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QUERVERWEIS ZU VERWANDTEN
ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der australischen provisorischen
Anmeldung Nr. PQ2593/99, deren gesamter Inhalt in diese Anmeldung
durch Bezugnahme hier aufgenommen wird.
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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im wesentlichen die Abgabe von pharmazeutischen
Agenzien in Zellen hinein, insbesondere die Abgabe von Polynukleotiden
in Zellen hinein durch nicht-virale Verfahren, entweder in vitro
oder in vivo. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Abgabe
von pharmazeutischen Agenzien für
die Behandlung von Krebs, insbesondere die Behandlung von Blasenkrebs.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Trotz
vieler jüngster
Fortschritte in gentherapeutischen Verfahren ist die therapeutische
Abgabe von Genen in verschiedene Zelltypen, insbesondere die in
vivo Abgabe, nicht erreicht worden, einfach, weil Verfahren für die Abgabe
von therapeutisch wirksamen Mengen solcher Gene in die bestimmten
Zellen eines Patienten, die einer Behandlung bedürfen, nicht verfügbar sind.
Die wirksame Abgabe von therapeutisch ausreichenden Mengen an Genen
als auch anderer therapeutischer Moleküle hat sich häufig als
schwierig dargestellt, wenn nicht unmöglich, weil z.B. die Zellmembran
eine selektiv permeable Barriere darstellt. Dazu können, selbst
wenn Gene oder andere biologisch aktive Moleküle erfolgreich in die Zielzellen
eintreten, diese abgebaut, fehlgeleitet, oder im Falle von Genen,
nicht richtig transkribiert werden.
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Ein
Beispiel eines Zielzelltyps für
den wirksame Abgabeverfahren, insbesondere für die Gentherapie, fehlen,
sind die Urothelzellen der Blase. Diese Verfahren würden insbesondere
bei der Behandlung von Blasenkrebs nützlich sein. Trotz Fortschritten
bei endoskopischen und intravesikalen chemotherapeutischen Methoden,
weist der Blasenkrebs an der Oberfläche immer noch eine hohe Rekurrenz-
und Progressionsrate auf (Nseyo, UO, Lamm DL. (1996) Semin. Oncol.
5: 598–604).
Derzeit gehört
zur erfolgreichsten Behandlung die wöchentliche Instillation von 'lebenden' Bacillus Calmette-Guérin (BCG)
für zwei
Stunden in die Blase (Morales, A. et al. (1976) J. Urol., 116: 180–183; Brosman,
S. A. (1992) Urol. Clin. North Am., 19: 557–564). Obwohl wirksam, mit
regelmäßigen Ansprechraten
von 60–70%,
sind Nebenwirkungen, wie z.B. Dysurie, Hämaturie, Rhytmus und Cystitis üblich und
manchmal heftig (Lamm, D. L. (1992) Urol. Clin. North Am., 19: 565–572). Darüber hinaus
reagieren eine signifikante Anzahl von Patienten nicht auf die BCG-Therapie
und die Toxizität ist
allgemein bekannt. Die Erforschung des Mechanismus der BCG-Aktivierung der Immunantwort
führte
zur Identifikation von Cytokinen, kostimulatorischen Molekülen und
Adhäsionsmolekülen, die
eine wichtige Rolle bei der Förderung
der cytotoxischen Antwort gegen die Tumoren spielen (Taniguchi,
K. et al. (1999) Clin. Exp. Immunol., 115: 131–5, 1999; Patard, J. J. et
al. (1998) Urol. Res., 26: 155–9;
Kurisu, K. et al. (1994) Cancer Immunol. Immunother, 39: 249–53; Sander,
B. et al. (1996) J. Urology, 156: 536–41; Chow, N. H. et al. (1998) Urology,
52: 1015–9;
Jackson, A. M. et al. (1995) Clin. Exp. Immunol., 99: 369–75).
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Blasenkrebse
an der Oberfläche
haben einige Eigenschaften, die sie besonders attraktiv für die in
vivo Gentherapie machen, nämlich,
dass die Tumoren häufig örtlich begrenzt
sind und therapeutische Gene durch einfache intravesikale Verabreichung
in direkten Kontakt mit dem Tumor gebracht werden können. Ferner
kann die Reaktion des Tumors auf die Behandlung durch Zystoskopie
und Urin-Cytologie einfach bestimmt werden. Eines der Haupthindernisse
bei der erfolgreichen Transfektion des Übergangszellepithels ist die
Gegenwart einer Glykosaminoglycanschicht, die ein entscheidendes
Hindernis bei der Aufnahme der DNA-Komplexe spielen kann (Ruponen,
M. et al. (1999) Biochim. Biophys. Acta, 1415: 331–41).
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Virale
Expressionsvektoren sind verwendet worden, um spezifische Gene lokal
in die Blase einzuführen
(Sutton, M. A. et al. (1997) Urology, 49: 173–80; Lee, S. S. et al. (1994)
Cancer Res., 54: 3325–8).
Jedoch weisen virale Vektoren einige Einschränkungen in der klinischen Praxis,
wie z.B. Immunogenität
und Sicherheit, auf. Eine neuere Studie von Li et al. hat die Wirksamkeit
der adenoviralen Gentherapie für
Blasenkrebs infolge der Unterschiede in viralen Rezeptorniveaus,
die in menschlichen Blasenkrebszelllinien beobachtet wurden (Li,
Y. et al. (1999) Cancer Res., 59: 325–30), in Frage gestellt.
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Ein
alternatives Verfahren der Gentherapie schließt die Liposomen vermittelte
Abgabe von DNA in Zellen ein. Der Vorteil eines nicht-viralen Systems
ist, dass es nicht von einem Rezeptor abhängt und daher bei allen Tumoren
einsetzbar sein sollte. Brigham et al. berichtete zuerst über die
Abgabe von DNA in Gewebe unter Verwendung von kationischen Liposomen
(Brigham, K. L. et al. (1989) Am. J. Med. Sci., 298: 278–81). Seitdem
haben sich die kationischen Lipide als wirksame Träger für die örtlich begrenzte
und systemische Abgabe von DNA an Gewebe in vivo herausgestellt
(Plautz, G. E. et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90: 4645–9; Nabel,
G. J. et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90: 11307–11; Zhu,
N. et al. (1993) Science, 261: 209–11). Kationische Liposomen
weisen einige wichtige Vorteile gegenüber viralen Gen-Abgabesysteme
in der klinischen Praxis auf. Diese beinhalten die Fähigkeit,
eine Vielzahl von Genkonstrukten, von einfachen Plasmiden bis zu
chromosomalen Fragmenten, verwenden zu können und geringere Sicherheitsbedenken.
Ihr prinzipieller Nachteil ist jedoch ihre relativ geringe Transfektionseffizienz
im Vergleich zu viralen Techniken.
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Deshalb
werden immer noch Verfahren für
die Steigerung der Transfektionseffizienz, insbesondere von Urothelzellen,
benötigt,
wie auch allgemeine Verfahren für
die Abgabe von pharmazeutischen Wirkstoffen an die Blase.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt verbesserte Verfahren für die Abgabe von pharmazeutischen
Agenzien, insbesondere Polynukleotiden, in Zellen, insbesondere
Uroepithelzellen, bereit. Es stellte sich jetzt heraus, dass die Verwendung
von solubilisiertem Cholesterol als Additiv die Transfektionseffizienz
von DNA, die mit einem kationischen Lipid, einem kationischen Polymer
oder einem Dendrimer komplexiert ist, steigern kann. Bevorzugt wird
das Cholesterol mittels eines Cyclodextrins, bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin, solubilisiert.
Obwohl sie für die
Transfektion von Urothelzellen entweder in vitro oder in vivo besonders
vorteilhaft sind, können
die Transfektionsverfahren der Erfindung für die Transfektion einer Vielzahl
von anderen Zelltypen eingesetzt werden. Darüber hinaus kann die steigernde
Wirkung von solubilisiertem Cholesterol auf den Eintritt von DNA,
dass entweder mit einem kationischen Lipid, einem kationischen Polymer
oder einem Dendrimer komplexiert ist, für die Abgabe anderer Typen
pharmazeutischer Agenzien in Urothelzellen eingesetzt werden, entweder
in vitro oder in vivo durch intravesikuläre Abgabe.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung in einem Aspekt ein Verfahren zum Transfizieren
eines oder mehrerer Polynukleotide in die Zelle bereit. Das Verfahren
schließt
das Kombinieren (i) des/der Polynukleotids(e) mit (ii) einem kationischen
Lipid, einem kationischen Polymer oder einem Dendrimer oder Kombinationen
davon und (iii) eine solubilisierte Cholesterolzubereitung ein,
um eine Transfektionszusammensetzung zu bilden, und das Anwenden
der Transfektionszusammensetzung auf Zellen, so dass die Zellen
mit dem/den Polynukleotid(en) transfiziert werden. Die solubilisierte
Cholesterolzubereitung umfasst bevorzugt mit einem Cyclodextrin
solubilisiertes Cholesterol. Das Cyclodextrin ist bevorzugt ein
Methyl-β-cyclodextrin.
Andere geeignete Cyclodextrine beinhalten Alpha-Cyclodextrin, Beta-Cyclodextrin, Gamma-Cyclodextrin,
sulfatiertes Beta-Cyclodextrin, tertiäres Amin Beta-Cyclodextrin, quaternäres Amin
Beta-Cyclodextrin, 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin, 2,6-Di-O-methyl-beta-cyclodextrin, Hydroxyethyl-beta-cyclodextrin,
6-Desoxy-6-S-beta-D-galactopyranosyl-6-thio-cyclomalto-heptaose,
Sulfobutylether-beta-cyclodextrin, Carboxymethyl-beta-cyclodextrin, Carboxymethyl-ethyl-beta-cyclodextrin,
Diethyl-beta-cyclodextrin, Dimethyl-beta-cyclodextrin, zufallsverteiltes
Methyl-beta-cyclodextrin, Glucosyl-beta-cyclodextrin und Maltosyl-beta-cyclodextrin.
Ein bevorzugtes kationisches Lipid ist DOTAP, wohingegen ein bevorzugtes
Dendrimer Superfect ist. Andere geeignete kationische Lipide und
Dendrimere beinhalten DOPE, DOTMA, DOGS, DODAB, DODAC, DOSPA, DC-Chol,
DOIC, DOPC, DMRIE, PAMAM, Polylysin, Polyhistidin, Polyarginin,
Polyethylenimin, Poly(4-vinylpyridin), Poly(vinylamin), Poly(4-vinyl-N-alkyl-pyridiniumhalogenid)
oder Kombinationen davon. Das Verfahren kann verwendet werden, um
eine Vielzahl von Polynukleotiden, wie z.B. Plasmid-DNA, virale
DNA, chromosomale Fragmente, Antisense-Oligonukleotide, Antisense-Phosphorthioat-Oligonukleotide,
RNA-Moleküle
und Ribozyme oder Kombinationen davon zu transfizieren.
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Die
Transfektionsverfahren der Erfindung werden bevorzugt mit eukaryotischen
Zellen, noch bevorzugter Säugetierzellen
und am meisten bevorzugt Urothelzellen verwendet. Die Transfektionsverfahren
können
in vitro durchgeführt
werden, z.B., wobei die Transfektionszusammensetzung auf Zellen
in Kultur angewendet wird. Alternativ dazu können die Verfahren in vivo
durch Anwenden der Transfektionszusammensetzung auf Zellen in vivo
durchgeführt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Transfektionszusammensetzung
durch intravesikale Abgabe an eine Blase eines Subjekts auf Urothelzellen
in vivo angewendet.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren für die Abgabe
eines pharmazeutischen Agens in die Urothelzellen eines Subjekts
bereit. Das Verfahren schließt
das Kombinieren des pharmazeutischen Agens mit einer solubilisierten
Cholesterolzubereitung, um eine pharmazeutische Zusammensetzung
zu bilden, und die intravesikuläre
Abgabe der pharmazeutischen Zusammensetzung in die Blase des Subjekts ein,
so dass das pharmazeutische Agens an Urothelzellen des Subjekts
abgegeben wird. Die solubilisierte Cholesterolzubereitung umfasst
bevorzugt mit einem Cyclodextrin solubilisiertes Cholesterol. Das
Cyclodextrin ist bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin. Andere geeignete
Cyclodextrine beinhalten Alpha-Cyclodextrin, Beta-Cyclodextrin,
Gamma-Cyclodextrin, sulfatiertes Beta-Cyclodextrin, tertiäres Amin Beta-Cyclodextrin,
quaternäres
Amin Beta-Cyclodextrin, 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin, 2,6-Di-O-methyl-beta-cyclodextrin,
Hydroxyethyl-beta-cyclodextrin,
6-Desoxy-6-S-beta-D-galactopyranosyl-6-thio-cyclomalto-heptaose, Sulfobutylether-beta-cyclodextrin,
Carboxymethyl-beta-cyclodextrin, Carboxymethyl-ethyl-beta-cyclodextrin, Diethyl-beta-cyclodextrin,
Dimethyl-beta-cyclodextrin,
zufallsverteiltes Methyl-beta-cyclodextrin, Glucosyl-beta-cyclodextrin
und Maltosyl-beta-cyclodextrin. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das pharmazeutische Agens (i) mindestens ein Polynukleotid
und (ii) ein kationisches Lipid, ein kationisches Polymer oder ein
Dendrimer oder Kombinationen davon.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren für die Behandlung
von Blasenkrebs in einem Subjekt. Das Verfahren schließt das Kombinieren
eines pharmazeutischen Agens mit einer solubilisierten Cholesterolzubereitung,
um eine therapeutische Zusammensetzung zu bilden, wobei das pharmazeutische
Agens eine Anti-Krebsaktivität
gegen Blasenkrebszellen aufweist, und die intravesikuläre Abgabe
der therapeutischen Zusammensetzung in die Blase des Subjekts ein,
so dass die Blasenkrebszellen des Subjekts mit dem pharmazeutischen
Agens behandelt werden. Die solubilisierte Cholesterolzubereitung
umfasst bevorzugt mit einem Cyclodextrin solubilisiertes Cholesterol.
Das Cyclodextrin ist bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin. Andere geeignete
Cyclodextrine beinhalten Alpha-Cyclodextrin, Beta-Cyclodextrin, Gamma-Cyclodextrin,
sulfatiertes Beta- Cyclodextrin,
tertiäres
Amin Beta-Cyclodextrin, quaternäres
Amin Beta-Cyclodextrin, 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin, 2,6-Di-O-methyl-beta-cyclodextrin,
Hydroxyethyl-beta-cyclodextrin,
6-Desoxy-6-S-beta-D-galactopyranosyl-6-thio-cyclomalto-heptaose, Sulfobutylether-beta-cyclodextrin,
Carboxymethyl-beta-cyclodextrin, Carboxymethyl-ethyl-beta-cyclodextrin, Diethyl-beta-cyclodextrin,
Dimethyl-beta-cyclodextrin,
zufallsverteiltes Methyl-beta-cyclodextrin, Glucosyl-beta-cyclodextrin
und Maltosyl-beta-cyclodextrin.
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Ein
bevorzugtes pharmazeutisches Agens für die Behandlung von Blasenkrebs
umfasst mindestens ein Polynukleotid und entweder ein kationisches
Lipid, ein kationisches Polymer oder ein Dendrimer, wobei das/die
Polynukleotid(e) eine Anti-Krebsaktivität vermittelt(n). Zum Beispiel
kann das/die Polynukleotid(e) mindestens einen Expressionsvektor
umfassen, der für
ein Protein kodiert, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Interleukinen,
Interferonen, koloniestimulierenden Faktoren, anti-angiogenischen Faktoren,
anti-metastasebildenden Faktoren, Membranrezeptoren und Tumorsuppressoren
besteht. Bevorzugte Proteine schließen Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-2
(IL-2), Interleukin
6 (IL-6), Interleukin 9 (IL-9), Interleukin-11 (IL-11), Interleukin-12
(IL-12), Interleukin-13 (IL-13), Interleukin-18 (IL-18), Interferon-α, Interferon-β, Interferon-γ, den Granulozyten-Makrophagen koloniestimulierenden
Faktor (GM-CSF), den Granulozyten koloniestimulierenden Faktor (G-CSF),
den Makrophagen koloniestimulierenden Faktor (M-CSF), ein Hitzeschockprotein
(HSP), p53, anti-angiogenische Faktoren, z.B., Antagonisten des
Vaskular-endothelialen Zellwachstumsfaktors (VEGF), wie zum Beispiel
Antisense-Moleküle, anti-metastasebildende
Faktoren, z.B., Gewebeinhibitoren der Metalloproteinasen (TIMP's) und Faktoren,
welche die BCG-Aktivität
steigern, wie z.B. Fibronektinrezeptoren ein. Besonders bevorzugte
Proteine beinhalten IL-2, GMCSF und Interferon-γ und Kombinationen davon.
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Das
Verfahren der Erfindung zur Behandlung von Blasenkrebs kann auch
das Durchführen
einer zusätzlichen
Anti-Blasenkrebsbehandlung am Subjekt einschließen. Eine bevorzugte zusätzliche
Anti-Blasenkrebsbehandlung, die mit dem Behandlungsverfahren der
Erfindung zum Beispiel kombiniert werden kann, ist die Bacillus
Calmette-Guérin
(BCG)-Therapie.
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Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Transfektionszusammensetzungen.
Die Erfindung stellt eine Transfektionszusammensetzung bereit, die
umfasst: mindestens ein Polynukleotid; entweder ein kationisches
Lipid, ein kationisches Polymer oder ein Dendrimer; und eine solubilisierte
Cholesterolzubereitung. Die solubilisierte Cholesterolzubereitung
umfasst bevorzugt mit einem Cyclodextrin solubilisiertes Cholesterol.
Das Cyclodextrin ist bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin. Andere geeignete
Cyclodextrine beinhalten Alpha-Cyclodextrin, Beta-Cyclodextrin,
Gamma-Cyclodextrin, sulfatiertes Beta-Cyclodextrin, tertiäres Amin Beta-Cyclodextrin,
quaternäres
Amin Beta-Cyclodextrin, 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin, 2,6-Di-O-methyl-beta-cyclodextrin,
Hydroxyethyl-beta-cyclodextrin,
6-Desoxy-6-S-beta-D-galactopyranosyl-6-thio-cyclomalto-heptaose, Sulfobutylether-beta-cyclodextrin,
Carboxymethyl-beta-cyclodextrin, Carboxymethyl-ethyl-beta-cyclodextrin, Diethyl-beta-cyclodextrin,
Dimethyl-beta-cyclodextrin,
zufallsverteiltes Methyl-beta-cyclodextrin, Glucosyl-beta-cyclodextrin
und Maltosyl-beta-cyclodextrin. Ein bevorzugtes kationisches Lipid
ist DOTAP, wohingegen ein bevorzugtes Dendrimer Superfect ist. Andere
geeignete kationische Lipide und Dendrimere beinhalten DOPE, DOTMA,
DOGS, DODAB, DODAC, DOSPA, DC-Chol, DOIC, DOPC, DMRIE, PAMAM, Polylysin,
Polyhistidin, Polyarginin, Polyethylenimin, Poly(4-vinylpyridin),
Poly(vinylamin), Poly(4-vinyl-N-alkyl-pyridiniumhalogenid) oder
Kombinationen davon. Die Transfektionszusammensetzung kann ein oder
mehrere einer Vielzahl von Polynukleotiden, wie z.B. Plasmid-DNA,
virale DNA, chromosomale Fragmente, Antisense-Oligonukleotide, Antisense-Phosphorthioat-Oligonukleotide,
RNA-Moleküle
und Ribozyme oder Kombinationen davon umfassen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die 1A–1C sind
Photographien von entweder untransfizierten Zellen oder Zellen,
die mit DOTAP oder DMBC transfiziert wurden, wobei das Expressionsniveau
des pCMVlacZ-Rezeptorplasmids verglichen wird. Untransfizierte Zellen
(1A) färben
sich nicht mit X-gal. Ein paar Zellen wurden mit pCMVlacZ/DOTAP
transfiziert und diese färbten
sich positiv mit X-gal (1B). Die
Transfektion mit pCMVlacZ/DMBC ergab eine Steigerung der Anzahl
der X-gal-positiven Zellen (1C). Das
heißt,
dass sich die Transfektionseffizienz nach der Zugabe von Methyl-β-cyclodextrin, das
Cholesterol (MBC) bis DOTAP (D) enthält, steigerte.
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1D ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkung von MBC und herkömmlichen
Transfektionsagenzien zeigt. Mit DOTAP + Cholesterol enthaltendem
Methyl-β-cyclodextrin
(DMBC) oder Superfect + Cholesterol enthaltendem Methyl-β-cyclodextrin (SMBC)
transfizierte Zellen zeigten eine Zunahme bei der Anzahl von Zellen,
die sich bezüglich
der β-gal-Aktivität im Vergleich
zu DOTAP oder Superfect alleine positiv färbten. MBC steigerte nicht
die Aufnahme von nackter DNA.
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1E ist
ein Balkendiagramm, das einen Vergleich der Transfektionseffizienz
von DMBC und herkömmlichen
DOTAP:Cholesterol (AVDC) zeigt. Wie bei der optischen Dichte bei
420 nm gemessen zeigten untransfizierte Zellen (KON) keine β-gal-Aktivität. AVDC
war in der Lage, Cos-7-Zellen
zu transfizieren, konnte jedoch MB49-Zellen nicht effizient transfizieren.
Im Gegensatz dazu war DMBC in der Lage, MB49-Zellen zu transfizieren
und die Transfektionseffizienz in Cos-7-Zellen zu steigern.
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2A–2B sind
Balkendiagramme, welche die Expression des pCMVLacZ-Gens gegen die
Zeit zeigen. Die β-gal-Aktivität sah man
erst eine Stunde nach der Transfektion und sie stieg ununterbrochen
bis zur 48 h (2A). Die Zellen wurden, wie
im Abschnitt Beispiele beschrieben, transfiziert und mittels des
ONPG-Assays nach 2, 4, 6, 8 und 12 Tagen auf ihre β-gal-Aktivität untersucht.
Die β-gal-Expression
war bei 12 Tagen viel niedriger (2B).
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3A–3B zeigen
die DNA-Internalisation durch Zellen, die entweder DOTAP (D) oder
DMBC ausgesetzt waren. Die Anwesenheit des LacZ-Gens wurde für untransfizierte
und transfizierte Zellen mittels einer PCR bestimmt (3A).
GADPH wurde als Positiv-Kontrolle verwendet. Die Expression des
LacZ-Gens relativ zu GADPH wurde durch densitometrisches Scannen
der PCR-Produkte nach einer Agarose-Gelelektrophorese bestimmt (3B).
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4A–4B zeigen
die Lokalisation der Plasmid-DNA durch PCR. Die 4A zeigt
PCR-Amplifikations-produkte. Das lacZ-Gen fand man sowohl in den
Kern- (N) als auch in den cytoplasmatischen (CY)-Fraktionen von
Zellen, die mit DMBC transfiziert wurden, jedoch nur in der cytoplasmatischen
Fraktion von Zellen, die mit DOTAP (D) transfiziert wurden. 4B zeigt
eine densitometrische Analyse der Kern- (N) und cytoplasmatischen
(CY)-Fraktionen relativ zu GADPH.
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5A–5B sind
Balkendiagramme, welche die anti-proliferative
Wirkung des DNA:DMBC-Komplexes zeigen. Die anti-proliferative Wirkung
der nachfolgenden Agenzien; DMBC/DNA, DOTAP(D)/DNA, DNA, DMBC, DOTAP(D)
und MBC wurde mit unbehandelten MB49-Zellen (KON) nach 2-stündiger (5A) und
24-stündiger
(5B) Exposition verglichen. Die relative anti-proliferative
Wirkung wurde 48 h später durch
Vergleich des Einbaus von [14C]-Thymidin
in transfizierte und untransfizierte Zellen verglichen.
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6A–6B sind
Photographien, welche die Transfektion von Urothelzellen in vivo
zeigen. Transfizierte Blasen wurden 2 Tage später entnommen und auf β-Galactosidase-Aktivität gefärbt. Die
untransfizierte Blase wurde als eine Negativkontrolle verwendet
(6A). In der transfizierten Blase färbten sich
Epithelzellen, die dem Lumen zugewandt waren, positiv (6B).
(Vergrößerung × 40).
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7 zeigt
die zelluläre
Lokalisation des pCMVLacZ nach der kurzzeitigen Transfektion. Organe
von untransfizierten Mäusen
werden mit C für
Kontrollgewebe gekennzeichnet. Organe, die von den mit dem pCMVLacZ/DMBC-Komplex transfizierten
Mäusen
entnommen wurden, werden mit DMBC gekennzeichnet. Das Nichtvorhandensein
des β-Galactosidasegens
in allen Organen mit Ausnahme der Blase wurde durch PCR bestätigt.
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8A ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkung der Aussetzungszeiten auf die
Transfektionseffizienz in vitro zeigt. Die Zellen wurden dem DNA:DMBC
Komplex in vitro für
15, 30, 60 und 120 Minuten ausgesetzt. Längere Aussetzungszeiten steigerten
die Transfektionseffizienz, wie es durch den Prozentsatz an Zellen,
die positiv mit X-gal gefärbt
wurden, gemessen wurde.
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8Bi–8Biv
sind Photographien, welche die Wirkung der Aussetzungszeit auf die
Transfektionseffizienz in vivo zeigen. Die Blasen wurden dem pCMVLacZ/DMBC-Komplex
für i)
15 Minuten, ii) 30 Minuten, iii) 60 Minuten und iv) 120 Minuten
(Vergrößerung × 40) ausgesetzt.
Mehr Urothelzellen wurden im Laufe der Zeit mit X-gal gefärbt.
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9A–9B sind
Photographien, welche die Dauer der Expression in vivo nach einer
einfachen intravesikalen Instillation zeigen. Zwei Tage nach der
Transfektion färbten
sich die meisten Zellen, die dem Lumen zugewandt sind, positiv mit
X-gal (9A). Dreißig Tage später konnte die β-gal-Expression
immer noch in einer verringerten Anzahl von Zellen beobachtet werden
(9B) (Vergrößerung × 100).
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10A–10B sind Photographien, welche die X-gal-Färbung von normalen (10A) und Hyperplasie (10B)
Blasenabschnitten zeigen. Blasen, denen MB49 Tumorzellen implantiert
wurden, wurden mit pCMVlacZ:DMBC für 2 h transfiziert. Eine Blaufärbung wurde
in den Lumenzellschichten an der Oberfläche der Hyperplasie beobachtet
(Vergrößerung × 100).
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11 ist
ein Graph, der das Tumorvolumen am 7. Tag in Mäusen, die mit einer Cytokin-Gentherapie (IL-2,
GMCSF, IL-2 + GMCSF oder IFN-γ)
oder mit DMBC behandelt wurden oder in einer unbehandelten Kontrolle
zeigt.
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12 ist
ein Graph, der das Tumorvolumen am 38. Tag in Mäusen, die mit einer Cytokin-Gentherapie (IL-2,
GMCSF, IL-2 + GMCSF oder IFN-γ)
oder mit DMBC behandelt wurden oder in einer unbehandelten Kontrolle
zeigt.
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13 ist
ein Graph, der das Tumorvolumen gegen die Zeit (Tage 7–37) in
Mäusen,
die mit einer Cytokin-Gentherapie
(IL-2, GMCSF, IL-2 + GMCSF oder IFN-γ) oder mit DMBC behandelt wurden
oder in einer unbehandelten Kontrolle zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Während dieser
ganzen Offenbarung werden zahlreiche Publikationen, Patente und
veröffentlichte Patentanmeldungen
durch eine sie identifizierende Zitierung bezeichnet. Die Offenbarungen
dieser Veröffentlichungen,
Patente und veröffentlichten
Patentanmeldungen werden hiermit in die vorliegende Offenbarung
mit aufgenommen, um den Stand der Technik, der diese Erfindung betrifft,
näher zu
beschreiben.
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Damit
die Erfindung einfacher zu verstehen ist, werden zunächst bestimmte
Begriffe definiert.
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Wie
hier verwendet, sollen die zahlreichen Formen des Begriffs „transfizieren" (z.B., „transfizieren", „transfiziert") sich auf das Verfahren
des Einführens
eines Polynukleotidmoleküls
aus einer Außenposition
in das Innere einer Zelle beziehen.
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Wie
hierin verwendet, soll der Begriff „Polynukleotidmolekül" Moleküle umfassen,
die aus zwei oder mehreren kovalent verknüpften Nukleotidbasen bestehen,
Desoxyribonukleinsäure
(DNA)-Moleküle
und Ribonukleinsäure
(RNA)-Moleküle
eingeschlossen. Die Nukleotide, welche die Polynukleotidmoleküle bilden,
sind für
gewöhnlich
miteinander durch Phosphordiesterverknüpfungen verknüpft, obwohl
der Begriff „Polynukleotidmolekül" ebenfalls Nukleotide
umfassen soll, die durch andere Verknüpfungen, wie z.B. Phosphorthioatverknüpfungen
verknüpft
sind. Nicht zur Begrenzung gedachte Beispiele von Polynukleotidmolekülen beinhalten Plasmid-DNA,
virale DNA, chromosomale Fragmente, Antisense-Oligonukleotide, Antisense-Phosphorthioat-Oligonukleotide,
RNA-Moleküle
und Ribozyme.
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Wie
hier verwendet soll der Begriff „kationisches Lipid" Moleküle betreffen,
die mindestens eine und am herkömmlichsten
zwei Fettsäureketten
und eine positiv geladene polare Kopfgruppe umfassen. Herkömmliche
kationische Lipide weisen entweder Dodecyl (C12)
oder Hexadecyl (Cetyl, C16) -Fettsäureketten
auf, obwohl der Begriff „kationisches
Lipid" auch Lipide
mit Fettsäureketten
anderer Längen
umfassen soll. Nicht zur Begrenzung gedachte Beispiele von kationischen
Lipiden beinhalten:
- DOTAP
- (1,2-Diacyl-3-trimethylammonium-propan)
- DOPE
- (Dioleoyl-phosphatidylethanolamin)
- DOTMA
- ([2,3-Bis(oleoyl)propyl]trimethylammoniumchloride)
- DOGS
- (Dioctadecyl-amido-glycyl-spermin)
- DODAB
- (Dioctadecyl-diammoniumbromid)
- DODAC
- (Dioctadecyl-diammoniumchloride)
- DOSPA
- (2,3-Dioleoyloxy-N-[spermincarboxaminoethyl]-N-N-dimethyl-1-propanaminium)
- DC-Chol
- (3β[N-(n',N'-dimethylaminoethan)-carbamoyl]cholesterol,
dioleoyl)
- DOIC
- (1-[2-(oleoyloxy)-ethyl]-2-oleoyl-3-(2-hydroxyethyl)imidazoliniumchlorid)
- DOPC
- (dioleoyl-phosphatidylcholin)
- DMRIE
- (dimyristooxypropyl-dimethyl-hydroxyethylammoniumbromid)
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „kationisches Polymer" positiv geladene
Polymere mit der Fähigkeit
eine Nukleinsäure
(z.B., DNA) zu kondensieren betreffen. Kationische Polymere beinhalten
Polyelektrolyte und kationische Polypeptide. Nicht zur Begrenzung
gedachte Beispiele kationischer Polymere beinhalten Polylysin, Polyhistidin,
Polyarginin, Polyethylenimin (PEI), Poly(4-vinylpyridin), Poly(vinylamin) und Poly(4-vinyl-N-alkyl-pyridiniumhalogenid).
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „Dendrimer" kationische Sternpolymere betreffen.
Dies sind sphärische
Polymere, die einen Ammoniumkern durch sphärisches Schichtenwachstum entspringen.
Nicht zur Begrenzung gedachte Beispiele für Dendrimere beinhalten Superfect
PAMAM.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „Cholesterol" einen natürlich auftretenden
Steroidalkohol (Sterol) mit vier kondensierten Ringen betreffen
als auch einen Ester mit langen Fettsäureketten und Analoga davon, welche
die Fähigkeit
zur Modulation der Membranfluidität beibehalten. Cholesterol
und Cholesterolester sind Bestandteile von Plasmalipoproteinen und
der äußeren Zellmembran
von tierischen Zellen und haben die Fähigkeit die Membranfluidität zu modulieren.
Cholesterol-Analoga, welche die Fähigkeit zur Modulation der Membranfluidität beibehalten,
sind im Stand der Technik bekannt (siehe z.B., Gimpl, G., et al.
(1997) Biochemistry 36: 10959–10974)
und beinhalten zum Beispiel 5-Cholesten, 5-Pregnen-3β-ol-20-on,
4-Cholesten-3-on und 5-Cholesten-3-on.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „solubilisierte Cholesterolzubereitung" eine Zubereitung
betreffen, in der Cholesterol mittels eines solubilisierenden Agens,
das die Wasserlöslichkeit
des Cholesterols (d.h., die Wasserlöslichkeit der solubilisierten
Cholesterolzubereitung ist größer als
die Wasserlöslichkeit
des Cholesterols alleine) erhöht,
im Wasser solubilisiert worden ist. Das solubilisierende Agens ist
für gewöhnlich eine
wasserlösliche
Verbindung, das eine Höhlung
aufweist, in die lipophile Moleküle
gepackt werden können.
Bevorzugte solubilisierende Agenzien sind Cyclodextrine. Die Solubilisierung
des Cholesterols (z.B., Einbau in ein solubilisierendes Agens, wie
zum Beispiel ein Cyclodextrin) kann mittels Radiomarkierung des
Cholesterols, z.B., [1,2,6,7-3H(N)cholesterol (kommerziell erhältlich bei
Dupont/New England Nuclear) beobachtet werden, siehe zum Beispiel
Pang, L. et al. (1999) Biochemistry 38: 12003–12011. Der Begriff „solubilisierte
Cholesterolzubereitung" soll
kein Cholesterol betreffen, das in die Bilayer eines Liposoms eingebaut
ist.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „Cyclodextrin" zyklisch geformte
Oligosaccharid Torus-Moleküle mit
einer hydrophilen Außenoberfläche und
einer hydrophoben zentralen Höhlung
betreffen, wobei diese hydrophobe zentrale Höhlung lipophile Substanzen
(z.B., Cholesterol) tragen kann. „Cyclodextrine" beinhalten Moleküle mit 6,
7 oder 8 Glucopyranose-Einheiten (Alpha-, Beta- bzw. Gamma-Cyclodextrine) als
auch größere Ringe
(Cyclodextrine, die 9–13
Glucopyranose-Einheiten enthalten, sind isoliert worden), obwohl
Beta-Cyclodextrine für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugt werden. Der
Begriff „Cyclodextrin" soll auch Derivate
der Alpha-, Beta- und Gamma-Cyclodextrine (oder noch größere Ringe)
umfassen, wobei die nicht zur Begrenzung gedachten Beispiele sulfatiertes
Beta-Cyclodextrin, tertiäres
Amin Beta-Cyclodextrin, quaternäres Amin
Beta-Cyclodextrin, 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin, 2,6-Di-O-methyl-beta-cyclodextrin, Hydroxyethyl-beta-cyclodextrin,
6-Desoxy-6-S-beta-D-galactopyranosyl-6-thio-cyclomalto-heptaose,
Sulfobutylether-beta-cyclodextrin, Carboxymethyl-beta- cyclodextrin, Carboxymethyl-ethyl-beta-cyclodextrin,
Diethyl-beta-cyclodextrin, Dimethyl-beta-cyclodextrin, zufallsverteiltes
Methyl-beta-cyclodextrin, Glucosyl-beta-cyclodextrin und Maltosyl-beta-cyclodextrin
beinhalten. Ein bevorzugtes Cyclodextrin für die Verwendung in der Erfindung
ist Methyl-β-cyclodextrin.
Die Struktur und die pharmazeutischen Anwendungen von Cyclodextrinen werden
in einer Übersicht
von Szejtli, J. (1994) Med. Res. Reviews 14: 353–386 and Rajewski, R. A. and
Stella, V. J. (1996) J. Pharm. Sci. 85: 1142–1169 beschrieben.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff "Transfektionszusammensetzung" eine Zusammensetzung,
die sich aus der Kombination eines Polynukleotids, entweder eines
kationischen Lipids oder eines Dendrimers, und einer solubilisierten
Cholesterolzubereitung ergibt.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „pharmazeutisches Agens" Verbindungen mit
pharmazeutischer Aktivität
umfassen, wobei die nicht zur Begrenzung gedachten Beispiele Polynukleotide,
Proteine, Polypeptide, Peptide, chemotherapeutische Agenzien, Antibiotika
und ähnliches
beinhalten.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „therapeutische Zusammensetzung" eine Zusammensetzung
betreffen, die durch das Kombinieren mindestens eines pharmazeutischen
Agens und einer solubilisierten Cholesterolzubereitung gebildet
wird, auch wenn die therapeutische Zusammensetzung zusätzliche
Bestandteile (z.B., zusätzliche
pharmazeutische Agenzien, ein kationisches Lipid, ein Dendrimer
oder andere(n) Bestandteil(e), welche die Abgabe oder therapeutische
Aktivität
der therapeutischen Zusammensetzung steigern) enthalten kann.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „therapeutische Zusammensetzung" eine Zusammensetzung
betreffen, die durch das Kombinieren mindestens eines pharmazeutischen
Agens und einer solubilisierten Cholesterolzubereitung gebildet
wird, obwohl die therapeutische Zusammensetzung zusätzliche
Bestandteile (z.B., zusätzliches
pharmazeutisches Agens, ein kationisches Lipid, ein Dendrimer oder
andere(n) Bestandteil(e), welche die Abgabe oder therapeutische
Aktivität
der therapeutischen Zusammensetzung steigern) enthalten kann.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „Subjekt" lebende Organismen betreffen, die einer
Behandlung mit pharmazeutischen Agenzien bedürfen, z.B., der Bedarf einer
Behandlung für
Krebs, wie zum Beispiel Blasenkrebs. Bevorzugte Subjekte sind Säugetiere.
Beispiele für
Subjekte beinhalten Menschen, Affen, Hunde, Katzen, Mäuse, Ratten,
Kühe, Pferde,
Ziegen und Schafe. Die Subjekte beinhalten auch andere Vertebraten,
wie zum Beispiel Fische und Vögel
(z.B., Hühner).
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „Anti-Krebs-Aktivität" bedeuten, dass ein
pharmazeutisches Agens die Fähigkeit
hat das Wachstum, die Lebensfähigkeit
oder Metastase von Krebszellen entweder direkt (d.h., durch direktes
Einwirken auf die Krebszellen, wie zum Beispiel ein chemotherapeutisches
Agens, das für Krebszellen
toxisch ist) oder indirekt (z.B., durch Stimulieren einer Immunantwort
auf die Krebszellen) zu inhibieren.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „Behandlung" eine Linderung eines
oder mehrerer Symptome der zu behandelnden Krankheit betreffen.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „therapeutisch wirksame Menge" eine Menge betreffen
(z.B., eines pharmazeutischen Agens), die zum Erzielen einer Behandlung
der zu behandelnden Krankheit ausreichend ist.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „Bacillus Calmette-Guérin (BCG)-Therapie" eine Behandlungskur für Blasenkrebs
betreffen, in der BCG intravesikal in die Blase verabreicht wird,
um eine Immunantwort zu stimulieren.
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Die
vorliegende Erfindung basiert zumindest in Teilen auf der Entdeckung,
dass solubilisiertes Cholesterol als ein Additiv zur Verbesserung
der Transfektionseffizienz von Zellen verwendet werden kann. Ein
bevorzugtes Solubilisierungsagens für das Cholesterol ist ein Cyclodextrin,
wie zum Beispiel Methyl-β-cyclodextrin.
Experimente zeigten, dass Cholesterol enthaltendes Methyl-β-cyclodextrin selber nicht die
Transfektion von nackter DNA verbessert, in Verbindung mit einem
kationischen Lipid (DOTAP) jedoch die Transfektion steigert. In
vitro führt
diese Zugabe zu einer 3,8-fachen Erhöhung bei transfizierten Zellen
verglichen mit kationischem Lipid (DOTAP) alleine (siehe Beispiel
1). In vivo wurden Blasenepithelzellen, die dem Lumen zugewandt
sind, erfolgreich transfiziert, etwas das mit einem kationischen
Lipid alleine nicht erreicht werden konnte (siehe Beispiel 6). Wenn
das verwendete kationische Lipid (DOTAP) ist, wurde eine optimale
Transfektion mit einem DOTAP-DNA-Verhältnis von
2,7:1 (wt:wt) und einem DOTAP zu Cholesterol-Verhältnis von
6:1 (wt:wt). Crook et al. fanden bei der Verwendung einer Mixtur
von DOTAP und Cholesterol heraus, dass die Transfektion optimal
war, wenn ein Verhältnis
von 1:1 (wt:wt) von DOTAP:Cholesterol verwendet wurde (Crook, K.
et al. (1998) Gene Ther. 5: 137–43).
Ihre Daten zeigten, dass das Erhöhen
von Cholesterol die Transfektionseffizienz in Gegenwart von Serum
erhöhte.
Bei der Verwendung dieser Kombination aus DOTAP:Cholesterol wurde jedoch
die murine Urothelzelllinie MB49 sehr wenig transfiziert, obwohl
die COS-7-Zellen effizient transfiziert worden waren.
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Der
Methyl-β-cyclodextrin/Cholesterol
(MBC)-Komplex kann der Zellmembran Cholesterol zuführen. Obwohl
nicht beabsichtigt ist durch den Mechanismus begrenzt zu sein, würde das
Zuführen
von Cholesterol die Fluidität/Steifigkeit
und Permeabilität
der Zellmembran beeinflussen. Es hat sich herausgestellt, dass die Cholesterolniveaus
in Membranen das Sortieren der GPI-verankerten Proteine in Endosomen beeinflussen, wobei
die Depletion das Recycling dieser Proteine über die Endosomen steigert
(Rodal, S. K. et al. (1999) Mol. Biol. Cell. 10: 961–74). Es
ist auch möglich,
dass der DOTAP/Methyl-β-cyclodextrin/Cholesterol
(DMBC)-Komplex den DOTAP-Molekülen
Cholesterol zuführt,
was die Struktur der gebildeten DOTAP:DNA-Komplexe beeinflusst.
Es hat sich gezeigt, dass die Beta-cyclodextrine die Internalisation
der Adenoviren mittels intestinaler Zellen verbessert (Croyle, M.
A. et al. (1998) Pharm. Res. 15: 1348–1355). Die verbesserte Aufnahme
wurde der Fähigkeit
der Cyclodextrine zum Zerstören
von Zellmembranen beigemessen. Keines der Cyclodextrine, die in
dieser Studie verwendet wurden, trug Cholesterol. Wenn nur Methyl-β-cyclodextrin
selber in Kombination mit DOTAP und DNA verwendet wurde, gab es
keine Transfektion der murinen Blasenepithelzellen, was die Bedeutung
des Cholesterols, das in den Cyclodextrinen für die Erhöhung der Transfektionseffizienz,
welche durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt wird, verpackt
war, deutlich macht.
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In
einer neueren Studie analysierten Zabner und Mitarbeiter den Mechanismus
der Genabgabe, die durch kationische Lipide vermittelt wird, und
identifizierten die Bewegung der Plasmid-DNA aus dem Cytoplasma
in den Kern als den begrenzenden Faktor für den erfolgreichen Gentransfer
(Zabner, J. et al. (1995) J. Biol. Chem., 270: 18997–9007).
In der vorliegenden Erfindung fand man heraus, dass obwohl der Einschluss
des Cholesterols die Transfektionseffizienz steigert, hatte er jedoch
wenig Auswirkung auf die Aufnahme von Plasmid-DNA durch Zellen.
Jedoch fand man heraus, dass mit DMBC Plasmid-DNA im Kern (siehe
Beispiel 4) gefunden wurde, was vermuten lässt, dass der Einschluss von
DMBC beim Entweichen der DNA aus den Endosomen, vielleicht Umgehen
der Degradation in den Lysosomen, eine Rolle spielen könnte.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die Expression eines transfizierten
Gens in Urothelzellen in vivo bis zu einem Monat nach dem Transfektionsereignis
beobachtet werden. Dies kann mit der langsameren Erneuerung der
Urothelzellen in vivo im Zusammenhang stehen, da die Genexpression
in vitro nach mehreren Zellreplikationen schnell verloren ging.
Morris, B. D. et al. (J. Urol., (1994) 152: 506–509), der Adenoviren verwendete,
um die Blase zu transfizieren, zeigte, dass die Genexpression für mindestens
7 Tage erwiesen war. Harimoto et al. (Br. J. Urol. (1998) 81: 870–874) zeigte,
dass die Genexpression bis zu 10 Tage bei HVJ-Liposomen und bis zu zwei Wochen bei
einem einzelnen Partikelbeschlussbombardement beobachtet werden konnte.
Daher ist das GMBC-Transfektionssystem der vorliegenden Erfindung
genauso, wenn nicht sogar beständiger
als die derzeit favorisierten Techniken für die in vivo Blasentransfektion.
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Ein
zweistündige
Exposition der Zellen gegenüber
dem DMBC/DNA-Komplex zeigte keine Wirkung auf die Zellproliferation
(siehe Beispiel 5). MBC selber verursacht keine Verringerung der
Zellproliferation nach 24 h Exposition, DOTAP jedoch schien dies
zu tun. Dies war jedoch nicht statistisch signifikant. Die anti-proliferativen Wirkungen
der anhaltenden Exposition können
vorteilhaft sein, da es dazu dienen würde, das durch ein therapeutisches
Gen vermittelte Töten
von Tumorzellen zu steigern. Eine Studie zeigte, dass wenn Methyl-β-cyclodextrin selbst
verwendet wurde, es eine Anti-Tumorwirkung
auf menschliche Tumorheterotransplantate in athymischen nackten
Mäusen
hatte (Grosse, P. Y. et al. (1998) Br. J. Cancer 78: 1165–9). Diese Wirkung
steht wahrscheinlich in Beziehung mit dem Efflux von Cholesterol
aus Zellen.
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Eine
intravesikale Instillation des DMBC/DNA-Komplexes für nur zwei
Stunden war ausreichend, um die Exposition des Urothels gegenüber dem
Liposomen/DNA-Komplexes zu maximieren und um eine wirksame Transfektion
sicherzustellen (siehe Beispiel 7). Die Expression eines Reporter-Gens
(β-Galactosidase)
war auf die Blase begrenzt. Morris, B. D. et al. (J. Urol. (1994)
152: 506–509),
der Adenoviren zum Transfizieren der Blase verwendete, machte eine ähnliche
Beobachtung, was zeigt, dass diese Einkapselung möglicherweise
das Resultat der Bauweise der Blase ist und nicht eine Folge des
verwendeten Abgabesystems.
-
Das
Transfektionssystem der Erfindung zeigte sich auch als wirksam bei
der Abgabe von Cytokingenen in vivo für das Auslöschen von Tumoren (siehe Beispiel
9).
-
Im
Hinblick auf das zuvor gesagte betrifft ein Aspekt der Erfindung
Verfahren zum Transfizieren mindestens eines Polynukleotids in Zellen.
Wie in den Beispielen weiter beschrieben, steigert die Verwendung
von solubilisiertem Cholesterol die Transfektionseffizienz von Polynukleotiden,
die mit Agenzien, wie zum Beispiel kationischen Lipiden, kationischen
Polymeren und Dendrimeren komplexiert sind. In einem Aspekt stellt
die Erfindung dementsprechend ein Verfahren zum Transfizieren mindestens
eines Polynukleotids in Zellen bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Kombinieren:
- (i) mindestens eines Polynukleotids;
- (ii) eines kationischen Lipids, eines kationischen Polymers
oder eines Dendrimers oder Kombinationen davon; und
- (iii) einer solubilisierten Cholesterolzubereitung, um eine
Transfektionszusammensetzung zu bilden; und
-
Anwenden
der Transfektionszusammensetzung auf Zellen, so dass die Zellen
mit dem Polynukleotid transfiziert werden.
-
Die
solubilisierte Cholesterolzubereitung umfasst bevorzugt das mit
einem Cyclodextrin, am meisten bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin, solubilisierte
Cholesterol. Andere geeignete Cyclodextrine beinhalten die weiter
oben aufgelisteten. Cyclodextrine können von kommerziell erhältlichen
Quellen bezogen werden. Ein bevorzugtes kationisches Lipid ist DOTAP.
Ein bevorzugtes Dendrimer ist Superfect. Andere geeignete kationische
Lipide, kationische Polymere und Dendrimere beinhalten die weiter
oben aufgelisteten. Kationische Lipide, kationische Polymere und
Dendrimere können
von kommerziell erhältlichen
Quellen bezogen werden. Die Transfektionszusammensetzung kann eine
Art von Reagenz (ii) beinhalten, d.h., entweder ein kationisches Lipid,
ein kationisches Polymer oder ein Dendrimer oder alternativ dazu
kann Reagenz (ii) eine Kombination sein, wie zum Beispiel sowohl
ein kationisches Lipid als auch ein kationisches Polymer oder zwei
verschiedene Arten von kationischen Lipiden oder zwei verschiedene
Arten von kationischen Polymeren. Wenn die Reagenzien (i), (ii)
und (iii) kombiniert werden, wird bevorzugt die solubilisierte Cholesterolzubereitung
mit dem kationischen Lipid, dem kationischen Polymer oder dem Dendrimer
genau vor der Zugabe des/der Polynukleotids(e) vermischt und die
Mischung wird dann für
einen Zeitraum, z.B. 15 Minuten bei Raumtemperatur, inkubiert, um
die Transfektionszusammensetzung zu bilden.
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Die
Mengen jedes verwendeten Reagenzes können abhängig von den Bedingungen variiert
werden, wie zum Beispiel welche bestimmten Reagenzien ausgewählt werden
und welcher Zelltyp transfiziert werden soll. Jedoch können die
optimalen Transfektionsbedingungen durch Standardverfahren bestimmt
werden, wie zum Beispiel beim Verwenden des Transfektionssystems,
das in den Beispielen beschrieben wird. Zum Beispiel kann sich das
optimale Verhältnis
von kationischem Lipid (oder kationischem Polymer oder Dendrimer) zu
solubilisiertem Cholesterol für
unterschiedliche Zelltypen unterscheiden, obwohl das Verhältnis von
1:2 (DOTAP:MBC) sich als das Optimale für Urothelzellen in vitro herausstellte.
Ein nicht zur Begrenzung gedachter Bereich von Verhältnissen
des kationischen Lipids (oder kationischen Polymers oder Dendrimers)
zu solubilisiertem Cholesterol ist 2:1 zu 1:3 (w/w). Wenn die solubilisierte
Cholesterolzubereitung hergestellt wird (z.B., Methyl-β-cyclodextrin/Cholesterol,
oder MBC) ist ein bevorzugtes Verhältnis von Cholesterol zu Cyclodextrin
50 mg Cholesterol zu 600 mg Cyclodextrin (Methyl-β-cyclodextrin)
(d.h., 1:12 w/w Cholesterol:Cyclodextrin), obwohl dieses Verhältnis wiederum
abhängig
von den spezifischen verwendeten Reagenzien und zugehörigen Bedingungen
optimiert werden kann. Ein nicht zur Begrenzung gedachter Bereich
von Verhältnissen des
Cholesterols zu Cyclodextrin ist 1:1 bis 1:20. Die Menge des verwendeten
Polynukleotids kann auch abhängig
von den verwendeten Reagenzien und zu transfizierenden Wirtszellen
variiert werden. Ein nicht zur Begrenzung gedachter Bereich für die Menge
des verwendeten Polynukleotids (z.B., DNA) ist 0,1 bis 100 μg, noch bevorzugter
1–50 μg. Ein nicht
zur Begrenzung gedachter Bereich für die Menge des kationischen
Lipids ist 1–200 μg, bevorzugt
10–50 μg. Ein nicht
zur Begrenzung gedachter Bereich für die Menge des Dendrimers (z.B.,
Superfect) ist 1–300 μg, bevorzugt
5–25 μg. Für in vivo-Anwendungen
würde die
Menge für
jedes Reagenz wahrscheinlich bezüglich
der oben genannten bevorzugten Mengen erhöht werden müssen.
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Ein
nicht zur Begrenzung gedachtes Beispiel bevorzugter Reagenzmengen
wenn DOTAP als kationisches Lipid verwendet wird, ist: 7,5 μg DNA + 20 μg DOTAP +
40 μg mit
Methyl-β-cyclodextrin solubilisiertem Cholesterol.
Ein nicht zur Begrenzung gedachtes Beispiel für bevorzugte Reagenzmengen
wenn Superfect als Dendrimer verwendet wird, ist: 2 μg DNA + 22,5 μg Superfect
+ 10 μg
mit Methyl-β-cyclodextrin
solubilisiertem Cholesterol.
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Das
Transfektionsverfahren der Erfindung kann verwendet werden, um eine
Vielzahl von unterschiedlichen Polynukleotiden, wie zum Beispiel
Plasmid-DNA, virale DNA, chromosomale Fragmente, Antisense-Oligonukleotide,
Antisense-Phosphorthioat-Oligonukleotide, RNA-Moleküle und Ribozyme
oder Kombinationen davon zu transfizieren. Für gentherapeutische Zwecke
ist/sind das/die Polynukleotid(e) üblicherweise ein Expressionsvektor
(im Detail weiter unten beschrieben), das für ein Protein kodiert, das
für einen
therapeutischen Vorteil bereitgestellt wird. Das Transfektionsverfahren
wird bevorzugt verwendet, um eukaryotische Zellen, noch bevorzugter
Säugetierzellen,
zu transfizieren. Das Transfektionsverfahren ist besonders wirksam
beim Transfizieren von Urothelzellen, die gegenüber vielen anderen Arten von
Transfektionsverfahren resistent bleibt. Das Transfektionsverfahren
kann in vitro durchgeführt
werden, z.B. durch Anwenden der Transfektionszusammensetzung auf
Zellen in Kultur. Der Zeitraum zum in Kontakt bringen der Transfektionszusammensetzung
mit den Zellen in Kultur kann durch Standardverfahren optimiert
werden. Ein nicht zur Begrenzung gedachtes Beispiel einer Transfektionszeit
in vitro ist 48 Stunden, gefolgt vom Waschen der Zellen (z.B., mit Phosphat
gepufferter Salzlösung).
Alternativ dazu kann das Transfektionsverfahren in vivo durch das
Anwenden der Transfektionszusammensetzung auf Zellen in vivo durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Transfektionszusammensetzung auf Urothelzellen in vivo
durch intravesikale Abgabe (z.B., über einen Katheter) an eine
Blase eines Subjekts angewandt. Andere Zielgewebe für die Transfektion
in vivo beinhalten, zum Beispiel den Magen, den Muskel, die Lungen,
die Epithelzellen, den Dickdarm, den Uterus, den Darm, das Herz,
die Niere, die Prostata, die Haut, das Auge, das Gehirn, das Penilgewebe
und das Nasengewebe.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Abgabe
eines pharmazeutischen Agens in die Urothelzellen der Blase, basierend
auf der Fähigkeit
des solubilisierten Cholesterols die Aufnahme des Materials durch
Urothelzellen zu erhöhen,
bereit. Dementsprechend stellt die Erfindung ein Verfahren zur Abgabe
eines pharmazeutischen Agens in Urothelzellen eines Subjekts bereit,
wobei das Verfahren umfasst:
Kombinieren des pharmazeutischen
Agens mit einer solubilisierten Cholesterolzubereitung, um eine
pharmazeutische Zusammensetzung zu bilden; und
intravesikuläre Abgabe
der pharmazeutischen Zusammensetzung in die Blase des Subjekts,
so dass das pharmazeutische Agens in die Urothelzellen des Subjekts
abgegeben wird.
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Die
solubilisierte Cholesterolzubereitung umfasst bevorzugt ein mit
einem Cyclodextrin solubilisiertes Cholesterol, am meisten bevorzugt
Methyl-β-cyclodextrin.
Andere geeignete Cyclodextrine beinhalten die weiter oben aufgelisteten.
Das pharmazeutische Agens kann zum Beispiel mindestens ein Polynukleotid
und ein kationisches Lipid, kationisches Polymer oder ein Dendrimer
sein. Alternativ dazu kann das pharmazeutische Agens zum Beispiel
ein chemotherapeutisches Agens, ein Antibiotika, ein Interferon,
ein Interleukin, ein koloniestimulierender Faktor, ein anti-angiogenischer
Faktor, ein anti-metastasebildender
Faktor, ein Membranrezeptor oder ein anderes Agens mit therapeutischer
Aktivität
sein. Wenn das pharmazeutische Agens ein Polynukleotid ist, ist
ein bevorzugtes kationisches Lipid DOTAP, wohingegen ein bevorzugtes
Dendrimer Superfect ist. Andere geeignete kationische Lipide, kationische
Polymere und Dendrimere beinhalten die weiter oben aufgelisteten.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Verfahren zum Behandeln
von Blasenkrebs in einem Subjekt bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Kombinieren
eines pharmazeutischen Agens mit einer solubilisierten Cholesterolzubereitung,
um eine therapeutische Zusammensetzung zu bilden, wobei das pharmazeutische
Agens eine Anti-Krebs-Aktivität
gegen Blasenkrebszellen aufweist; und
intravesikuläre Abgabe
der therapeutischen Zusammensetzung in die Blase eines Subjekts,
so dass die Blasenkrebszellen des Subjekts mit dem pharmazeutischen
Agens behandelt werden.
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Bevorzugt
umfasst die solubilisierte Cholesterolzubereitung ein mit einem
Cyclodextrin, am meisten bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin, solubilisiertes
Cholesterol. Andere geeignete Cyclodextrine beinhalten die weiter
oben aufgelisteten. Das pharmazeutische Agens kann zum Beispiel
mindestens ein Polynukleotid und ein kationisches Lipid, kationisches
Polymer oder ein Dendrimer sein. Bevorzugt wird das pharmazeutische Agens
in therapeutisch wirksamen Mengen abgegeben. Wenn das pharmazeutische
Agens ein Polynukleotid(e) ist/sind, ist ein bevorzugtes kationisches
Lipid DOTAP, wohingegen ein bevorzugtes Dendrimer Superfect ist.
Andere geeignete kationische Lipide, kationische Polymere und Dendrimere
beinhalten die weiter oben aufgelisteten.
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Das
Polynukleotid umfasst bevorzugt mindestens einen Expressionsvektor,
der für
ein Protein(e) von therapeutischem Vorteil in der Behandlung von
Blasenkrebs kodiert. Ein Expressionsvektor umfasst ein Polynukleotid
in einer für
die Expression des Polynukleotids in den zu transfizierenden Zellen
geeigneten Form, was bedeutet, dass der rekombinante Expressionsvektor
eine oder mehrere regulatorische Sequenzen, für gewöhnlich ausgewählt auf
der Basis des zu transfizierenden Zelltyps, die mit dem zu exprimierenden
Nukleotid operativ verknüpft
sind, beinhaltet. Innerhalb eines rekombinanten Expressionsvektors
soll „operabel
verknüpft" bedeuten, dass das
entsprechende Polynukleotid mit der/den regulatorische(n) Sequenz(en)
auf eine Art und Weise verknüpft
ist, die eine Expression des Polynukleotids (z.B., Transkription/Translation
in einer Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingebracht
wird) erlaubt. Der Begriff „regulatorische
Sequenz" soll Promotoren,
Enhancer und andere Expressionskontrollelemente (z.B., Polyadenylationssignale)
beinhalten. Solche regulatorischen Sequenzen sind im Stand der Technik
gut bekannt und werden zum Beispiel in Goeddel; Gene Expression
Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press, San Diego,
Calif. (1990) beschrieben. Regulatorische Sequenzen beinhalten solche,
die eine konstitutive Expression eines Polynukleotids in vielen
Arten von Wirtszellen und solche, welche die Expression des Polynukleotids
nur in bestimmten Wirtszellen (z.B., gewebespezifische regulatorische
Sequenzen) regeln. Der Fachmann wird bevorzugen, dass das Design
des Expressionsvektors von solchen Faktoren abhängt, wie der Wahl der zu transformierenden
Wirtszelle, dem Expressionsniveau des gewünschten Proteins, etc.
-
Beispiele
für Säugetierexpressionszellen
beinhalten pMex-NeoI, pCDM8 (Seed, B., (1987) Nature 329: 840) und
pMT2PC (Kaufmann et al. (1987), EMBO J. 6: 187–195). Wenn sie in Säugetierzellen
verwendet werden, werden die Expressionsvektorkontrollfunktionen
häufig
durch virale regulatorische Elemente bereitgestellt. Zum Beispiel
stammen herkömmlich
verwendete Promotoren von Polyoma, Adenovirus 2, Cytomegalovirus
und Simian Virus 40 ab. Alternativ dazu können Säugetierexpressionsvektoren,
welche die Expression eines Polynukleotids bevorzugt in einem bestimmten
Zelltyp steuern können
(d.h., ein Expressionsvektor, der gewebespezifische regulatorische
Elemente umfasst) und im Stand der Technik gut bekannt sind, verwendet.
-
Beispiele
für geeignete
Proteine, die durch einen Expressionsvektor in der Blase zur Behandlung
von Blasenkrebs exprimiert werden, beinhalten Interleukine, Interferone,
koloniestimulierende Faktoren, anti- angiogenische Faktoren, anti-metastasebildende
Faktoren, Membranrezeptoren und Tumorsuppressoren. Bevorzugte Proteine
beinhalten Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-2 (IL-2), Interleukin
6 (IL-6), Interleukin 9 (IL-9), Interleukin-11 (IL-11), Interleukin-12
(IL-12), Interleukin-13 (IL-13), Interleukin-18 (IL-18), Interferon-α, Interferon-β, Interferon-γ, einen Granulozyten-Makrophagen koloniestimulierenden
Faktor (GM-CSF), einen Granulozyten koloniestimulierendem Faktor
(G-CSF), einen Makrophagen koloniestimulierendem Faktor (M-CSF),
ein Hitzeschockprotein (HSP), p53, einen anti-angiogenische Faktoren,
z.B. Antagonisten des vaskularen Endothelzellwachstums (VEGF), wie
zum Beispiel Antisense-Moleküle, anti-metastasebildende
Faktoren, z.B. Gewebeinhibitoren der Metalloproteinasen (TIMP's) und Faktoren,
welche die BCG-Aktivität
erhöhen,
wie zum Beispiel Fibronektinrezeptoren, Interleukine, Interferone,
koloniestimulierende Faktoren und Tumorsuppressoren. Bevorzugte
zu exprimierende Proteine sind IL-2, GMCSF oder Interferon-γ oder Kombinationen
davon (z.B., mindestens zwei von IL-2, GMCSF und Interferon-γ).
-
Alternativ
dazu kann das pharmazeutische Agens zum Beispiel ein chemotherapeutisches
Agens, ein Antibiotika, ein Interferon, ein Interleukin, ein koloniestimulierender
Faktor oder ein anderes Agens mit therapeutischer Aktivität sein.
-
Das
Verfahren der Erfindung zur Behandlung von Blasenkrebs kann mit
einer oder mehreren zusätzlichen
Anti-Blasenkrebsbehandlungsverfahren
kombiniert werden. Eine bevorzugte zusätzliche Behandlungsmethode
ist die BCG-Therapie.
Andere Beispiele für
zusätzliche
Krebsbehandlungen beinhalten Chemotherapie und Strahlungstherapie.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung auch Transfektionszusammensetzungen
bereit. Die Transfektionszusammensetzungen der Erfindung umfassen:
- (i) mindestens ein Polynukleotid;
- (ii) ein kationisches Lipid, ein kationisches Polymer, oder
ein Dendrimer oder Kombinationen davon; und
- (iii) eine solubilisierte Cholesterolzubereitung.
-
Bevorzugt
umfasst die solubilisierte Cholesterolzubereitung ein mit einem
Cyclodextrin, am meisten bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin, solubilisiertes
Cholesterol. Andere geeignete Cyclodextrine beinhalten die weiter
oben aufgelisteten. Ein bevorzugtes kationisches Lipid ist DOTAP,
wohingegen ein bevorzugtes Dendrimer Superfect ist. Andere geeignete
kationische Lipide, kationische Polymere und Dendrimer beinhalten
die weiter oben aufgelisteten. Die Transfektionszusammensetzungen
der Erfindung können
als eine zusammengepackte Formulierung bereitgestellt werden, z.B.,
wobei jeder Reagenzbestandteil in einer Behältervorrichtung bereitgestellt
wird. Die gepackte Formulierung kann weiter Instruktionen für die Verwendung
der Transfektionszusammensetzung zum Transfizieren von Zellen beinhalten.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, die nicht
als in irgendeiner Weise begrenzend angesehen werden sollen, weiter
illustriert.
-
Spezifische
Materialien und Verfahren, die in den folgenden Beispielen verwendet
worden sind, werden weiter unten beschrieben:
-
Materialien und Methoden
-
PCMVlacZ
wurde bei Clontech, Palo Alto, CA, USA bezogen. Die murine Übergangszellkarzinom-Zelllinie
MB49 wurde bei Dr. Timothy Ratliff von der University of Iowa bezogen.
Die Plasmid-DNA wurde mittels der Endofree Plasmid Qiagen Kits (Qiagen
GmbH, Deutschland) zubereitet. Fugene wurde bei Roche Diagnostics,
Mannheim, Deutschland, bezogen, Superfect bei Qiagen GmbH, Deutschland,
DEAE Dextran bei Promega, Madison USA und Kalziumphosphat bei Merck,
Frankfurt, Deutschland.
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In vitro-Assay für DMBC Transfektionseffizienz
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2 × 105-Zellen wurden auf Deckgläschen, in
6-Kammer-Gewebekulturplatten
in RPMI 1640, das mit 10% FBS (Biosciences, Australien), 2 mM L-Glutamin,
50 U/ml Penicillin und 0,05 mg/ml Streptomycin (Sigma Chemical Company
St. Louis, MO, USA) supplementiert war, plattiert. Die Zellen wurden
zweimal mit 1 × PBS gewaschen
und mit 7,5 μg
pCMVlacZ, der mit 20 μg
DOTAP (Roche Diagnostics, Mannheim Deutschland) und 40 μg mit Methyl-β-cyclodextrin
solubilisiertem Cholesterol (Sigma) komplexiert war, transfiziert.
Die Komplexe wurden durch Auffüllen
der DNA und des DMBC mit 20 mM Hepes-Puffer (GibcoBRL, Rockville,
MD, USA) auf 165 μl
und Mischen für
15 Minuten gebildet. Dies wurde mit RPMI 1640 Medium auf 1 ml aufgefüllt und
für den geeigneten
Zeitraum zu den Kammern gegeben, dann gewaschen und durch 3 ml frisches
RPMI 1640 Medium ersetzt. Nach 48 h wurden die Zellen mit PBS gewaschen,
fixiert und, wie von Weiss, D. J. et al. (1997) Hum. Gene Ther.
8: 1545–54
beschrieben, gefärbt.
Die durchschnittliches Anzahl von blauen Kolonien relativ zur Gesamtzahl
an Zellen in vier Quadranten bei einer Vergrößerung von × 100 wurde verwendet, um die
Transfektionseffizienz zu bestimmen. Die Transfektionen wurden doppelt
durchgeführt
und zweimal wiederholt.
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Proliferationsassays
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Die
Proliferation wurde durch Messen des Einbaus von [14C]-Thymidin
untersucht. 1 × 104-Zellen wurden pro Kammer in einer flachbödigen 96-Kammer
Gewebekulturplatte (Nunc, Rosklide, Dänemark) plattiert und bei optimalen
Bedingungen, wie weiter oben beschrieben, für den entsprechenden Zeitraum
(2 h und 24 h Aussetzung) transfiziert, gewaschen und mit frischem
RPMI 1640 Medium bei 37°C
inkubiert. Nach 32 h wurde der Überstand
entfernt und die Zellen wurden mit 1 × PBS gewaschen. Die Kammern
wurden in dreifacher Ausfertigung für 16 Stunden mit 0,2 μCi/ml, [14C]-Thymidin (spezifische Aktivität 56,5 mCi/mmol;
Du Pont, Wilmington, DE, USA) inkubiert. Die Proben wurden wie von
Zhang, Y. et al. (1997) Int. J. Cancer 71: 851–7 beschrieben gewonnen. Der
Einbau von [14C]-Thymidin wurde als Prozentsatz des Einbaus
in Kontrollzellen, die aus untransfizierten Zellen bestanden, dargestellt.
Der nicht parametrische Mann-Whitney-U-Test wurde verwendet, um
die statistische Signifikanz zu berechnen. Wahrscheinlichkeitswerte
von p < 0,05 wurden
als statistisch signifikant gewertet.
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Nachweis der Reportergen-Expression
in vivo nach intravesikaler Abgabe von DNA-DMBC
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5–7 Wochen
alte, weibliche C57BL6-Mäuse
wurden anästhesiert;
ihre Blasen wurden mit einem 24 G i.v. Katheter katheterisiert und
mit 1 × PBS
ausgewaschen. Der DMBC- und DNA-Komplex wurde wie oben beschrieben
für 15
Minuten vermischt. Die Endmischung wird mit 1 × PBS zur einfachen Instillation
auf ein Endvolumen von 465 μl
aufgefüllt
und intravesikal eingeführt.
Die Transfektionsaussetzungszeiten von 15 min, 30 min, 1 h oder
2 h wurden evaluiert. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten wurden die
Blasen mit 1 × PBS
ausgewaschen, um den DNA/DMBC-Komplex zu entfernen. Die Mäuse wurden
48 Stunden nach der Behandlung getötet. Die Experimente wurden
doppelt durchgeführt.
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Histochemie
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Blasen,
Lungen, Nieren, das Herz, die Leber und die Milz wurden entfernt
und in flüssigem
Stickstoff (Werthman, P. E. et al. (1996) J. Urol. 55: 53–6) schnell
eingefroren. Kryostatische Schnitte mit einer Dicke von 6 μM wurden
für 10
min bei 4°C
in 1,25 Glutaraldehyd fixiert, gefolgt von einer Inkubation mit
X-gal für
4 h bei 37°C
und wurden dann mit Hämatoxylin
gegengefärbt.
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Durchführen der PCR an Organen
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Um
die Gegenwart des transfizierten Plasmids nachzuweisen, wurden PCR-Primer,
die für
das lacZ-Gen einzigartig sind, verwendet. Der verwendete Upstream-Primer
war 5'-GCCGACCGCACGCCGCATCCAGC-3' (SEQ ID NO: 1) und
der Downstream-Primer war 5'-CGCCGCGCCACTGGTGT-3' (SEQ ID NO: 2).
Die PCR wurde in einem Gesamtvolumen von 25 μl, das 100 ng genomischer DNA,
2 μl (2,5
Mm) dNTPs (New England Biolabs, Beverly, USA), 2,5 μl (10 ×) Reaktionspuffer,
1 μl von
jedem Primer (10 μM)
und 1 μl
(2U) Taq-Polymerase (Finnzymes, Espoo, Finnland) enthält, durchgeführt. Das
PCR-Programm sah wie folgt aus: 94°C für 30 s, gefolgt von 60°C für 30 s und
72°C für 30 s,
für 40
Zyklen. GADPH wurde als Kontrolle für die PCR-Analyse verwendet.
Die Primer-Sequenzen
für GADPH
sind der Upstream-Primer 5'-CTGCGACTTCAACAG-3' (SEQ ID NO: 3) und
der Downstream-Primer 5'-CACCCTGTTGCTGTAG-3' (SEQ ID NO: 4).
Das PCR-Programm sah wie folgt aus: 94°C für 30 s, 58°C für 30 s und 72°C für 30 s,
für 40
Zyklen. Die amplifizierte DNA wurde durch Elektrophorese auf einem
1% Agarosegel analysiert und mit Ethidiumbromid unter UV-Licht sichtbar
gemacht. Densitometriemessungen wurden mittels der Image Master
VDS-Software durchgeführt und
die Banden wurden mittels der Analytical Imaging System Software
(Imaging Research Inc., Ontario, Kanada) analysiert.
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ONPG-Assay für die Transfektion
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Die
transfizierten Zellen wurden zweimal mit 1 × PBS gewaschen und dann mit
150 μl Lysepuffer
lysiert. Der Proteingehalt der Lysate wurde mittels des Micro-BCA-Proteinassays (Pierce,
Rockford, IL, USA) mit Rinderserumalbumin als ein Standard gemessen.
Die Zellproteinlysate wurden in einer Reaktionsmischung, die 4 mg/ml
ONPG enthält,
untersucht und bei 37°C
für 1 h
inkubiert. Die Reaktionen wurden durch die Zugabe von 500 μl 1 M Na2CO3 gestoppt und
das Absorptionsvermögen
wurde bei 420 nm gemessen.
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Kern- und cytoplasmatische
Analysen mittels PCR
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Die
Kern- und cytoplasmatische Fraktionierung der transfizierten Zellen
wurde unter Verwendung einer sanften Lyse mit einem TNE-Puffer (10
mM Tris, pH (pH8), 1 mM EDTA, 100 mM NaCl, 1% Igepecal) durchgeführt und
für 10
min auf Eis gelegt, gefolgt von einer Zentrifugation bei 7 K für 5 min
bei 4°C
in einer Mikrozentrifuge. Der so hergestellte Überstand wurde als cytoplasmatisches
Extrakt bezeichnet und in ein frisches Röhrchen übertragen. Das Kernextrakt
wurde durch Behandlung mit einer Proteinase K-Verdauung (100 mM NaCl,
10 Mm Tris, pH8, 0,5% SDS 25 mM EDTA und 0,1 mg/ml Proteinase K)
des pelletierten Materials über Nacht
bei 50°C
zubereitet. Die Zellkern-DNA wurde zweimal mit Phenol/Chloroform
extrahiert, gefolgt von einer Ethanolpräzipitation. Die PCR-Analyse
wurde wie oben beschrieben durchgeführt.
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Zelllinien und Cytokingene
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Die
murine Übergangszellkarzinom-Zelllinie
MB49 und die Cytokingene wurden freundlicherweise von Dr. Timothy
Ratliff von der Universität
von Iowa bereitgestellt. Die Cytokingene wurden in den pCI-neo-Expressionsvektor
(Promega) geklont. Die Plasmid-DNA wurde mittels der Endofree Plasmid
Quiagenkits (Qiagen GmbH, Deutschland) präpariert.
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Tiere
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Weibliche
Mäuse C57/BL6
(etwa 4–6
Wochen alt) wurden vom Laboratory Animals Centre der National University
of Singapore erhalten und im Tierstall der Universität gehalten.
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In vitro-Expression der
Oberflächenmarker
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2 × 105-Zellen wurden in 6-Kammer Gewebekulturplatten
in RPMI 1640, das mit 10% FIBS (Biosciences, Australien), 2 mM L-Glutamin,
50 U/ml Penicillin und 0,05 mg/ml Streptomycin (Sigma Chemical Company,
St. Louis, MO, USA), supplementiert wurde, ausplattiert. Die Zellen
wurden zweimal mit 1 × PBS
gewaschen und mit 7,5 μg
der einzelnen Cytokingene und 3,75 μg von jedem Cytokingen für die IL-2
+ GMCSF-Kombination, die mit 20 μg
DOTAP (Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland) und 40 μg mit Methyl-β-cyclodextrin
solubilisiertem Cholesterol (Sigma) komplexiert war, transfiziert.
Die Komplexe wurden durch Auffüllen
der DNA und des DMBC auf 165 μl
mit 20 mM Hepes-Puffer (Gibco BRL, Rockville, MD, USA) und 15 minütigem vermischen
gebildet. Dies wurde auf 1 ml mit RPMI 1640-Medium aufgefüllt und
für 2 h
zu den Kammern zugegeben und dann gewaschen und mit 3 ml frischem
RPMI 1640-Medium ersetzt. Nach 48 h wurden die Zellen mit PBS gewaschen
und fixiert und mit anti-MHC
I, anti-MHC II und anti-FAS Antikörpern markiert. Der verwendete
sekundäre
Antikörper
war Fluorescein Isothiocyanat (FITC; Pharmingen, CA, USA). Isotype
Kontrollantikörper
wurden ebenso mit einbezogen. Die markierten Zellen wurden auf einem
Mehrzwecklaser-Durchflusscytometer
(Coulter Epics Elite, Florida, USA) analysiert.
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Antitumorwirkungen verschiedener
Cytokinbehandlungen
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Eine
einzelne Zellsuspension mit 5 × 105 lebenden MB49-Zellen in 0,1 ml PBS wurde 7 bis 10
Tage vor der Behandlung subkutan in die Flanke injiziert. Nur Mäuse mit
einer einheitlichen Tumorgröße von etwa 0,15–0,25 cm3 wurden ausgewählt und für die intratumorale Behandlung
zufallsbedingt in Gruppen eingeteilt. Die Behandlungen wurden zwei
Mal pro Woche für
drei Wochen mittels intratumoraler Injektion durchgeführt und
diese bestanden aus 100 μl
entweder von 1 × PBS,
DMBC (Dotap + methyliertes-β-Cyclodextrin
enthaltendes Cholesterol), IL-2 + DMBC, GMCSF + DMBC, IFNγ + DMBC oder
der Kombination aus IL-2 + GMCSF + DMBC. Altersgleiche natürliche Tumorkontrollen
wurden nicht behandelt. Die Tumorgröße wurde mit Tastzirkeln alle
drei Tage vor der Injektion bis zum 38 Tag gemessen. Die Berechnung
des Tumorvolumens wurde mittels der Formel durchgeführt: Länge × Breite × Höhe.
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Einzelzellsuspension und
Durchflusscytometrie
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Die
Milz wurde wie beschrieben erhalten. Die Einzelzellsuspensionen
wurden mit anti-CD4, αβ, γδ, NK und
anti-CD-8 Antikörpern,
die mit Phycoerithrin (PE) konjugiert worden sind, markiert und
CD3+-Zellen wurden mit Antikörpern,
die mit Fluoresceinisothiocyanat (FITC) konjugiert waren, markiert.
Alle Antikörper
wurden bei Pharmingen, CA, USA erworben. Markierte Zellen wurden
auf einem Mehrzwecklaser-Durchflusscytometer analysiert.
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mRNA-Extraktion und RT-PCR
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Für die Gesamt-RNA-Extraktion
wurde die Milz entsprechend den Anweisungen des Herstellers in 1 ml
Trizol-Reagenz (Gibco BRL, Rockville, MD, USA) homogenisiert. Die
RT-PCR wurde wie beschrieben ausgeführt.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: In vitro Transfektionseffizienz
nicht-viraler Agenzien
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Das
pCMVlacZ-Expressionsplasmid wurde verwendet, um die Transfektionseffizienz
zahlreicher nicht-viraler Agenzien in einem 2-stündigen Zeitraum an MB49-Zellen
zu berechnen. Sowohl DOTAP als auch Superfect waren in der Lage,
MB-49-Zellen innerhalb
eines 2 h Zeitraums mit einer Effizienz von etwa 20,4 bzw. 14,8
zu transfizieren (siehe Tabelle 1 unten).
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Die
Transfektionsbedingungen wurden für jedes Agens optimiert, um
eine maximale Transfektion in 2 h sicher zu stellen. Die Transfektionseffizienz
wurde durch Zählen
des Prozentsatzes der Zellen, die mit X-gal blau gefärbt wurden,
gemessen. Die optimale Transfektion wurde bei Verwendung von 7,5 μg DNA und
20 μg DOTAP
erzielt. Mit Superfect war nur eine sehr viel geringere Menge an
DNA notwendig, um vergleichbare Transfektionsraten wie bei DOTAP
zu erhalten, nämlich
2 μg DNA
mit 7,5 μl
Superfect. Eine sehr niedrige Transfektionsrate von 1,02 wurde mit
Fugene erhalten. Weder Kalziumchlorid (0–40 μg), noch DEAE-Dextran (0–2 μg), noch
nackte DNA konnte MB49-Zellen transfizieren.
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Um
die Transfektionsraten zu verbessern, wurde MBC mit DOTAP direkt
nach der Zugabe von DNA vermischt und die Mischung für 15 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zugabe von MBC ergab eine Zunahme
in der Anzahl von Zellen, die, wie in 1A–C gezeigt,
erfolgreich transfiziert wurden. Die Zunahme der Transfektionseffizienz
lag beim 3,9-fachen wenn MBC in Kombination mit DOTAP verwendet
wurde und beim 2,4-fachen mit Superfect (1D). Jedoch
variierte die Menge an MBC, die zur Erzielung dieser Zunahme bei
der Transfektionseffizienz erforderlich war, mit dem verwendeten
Agens. Ein optimale DOTAP-Transfektion wurde mit 40 μg MBC erhalten,
während
10 μg für Superfect
optimal waren. Da die besten Transfektionsraten mit DOTAP + MBC
(DMBC) erhalten wurden, wurde diese Kombination in allen weiteren
Experimenten verwendet. Es wurde ebenso ein Vergleich zwischen der
Transfektionseffizienz von DMBC und einer konventionellen DOTAP:Cholesterol
(1:1) Mischung (AVDC) durchgeführt.
AVDC war in der Lage Cos-7-Zellen zu transfizieren, transfizierte
jedoch MB49-Zellen nicht sehr gut. Im Gegensatz dazu war DMBC dazu
in der Lage sowohl MB49-Zellen zu transfizieren als auch die Transfektion
der Cos-7-Zellen zu steigern, wenn man dies mit AVDC verglich (1E).
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BEISPIEL 2: Dauer der β-Galactosidase-Genexpression
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Es
wurde die Charakterisierung der β-Galactosidase(β-Gal)-Genexpression
als Funktion der Zeit nach der Transfektion mit DMBC durchgeführt. Wie
in 2A dargestellt, trat die Proteinexpression, die
durch das ONPG-Assay bestimmt wurde, innerhalb einer Stunde nach
Entfernen des Agens auf und nahm bis zu 48 h nach der Transfektion
zu. Nach 48 h trat eine stetige Verringerung in der Proteinexpression
auf und 12 Tage nach der Transfektion verringerte sich die β-gal-Aktivität um das
7-fache verglichen mit der Expression am Tag 2 (2B).
Es scheint, dass wenn sich die Zellen replizieren, das Gen verloren
geht und/oder abgeschaltet wird.
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BEISPIEL 3: DNA-Aufnahme
nach der Transfektion
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Um
zu bestimmen, ob es einen Unterschied bei der DNA-Aufnahme gab, wenn
DOTRP und DMBC verwendet wurde, wurde die Menge der Plasmid-DNA,
die aus Zellen extrahiert wurde, 2 h nach der Transfektion gemessen.
Um die Menge an oberflächengebundener
DNA zu minimieren und um die wahre DNA-Aufnahme besser einschätzen zu
können,
wurden mehrere Waschungen mit 1 × PBS als auch ein Verdau mit DNAse
durchgeführt.
Die 3A und 3B zeigen
die PCR-Analysen von DNA, die aus MB49-Zellen extrahiert wurde.
MB49-Zellen scheinen mit beiden Agenzien vergleichbare Mengen an
Plasmid-DNA internalisiert zu haben. Daher sind die Unterschiede,
die bei der Transfektionseffizienz beobachtet wurden, nicht die
Folge der unterschiedlichen Aufnahme der Plasmid-DNA, vielleicht
jedoch der Stabilität
der DNA sobald sie einmal in die Zelle aufgenommen worden ist.
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BEISPIEL 4: Kern- und
cytoplasmatische Ansammlung von Plasmid-DNA
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Um
die Lokalisation der DNA nach der Transfektion mit DOTAP und DMBC
zu bestimmen, wurden Kern- und cytoplasmatische Extrakte aus transfizierten
Zellen zubereitet. Die Anwesenheit von DNA in diesen Extrakten wurde
mittels PCR bestimmt. In mit DMBC transfizierten Zellen wurde das
LacZ-Gen sowohl im Kern als auch in den cytoplasmatischen Fraktionen
lokalisiert. Mit DOTAP alleine jedoch fand man die Plasmid-DNA nur
im Cytoplasma (4A und 4B). Das
GADPH-Gen wurde verwendet, um die Anwesenheit der Kern-DNA in den
Kern-Extrakten und das Fehlen einer Kontamination von cytoplasmatischen
Fraktionen mit Kern-DNA zu bestätigen.
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BEISPIEL 5: Die Toxizität von DMBC/DNA-Komplexen
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Ein
Zellproliferationsassay wurde verwendet, um die Toxizität der Transfektionsagenzien
zu beurteilen. Die relative Toxizität wurde durch Vergleich der
Proliferation in transfizierten und untransfizierten Zellen 48 h
nach dem Ausplattieren gemessen. Die Zellen wurden den Transfektionsagenzien
für 2 h
und 24 h ausgesetzt. Es gab keinen Unterschied im Niveau des Einbaus
von 14C-Thymidin zwischen transfizierten
und untransfizierten Zellen, die entweder DOTAP (D) oder DMBC für 2 h ausgesetzt
waren (5A). Wenn Zellen dem DMBC mit
oder ohne DNA oder dem DOTAP für
24 h ausgesetzt waren, gab es eine Verringerung in der Zellproliferationskapazität, jedoch
war diese nicht statistisch signifikant (5B).
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BEISPIEL 6: Transfektion
von murinen Blasen durch intravesikale Instillation des Transfektionsagens
und DNA
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In
Mäusen
(n = 16), welche die Transfektionsagenzien DMBC/DNA über eine
intravesikale Instillation erhielten, wurden Blasenepithelzellen,
die dem Lumen zugewandt waren, in allen Mäusen erfolgreich transfiziert
(6A und 6B). In
vivo führte
DOTAP alleine nicht zu einer wirksamen Transfektion von Blasenepithelzellen.
Wie auch die Blase wurden die Lungen, die Nieren, die Milz, das
Herz und die Leber ebenso von transfizierten Tieren und Kontrollen
gewonnen und es stellte sich bei allen eine negative Färbung für β-gal ein, was
zeigt, dass die Transfektion auf die Blase, wie in Tabelle 2 unten
zusammengefasst, begrenzt war:
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TABELLE
2 Färbung
mit pCMVLacZ Tabelle
2. Färbung
auf die Blase begrenzt
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Dies
wurde durch PCR-Analysen (7), die
an zwei Mäusen
durchgeführt
wurden, bestätigt.
In Mäusen
wurden Milzzellen zur gleichen Zeit erhalten wie die Blasen und
die durch Durchflusscytometrie bestimmten Niveaus an CD3+, CD4+,
CD8+, αβ und γδ-T-Zellen
in der Kontrolle und den transfizierten Tieren. Man fand keinen
Unterschied zwischen den Kontroll- und den experimentellen Gruppen.
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Zusätzlich wurden
Tumoren in Mäuseblasen
implantiert und soweit sie einmal etabliert waren, wurden diese
Mäuse auch
intravesikal mit pCMVlacZ und DMBC behandelt. Die oberflächlichen
Lumenzellschichten der Hyperplasie zeigten eine β-gal-Färbung (10A–10B).
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Die
Wirkung von DMBC und DOTAP auf transfizierte Blasen wurde durch
Transmissionselektronenmikroskopie analysiert. Die Analysen zeigten,
dass die Transfektionsaussetzungszeit von 2 h mit jedem Agens zu
keinem erkennbaren strukturellen Unterschied in den Zellen, die
dem Lumen zugewandt sind, führte,
wenn sie mit einer untransfizierten Kontrollblase verglichen wurden.
Es gab auch kein Anzeichen für
die Akkumulation von kationischen Lipiden oder Cholesterol in der
Vakuole. Blasenepithelzellen enthalten für gewöhnlich viele Vakuolen, jedoch
scheint es dort keine Zunahme in der Anzahl solcher Vakuolen nach
der Behandlung zu geben.
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BEISPIEL 7: Transfektionseffizienz
in Bezug auf die Aussetzungszeit gegenüber Transfektionsagenzien
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Um
die Transfektionseffizienz mit kürzeren
Aussetzungszeiten zu bestimmen, wurde der Transfektionskomplex (pCMVlacZ:DMBC)
für unterschiedliche
Zeiträume
auf Zellen angewendet, anschließend
wurde dieser entfernt und die Zellen wurden für 48 Stunden vor dem Einbringen
und den enzymatischen Analysen in Vollmedium kultiviert. Die β-gal-Aktivität ist nachweisbar,
auch wenn die Transfektionszeit nur 15 Minuten lang ist und sich
diese Aktivität
mit der Dauer des Aussetzens gegenüber dem Transfektionsagens
steigert (8A). Es gibt einen 4,8- fachen Unterschied
in den Transfektionsraten zwischen einem 15-minütigen Aussetzung und einem
2-stündigem
Aussetzen. In vivo, mit längeren
Aussetzungszeiten, wurden mehr Epithelzellen, die dem Lumen zugewandt
sind, transfiziert (8B).
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BEISPIEL 8: Dauer der
Genexpression in vivo
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In
Mäusen
wurde die β-gal-Expression
14, 21 und 30 Tage nach der Transfektion untersucht. Nach 30 Tagen
war die Expression weitestgehend reduziert, jedoch immer noch klar
nachweisbar (9A und 9B). Die
Dauerhaftigkeit des Signals könnte
das Ergebnis einer geringen Erneuerung der Urothelzellen in vivo
sein, was zu einer Anwesenheit des pCMVlacZ-Gens für längere Zeit
führen
würde.
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BEISPIEL 9: Charakterisierung
der Wirkungen von DOTAP + Methyliertes-β-cyclodextrin solubilisiertes
Cholesterol (DMBC) und transfizierten Cytokingenen auf MB49-Zellen
und Tumorwachstum
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In
vitro Expression der Oberflächenproteinmarker
MB49-Zellen wurden mit Cytokingenen einzeln und in Kombination transfiziert.
Zwei Tage später
wurde die Expression durch Durchflusscytometrie bestimmt. Eine Zunahme
im Verhältnis
der Zellen, die MHC-Klasse I, MHC-Klasse II, FAS, ICAM I, ICAM II, B71
und B72 exprimierten, konnte in Zellen, die mit den Cytokingenen
transfiziert waren, beobachtet werden, wenn sie mit untransfizierten
Zellen, wie in Tabelle 3 unten zusammengefasst, verglichen wurden.
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TABELLE
3 In vitro Expression der Oberflächenproteinmarker
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Intratumorale Therapie
von etablierten Tumoren
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Die
Fähigkeit
des Transfektionssystems der Erfindung Cytokine für das Auslöschen von
etablierten Tumoren abzugeben wurde getestet. Die Transfektionszusammensetzungen,
die DNA umfassen, welche für
die folgenden Cytokine kodiert (IL-2, IFN-γ, GMCSF und IL-2 + GMCSF, wurden
intratumoral in die rechte Flanke der tumortragenden Mäuse 7–10 Tage
nach der Tumorimplantation injiziert. Das Tumorvolumen in den Mäusen am
7. Tag ist im Graphen der 11 dargestellt.
Die mit einer Cytokin-Gentherapie
behandelten Mäuse
zeigten eine langsamere Tumorgruppierung verglichen mit den unbehandelten-
und den DMBC-Kontrollen. Das Tumorvolumen am Tag 38 (dargestellt
im Graphen der 12) war für Mäuse, die entweder mit IFN-γ (p = 0,041),
GMCSF (p = 0,0014) oder IL-2 + GMCSF (p = 0,004) transfiziert wurden,
signifikant geringer. Mäuse, die
nur mit IL-2 behandelte wurden, zeigten ein langsameres Tumorwachstum.
Dreißig
Prozent aller Mäuse, die
mit IFN-γ,
GMCSF und IL-2 + GMCSF behandelt wurden, wurden geheilt. Das Tumorvolumen über die
Zeit (Tage 7–37)
wird im Graphen der 13 zusammengefasst. In der unbehandelten
Gruppe zeigte eine Maus eine lokale Remission, verlor jedoch schnell
an Gewicht und starb frühzeitig,
was eine metastasebildende Erkrankung nahe legt. Die Heilungsrate
bei den Mäusen
ist in Tabelle 4 unten zusammengefasst.
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Cytokinexpression in Splenocyten
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Die
Cytokinexpression in den Splenocyten von unbehandelten und mit Cytokinen
behandelten tumortragenden Mäusen
wurde mit derer von normalen (kein Tumor) Mäusen verglichen, um zu sehen,
ob die Cytokinproduktion beeinflusst wurde. Alle Gruppen exprimierten
mRNAs für
IL-2, IFN-γ,
TNF-α und
GMCSF. Mit Cytokinen behandelte Mäuse zeigten eine allgemeine
Zunahme in der Cytokin-mRNA-Herstellung
bei Splenocyten verglichen mit den unbehandelten-, DMBC- und normalen
(kein Tumor)-Kontrollen. Mäuse,
die mit GMCSF und IL-2 + GMCSF behandelt wurden, stellten die größte Menge
an GMCSF her, verglichen mit den anderen mit Cytokinen behandelten
Gruppen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 5 unten zusammengefasst:
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Phenotypische Charakterisierung
von Splenocyten
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Durchlusscytometrische
Analysen von Splenocyten aus Mäusen
mit phenotypisch spezifischen monoklonalen Antikörpern zeigten, dass CD3, CD4+
und CD8 Populationen in den unbehandelten- und den mit DMBC behandelten
Gruppen verringert waren, wenn sie mit normalen Kontrollen verglichen
wurden. Tumortragende Mäuse,
die mit einer Cytokin-Gentherapie behandelt wurden, zeigten vergleichbare
Profile mit den normalen Kontrollen für CD3-, CD4+-, CD8-, NK- und αβ-Populationen.
Diese Ergebnisse werden in Tabelle 6 unten zusammengefasst:
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Die
in diesem Beispiel beschriebenen Ergebnisse zeigen, dass die Transfektion
der murinen Blasenkrebszellen mit einzelnen Cytokingenen eine Zunahme
in der MHC-Klasse I, -Klasse II und Fas-Expression induziert. Diese
Reaktion könnte
die Krebszellen immunogener machen. Beim intratumoralen Transfektionsexperiment
fand man heraus, dass IL-2, IFN-γ,
GMCSF und IL-2 + GMCSF vergleichbare inhibitorische Wirkungen auf
das Tumorwachstum hatten. Nach 37 Tagen fand man heraus, dass es
einen signifikanten Unterschied bei den Tumorgröße in den Gruppen, die mit
IFN-γ, GMCSF,
IL-2 + GMCSF transfiziert wurden, gab, wenn sie mit der unbehandelten
Gruppe verglichen wurden. Diese Daten demonstrieren, dass DMBC ein
wirksames Agens für
die Transfektion von Urothelzellen in vitro und in vivo ist. Die
intratumoralen Studien in Mäusen
zeigen, dass die Transfektion von Urotheltumorzellen mit der Cytokingen-Abgabe durch nicht-virale
Vektoren zum Abbruch des Tumorwachstums führen kann.
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Sequenzliste
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