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Die
vorliegende Erfindung betrifft komplexe amphiphile Lipide. Sie betrifft
insbesondere komplexe kationische amphiphile Lipide, umfassend einen
Piperazinring mit einer Kohlenwasserstoffkette, einschließlich mindestens
eines Heteroatoms, die mit mindestens einem der Stickstoffatome
im Ring verknüpft
ist, und lipophile Einheiten, die an die Ringstickstoffatome gebunden
sind.
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Amphiphile
Moleküle
können
verwendet werden, um intrazellulär
therapeutische und bioaktive Moleküle in die Zelle einzubringen.
Zum Beispiel offenbart WO 95/14381 die Verwendung von amphiphilen
Guanidinderivaten für
das intrazelluläre
Einbringen von Makromolekülen.
Kationische Lipide sind amphiphile Moleküle mit einer lipophilen Region,
die im Allgemeinen eine oder mehrere Kohlenwasserstoff- oder Alkylreste
umfasst, und einer hydrophilen Region, die mindestens eine positiv
geladene polare Kopfgruppe umfasst. Kationische Lipide sind geeignet,
um den Transport von Makromolekülen
durch die Plasmamembran von Zellen und in das Cytoplasma zu erleichtern.
Das Verfahren, das sowohl in vivo als auch in vitro durch geführt werden kann,
ist als Transfektion bekannt und die kationischen Lipide, die bei
solchen Techniken verwendet werden, sind als Cytofectine bekannt.
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Cytofectine,
die die Effizienz der Transfektion um ein statistisch wesentliches
Ausmaß verbesseren, sind
vorteilhaft. Ein nur zweifach größerer Anstieg
im Vergleich zur Wirkung, die mit nackter DNA erhalten wird, ist
vorteilhaft, obwohl die Effizienz der Transfektion vorzugsweise
um das 5–10fache
gesteigert wird, und stärker
bevorzugt um mehr als das 10fache verbessert wird.
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Typischerweise
werden die Cytofectine mit einem neutralen zwitterionischen Lipid,
wie einem Phospholipid, kombiniert, da gefunden wurde, dass die
zwei amphiphilen Lipidspezies in Kombination dazu fähig sind,
geordnete Doppelschichten umfassende Vesikel zu bilden, die bei
der Transfektion effektiver sind als die Cytofektine alleine. Diese
Vesikel oder Liposome haben mehrfach positive Ladungen an der Oberfläche, die es
ihnen ermöglichen,
einen Komplex mit einem Polynucleotid oder anderen anionischen Molekülen, wie
negativ geladenen Proteinen, zu bilden. Verbleibende kationische
Nettoladungen an der Oberfläche
des Polynucleotid/Cytofectin/neutrales Lipid-Komplexes sind zu starken
Wechselwirkungen mit der überwiegenden
negativen Ladung der Zellmembranoberfläche fähig.
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Abgesehen
von den Grundmerkmalen der amphiphilen Eigenschaften und der polaren
Kopfgruppe, haben die Cytofectine eine beachtliche strukturelle
Verschiedenheit in den lipophilen und den hydrophilen Regionen.
Es wurden viele verschiedene Cytofectinspezies für die Verwendung bei der Transfektion
synthetisiert und sind nun im Handel erhältlich. Solche Cytofectine
schließen
zum Beispiel LipofectinTM, Lipofectin ACETM, LipofectAMINETM,
TransfeactamTM und DOTAPTM ein.
Die strukturelle Verschiedenheit von effektiven Cytofectinen spiegelt,
teilweise, die Beobachtung wider, dass sich Aspekte der Struktur-Funktion-Erkennung
von Cytofectinen im Hinblick auf verschiedene Anwendungen in der
Zelle unterscheiden. Erfahrungen mit Cytofectinen, die strukturell
den DOTMA-Verbindungen ähnlich
sind, zeigen, dass die Transfektionswirkung teilweise von dem transfizierten
Zelltyp abhängt
(Felgner et al. J. Biol. Chem., 84: 7413–7417, 1987; Wheeler et al.
Biochem. Biophys. Acta, 1280: 1–11
(1988)). Insbesondere kationische Lipide mit einer Sperminsubstitution
der Aminogruppen zeigten sich als effektiver als DOTMA für die Transfektion
von einigen Zelllinien. Dieses Phänomen deutet darauf hin, dass
eine wirksame Transfektion nicht nur von der passiven Fusion des
kationischen Lipidkomplexes mit der strukturellen Lipiddoppelschicht
der Plasmamembran abhängt,
sondern auch von spezifischen zellulären Charakteristika und der
Wechselwirkung zwischen Zellkomponenten und der einzelnen kationischen
Lipidspezies.
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Strukturelle
Varianten unter den Cytofectinspezies sind daher ein Hinweis auf
ein differenzierteres Verständnis
der mehrfachen und komplexen Wechselwirkungen von Cytofectinen mit
Zellen, und ein Bestreben eines Teils der Forscher Vorteile aus
einer oder mehrerer dieser Wechselwirkungen zu ziehen.
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Bei
DOTMA, N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammonium, das
im US-Patent Nr.
5,049,386 an Epstein offenbart wurde, handelte es sich um eines
der ersten entwickelten kationischen Lipide, und die Lipide dieser
Gruppe wurden zu Referenzverbindungen bei der vergleichenden Bewertung
der Wirkungsstärke von
Cytofectinen bei der Entwicklung von neuen strukturellen Varianten.
DOTMA-Lipide sind durch eine Propanaminiumgruppe mit einem quaternären Stickstoffatom,
das die kationische Stelle des Moleküls bereitstellt, zusammen mit
einem Paar von C18-Kohlenwasserstoffen, die über einen
Ether mit dem Propylgrundgerüst
des Moleküls
verknüpft
sind, gekennzeichnet. Das quaternäre Stickstoffatom ist mit relativ
kürzeren
Alkylketten, wie Methylgruppen, dreifach substituiert. Ein strukturell ähnliches
kationisches Lipid, 1,2-Bis(oleoyloxy)-3-3-(trimethylammonia)propan
(DOTAP), umfasst Acylreste statt über Ether verknüpfte Alkylreste
und von ihm wird angenommen, dass es von den Zielzellen einfacher
metabolisiert wird.
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Einige
Spezies kationischer Lipide, zum Beispiel Ammoniumsalze, die direkt
durch Alkyl- oder Acylreste substituiert sind, wurden in erster
Linie aus ökonomischen
Zielsetzungen entwickelt (US-Patent Nr. 5,279,833 an Rose). Andere
wurden bei den Bemühungen
entwickelt, weniger toxische Wirkungen bereitzustellen; zum Beispiel
ein hoch biokompatibeles Cytofectin, das aus Phosphatidylcholin
und Sphingomyelin hergestellt wurde: 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-ethylphosphocholin
(Avanti Polar Lipids, Inc. Alabaster, AL, Kat.-Nr. 890700-706).
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Das
US-Patent Nr. 5,264,618 an Felgner et al. offenbart Cytofectine,
die dem Rosenthalinhibitor (RI) von Phospholipase A (Rosenthal et
al. J. Biol. Chem. 235: 2202–2206
(1960)) strukturell ähnlich
sind, sowie Diacyl- oder Alkyl/Acylspezies davon. Cytofectine auf
der Basis des Rosenthalinhibitors sind dadurch gekennzeichnet, dass
sie einen Substituenten mit der Struktur
haben, der mit einem quaternären Stickstoffatom
verknüpft
ist.
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Die
Verbindungsserien auf RI-Basis sind durch die Akronyme mit dem Muster:
DORIE (C18); DPRIE (C16)
und DMRIE (C14) bekannt. Die Akronyme inplizieren
eine allgemeine chemische Grundstruktur, zum Beispiel handelt es
sich bei DMRIE (Dimyristoyl-Rosenthal-Inhibitor-Ether) um (+)-1-Propanaminium-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis(tetradecyloxy)-bromid
(CAS-Register: 146659); die anderen unterscheiden sich bezüglich der
Alkylgruppensubstituenten. Diese Cytofectine mit einem polaren Hydroxyethylsubstituenten
an der quaternären
Ammoniumgruppe stellen in vielen Fällen eine effektivere Transfektion
bereit als die Verbindungen vom DOTMA-Typ. Eine Untersuchung der
Wirkung von variierenden Substituenten an der Hydroxyleinheit und Änderungen
in der Alkylkettenlänge
auf die Transfektionswirksamkeit der RI-Cytofectine ist in Felgner
et al. (J. Biol. Chem. 269: 2550–2561, 1994) dargelegt. Die
Untersuchungen zeigten wiederum, dass die optimale Hydroxylalkylkettenlänge vom
Zelltyp abhängig
ist.
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Es
wurde gefunden, dass die Überführung von
DMRIE in ☐AE-DMRIE (Wheeler et al. 1280 Biochem. Biophys.
Acta: 1–11
(1996)) eine wesentliche Wirkung auf die Cytofectinwirksamkeit hat.
DMRIE, das benachbart zum primären
Alkohol ein quaternäres
Stickstoffatom hat und somit eine pH-abhängige positive Ladung überträgt, ist
eines der wirksamsten bisher bekannten Cytofectine. Jedoch wurde
gefunden, dass der Ersatz des Alkohols an DMRIE durch eine primäre Aminogruppe
unter Erhalt von βAE-DMRIE
DNA-Komplexe bildet, die sich strukturell von denen unterscheiden,
die mit DMRIE gebildet werden, und dass βAE-DMRIE viele Zelllinien in
der Abwesenheit von Helfer-Colipiden effektiv transfizieren kann.
Die Beobachtung, dass eine einfache Substitution in dem Cytofectinskelett
bemerkenswerte Änderungen
bei den Transfektionseigenschaften bereitstellen kann, legt es nahe,
dass andere Modifikationen ähnliche
Verbesserungen bei dem Einbringen von Gene bedingen.
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Andauernde
Untersuchungen des Transfektionsereignisses zeigen, dass kationische
Lipide nicht nur den Eintritt des funktionellen Moleküls in das
Cytoplasma der Zelle erleichtern können, sondern auch zusätzliche
vorteilhafte Möglichkeiten
bereitstellen können;
zum Beispiel Schutz des funktionellen Moleküls vor lysosomalem Abbau, Erleichterung
des Eintritts in das Kernkompartiment oder sogar Vorbeugung des
Abbaus des RNA-Transkriptionsprodukts durch cytoplasmatische Enzyme.
Es wird angenommen, dass diese Funktionen der kationischen Moleküle mit spezifischen
strukturellen Eigenschaften in Beziehung stehen. Demgemäß besteht
ein Bedarf für
Cytofectine, die besonders für
die Transfektion von fremden Molekülen in spezifische Zelltypen
geeignet sind. Es besteht auch ein Bedarf, Cytofectine zu entwickeln,
die spezifische intrazelluläre
Funktionen ausführen
können.
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WO
95/14651 offenbart Cytofectine auf Piperazinbasis, in denen die
lipophilen Kohlenwasserstoffketten über Ether oder Ester durch
einen kurzen Kohlenwasserstofflinker mit den Stickstoffatomen verknüpft sind. Zusätzlich ist
mindestens eines der Stickstoffatome auch mit einem Niederalkylrest
verknüpft,
so dass das Stickstoffatom positiv geladen ist. Jedoch erlauben
die Niederalkylreste, die mit den in WO 95/14651 offenbarten Cytokinen
verknüpft
sind, nicht das Anbringen von zusätzlichen bioaktiven Gruppen
an das Cytofectin, wodurch die bioaktiven Gruppen, die zugeführt werden
kann, auf solche beschränkt
sind die nicht konvalent an das Cytofectin angebracht sind, beschränkt sind.
Somit besteht ein Bedarf für
Cytofectine, die eine kovalent verknüpfte bioaktive Gruppe zuführen können. Zusätzlich gibt
es einen Bedarf für
Cytofectine auf Piperazinbasis mit verbesserter Transfektionseffizienz.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Cytofectine auf Piperazinbasis der
folgenden Struktur:
wobei
R
1 und
R
4 unabhängig
lineare oder verzweigte C
10-, C
12-
oder C
14-Reste sind, wobei die Reste Alkyl-,
Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste sind, wobei die Alkyl-, Acyl-,
Alken- oder Heteroalkylreste 0 bis 6 Stellen mit Nichtsättigung
aufweisen, 0 bis 5 Heteroatome enthalten oder cyclische oder Arylreste
enthalten, wobei die cyclischen oder Arylreste 0 bis 5 Heteroatome
enthalten;
R
2 ein linearer C
1-C
23-Rest oder ein
verzweigter C
1-C
23-Rest
ist, wobei die linearen oder verzweigten C
1-C
23-Reste Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste
sind, wobei die Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste 0 bis
6 Stellen mit Nichtsättigung
aufweisen, 0 bis 5 Heteroatome enthalten oder cyclische oder Arylreste enthalten,
wobei die cyclischen oder Arylreste 0 bis 5 Heteroatome enthalten;
R
3 ein Wasserstoffatom ist, R
2 wie
oben definiert, eine Aminosäure,
ein Peptid, Polypeptid, Protein, eine Nucleinsäure, ein Nucleotid, Nucleosid,
Polynucleotid, Polynucleosid, Monosaccharid, Disaccharid, Polysaccharid, eine
biologisch wirksame Substanz, ein Arzneimittel oder ein Rest mit
der folgenden Struktur ist:
wobei R
7 bis
R
12 unabhängig abwesend, ein Wasserstoffatom,
eine Aminosäure,
ein Nucleotid, Polynucleotid, Monosaccharid, Disaccharid, Polysaccharid,
eine biologisch wirksame Substanz, ein Arzneimittel, lineare C
1-C
23-Reste oder
verzweigte C
1-C
23-Reste sind, wobei
die linearen oder verzweigten C
1-C
23-Reste Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste
sind, wobei die Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste 0 bis
6 Stellen mit Nichtsättigung
aufweisen, 0 bis 5 Heteroatome enthalten oder cyclische oder Arylreste
enthalten, wobei die cyclischen oder Arylreste 0 bis 5 Heteroatome
enthalten;
G abwesend, O, N, NH, S, SH, Se, C, CH oder CR
1 ist;
T gleich O, N, S, Se oder C ist;
A
gleich O, N, S, Se oder C ist;
Y
1 und
Y
2 unabhängig
O, N, NH, S oder Se sind;
X
1 gleich
O, N, NH, S oder Se ist;
m und p unabhängig 1 bis 6 sind; und
W
ein pharmazeutisch verträgliches
Anion ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Cytofectine der vorstehenden Struktur sind m und p 2. In einem
stärker
bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform
sind Y1 und Y2 O.
In einer höchst
bevorzugten Ausführungsform
sind R1 und R4 aus
C10H21, C12H25 und C14H29 ausgewählt. In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist R2 aus
abwesend, CH2, (CH2)2, (CH2)3,
(CH2)4, (CH2)5 und (CH2)6 ausgewählt. Vorzugsweise
ist X1 aus NH und O ausgewählt.
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In
weiteren bevorzugten Aspekten der vorstehenden Ausführungsform
ist X1 gleich NH ist und R3 aus H,
CO-NH-CH3 und CO-CH2-NH2 ausgewählt.
In einem weiteren bevorzugten Aspekt der vorstehenden Ausführungsform
ist X1 gleich O ist und R3 gleich
H.
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In
einem weiteren bevorzugten Aspekt der vorstehenden Ausführungsform
ist R3 gleich H. Andere bevorzugte Verbindungen
sind diejenigen, in denen R2 gleich (CH2)2 ist, X1 gleich O ist und R3 gleich
H ist.
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In
einem anderen bevorzugten Aspekt der vorstehenden Ausführungsform
ist R2 gleich (CH2)3, X1 gleich NH und
R3 gleich H. Weitere bevorzugte Verbindungen
sind diejenigen, in denen R2 gleich (CH2)4 ist, X1 gleich NH ist und R3 gleich
H ist. In weiteren bevorzugten Verbindungen ist R2 gleich
(CH2)5, X1 gleich NH und R3 gleich
H. In einer weiteren Gruppe von bevorzugten Verbindungen ist R2 gleich (CH2)6, X1 gleich NH und
R3 gleich H. Noch eine andere Gruppe von
bevorzugten Verbindungen sind diejenigen, in denen R2 gleich
(CH2)3 ist, X1 gleich NH ist und R3 gleich
CO-CH2-NH2 ist.
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In
weiteren bevorzugten Verbindungen ist R2 gleich
(CH2)3, X1 gleich NH und R3 gleich
CO-NH-CH3. In einer anderen Gruppe von bevorzugten
Verbindungen ist R2 gleich (CH2)3, X1 gleich NH und
R3 gleich CO-CH(NH2)CH2-CH2NH2.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Cytofectine auf Piperazinbasis
der folgenden Struktur:
wobei
R
1 und
R
4 unabhängig
lineare oder verzweigte C
10-, C
12-
oder C
14-Reste sind, wobei die Reste Alkyl-,
Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste sind, wobei die Alkyl-, Acyl-,
Alken- oder Heteralkylreste 0 bis 6 Stellen mit Nichtsättigung
aufweisen, 0 bis 5 Heteroatome enthalten oder cyclische oder Arylreste
enthalten, wobei die cyclischen oder Arylreste 0 bis 5 Heteroatome
enthalten;
R
2 und R
5 unabhängig ein
Wasserstoffatom, lineare C
1-C
23-Reste
oder verzweigte C
1-C
23-Reste sind,
wobei die linearen oder verzweigten C
1-C
23-Reste Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste
sind, wobei die Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste 0 bis
6 Stellen mit Nichtsättigung
aufweisen, 0 bis 5 Heteroatome enthalten oder cyclische oder Arylreste
enthalten, wobei die cyclischen oder Arylreste 0 bis 5 Heteroatome
enthalten;
R
3 und R
6 jeweils
unabhängig
Wasserstoffatome, R
2 wie oben definiert,
eine Aminosäure,
ein Peptid, Polypeptid, Protein, eine Nucleinsäure, ein Nucleotid, Nucleosid,
Polynucleotid, Polynucleosid, Monosaccharid, Disaccharid, Polysaccharid,
eine biologisch wirksame Substanz, ein Arzneimittel oder ein Rest
mit der folgenden Struktur ist:
wobei R
7 bis
R
12 unabhängig abwesend, ein Wasserstoffatom,
eine Aminosäure,
ein Nucleotid, Polynucleotid, Monosaccharid, Disaccharid, Polysaccharid,
eine biologisch wirksame Substanz, ein Arzneimittel, lineare C
1-C
23-Reste oder
verzweigte C
1-C
23-Reste sind, wobei
die linearen oder verzweigten C
1-C
23-Reste Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste
sind, wobei die Alkyl-, Acyl-, Alken- oder Heteroalkylreste 0 bis
6 Stellen mit Nichtsättigung
aufweisen, 0 bis 5 Heteroatome enthalten oder cyclische oder Arylreste
enthalten, wobei die cyclischen oder Arylreste 0 bis 5 Heteroatome
enthalten;
G abwesend, O, N, NH, S, SH, Se, C, CH oder CR
1 ist;
T gleich O, N, S, Se oder C ist;
A
gleich O, N, S, Se oder C ist;
Y
1 und
Y
2 unabhängig
O, N, NH, S oder Se sind;
X
1 und X
2 unabhängig
abwesend, O, N, NH, S oder Se sind;
m und p unabhängig 1 bis
6 sind;
W ein pharmazeutisch verträgliches Anion ist;
wobei
entweder X
1 oder X
2 vorhanden
ist oder sowohl X
1 als auch X
2 vorhanden
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind sowohl X1 als auch X2 vorhanden.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind entweder X1 oder X2, aber nicht
beide, vorhanden.
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In
einem bevorzugten Aspekt der vorstehenden Ausführungsform sind m und p 2.
Vorzugsweise sind bei diesem bevorzugten Aspekt Y1 und
Y2 gleich O. Weitere bevorzugte Verbindungen
sind diejenigen, in denen R5 und R2 aus abwesend, CH2,
(CH2)2, (CH2)3, (CH2)4, (CH2)5 und
(CH2)6 ausgewählt sind.
Stärker
bevorzugt sind R1 und R4 aus
C10H21, C12H25 und C14H29 ausgewählt. In
höchst
bevorzugten Verbindungen sind X1 und X2 aus abwesend, NH und O ausgewählt.
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In
einer Gruppe von bevorzugten Verbindungen sind R1 und
R4 gleich C12H25, ist R2 gleich
CH2; ist X1 abwesend,
ist R3 gleich H, ist R5 gleich
CH2CH2CH2, ist X2 gleich
NH und ist R6 gleich H.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein in vitro-Verfahren zum Einbringen eines Moleküls in eine
Zelle, umfassend die Schritte
- (a) Kontaktieren
des Moleküls
mit einer wirksamen Menge eines der kationischen Lipide mit den
vorstehend angegebenen Formeln zur Bildung eines Komplexes mit dem
Lipid; und
- (b) Kontaktieren einer Zelle unter in vitro-Bedingungen mit
dem in Schritt (a) gebildeten Lipid-Komplex;
wodurch eine
biologisch wirksame Menge des Moleküls in die Zelle eingebracht
wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines kationischen
Lipids mit den vorstehend angegebenen Formeln zur Herstellung eines
Komplexes mit einem in eine Zelle einzubringenden Molekül, wodurch
bei Kontakt der Zelle mit dem Komplex das Molekül in die Zelle eingebracht
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführung
des vorstehenden Verfahren oder der Verwendung ist das Molekül ein anionisches
Molekül.
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In
einem anderen Aspekt des vorstehenden Verfahren oder der Verwendung,
schließt
der Komplex weiter ein oder mehrere Lipide zusätzlich zu den kationischen
Lipiden mit den in den vorstehenden Formeln angegebenen Strukturen
ein. Vorzugsweise sind die Lipide zusätzlich zu den kationischen
mit den in den vorstehenden Formeln angegebenen Strukturen aus neutralen
Lipiden, Phospholipiden und Cholesterin ausgewählt.
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In
einem Aspekt der Verwendung wird die Zelle unter in vitro-Bedingungen
kontaktiert. In einem anderen Aspekt der erfindungsgemäßen Verwendung
wird die Zelle unter in vivo-Bedingungen kontaktiert. Vorzugsweise
werden die Zellen in einem Test, ausgewählt aus Lungentransfektionstests
bei Mäusen,
intraperitonealen Tumortests bei Mäusen, intramuskulären Tests
bei Mäusen,
intraarteriellen Tests bei Schweinen, intraarteriellen Tests bei
Kaninchen, Renca-Tumortests oder subkutanen Tumortests, eingesetzt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens oder der Verwendung ist das anionische Molekül mRNA.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens oder
der Verwendung ist das anionische Molekül DNA.
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1 zeigt
die Synthese von GA-LOE-BP.
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2 zeigt
die Synthese von Me-GA-LOE-BP.
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Die 3A–3D vergleichen die Transfektionseffizienzen
von DMRIE und HE-MOE-BP
sowohl in COS7- als auch in C2C12-Zellen.
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4 stellt
eine Analyse der Transfektionseffizienzen von mehreren Cytofectinen
auf Piperazinbasis bei den Intralungen- oder intraperitonealen Transfektionstests
dar.
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5 stellt
eine Analyse der Transfektionseffizienzen von mehreren Cytofectinen
auf Piperazinbasis mit primären
Aminen bei dem Intralungentransfektionstest dar.
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6 zeigt
die Wirkung der Variation der Alkylkettenlängen der Heteroatomeinheit
und der lipophilen Einheit auf die Transfektionseffizienz bei dem
Intralungentransfektionstest.
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7 stellt
eine Analyse der Transfektionseffizienzen von GAP-DLRIE und GA-LOE-BP dar, die relativ zu
derjenigen der DNA alleine bei den intraperitonealen und subkutanen
Tumortests gemessen wurden.
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Es
wurde entdeckt, dass quaternäre
Stickstoffverbindungen wirksame Cytofectine sind, die als eine Folge
ihrer spezifischen Strukturen vorteilhafte Charakteristiken haben.
Die vorliegende Erfindung betrifft Cytofectine auf Piperazinbasis,
in denen mindestens eines der Ringstickstoffatom quaternisiert ist.
Zusätzlich
zu den lipophilen Einheiten haben die erfindungsgemäßen Cytofectine
eine Kohlenwasserstoffkette, die mindestens ein Heteroatom einschließt und die
mit mindestens einem der Ringstickstoffatom verknüpft ist.
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Der
Einschluss eines Heteroatoms in die Kohlenwasserstoffkette stellt
einige Vorteile bereit. Zum Beispiel können die vorliegenden Verbindungen
derivatisiert werden, wobei Transfektionsmittel mit der Fähigkeit gebildet
werden, spezifischer mit der Zellmembran in Wechselwirkung zu treten
und höhere
Transfektionsausmaße
zu erreichen. Die vorliegenden Verbindungen können an das Abzielen auf Schüsselrezeptoren
und Enzyme auf den Zelloberflächen
angepasst werden und sind somit für die Verwendung bei der Entdeckung
und Ausnutzung von wichtigen Faktoren der molekularen Erkennung
geeignet.
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Die
vorliegenden kationischen Lipide können auch an Substanzen angehängt sein,
die intrazellulär eingebracht
werden, um einen besonderen biologischen Zweck zu erfüllen. Eine
funktionelle Gruppe, wie eine Carbamyl-, Carboxyl-, Ureyl-, Thiol-,
Ester-, Ether-, Thioureyl-, Phosphoryl- oder Guanidylgruppe, wird
verwendet, um eine auf eine Zelle zielende Einheit oder ein therapeutisches
Molekül
an das Cytofectin anzubringen. Nachstehend werden verschiedene Typen
von abzielenden Einheiten und therapeutischen Einheiten diskutiert.
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Zusätzlich oder
in einer anderen Ausführungsform
können
die funktionellen Gruppen als ein Linker verwendet werden, um Gruppen
anzubringen, die die polare Ladungsdichte des Cytofectins erhöhen können und
somit die Transfektionseffizienz steigern.
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Bioaktive Kopfgruppen
an den Cytofectinen
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(a) Zielspezies
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Ein
erfindungsgemäßes Cytofectin
kann eine molekulare Spezies mit einer auf die biologische Zelle zielenden
Wirkung als eine endständige
Gruppe umfassen. Innerhalb dieser Klasse befinden sich Cytofectine, die
für die
Zellrezeptoren spezifische Moleküle
umfassen. Typischerweise sind die rezeptorspezifischen Peptide oder
Aminosäuren
als Amide verknüpft.
Beispiele für
bevorzugte Peptide, die an die erfindungsgemäßen Cytofectine gebunden sein
könnten,
schließen
die chemotaktischen Peptide Methionin-Leucin-Phenylalanin (Met-Leu-Phe)
und pGlu-Pro-His ein. Andere Liganden für Zelloberflächenrezeptoren,
die an die erfindungsgemäßen Cytofectine
gebunden werden können,
umfassen peptidomimetische Analoga; viele Viren bindungs und internalisierungs
Proteine; Lactose und andere Di- und Polysaccharide; Acetylcholinanaloga
und Folsäurederivate.
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(b) Therapeutische Mittel
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Ein
erfindungsgemäßes Cytofectin
kann als eine endständige
Gruppe eine bioaktive Molekülspezies umfassen.
Ein Beispiel für
eine bevorzugte bioaktive Spezies, die mit den erfindungsgemäßen Verbindungen verknüpft werden
könnte,
ist das Thyrotropin-Releasing-Hormon
pGlutamat-Histidin-Prolin.
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(c) Zelluläres und
Intrazelluläres
Abzielen
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Ein
erfindungsgemäßes Cytofectin
kann als eine endständige
Gruppe einen Liganden tragen, der spezifisch an eine Zellmembran
oder ein intrazelluläres
Ziel binden kann, um die gewünschte
physiologische Antwort zu bewirken. Passende Liganden können Peptide
umfassen, die virale Epitope, Hormone, Enzymsubstrate, Monosaccharide,
Disaccharide, Oligosaccharide, Kohlenhydrate, Cofaktoren, Arzneistoffe,
Lectine, Oligonucleotide und Nukleinsäuren sind. Bevorzugte Spezies
dieser Gruppe sind Cytofectine, die Chloroquin und andere lysosomotropische
Mittel, Kernlokalisierungspeptide, Corticosteroide und virale Peptide
oder Proteine umfassen.
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(d) Die Transfektionseffizienz
beeinflussende Gruppen
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Die
erfindungsgemäßen Cytofectine
können
mit Gruppen verknüpft
sein, die ihre Transfektionseffizienzen beeinflussen können. Bei
solchen Gruppen kann es sich um Aminosäuren, Peptide, Polypeptide,
Proteine, Nukleinsäuren,
Nucleotide, Polynucleotide, Mono-, Di- oder Polysaccharide handeln.
Sowohl klassische als auch nicht-klassische Verknüpfungen
zum Anhängen
dieser Bausteine an die Cytofectine werden in Erwägung gezogen.
Weiterhin können
die Aminosäuren,
Peptide, Polypeptide und Proteine ungewöhnliche oder abgeänderte Aminosäuren einschließen, die
im Allgemeinen nicht in lebenden Organismen gefunden werden. Zu
solchen ungewöhnlichen
oder abgeänderten
Aminosäuren
gehören,
sind jedoch nicht darauf beschränkt, die
abgeänderten
und ungewöhnlichen
Aminosäure,
die in 37 C. F. R. § 1.822
aufgeführt
sind. Ferner können solche
Aminosäure
synthetische Aminosäuren
sein, die nicht in der Natur gefunden werden. Es ist beabsichtigt,
dass die Ansprüche
für die
Cytofectine in diesem Patent Verbindungen einschließen, in
eine beliebige irgendeine Einheit mit einem Piperazingrundgerüst über eine
Heteroatom-Kohlenwasserstoffkette verknüpft ist. Somit werden die Ansprüche nicht durch
die Kombination oder Verknüpfung
des Cytofectins mit einer anderen Einheit umgangen.
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Ferner
kann die Heteroatomgruppe alleine die Transfektionseffizienz vorteilhaft
beeinflussen. Wie vorstehend im Hinblick auf BAE-DMRIE diskutiert,
kann die Identität
der Heteroatomgruppe wesentliche Wirkungen auf die Transfektionseffzienz
haben.
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(e) Formulierungen
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Formulierungen verwendet werden, um Säugerzellen sowohl in vitro
als auch in vivo zu transfizieren. Formulierungen für die Transfektion
sind Fachleuten bekannt und zusammen mit Verfahren zu ihrer Herstellung
offenbart, zum Beispiel im US-Patent Nr. 5,264,618 an Felgner, im
US-Patent 5,334,761
an Gebeyehu et al. und in Felgner et al. (J. Biol. Chem. 269: 2550–2561, 1994),
die hier durch Bezugnahme aufgenommen werden. Die erfindungsgemäßen kationischen
Lipide können
mit amphiphatischen Lipiden, wie Phospholipiden, und mit neutralen
Lipiden, wie Cholesterin, unter Bildung von Lipidvesikeln, wobei
es es sich um Liposome, unilamellare Vesikel, Mizellen oder einfache
Filme handeln kann, kombiniert werden.
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(f) Verwendung der beanspruchten
Verbindungen bei der Gentherapie, Impfungen und Transfektion
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Von
kationischen Liposomen ist bekannt, dass sie dafür geeignet sind, den Eintritt
von Polynucleotiden, Makromolekülen
und kleinen Molekülen
in die Zellen der Blutgefäße, den
systemischen Kreislauf, die Lungenepithelzellen, das Hirngewebe
und in Froschembryos (Xenopus) zu erleichtern. Die erfindungsgemäßen kationischen
Lipide sind besonders geeignet, die Gentherapie zu erleichtern.
Die Verwendung der offenbarten kationischen Lipide zur Erleichterung
des Einbringens von mRNA oder DNA in lebende Organismen, wie Vertebraten,
einschließlich
Vögel,
Säuger,
Fische und Amphibien wird besonders in Erwägung gezogen. Insbesondere
das Einbringen in Menschen oder Haustiere wird in Erwägung gezogen. Über die
Verwendung von kationischen Lipiden für diesen Zweck, ebenso wie
die Transfektionprotokolle, wird von Nabel et al. (Human Gene Therapy
3: 399–410,
1992), US-Patent Nr. 5,459,127 an Felgner, und Wheeler et al. 1280
Biochem. Biophy. Acta: 1–11
(1996) berichtet.
-
Die
durch die erfindungsgemäßen Cytofectine
eingebrachten Polynucleotide kodieren vorzugsweise immunogene oder
therapeutische Peptide oder Polypeptide. Dieses Verfahren kann somit
sowohl für
Polynucleotidimpfungen als auch für die Gentherapie verwendet
werden. In den Fällen,
in denen die erfindungsgemäßen kationischen
Lipide verwendet werden, um DNA in einen Wirtsorganismus einzubringen,
kann die DNA zusätzlich
zu der Kodierungsregion Sequenzen enthalten, z. B. geeignete Promotoren,
wie den CMV-, RSV- oder SV40-Promotor, Ribosombindungsstellen und
Polyadenylierungsstellen.
-
Ebenso
wird bemerkt, dass die erfindungsgemäßen Cytofectine geeignet sind,
Zellen in vitro zu transfizieren. Obwohl verschiedene Verbindungen
im Umfang der vorliegenden Erfindung in vivo einigermaßen gewebespezifisch
sind, sind die meistens oder alle für die Transfektion von kultivierten
Zellen geeignet. Für
jedes einzelnes erfindungsgemäßes Cytofectin
kann seine relative Transfektionseffizienz ohne weiteres in vitro
und in verschiedenen Geweben in vivo unter Verwendung von Screeningtests,
wie den in den Beispielen 2–11
oder anderen Standardtransfektionstests, bestimmt werden. Mit dieser
Information kann ein Fachmann ohne weiteres unter Verwendung von
im Fachgebiet bekannten Formulierungen und Dosierungen die Erfindung
praktisch durchführen.
-
(h) Repräsentative
Cytofectine auf Pigerazinbasis und ihre Nomenklatur
-
Die
nachstehende Tabelle I führt
charakteristische Cytofectine auf Piperazinbasis zusammen mit ihren Akronymen
auf, die in den folgenden Beispielen verwendet werden. Die in Tabelle
I aufgeführten,
einfach quaternisierten Verbindungen haben die nachstehend gezeigte
Struktur, in der m und p beide gleich 2 sind und Y1 und
Y2 beide gleich O sind.
-
-
Die
in Tabelle I aufgeführten,
doppelt quaternisierten Verbindungen haben die nachstehend gezeigte Struktur,
in der m und p beide gleich 2 sind und Y1 und
Y2 beide gleich O sind.
-
-
Das
in der Tabelle I wiedergegebene Nomenklatursystem wird in der vorliegenden
Beschreibung einheitlich verwendet. Die Bezeichnung BP bezieht sich
auf das Bis-Piperazin-Grundgerüst. Die
Akronyme MOE, LOE und DOE beziehen sich auf die lipophilen Einheiten
MyristylOxyEthyl (C
14H
29O(CH
2)
2), LaurylOxyEthyl (C
12H
25(CH
2)
2) beziehungsweise DecylOxyEthyl. Andere
Akronyme beziehen sich auf die Kohlenwasserstoffkette mit mindestens
einem Heteroatom wie folgt:
HE = Hydroxyethyl; GA = gamma-Amino;
DA = delta-Amino; FA = funf-Amino; HA = Hexylamino; Me = Methyl; Gly-G
= Glycinamid; DAB = 2,4-Diaminobuttersäureamid; DiMe = Dimethyl und
GMU = gamma-Methylharnstoff. Tabelle
I
Einfach quaternisierte Verbindungen
C-14-Alkylketten, | R1 und R4 = C14H29 |
HE-MOE-BP | R2 = CH2CH2; X1 = O; R3 = H |
GA-MOE-BP | R2 = CH2CH2CH2; X1 =
NH; R3 = H |
DAB-G-MOE-BP | R2 = (CH2)3; X1 = NH; R3 = CO-CH(NH2)-CH2-CH2-NH2 |
| |
C-12
Alkylketten, | R1 und R4 = C12H25 |
Me-LOE-BP | R2 = CH3; X1 = abwesend; R3 =
abwesend |
HE-LOE-BP | R2 = CH2CH2; X1 = O; R3 = H |
GA-LOE-BP | R2 = CH2CH2CH2; X1 =
NH; R3 = H |
DA-LOE-BP | R2 = CH2CH2CH2CH2;
X1 = NH; R3 = H |
FA-LOE-BP | R2 = CH2CH2CH2CH2CH2; X1 = NH; R3 = H |
HA-LOE-BP | R2 = CH2CH2CH2CH2CH2CH2; X1 =
NH; R3 = H |
Gly-G-LOE-BP | R2 = CH2CH2CH2; X1 =
NH; R3 = CO-CH2NH2 |
GMU-LOE-BP | R2 = CH2CH2CH2; X1 =
NH; R3 = CO-NH-CH3 |
| |
C-10
Alkylketten, | R1 und R4 = C10H21 |
HE-DOE-BP | R2 = CH2CH2; X1 = O; R3 = H |
GA-DOE-BP | R2 = CH2CH2CH2; X1 =
NH; R3 = H |
DA-DOE-BP | R2 = CH2CH2CH2CH2;
X1 = NH; R3 = H |
Doppelt
quaternisierte Verbindungen
R3 und R4 = C12H25 | |
DiMe-LOE-BP | R2 und R5 = CH3; X1, X2,
R3 und R6 = abwesend |
Me,
GA-LOE-BP | R2 = CH3; X1 und R3 = abwesend;
R5 = CH2CH2CH2; X2 =
NH; R6 = H |
-
Fachleute
werden richtig einschätzen,
dass die in der Tabelle I aufgeführten
Verbindungen für
die erfindungsgemäßen Verbindungen
repräsentativ
sind und dass die vorliegende Erfindung nicht auf die Verbindung
in Tabelle I beschränkt
ist. Zusätzlich
werden Fachleute richtig einschätzen,
dass die doppelt quaternisierten Piperazin-Cytofectine mit verschiedenen
Kombinationen der in der Tabelle I aufgeführten Substituenten im Hinblick
auf die einfach quaternisierten Verbindungen von der vorliegenden
Erfindung besonders in Erwägung
gezogen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend ausführlich unter Verwendung der
folgenden Beispiele beschrieben, jedoch sind die offenbarten Verfahren
für die
Herstellung aller kationoschen Lipide, die durch den Umfang der
Erfindung abgedeckt werden, anwendbar und nicht auf die Beispiele
beschränkt.
Alle Temperaturangaben, die in den Beispielen angegeben sind sind
in Grad Celsius und nicht korrigiert.
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BEISPIEL 1
-
Synthese von Bispiperazin-Cytofectinen
-
Die
nachstehend beschriebenen chemischen Umsetzungen werden hinsichtlich
ihrer allgemeinen Anwendung auf die Herstellung erfindungsgemäßer kationischer
Lipide offenbart. Gelegentlich kann die Umsetzung nicht auf alle
molekularen Spezies innerhalb des offenbarten Umfangs wie beschrieben
anwendbar sein. Die Verbindungen, bei denen dies auftritt, werden
von Fachleuten ohne weiteres erkannt werden. In allen diesen Fällen können die
Umsetzungen erfolgreich durchgeführt
werden, entweder nach herkömmlichen
Abänderungen,
die Fachleuten bekannt sind, das heißt durch Wechsel zu alternativen
herkömmlichen
Reagenzien, oder durch Routineabänderungen
der Reaktionsbedingungen. Alternativ werden andere Umsetzungen,
die hierin, in den zitieren Referenzen, die die Synthese von anderen
Cytofectinklassen betreffen, wie die DOTMA-Verbindungen von Felgner
et al. J. Biol. Chem. 84: 7413–7417,
1987, oder in der herkömmlichen
chemischen Literatur offenbart sind, für die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
anwendbar sein. Bei allen präparativen
Verfahren sind die Ausgangsmaterialien bekannt oder ohne weiteres
aus bekannten Ausgangsmaterialien herstellbar.
-
A. Synthese einer repräsentativen
einfach quaternisierten Verbindung (GA-LOE-BP)
-
Das
folgende Beispiel wird als eine repräsentative Synthese eines einfach
quaternisierten Cytofectins auf Piperazinbasis bereitgestellt. Fachleute
werden anerkennen, dass die Synthese von Cytofectinen auf Piperazinbasis
mit anderen Gruppen als einer Laurylgruppe, die mit dem Piperazingrundgerüst verknüpft sind, ohne
weiteres ausgeführt
werden kann, indem lediglich das Alkylmethansulfonat durch das gewünschte ersetzt
wird, zum Beispiel Myristylmethansulfonat oder Decylmethansulfonat
anstelle von Dodecylmethansulfonat in der folgenden Synthese. Auf ähnliche
Art und Weise kann, wenn es erwünscht
ist, ein Cytofectin auf Piperazinbasis zu synthetisieren, in dem
die lipophile Kette mit der Piperazingrundgerüst über eine Aminbindung verknüpft ist,
einfach das Bishydroxyethylpiperazin in der nachstehenden Synthese
durch Bis-aminoethylpiperazin ersetzt werden.
-
N,N1-Bis-(2-dodecyloxyethyl)
piperazin [LOE-BP]
-
Ein
mit einen Magnetrührer
ausgestatteter trockener Kolben wurde unter einer Argonatmosphäre gehalten
und dann mit Natriumhydrid (60% in Öl, 1,47 g, 37 mmol) beschickt.
Nach dem Verreiben mit trockenem Hexan (4 × 15 ml) wurde wasserfreies
Tetrahydrofuran zugegeben und das Rühren wurde begonnen, wobei eine
dünne Aufschlammung
erhalten wurde. Bis-hydroxyethylpiperazin (2,79 g, 16 mmol) wurde
auf ein Mal als ein Feststoff zugegeben, danach wurde das Reaktionsgemisch
auf Rückfluss
erhitzt und bei dieser Temperatur über Nacht gehalten. Zu der
unter Rückfluss
siedenden Aufschlammung wurde eine Lösung aus Dodecylmethansulfonat
(10,2 g, 38 mmol) in wasserfreiem Tetrahydrofuran (25 ml) gegeben
und das Reaktionsgemisch wurde weitere drei Tage unter Rückfluss
gehalten. Die Reaktion wurde abgekühlt und die Aufschlammung wurde
unter Vakuum durch einen 1 cm Celite-Stopfen filtriert, wobei das
Reaktionsgefäß und die
Filtrationsapparatur mit Tetrahydrofuran (100 ml) gespült wurde.
Die Filtrate wurden vereinigt, dann eingedampft und der Rückstand
wurde zwischen Ethylether (230 ml) und 0,2 N Natriumhydroxidlösung (50
ml) verteilt. Die Phasen wurden getrennt und die organische Schicht
wurde zwei Mal mit Wasser (50 ml) gewaschen und dann über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet. Die Lösung wurde durch Filterpapier
filtriert und das Filtrat wurde eingedampft, wobei das Rohprodukt
erhalten wurde. Die Säulenchromatografie über Silicagel
unter Verwendung einer Stufengradientenelution von 1 : 9 Ether :
Hexan bis zu reinem Ether ergab ein laut DC homogenes Material (3,6
g, 44%).
1H-NMR (300 mHz, CDCl3, TMS); ☐ = 3,54 (t, J = 6 Hz,
4H), 3,41 (t, J = 6,6 Hz, 4H), 2,26–2,55 (überlappendes m, 12H), 1,55
(m, 4H), 1,26 (s, 36H), 0,88 (t, J = 6,6 Hz, 6H).
IR (KBr Pressling):
cm–1 2900,
2840, 1460, 1295, 1320, 1115, 715.
-
(±)-N-(3-Phthalimido)propyl-N,N'-(bis-2-dodecyloxyethyl)piperaziniumbromid
[☐-Phth-LOE-BP]
-
In
einem trockenen Kolben wurden LOE-BP (2,16 g, 4,2 mmol), wasserfreies
Dimethylformamid (10 ml) und N-(3-Brompropyl)phthalimid (1,42 g,
5,3 mmol) in der angegebenen Reihenfolge unter Beibehaltung einer
Argonatmosphäre
vereinigt. Der Kolben wurde fest verschlossen und dann in ein Ölbad eingetaucht,
das zuvor auf 105°C
eingestellt war, und das Rühren
mit einem Magnetrührer
wurde begonnen. Die Lösung
wurde innerhalb von 2 Minuten homogen. Nach 3tägigem Rühren bei der angegebenen Temperatur
wurde die Reaktion abgekühlt
und das Lösungsmittel
wurde durch Vakuumdestillation entfernt. Die Chromatografie des
Rückstands über Silicagel
(90 : 10 : 0,25 : 0,25 Chloroform : Methanol : Ammoniumhydroxid
: Wasser, isokratische Elution) ergab ein laut DC homogenes Material
(1,70 g, 52%).
1H-NMR (300 mHz, CDCl3, TMS); ☐ = 7,86 (m, 2H), 7,75
(m, 2H), 4,16 (m, 2H), 3,95 (m, 2H), 3,87–3,82 (überlappendes m, 4H), 3,72 (m,
2H), 3,54–3,45
(überlappendes
m, 4H), 3,39 (t, J = 6,6 Hz, 4H), 2,97 (m, 2H), 2,90 (m, 2H), 2,70
(t, J = 5 Hz, 2H), 2,31 (m, 2H), 1,54–1,45 (m, 4H), 1,25 (s, 36H),
0,88 (t, J = 6,6 Hz, 6H).
IR (Schmelze, Film auf NaCl): cm–1 2900,
2850, 1770, 1700, 1460, 1390, 1365, 1110, 715.
-
(±)-N-(3-Aminopropyl)-N,N'-bis-(dodecyloxyethyl)piperaziniumbromid
["GA-LOE-BP"]
-
Eine
Lösung
aus ☐-Phth-LOE-BP (1,77 g, 2,27 mmol) in absolutem Ethanol
(33 ml) wurde unter Rühren
bei Umgebungstemperatur hergestellt. Zu dem klaren Gemisch wurde
in einem gleichmäßigem Strom
wasserfreies Hydrazin (1,6 ml, 51 mmol) zugegeben. Der Kolben wurde
dann mit Argon durchspült,
fest verschlossen und über
Nacht bei Umgebungstemperatur gerührt. Nach diesem Zeitraum wurde
die dicke Aufschlammung mit Chloroform (65 ml) verdünnt, etwa
30 Minuten gerührt
und dann durch eine mittlere Glasfritte filtriert. Das Reaktiongefäß und die
Filtrationsapparatur wurden mit weiteren 65 ml Chloroform in zwei
Portionen gespült.
Die vereinigten Filtrate wurden unter Vakuum bei weniger als 40°C auf ein
kleines Volumen eingedampft. Der Rückstand wurde dann zwischen
Chloroform (350 ml) und 0,1 N Natriumhydroxidlösung (150 ml) verteilt. Die
wässrige
Phase wurde noch zwei Mal mit Chloroform (150 ml, dann 125 ml) gewaschen
und die vereinigten organischen Phasen wurden über wasserfreiem Natriumsulfat über Nacht
getrocknet. Die klare Lösung
wurde dann durch Filterpapier filtriert und eingedampft. Der Rückstand
wurde über
Nacht mit Hochvakuum behandelt, dann in Chloroform (10 ml) gelöst und durch
einen 0,2 μ-PTFE-Filter
filtriert. Das Filtrat wurde eingedampft und der Rückstand
wurde über
Nacht mit Hochvakuum behandelt, wobei 1,37 g (93%) laut DC homogenes
Material erhalten wurden (mit Amin überzogenes Silicagel, 85 :
15 : 0,25 : 0,25 Chloroform : Methanol : Ammoniumhydroxid : Wasser,
Rf = 0,51).
1H-NMR
(300 mHz, CDCl3, TMS); ☐ = 4,01
(m, 2H), 3,93–3,74
(überlappendes
m, 6H) 3,62–3,50
(überlappendes
m, 4H), 3,46 (t, J = 6,6 Hz), 3,40 (t, J = 6,7 Hz, 2H), 2,94 (t,
J = 4,7 Hz, 4H), 2,88 (t, J = 6,1 Hz, 2H), 2,71 (t, J = 5,1 Hz,
2H), 2,0 (m, 2H), 1,55 (m, 4H), 1,26 (s, 36H), 0,88 (t, J = 6,3
Hz, 6H).
IR (Schmelze, Film auf NaCl): cm–1 3400
(br), 3300 (s), 1520, 1360, 1110, 715.
-
Das
Syntheseschema für
GA-LOE-BP ist in 1 dargestellt.
-
B. Synthese einer repräsentativen
zweifach quaternisierten Verbindung (Me-GA-LOE-BP)
-
N,N1-Bis-(2-dodecyloxyethyl)piperazin [LOE-BP]
und (±)-N-(3-Phthalimido)propyl-N,N'-(bis-2-dodecyloxyethyl)piperaziniumbromid
[☐-Phth-LOE-BP] wurden wie vorstehend beschrieben hergestellt.
-
(+)-N-Methyl-N'-(3-phthalimido)propyl-N,N'-(bis-2-dodecyloxyethyl)piperaziniumbromid
[Me-☐-Phth-LOE-BP]
-
In
einem trockenen Kolben wurden ☐-Phth-LOE-BP (0,44 g, 0,56
mmol), Dimethylformamid (1,3 ml) und Methyliodid (0,15 ml, 0,342
g, 3 mmol) vereinigt. Der Kolben wurde fest verschlossen und dann
in ein Ölbad
eingetaucht, das zuvor auf 105°C
eingestellt war, und das Rühren
mit einem Magnetrührer
wurde begonnen. Nach 3tägigem
Rühren
bei der angegebenen Temperatur wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt und das
Lösungsmittel
wurde durch Vakuumdestillation entfernt. Die Chromatografie des
Rückstands über Silicagel
(90 : 10 : 0,25 : 0,25 bis 85 : 15 : 0,25 : 0,25 Chloroform : Methanol
: Ammoniumhydroxid : Wasser, Stufengradient) ergab ein laut DC homogenes
Material (0,336 g, 67%) (Silicagel 80 : 20 : 0,25 : 0,25 Chloroform
: Methanol : Ammoniumhydroxid : Wasser, Rf =
0,28).
1H-NMR (300 mHz, CDCl3, TMS); ☐ = 7,84 (m, 2H), 7,73
(m, 2H), 4,7–4,3
(überlappendes
m, 14H), 3,9 (überlappendes
m, 9H), 3,5–3,4
(überlappendes
m, 4H), 2,34 (m, 2H), 1,54–1,45
(m, 4H), 1,25 (s, 36H), 0,88 (t, J = 6,2 Hz, 6H).
IR (KBr):
cm–1 2920,
2850, 1770, 1710, 1460, 1390, 1360, 1120, 715.
-
(+)-N-(3-Aminopropyl)-N'-methyl-N,N'-(bis-2-dodecyloxyethyl)piperaziniumbromid
[GA-Me-LOE-BP]
-
Eine
Lösung
aus Me-☐-Phth-LOE-BP (0,32 g, 0,49 mmol) in absolutem Ethanol
(10 ml) und Chloroform (5 ml) wurde unter Rühren bei Umgebungstemperatur
hergestellt. Zu der klaren Lösung
wurde in einem gleichmäßigem Strom
wasserfreies Hydrazin (0,3 ml, 9,6 mmol) zugegeben. Der Kolben wurde
dann mit Argon durchspült,
fest verschlossen und über
Nacht bei Umgebungstemperatur gerührt. Nach diesem Zeitraum wurde
die dicke Aufschlammung mit Chloroform (30 ml) verdünnt und
etwa 30 Minuten gerührt
und dann durch eine mittlere Glasfritte filtriert. Das Reaktiongefäß und und
die Filtrationsapparatur wurden mit weiteren 60 ml Chloroform in
zwei Portionen gespült.
Die vereinigten Filtrate wurden unter Vakuum bei weniger als 40°C auf ein
kleines Volumen eingedampft. Chloroform (100 ml) wurde zugegeben
und dann unter Vakuum entfernt und der Rückstand wurde 4 Tage unter
Hochvakuum gegeben. Der weiße
Feststoff wurde dann in 9 : 1 Chloroform : Methanol (20 ml) gelöst und durch
einen 0,2 μ-PTFE-Filter
filtriert. Das Filtrat wurde eingedampft und der Rückstand
wurde über
Nacht mit Hochvakuum behandelt, wobei ein spröder weißer Feststoff erhalten wurde. Dieser
Rückstand
wurde in Chloroform : Methanol (110 ml, 8 : 3-Verhältnis) gelöst und mit
0,2 N Natriumhydroxidlösung
(30 ml) gewaschen. Die wässrige
Phase wurde mit Chloroform (15 ml) gewaschen und die vereinigten
organischen Phasen wurden über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Die klare Lösung wurden dann
durch Filterpapier filtriert und eingedampft. Der Rückstand
wurde über
Nacht mit Hochvakuum behandelt, dann in reinem Chloroform (10 ml)
gelöst
und durch einen 0,2 μ-PTFE-Filter
filtriert. Das Filtrat wurde eingedampft und der Rückstand
wurde über
Nacht mit Hochvakuum behandelt, wobei das Produkt erhalten wurde (0,23
g, 59%).
1H-NMR (300 mHz, CDCl3, TMS); ☐ = 4,7–4,3 (überlappendes m, 14H), 3,9 (überlappendes
m, 5H), 3,6–3,3 (überlappendes
m, 6H), 2,7–2,4
(überlappendes
m, 6H), 1,54–1,45
(m, 4H), 1,25 (s, 36H), 0,88 (t, J = 6,2 Hz, 6H).
IR (Schmelze,
Film auf NaCl): cm–1 3400 (br), 2910, 2840,
1630, 1455, 1365, 1110, 715.
-
2 zeigt
das Reaktionsschema für
die Synthese eines repräsentativen,
doppelt quaternisierten Cytofectins auf Piperazinbasis, Me-GA-LOE-BP.
-
Fachleute
werden erkennen, dass die vorstehend beschriebenen Verfahren verwendet
werden können,
um eine Vielzahl von doppelt quaternisierten Cytofectinen auf Piperazinbasis
herzustellen. Die an jedes der quaternisierten Stickstoffatome angebrachten
nicht-lipophilen Einheiten können
identisch oder verschieden sein. In einer Ausführungsform der vorliegenden,
doppelt quaternisierten Cytofectine sind beide nicht-lipophilen
Einheiten, die an den quaternisierten Stickstoffatomen angebracht
sind, Heteroatomeinheiten. In einer alternativen Ausführungsform
ist nur eine der nicht-lipophilen Einheiten eine Heteroatomeinheit.
-
Natürlich sind
sich Fachleute darüber
bewußt,
dass in dem Fall, in dem die Moleküle mehr als eine reaktive funktionelle
Gruppe haben, es nötig
ist, eine oder mehrere dieser Gruppen, die nicht bei der einzelnen Kupplungsreaktion
beteiligt sein sollen, zu blockieren oder zu maskieren. Die Synthese
in Verknüpfung
mit dem Screening kann angewendet werden, um wirkungsvoll die wirksamsten
Cytofectine für
eine definierte Anwendung auszuwählen.
-
BEISPIEL 2
-
Wirkung der Formulierung
auf die in vitro-Transfektion: Vergleich von HE-MOE-BP mit DMRIE
-
Cytofectin:
Lösungen
eines ausgewählten
Cytofectins in Chloroform wurden auf der Basis von Gewicht zu Volumen
(w/v) hergestellt. Aliquote Mengen an kationischem Lipid und neutralem
Lipid (wenn es verwendet wurde) wurden aseptisch in sterile Fläschen gefüllt, und
zwar in einer Menge, die berechnet wurde, um die relativen und absoluten
Lipidkonzentrationen bereitzustellen, die bei der Wiederherstellung
mit 1 ml wässrigem
Träger
gewünscht
sind. Der Großteil
des Chloroforms wurden mit einem Strom aus trockenem Stickstoff entfernt,
und die Fläschchen
wurden über
Nacht mit Hochvakuum behandelt, um alle verbliebenen Lösungsmittel
zu entfernen.
-
DNA-Lipid-Komplexe:
Plasmid-DNA mit 5 mg/ml Phosphat-gepufferer Kochsalzlösung (PBS)
wurde ebenso wie das getrocknete, formulierte Cytofectin-neutrales Lipid-Gemisch
in OPTIMEMTM (Gibco BRL) suspendiert und
wie angegeben auf Platten mit 96 Vertiefungen im gewünschten
Massen/molaren Verhältnis
gemischt. Die DNA-Lipid-Komplexe wurden innerhalb von 2 Stunden
nach dem Mischen zu den Zellen gegeben.
-
Transfektion
-
Zelllinien:
Die verwendeten Zelllinien wurden wie folgt von der American Type
Culture Collection (ATCC, Rockville, MD) erhalten: COS7 Nierenzellen
von Affen (ATCC CRL 1651) und C2C12 Myoblastmuskelzellen von Mäusen (ATCC
CRL 1772).
-
Alle
Zellen wurden im Verhältnis
1 : 5 bis 1 : 10 in 10%iges fötales
Rinderserum (FBS) und Dulbecco's Modified
Eagles Medium (DMEM) passagiert. Alle Zellen wurden nach Erhalt
durch 10 Verdopplungspassagen expandiert und aliquote Mengen wurden
gefroren gelagert. Nach Re-Expansion wurden alle Zellen vor weiteren
10 Passagen für
die Transfektionsuntersuchungen verwendet.
-
Transfektionstests:
Am Tag 0 wurden 20000 Zellen in 100 Mikroliter 10% EBS/90% DMEM
in jede Vertiefung einer -Kulturplatte mit 96 Vertiefungen (Nunc)
ausgesät
und über
Nacht in einem Inkubator 5% CO2 bei 37°C inkubiert.
Am Tag 1 wurde das Medium vorsichtig abgesaugt, ohne die Zellen
zu entfernen, und es wurden 100 Mikroliter HE-MOE-BP/pRSV lacZ/DOPE
in serumfreiem OPTIMEMTM (Gibco BRL) zugegeben.
DMRIE wurde als Standardreferenz verwendet. Das lacZ-Gen kodiert
das Enzym ☐-Galaktosidase, das kalorimetrisch getestet
werden kann. Das Verhältnis
von kationischem Lipid : DOPE variierte für jede Vertiefung. Nach 4stündiger Kultur
wurden in jede Vertiefung 50 Mikroliter 30% EBS/70% OPTIMEMTM gegeben. Am Tag 2 erhielt jede Vertiefung
100 Mikroliter 10% EBS/90% OPTIMEMTM. Am
Tag 3 wurde das Medium entfernt und 50 Mikroliter Lyse-Puffer (0,1%
Triton-X100 in 250 mM Tris, pH 8,0) wurden zugegeben und die Platten
wurden mindestens 20 Stunden bei 70°C gelagert. Nach dem Auftauen
wurden die Medien in den Vertiefungen auf ihren Gehalt an ☐-Galaktosidase-Enzymwirkung
nach Felgner et al. (J. Biol. Chem. 269: 2550–2561, 1994) getestet.
-
Die
Ergebnisse (3A–3D)
zeigen, dass sowohl die Gesamtexpression als auch die Peakexpression von ☐-Gal
in COS7-Zellen bei einem HE-MOE-BP : DOPE-Verhältnis
von 50 : 50 und in C2C12-Zellen bei einem HE-MOE-BP : DOPE-Verhältnis von
25 : 75 optimal waren. HE-MOE-BP wurden in diesen in vitro-Tests vorteilhaft
mit DMRIE verglichen. Diese Experimente zeigen, dass die vorliegenden
Cytofectine auf Piperazinbasis einen wirkungsvollen Transfer von
DNA über
die Zellmembran in vitro unterstützen,
gefolgt von der funktionalen Expression des Gens innerhalb der Zelle.
Der in diesen Tests verwendete Screeningtest ist geeignet, um die
Transfektionswirkung zu zeigen und das Verhältnis Cytofectin/Colipid zu
optimieren.
-
BEISPIEL 3
-
Analyse von Cytofectinen
auf Piperazinbasis in einem Intralungentransfektionstest und einem
intraperitonealen Transfektionstest
-
A. Intralungentransfektionstest
-
Erwachsene
(4–16
Wochen alte) weibliche BALB/c-Mäuse
wurden mit Metophan leicht anästhetisiert und
ihnen wurden 132 μg
Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT) DNA ± kationisches Lipid in 100 μl USP-Kochsalzlösung oder
Wasser intranasal unter Verwendung einer sterilen Insulineinwegspritze
aus Plastik, die mit einem kleinen Plastikkatheder ausgerüstet war,
verabreicht. Die kationischen Lipide wurden mit 1 molaren Äquivalent
DOPE in Chloroform gemischt, das Lösungsmittel wurde verdampft
und dann wurde der Rückstand
mit Hochvakuum behandelt, wobei ein Lipidfilm erhalten wurde. Die
kationischen Liposome wurden hergestellt, indem Wasser zu diesem
Film gegeben und etwa 1 Minute gründlich verwirbelt wurde. Passende Volumina
von Plasmid-DNA in Wasser und kationische Liposome in Wasser wurden
bei Umgebungstemperatur vereinigt und etwa 30 Sekunden gründlich verwirbelt,
um Komplexe in einem Verhältnis
von 2 : 1 (mol : mol) Nucleotid : Cytofectin zu erhalten. Alle Flüssigkeiten
und Spritzen wurden auf Raumtemperatur eingestellt und die Verabreichung
der einmaligen Volumeneinheit von 100 μl benötige weniger als eine Minute.
Zwei oder drei Tage nach der Verabreichung wurden die Mäuse durch
eine Natriumpentobarbitalüberdosis
getötet
und die Lungen wurden wie folgt extrahiert.
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Die
Lungen wurden sofort gefroren und bei –78°C gelagert. Die gefrorenen Lungen
wurden einzeln zu einem feinen Pulver pulverisiert, indem sie über 0,4
ml gefrorenem Lysepuffer in einem 1,5 ml-Röhrchen unter Verwendung eines
reversiblen Bohrers und eines Bohrmeißels, der genau in das Röhrchen passt,
vermahlen wurden, und das Pulver wurde bis zur Extraktion in dem
gleichen Röhrchen
bei –78°C gelagert.
Die gefrorenen Pulver wurden aufgetaut und zu jedem wurden 100 μl Reporter
Lysepuffer von Promega (Katalog #E397A) gegeben. Die Proben wurden
15 Minuten gründlich
verwirbelt, drei Mal einem Einfrier/Auftau-Verfahren unterzogen,
indem abwechselnd ein Bad aus flüssigem
Stickstoff und ein Wasserbad bei Raumtemperatur verwendet wurde,
und drei Minuten bei 10000 × g
zentrifugiert wurden. Der Überstand
wurde in ein anderes 1,5 ml-Röhrchen überführt und
das Extraktionsverfahren wurde wiederholt (ohne das Einfrier/Auftau-Verfahren),
nachdem zu dem Pellet weitere 500 μl Lysepuffer gegeben wurden.
Der zweite Überstand
wurde mit dem ersten vereinigt und bei –78°C gelagert.
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Die
verwendeten kationischen Lipide auf Piperazinbasis waren HE-MOE-BP;
GA-MOE-BP; GA-LOE-BP
und BA-LOE-BP. GAP-DLRIE wurde für
Vergleichszwecken verwendet.
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CAT-Tests
wurden mittels des radioaktiven Verteilungsverfahrens von Sankaran
(Anal. Biochem., 200: 180–186,
1992) oder unter Verwendung eines CAT-ELISA-Kits (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN) durchgeführt.
Kurz zusammengefaßt
wurden die CAT-Gewebehomogenisate durch dreimaliges Einfrieren und
Auftauen in einem Ethanol/Trockeneisbad aufgespalten. Die Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugieren entfernt und der Proteinextrakt wurde mit 14C-Chloramphenicol und Acetyl-CoA inkubiert.
Das Chloramphenicol wurde mit Ethylacetat extrahiert und es wurde
eine Dünnschichtchromatografie
durchgeführt,
um den prozentualen Anteil von 14C-Chloramphenicol,
das durch das extrahierte Zellprotein überführt wurde, zu bestimmen. Die
Zellextrakte wurden auf 2 μg
Protein, das für
20 Minuten inkubiert wurde, standardisiert. Die Gewebeextrakte wurden
auf 200 μg
Protein, das für
vier Stunden inkubiert wurde, standardisiert.
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Unter
Verwendung von gereinigtem Enzym (Sigma, St. Louis, MO), das in
die Lungenextrakte geimpft wurde, oder von dem im ELISA-Kit bereitgestelltem
Enzym wurden Standardkurven erstellt. Die beiden CAT-Testverfahren
ergaben äquivalente
pg CAT-Werte für
die Probe aus dem gleichen Satz von Extrakten.
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B. Intraperitonealer Transfektionstest
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Die
Transfektionseffizienzen der Cytofectine auf Piperazinbasis, die
in dem vorstehenden Intralungentest getestet wurden, wurden auch
in dem intraperitonealen Modell bei Mäusen bewertet. Zweihunderttausend B16-Tumorzellen
von Mäusen
in 500 μl
RPMI wurden am Tag 0 intraperitoneal C57/B16-Mäusen injiziert. An den Tagen
7–14 wurde
den Mäusen
intraperitoneal eine DNA/Cytofectin/Kochsalzlösung injiziert. 0,5 mg DNA wurden
mit verschiedenen Cytofectinen in einem molaren Verhältnis von
10 : 1 von DNA : Cytofectin in 1,5 ml Kochsalzlösung gemischt. Zwei Tage nach
der Injektion von DNA wurden die Tumore gesammelt, extrahiert und
wie vorstehend für
den Lungentest beschrieben auf die CAT-Wirkung getestet.
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C. Ergebnisse
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Die
mit HE-MOE-BP, HE-LOE-BP, GA-MOE-BP, GA-LOE-BP und BA-LOE-BP erhaltenen
Ergebnisse in dem Lungentransfektionstest und dem intraperitonealen
Transfektionstest sind in 4 zusammengefasst. Bei
dem Intralungentest stellen GA-LOE-BP und BA-LOE-BP größere Transfektionseffizienzen
bereit als GAP-DLRIE.
HE-LOE-BP, GA-MOE-BP und HE-MOE-BP waren bei dem Intralungentest
weniger wirksam.
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Bei
dem intraperitonealen Test stellt GA-LOE-BP die größte Transfektionseffizienz
der getesteten Cytofectine auf Piperazinbasis bereit, jedoch war
die Transfektionseffizienz nicht so hoch wie diejenige, die mit GAP-DLRIE
in diesem Test erreicht wurde. Die restlichen Cytofectine auf Piperazinbasis,
die getestet wurden, stellten bei dem intraperitonealen Test eine
geringe Wirkung bereit.
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Die
Tests, über
die hier berichtet wird, zeigen nicht nur, dass die beanspruchten
Verbindungen bei der Transfektion wirksam sind, sondern zeigen auch,
wie Cytofectine für
die Transfektion von bestimmten Geweben ausgewählt und optimiert werden. Obwohl
für diesen
Test ohne weiteres bestimmte optimale Strukturen deutlich werden,
wird es richtig eingeschätzt
werden, dass diese Ergebnisse gewebespezifisch sind; anders ausgedrückt, selbst
Cytofectine, die in diesem Test nicht ganz optimal arbeiten, können sie
in anderen Test nützliche
Wirkungen haben, wie bei der in vitro-Transfektion, den intraperitonealen
Tumortests bei Mäusen, den
intramuskulären
Tests bei Mäusen,
intraarteriellen Tests bei Schweinen und Kaninchen, allgemeinen
subkutanen Tumortests oder Renca-Tumortests.
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BEISPIEL 4
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Analyse von Cytofectinen
auf Piperazinbasis mit primären
Aminen
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Bei
der DMRIE-Klasse von Cytofectinen stellt der Ersatz einer Alkoholgruppe
durch ein primäres
Amin eine erhöhte
Transfektionseffizienz bereit (Wheeler et al., 1280 Biochem. Biophys.
Acta: 1–11
(1996)). Aus diesem Grund wurden die Transfektionseffizienzen von
Cytofectinen auf Piperazinbasis mit einem primären Amin, das an ein quaternäres Stickstoffatom
gebunden ist, relativ zu den Transfektionseffizienzen von DNA alleine in
dem Intralungentest bewertet. Der Intralungentest wurde wie im vorstehenden
Beispiel 3 durchgeführt.
Als eine Kontrolle wurde die Transfektionseffizienz, die mit 132 μg DNA alleine
erhalten wurde, bestimmt.
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5 zeigt
die Ergebnisse dieses Vergleichs. Sowohl GA-LOE und Gly-G-LOE, die
beide ein primäres Amin
haben, stellten wesentlich größere Transfektionspiegel
bereit als DNA alleine. Die Transfektionseffizienz, die mit GMU-LOE
erhalten wurde, war nicht so groß wie diejenigen von Cytofectinen
mit einem primären
Amin, war jedoch relativ zu derjenigen, die mit DNA alleine erhalten
wurde, erhöht.
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BEISPIEL 5
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Wirkung der Variation
der Alkylkettenlänge
der Heteroatomeinheit und der lipophilen Einheit auf die Transfektionseffizienz
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Die
Transfektionseffizienzen in unterschiedlichen Zelltypen werden durch
die Identitäten
der lipophilen Kettenlängen
und derjenigen der Heteroatomeinheit beeinflusst. Aus diesem Grund
werden die Transfektionseffizienzen von Cytofectinen auf Piperazinbasis,
die sich in der Kettenlänge
von lipophilen Gruppen und Heteroatomgruppen unterscheiden, in dem
Intralungentest verglichen. Der Intralungentest wurde wie im vorstehenden
Beispiel 3 beschrieben durchgeführt. 6 zeigt
die Ergebnisse.
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Unter
den Cytofectinen auf Piperazinbasis, die eine primäre Amingruppe
haben, wurde die größte Transfektionseffizienz
mit GA-LOE erhalten. GA-MOE und GA-DOE, die sich von GA-LOE nur durch die
Länge der
lipophilen Kette unterscheiden, zeigten eine geringere Wirkung,
jedoch war GA-MOE wirksamer als DNA alleine.
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Gleichermaßen, wie
die Kettenlänge
des primären
Amins anstieg, verminderte sich die Transfektionseffizienz. GA-LOE
zeigte eine größer Wirkung
als DA-LOE, während
DA-LOE wirksamer war als FA-LOE oder HA-LOE. Alle der getesteten
Cytofectine auf Piperazinbasis waren wirksamer als DNA alleine.
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Unter
den Cytofectinen auf Piperazinbasis mit einer Alkoholgruppe an der
Heteroatomeinheit war HE-LOE das wirksamste. Jedoch waren bei dem
Intralungentest die Cytofectine mit einem primären Amin wirksamer als diejenigen
mit einer Alkoholgruppe.
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BEISPIEL 6
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Allgemeiner subkutaner
Tumortransfektionstest
-
Es
wurden Tumore erzeugt, indem eine Suspension von Tumorzellen in
die Seite von Mäusen
eines Stammes injiziert wurden, der mit dem spezifischen Tumortyp
kompatibel ist. Die Tumore wurden in periodischen Zeitabständen gemessen.
Wenn sie einmal eine für
eine Injektion geeignete Größe hatten,
wurde das Tumorvolumen näherungsweise
auf der Grundlage des gemessenen Durchmessers bestimmt, wobei ein
kugelförmiger
Tumor angenommen wurde. Ein Komplex des zu bewertenden Cytofectins
mit einem Plasmid, das ein Reportergen kodiert, in einem Volumen
an Kochsalzlösung,
das gleich dem Volumen des zu behandelnden Tumors ist, wird dann
in einer für
den einzelnen Tumortyp optimierten Flussrate injiziert. Nach einer
geeigneten Zeit werden die Tumore gesammelt, gefroren und dann gemahlen.
Das Reportergenprodukt wird anschließend extrahiert und die Wirkung
wird wie vorstehend beschreiben quantifiziert.
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BEISPIEL 7
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Analyse von Cytofectinen
auf Piperazinbasis in dem subkutanen Tumortransfektionstest und
dem intraperitonealen Transfektionstest
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Die
Transfektionseffizienzen von GAP-DLRIE und GA-LOE-BP wurden relativ
zu derjenigen von DNA alleine in dem subkutanen Tumortransfektionstest
und dem intraperitonealen Transfektionstest gemessen. Der intraperitoneale
Test wurde wie in Beispiel 3 beschrieben durchgeführt. Der
subkutane Tumortest wurde wie im vorstehenden Beispiel 6 beschrieben
unter Verwendung von B16-Melanomazellen von Mäusen durchgeführt.
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Die
Ergebnisse werden in 7 gezeigt. In dem subkutanen
Tumortest ergab GA-LOE-BP
eine größere Transfektionseffizienz
als GAP-DLRIE. Die Transfektionseffizienzen sowohl von GAP-DLRIE
als auch von GA-LOE-BP waren größer als
diejenigen die mit dem Plasmid alleine beobachtet wurden.
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Bei
dem intraperitonealen Test war GA-LOE-BP weniger effizient als GAP-DLRIE,
jedoch erhöhten
sowohl GA-LOE-BP als auch GAP-DLRIE die Transfektionseffizienzen
relativ zu dem Plasmid alleine.
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BEISPIEL 8
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Subkutanes Renca-Tumormodell
-
Renca-Tumore
wurden in 90% RMPI 1649/10% fötalem
Rinderserum vermehrt. Die Tumore wurde subkutan in die Seite von
BALB/C-Mäusen
in einer Menge von 75 μl
einer Suspension von etwa 106 Zellen/ml Gewebekulturmedium
injiziert. Wenn die Tumore einen Durchmesser von 4,5 bis 7 mm erreicht
hatten, wurde das Volumen eines jeden einzelnen Tumor berechnet,
indem der Durchmesser des Tumor gemessen und ein kugelförmiger Tumor
angenommen wurde. In jeden einzelnen Tumor wird ein Volumen des
Cytofectin/Plasmid-Komplexes in Kochsalzlösung, das äquivalent zu dem Tumorvolumen
ist, in einer Rate von 2 ml/Minute injiziert. Nach 48 Stunden werden
die Tumore gesammelt, gefroren, gemahlen und dann mit 1,5 ml Extraktionspuffer
wie in Beispiel 3 beschrieben extrahiert. Die CAT-Wirkung wird,
wie in Beispiel 3 beschrieben, quantifiziert.
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BEISPIEL 9
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Intraarterieller Test
-
Der
arterielle Gentransfer wird wie folgt in Yorkshire-Schweinen oder
Kaninchen durchgeführt.
Der arterielle Gentransfer wird, wie von Nabel, Science 249: 1285–1288 (1990)
beschrieben, in der rechten und der linken Iliofemoralarterie eines
jeden Schweins durchgeführt.
Kurz zusammengefasst werden nach einer Anästhesie die rechte und die
linke Iliofemoralarterie durch Operation freigelegt und in jeder
Arterie wird ein doppelter Ballonkatheter (USCI) positioniert. Die
Arterie wird verletzt, indem der proximate Ballon 1 Minute auf 500 mm
Hg aufgeblasen wird. Der Katheter wird dann erneut positioniert,
um den Gentransfer in das verletzte Gebiet der Arterie durchzuführen. Das
Arteriensegment wird mit einer Vektorlösung, die aus dem zu testenden Cytofectin,
der Vektor-DNA und Opti-MEM (Gibco/BRL) gespült. Ein Gemisch aus 100 μg DNA und
300 μg Lipid
wird eingeträufelt.
Die Vektorlösung
wird 20 Minuten bei 150 mm Hg an den Ort der Verletzung eingeträufelt. Auf
das Einträufeln
folgend, wird der Katheter entfernt und das Tier kann sich erholen.
Achtundvierzig Stunden nach der Transfektion werden die Arterien
entfernt. Das Gewebe wird zerdrückt,
indem ein Glaspistill und anschließend ein dreimaliges Einfrieren/Auftauen-Verfahren
verwendet wurde. Die Proben werden 10 Minuten bei 65°C inkubiert,
um endogene Acetylase zu inaktivieren. Die Proteine werden extrahiert
und ihre Konzentration wird unter Verwendung eines kalorimetrischen
Tests (Bio-Rad, Hercules, CA) bestimmt. Bei jedem Test werden nach
dem Verfahren, das vorstehend in Beispiel 3 beschrieben wurde, unter
Verwendung eines Inkubationszeitraums von 4 Stunden 200 μg Gesamtprotein
auf CAT-Wirkung getestet.
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BEISPIEL 10
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Gentransfer in Schweinearterien
und atherosklerotische Kaninchenarterien
-
Die
Liposomtransfektion von Schweine- oder Kaninchenarterien wird, wie
beschrieben (Nabel, et al. Science 249: 1285–1288 (1990)) durch Anästhesie,
Intubation und Freilegung der Iliofemoralarterien durchgeführt. Ein
doppelter Ballonkatheter wird in die Iliofemoralarterie eingebracht
und der proximate Ballon wird 5 Minuten auf 500 mm Hg aufgeblasen.
Der Ballon wird entlüftet
und der Katheter wird so weiter verschoben, das der mittlere Raum
zwischen dem proximalen und distalen Ballon mit heparinisierter
Kochsalzlösung
gespült
wird. Die CAT-DNA-Lösung
(CAT-DNA ± Cytofectin)
wird 20 Minuten in den mittleren Raum des Katheters eingeträufelt. Der
Katheter wird entfernt und der antigradielle Blutfluss wird wiederhergestellt.
Die Arterien werden zwei Tage später
auf rekombinante CAT-Expression
analysiert. Die Arterien, die mit CAT-DNA in Gegenwart von kationischen
Lipiden transfiziert wurden, zeigen eine wesentliche Steigerung
bei der CAT-Genexpression,
verglichen mit den Arterien, die mit DNA alleine in Kontakt gebracht
wurden.
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Der
in vivo-Gentransfer von atherosklerotischen Ilioarterien von Kaninchen
wird durchgeführt,
indem ein doppeltes Verletzungsmodell verwendet wird, wie es von
Faxon et al. (Arteriosclerosis, 4: 189–195, 1984) beschrieben wurde.
Nachdem die zweite Angioplastieverletzung vollständig ist, wird der Angioplastieballon leicht
verschoben, so dass sich der am Ende befindliche Infusionsanschluss
des Katheters am proximalen Ende der Verletzung ist. Es wird eine
Ligatur am distalen Ende der Verletzung angebracht, das verletzte
Segment wird mit heparinisierter Kochsalzlösung gespült und Liposomlösung aus
CAT-DNA ± kationischem
Lipid wird 20 Minuten in das isolierte verletzte Segment eingeträufelt. Der
Katheter wird entfernt und der antigradielle Blutfluss wird wiederhergestellt.
Die Arterien werden zwei Tage später
auf rekombinante CAT-Expression analysiert. Dieser Test veranschaulicht
ein anderes Screeningverfahren, um die Struktur eines bestimmten
Cytofectins für
ein bestimmtes Gewebe zu optimieren.
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BEISPIEL 11
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Intramuskulärer Test
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In
die Quadriceps von fixierten, wachen Mäusen werden unter Verwendung
einer sterilen Einweginsulinspritze aus Plastik, die mit einer 28G
1/2-Nadel (Becton-Dickinson)
und einer aus einer gelben Eppendorf-Mikropipettenspitze geschnittenen
Plastikmanschette ausgestattet ist, 50 μg Luciferase oder CAT-DNA ± Cytofectin
in 50 μl
USP-Kochsalzlösung
injiziert. Die Manschettenlänge
wird eingestellt, um das Eindringen der Nadelöffnung in den mittleren Teil
des Rectus femoris-muskes mit 3 mm Durchmesser auf etwa 2 mm zu
beschränken.
Die Injektionsflüssigkeiten
und Spritzen werden auf Raumtemperatur auilibiert und die Verabreichung
der einmaligen Volumeneinheit von 50 μl Kochsalz-DNA benötigt wenige
Sekunden. Die gesamte Quadriceps-Muskelgruppe (140–180 mg
Nassgewicht) wird von jedem Mäusebein
zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach der Injektion gesammelt. Die
Muskeln werden eingefroren und wie in Beispiel 2 beschrieben lysiert.
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Die
Luciferaseeffektivität
wird unter Verwendung eines automatisierten Mikroplatten-Luminometers (Dynatech
Model ML2250) getestet. Einhundert μl Luciferasesubstrat werden
durch das Injektionssystem des Luminometers zu 20 μl Extrakt
gegeben und die Lichteinheiten der Proben werden aufgezeichnet.
Der Luciferasegehalt der Proben wird aus den relativen Lichteinheiten
unter Verwendung einer Standardkurve von gereinigter Glühwürmchen-Luciferase
in Gegenwart von Muskelextrakt, in den nicht injiziert wurde, berechnet.
Die in dem Muskelextrakt, in den injiziert wurde, vorhandene Luciferasewirkung
ist viel höher
als diejenige im Muskelextrakt, in den nicht injiziert wurde.
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Dieser
Test veranschaulicht ein anderes Screeningverfahren, um die Struktur
eines bestimmten Cytofectins für
ein bestimmtes Gewebe zu optimieren.
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Ohne
weitere Ausführungen
wird angenommen, dass ein Fachmann unter Verwendung der vorstehenden
Beschreibung die Erfindung in vollstem Umfang nutzen kann. Die Erfindung
kann in anderen spezifische Formen enthalten sein, ohne vom Geist
ihrer wesentlichen Charakteristika abzuweichen. Die beschriebenen Ausführungsformen
sollen in jeder Hinsicht nur als beschreibend und nicht als einschränkend erachtet
werden, und der Umfang der Erfindung wird daher eher durch die beigefügten Ansprüche als
durch die vorstehende Beschreibung angegeben. Alle Modifikationen,
die innerhalb der Bedeutung und dem Bereich der rechtlichen Gleichwertigkeit
der Ansprüche
auftreten, sollen in deren Umfang einbezogen sein.