Nacht präzipitieren.
-
Nach
Präzipitation
wurde Plasmid-DNA durch Zentrifugation bei etwa 6000 Upm in einer
klinischen Mikrozentrifuge gesammelt. Der Alkohol-enthaltende Überstand
wurde durch Vakuum abgesaugt und das Pellet zweimal mit 70 Ethanol/Wasser
(4 °C) gewaschen.
Die gewaschenen Pellets wurden an Luft für mindestens 30 min. getrocknet.
Plasmid-DNA-Pellets wurden in insgesamt 6 ml einer Lösung aus
10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8) gelöst
und die Konzentration bestimmt durch spektrophotometrische Analyse
einer 1-zu-200-Verdünnung des
gewonnenen Plasmids bei A260.
-
BEISPIEL 3
-
Herstellung von DNA:LIPID-Komplexen
-
DOTIM:Cholesterol:Plasmid-DNA-Liposomen
wurden wie folgt hergestellt. Ein DOTIM:Cholesterol-Gemisch (1:1,
20 µmol/µl jedes
Lipids) wurde hergestellt wie in Beispiel 1 oben beschrieben. Komplexe
mit Plasmid-DNA wurden in DNA:Lipid-Verhältnissen
von 1:1 und 1:6 hergestellt. DNA und DOTIM:Cholesterol wurden jeweils
zuerst von den Aufbewahrungsbedingungen (-20 °C für DNA, 4 °C für Liposomenformulierungen) über den
Verlauf von etwa 1,5 h auf Raumtemperatur vor der Anwendung gebracht.
Die DNA-Konzentration in den Komplexpräparationen waren optimalerweise
100-550 µg/200 µl Komplexlösung (für Verhältnisse von
1:1 DNA:Lipid) und 100-150 µg/µl Komplex
(für Verhältnisse
von 1:6 DNA:Lipid). Die DNA-Konzentrationen wurden typischerweise
unmittelbar vor der DNA:Lipid-Komplexbildung durch Ultraviolettspektrometrie,
wie in Beispiel 2 beschrieben, bestimmt. DOTIM:Cholesterol-Gemische
wurden typischerweise bei einer Gesamtlipidkonzentration von 40 µmol/ml,
entsprechend 20 µmol/ml
DOTIM und 20 µmol/ml
Cholesterol, verwendet.
-
DNA:Lipid-Komplexe
wurden aus diesen Reagenzien wie folgt hergestellt. Jede Komponente
wurde in einzelnen Mikrofugengläschen
bei einem Gesamtvolumen pro Gläschen
von 100 µl
hergestellt. Eine geeignete Menge DNA (äquivalent zu einer End-DNA-Konzentration
von 500 µg/DNA/ml-Komplex)
wurde in ein Gläschen
gegeben und auf das Volumen mit Wasser oder einer Lösung aus
5 % Dextrose in Wasser gebracht. Die geeignete Menge DOTIM:Cholesterol-Gemisch
(100 nmol Lipid/100 µg
DNA bei einem 1:1-Verhältnis;
600 nmol Lipid/100 µg
DNA bei einem 1:6-Verhältnis)
wurde in ein zweites Gläschen
gegeben und Wasser oder eine Lösung
von 5 % Dextrose in Wasser wurde zugegeben, um diese Lösung auf
ein Gesamtvolumen von 100 µl
zu bringen. Die Inhalte des Lipid-enthaltenden Gläschen s
wurden durch Vortexen für
etwa 2 sec gemischt, während
die Inhalte des DNA-enthaltenden Gläschen vorsichtig unter Verwendung
eines 1 ml-Pipettors gemischt wurden. Die Inhalte des Lipidgemischenthaltenden
Gläschens
wurden dann zu dem DNA-enthaltenden Gläschen unter Verwendung eines
1 ml – Pipettors
gegeben. Es wurde gefunden, dass es wesentlich war, dass diese Zugabe
langsam durchgeführt
wurde, bei einem konstanten Strom, auf die Oberseite der DNA-Lösung in
Gläschen
A. Wenn sich die Lipidlösung
mit der DNA mischte, wurde Bildung des DNA:Lipid-Komplexes dadurch
nachgewiesen, dass die Lösung
leicht trüb
und opaleszierend wurde. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass auf
dieser Stufe das Gemisch nicht heftig gemischt werden konnte (z.B.
durch Vortexen) ohne ernsthaft die Integrität und Eignung der so gebildeten
Komplexe zu beeinträchtigen;
jedoch war es vorteilhaft vorsichtig die gesamten Inhalte der Gläschen für 3 bis
4 Minuten nach Abschluss der Zugabe des Lipidgemischs zu dem DNA-Gemisch
zu mischen.
-
Nachdem
die Komplexe gebildet waren, wurde die Endkonzentration von DNA
durch Ultraviolettspektrometrie, wie oben beschrieben, bestimmt
und die Größe der DNA:Lipid-Komplexe
wurde durch Lichtstreuung bei 400 nm gemessen.
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung von Gewebeproben
für CAT-Assay
und Proteinbestimmung
-
Gewebe
wurden für
einen Assay wie folgt hergestellt. Versuchstiere wurden schnell
und human getötet.
Mäuse wurden
typischerweise in einer mit CO2-gefüllten Tötungskammer
für 2 bis
3 Minuten belassen. Gewebe wurden durch Herausschneiden gewonnen
und gewogen und dann in 1 ml kaltem Homogenisierungspuffer (250
mM Tris/5 mM EDTA), ergänzt
mit PMSF (35 µg/ml)
und Leupeptin/Aprotinin (5 µg/ml),
angeordnet. Die Gewebe wurden dann für 20-30 sec unter Verwendung
eines Gewebedisruptors (wie etwa ein Polytron) homogenisiert bis
ein einheitliches Homogenisat erhalten wurde. Das Homogenisat wurde
dann in ein Zentrifugengläschen übergeführt und
rasch auf Trockeneis (oder bei -70 °C) gefroren und dann bei 37 °C aufgetaut. Unlösliches
wurde aus dem Homogenisat durch Zentrifugation bei 10.000 g für 5-10 min.
entfernt bzw. gecleart. 50 µl
der resultierenden überstehenden
Lösung
wurden in ein Mikrofugengläschen
alquotiert und bei -70 °C
aufbewahrt bis zur Verwendung für
Proteinbestimmungen.
-
Der
Rest des Überstands
wurde hitzeinaktiviert bei 65 °C
für 15
min und erneut zentrifugiert bei 10.000 g für 10 min und bei -70 °C aufbewahrt
zur Verwendung für
CAT-Assay-Aestimmungen.
-
Um
CAT-Assays durchzuführen,
wurden Proben parallel analysiert mit einer Reihe von Standard-CAT-Aktivitätsproben.
Aus den Standards wurde eine Standardkurve der CAT-Aktitivität gegenüber CAT-Protein
entwickelt, welche verwendet wurde, um den Grad CAT-Proteinexpression
in Gewebeproben zu bestimmen, basierend auf der beobachteten CAT-Aktivität in Gewebehomogenisaten.
Zum Herstellen der Standardkurven wurden Reihenverdünnungen
von CAT-Enzym im Bereich von 0,1 bis 0,000025 U vorbereitet. Diese
Standards wurden in einem Reaktionsgemisch hergestellt, bestehend
aus 50 µl
BSA-Puffer (mit der Formel: 250 mM Tris/5 mM EDTA/2 mg/ml BSA, Fraktion
V (U.S. Biochemical, Cleveland, OH), 5 µl Standard-CAT-Enzym (und geeignete
Verdünnungen;
erhalten von Sigma Chemical Co, St. Louis, MO), 50 µl 14C-markiertes Chloramphenicol (New England
Nuclear; verdünnt
1:10 in BSA-Puffer vor der Anwendung) und 25 µl n-Butyryl-CoA (Sigma). Gewebeproben
wurden identisch hergestellt, mit der Ausnahme, dass 5 µl Standard-CAT-Enzymaktivität durch
30 µl
Gewebehomogenisat ersetzt wurden. Proben wurden inkubiert bei 37 °C für 2 h. Nach
dieser Inkubation wurden 300 µl
gemischte Xylole (Aldrich Chemical Co.) zu jedem Gläschen gegeben,
für 30
sec gevortext und für
3 min bei 10.000 Upm in einer IEC-Zentrifuge, ausgestattet mit einem 24-Platz-Rotor,
zentrifugiert. Die Phase gemischter Xylole (oben) von jedem Probengläschen wurde
in ein frisches Mikrofugengläschen übergeführt und
750 µl
Homogenisierungspuffer zugegeben. Die Proben wurden dann, wie oben
beschrieben, gevortext und zentrifugiert.
-
200 µl der oberen
Phase von jedem Rohr wurden in Flüssigszintillationsgläschen übergeführt und
0,5 ml Szintillationscocktail (Ready-Safe, Beckman) zugegeben. Die
Menge CAT-spezifischer Radioaktivität in jeder Probe wurde durch Flüssigszintillationszählungsassay
bestimmt.
-
BEISPIEL 5
-
X-Gal-Färbung von Gewebeproben
-
Gewebeproben
wurden mit X-Gal (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-α-D-galactopyranosid) unter Verwendung des
folgenden Protokolls gefärbt.
Gewebe wird fixiert durch Eintauchen für 0,5-1 h in frisch hergestellte
Fixierlösung
auf Eis (2 % neutrales gepuffertes Formalin (0,02 % Glutaraldehyd/0,02
% Nonidet-P40). Nach Fixierung wurden die Gewebe zweimal bei 4 °C in einer
Lösung
aus 2 mM MgCl2/0,1 % Desoxycholat/0,2 %
NP-40 und 10 mM Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS, pH-Wert 7,3) gespült. Die
Gewebe wurden dann gefärbt unter
Verwendung der Spüllösung, die
ergänzt
war mit 1 mg/ml X-Gal (U.S. Biochemical), 5 mM Ferricyanid bzw.
Eisen-(III)-Cyanid und 5 mM Ferrocyanid bzw. Eisen-(II)-Cyanid.
Die Gewebe wurden gefärbt
für 12-48
h bei 37 °C
oder bei Raumtemperatur. Nach dem Färben wurden die Gewebe in PBS
gespült.
Die Gewebe wurden dann gefroren und geschnitten oder fixiert in
70 % Ethanol, eingebettet in Paraffin und dann geschnitten.
-
Proteinbestimmungen
wurden durchgeführt
unter Verwendung eines Farbstoffbindungsassays (BSA-Protein Assay
Reagent, Pierce Chemical Co.). Das Pierce-Reagenz wurde hergestellt
durch Mischen von 50 Teilen von Reagenz A mit 1 Teil Reagenz B,
wie vom Hersteller bereitgestellt. 100 µl Aliquot dieses präparierten
Reagenz wurden in jede Vertiefung einer Mikrotiterplatte mit 96
Vertiefungen gegeben. 100 µl
einer Lösung,
die 20 µg
BSA enthielt, wurden in die erste Vertiefung der ersten Reihe (d.h.
Vertiefung A1) gegeben und 100 µl
einer 1:2- bis 1:8-Verdünnung
von jedem Gewebeextrakt wurden in die anderen Vertiefungen in der
Reihe gegeben. Reihenverdünnungen
mit Verhältnissen
von 1:2 wurden in jeder der benachbarten Reihen nachfolgend unter
Verwendung der Vertiefungen in der folgenden Reihe durchgeführt.
-
Typischerweise
führten
Platten mit 96 Vertiefungen mit 12 Vertiefungen/Reihe zu 6 Reihen-Verdünnungen
(1 bis 1/64); die letzte Reihe war ein Blindwert, der beladen war
mit PBS als eine Kontrolle. Die Platten wurden bei 37 °C für 30 Minuten
inkubiert und das Ausmaß der
Farbstoffbindung spektrophotometrisch als Absorption bei 562 nm
bestimmt. Proteinkonzentrationen in Probenvertiefungen wurden im
Vergleich mit einer Standardkurve bestimmt, die erzeugt wurde unter
Verwendung der OD-Auslesungen der Reihenverdünnungen des BSA-Standards.
-
BEISPIEL 6
-
Mikroplatten-Assay für β-Galactosidaseexnression
in Geweben
-
Gewebe
wurde homogenisiert in einem geeigneten Volumen Homogenisierungspuffer
(250 mM Tris/5 mM EDTA) (z.B. wurden 300 µl verwendet, um eine Mauslunge
zu homogenisieren). Das Homogenisat wurde dann auf Eis für 30 min
inkubiert und in einer Mikrozentrifuge für 10 min bei 13.000 Upm zentrifugiert,
um das Homogenisat von Unlöslichem
zu clearen bzw. reinigen. Überstände dieser
Homogenisate wurden gesammelt und wie folgt untersucht.
-
Mikroplatten
wurden für
diese Analysen wie folgt hergestellt. Für jede zu beschichtende Platte
wurden 50 µl
monoklonaler Anti-β-Galactosidase-Antikörper in
5 ml 50 mM Natriumbicarbonatpuffer (pH-Wert 9,4) verdünnt. 50 µl der verdünnten Antikörperlösung wurden
in jede Vertiefung einer Mikrotiterplatte gegeben (z.B. Immulon
3, Dynatech), die Platte verschlossen und über Nacht bei 4 °C inkubiert.
Nach Übernachtinkubation wurden
200 µl
BLOTTO-Lösung
(5 VN nichtfette Trockenmilch und 0,2 % Tween 20 in PBS) in jede
Vertiefung gegeben und für
1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Die BLOTTO-Lösung wurde dann entfernt und
die Platten wurden dreimal mit einer Lösung von PBS/0,2 % Tween 20
gewaschen, mit der Ausnahme, dass die erste Reihe mit dieser Lösung nicht
gewaschen wurde. 100 µl
einer Standardlösung
von 10 mU/ml β-Galactosidase wurden
in die erste Vertiefung der ersten Reihe (d.h. Vertiefung A1) gegeben
und 100 µl
von jedem Gewebeextrakt wurden in die anderen Vertiefungen in der
Reihe gegeben. Reihenverdünnungen
mit Verhältnissen
von 1:2 wurden in jeder der benachbarten Reihen nachfolgend unter
Verwendung der Vertiefungen in der vorhergehenden Reihe durchgeführt. Typischerweise
führten
Platten mit 96 Vertiefungen mit 12 Vertiefungen/Reihe zu 6 Reihenverdünnungen
(1 bis 1/64); die letzte Reihe ist ein Blindwert, der mit PBS als
eine Kontrolle beladen ist. Die Platten wurden bei Raumtemperatur
für 1 h
inkubiert und dann dreimal mit einer Lösung aus PBS/0,2 % Tween-20,
wie oben, gewaschen.
-
Um
den Assay zu entwickeln wurden 100 µl CPRG-AssaypufFer (2,5 mg/ml
Chlorphenol-rot-β-D-galactopyranosidmononatriumsalz
(CPRG)/1,8 mg/ml MgCl2/7,1 µl/ml 2-Mercaptoethanol
in PBS) in jede gewaschene Vertiefung gegeben und die Platten wurden
dann bei 37 °C
für 2 h
inkubiert. Das Ausmaß der β-Galactosidaseexpression
wurde dann spektrophotometrisch als Absorption bei 562 nm bestimmt.
-
Gesamtgewebe
und Gewebeschnitte wurden untersucht unter Verwendung einer Modifizierung
dieses Protokolls. Gefrorenes Gewebe oder Gewebeschnitte wurden
fixiert durch Eintauchen der gefrorenen Gewebe in Fixierlösung (2
neutrales gepuffertes Formalin/0,02 % Glutaraldehyd/0,02 % NP-40)
ohne Tauen. Gewebe wurden inkubiert in Fixierlösung für 2 h bei Raumtemperatur unter
vorsichtigem Bewegen. Nach Inkubation wurden die Gewebe zweimal
mit PBS gespült,
dann inkubiert bei 37 °C über Nacht
in X-Gal Färbelösung (5 mM
Kaliumferricyanid/5 mM Kaliumferrocyanid/0,01 % Natriumdesoxycholat/0,02
NP-40/1 mg/ml X-Gal in PBS, ergänzt
mit MgCl2 auf 20 µM unmittelbar vor Anwendung).
Nach Färben
wurden Gewebe zweimal mit PBS gewaschen und dann in Paraffin eingebettet
oder schnell gefroren, um sie zu zerteilen und zur histochemischen
Analyse.
-
BEISPIEL 8
-
Nachweis funktionaler CFTR-Expression
in transfizierten Zellen unter Verwendung eines Chloraustrittsassays
-
Ein
Chloridionenaustrittssassay wurde verwendet, um funktionale Expression
von CFTR in transfizierten Zellen nachzuweisen.
-
Etwa
24 h vor Einbringen von CFTR in Zellen wurden Zellen in Gewebekulturplatten
mit 6 Vertiefungen eingebracht, wobei jede Vertiefung 1 ml von 10
ml der Zellen auf der Platte plus 3 ml Medium erhielt. Die Zellen wurden
in den Inkubator zurückgeführt und
man beließ sie über Nacht
bei 37 °C/5
% CO2 oder bis sie etwa 70-80 % konfluent
waren, wachsen. Zur Untersuchung wurde Medium aus den Vertiefungen
entfernt und jede Vertiefung wurde mit 2 ml Serum-freiem Medium
gewaschen. 1 ml Serum-freies Medium wurde dann pro Vertiefung zugegeben
und die Zellen bei 37 °C
für 1 bis
2 h inkubiert. 200 µl
eines DNA-Lipidkomplexes, umfassend ein rekombinantes Expressionskonstrukt,
das für
CFTR codiert, wurden dann in jede Vertiefung zugegeben und bei 37 °C für 6-8 h
inkubiert. Nach dieser Inkubation wurde Medium aus jeder Vertiefung
entnommen, die Vertiefungen wurden zweimal mit 2 ml serumfreiem
Medium gewaschen und in 4 ml Serum-enthaltendem Medium bei 37 °C für 48 h inkubiert.
-
Der
Chloridionenaustrittsassay wurde wie folgt durchgeführt. Mediem
wurden aus jeder der Vertiefungen abgezogen, welche Zellen enthielten,
die mit DNA-Lipid-Komplexen
behandelt waren, und zweimal mit Austrittslösung (135 mM NaCl/2,4 mM K2HPO4/0,6 mM KH2PO4/1,2 mM CaCl2/1,2 mM MgCl2/10
mM Glucose/10 mM HEPES (pH-Wert 7,4)) gewaschen. Die Zellen wurden
dann mit 1 ml Austrittslösung,
enthaltend Na36Cl mit einer Endkonzentration
von 2,5 µCi/ml 36Cl-, für 2 h bei
37 °C inkubiert.
Nach Inkubation wurde die 36Cl-enthaltende
Austrittslösung
dann abgesaugt von den Zellen und die Zellen wurden dann jeweils
viermal mit 1 ml Austrittslösung
gewaschen. Die Zellen wurden dann für 3 min bei Raumtemperatur
inkubiert mit 1 ml Austrittslösung
und die Austrittslösung
dann von den Zellen entfernt und in ein Szintillationsgläschen, das
5 ml Szintillationscocktail enthielt, übergeführt. Ein frisches Aliquot der
Austrittslösung
wurde dann in jede Vertiefung gegeben und für zusätzliche 3 min. inkubiert. Nach
jeder Inkubation wurde die Austrittslösung in ein Szintillationsgläschen übergeführt, das
5 ml Szintillationscocktail enthielt und ein ml frisches Aliquot
des Austrittsmediums wurde zu den Zellen gegeben und für 3 min
inkubiert. Diese Schritte des Assays wurden zehnmal für insgesamt
30 min wiederholt. In bestimmten Vertiefungen wurde 36Cl--Ionen-Austritt stimuliert durch Inkubieren dieser
Zellen in der Gegenwart von 40 µm
Forskolin (Sigma), 500 µm
cpt-cAMP (Sigma) und 100 µm
IBMX (Sigma) in der Austrittslösung,
wobei der Austritt stimuliert wird bei den Wiederholungen 3 bis
7.
-
Das
Ausmaß des 36Cl--Ionen-Austritts über diese
Zeitdauer wurde bestimmt durch Szintillationszählen und die Grundrate des 36Cl--lonenaustritts
verglichen mit der Austrittsrate in Zellen, die durch Forskolin/cpt-cAMP/IBMX
stimuliert wurden. Das Ausmaß des
Austritts wurde normalisiert relativ zur Menge 36Cl--Ionen, die innerhalb der Zellen nach 30
min Inkubation verbleiben. Diese Menge wurde bestimmt durch Lysieren der
Zellen indem sie mit 1 ml Szintillationsfluid für 15 min inkubiert wurden.
Das Lysat aus jeder Vertiefung wurde dann in ein Szintillationsgläschen übergeführt, die
Vertiefung mit 1 ml Austrittslösung
gewaschen, welche zu dem Zelllysat gegeben wurde, und die mit dem 36Cl- Ionen verbundene
Radioaktivität
gezählt.
-
Die
Ergebnisse eines solchen Assays sind gezeigt in 2. Zwei Plasmide, die für CFTR codieren
und in den Details des Konstrukts (siehe Tabelle 1) verschieden
sind, wurden getestet mit (geschlossene Kreise und Kästchen)
und ohne (offene Kreise und Kästchen)
Stimulierung. Wie in der Figur gezeigt, führt die Stimulierung zu einer
raschen Induktion von Chloridionenaustritt gegenüber der Grundrate des Austritts,
wobei der Austritt sogar nachdem das Stimulus entfernt ist (Zeitpunkte
24-30) weiter besteht. Diese Ergebnisse zeigen die Anwendbarkeit
dieses Assays zum Nachweis funktionaler Expression von CFTR in heterologen
Zellen und bildet daher einen in vitro-Standard zur Bestimmung der
Vitalität
verschiedener Expressionskonstrukte beim Exprimieren humaner CFTR.
-
Tabelle
1 Vektoren
mir der CFTR-cDNA
-
BEISPIEL 9
-
Reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion-Analyse
-
Human-CFTR-Genexpression
wurde untersucht unter Verwendung eines reverse Transkriptasepolymerasekettenreaktionassays
(RT-PCR) auf transfizierte Gewebekulturzellen und Gesamtgewebe.
Diese Assays wurden durchgeführt
unter Verwendung vektorspezifischer Primen und CFTR-spezifischer
Primer. Die verwendeten Vektor-spezifischen Primen waren:
5' AGA TCG CCT GGA
GAC GCC AT 3' | Vorwärtsprimer
(3651-3671 bp in pMB19: Figur 7 und SEQ ID Nr.:1) |
und | |
5' GCT CCT AAT GCC
AAA GGA AT 3' | Reversprimer
(1246-1266 bp in pMB19, oberstromig von der hCFTR ATG-Stelle; SEQ
ID Nr.:2). |
-
Die
CFTR-spezifischen Primer wurden verwendet:
5' CCT GTC TCC TGG
ACA GAA A 3' | Vorwärtsprimer
(3337-3355 pb in pMB19; SEQ ID Nr.: 3) |
und | |
5' GTC TTT CGG TGA
ATG TTC TGA C 3' | Reversprimer
(3651-3671 pb in pMB19; SEQ ID Nr: 4). |
-
Die
Gewebe wurden auf Trockeneis für
RT-PCT gefroren und bei -70 °C
aufbewahrt. Gewebeproben wurden homogenisiert und direkt in dieser Beurteilung
verwendet.
-
Kurz
gesprochen, wurde RT-PCR ausgeführt
durch Herstellen von Erststrang-cDNA
aus zellulärer RNA,
isoliert aus gefrorenen Geweben, unter Verwendung von Standardtechniken
(siehe Sambrook et al., ibid.), einschließlich spezifisch umfassend
die Verwendung von statistischem Hexamer zum Primen und MMLVabgeleiteter
reverser Transkriptase. cDNA wurde in PCR-Reaktionen verwendet,
die wie folgt durchgeführt wurden.
Die gesamten 25 µl
der Erststrang-cDNA-Reaktion
wurden gemischt mit den Komponenten der PCR-Reaktion (unter Standardbedingungen;
siehe Innis et al., 1990, PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications,
Academic Press, New York), einschließlich 25 µM pro Stück jedes der spezifischen Paare
von PCR-Primern. PCR-Reaktionen wurden überschichtet mit leichtem Mineralöl, um Kondensation
zu verhindern und wurden dann dem folgenden PCR-Cyclisierungsprotokoll
unterzogen:
1 Zyklus | 10
min 94 °C |
30
Zyklen | 1
min 94 °C |
| 2
min 55 °C |
| 3
min 72°C |
1 Zyklus | 10
min 72 °C |
| 2
min 27 °C. |
-
Nach
Abschluss der Reaktion wurde die Vorrichtung programmiert, um die
Reaktionsgemische aufzunehmen und bei 4 °C bis zur Analyse zu halten.
-
PCR-Produkte
wurden durch Elektrophorese in Agarose oder Acrylamidgelen analysiert.
In diesen Assays wurde erwartet, dass die Vektor-spezifischen Primen
eine Bande ergeben, die repräsentativ
für Plasmid-DNA
(485 bp) ist und eine hCFTR RNA-spezifische Bande (142 bp) zu ergeben.
Es wurde erwartet, dass die CFTR-spezifischen Primer eine DNA-Fragment-Bande
von 334 by ergeben.
-
BEISPIEL 10
-
Funktionale Zuführung von
CAT-Genkonstrukten in Zellen, in vivo
-
Funktionale
Zuführung
einer Vielzahl von CAT-Reportergen-Konstrukten wurde erreicht unter
Verwendung von verschiedenen Ausführungsformen der DNA:Lipid-Komplexe
der Erfindung.
-
A. DOTIM: Cholesterol-Formulierung
I
-
DOTIM:Cholesterol-Liposomen
wurden wie oben beschrieben in einem Verhältnis von 1:1 hergestellt und
verwendet, um DNA:Lipid-Komplexe herzustellen. DOTIM:Cholesterol
(1:1)-Liposomen wurden verwendet, um DNA-Komplexe herzustellen,
unter Verwendung des Chloramphenicolacetyltransferase (CAT)-Expressionsvektors
p4119 (3). DNA:Lipid-Komplexe
wurden hergestellt mit einem DNA:Lipid-Verhältnis von 1:6 und unter Verwendung
von 125 µg
DNA pro 200 µl
Komplex. Die Liposomengröße wurde
bestimmt durch optische Dichte (OD) bei 400 nm. Insgesamt wurden
200 µl
des Komplexes in die Schwanzvenen von 3 ICR-Mäusen injiziert. 24 h nach Injektion
wurden Gewebe geerntet und vorbereitet für CAT-Assays, wie in Beispiel
4 oben beschrieben. Geerntete Gewebe umfassten Lunge, Leber, Niere,
Milz, Ovar, Hirn, glatten Muskel, Herz und Ohr.
-
Ergebnisse
dieser CAT-Assays sind in den Tabellen II und III unten gezeigt.
Tabelle II zeigt CAT-Aktivität
als gesamte 14C-markierte Chloramphenicolzählungen,
die konvertiert sind in Acetyl- und Diacetylformen durch CAT-Expressionsvektor-codierte
Enzymaktivität
in Lunge für
jedes der drei getesteten Versuchstiere.
-
-
Tabelle
III zeigt CAT-Assaydaten einer Vielzahl von Geweben von einem der
Versuchstiere (Tier 20.1-2). Diese Ergebnisse zeigen, dass intravenöse Inokulation
von Mäusen
in die Schwanzvene mit DOTIM:CholesteroI:DNA-Komplexen in dieser Formulierung zum
bevorzugten Targeting der DNA-Lipidkomplexe
auf Lungen führt,
wobei CAT-Aktivität
in Lungengewebe über
80 % der CAT-Aktivität
darstellt, die in allen getesteten Mausgeweben nachgewiesen wurde.
-
-
- Schlüssel:
Lunge (Iu), Leber (Ii), Niere (ki), Milz (sp), Ovar (ov), Gehirn
(br), glatter Muskel (sm), Herz (he).
-
Die
Ergebnisse dieser Versuche sind auch graphisch in 4 gezeigt, welche die Ergebnisse zusammenfasst,
die erhalten wurden mit über
700 Versuchs- und Kontrollmäusen.
Wie in der Figur gesehen werden kann, zeigten behandelte Mäuse reproduzierbar
mehr als 1000-fach höhere
CAT-Aktivität
in Lunge von Mäusen,
die behandelt sind mit DNA:Lipid-Komplexen der Erfindung, die CATcodierende
rekombinante Expressionskonstrukte (insgesamt 555 Mäuse) umfassten,
verglichen mit Kontrollmäusen
(unbehandelt) (insgesamt 163 Mäuse).
-
Die
Zuführung
und Aufnahme in Zellen verschiedener Mausgewebe der CAT-Plasmid-DNA, die
als DNA:Lipid-Komplexe der Erfindung verabreicht wird, durch Injektion
in die Schwanzvene von Mäusen
wurde durch Southern Blot Analyse analysiert, unter Verwendung von
Routineverfahren (siehe Sambrook et al. ibid).
-
DNA
von Mausgeweben wurde extrahiert, gereinigt und verdaut mit BamHl-Restriktionsendonuklease. Die
resultierenden DNA-Restriktionsfragmente wurden durch Agarosegelelektrophorese
getrennt und auf eine Membran durch Kapillarwirkung übergeführt. Solche
Membranen wurden getrocknet, vorhybridisiert und dann hybridisiert
mit einer radioaktiv markierten CAT-DNAspezifischen Sonde (etwa
108-109 dpm/µg) bei
einer geeigneten Stringenz (2X-6X SSC bei 62 °C) über Nacht, gewaschen bis zu
hoher Stringenz (0,1-0,5XSSC bei 65 °C) und einem autoradiographischen
Film bei -70 °C
unter Verwendung von Verstärkungsschirmen
ausgesetzt.
-
Ergebnisse
dieser Versuche sind in 5 gezeigt.
Das untere Feld ist identisch zu dem oberen Feld, jedoch setzte
man es dem Röntgenfilm
für eine
längere
Zeitdauer aus. Die Ergebnisse zeigen, dass CAT-DNA spezifisch in
Lunge eingeführt
wird mit wesentlichen Mengen DNA-Aufnahme in Milz. Viel geringere
Mengen CAT-DNA wurden in bestimmten anderen Geweben (Leber, Niere)
beobachtet, jedoch viele Gewebe zeigten im Wesentlichen keine CAT-spezifische
Hybridisierung, selbst bei der längeren
Aussetzungszeit.
-
Lungengewebe
von unbehandelten Tieren wurde analysiert, um die spezifischen transfizierten
Zelltypen zu bestimmen. Histologische Schnitte wurden auf Vektorspezifische
mRNA untersucht durch reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR),
durchgeführt
wie in Beispiel 9 beschrieben. Die in 21 gezeigten
Ergebnisse zeigen, dass Expression des Transgens vorherrschend in
vaskulären
Endothelialzellen gefunden wurde.
-
Eine
zweite Reihe von Versuchen wurde unter Verwendung dieser Lipidformulierungen
durchgeführt. In
diesen Versuchen war das verwendete DNA-Konstrukt der β-Galactosidase-Expressionsvektor
MB10 (siehe Tabelle 1), der für
eine Form von β-Galactosidase
codiert, die in vitro-Studien in dem Kern transloziert wird. Komplexe
wurden wie oben beschrieben, gebildet und Mäusen wurden 200 µl Komplexe
in die Schwanzvene injiziert. Die resultierenden β-Galactosidasegehalte,
die in Lungen vorlagen, sind in 6 gezeigt,
welche die Ergebnisse von Versuchen mit 9 Versuchs- und einer Kontrollmaus
(nur Liposom verabreicht) darstellen.
-
In
einer dritten Reihe von Versuchen wurde die Expression des humanen
CFTR-Gens gezeigt
nachfolgend auf i.v.-Zuführung
von DNA/DOTIM:Cholesterol-Komplexen.
Ein rekombinantes Expressionsplasmid, das für das humane CFTR-Gen (MB19; siehe
Tabelle 1 und 7) codiert,
wurde verwendet, um DNA-Lipid-Komplexe
wie oben beschrieben herzustellen (DNA/Lipid-Verhältnis von
1:6; 125 µg
DNA/200 µl
Komplex). Diese Komplexe wurden getestet durch Transfektion/Chloridionenaustrittsassay
in humanen 293 Zellen in vitro, wie beschrieben in Beispiel 8, und
200 µl
wurden in jede der ICR-3-Mäuse
injiziert. Zellen und Lungen wurden nach 24 Stunden geerntet. RNA
wurde hergestellt unter Verwendung von herkömmlichen Verfahren, wie sie
umfasst sind in Kits von entweder Stratagene (für Zellkulturergebnisse) oder
5'-3'-Prime (für Lungengewebe).
Proben wurden analysiert durch RT-PCR, wie oben in Beispiel 9 beschrieben.
In dieser Analyse ergab Amplifikation von Plasmidsequenzen ein 484
by PCR-Produkt, während
Amplifikation von cDNA, entsprechend gesplicter CFTR-mRNA für CFTR,
ein 142 by PCR-Produkt ergab. Ähnliche
Ergebnisse wurden von Lungen erhalten nachfolgend i.v.-Verabreichung
der CFTR/Lipid-Komplexe.
-
Der
Zeitverlauf der Expression von exogen zugegebenem CAT-codierendem
Plasmid in Mauslunge wurde bestimmt. Einer Anzahl von Mäusen wurden
intravenös
in die Schwanzvene DNA/Lipid-Komplexe injiziert, umfassend p4119
CAT-DNA, in einem 1:6-Verhältnis
mit DOTIM:Cholesterol, bei einer Konzentration von 125 µg/200 µl. Jeweils
zwei Mäuse
wurden geopfert über
eine Dauer von 55 Tagen und Lungengewebe analysiert durch CAT-Assay,
wie oben beschrieben. Die Ergebnisse sind in 8 gezeigt, welche zeigen, dass hochgradige
persistente Expression des Reportergenkonstrukts erreicht worden
ist.
-
Komplexe
dieser DOTIM:DNA-Formulierung wurden auch verabreicht durch direkte
intracraniale Zuführung.
Komplexe wurden hergestellt unter Verwendung von CAT-Expressionsplasmid
p4119 und komplexiert mit DOTIM:Cholesterol (1:1) bei einem Verhältnis von
1:1 DNA:Lipid bei einer DNA-Konzentration von 500 µg/200 µl. 200 µl dieser
Komplexe wurden direkt intracranial implantiert und das Ausmaß der CAT-Aktivität in Gehirngewebe
24 h später
analysiert. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in 9 gezeigt.
-
Die
Ergebnisse dieser verschiedenen Assays zeigten, dass diese DOTIM:Cholesterol-Formulierung
in der Lage war zum Zuführen
einer Vielzahl rekombinanter Expressionskonstrukte in die Lunge
nach intravenöser
Verabreichung, als auch durch direkte Injektion in ein Gewebe von
Interesse (Gehirn).
-
B. DOTIM:Cholesterol-Formulierung
II
-
DOTIM:Cholesterol-Liposomen
wurden hergestellt wie oben beschrieben, in einem 1:1-Verhältnis und verwendet,
um DNA:Lipid-Komplexe herzustellen. DOTIM-Cholesterol (1:1)-Liposomen
wurden verwendet, um DNA-Komplexe herzustellen, unter Verwendung
des Chloramphenicolacetyltransferase (CAT)-Expressionsvektors p4119. DNA:Lipid-Komplexe
wurden hergestellt, mit einem DNA:Lipid-Verhältnis von 1:1, und unter Verwendung
von 200-550 µg
DNA pro 200 µl
Komplex. Liposomen wurden in die Schwanzvene von ICR-Mäusen, wie
oben beschrieben, injiziert.
-
CAT-Gen-Expression
in Lungengewebe von Mäusen,
die injiziert wurden mit DOTIM:CholesteroI:DNA-Komplexen, hergestellt
in einem DNA/Lipid-Verhältnis
von 1:1, wurde bestimmt. Plasmid p4119-DNA wurde komplexiert mit
DOTIM:Cholesterol-Formulierung der Erfindung, wobei die Komplexe
ein DNA-Lipid-Verhältnis von
1:1 aufweisen. Schwanzveneninjektionen wurden durchgeführt und
Gewebe nach 24 h wie beschrieben geerntet.
-
Die
Ergebnisse dieser Assays sind in Tabelle IV unten gezeigt. TABELLE
IV
-
DNA/DOTIM-Komplexe
wurden hergestellt unter Verwendung von Plasmid p4119 und DNA/DOTIM:Cholesterol-Liposomen
in Verhältnissen
von 1:6 und 1:8, wurden bei 40 °C
für 11
Tage vor dem Testen gehalten und dann erneut bei 18 Tagen getestet.
Die Ergebnisse der CAT-Expressionsassys unter Verwendung dieser
Formulierungen sind in Tabelle V gezeigt.
-
-
DOTIM:Cholesterol-Komplexe
mit DNA wurden ebenfalls durch intraperitoneale Injektion verabreicht. DNA:Lipid-Komplexe,
die intravenös
und intraperitoneal verabreicht wurden, wurden verglichen unter
Verwendung von CAT-Expressionsplasmid
p4119-DNA, komplexiert mit DOTIM:Cholesterol (1:1)-Formulierungen der Erfindung.
In diesen Assays hatten die Komplexe ein DNA/Lipid-Verhältnis von
1:1 und eine DNA-Konzentration von 300-500 µg/200 µl. Insgesamt wurde 1 ml dieser
Komplexe intraperitoneal in zwei Mäuse (Maus 4 und 5) injiziert,
200 µl
wurden intravenös
verabreicht (Maus 1 und 2) und 1 Maus (Maus 3) erhielt eine Formulierung verabreicht,
die nur Liposomen enthielt. Gewebe wurden bei 48 h nach der Injektion
geerntet. CAT-Assays wurden wie oben im Beispiel 3 beschrieben,
durchgeführt
und die Ergebnisse dieser Assays sind in 10 für Herz
(he), Milz (sp), Pankreas (pa) und Lunge (Iu) gezeigt.
-
Die
Wirkung auf die Effizienz der DNA-Zuführung zu Gewebe in vivo einer
intravenösen
Verabreichung verschiedener Formulierungen, die das gleiche Gemisch
kationischer und neutraler Lipide umfassen, wurde bestimmt durch
Vergleichen des Ausmaßes übertragener
CAT-Aktivität,
die beobachtet wird unter Verwendung der verschiedenen Formulierungen.
CAT-Plasmid-DNA/DOTIM:DOPE
(1:1)-Komplexe wurden in den folgenden Formulierungen hergestellt:
-
Jede
Formulierung wurde wie in den Beispielen 1 und 3 oben beschrieben
hergestellt und wurde durch intravenöse Injektion in die Schwanzvene
von Gruppen von 3 ICR-Mäusen
pro getesteter Formulierung Injiziert. Liposomen, die nicht mit
DNA komplexiert waren, wurden in eine getrennte Gruppe von 3 Mäusen als eine
Kontrolle injiziert.
-
Tiere
wurden 1-2 Tage nach Injektion geopfert und durch CAT-Assay von
Milz-, Herz- und Lungengewebe analysiert. Die Ergebnisse dieser
Versuche sind in 11 gezeigt.
Diese Figur zeigt, dass Formulierung B einen konsistent höheren Grad
der CAT-Aktivität
in Milz, Herz und Lunge liefert als Formulierung A, wenngleich es
erscheint, dass die relative Effizienz der Plasmidzuführung etwa
die gleiche für
beide Formulierungen ist.
-
C. Vergleich der HLA-Gen-Zuführung unter
Verwendung verschiedener DNA:Lipid-Komplexe
-
Drei
verschiedene Lipidformulierungen wurden verwendet, um ein humanes
HLAcodierendes Konstrukt Knochenmark, Milz und Lymphknoten zuzuführen. Die
drei verwendeten Formulierungen waren:
- A. DOTIM:Cholesterol
(1:1) DNA:Lipid-Verhältnis
1:6 DNA-Konzentration 0,625 mg/ml
- B. DOTIM:Cholesterol (1:1) DNA:Lipid-Verhältnis 1:1 DNA-Konzentration
2 mg/ml
- C. DOTIM:DOPE (1:1) DNA:Lipid-Verhältnis 1:1 DNA-Konzentration
2 mg/ml
-
(DOPE
ist Dioleoylphosphatidylethanolamin). Jede Formulierung wurde wie
in den Beispielen 1 und 3 oben beschrieben, hergestellt, und wurde
durch intravenöse
Injektion in die Schwanzvene von Gruppen von 3 ICR-Mäusen pro
getesteter Formulierung verabreicht. Liposomen, die nicht mit DNA
komplexiert waren, wurden in eine getrennte Gruppe von 3 Mäusen als
eine Kontrolle injiziert.
-
Tiere
wurden 1-2 Tage nach Injektion geopfert und durch histochemisches
Färben
auf Expression von humanem HLA analysiert. Gewebe wurden auf Prozentanteile
von Zellen in dem Gewebe, die positiv für humane HLA-Expression in dem
histochemischen Färbeassay
sind, analysiert. Ergebnisse dieser Versuche sind in 12 gezeigt, worin Formulierung
A MB102 ist, Formulierung B MB107 ist und Formulierung C MB163 ist. Für jede getestete
Formulierung wurden in jedem der Gewebe einige Zellen gefunden,
die positiv für
Expression von humanem HLA färben.
Lymphknotenfärbung
variiert am stärksten
unter verschiedenen verabreichten Formulierungen, wobei DOTIM:Cholesterol
bei der höheren
(2 mg/ml) DNA-Konzentration die meisten humanen HLApositiven Zellen
liefert und die DOTIM:DOPE-Formulierung die wenigsten humanen HLA-positiven Zellen
liefert. Die Ergebnisse in der Milz waren weniger variabel, wobei
die DOTIM:Cholesterol-Formulierung bei der niederen (0,625 mg/ml)
DNA-Konzentration die meisten humanen HLA-positiven Zellen liefert.
Knochenmarkszellen zeigten hohe Gehalte humaner HLA-positiver Zellen
mit allen getesteten Formulierungen.
-
Im
Hinblick auf diese Ergebnisse wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, um
Formulierungs-abhängiges
Targeting von DNA:Lipid-Komplexen auf Milz und Lunge zu zeigen.
Zwei Formulierungen wurden verwendet:
-
Jede
Formulierung wurde wie in den Beispielen 1 und 3 oben beschrieben,
hergestellt, unter Verwendung eines CAT-codierenden Konstrukts und
wurde verabreicht durch intravenöse
Injektion in die Schwanzvene von Gruppen aus drei ICR-Mäusen pro
getesteter Formulierung. Liposomen, die nicht mit DNA komplexiert waren,
wurden eine getrennte Gruppe von drei Mäusen als Kontrolle injiziert.
-
Tiere
wurden 1-2 Tage nach Injektion geopfert und durch CAT-Assay von
Lungen- und Milzgeweben analysiert, wie oben beschrieben. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in 13 gezeigt,
worin MB102 Formulierung A ist und MB153 Formulierung B ist. CAT-Aktivität ist ausgedrückt als
die Prozentanteile gesamter 14C-Chloramphenicolzählungen, übergeführt auf
acetylierte und diacetylierte Formen, die mit jedem Gewebe verbunden
sind. Wie aus der Figur ersichtlich ist, führte die DOTIM:Cholesterol-Formulierung,
die intravenös verabreicht
wurde, zu 96 % (aus über
1 Million Zählungen),
die in Lungengewebe lokalisiert sind; 2 % der Zählungen, die aus dieser Formulierung
resultieren, wurden in der Milz gefunden und der Rest wurde in anderen Geweben
gefunden. Im Gegensatz hierzu führte
die intravenös
verabreichte DOTIM:DOPE-Formulierung
dazu, dass 91 % (von 160.000 Zählungen)
in Milzgewebe lokalisiert sind, wobei etwa 3 % der Zählungen
in der Lunge gefunden werden und der Rest in anderen Geweben gefunden
wird. Die Ergebnisse zeigen, dass diese DOTIM:Cholesterol-Formulierung
im Besonderen in DNA:Lipid-Komplex auf die Lunge zielt, während die DOTIM:DOPE-Formulierungen
im Besonderen DNA:Lipidkomplexe auf die Milz zielt. Zusätzlich zeigen
diese Ergebnisse, dass CAT-Aktivität etwa um das 10-fache stabiler
ist bei Zuführung
in DOTIM:Cholesterol-Komplexen zu der Lunge als die CAT-Aktivität, die aus
DOTIM:DOPE-Komplex-vermittelter Zuführung zu Milz resultiert.
-
D. Intraperitoneal-Zuführungsformulierungen
-
Liposomenformulierungen
wurden entwickelt zur zielgerichteten Genzuführung durch intraperitoneale Verabreichung.
DOTIM:Cholesterol-Formulierungen (1:1) wurden getestet unter Verwendung
eins CAT-codierenden Konstrukts bei einem DNA:Lipid-Verhältnis von
1:1 und einer Gesamt-DNA-Konzentration in dem Komplex von 2,5 mg/ml.
Eine Menge (1 ml) dieser DNA-Komplexe wurde in die Peritonealhöhle von
jeder von vier Mäusen
injiziert; ein gleiches Volumen der Liposomenformulierung, die nicht
komplexiert ist mit CAT-codierender DNA, wurde in vier Mäuse in einer
getrennten Gruppe als eine Kontrolle injiziert. Peritoneale Makrophagen wurden
24-48 h nach Injektion isoliert und auf CAT-Aktivität wie oben beschrieben, getestet.
-
Die
Ergebnisse dieser Versuche sind in 14 gezeigt.
Peritoneale Makrophagen von Kontrollmäusen (unbehandelt) zeigten
im Wesentlichen keine CAT-Aktivität in diesem Assay. Makrophagen
von Mäusen, die
DNA:Lipid-Komplexe
in dieser Formulierung intraperitoneal verabreicht bekamen, zeigten
hohe Grade CAT-Aktivität,
wodurch spezifische in vivo-Zuführung
eines funktionalen CAT-Gens unter Verwendung dieser Formulierung
gezeigt wird.
-
Milz
aus diesen Tieren wurde ebenfalls getestet und CAT-Aktivität verglichen
mit peritonealen Makrophagen. Diese Ergebnisse sind in 15 gezeigt, woraus gesehen
werden kann, dass CAT-Aktivität
in Makrophagen viel höher
war als in Milz, wodurch Spezifität beim Targeting bzw. der Zielrichtung
auf diese Zellen gezeigt wird.
-
Pankreasgewebe
wurden für
Genzuführung
wie folgt anvisiert, unter Verwendung der DNA:Lipid-Formulierungen
der Erfindung. Eine Formulierung, umfassend ein CAT-exprimierendes
Plasmid und DOTIM:DOPE (1:1), bei einem DNA:Lipid-Verhältnis von
1:1 und einer DNA-Konzentration im Komplex von 1,5 mg/ml wurde intraperitoneal
injiziert in eine Gruppe von drei Mäusen. Zwei Mäuse wurden
als eine Kontrolle injiziert mit der Liposomformulierung, die nicht
komplexiert ist mit DNA. Pankreas- und Lungengewebe wurden 24 bis
48 h nach Verabreichung auf CAT-Aktivität wie oben beschrieben, analysiert.
-
Die
Ergebnisse dieser Versuche sind in 16 gezeigt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass diese Formulierung sich im Besonderen
auf die Zuführung
von CATcodierenden DNA-Konstrukten bei intraperitonealer Verabreichung
richtete.
-
Ein
CAT-codierendes rekombinantes Konstrukt wurde auf Milz gerichtet,
unter Verwendung von einer noch anderen DNA:Lipid-Formulierung.
Plasmid-DNA, die mit DOTIM:Cholesterol (1:1) komplexiert war, bei
einem DNA:Lipid-Verhältnis
von 1:1, und einer Gesamt-DNA-Konzentration im Komplex von 2,5 mg/ml,
wurde intraperitoneal in eine Gruppe von 3 Mäusen injiziert. Eine getrennte
Gruppe von Mäusen
wurde als eine Kontrolle injiziert mit der Liposomformulierung,
die nicht komplexiert war mit DNA. Milzgewebe von Mäusen wurde in
jeder Gruppe 24-48 h nach Verabreichung auf CAT-Aktivität analysiert,
wie oben beschrieben.
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Die
Ergebnisse dieser Versuche sind in 17 gezeigt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass diese Formulierung im Besonderen gerichtet
ist auf Zuführung
von CAT-codierenden DNA-Konstrukten in die Milz in vivo, bei intraperitonealer
Verabreichung.
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Die
Gewebespezifität
von intraperitonealer Zuführung
wurde gezeigt durch den Vergleich von zwei verschiedenen Formulierungen,
die intraperitoneal verabreicht wurden. Die folgenden Formulierungen
wurden getestet:
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Jede
Formulierung wurde hergestellt wie in den Beispielen 1 und 3 oben
beschrieben, unter Verwendung eines CAT-codierenden Konstrukts und
wurde durch intraperitoneale Injektion von Gruppen von drei ICR-Mäusen pro
getesteter Formulierung verabreicht. Liposomen, die nicht komplexiert
waren mit DNA wurden in eine getrennte Gruppe von drei Mäusen als
eine Kontrolle injiziert.
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Tiere
wurden 1-2 Tage nach Injektion geopfert und durch CAT-Assay von
Pankreas- und Milzgewebe analysiert, wie oben beschrieben. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in 18 gezeigt,
worin MB153 Formulierung A ist und MB152 Formulierung B ist. CAT-Aktivität ist ausgedrückt als
der Prozentanteil von gesamten 14C-Chloramphenicolzählungen, übertragen
auf acetylierte und diacetylierte Formen, die mit jedem Gewebe verbunden
sind. Wie aus der Figur ersichtlich ist, führte die DOTIM:DOPE-Formulierung,
die intraperitoneal verabreicht wurde, dazu, dass 96 % (von 18 Millionen
Zählungen)
intraperitoneal verabreichter Formulierung in Pankreasgewebe lokalisiert
sind; es zeigte sich, dass 3 % der Zählungen, die aus dieser Formulierung
resultieren, in der Milz gefunden wurden, und der Rest wurde in
anderen Geweben gefunden. Im Gegensatz hierzu führte die DOTIM:Cholesterol-Formulierung,
die intraperitoneal verabreicht wurde, dazu, dass 58 % (von 28 Millionen
Zählungen)
in dem Milzgewebe lokalisiert sind, wobei etwa 42 % der Zählungen
in dem Pankreas gefunden werden; im Wesentlichen wurde keine CAT-Aktivität in anderen
Geweben beobachtet. Diese Ergebnisse zeigen, dass diese DOTIM:DOPE-Formulierung im Speziellen
den DNA:Lipid-Komplex auf den Pankreas richtet bei intraperitonealer
Verabreichung, während
die DOTIM:Cholesterol-Formulierung im Speziellen DNA:Lipid-Komplexe
auf Pankreas und Milz richtet.
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E. Formulierungen für direkte
Zuführung
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Liposomenformulierungen
wurden entwickelt für
gezielte Genzuführung
durch direkte Injektion in Gewebe. DOTIM:Cholesterol-Formulierungen
(1:1) wurden getestet unter Verwendung eines CAT-codierenden Konstrukts
bei einem DNA:Lipid-Verhältnis
von 1:1 und einer DNA-Konzentration im Komplex von 2,5 mg/ml. Diese
Formulierung wurde direkt mit 1,5 ml in eine humane Prostata ex
corpora injiziert, und dann durch CAT-Assay wie oben beschrieben,
untersucht.
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Die
Ergebnisse dieses Versuchs sind in 19 gezeigt.
Diese Figur zeigt die Ergebnisse von vier verschiedenen getesteten
Prostatageweben, nachgewiesen als die Menge CAT-Aktivität, die in
jedem der transfizierten Prostatagewebe gefunden wird.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass Genzuführung
vermittelt werden kann durch direkte Injektion von DNA:Lipid-Komplexen
der Erfindung in humane Gewebe.
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F. Vergleich von intravenösen und
intraperitonealen Verabreichungswegen
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Die
Wirkung des Verabreichungsweges auf zielgerichtete Zuführung von
CATcodierender Plasmid-DNA unter Verwendung einer einzelnen DNA:Lipid-Komplexformulierung
wurden bestimmt. DOTIM:Cholesterol-Formulierungen (1:1) wurden getestet
unter Verwendung eines CAT-codierenden Konstrukts bei einem DNA:Lipid-Verhältnis von
1:1 und einer Gesamt-DNA-Konzentration im Komplex von 2,5 mg/ml.
Gruppen von 3 Mäusen
wurden entweder intravenös
in die Schwanzvene oder intraperitoneal injiziert. Milz- und Lungengewebe
wurden 24-48 h nach
Verabreichung auf CAT-Aktivität
analysiert, wie oben beschrieben. Die Ergebnisse dieser Versuche
sind in 20 gezeigt.
Es ist aus der Figur ersichtlich, dass die höchsten CAT-Aktivitätsgrade
erreicht wurden in Lungengewebe nachfolgend auf intravenöse Verabreichung
der Formulierung. Jedoch CAT-Aktivität nach intraperitonealer Verabreichung
war relativ höher
in der Milz als in der Lunge. Diese Ergebnisse zeigen, dass gewebespezifisches
Ausrichten bzw. Targeting von DNA-Zuführung erreicht werden kann
mit den gleichen effizienten Formulierungen von DNA:Lipid-Komplexen,
und dass die anvisierte Stelle beeinflusst werden kann durch den
Verabreichungsweg.
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Es
versteht sich, dass die vorstehende Offenbarung bestimmte spezifische
Ausführungsformen
der Erfindung darstellt und dass alle Modifikationen oder Alternativen,
die hierzu äquivalent
sind innerhalb des Geists und des Bereichs der Erfindung sind, wie
in den anhängigen
Ansprüchen
angegeben.