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FACHGEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet des intrazellulären Transports von biologisch
aktiven Molekülen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Derzeit
werden bei den wichtigsten somatischen Gentransfer-Ansätze entweder
virale (Morgan, J.R., Tompkins, R.G. und Yarmuch, M.L. (1993), "Advances in recombinant
retroviruses for gene delivery",
Adv. Drug Del., Rev. 12, 143-158; Colledge, W.H. (1994), "Cystic fibrosis gene
therapy", Curr.
Opin. Gene Develop., 4, 466-471; Trapnell, B.C. und Gorziglia, M.
(1994), "Gene therapy
using adenoviral vectors",
Curr. Opin. Biotechnol., 5, 617-625) oder nicht-virale Vektoren
(Cotten, M. und Wagner, E. (1993), "Non-viral approaches to gene therapy", Curr. Opin. Biotech.,
4, 705-710; Ledley,
F.D. (1994), "Non-viral
gene therapy", Curr.
Opin. Biotechnol., 5, 626-636)
verwendet.
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Der
auf viralem Vektor basierte Gentransfer zeigt eine hohe Gentransferleistung,
doch erweist sich in mehreren Bereichen als mangelhaft. Zum Beispiel
integrieren einige virale Vektoren willkürlich DNA in die Wirtsgenome
(Olsen, J.C., Huang, W., Johnson, L.G. und Boucher, R.C. (1994) "Persistence of adenoviral
vector gene expression in CF airway cells is due to integration
of vector sequences into chromosomal DNA", Pediatr. Pulm. S10, 230; Russel, D.W.,
Miller, A.D. und Alexander, I.E. (1994) "Adeno-associated virus vectors preferentially
transduce cells in S phase",
Proc. Natl. Acad. Sci. 91, 8915-8919), was potentielle Risiken birgt, einschließlich einer
neoplastischen Transformation (Colledge et al. (1994) supra; Fairbairn,
L.J., Cross, M.A. und Arrand, J.R. (1994) "Paterson Symposium 1993-Gene therapy", Brit. J. Cancer,
59, 972-975). Außerdem rufen
adenovirale Vektoren Entzündungs-
und Immunreaktionen beim Wirt hervor, was diese Vektoren für eine wiederholte
Anwendung unwirksam macht (Ginsburg, H.S., Moldawer, L.L., Schgal,
P.B., Redimgton, M., Kilian, D.L., Chanock, R.M. und Prince, G.A.
(1991), "A mouse
model for investigating the molecular pathogenesis of adenovirus
pneumonia", Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88, 1651-1655; Yang, Y.P., Nunes, F.A., Berencsi,
K., Gonczol, E., Engelhardt, J.F. und Wilson, J.M. (1994), "Inactivation of E2a
in recombinant adenovirus improves the prospect for gene therapy
in cystic fibrosis",
Nature Genetics 7, 362-369; Yei, S., Mittereder, N., Tany, K., O'Sullivan, C. und
Trapnell, B.C. (1994) "Adenovirus-mediated
gene transfer for cystic fibrosis: Quantitative evaluation of repeated
in vivo vector administration to the lung", Gene Therapy 1, 192-200; Trapnell
et al. (1994), supra). Retrovirale Vektoren benötigen sich teilende Zellen
für eine
stabile Integration (Miller, D.C., Adam, M.A. und Miller, A.D. (1990), "Gene transfer by
retrovirus vectors occurs only in cells that are actively replicating
at the time of infection",
Mol. Cell Biol. 10, 4239-4242), was diese Vektoren für die Gentherapie
von terminal differenzierten Zellen ungeeignet macht. In ähnlicher
Weise bevorzugt das Adeno-assoziierte Virus für eine effiziente Transduktion
Zellen in der S-Phase vor Zellen in stationärer Kultur (Russel et al. (1994)
supra). Weiterhin hat das Erfordernis eines Adenovirus und einer
hohen Multiplizität
der Infektion des Adeno-assoziierten Virus für eine effiziente Transduktion
(Russel et al., (1994) supra), gekoppelt mit der Schwierigkeit, Viruspräparate mit
hohem Titer zu gewinnen, der Verwendung dieses Virus als einem routinemäßigen Gentherapie-Vektor
Grenzen gesetzt.
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Einige
mit der Verwendung dieser viralen Vektoren verbundenen Probleme
können
durch Verwendung von Gentransferagentien umgangen werden, wie etwa
molekularen Konjugaten (Wu, G.Y. und Wu, C.H. (1987) "Receptor-mediated
in vitro gene transformation by a soluble DNA carrier system", J. Biol. Chem.
262, 4429-4432; Wagner, E., Zenke, M., Cotten, M., Beug, H. und
Birnstiel, M.L., (1990) "Transferrinpolycation
conjugates as carriers for DNA uptake into cells", Proc. Natl. Acad. Sci., USA 87, 3410-3414;
Findeis, M.A., Merwin, J.R., Spitalny, G.L. und Chiou, H.C. (1993), "Targeted delivery
of DNA for gene therapy via receptors", TIBTECH 11, 202-205; Ferkol, T., Kaetzel, C.S., und
Davis, P.B. (1993), "Gene
transfer into respiratory epithelial cells by targeting the polymeric
immunoglobulin receptor",
J. Clin. Invest. 92, 2394-2400; Monsigny, M., Roche, A.-C., Midous,
P. und Mayer, R. (1994) "Gly coconjugates
as carriers for specific delivery of therapeutic drugs und genes", Adv. Drug Del.
Rev. 4, 1-24; Yin, W. und Cheng, P-W. (1994), "Lectin conjugate-directed gene transfer
to airway epithelial cells",
Biochem. Biophys. Res. Commun., 205, 826-833) und kationische Liposome (Felgner,
J.H., Gadek, T.R., Holm, M., Roman, R., Chan, H.W., Wenz, M., Northro,
J.P., Ringold, G.M. und Danielsen, M. (1987) "Lipofectin: A highly efficient, lipid-mediated
DNA-transfection procedure",
Proc. Natl. Acad. Sci., USA 84: 7413-7417). Molekulare Konjugate
werden durch chemisches Verknüpfen
von Rezeptorliganden mit Polykationen hergestellt (Wagner, E., Curiel,
D. und Cotten, M. (1994), "Delivery
of drugs, proteins und genes into cells using transferrin as a ligand
for receptor-mediated endocytosis", Adv. Drug Del., Rev. 14, 113-135).
Molekulare Konjugate für
den rezeptorvermittelten Gentransport können auch durch chemisches Verknüpfen von
Antikörpern
oder Fragmenten davon mit Polykationen hergestellt werden (Cotten,
M. und Wagner, E. (1993) supra; die Literaturverweise darin und
Ferkol, T. et al. (1993) supra). Die Polykationen dienen als Träger der
DNA, wohingegen die Liganden die Rezeptoren auf Zelloberflächen anzielen.
Auf die Bindung an die Rezeptoren hin werden die Konjugate, zusammen
mit der DNA, über
eine rezeptorvermittelte Endozytose internalisiert (Findeis (1993)
supra; Wagner (1994) supra; Curiel, D.T. (1994), "High-efficiency gene transfer
employing adenovirus-polylysine-DNA complex", Nat. Immun., 13, 141-164).
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Bei
dem durch kationische Liposome vermittelten Gentransfer binden Liposome
an DNA über
ionische Wechselwirkung, und Liposome erleichtern den Transport
von DNA vermutlich durch Fusion mit der Plasmamembran (Felgner et
al. (1987) supra) und/oder Endozytose (Zhou, X. und Huang, L., (1994) "DNA transfection
mediated by cationic liposomes containing lipopolylysine: characterization
und mechanism of action",
Biochem. Biophys. Acta., 1189, 195-203). Diese Agentien sind einfach
herstellbar, können
DNA einer beliebigen Größe transportieren
(Wagner et al. (1994) supra), leiden aber generell an einer geringen
Transfektionsleistung (Colledge (1994) supra).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung verwendet ein Transportsystem für biologisch aktive Moleküle, die
in Zellen eindringen müssen,
um ihre biologische Wirkung auszuüben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Verfahren für den in
vitro-intrazellulären
Transport eines biologisch aktiven Moleküls bereit, umfassend:
- (a) Kombinieren eines Zelloberflächen-Rezeptor-Liganden
und eines kationischen Lipids zum Erhalt eines Gemischs, so dass
der Ligand und das Lipid nicht-kovalent gebunden werden;
- (b) Zugeben zu dem Gemisch des biologisch aktiven Moleküls, so dass
das Molekül
mit dem Lipid assoziiert wird, und
- (c) Einbringen des Gemischs in eine Zelle.
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Zu
solchen Molekülen
zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Peptide, Proteine oder Polynukleotide, wie DNA oder RNA.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Molekül
ein Gen für
die Transfektion in einem gentherapeutischen Protokoll. Das Transportsystem
ist ein Gemisch, zusammengesetzt aus einem kationischen Lipid, welches
vorzugsweise in einer Liposomenformulierung vorliegt, und einem
Rezeptorliganden, wie etwa Transferrin, wobei der Ligand nicht-kovalent
an eine liposomale Komponente gebunden ist. Der Rezeptorligand wird
zunächst
der kationischen Liposomformulierung hinzugefügt und inkubiert. Das zu den
Zellen zu transportierende biologisch aktive Molekül wird dann
der resultierenden Ligand-Liposom-Kombination hinzugefügt und das
Gemisch nochmals inkubiert. Die Reihenfolge, in der die Komponenten
kombiniert werden, also der Ligand mit der liposomalen Formulierung,
gefolgt von der Nukleinsäure,
ist für
die Erzielung einer hohen Transfektionsleistung entscheidend.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung eines Zelloberflächen-Rezeptor-Liganden,
kationischen Lipids und eines biologisch aktiven Moleküls in der
Herstellung eines Medikaments bereit, worin:
- (a)
der Zelloberflächen-Rezeptor-Ligand
und das kationische Lipid zum Erhalt eines Gemischs kombiniert werden,
sodass der Ligand und das Lipid nicht-kovalent gebunden werden;
und
- (b) das biologisch aktive Molekül dem Gemisch zugegeben wird,
sodass das Molekül
mit dem Lipid assoziiert wird;
welches Medikament zur Verwendung
für den
in vivo-intrazellulären
Transport eines biologisch aktiven Moleküls in eine Zelle vorgesehen
ist.
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Die
Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Herstellung eines Medikaments für den intrazellulären Transport
eines biologisch aktiven Moleküls
in eine Zelle bereit, welches Verfahren umfasst:
- (a)
Kombinieren eines Zelloberflächen-Rezeptor-Liganden
und eines kationischen Lipids zum Erhalt eines Gemischs, sodass
der Ligand und das Lipid nicht-kovalent gebunden werden; und
- (b) Hinzugeben zu dem Gemisch eines biologisch aktiven Moleküls, sodass
das Molekül
mit dem Lipid assoziiert wird.
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Generell
kann jeglicher Ligand, der eine Affinität für einen Zelloberflächen-Rezeptor
aufweist, verwendet werden. Der Begriff Ligand wird hierin breit
verwendet und beinhaltet Rezeptorliganden wie Transferrin, Insulin,
Choleratoxin, Adenovirus-Faser-KNOB-Peptid,
als auch Antikörper
und Antikörper-Fragmente
(z.B. Fab-Fragmente) zu Rezeptoren, wie etwa antisekretorischen
Komponenten, und Peptide und Proteine, wie etwa epidermaler Wachstumsfaktor
und virale Proteine, insbesondere jene viralen Proteine, die der
rezeptorvermittelte Endozytose-Mechanismus stimuliert. Der verwendete
Ligand kann ein solcher sein, z.B. Transferrin oder Insulin, der
einen breiten Bereich von Zelltypen anzielt, oder ein solcher, der
einen spezifischen Zelltyp anzielt.
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Ganz
allgemein kann jegliches mono- oder polykationische Lipid und neutrale
Lipid in einer kationischen Liposomformulierung verwendet werden.
Zu kationischen Lipiden zählen
DOTMA, DDAB, DOSPA, DORI, DORI-Ester, DORI-Ether, DMRIE, DOTAP,
TM-TPS und kationische Lipide, die strukturell damit verwandt sind.
[Die Definitionen für
jedes dieser Acronyme sind hierin angegeben und sind im Fachgebiet
wohlbekannt.]
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Spezifischer
stellt diese Erfindung Transfektionsagentien bereit, bei denen der
Ligand Transferrin, Insulin, Choleratoxin oder Adenovirus-Faser-KNOB-Peptid
ist, und von denen die kationische liposomale Formulierung die kationischen
Lipide DOTMA (N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethyl) oder
DDAB (Dimethyldioctadecylammonimumbromid) und ein entsprechendes
neutrales Lipid umfasst. Zu nützlichen
kationischen Liposomformulierungen zählen solche, in denen das neutrale
Lipid DOPE (Dioleoylphosphatidylethanolamin) ist. Bevorzugte kationische
Liposomformulierungen sind „Lipofectin" (Trademark), welches
eine kommerziell verfügbare
1:1-liposomale Formulierung
von DOTMA und DOPE ist, und „Lipofectace" (Trademark), welches
eine kommerziell verfügbare
1:2,5-liposomale Formulierung von DDAB und DOPE ist.
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Bestimmte
Fraktionen und/oder Komponenten von Serum wurden als die Transfektionsleistung
von kationischen Liposomen erhöhend
befunden. Diese Fraktionen oder Komponenten erhöhen, wenn sie anstelle der
Rezeptorliganden in den Protokollen dieser Erfindung verwendet werden,
die liposomale Transfektionsleistung.
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Diese
Erfindung betrifft eine hoch effiziente Gentransfer-Methode, die
Transfektions-Reagenzien
verwendet, die leicht herstellbar sind. In den Beispielen der Ausführungsformen
sind die Inhaltsstoffe der Reagenzien kommerziell verfügbar. Weiterhin
können
Rezeptorliganden, die aus einer tierischen Quelle erhalten sind, für die Gentherapie
in derselben Tier-Spezies verwendet werden, wodurch Entzündungs-
und Immunreaktionen beim Wirt abgeschwächt oder verhindert werden,
die bisher einen Hauptnachteil der Humangentherapie unter Verwendung
adenoviraler Vektoren darstellten. Liposome scheinen wenig oder
keine apparente Entzündungs-
und Immunreaktion beim Wirt zu verursachen. Die Nutzung von Humantransferrin
oder anderen humanen Liganden in Kombination mit kationischen Liposomen
kann die Wirtsimmunreaktion bei gleichzeitiger Erzielung einer hohen
Gentransferleistung beim Menschen umgehen.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren mit „Lipofectin" und Transferrin
können
eine 100%-ige Transfektionsleistung in HeLa-Zellen erzielen. Das „Lipofectin"-Transferrin- Transfektionsprotokoll
dieser Erfindung kann auch zur Korrektur einer gestörten Chloridleitfähigkeit
in immortalisierten CF-Atemwegsepithelzellen (CFT1) durch Transfer
von CFTR cDNA verwendet werden. Transferrin erhöht auch die Transfektion durch „Lipofectace" von HeLa-Zellen
signifikant.
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Diese
Erfindung kann bei in vitro- und in vivo-Transfektions-Anwendungen
nützlich
sein. Die Einfachheit der Formulierung und die hohe Transfektionsleistung
durch diese Reagenzien erleichtern die Entwicklung geeigneter Transfektionsreagenzien
für die
Humangentherapie.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
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1(a)-(h) veranschaulichen die X-Gal-Färbung von
HeLa-Zellen, transfiziert mit Transferrin und „Lipofectin", enthaltend entweder
16 oder 0 μg
Transferrin (F0) (1a), und die transfizierten Zellen von sechs aufeinander
folgenden Passagen (F1 bis F6) (1b-1g). Zellen, die mit „Lipofectin"-DNA transfiziert
waren, d.h. 0 μg Transferrin,
dienten als den Kontrollen (C) (1 Std.). Für jeden Satz von F0 wurden
die Zellen in 9 Wells transfiziert. Nach dem Kultivieren für 48 Stunden
im Anschluss an die Transfektion wurden die Zellen in 3 Wells mit X-gal
gefärbt,
die Zellen in anderen 3 Wells auf die β-Galactosidase-Aktivität analysiert
und die Zellen in den verbliebenen 3 Wells zu 9 Wells subkultiviert
und für
die anschließende
Untersuchung verwendet. Die subkultivierten Zellen wurden wie nachstehend
beschrieben, doch ohne Transfektion, prozessiert. Lediglich F0(C)
(1 Std.) ist gezeigt, da F1(C) und F2(C) ähnlich zu F5(1f) sind, und
F3(C), F4(C), F5(C) und F6(C) ähnlich
zu F6(1g) sind. Ein ausführliches
experimentelles Protokoll ist in den Beispielen beschrieben.
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2 zeigt
die Steigerung des DNA-Transfers durch Transferrin in Gegenwart
von „Lipofectin". Die Symbole
•, ⎕ und
o stehen für
35S-pCMVIacZ, das auf die Zellen mit DNA,
DNA + Transferrin, DNA + „Lipofectin" bzw. DNA + „Lipofectin" + Transferrin übertragen
war. Der Wert zu jedem Zeitpunkt stellte den Mittelwert aus zwei
Messungen dar.
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3 veranschaulicht
die Sepharose 4B-Chromatographie des Gemischs aus (A) [125I]-Transferrin, „Lipofectin" und DNA, (B) „Lipofectin", DNA und [125I]-Transferrin, (C) „Lipofectin" und [125I]-Transferrin
und (D) DNA und [125I]-Transferrin. Jede
Komponente der Gemische wurde nacheinander zugegeben, gefolgt von
einer 15-minütigen Inkubationszeit.
Die % der im Leervolumen nachgewiesenen Radioaktivität sind angegeben.
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4 zeigt
das vorgeschlagene Schema für
die Bildung effizienter und ineffizienter Gentransfer-Komplexe unter
Verwendung des Gentransfer-Vektors, der sich aus Transferrin und „Lipofectin" zusammensetzt. Diese
Komplexe sind bezeichnet als: (A) „Lipofectin"-Transferrin, (B) „Lipofectin"-DNA-Transferrin,
(C) „Lipofectin"-DNA und (D) Transferrin-DNA.
(C) und (D) sind ineffiziente Gentransfer-Komplexe, wohingegen (B)
der effizienteste Gentransfer-Komplex ist. Die relative Stärke der
Wechselwirkung zwischen jedem Paar von Komponenten ist: „Lipofectin"-DNA >> Transferrin-DNA >> Transferrin-„Lipofectin".
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5 zeigt
ein Schaubild der β-Galactosidase-Aktivität und %
blaue Zellen als eine Funktion der Konzentration des Transferrins,
was die Steigerung durch Transferrin der Transfektionsleistung des „Lipofectin"-vermittelten Gen-(pCMVIacZ)-Transfers
veranschaulicht.
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6 zeigt
ein Schaubild der Korrektur des defekten Chloridionen-Efflux in
CFT1-Zellen. Der
Prozentsatz der verbliebenen
36Cl
– ist
als eine Funktion der Zeit aufgetragen. In dem Schaubild sind Zellen,
die mit Transferrin, „Lipofectin" und pCMVCFTR transfiziert
sind, durch eine leere Raute
angegeben,
und Zellen, die mit „Lipofectin" und der DNA transfiziert
sind, sind durch leere Quadrate (☐) angegeben. In einem
separaten Experiment, dessen Ergebnisse nicht gezeigt sind, wurden
dieselben Ergebnisse wie für
die Transfektion mit pCMVIacZ plus „Lipofectin" gefunden, für CFT1-Zellen
ohne Transfektion, CFT1-Zellen, die mit Transferrin, DNA und „Lipofectin" (in dieser Reihenfolge
zugegeben) transfiziert waren, und CFT1-Zellen, die mit Transferrin
plus DNA transfiziert waren, festgestellt.
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7 zeigt
ein Schaubild ähnlich
dem aus
6, bei dem der Prozentsatz an
verbliebenem
36Cl
– als eine
Funktion der Zeit in transfizierten Zellen aufgetragen ist. Leere
Kreise (o) geben die Kontrolle an (CFT1-Zellen, transfiziert mit „Lipofectin"); schwarze Kreise
(•), leere
Quadrate (⎕) und schwarze Rauten
geben
die Ergebnisse für
Zellen an, die mit Choleratoxin, Insulin oder Transferrin, jeweils
in Kombination mit „Lipofectin" und pCMVCFTR transfiziert
sind. Die Zellen wurden vorab mit Na
36Cl
in Cl
–-enthaltendem
Medium beladen. Medien wurden entnommen und mit frischem Cl
–-freiem
Medium mit 0,1 mm Amelorid bei 1-minütigen Intervallen wieder aufgefüllt. Am
Ende von 3 min wurden 10 μm
Forskolin den Medien zugegeben.
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8a und 8b zeigen
Schaubilder, die die Transfektionsleistung von pCMVIacZ in HeLa-Zellen bzw.
CFT1-Zellen als eine Funktion von zunehmenden Mengen an Insulin
veranschaulichen. Das Transfektionsmittel ist Insulin plus „Lipofectin".
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9a und 9b zeigen
Schaubilder, die die Transfektionsleistung von pCMVIacZ in HeLa-
bzw. CFT1-Zellen als eine Funktion der Choleratoxin-Konzentration
veranschaulichen. Das Transfektionsmittel ist Choleratoxin plus „Lipofectin".
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10 zeigt
ein Schaubild, das die Tranfektionsleistung einer „Lipofectin"-Transfektion von pCMVIacZ in HeLa-Zellen
als eine Funktion des Serumvolumens, das anstelle des Rezeptorliganden
verwendet wurde, veranschaulicht.
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11a und 11b zeigen
Schaubilder, die die Transfektionsleistung einer „Lipofectin"-Transfektion von
pCMVIacZ in HeLa-Zellen veranschaulichen, wobei Protein A-Fraktionen
bzw. Con A-Fraktionen zur Ersetzung des Rezeptorliganden verwendet
wurden.
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12 zeigt
ein Schaubild, das die Transfektionsleistung einer „Lipofectin"-Transfektion unter Verwendung von Größen-fraktionierten
Serumproben zur Ersetzung des Rezeptorliganden veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert zum Teil auf der Beobachtung einer
98-100% Transfektion von HeLa-Zellen unter Verwendung der kationischen
Liposomformulierung „Lipofectin" und des Transferrin-Rezeptorliganden
mit breitem Zellbereich zur Übertragung
des exprimierbaren β-Galactosidase-Gens.
Im Vergleich ergab eine einfache Lipofektion unter Verwendung von „Lipofectin" alleine eine geringe
Transfektionsleistung (3-4%) desselben DNA-Konstrukts in HeLa-Zellen.
Das β-Galactosidase-DNA-Konstrukt
alleine oder in Kombination mit Transferrin ergab sogar noch geringere
Transfektionsleistungen mit HeLa-Zellen (< 0,01 %), obschon die DNA einen Komplex
mit Transferrin bilden konnte.
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Die
Reihenfolge der Kombinierung der Komponenten der Transfektionszusammensetzung
war für
die Transfektionsleistung entscheidend. Die kationische Liposomformulierung
wird mittels herkömmlicher
Methoden hergestellt. Der Rezeptorligand wird der Liposomformulierung
zugegeben und das Gemisch bei Raumtemperatur inkubiert, um eine Äquilibrierung
der Komplexbildung zu ermöglichen.
Die zu übertragende
Nukleinsäure,
z.B. DNA-Konstrukt, wird dann zugegeben und das Gemisch ein zweites
Mal bei Raumtemperatur inkubiert, um die Äquilibrierung der Komplexbildung
zu ermöglichen.
Die Zugabe von Nukleinsäure
zur kationischen Liposomformulierung, gefolgt von der Zugabe von
Transferrin, ergibt kein hoch effizientes Transfektionsagens. Entsprechend
ergibt die gleichzeitige Kombination von Nukleinsäure, Liposomformulierung
und Rezeptorligand kein hoch effizientes Transfektionsagens.
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Eine
Transferrinrezeptor-vermittelte Endozytose stellt einen normalen
physiologischen Vorgang dar, mittels dessen Transferrin Eisen an
die Zellen liefert (Hueber, H. A. und Finch, C. A., (1987) "The physiology of
transferrin und transferrin receptors", Physiol. Rev. 67, 520-582). Der Prozess
vermittelt die anfängliche
Bindung von Holotransferrin an seinen Rezeptor auf der Zelloberfläche bei
neutralem pH (Aisen, P. (1994), "The transferrin
receptor and the release of iron from transferrin", Adv. Exp. Med.
Biol., 356, 31-40). Der Transferrin-Rezeptor-Komplex wird dann internalisiert
und bildet ein Clathrin-beschichtetes Bläschen. Nach der Freisetzung
von gebundenem Eisen bei saurem pH in das Endosom verlässt das
Transferrin, nach wie vor komplexiert an den Rezeptoren, das Endosom
und kehrt zur Zelloberfläche
zurück,
wo es in den Kreislauf freigesetzt wird. Dieser effiziente Rezeptor-Recycling-Prozess
wurde für
den Transfer von Fremd-DNA zu Zellen unter Verwendung von Transferrin-Polykation-Konjugaten
ausgenützt
(Wagner et al., 1987; Cotten und Wagner (1993) supra; Wagner et
al. (1994) supra; Yin und Cheng, (1994) supra). Allerdings zeigen diese
molekularen Konjugate eine geringe Transfektionsleistung (Colledge,
(1994) supra; Yin und Cheng, (1994) supra).
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Der
Grund für
die enorme Erhöhung
der Transfektionsleistung, die beobachtet wird, wenn Transferrin in
das kationische Liposomen-Transfektionsreagenz aufgenommen wird,
doch nicht an eine liposomale Komponente kovalent gebunden ist,
ist derzeit nicht gänzlich
aufgeklärt.
Die Rolle des kationischen Liposoms in der Transfektion ist als
in der Bindung an negativ geladene Gruppen an der Zelloberfläche und
der Verschmelzung mit der Plasmamembran bestehend erachtet worden.
Während
dieses Prozesses verschaffte sich die DNA (und jegliche weitere
Spezies), die durch das kationische Liposom getragen wurde, Eintritt
in die Zellen (Felgner et al. (1987) supra). Ein alternativer Vorschlag
besteht darin, dass das kationische Liposom die DNA an die Zellen über den
Endozytose-Weg heranbrachte (Zhou und Huang (1994) supra).
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Bei
dieser Erfindung erleichtert Transferrin in Kombination mit Liposomen
den Eintritt von DNA in die Zellen bei einer zweifachen Höhe gegenüber den
Liposomen ohne Transferrin. Obschon wir uns nicht an irgendeine
bestimmte Theorie zur Wirkungsweise binden wollen, wird der hoch
effiziente Gentransfer als durch den „Lipofectin"-DNA-Transferrin-Komplex B vermittelt
angenommen, wie in 4 dargestellt. Das vorgeschlagene
Schema für
die Bildung von effektiven und ineffektiven Gentransfer-Komplexen, wie in 4 veranschaulicht,
basiert auf den folgenden Beobachtungen:
- 1) „Lipofectin" geht leicht eine
Komplexbildung mit einem Polynukleotid wie DNA durch Ladungs-Ladungs-Interaktionen
ein, wobei dieser Typ von Interaktion stark genug ist, um Elektrophorese-Bedingungen zu überleben.
Gershon N., Ghirlando R., Guttman, S.B. und Minsky, A. (1993) "Mode of formation
and structural features of DANN-cationic liposome complexes used
for transfection" Biochemistry
32: 7143-7151, berichteten,
dass die Wechselwirkung von „Lipofectin" mit DNA zur Bildung
kondensierter Strukturen als Folge einer wechselseitig bezogenen
Lipidfusion und eines DNA-Kollapses führte, wie bei Komplex C der 4 dargestellt.
Die exponier te Oberfläche
der kondensierten Struktur ist beträchtlich kleiner als die des
verlängerten
DNA-Moleküls.
- 2) DNA kann einen Komplex mit Transferrin bilden, wie durch
Sepharose 4B-Chromatographie
demonstriert (siehe 3D). Da Transferrin
ein Ampholyt mit einem isoelektrischen Punkt von 5,9 ist, mag die
geringe Anzahl an positiv geladenen Gruppen, die in Transferrin
bei pH 7,4 vorhanden ist, für
diese Wechselwirkung verantwortlich sein. Ein Versagen des Transferrins
darin, die Mobilität
von DNA in der Agarose-Gelelektrophorese zu verzögern, unterstützt ebenfalls
die Vorstellung, dass die Bindung zwischen DNA und Transferrin nicht
sehr stark ist.
- 3) „Lipofectin" bindet Transferrin
schwach (3C) vermutlich durch die
negativ geladenen Gruppen in Transferrin bei physiologischem pH.
Diese Wechselwirkung ist möglicherweise
nicht stark genug, um dem „Lipofectin"-Transferrin-Komplex
das Überleben
der Bedingungen zu erlauben, die für die Sepharose 4B-Chromatographie
angelegt werden. Allerdings ist sie möglicherweise stark genug, um
dem Transferrin eine teilweise Abschirmung der positiv geladenen
Gruppen des „Lipofectins" vor der Bindung
an die DNA zu erlauben, und gleichzeitig die DNA in die Lage zu
versetzen, an „Lipofectin" und Transferrin
zu binden. Als Ergebnis wird ein effizienter Gentransfer-Komplex
gebildet (4, Komplex B).
- 4) Die Transfektionsreagenzien, die durch Aussetzen von „Lipofectin" einer DNA, gefolgt
von a) Transferrin, b) gleichzeitig zugesetztem DNA und Transferrin,
oder c) zuvor gebildetem DNA-Transferrin-Komplex, präpariert
werden, weisen alle eine geringe Transfektionsleistung auf. Diese
Beobachtungen sind möglicherweise
das Ergebnis der Bildung von ineffektiven Gentransfer-Komplexen,
wie in 4 dargestellt (Komplex C). Sind alle drei Komponenten
vorhanden, so wird der „Lipofectin"-DNA-Komplex vor der Bildung
anderer Komplexe gebildet, was zur Bildung der ineffizienten Gentransfer-Komplexe
führt.
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Über seine
Rolle beim Erleichtern des Eintritts der DNA in die Zellen hinaus
kann Transferrin wichtige Rollen bei anderen Schritten des Genexpressions-Prozesses
spielen. Zum Beispiel kann Transferrin, nach der Internalisierung
des „Lipofectin"- DNA-Transferrin-Transferrinrezeptor-Komplexes,
das Verlassen der DNA des Endosoms erleichtern. Da das Verlassen
des Endosoms einen normalen physiologischen Prozess für Transferrin
und seinen Rezeptor-Komplex darstellt (Hueber (1987) supra; Aisen,
(1994) supra), kann die eingefangene DNA das Endosom durch Folgen
dem Transferrin und seinem Rezeptor-Komplex vermutlich über einen Bystander-Effekt verlassen.
Ob die Steigerung der Transfektionsleistung durch Transferrin das
Ergebnis dieses Bystander-Effekts ist oder durch andere Mechanismen
erfolgt, bleibt noch aufzuklären.
Der Mechanismus kann möglicherweise
ebenso mit anderen Zellrezeptorliganden funktionieren, wie etwa
mit Insulin.
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Es
wird angenommen, dass das in 4 veranschaulichte
Schema für „Lipofectin" und Transferrin
allgemein gültig
und auf jeglichen Rezeptorliganden anwendbar ist, einschließlich Insulin,
Choleratoxin und das KNOB-Peptid und jegliche mono- oder polykationische
Liposomformulierung, und insbesondere auch für „Lipofectace"-Formulierungen und DC-Cholesterol-kationische
Liposome mit Transferrin gilt.
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Die
Verwendung einer Kombination der monokationischen Lipide „Lipofectin" oder „Lipofectace" mit Rezeptorliganden
bietet mehrere Vorteile. Dieses Transfektionsreagenz ist leicht
herstellbar, wobei in mehreren Fällen
alle der Inhaltsstoffe kommerziell verfügbar sind. Aus einer Tierquelle
präparierte
Liganden können für die Gentherapie
in derselben Tierspezies verwendet werden, wodurch Wirtsimmunreaktionen
auf den Vektor verhindert werden. Die Entzündungs- und Immunreaktionen
beim Wirt haben einen Hauptnachteil für die Humangentherapie unter
Verwendung adenoviraler Vektoren dargestellt. (Ginsburg et al. (1991)
supra; Trapnell et al. (1994) supra; Yang et al. (1994) supra; Yei
et al. (1994) supra). Neuere Liposom-Toxizitätsstudien in den Lungen von
Menschen zeigen, dass Liposom scheinbar eine minimale oder keine
Entzündungs-
und Immunreaktion beim Wirt bewirkt (Thomas, D. A., Myers, M. A.,
Wichert, B., Schreier, H. und Gonzalez, R. J. (1991), "Acute effects of
liposome aerosol inhalation on pulmonary function in healthy human
volunteers", Chest.
99, 1268-1270) und von mehreren Tierspezies (Stribling, R., Brunette,
E., Liggitt, D., Gaensler, K. und Debs, R. (1992), "Aerosol gene delivery
in vivo", Proc.
Natl. Acad. Sci., USA 89, 11277-11281; Alton, E.W.F.W., Middleton,
O. G., Caplen, N. J., Smith, S. N., Steel, D. M., Munkonge, F. M.,
Jeffery, P. K., Geddes, D. M., Hart, S. L., Williamson, R., Fasold,
K. I., Miller, A. D., Dickinson, P., Stevenson, B.J., McLachlan,
G., Dorin, J. R. und Porteous, D. J. (1993), "Non-invasive liposomemediated gene delivery
can correct the ion transport defect in cystic fibrosis mutant mice", Nature Genetics,
5, 135-142; Canonico, A. E., Plitman, J. D., Conary, J. T., Meyrick,
B. O. und Brigham, K. L. (1994), "No lung toxicity after repeated aerosol
or intravenous delivery of plasmid-cationic liposome complexes", J. Appl. Physiol.,
77, 415-419; San, H., Yang, Z.-Y., Pompili, V. J., Jaffe, M. L.,
Plautz, G. E., Xu, L., Felgner, J. H., Wheeler, C. J., Felgner,
P. L., Gao, X., Huang, L., Gordon, D., Nabel, G. J. und Nabel, E.
G. (1993), "Safety
und short-term toxicity of a novel cationic lipid formulation for
human gene therapy";
Hum. Gene Ther. 4, 781-788). Die Verwendung von Humantransferrin
oder anderen humanen Liganden in Kombination mit kationischen Liposomen
kann die Wirtsimmunreaktion umgehen bei gleichzeitiger Erzielung
einer hohen Gentransferleistung beim Menschen.
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Die
Steigerung der Transfektionsleistung, die mit Transferrin erreicht
wird, variiert innerhalb verschiedener kationischer Liposome. Wie
in Tabelle 4 gezeigt, steigert Transferrin die Transfektion mit „Lipofectin"- und „Lipofectace"-Liposomformulierungen
signifikant (10fache oder mehr Steigerung der % blauen Zellen oder β-Gal-Aktivität). Die
Steigerung wird auch mit DC-Cholesterol-Liposomen beobachtet, doch
wird keine messbare Steigerung mit „Lipofectamin" beobachtet, welches
das polykationische Lipid DOSPA enthält.
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US-Patent
4,897,355 (Eppstein et al.), erteilt im Jahre 1990, beschreibt kationische
Lipide, die strukturell dem DOTMA verwandt sind. Die darin beschriebenen
kationischen Lipide und repräsentativen
neutralen Lipide sind in den kationischen Liposomformulierungen
dieser Erfindung nützlich.
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DDAB
ist das monokationische Lipid Dimethyldioctadecylammoniumbromid.
Siehe US-Patent 5,279,833 und WO 91/15501 (veröffentlicht am 17.10.1991 für DDAB und
verwandte kationische Lipide). Verwandte kationische Typen, zum
Beispiel jene, in denen die Octadecylgruppen durch andere höhere Alkylgruppen
(Alkylgruppen mit 8 oder mehr Kohlenstoffatomen) ersetzt sind; jene,
in denen die Methylgruppen durch andere niederere Alkylgruppen (Alkylgruppen
mit 1 bis etwa 3 Kohlenstoffatomen) ersetzt sind; oder jene, in denen
das Bromidanion durch ein anderes Anion ersetzt ist, sind in den
kationischen Liposomformulierungen dieser Erfindung nützlich.
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Singhal,
A. und Huang, L. (1994) "Direct
Gene Transfer by Liposomes" J.
Liposome Res. 4(1): 289-299) beschreiben kationische Derivate von
Cholesterol, die zur Präparierung
der kationischen Liposome nützlich
sind. Cholesterol-Derivate, in denen eine tertiäre Aminogruppe an einen Lipidanker
mit einer Amid- oder Carbamoylbindung geknüpft ist und durch einen Abstandshalter
von 3-6 Atomen getrennt ist, können
zur Präparierung
der Liposome mit hoher Transfektionsleistung, erhöhter Haltbarkeit
und geringer Toxizität
verwendet werden. Siehe auch: Gao, X. und Huang, L. (1991) "A novel cationic
liposome reagent for efficient transfection of mammalian cells" Biochem. Biophys.
Res. Commun. 179: 280-285; Farhood, H., Bottega, R., Epand, R.M.
und Huang, L. (1992) "Effect
of cationic cholesterol derivatives on gene transfer and protein
kinase C activity" Biochem.
Biophys. Acta 1111: 239-246. DC-Cholesterol ist das derivatisierte
Cholesterol: 3β-[N-(N',N'-Dimethylaminoethan)-carbamoyl]-cholesterol. DC-Cholesterol-Liposome
werden durch Kombinieren des kationischen Lipids mit einem neutralen
Lipid, zum Beispiel DOPE, hergestellt.
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„Lipofectamin" ist eine 3:1-Liposomformulierung
des polykationischen Lipids 2,3-Dioleyloxy-N-[2(spermincarboxamido)ethyl]-N,N-dimethyl-1-propanaminiumtrifluoracetat
(DOSPA) und DOPE. Siehe US-Patent 5,334,761.
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„Cellfecin" (Trademark) ist
eine kommerziell verfügbare
kationische Liposomformulierung, welche eine 1:1,5 (w/w) Formulierung
des polykationischen Lipids N,N',N'',N'''-Tetrapalmitylsperrnin
(TM-TPS) und DOPE ist. TM-TPS und in dieser Erfindung nützliche
verwandte polykationische Lipide sind beschrieben in WO 95/17373
(veröffentlicht
am 29. Juni 1995).
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US-Patentanmeldung
der laufenden Nummer 08/195,866, eingereicht am 11. Februar 1994
(veröffentlicht
als US-Patent Nr. 6,075,012) (Gebeyehu et al.), beschreibt weitere
kationische Lipide, die bei der vorliegenden Erfindung nützlich sind.
Von besonderem Interesse sind die hierin beschriebenen Urethan-Derivate.
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US-Patent
5,264,618 beschreibt kationische Lipide, wie etwa DOTAP (1,2-Bis-(oleoyloxy)-3-(trimethylammonio)propan.
Diese Lipide weichen von DOTMA darin ab, dass die Oleoyl-Komponenten über Ester
und nicht über
Etherbindungen an das Propylamin geknüpft sind. Eine Gruppe von kationischen
Lipiden, die in ihrer Struktur zu DOTMA und DOTAP verwandt sind,
ist jene, in der eine der Methylgruppen der Trimethylammoniumgruppe
durch eine Hydroxyethylgruppe ersetzt ist. Verbindungen dieses Typs
sind ähnlich
dem Rosenthal-Inhibitor (RI) von Phospholipase A (Rosenthal, A.F.
und Geyer, R.P. (1960) J. Biol. Chem. 235: 2202-2206), welches Stearoylester
in Bindung an den Propylamin-Kern aufweist. Die Dioleoyl-Analoga
von RI werden allgemeinhin als DORI-Ether oder DORI-Ester in Abhängigkeit
von der Bindung der Fettsäure-Komponenten
an den Propylamin-Kern bezeichnet. Die Hydroxyethylgruppe dieser
Analoga kann ebenfalls zum Beispiel durch Veresterung weiter funktionalisiert
werden. Alle diese kationischen Lipide, die strukturell dem DOTMA
verwandt sind, sind in den kationischen Liposomformulierungen dieser
Erfindung nützlich.
Ein anderes in den Liposomformulierungen dieser Erfindung nützliches
kationisches Lipid ist 1,2-Dimyristyloxypropanol-3,3-dimethylhydroxymethylammoniumbromid,
welches häufig
mit dem Acronym DMRIE bezeichnet ist.
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Wie
hierin angemerkt, ist diese Gentransfermethode allgemein auf jeglichen
Rezeptorliganden anwendbar. Cotten und Wagner (1993), supra, stellen
in einem Überblick über die
nicht-viralen Ansätze
der Gentherapie in der darin enthaltenen Tabelle 1 eine nicht erschöpfende Liste
von Spezies bereit, die als Rezeptorliganden für die Konjugat-Bildung im rezeptorvermittelten
Gentransfer nützlich
sind. Die Spezifitäten
der einzelnen Liganden sind in den darin zitierten Literaturstellen
beschrieben. Weitere Beispiele der Rezeptorliganden für das Zell-Targeting
sind in anderen darin zitierten Literaturstellen zu finden. Die
gesteigerte Transfektion dieser Erfindung ist unter Verwendung von
Transferrin, Insulin und Choleratoxin als Rezeptorliganden nachgewiesen
worden. Alle der Liganden, die in der Cotton und Wagner (1993)-Referenz und anderen
darin zitierten Literaturstellen beschrieben sind, können ebenfalls
auf eine erhöhte
Transfektion ohne kovalente Bindung des Liganden, wie in dieser
Erfindung beschrieben, hinwirken. Daher ist dieses Gentransfer-Protokoll
generell auf Liganden anwendbar, die auf die Bindung an Zellobertlächen-Rezeptoren
hin internalisiert werden können.
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Die
hierin angegebenen spezifischen Beispiele zeigen eine vorübergehende
Expression der DNA, die auf Zellen durch Rezeptor-erleichterte Liposomtransfektion übertragen
ist. Kein Nachweis einer Population der transfizierten Zellen, die β-Galactosidase exprimierten,
legt nahe, dass trotz des hoch effizienten Gentransfers, wie unter
Verwendung dieses Transfektionsagens erzielt, die Integration der
Plasmid-DNA in das Wirtsgenom nach wie vor ein seltenes Ereignis
ist. Das Rezeptorligand-erleichterte Gentransfer-Protokoll dieser
Erfindung kann mit jeglichen der bekannten Techniken zur Erzielung
der Integration von Nukleinsäure,
z.B. DNA, in die wirtsgenomische DNA angewendet werden.
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Diese
Erfindung kann mit jeglichen bekannten Techniken zur Erhöhung der
Expression von Nukleinsäure,
z.B. DNA, die in die Zelle eingeführt ist, angewendet werden.
Zum Beispiel kann die gleichzeitige Einführung von nukleärem Protein
zusammen mit DNA in Liposome zu einer erhöhten Expression der DNA führen. Kaneda,
Y., Iwai, K. und Uchida, T. (1989) "Increased Expression of DNA Cointroduced
with Nuclear Protein in Adult Rat Liver" Science 243: 375-378; Kaneda, Y., Iwai,
K. und Uchida, T. (1989) "Introduction
und Expression of the Human Insulin Gene in Adult Rat Liver" J. Biol. Chem. 264(21):
12126-12129. Von nukleärem Protein,
wie etwa Nicht-Histonen-chromosomales Protein, High-Mobility-Group
1 (HMG-1), wird angenommen, dass es die Übertragung von DNA auf Zellkerne
erleichtert und somit die Expression erhöht. Diese Erfindung kann zur
gleichzeitigen Einführung
von DNA und nukleärem
Protein angewendet werden, um eine weitere Erhöhung der Expression zu erzielen.
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Fachleute
des Gebiets werden bei üblicher
Sachkenntnis erkennen, dass bestimmte Einzelheiten der Präparierung
der Transfektionsagentien dieser Erfindung und Einzelheiten der
Transfektions-Protokolle routinemäßig variiert werden können, um
eine optimale Transfektionsleistung und Genexpression für einen
gegebenen Rezeptorliganden, kationisches Lipid/neutrales Lipid-Liposomformulierung,
Nukleinsäure
und Zielzelltyp zu erzielen. Diese routinemäßige Optimierung befindet sich
innerhalb des Geistes und Rahmens dieser Erfindung.
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Fachleute
des Gebiets werden bei üblicher
Sachkenntnis ebenfalls erkennen, dass alle Rezeptorliganden, kationischen
Lipide und neutralen Lipide, die andere als die hierin spezifisch
veranschaulichten sind, im Hinblick auf die hierin angegebenen Beschreibungen
verwendet werden können.
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Das
Transferrin-kationisches Lipid-Protokoll dieser Erfindung ist zur
Anwendung bei der Einführung von
Nukleinsäuren
in Zellen beschrieben worden. Das Transferrinkationisches Liposom-Protokoll
dieser Erfindung lässt
sich ohne Weiteres unter Bezugnahme auf diese Beschreibung und auf
im Fachgebiet wohlbekannte Techniken und Methoden zur Einführung von
Wirkstoffen und Proteinen als auch Genen in Zellen adaptieren. Wagner
et al. (1994), supra, geben einen Überblick über den Transfer einer Vielzahl
von Spezies unter Anwendung der rezeptorvermittelten Endozytose.
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Die
zitierten Literaturstellen bieten unter anderem die Einzelheiten
zu den Strukturen verschiedener kationischer Lipide und neutraler
Lipide, die bei der Präparierung
der kationischen Liposomen nützlich
sind, Verfahren zur Präparierung
der Liposome und Liposomformulierungen, Quellen der Zelloberflächen-Rezeptorliganden
einschließlich
der Verfahren zur Isolierung oder anderweitigen Präparierung
dieser Liganden, Beschreibungen der Zellwachsturns-Bedingungen,
Einzelheiten zur Anwendung der Rezeptorliganden für die gezielte
Transfektion und Beschreibungen von in vitro- und in vivo-Anwendungen
der Transfektionsagentien und Methoden.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung und sollen in
keiner Weise den Umfang der Erfindung beschränken.
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Die Beispiele
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BEISPIEL 1: Transfektion
von HeLa-Zellen mit „Lipofectin" und Transferrin
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Verfahren:
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Bestimmung der optimalen
Verhältnisse
von „Lipofectin" und DNA
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Die
anfängliche
Agarose-Gelelektrophorese wurde an Gemischen mit variierenden Mengen
(0,5-10 μg)
an „Lipofectin" (Trademark) (GIBCO/BRL,
Gaitherburg, MD) bei fixierten Mengen (1,5 μg) an DNA (pCMVIacZ) (Clontech
Lab, Inc., Palo Alto, CA) zur Bestimmung des optimalen Verhältnisses
von „Lipofectin" und DNA vorgenommen.
Die DNA in Agarosegel wurde mit Ethidiumbromid angefärbt und
unter UV-Licht sichtbar gemacht. Wenn sie mit „Lipofectin" komplexiert war,
so drang die DNA nicht in das Gel ein. Dieselbe Vorgehensweise bei
der Agarose-Gelelektrophorese wurde zur Bewertung dessen angewendet,
ob Transferrin die DNA-Mobilität
verzögern
könnte,
indem Gemische von 1,5 μg
DNA und 2-32 μg
Transferrin analysiert wurden.
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Sepharose 4B-Chromatographie:
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Um
zu bewerten, ob Transferrin mit „Lipofectin"-DNA-Komplex komplexiert
wurde, wurden eine Transfektionslösung (500 μl), die 32 μg an [125I]-Transferrin
(7 × 104 cpm) in 100 μl HEPES-gepufferter Salzlösung (HBS)
(20 mM HEPES, pH 7,4 und 100 mM NaCl) enthielt, 3 μg „Lipofectin", 1,5 μg pCMVIacZ
und 300 μl DMEM-H
(GIBCO/BRL) auf eine Sepharose 4B-Säule (1 × 12 cm) aufgebracht. Die Reihenfolge
der Zugabe von Transferrin, „Lipofectin" und DNA variiert
gemäß dem spezifischen
experimentellen Protokoll. Das Gemisch wurde vorsichtig vermischt
und dann für
15 min nach der Zugabe jedes Reagenz inkubiert. Dann wurde die Säule mit
HBS entwickelt, Fraktionen von 0,5 ml entnommen und die Radioaktivität in einem
Gammazähler gemessen. „Lipofectin" wurde bei dem Leervolumen
(3 ml) eluiert und ungebundenes [125I]-Transferrin
bei 8,4-9,0 ml Elutionsvolumen. DNA-„Lipofectin"-Transferrin- und DNA-Transferrin-Komplexe
erschienen im Leervolumen.
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Gentransfer-Protokoll:
-
HeLa-Zellen
(American Type Culture, Rockville, MD), die zur Konfluenz in einer
48-Well-Kulturplatte in
DMEM-H-Medium, enthaltend 10% fötales
Rinderserum (FBS), gezüchtet
worden waren, wurden zweimal mit Serum-freiem DMEM-H gespült. Diese
Zellen wurden dann 500 μl
der wie nachstehend beschrieben hergestellten Transfektionslösung ausgesetzt.
In 12 × 75
mm Polystyrol-Röhrchen
(Becton Dickinson, Lincoln Park, NJ) wurden die folgenden Reagenzien
nacheinander zugegeben, vorsichtig vermischt und für 15 min
bei Raumtemperatur nach jeder Zugabe inkubiert: 100 μl HBS, enthaltend
zuvor festgelegte Mengen an frisch zubereitetem humanem Transferrin
(eisengesättigt,
hitzeinaktiviert (Collaborative Biomedial Products, Becton Dickinson,
Bedford, MA) (32 μg
für routinemäßige Experimente),
3 μl „Lipofectin" (1 mg/ml) und 100 μl HBS, enthaltend
1,5 μg pCMVIacZ.
Das Gemisch wurde in jedes Well übertragen,
das mit 300 μl
Serum-freiem DMEM-H ohne Antibiotika bedeckt worden war, und dann
vorsichtig vermischt. Die Platte wurde für einen zuvor festgelegten
Zeitraum (18-24 Stunden für
routinemäßige Experimente)
unter wassergesättigter
Umgebung und 5% CO2 inkubiert. Die entsprechenden,
einer „Lipofectin"-DNA ausgesetzten
Kulturen dienten als einer Kontrolle. Die anderen beiden Kontrollen
umfassten DNA und DNA plus Transferrin. Die konditionierten Medien
wurden dann durch 1,0 ml an DMEM-H, enthaltend 10% FBS und Antibiotika
(50 E/ml Penicillin und 50 μg/ml
Streptomycin), ersetzt. Nach 48 Stunden der Anzucht wurden die Zellen
in drei Wells in 300 μl
eiskaltem 2% Paraformaldehyd-0,20% Glutaraldehyd für 10 min
fixiert, gefolgt von der Entfernung des konditionierten Mediums
und zweimaligem Waschen mit PBS. Die Zellen wurden dann 0,5 ml an
1,0 mg/ml 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactopyranosid
(X-Gal) (GIBCO/BRL) (Yin und Cheng (1994) "Lectin conjugated-directed gene transfer
to airway epithelial cells",
Biochem. Biophys. Res. Commun. 205: 826-833) bei 37°C für zwei Tage
ausgesetzt, nachdem die Fixiermittel entfernt worden waren, und
zweimal mit PBS gespült.
Der Prozentsatz an blauen Zellen wurde durch Auszählen der
Zahl an blauen Zellen aus der Gesamtzahl von 2.500-3.000 Zellen
in 20-30 willkürlich
gewählten
Feldern unter einem Phasenkontrast-Mikroskop gemessen. Die Zellen
in drei anderen Wells wurden dreimal mit PBS gespült, durch
Trypsinierung dissoziiert, dreimal mit PBS gespült und dann mittels dreier
Zyklen von Einfrieren und Auftauen lysiert. Diese Lysate wurden
auf die β-Galactosidase-Aktivität in Lichteinheiten
(Beate et al. (1992) "A
rapid and simple chemiluminescent assay for Escherichia coli β-galactosidase," Biotechniques 120:
320-324) auf einem Lummat LB9501-Spektrofluorimeter gemessen (EG&G Berthold, Nashua,
NH) und auf das Protein (Bradford Reagent, Bio-Rad, Melville, NY)
unter Verwendung von Rinderserumalbumin (BSA) als dem Standard gemessen.
Die Daten wurden als Lichteinheiten pro μg Protein ausgedrückt.
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Transfer von 35S-pCMVIacZ
zu HeLa-Zellen:
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36S-markiertes wurde durch willkürliches
Priming (Boehringer-Mannheim, Indianapolis, IN) nach Linearisierung
durch EcoRI-Verdau präpariert.
Jede der vier Transfektionslösungen,
DNA, DNA + Transferrin (32 μg),
DNA + "Lipofectin" (3 μg) und DNA
+ "Lipofectin" + Transferrin, enthielt
1,5 μg an 35S-markiertem pCMVIacZ (1,4 × 104 cpm). 0, 0,5, 1, 3, 6 und 24 Stunden nach
Transfektion wurden die Medien entfernt. Dann wurden die Zellen
einmal mit 1 ml HBS gewaschen, durch Trypsinierung rückgewonnen
und zweimal mit 1,5 ml HBS gewaschen. Die pelletierten Zellen wurden
in 60 μl
destilliertem Wasser suspendiert und durch dreimaliges Einfrieren
und Auftauen aufgebrochen. Aliquots wurden auf die Reaktivität und das
Protein gemessen. Die Daten wurden als cpm/mg Protein ausgedrückt.
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Weitere Methoden:
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pCMVIacZ
wurde aus Escherichia coli, welches diese Plasmid-DNA beherbergt,
unter Verwendung eines QiaGen-Plasmidisolierungs-Kits (Chatsworth,
CA) ausgereinigt. [125I]-Transferrin wurde
mittels einer Chloramin-T-Methode präpariert, wie unten beschrieben.
5 μl an
100 mCi/ml Na125I (Amersham, Arlington Hts.,
IL) und 5 μl
an 2 mg/ml Chloramin T (Eastman Kodak Company, Rochester, NY) wurden
100 μl HBS,
enthaltend 100 μg
Transferrin, zugegeben. Nach Inkubation für 20-30 sec wurden 5 μl Natriummetabisulfit
(Sigma, St. Louis, MO) zugegeben, um die Reaktion zum Stopp zu bringen.
Das [125I]-Transferrin wurde auf Sephadex G-25
(0,5 × 4
cm) isoliert.
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Statistische Analyse:
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Die
statistische Analyse wurde mittels eines ungepaarten two-tailed
t-Test-Programms
vorgenommen (GraphPAD InPlot Software, San Diego, CA).
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ERGEBNISSE:
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Gentransferleistung als
eine Funktion der Transfektionszeiten:
-
Das
Aussetzen der HeLa-Zellen der Transfektionslösung, die sich aus Transferrin, „Lipofectin" und pCMVIacZ zusammensetzte,
für verschiedene
Zeitdauern von 0,5 bis 24 Stunden führte zu einer erhöhten Expression
von β-Galactosidase,
wie sowohl durch die β-Galactosidase-Aktivität als auch
den Prozentsatz an blauen Zellen ausgewertet (Tabelle 1). Eine 2,5-fache
Zunahme der β-Galactosidase-Aktivität in den
mit dem Reagenz transfizierten Zellen, das aus Transferrin, „Lipofectin" und DNA hergestellt
war, gegenüber
der Kontrolle (p = 0,0005) wurde nach 0,5-stündiger Exposition beobachtet,
obschon die % blaue Zellen zwischen diesen beiden Gruppen nicht
differierten. Eine 1-stündige
Exposition ergab eine 13-fache Zunahme der β-Galactosidase-Aktivität und 30%
blaue Zellen. Nach 5-stündiger
Exposition waren im Wesentlichen alle der Zellen transfiziert. Entsprechend
nahm die β-Galactosidase-Aktivität für bis zu
5 Stunden beständig
zu und begann anschließend,
sich einzupendeln. Für
routinemäßige Gentransfer-Experimente
wurde eine Übernacht-Transfektion gewählt, um
die Expression der β-Galactosidase-Aktivität zu maximieren.
Bei anderen Kontrollen, die DNA oder DNA plus Transferrin verwendeten,
waren < 0,01 %
der Zellen transfiziert.
-
Transfektionsleistung
als eine Funktion der Transferrinmengen:
-
Die
mit dem Gemisch aus Transferrin, „Lipofectin" und DNA erhaltene
Transfektionsleistung hing von den Mengen an verwendetem Transferrin
ab. Wie in Tabelle 2 gezeigt, waren der Prozentsatz an transfizierten Zellen
und die in den transfizierten Zellen exprimierten β-Galactosidase-Aktivitäten erhöht, wenn ≥ 3 μg Transferrin
verwendet wurden. Erreichten darüber
hinaus die verwendeten Mengen an Transferrin 8 μg und mehr, so waren mindestens
97% der HeLa-Zellen transfiziert. Eine maximale Expression der β-Galactosidase-Aktivität wurde
nicht erreicht, bis 16 μg
Transferrin verwendet wurden.
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Expression von transfiziertem
Reportergen als eine Funktion der Passagenanzahl:
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Die
hohe Transfektionsleistung in HeLa-Zellen, wie durch „Lipofectin" plus Transferrin
vermittelt, erbrachte eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Frage
zu untersuchen, für
wie viele Passagen die Expression des übertragenen Reportergens erhalten
bleiben würde.
Wie in 1 und Tabelle 3 gezeigt, nahm
der Prozentsatz an transfi zierten Zellen, die blau gefärbt waren,
progressiv von 70% nach einer Passage auf < 0,01 % nach 6 Passagen ab. Eine progressive
Abnahme der β-Galactosidase-Aktivität als eine
Funktion der Passagenanzahl wurde ebenfalls beobachtet.
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Charakterisierung des
Transfektionsagens:
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Die
Agarose-Gelelektrophorese der Gemische, die fixierte Mengen an DNA
(1,5 μg)
und variierende Mengen an „Lipofectin" (0,5-10 μg) enthielten,
zeigte, dass die gesamte DNA mit „Lipofectin" komplexiert war, wenn
die Menge an „Lipofectin" zumindest das zwei-
bis dreifache der DNA-Mengen (w/w) betrug. Dieses Ergebnis bildete
die Grundlage für
das experimentelle Protokoll unter Verwendung von 3 μg „Lipofectin" und 1,5 μg DNA für jedes
Well der 48-Well-Platte.
-
Um
auszuwerten, ob die beobachtete erhöhte Expression von β-Galactosidase
das Ergebnis eines erhöhten
Transfers von DNA war, wurde ein Gentransfer-Experiment unter Verwendung
von [35S]DNA durchgeführt. Wie in 2 gezeigt,
erhöhte
Transferrin in Abwesenheit von „Lipofectin" den DNA-Transfer
gegenüber dem
mit DNA alleine nicht. Die Maximalmenge an durch den „Lipofectin"-DNA-Komplex übertragener
DNA war zumindest zweimal so hoch wie durch DNA alleine. Die Inkubation
von Transferrin mit „Lipofectin" vor der Zugabe von
DNA verdoppelte die Menge an DNA, die durch den „Lipofectin"-DNA-Komplex übertragen
wurde. Nach 24 Std. nahm die Menge an DNA, die in den mit einem
Reagenz transfizierten Zellen gefunden wurde, das durch sequentielle
Zugabe von Transferrin, „Lipofectin" und DNA hergestellt
war, um 40% ab.
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Um
die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Komponenten in der
Transfektionslösung
zu bewerten, wurde eine Sepharose 4B-Säulenchromatographie vorgenommen.
Eine Analyse der Transfektionslösung,
die durch sequentielle Zugabe von 32 μg [125I]-Transferrin,
3 μg „Lipofectin" und 1,5 μg DNA hergestellt war,
ergab, dass 6,8% der Gesamtradioaktivität in das Leervolumen eluiert
wurden (3A). Keine Radioaktivität wurde
im Leervolumen nachgewiesen, wenn die Lösung in der Reihenfolge DNA, „Lipofectin", gefolgt von [125I]-Transferrin hergestellt wurde (3B). Die Transfektionsleistung (3,2%)
unter Verwendung eines Reagenz, das in derselben Weise hergestellt
war, unterschied sich nicht vom Kontrollwert (3,9%), der durch Transfektion
mit „Lipofectin" plus DNA erhalten
wurde. Lediglich eine geringe Menge (0,2%) an Radioaktivität wurde im
Leervolumen nachgewiesen, wenn das Gemisch von [125I]-Transferrin
und „Lipofectin" analysiert wurde (3C). Wurde außerdem [125I]-Transferrin
mit DNA gemischt, so wurden ebenfalls 6,8% an Radioaktivität im Leervolumen
gefunden (3D). Die Transfektionsleistung
(2,8%) unter Verwendung von Transferrin plus DNA war dieselbe wie
bei der Kontrolle (Daten nicht gezeigt). Außerdem verminderte die Zugabe
von 2-32 μg Transferrin
zu 1,5 μg
DNA die Mobilität
und die Bandenintensität
der DNA bei der Agarose-Gelelektrophorese nicht.
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Variation der Transferrin-erleichterten
gCMVIacZ-Transfektionsleistung mit verschiedenen kationischen Liposomen
-
Die
Transfektionsleistung des Transferrin-erleichterten Gentransfers
in HeLa-Zellen variierte mit verschiedenen kationischen Liposomen.
Wie in Tabelle 4 gezeigt, war „Lipofectin" das wirksamste Liposom
unter den untersuchten vier verschiedenen kationischen Liposomen.
Dem folgte „Lipofectace" und dann DC-Cholesterol. „Lipofectamin" ergab keine Verbesserung
bei den in Tabelle 4 aufgelisteten Ergebnissen. Es kann jedoch sein,
dass das Experiment mit „Lipofectamin", dessen Ergebnisse
in Tabelle 4 aufgelistet sind, die Nützlichkeit von „Lipofectamin" als einer kationischen
Liposom-Komponente bei den Verfahren dieser Erfindung nicht exakt widerspiegelt. „Lipofectamin" allein wird allgemein
als ein angemessen wirksames Transfektionsagenz in HeLa-Zellen befunden.
Transfektionsleistungen von 40% der DNA werden routinemäßig mit „Lipofectamin" allein beobachtet.
Siehe Hawley-Nelson, P. et al. (1993) FOCUS 15: 73. Der Prozentsatz
an im Experiment der Tabelle 4 beobachteten blauen Zellen für „Lipofectamin" alleine erscheint
als signifikant geringer, als normalerweise zu erwarten wäre. Dies
legt einige Probleme mit dem Transfektions-Experiment nahe.
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BEISPIEL 2: Korrektur
des gestörten
Chlorid-Transports von CFT1-Zellen durch Transferrin-erleichterten
Gentransfer, wie durch kationische Liposomen vermittelt
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Zur
Konfluenz in 48-Well-Platten gezüchtete
CFT1-Zellen wurden für
24 Std. einer Transfektionslösung
ausgesetzt, die „Lipofectin", DNA und Transferrin
enthielt.
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Die
Transfektionslösung
wurde wie in Beispiel 1 hergestellt. Spezifisch wurde Transferrin
dem „Lipofectin" zugegeben und das
Gemisch bei Raumtemperatur für
etwa 15 min inkubiert. Daraufhin wurde die DNA zugegeben und das
Gemisch nochmals für
etwa 15 min bei Raumtemperatur inkubiert.
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Die
transfizierten Zellen wurden für
2-3 Tage weiter kultiviert, bevor sie in Glutaraldehyd fixiert und dann
mit X-gal für
2-3 Tage entwickelt wurden. Die Transfektionsleistung (% blaue Zellen)
hing von der Transferrin-Konzentration ab (μg/0,5 ml Transfektionslösung); 0 μg, 0,1 %;
1 μg, 0,4
%; 2 μg,
5,5 %; 4 μg,
7 %; 8 μg, 8
%; 16 μg,
10 %; und 32 μg,
11 %. Die mittels der Lumigal-Methode gemessenen β-Galactosidase-Aktivitäten folgten
ebenfalls derselben Tendenz (siehe 5). Unter
Anwendung des Protokolls, das die höchste Transfektionsleistung
beim Übertragen
von pCMVIacZ auf CFT1-Zellen, gezüchtet in 35 mm Schalen, erbrachte, wurde
eine 33 % Transfektionsleistung erzielt. Mit pCMVCFTR unter Anwendung
dieses Protokolls transfizierte CFT1-Zellen zeigten eine größere Rate
des 36Cl–-Efflux
als CFT1-Zellen,
die durch „Lipofectin" ohne Transferrin transfiziert
waren, oder als CFT1-Zellen
ohne Transfektion (siehe 6). Diese Ergebnisse zeigen,
dass der durch Liposome vermittelte Transferrin-erleichterte CFTR-Gentransfer
den gestörten
Chlorid-Transport durch die CF-Atemwegsepithelzellen korrigieren
kann. Eine signifikante Korrektur des gestörten Chlorid-Transports wurde
beobachtet, wenn Insulin oder Choleratoxin für die Transfektion mit „Lipofectin" verwendet wurden
(siehe 7).
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METHODEN:
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Transfektions-Protokoll
und Messung der Transfektionsleistung:
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Die
in einer 48-Well-Platte gezüchteten
konfluenten CFT1-Zellen wurden über
Nacht einer Transfektionslösung
(0,5 ml) ausgesetzt, die 3 μg „Lipofectin", 1,5 μg DNA und
1-32 μg
Transferrin enthielt. Die transfizierten Zellen wurden dann in F-12-Medium,
ergänzt
mit 7 verschiedenen Hormonen und Wachstumsfaktoren für 2-3 Tage
kultiviert. Dann wurden die Zellen in 2 Wells in 4% Parafomaldehyd
bei 4°C
für 10
min fixiert und X-gal für
2-3 Tage ausgesetzt. Die Transfektionsleistung wurde anhand der
Anzahl an blauen Zellen pro 100 gezählter Zellen unter einem Phasenkontrast-Mikroskop bestimmt.
Die Zellen in 3 anderen Wells wurden durch Trypsinierung rückgewonnen
und deren Homogenate auf die β-Galactosidase-Aktivitäten durch
die Lumigal-Methode gemessen (Beate et al. (1992) supra). Die Daten
wurden als Lichteinheiten/μg
Protein ausgedrückt.
Siehe 5.
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36Cl–-Efflux-Assay
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CFT1-Zellen
wurden in einer 6-Well-Platte zur Konfluenz gezüchtet. Die Zellen in einem
Well wurden mit „Lipofectin" und pCMVCFTR plus
Transferrin behandelt, und die Zellen in 2 anderen Wells wurden
mit „Lipofectin" und pCMVIacZ plus
Transferrin behandelt, wie oben beschrieben. Die ersten beiden Wells
wurden auf den 36Cl–-Efflux gemessen,
und das dritte Well wurde fixiert, mit X-gal behandelt und auf die
% blaue Zellen gemessen. Die ersten beiden Wells wurden mit 5-10 μCi an 36Cl– beladen, gefolgt von
einer schnellen Spülung mit
Cl–-freiem
Medium. Dann wurden 1 ml-Aliquots
von Isotop-freiem und Cl–-freiem Medium plus
0,1 mM Amilorid zugegeben und bei einminütigen Intervallen für bis zu
10 min entfernt. Nach dem 3 Minuten-Zeitpunkt wurden 10 μM Forskolin zugegeben, um die
cAMP-vermittelte Cl–-Permeabilität auszuwerten. Am Ende der
10 Minuten wurde das Zell-assoziierte Isotop in 0,1 % SDS-Extrakt
der Zellen gemessen. Die Daten wurden durch Auftrag des Prozentsatzes
an verbliebenem 36Cl– als
eine Funktion der Zeit analysiert. Siehe 6.
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Transfektion unter Verwendung
von 36Cl–-Insulin
oder Choleratoxin
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Unter
Verwendung von 6 ml der Transfektionslösung, die 36 μg „Lipofectin" plus 380 μg Transferrin, 0,2
mg Insulin oder 160 μg
Choleratoxin enthielt, zur Übertragung
von 18 μg
pCMVCFTR auf konfluente CFT1-Zellen in jedem Well einer 6 × 35 mm-Platte
wurde eine signifikante Korrektur des gestörten Chlorid-Transports beobachtet
(7). Bei einem gleichzeitig durchgeführten Experiment
unter Anwendung des identischen Protokolls zur Übertragung von 18 μg pCMVIacZ
auf CFT1-Zellen ergaben sich signifikante Zahlen an blau gefärbten Zellen,
d.h. „Lipofectin", 0,5 %; „Lipofectin" + Transferrin, 33
%; „Lipofectin" + Insulin, 13 %; und „Lipofectin" + Choleratoxin,
31 %. Diese Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, die cAMP-abhängige Chloridleitfähigkeit
in CF-Atemwegsepithelzellen unter Verwendung einer Wildtyp-CFTR-cDNA
und der Transfektionsvektoren, zusammengesetzt aus Rezeptoren und
einem kationischen Liposom, wiederherzustellen.
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BEISPIEL 3. Liposom-vermittelte
Transfektion, erleichtert durch Insulin und Choleratoxin.
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Transfektionslösungen wurden
wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt, wobei der Rezeptorligand
Insulin oder Choleratoxin war. 8a und 8b zeigen
die Insulinkonzentrations-abhängige
Transfektionsleistung in HeLa-Zellen bzw. CFT1-Zellen. 9a und 9b zeigen
die Choleratoxinkonzentrations-abhängige Transfektionsleistung
in HeLa-Zellen bzw. CFT1-Zellen. Die Transfektions-Protokolle wurden
wie in Beispiel 1 für
HeLa-Zellen und wie in Beispiel 2 für CFT1-Zellen durchgeführt.
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Die
Transfektionsleistung stieg nicht, wenn CFT1-Zellen mit einer Lösung transfiziert
waren, die ein Gemisch aus den drei unterschiedlichen Liganden (Transferrin,
Insulin und Choleratoxin) enthielt. Dies legt eine Behinderung der
Gentransfektion eines Rezeptorliganden durch einen anderen nahe.
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BEISPIEL 4: Komponenten
von Humanserum, die den durch „Lipofectin" vermittelten Gentransfer
erleichtern
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Die
Transferrin-Konzentration in Humanserum liegt um 2,2-3,7 mg/ml.
Eine hohe Transfektionsleistung wurde durch die Verwendung von 5-10 μl Serum anstelle
des Transferrin-Rezeptorliganden erwartet. Eine lediglich marginale
Transfektionsleistung wurde jedoch beobachtet, was eine Behinderung
der Transferrin-erleichterten Gentransfektion durch andere Humanserum-Komponenten
nahe legt. Eine maximale Gentransferleistung wurde beobachtet, wenn
0,01 μl
Serum anstelle von Transferrin im Protokoll des Beispiels 1 verwendet wurden
(10).
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Um
verschiedene Serumkomponenten zu charakterisieren, die eine hohe
Transfektionsleistung erbringen, wurde eine Humanserumprobe mittels
einer Protein A-Säule
in IgG-depletierte (Protein A: Durchlauf) und IgG-angereicherte
(Protein A+: gebunden und rückgewonnen
durch niedrigen pH) Fraktionen fraktioniert. Dieselbe Serumprobe
wurde außerdem
mittels einer Concanavalin A-Säule
in eine Durchlauf- oder Con A-Fraktion fraktioniert, die Proteine
und Mannose-freie Glycoproteine enthält, und die aus Con A rückgewonnene
Fraktion, die Mannose-gebundene (Con A+) Gly coproteine enthält. Die
Transfektionsleistungen der Protein A-Fraktionen sind in 11a und der Con A-Fraktionen in 11b gezeigt.
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Die
für die
hohe Transfektionsleistung, die mit 0,01 μl Serum festgestellt wurde,
verantwortliche(n) Komponente(n) scheint/en in Protein A– und Con
A-Fraktionen vorhanden zu sein, jedoch nicht in den anderen beiden
Fraktionen. Diese Ergebnisse zeigen, dass einige IgG's und Mannose-enthaltende
Glycoproteine den „Lipofectin"vermittelten Gentransfer
wirksam erleichtern können.
Da die geringe Transfektionsleistung unter Verwendung einer Menge
der Protein A-Fraktion festgestellt wurde, die 11-37 μg Transferrin
enthielt (diese Konzentration von Transferrin sollte eine Transfektionsleistung
von > 80% ergeben),
sind die Serumkomponenten, die den Transferrin-erleichterten Gentransfer
behindern, im Wesentlichen in der Protein A-Fraktion, doch nicht
in der Con A+-Fraktion vorhanden.
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Die
Serumproben wurden ebenfalls entsprechend der Größe unter Verwendung von Zentrifugationsfiltern
mit einer Molekulargewichts-Abscheidegrenze von 100 und 30 Kd fraktioniert.
Wie in 12 gezeigt, scheint/en die Komponente(n),
die für
die hohe Transfektionsleistung verantwortlich ist/sind, wie mit
0,01 μl
Serum erhalten, ein MG größer als
100 Kd aufzuweisen. Sowohl die 30-100 Kd- als auch die < 30 Kd-Fraktionen enthalten
Verbindungen, die eine hohe Transfektionsleistung erbringen. Transferrin,
das ein MG von 89 Kd aufweist, ist zumindest zum Teil für den hoch
effizienten Gentransfer verantwortlich, den die 30-100 Kd-Fraktion erbringt.
Außerdem
waren Verbindungen, die den Tf-erleichterten Gentransfer behindern,
in der > 100 Kd-Fraktion und ebenso
in der < 30 Kd-Fraktion
vorhanden.
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TABELLE 1. Transferrin
und Lipofectin-gelenkter Gentransfer zu HeLa-Zellen: Gentransferleistung
als eine Funktion der Transfektionszeiten (0,5-24 Std.).
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Ein
ausführliches
experimentelles Protokoll ist in den Beispielen beschrieben. Am
Ende einer 48-stündigen
Kulturperiode nach Transfektion mit dem Agens, das aus 16 μg Transferrin,
3 μg „Lipofectin" und 1,5 μg pCMVIacZ
hergestellt war, wurden Lysate der Zellen in 3 Wells separat auf
die β-Galactosidase-Aktivität mittels
der Lumigal-Methode
gemessen (Beale et al., 1992). Die β-Galactosidase-Aktivität wurde
als Lichteinheiten (Mittelwert ± S.E.M.) pro μg Protein
ausgedrückt.
Die HeLa-Zellen in 3 anderen Wells wurden mit X-gal gefärbt und
die % blaue Zellen gemessen.
- * < 0,01 % blaue Zellen
wurden gefunden, wenn die Zellen mit 1,5 μg DNA oder DNA plus 32 μg Transferrin behandelt
waren.
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TABELLE 2. Transferrin
und Lipofectin-gelenkter Gentransfer zu HeLa-Zellen: Gentransferleistung
als eine Funktion der Mengen (1-32 μg) an Transferrin.
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Die
Transfektionslösung
(500 μl)
enthielt 3 μg „Lipofectin", 1,5 μg pCMVIacZ
und die angegebenen variierenden Mengen an Transferrin. Die Transfektionszeit
war 18 Stunden. Das ausführliche
experimentelle Protokoll ist in den Beispielen und Tabelle 1 beschrieben.
- *
Die Transfektionsleistung, die von Experiment zu Experiment variierte,
betrug zwischen 55 und 100 %. Diese Variation ist möglicherweise
den verschiedenen Chargen der Reagenzien zuzuschreiben.
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TABELLE 3. Expression
von β-Galactosidase
in HeLa-Zellen, zu 100 % transfiziert mit Transferrin, Lipofectin und
pCMVIacZ (F0) und in den transfizierten Zellen von sechs aufeinander
folgenden Passagen (F1 bis F6).
-
Die
Transfektionslösung
enthielt 3,0 μg
Lipofectin, 16 μg
Transferrin und 1,5 μg
DNA. Zellen, die mit „Lipofectin" plus DNA transfiziert,
jedoch ohne Transferrin waren, dienten als der Kontrolle. Die Transfektionszeit
war 18 Std. Das experimentelle Protokoll ist in den Beispielen und 1 beschrieben.
-
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TABELLE 4. Transferrin-erhöhte pCMVIacZ-Transfektionsleistung
in HeLa-Zellen unter Verwendung verschiedener kationischer Liposome
-
Ein
ausführliches
experimentelles Protokoll ist in Tabelle 1 und 1 beschrieben.
Die Mengen an Transferrin und die verwendeten vier verschiedenen
kationischen Liposome waren: Transferrin, 32 μg; „Lipofectin", 3 μg; „Lipofectace" 4,2 μg; „Lipofectamin" 4 μg; und DC-Cholesterol,
4 nmol.
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