DE4345286A1 - Verfahren zur Herstellung von Clavulansäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ClavulansäureInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Her
stellung von Clavulansäure (I):
und pharmazeutisch verträglichen Salzen und Estern davon.
Clavulansäure wird normalerweise durch die Fermentation
eines Mikroorganismus hergestellt, der Clavulansäure her
stellt, wie verschiedene Mikroorganismen, die zu verschie
denen Streptomyces-Stämmen gehören, wie S. clavuligerus NRRL
3585, S. jumoninensis NRRL 5741, S. katsurahamanus IFO 13716
und Streptomyces sp. P 6621 FERM P2804, z. B. wie in JP Kokai
80-162993 beschrieben. Die entstandene wäßrige Brühe kann
üblichen Reinigungs- und Konzentrationsverfahren, zum Bei
spiel unter Einbezug von Filtration und chromatografischer
Reinigung, wie in GB 1508977 und JP Kokai 80-62993 offen
bart, vor der Extraktion der wäßrigen Lösung mit einem orga
nischen Lösungsmittel unterzogen werden, wobei eine Lösung
der rohen Clavulansäure im organischen Lösungsmittel erhal
ten wird.
GB 1508977 offenbart unter anderem, daß Salze von Cla
vulansäure durch Absorbieren des Clavulatanions in filtrier
ter Lösung auf einem Anionenaustauscherharz, Elution davon
mit einem Elektrolyten, Entsalzen der entstandenen Lösung,
Auftragen der entsalzenen Lösung auf ein weiteres Anionen
austauscherharz, chromatografische Elution davon mit einem
Elektrolyten, Entsalzen der entstandenen Lösung und danach
Entfernen des Lösungsmittels erhalten werden können. Das
Verfahren kann verwendet werden, um annehmbare Ausbeuten der
reinen Substanz zu ergeben, aber die Verwendung von Harz
säulen bezieht beträchtliche Investitionen ein und kann Ein
schränkungen in den Herstellungsverfahren im großen Maßstab
mit sich bringen. Es wäre daher erwünscht, ein alternatives
Verfahren verfügbar zu haben, das wenige Schritte, die Harz
verwenden, einbezieht.
GB 1543563 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von
Clavulansäuresalzen über die Herstellung von Lithiumclavula
nat. GB 1578739 beschreibt verschiedene Aminsalze von Cla
vulansäure als pharmazeutische Verbindungen. EP 0026044 of
fenbart die Verwendung des tert-Butylaminsalzes von Clavu
lansäure als geeignetes Zwischenprodukt bei der Herstellung
von Clavulansäure. Das Salz wurde in BE 862211 offenbart,
aber nur als geeigneter Bestandteil für Arzneimittel.
PT.94.908 beschreibt die Verwendung von Tri(niederalkyl)
aminsalzen und der Dimethylanilinsalze von Clavulansäure in
einem Reinigungsverfahren von Clavulansäure, bei dem das
Triethylaminsalz von Clavulansäure gebildet und dann in ei
nen Silylester von Clavulansäure umgewandelt wird.
EP 0887178 A offenbart ein Verfahren zur Reinigung von Clavulan
säure, in dem organische Amine verwendet werden können, um
ein Aminsalz-Zwischenprodukt mit Clavulansäure in einer un
reinen Lösung zu bilden.
Die vorliegende Erfindung stellt die Verwendung des
Salzes der Clavulansäure mit einem Amin der Formel (II):
als Zwischenprodukt in einem Verfahren für die Herstellung
von Clavulansäure oder pharmazeutisch verträglichen Salzen
und Estern davon bereit, wobei R¹, R² und R³ gemäß folgenden
Möglichkeiten gewählt sind:
- (1) R¹ ist ein gegebenenfalls substituierter cyclischer Rest der allgemeinen Formel: R-(CHR⁴)m-in der m Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist, R ein gegebenenfalls substituiertes aliphatisches Kohlenwasser stoffringsystem ist, das 3 bis 8 Ringkohlenstoffatome ent hält, R⁴ ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest, amino- oder hydroxylsubstituierter Alkylrest oder substituierter amino substituierter Alkylrest oder ein Rest der gleichen allge meinen Formel oder der vorstehende Rest R¹ ist; R² und R³ können aus den gleichen Resten, aus denen R¹ ausgewählt wird, oder aus Wasserstoffatomen, Alkyl-, Alkenylresten, amino- oder hydroxylsubstituierten Alkyl- oder Alkenyl- oder substituierten aminosubstituierten Alkyl- oder Alkenylresten mit der Ausnahme von Cyclohexylamin ausgewählt werden, oder
- (2) jeder der Reste R¹, R² und R³ sind gleich oder verschie den und sind unabhängig ausgewählt aus Wasserstoffatomen, Alkyl-, Alkenyl-, amino- oder hydroxyl- oder alkoxy substituierten Alkyl- oder Alkenylresten, oder substituier ten aminosubstituierten Alkyl- oder Alkenylresten, aber mit der Ausnahme von tert-Butylamin, sek-Butylamin, N,N-Di methylethylamin, 1,2-Dimethylpropylamin, Neopentylamin und 2-Amino-3,3-dimethylbutan, und mit der Maßgabe, daß, wenn das Amin (II) Trimethylamin oder Triethylamin ist, das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) durch Umsetzung von Cla vulansäure oder einem labilen Derivat davon in Lösung in ei nem organischen Lösungsmittel mit dem Amin (II) oder einem labilen Derivat davon gebildet wird, und das Salz dann als oder in einer getrennten Phase vom organischen Lösungsmittel isoliert wird, oder
- (3) R¹ ist ein gegebenenfalls substituierter Arylrest der allgemeinen Formel in der R⁴ ein Wasserstoffatom oder einer oder mehrere Sub stituenten sind, und m null oder eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist, und R² und R³ unabhängig ausgewählt sind aus Wasser stoffatomen, Alkylresten, amino- oder hydroxylsubstituierten Alkylresten oder substituierten aminosubstituierten Al kylresten oder Resten der gleichen allgemeinen Formel wie R¹, mit der Maßgabe, daß, wenn R⁴ ein Wasserstoffatom ist und m Null ist, dann R² und R³ nicht beide Methylgruppen sind, mit der Ausnahme von Benzyl-tert-butylamin, oder
- (4) R¹ und R² und gegebenenfalls R³ zusammen mit dem gezeig ten Stickstoffatom ein Rest eines gegebenenfalls substitu ierten heterocyclischen Ringsystems, einschließlich des Stickstoffatoms als Ringglied, sind, und gegebenenfalls ein oder mehrere zusätzliche Ringheteroatome einschließen, und, wenn R³ kein Teil des Ringsystems ist, unabhängig ausgewählt ist aus einem Wasserstoffatom, Alkylresten, amino- oder hy droxylsubstituierten Alkylresten oder substituierten Amino substituierten Alkylresten, aber mit der Ausnahme von Pi peridin, oder
- (5) R¹ ist ein Rest der allgemeinen Formel: in der R⁴ und R⁵ unabhängig Wasserstoffatome, Alkylreste, aminosubstituierte Alkylreste oder substituierte amino substituierte Alkylreste sind, und R² und R³ unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoffatomen, Alkylresten, amino- oder hydroxylsubstituierten Alkylresten oder substituierten aminosubstituierten Alkylresten, und in Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist; oder
- (6) einer der oder beide Reste R¹ und R² Wasserstoffatome sind, und R³ einen Rest einer Aminosäure darstellt, in dem die Carboxylatgruppe der Aminosäure verestert oder in Form eines Amids vorliegen kann.
Wenn auf Alkylreste oder substituierte Alkylreste hier
Bezug genommen wird, können sie geeigneterweise, falls nicht
anders angegeben, 1 bis 6 Kohlenstoffatome im Alkylsystem
enthalten. Geeignete Substituenten an den Aminoresten
schließen Alkylreste ein.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (1) ist das Amin (II)
geeigneterweise verschieden von einem Amin, in dem R¹ ein
Cycloalkylrest und in Null ist, und R² und R³ sind beide aus
gewählt aus Cycloalkylresten oder Wasserstoffatomen oder
CnH2n+1, wobei n 1 bis 7 ist.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (1) kann der cyclische
Rest R geeigneterweise gesättigt sein, wobei m geeigneter
weise Null ist. Der Rest R kann monocyclisch oder poly
cyclisch sein, und jeder Ring kann geeigneterweise 5, 6 oder
7 Ringkohlenstoffatome, einschließlich Atome, die von Ringen
in kondensierten oder verbrückten Ringsystemen geteilt
werden, enthalten, Geeigneterweise können die cyclischen Re
ste R unsubstituiert sein.
Geeigneterweise kann das Amin (II) zwei oder mehrere
cyclische Reste R¹ oder ein kondensiertes Ringsystem R¹ oder
ein substituiertes Ringsystem R, zum Beispiel mit einem oder
mehreren Alkylsubstituenten, wie Methylgruppen, enthalten.
Geeigneterweise können R² und R³ von einem Wasserstoffatom
verschieden sein, z. B. können einer oder beide Reste
Alkyl- oder substituierte Alkylreste sein.
Beispiele solcher Amine schließen Cyclopentylamin, Cy
cloheptylamin, N,N-Dimethylcyclohexylamin, Dicyclohexylamin,
Adamantylamin, N,N-Diethylcyclohexylamin, N-Isopropylcyclo
hexylamin, N-Methylcyclohexylamin, Cyclopropylamin, Cyclo
butylamin, Norbornylamin und Dehydroabietylamin ein.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (2) ist das Amin (II)
geeigneterweise von einem Amin verschieden, in dem R¹ ein
Wasserstoffatom oder CnH2n+1 ist, wobei n 1 bis 7 ist und R²
und R³ auch beide ausgewählt sind aus Wasserstoffatomen oder
CnH2n+1, wobei n 1 bis 7 ist.
Geeigneterweise kann bei der vorstehenden Möglichkeit
(2) R¹ ein Alkylrest oder substituierter Alkylrest der all
gemeinen Formel:
sein, in der R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig einen C1-10-Alkylrest
oder amino- oder hydroxylsubstituierten Alkylrest oder sub
stituierten aminosubstituierten Alkylrest darstellen.
Die Reste R⁴, R⁵ und R⁶ können geeigneterweise alle Al
kylreste sein, wobei geeigneterweise zwei der Reste R⁴, R⁵
oder R⁶ Methylgruppen sind. Beispiele solcher Amine schlie
ßen tert-Octylamin (d. h. 2-Amino-2,4,4-trimethylpentan) und
tert-Amylamin ein. In einer anderen Ausführungsform können
zwei der Reste R⁴, R⁵ oder R⁶ Alkylrete sein und der andere
kann ein Hydroxyl-substituierter Alkylrest sein. Beispiele
solcher Amine schließen 1-Hydroxy-2-methyl-2-propylamin ein.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (2) kann in einer an
deren Ausführungsform R¹ geeigneterweise ein C1-20-Alkyl-,
z. B. ein C8-20-Alkyl-, C1-20-Alkenyl-, C1-20-Hydroxyalkyl-
oder C1-20-Aminoalkylrest sein.
Beispiele solcher Amine schließen Tri-n-propylamin,
Tri-n-octylamin, Tri-n-butylamin, Dimethylamin, iso-Propyl
amin, Di-n-hexylamin, Di-n-butylamin, Diethylamin, 2-Amino
ethanol, N,N-Diethylethanolamin, N,N-Dimethylethanolamin,
Ethanolamin, n-Butylamin, n-Hexylamin, n-Octadecylamin,
N-Ethylethanolamin, 1-Hydroxyethylamin, Diethanolamin, N,N-Di
methylethanolamin, N-Ethyldiethanolamin, 1,6-Diaminohexan,
Triethanolamin, Diisobutylamin, Diisopropylamin, 2-Methoxy
ethylamin, Hydroxylamin, Ammoniak, Methylamin, Ethylamin,
n-Propylamin, n-Butylamin, n-Pentylamin, n-Hexylamin, n-Hep
tylamin, n-Octylamin, n-Nonylamin, n-Decylamin, n-Undecyl
amin, n-Dodecylamin, n-Prop-2-ylamin, n-But-2-ylamin,
n-Pent-2-ylamin, n-Hex-2-ylamin, n-Hept-2-ylamin, n-Oct-2-yl
amin, n-Non-2-ylamin, n-Dec-2-ylamin, n-Undec-2-ylamin,
n-Dodec-2-ylamin, n-Hex-3-ylamin, n-Hept-3-ylamin, n-Oct-3-yl
amin, n-Non-3-ylamin, n-Dec-3-ylamin, n-Undec-3-ylamin,
n-Dodec-3-ylamin, n-Oct-4-ylamin, n-Non-4-ylamin, n-Dec-4-yl
amin, n-Undec-4-ylamin, n-Dodec-4-ylamin, n-Non-5-ylamin,
n-Undec-5-ylamin, n-Dodec-5-ylamin und n-Octadecylamin ein.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (3) ist das Amin (II)
geeigneterweise kein Amin, bei dem die Reste R² und R³ aus
gewählt sind aus Wasserstoffatomen oder CnH2n+1, wobei n 1
bis 7 ist, oder Benzyl- oder substituierten Benzylresten.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (3) schließen geeig
nete Substituentenreste R⁴ C1-6-Alkylreste, wie Methyl-,
Phenyl- oder gegebenenfalls substituierte Phenylreste, Car
bonsäure- oder Sulfonsäurereste und Derivate solch sauerer
Reste, wie Ester (z. B. C1-6-Alkylester) und Amide, Nitro
gruppen und Halogenatome, wie ein Bromatom, ein. Geeigneter
weise kann m Null, 1 oder 2 sein, und R⁵ kann ein Wasser
stoffatom oder eine Methylgruppe sein. Geeigneterweise kön
nen R² und R³ Wasserstoffatome sein, oder einer der Reste R²
und R³ kann ein Wasserstoffatom und der andere ein aromati
scher Rest der gleichen allgemeinen Formel wie R¹ sein.
Beispiele solcher Amine schließen 1-Phenylethylamin,
p-Toluidin, p-Aminobenzoesäure, p-Bromanilin, Ethyl-4-amino
benzoat (d. h. Benzocain), Benzylamin, Diphenylamin, p-Me
thylaminobenzolsulfonamid, m-Nitroanilin, N,N′-Dibenzylethy
lendiamin (d. h. Benzathin), Diphenylmethylamin, 4-Methylben
zylamin und 4-Phenylbutylamin ein.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (4) kann das Ringsy
stem aromatisch oder aliphatisch und kann monocyclisch oder
polycyclisch sein. Geeigneterweise kann jeder Ring im Ring
system 5 oder 6 Ringatome enthalten, einschließlich der
Ringstickstoffatome und der Atome, die von Ringen geteilt
werden. Geeignete fakultative Substituenten am Ringsystem
schließen Alkyl-, Amino-, substituierte Aminoreste, Oxogrup
pen und Halogenatome ein. Wenn das Ringsystem zusätzlich zu
den gezeigten Stickstoffatomen Ringheteroatome einschließt,
können solche Heteroatome geeigneterweise aus Stickstoff-
und Sauerstoffatomen ausgewählt werden.
Beispiele der Gruppen solcher Amine schließen substitu
ierte Piperidine und gegebenenfalls substituierte Piperidine
ein, bei denen zum Beispiel die Substituenten ausgewählt
sind aus Alkyl-, Hydroxyalkylresten, Halogenatomen, Amino-,
substituierten Amino- und Amino-substituierten Alkylresten.
Bestimmte Beispiele solcher Amine schließen N-Ethylpiperi
din, 2,6-Dimethylpiperidin, 2-Methyl-N-hydroxypropylpiperi
din (d. h. Cyclomethycan), 4-Methylpiperazin, 1-Methyl-4-phe
nylpiperazin, N-Ethylmorpholamin, Hexamethylenimin, Pyridin,
2-Propylpyridin, 3-Chlor-2-aminopyridin, Morpholamin,
1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en, 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan,
Pyrrolidin, Chinuclidin und Xanthinol ein.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (5) können R⁴ und R⁵
geeigneterweise beide Wasserstoffatome sein, oder einer der
Reste kann ein Wasserstoffatom und der andere ein Alkylrest
sein. R² und R³ können geeigneterweise Wasserstoffatome oder
Alkylreste sein.
Beispiele solcher Amine schließen Ethylendiamin,
N,N-Diethylethylendiamin, N,N′-Diisopropylethylendiamin und Tri
ethylentetramin ein.
Bei der vorstehenden Möglichkeit (6) kann die Amino
säure eine natürlich auftretende Aminosäure sein. Amino
säureester können Ester mit Alkylresten oder substituierten
Alkylresten, wie Benzylgruppen, sein.
Beispiele solcher Amine schließen Arginin, Ornithin,
Histidin, Lysin, Benzylglycin, 3-Amino-3-methylbutansäure,
L-Ethyllysinat, L-Methylhistidinat, Methyl-N-carbobenzyloxy-
L-lysinat, Methyl-L-phenylalanat, Ethylglycylglycinat,
Ethyl-p-hydroxyphenylglycinat, Ethyl-p-hydroxyphenylglyci
nat, Ethylglycinat, Ethyl-L-tyrosinat, p-Methoxybenzyl-α-
aminophenylacetat, n-Butyl-α-aminophenylacetat, Methylargi
nat, Benzylglycin, Benzylphenylglycin, 1-Nitrobenzylphenyl
glycin, n-Butylphenylglycin, p-Methoxybenzylphenylglycin,
Ethylphenylglycin, p-Nitrobenzyl-p-hydroxyphenylglycin,
p-Nitrobenzylserin, n-Butylserin, Methylarginin, Dimethylglu
tamat, p-Nitrobenzyltyrosinat, p-Nitrobenzylglycinat, Ben
zylglycinat, p-Nitrobenzyl-α-amino-p-hydroxyphenylacetat,
p-Nitrobenzyl-α-aminophenylacetat, Ethyl-α-amino-p-hydroxy
phenylacetat, Ethyl-L-tyrosinat ein.
Wenn das Amin (II) mehr als ein Stickstoffatom enthält,
kann die Clavulansäure ein Salz mit einem oder mehreren der
Stickstoffatome bilden, wie zum Beispiel bei N,N′-Diiso
propylethylendiamindiclavulanat.
Von den vorstehend erwähnten Aminen sind die bevorzug
ten Amine: Phenylethylamin, tert-Amylamin, tert-Octylamin,
1-Hydroxy-2-methyl-2-propylamin, Cyclopentylamin, Cyclo
heptylamin, 1-Adamantanamin, N-Ethylpiperidin, N′,N′-Diiso
propylethylendiamin und N,N-Dimethylcyclohexylamin.
In einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung
von Clavulansäure oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon bereit, wobei das Verfahren umfaßt
- i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure oder eines labilen Derivats davon in Lösung in einem organischen Lö sungsmittel mit einem Amin der Formel (II) oder einem labi len Derivat davon,
- ii) Isolieren des mit dem Amin der Formel (II) gebildeten Salzes von Clavulansäure, und
- iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder einen Ester davon.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann das Salz von Cla
vulansäure mit dem Amin (II) zur Reinigung von unreiner Cla
vulansäure während ihrer Herstellung verwendet werden. Daher
kann das Salz in einer Lösung der Clavulansäure oder eines
labilen Derivats davon, die Verunreinigungen enthält, Iso
lieren des Salzes als getrennte Phase, z. B. als festen Nie
derschlag, aus der Lösung, die die verbleibenden Verunreini
gungen enthält, dann wieder Bilden der Clavulansäure oder
Bilden eines pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Esters
davon gebildet werden.
Geeignete labile Derivate von Clavulansäure schließen
Salze, z. B. ein Alkalimetallsalz, wie Lithium- oder Natrium
clavulanat, oder Ester, wie Silylester, ein. Geeignete la
bile Derivate des Amins (II) schließen Salze, wie das Phos
phat, Borat, Chlorid, Chlorat, Perchlorat, Bromid, Toluol
sulfonat oder Alkanoate, wie Acetat oder Ethylhexonoat, ein.
Bequemerweise wird das Amin (II) selbst mit der unreinen
Clavulansäure selbst in Lösung in einem organischen Lösungs
mittel in Kontakt gebracht.
Das vorstehende Verfahren wird geeigneterweise in einem
organischen Lösungsmittel durchgeführt, das obwohl vorzugs
weise im wesentlichen trocken, zum Beispiel weniger als 6 g/l
Wasser, z. B. 0.25-0.6 g/l Wasser, etwas Wasser enthal
ten kann und als Lösungsmittel für die Clavulansäure und das
Amin (II) dient. Ein geeigneter Grad an Trockenheit kann mit
üblichen Entwässerungsverfahren, wie Zentrifugation, er
reicht werden. Das im Lösungsmittel vorhandene Wasser kann
gelöst oder in Form von Tröpfchen einer getrennten Phase
sein.
Die Lösung der Clavulansäure in einem organischen Lö
sungsmittel kann durch Extraktion einer angesäuerten wäßri
gen Lösung von Clavulansäure, wie der vorstehend bezeichne
ten Fermentationsflüssigkeit, erhalten werden. Wenn die ur
sprüngliche Quelle der Clavulansäure eine Lösung aus einer
Fermentation eines Clavulansäure-erzeugenden Mikroorganis
mus, wie die vorstehend erwähnten, ist, dann kann zum Erhalt
eines Lösungsmittelextrakts geeigneter Konzentration an Cla
vulansäure zur Verwendung bei diesem Verfahren es erwünscht
sein, nicht die Lösung selbst zu extrahieren, sondern zu
mindest einige der suspendierten Feststoffe in der Lösung,
z. B. durch Filtration vor der Extraktion, zu entfernen. Es
kann auch zusätzlich erwünscht sein, die bei der Fermenta
tion erhaltene wäßrige Lösung von Clavulansäure vorzukonzen
trieren, so daß zum Beispiel die wäßrige Lösung von Clavulan
säure mehrfach konzentriert an Clavulansäure als die Aus
gangslösung, zum Beispiel auf eine Konzentration von ca.
10-100 mg/ml, z. B. 10-40 mg/ml, wie 10-25 g/l Clavulan
säure vorkonzentriert ist.
Geeignete Vorkonzentrationsverfahren schließen die Ab
sorption der Clavulansäure an Anionenaustauscherharz, ge
folgt von Elution der Clavulansäure davon mit einer wäßrigen
Lösung eines Elektrolyten, wie Natriumchlorid, und gegebe
nenfalls Entsalzen, ein. Es ist ebenfalls bevorzugt, die
wäßrige Lösung, z. B. die Kulturlösung oder die vorkonzen
trierte wäßrige Lösung, vor der Extraktion mit dem Lösungs
mittel anzusäuern, z. B. auf einen pH-Wert von 1 bis 3, z. B.
einen pH-Wert um etwa 1.5 bis 2.5. Es ist auch bevorzugt,
das organische Lösungsmittel vor der Bildung des Salzes mit
dem Amin (II) zu trocknen oder zu entwässern, z. B. auf weni
ger als 6 g/l Wasser. Vorzugsweise wird die Extraktion bei
einer Temperatur von 5 bis 15°C durchgeführt.
Geeignete organische Lösungsmittel, in denen die un
reine Clavulansäure mit dem Amin (II) in Kontakt gebracht
werden kann, schließen Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie
Toluol und Hexan, Ether, wie Tetrahydrofuran, Dioxan,
Diethylether, halogenierte Lösungsmittel, wie Dichlormethan
und Chloroform, Ketone, wie Aceton und Methylisobutylketon,
und Ester, wie Essigsäureethylester, ein. Lösungsmittel, die
einen Carbonylrest einschließen, z. B. jene der Formel (III):
in der R⁸ ein C1-6-Alkylrest oder ein C1-6-Alkoxyrest ist
und R⁹ ein C1-6-Alkylrest ist, sind Beispiele einer Unter
gruppe von geeigneten Lösungsmitteln, zum Beispiel organi
sche Ketone oder organische Alkanoatester. Die vorliegende
Erfindung schließt auch die Verwendung von Gemischen solcher
Lösungsmittel ein.
Stärker geeignet ist das organische Lösungsmittel ein
Lösungsmittel, das direkt zur Extraktion der angesäuerten
wäßrigen Lösung verwendet werden kann, zum Beispiel organi
sche Alkylalkanoatester, Ketone und bestimmte aliphatische
Alkohole oder Gemische davon, wie Essigsäureethylester, Es
sigsäuremethylester, Essigsäurepropylester, Essigsäure-n-bu
tylester, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Tetrahy
drofuran, Butanol und Gemische solcher Lösungsmittel. Von
diesen scheinen Methylisobutylketon, Methylethylketon und
Essigsäureethylester am besten geeignet zu sein. Geeignete
Lösungsmittelgemische schließen Methylethylketon/Methyliso
butylketon und Tetrahydrofuran/Methylisobutylketon ein. Ein
bevorzugtes Lösungsmittel ist Essigsäureethylester.
Geeignete Lösungsmittel für das Amin (II) schließen
jene der vorstehend bezeichneten ein, in denen die Clavulan
säure gelöst oder extrahiert werden kann, zum Beispiel Ace
ton, Essigsäureethylester, Methylisobutylketon und Methyl
ethylketon.
Es scheint besonders erwünscht zu sein, Ketone, wie
Aceton, in das Lösungsmittelsystem einzuschließen, da diese
die Bildung des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II)
als Öl hemmen zu scheinen.
Im allgemeinen wird ein Äquivalent des Amins (II) oder
ein leichter Überschuß davon pro Mol Clavulansäure verwen
det, um das Salz der Clavulansäure herzustellen. Lösungen
von Clavulansäure und Amin (II) können zum Beispiel langsam
unter Rühren gemischt und das Gemisch einige Zeit nach voll
ständiger Zugabe gerührt werden. Die Umsetzung zwischen der
Clavulansäure oder ihrem labilen Derivat wird geeigneter
weise bei einer Temperatur unter Umgebungstemperatur, zum
Beispiel 0 bis 15°C, z. B. 0 bis 10°C, z. B. 0 bis 5°C, durch
geführt. Eine geeignete Konzentration für die Clavulansäure
oder ihrem labilen Derivat in der Lösung beträgt mindestens
1.0 g/l, zum Beispiel im Bereich von 1.0 bis 4.0 g/l Cla
vulansäure. Es kann vorteilhaft sein, den Lösungsmittelex
trakt weiter auf eine Konzentration über diesen Bereich,
z. B. größer als 20 g/l, zu konzentrieren.
Zum Beispiel kann in einem anderen Verfahren das Amin
(II) durch Mischen in einen Strom einer Lösung der Clavulan
säure im Lösungsmittel eingeführt werden, so daß das Salz im
Strom entweder in Lösung oder als Teilchen oder suspendierte
Tröpfchen des gelösten Salzes in Suspension gebildet wird.
Das auf diese Weise eingeführte Amin (II) kann rein sein
oder kann als Lösung in einem Lösungsmittel, zum Beispiel
dem gleichen organischen Lösungsmittel, wie dem, in dem die
Clavulansäure gelöst ist, eingeführt werden.
Das gewünschte Salz der Clavulansäure mit dem Amin (II)
kann dann isoliert werden. Auf diese Weise wird das Salz von
Clavulansäure mit dem Amin (II) von den meisten oder von
allen Verunreinigungen abgetrennt. Die Isolation kann auf
übliche Weise durchgeführt werden, zum Beispiel durch
Zentrifugation oder Filtration.
Bei einem anderen alternativen Isolationsverfahren kann
das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) aus dem
organischen Lösungsmittel, falls das Lösungsmittel
vollständig oder teilweise unmischbar mit Wasser ist, durch
Inkontaktbringen des Lösungsmittels mit Wasser isoliert
werden, um so das Salz, das in Lösung oder Suspension sein
kann, aus dem organischen Lösungsmittel zu extrahieren und
eine wäßrige Lösung des Salzes zu bilden. Da die Salze von
Clavulansäure mit dem Amin (II) ziemlich gut löslich in
Wasser sind, kann eine wäßrige Lösung sehr konzentriert
sein, z. B. etwa 20-30% G/G.
Auf diese Weise verbleibt der größte Teil der organi
schen Verunreinigungen in der organischen Lösungsmittellö
sung von Clavulansäure im organischen Lösungsmittel, während
die Clavulansäure in Form ihres Salzes mit dem Amin (II) in
relativ reiner Form in der wäßrigen Lösung erhalten wird.
Die wäßrige Lösung der so gebildeten Clavulansäure kann ei
ner üblichen Weiterbehandlung, z. B. Reinigung oder Umwand
lung in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz oder einen Ester, wie nachstehend beschrieben, unter
zogen werden.
In einem anderen alternativen oder zusätzlichen
Verfahren können die Clavulansäure und das Amin in Lösung
mit einem ersten organischen Lösungsmittel gemischt und dann
das Salz von der Lösung durch Zugabe eines zweiten
organischen Lösungsmittels abgetrennt werden.
Geeigneterweise kann das erste organische Lösungsmittel ein
organischer Ester, wie Essigsäureethylester, sein, und das
zweite Lösungsmittel kann zum Beispiel ein halogeniertes
Lösungsmittel, wie Chloroform, ein Ether, wie Diethylether,
ein Kohlenwasserstoff, wie Toluol, ein Alkohol, wie Ethanol
oder ein Lösungsmittel der vorstehenden Formel (III), wie
Aceton oder Methylisobutylketon, sein.
Es wird angenommen, daß einige der vorstehend erwähnten
Salze von Clavulansäure neue Verbindungen sind, und sie sind
als solche ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung, zum
Beispiel die Salze von Clavulansäure mit Phenylethylamin,
tert-Amylamin, 1-Hydroxy-2-methyl-2-propylamin, Cyclopentyl
amin, Cyclohexylamin, 1-Adamantanamin, N-Ethylpiperidin,
N,N-Dimethylcyclohexylamin und N,N′-Diisopropylethylendi
amin.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Salz
von Clavulansäure mit dem Amin (II) als Acetonsolvat
verwendet werden. Acetonsolvate weisen in einigen Fällen
vorteilhafte Stabilitäts- und Reinheitseigenschaften, ver
glichen mit Salzen von Clavulansäure mit Aminen selbst, auf.
Solche Solvate sind bei der vorliegenden Erfindung besonders
geeignet, da sie häufig als hochreine und stabile kristal
line Verbindung isoliert werden können.
Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung auch das Salz
von Clavulansäure mit dem Amin (II) in Form eines Acetonsol
vats bereit. Während der Isolation und/oder dem Trocknen
kann ein Teil des Acetons verloren gehen, da die Festigkeit
der Solvation nicht hoch sein kann, aber die Menge des
Acetons im Produkt ist nicht entscheidend.
Das Acetonsolvat kann durch Inkontaktbringen der Cla
vulansäure mit dem Amin (II) in Gegenwart von Aceton gebil
det werden. Im allgemeinen kann eine Lösung, die Clavulan
säure enthält, mit mindestens dem gleichen Volumen Aceton
zusammen mit dem Amin (II) gemischt werden, wenn das Salz
ausgefällt wird.
Das Amin (II) kann in Aceton gelöst und mit einer Lö
sung der Clavulansäure in einem organischen Lösungsmittel
gemischt werden. Bevorzugte organische Lösungsmittel schlie
ßen Essigsäureethylester, Tetrahydrofuran, Methylethylketon,
Methylisobutylketon und Gemische von solchen Lösungsmitteln
ein, wobei Essigsäureethylester bevorzugt wird. In einer an
deren Ausführungsform kann eine wäßrige Lösung des Salzes
von Clavulansäure mit dem Amin (II), erhalten durch Wasser
extraktion wie vorstehend dargestellt, mit Aceton gemischt
werden, um ein Solvat zu bilden. Geeigneterweise kann eine
konzentrierte wäßrige Lösung des Salzes mit einem Überschuß
an Aceton gemischt werden, um das Solvat zu bilden.
Eine Umkristallisation des Salzes von Clavulansäure
oder dem Acetonsolvat kann vorteilhaft sein, um weiter die
Menge an Verunreinigungen zu vermindern. Ein bequemes Lö
sungsmittel für die Umkristallisation ist wäßriges Aceton.
Eine solche Umkristallisation wird auf übliche Weise durch
geführt, zum Beispiel wird das Salz oder Solvat in Wasser
gelöst, mit einer kleinen Menge an Aceton behandelt, fil
triert und dann mit größeren Volumina an Aceton gegebenen
falls unter Rühren und/oder Kühlen behandelt, um das umkri
stallisierte Produkt zu erhalten.
In einem anderen Gesichtspunkt stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Clavulansäure
oder einem pharmazeutisch verträglichen Salz oder Ester da
von bereit, wobei das Verfahren die Umwandlung des Salzes
von Clavulansäure mit einem Amin der Formel (II) in Clavu
lansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder
einen Ester davon umfaßt.
Die mit den erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
pharmazeutisch verträglichen Salze und Ester von Clavulan
säure schließen die in GB 1508977 und 1508978 beschriebenen
ein, die hier durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
Besonders geeignete pharmazeutisch verträgliche Salze
schließen die pharmazeutisch verträglichen Alkali- und
Erdalkalimetallsalze, zum Beispiel die Natrium-, Kalium-,
Calcium- und Magnesiumsalze, ein. Von diesen Salzen sind die
Natrium- und Kaliumsalze am besten geeignet, und das Kalium
salz wird bevorzugt.
Geeignete Ester schließen jene ein, die mit chemischen
Verfahren, wie Hydrolyse, oder biologischen Verfahren spalt
bar sind, wobei Clavulansäure oder ein Salz davon herge
stellt wird.
Das Salz von Clavulansäure mit einem Amin (II), gegebe
nenfalls in Form seines Acetonsolvats, kann in Clavulansäure
oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder einen Ester
davon zum Beispiel durch Ionenaustauschen im Fall der freien
Säure oder ihren Salzen oder durch Veresterung umgewandelt
werden.
Der Ionenaustausch kann unter Verwendung von Ionen
austauscherharzen, zum Beispiel unter Durchleiten einer Lö
sung des Salzes durch ein Bett eines Kationenaustauscher
harzes in Natrium-, Kalium- oder Calciumform, durchgeführt
werden. Geeignete Kationenaustauscherharze schließen Amber
lite IR 120 und äquivalente Harze ein.
In einer anderen Ausführungsform kann das Ionenaustau
schen durch Umsetzung des protonierten Aminkations mit einer
Salzvorstufenverbindung durchgeführt werden, die eine Base,
zum Beispiel ein Carbonat, Hydrogencarbonat oder Hydroxid
eines pharmazeutisch verträglichen Alkali- oder Erdalkalime
talls, oder ein Salz einer organischen Carbonsäure mit einem
pharmazeutisch verträglichen Kation, wie Alkali- oder Erdal
kalimetall, zum Beispiel ein Salz einer Alkansäure der For
mel (IV):
R¹⁰-CO₂H (IV)
in der R¹⁰ ein Alkylrest ist, der zum Beispiel 1 bis 20 Koh
lenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatome, ent
hält, sein kann. Beispiele geeigneter Salze schließen die
Acetat-, Propionat- oder Ethylhexanoatsalze ein, wobei
Kalium-2-ethylhexanoat und Natrium-2-ethylhexanoat bevorzugt
werden. Typischerweise kann das Salz von Clavulansäure mit
dem Amin (II) in Lösung mit einem Salz eines Alkalimetalls
mit einer Säure (IV) in Lösung oder Suspension in einem
geeigneten Lösungsmittel, das zum Beispiel ein organisches
Lösungsmittel, Wasser oder ein Gemisch von Wasser und einem
organischen Lösungsmittel, wie Isopropanol, sein kann,
umgesetzt werden. Geeignete Lösungen des Salzes von
Clavulansäure mit dem Amin (II) und der
Salzvorstufenverbindung können gemischt werden, und man läßt
das pharmazeutisch verträgliche Salz kristallisieren.
Geeigneterweise kann die Umsetzung bei einer Temperatur
unterhalb Umgebungstemperatur durchgeführt werden, z. B. 0
bis 15°C, z. B. 0 bis 10°C, geeigneterweise 0 bis 0.5°C.
Geeigneterweise, wenn das Salz von Clavulansäure mit dem
Amin (II) in wäßriger Lösung gebildet wird, kann es durch
Mischen der wäßrigen Lösung mit einem Überschuß an Aceton
ausgefällt werden.
Geeignete Verfahren der Veresterung schließen ein:
- a) die Umsetzung des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) mit einer Verbindung der Formel Q-R¹¹, in der Q ein leicht ersetzbarer Rest und R¹¹ ein organischer Rest ist;
- b) die Umsetzung des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) mit einem Alkohol oder Thiol in Gegenwart eines konden sationsbeschleunigenden Mittels, wie Carbodiimid; und
- c) die Umsetzung des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) mit einer Diazoverbindung.
Die vorstehenden Verfahren dehnen sich aus, um jene Ge
sichtspunkte abzudecken, in denen das Salz von Clavulansäure
mit dem Amin (II) zuerst in Clavulansäure oder ein anderes
Salz davon und anschließend in den gewünschten Ester umge
wandelt wird. Weitere Einzelheiten der Veresterungsverfahren
sind in GB 1508977 und 1508978 offenbart. Die Verwendung der
vorliegenden Erfindung ermöglicht, daß Salze und Ester von
Clavulansäure leichter in reiner Form erhalten werden als
bei der Durchführung der Verfahren von GB 1508977 und
1543563.
Die Erfindung wird jetzt nur durch die Beispiele be
schrieben.
Bei jedem der folgenden Versuche war das Verfahren das
gleiche, das Amin wurde mit Clavulansäure in Lösung in THF
gemischt, und es wurde eine schnelle Kristallisation, wobei
ein festes Salz gebildet wurde, beobachtet.
Im folgenden wurde ein Salz von Clavulansäure mit einem
Amin in Lösung in einem ersten organischen Lösungsmittel ge
bildet, das dann von der Lösung als Feststoffniederschlag
durch Mischen mit einem zweiten organischen Lösungsmittel
abgetrennt wurde.
Eine Ausgangslösung von Clavulansäure in Essigsäure
ethylester, die ca. 28 g/l Clavulansäure in unreiner Form
enthielt, wurde durch Extraktion einer unreinen
Fermentationsbrühe von S. clavuligerus mit Essigsäure
ethylester hergestellt. Zu 46 ml dieser Lösung wurde
tert-Octylamin (0.84 g) gegeben. Nach 10 Minuten wurde das
Gemisch trübe und feine Kristalle des Salzes
kristallisierten aus. Zu einem Teil der Lösung wurde
Chloroform gegeben, was die Bildung von größeren Nadeln
bewirkte. Zu einem weiteren Teil wurde Aceton gegeben, was
wiederum die Bildung von nadelförmigen Kristallen bewirkte,
aber kleinere und weniger schnell als mit Chloroform. Zum
Rest der Lösung wurden ca. 20 ml Chloroform, dann ein
Volumen an Toluol, das etwa der anfänglichen Menge der
Lösung entsprach, gegeben, wodurch sich eine Ausfällung ei
ner wesentlichen Menge an nadelförmigen Kristallen ergab.
Zu 46 ml der wie vorstehend für 2a hergestellten
Ausgangslösung wurde Dicyclohexylamin (1.18 g) gegeben. Das
ergab eine klare Lösung. Aceton wurde zu einem Teil gegeben,
wobei sich ein feiner amorpher Niederschlag ergab.
Zu 500 ml der wie vorstehend für 2a hergestellten Aus
gangslösung wurde Ammoniak gegeben (21.1 ml 2.5 mol/l Ammo
nium-2-ethylhexanoat in Essigsäureethylester, d. h. ca.
1 Äquivalent). Die Zugabe von 50 ml industriell methyliertem
Spiritus (IMS) ergab die schnelle Bildung eines Niederschla
ges aus feinen Nadeln. Es wurde festgestellt, daß, wenn eine
unreine Lösung von Clavulansäure verwendet wurde, wie durch
die Farbe der Lösung erkenntlich war, eine beträchtliche
Menge der gefärbten Verunreinigungen in Lösung verblieb.
Ausbeute: 75%.
Zu 500 ml der wie vorstehend für 2a hergestellten Aus
gangslösung wurde N,N-Dimethylcyclohexylamin (6.7 ml) gege
ben. Ein Öl bildete sich am Anfang der Zugabe. Aceton (150 ml)
wurde allmählich zugegeben, wodurch sich eine trübe
Lösung ergab. Ein Teil dieser trüben Lösung wurde entnommen
und zu Diethylether gegeben, wodurch sich eine Kristal
lisation ergab. Diethylether (100 ml) wurde zur Hauptmenge
der Lösung gegeben, wodurch sich eine unmittelbare Kristal
lisation ergab. Die Kristalle (13.4 g) wurden filtriert und
mit Aceton gewaschen.
Zu 500 ml der wie vorstehend für 2a hergestellten Aus
gangslösung wurde tert-Octylamin (6.7 g) gegeben. Die Lösung
wurde leicht trüb. Aceton (20 ml) wurde zugegeben, was die
Lösung klärte. Zu einem Teil der Lösung wurde Diethylether
gegeben, wodurch sich eine unmittelbare Kristallisation er
gab. Diethylether (55 ml) wurde zur Hauptmenge der Lösung
gegeben, wodurch sich eine Kristallisation ergab. Die Kri
stalle wurden filtriert und mit Aceton gewaschen. Die Aus
beute (12.9 g) stellte eine 77%ige Gewinnung der Clavulan
säure aus der Lösung dar.
Benzathindiacetat (9.16 g) wurde mit wäßrigem Natrium
hydroxid (5n, 10.15 ml) gerührt. Die wäßrige Lösung wurde
mit Essigsäureethylester (55 ml) extrahiert und der Extrakt
zur Ausgangslösung von Clavulansäure (1.0 l), wie vorstehend
für 2a hergestellt, gegeben. Es bildete sich anfänglich ein
Öl. Aceton (600 ml) wurde zugegeben und es bildeten sich
Kristalle. (Etwa 10 ml Diethylether wurden zugegeben, wobei
es sich um einen Rest eines Teströhrchenversuchs handelte).
Methylisobutylketon (200 ml) wurde dann zugegeben und das
Gemisch dann mit Aceton auf 2 l aufgefüllt. Die gebildeten
Kristalle wurden filtriert und mit Aceton gewaschen. Die
Ausbeute betrug 11.5 g, was eine 59.1%ige Gewinnung der
Clavulansäure darstellt.
Eine Lösung von Clavulansäure in Essigsäureethylester
(ca. 20 µg/ml) wurde mit einem gleichen Volumen an Aceton
verdünnt. Eine Acetonlösung von tert-Octylamin (1.25 Mol
äquivalente) wurde dann innerhalb 1/2 Std. bei 10°C zuge
tropft. Nach einer weiteren Stunde Rühren wurden die ausge
fallenen Kristalle abgetrennt, mit Aceton gewaschen und un
ter Vakuum getrocknet.
Es bildete sich ziemlich leicht ein Niederschlag, der
weiß war. Ausbeute (auf Reinheit korrigiert) = 76%.
Eine 0.012 mol/l Lösung von Benzylclavulanat in THF
wurde katalytisch hydriert, wobei eine Lösung von Clavulan
säure in THF gebildet wurde. Zu dieser Lösung (100 ml) wurde
1-Aminoadamantan (25 ml 0.012 mol/l in THF) bei Umgebungs
temperatur gegeben. Es trat eine schnelle Kristallisation
auf. Die Lösung wurde 30 Minuten bei Umgebungstemperatur,
dann zwei Stunden bei 5°C gerührt. Die Lösung wurde dann
filtriert und die Kristalle gewaschen und getrocknet. Aus
beute = 83%. Der Schmelzpunkt des Salzes betrug 190-192°C
(Zers.).
Benzylclavulanat (gereinigt durch Sephadexchromatogra
fie, 20 g, 0.07 mol) wurde in Tetrahydrofuran (über Calcium
hydrid destilliert, 400 ml) gelöst und ein Katalysator mit
10% Palladium auf Aktivkohle (5.7 g) zugegeben. Das Gemisch
wurde unter Rühren bei Umgebungstemperatur und etwa 15 psi
während 20-30 Minuten hydriert. Das Stadium der Umsetzung
wurde durch Dünnschichtchromatgrafie unter Verwendung von
mit Essigsäureethylester entwickelten Kieselgelplatten und
Sichtbarmachen unter Verwendung von
Triphenyltetrazoliumchlorid-Sprayreagens beurteilt.
Clavulansäure Rf 0.0, Benzylester 0.4.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und die Filter
schicht gründlich gewaschen. Die kombinierten Filtrate (∼500 ml),
die Clavulansäure enthielten, wurden unter Rühren mit
2-Amino-2,4,4-trimethylpentan (9.0 g, 0.07 mol) in trockenem
Tetrahydrofuran (50 ml) behandelt. Es wurde innerhalb einer
Minute eine Kristallisation beobachtet. Das Gemisch wurde
0.5 Stunden bei Umgebungstemperatur und dann 2 Stunden bei
5°C gerührt. Das Produkt wurde abfiltriert, mit trockenem
Tetrahydrofuran (100 ml) gewaschen und im Vakuum 12 Stunden
getrocknet, wobei 23.0 g, 100% des Titelsalzes mit Schmp.
160-170°C (Zers.) erhalten wurden.
Die Herstellung wurde wie im Beispiel 5 unter Verwen
dung von Benzylclavulanat (0.9 g, 0.003 mol) und Behandeln
der entstandenen Clavulansäurelösung mit 2-Amino-2-methyl
propan (0.22 g, 0.003 mol) in trockenem Tetrahydrofuran (10 ml)
durchgeführt. Das Titelsalz 0.6 g, 73% Ausbeute wies
Schmp. von 150-152°C (Zers.) auf.
Die Herstellung wurde wie im Beispiel 5 unter Verwen
dung von Benzylclavulanat (0.9 g, 0.003 mol) und Behandeln
der entstandenen Clavulansäurelösung mit D(+)-1-Methylben
zylamin in trockenem Tetrahydrofuran (10 ml) durchgeführt.
Das Gemisch wurde zwei Tage bei 5°C gelagert, währenddessen
eine langsame Kristallisation auftrat. Eine Filtration lie
ferte das Titelsalz 0.6 g, 62% Ausbeute mit Schmp. 125°C
(Zers.).
Eine wäßrige Lösung von Lithiumclavulanat wurde mit ei
ner wäßrigen Lösung eines Alkylammonimphosphats gemischt.
Das ausgefallene Lithiumphosphat wurde abfiltriert und das
Aminclavulanatsalz unter Zugabe von Aceton ausgefällt. Es
wurde festgestellt, daß das Natriumclavulanat auch verwendet
werden kann, aber daß dann Ethanol zugegeben werden muß, um
die Abtrennung des Natriumphosphats zu unterstützen. Es
konnten auch Aminhydrochloride verwendet werden.
Auf diese Weise wurde Lithiumclavulanat zur Herstellung
von N-Ethylpiperidinclavulanat und Natriumclavulanat zur
Herstellung von N-Ethylpiperidinclavulanat verwendet.
Eine unreine Lösung von Clavulansäure, die ein Rohex
trakt einer S. clavuligerus Fermentationsbrühe nach gewisser
Vorreinigung durch Ionenaustausch (500 ml, 21 µg/ml in
Essigsäureethylester) war, wurde mit Aceton (150 ml) ge
mischt und allmählich mit einer Lösung von N,N-Dimethylcy
clohexylamin (6.7 ml) in Aceton (25 ml) behandelt. Ein Teil
wurde abgetrennt und mit Diethylether behandelt, es trat
eine unmittelbare Kristallisation auf. Animpfen der Haupt
menge führte zu einer schnellen Kristallisation von weißen
Plättchen, die durch Zugabe von Ether (110 ml) weiter ver
vollständigt wurde. Das Aminsalz wurde abfiltriert und mit
Aceton (3×100 ml) gewaschen und luftgetrocknet. Ausbeute =
13.4 g, 82% Gewinnung, 64.9% pfa (theoretisch 61.0%).
Zu einer im Beispiel 9 verwendeten unreinen Lösung von
Clavulansäure (500 ml, 21 µg/ml), die zusätzlich Aceton (20 ml)
enthielt, wurde tert-Octylamin (7.6 g, 1.0 e.g.) gege
ben, was eine leichte Trübung bewirkte. Zugabe von
Diethylether (55 ml) bewirkte die Abscheidung des Aminsalzes
als feine weiße Nadeln, die abfiltriert und mit Aceton gewa
schen wurden. Ausbeute 12.9 g, 77.2% Gewinnung, 62.8% pfa
(theoretisch = 60.6%).
Eine unreine Lösung von Clavulansäure in Essigsäure
ethylester (1 l, 10.14 µg/ml), die durch Extraktion einer S.
clavuligerus Fermentationslösung mit Essigsäureethylester
und geringe Vorreinigung durch Ionenaustausch erhalten
wurde, wurde mit Aceton (600 ml) gemischt und dann mit
Benzathin (6.15 g) in Essigsäureethylester (55 ml) behan
delt. Das Gemisch begann zu kristallisieren, nachdem die
Zugabe des Benzathins nahezu vollständig war. Methylisobu
tylketon (200 ml) wurde dann zugegeben, um die Ausfällung
weiter zu vervollständigen. Die Kristalle wurden abfiltriert
und mit Aceton (3×100 ml) gewaschen. Ausbeute = 11.5 g,
67.0% Gewinnung.
Das Verfahren von Beispiel 11 wurde unter Verwendung
der unreinen, nassen (ca. 1% Wasser) Lösung von Clavulan
säure in Essigsäureethylester wiederholt. Um 11-Chargen
dieser Lösung abzutrennen wurde unter Rühren ein Überschuß
an reinem Ethylendiamin, N,N′-Diethylethylendiamin und
N,N′-Diisopropylethylendiamin zugegeben, wobei die Menge jedes
Amins im Überschuß gegenüber der erforderlichen Menge war,
um ein Diammoniumsalz mit der Clavulansäure zu bilden. Nach
Fortsetzen des Rührens bildete sich ein Niederschlag des
Salzes. Weitere Kristalle wurden durch Zugabe eines Über
schusses an Aceton erhalten. Das ausgefallene Diammoniumsalz
wurde abfiltriert und mit Aceton gewaschen.
Die Kristalle jedes dieser so gebildeten Diammonium
salze wurden in das Kaliumclavulanat durch Auflösen des
Salzes in einer minimalen Menge Wasser, gefolgt von Zugabe
einer Lösung eines Überschusses von Kalium-2-ethylhexanoat
in Isopropylalkohol umgewandelt. Nach Fortsetzen des Rührens
wurde ein Niederschlag von Kaliumclavulanat gebildet und
filtriert, mit Isopropylalkohol gewaschen und getrocknet.
Eine Lösung von Clavulansäure (0.0046 mol) in Tetrahy
drofuran (30 ml) wurde mit einer Lösung von Trimethylamin in
Methanol (1.0 ml einer 25% G/V Lösung, ca. 0.0042 mol) be
handelt, wobei eine schwachgelbe Lösung erhalten wurde. Eine
Kristallisation wurde durch Animpfen und Stehenlassen bei
Raumtemperatur eingeleitet. Die Kristallisation war schnell,
ergab feine Nadeln und wurde durch Stehenlassen über Nacht
bei +4°C vervollständigt. Das Produkt wurde abfiltriert, mit
einem kleinen Volumen frischem Lösungsmittel (ca. 5 ml) ge
waschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute 0.9 g (75%),
Schmp. < 310°C, färbt sich über ca. 130°C langsam braun.
Probe B 24641: Gefunden C: 51.32; H: 7.15; N: 10.68%
C₁₁H₁₈N₂O₅ Berechnet C: 51.16; H: 7.02; N: 10.84%
Probe A 15230: Imidazol 77.2; 76.4% (ber. 77.1%, ca. 99.5% Reinheit)
Wasser 1.18; 1.34%
Probe B 24641: Gefunden C: 51.32; H: 7.15; N: 10.68%
C₁₁H₁₈N₂O₅ Berechnet C: 51.16; H: 7.02; N: 10.84%
Probe A 15230: Imidazol 77.2; 76.4% (ber. 77.1%, ca. 99.5% Reinheit)
Wasser 1.18; 1.34%
Die Verbindung (als cremefarbene feine Nadeln) zersetzt
sich bei Stehenlassen an der Luft über mehrere Tage, nimmt
Wasser auf und färbt sich langsam gelb.
Zwei Präparate der vorstehenden Verbindung sind einge
schlossen, da jede ein leicht unterschiedliches Ergebnis er
gab. Das erste ergab eine mäßige Ausbeute eines Produkts,
das Wasser in dem Ausmaß, das einem Hemihydrat entsprach,
enthielt, während das zweite eine im wesentlichen wasser
freie Substanz wenn auch in geringer Ausbeute ergab.
Clavulansäure (0.00346 mol) in Tetrahydrofuran (25 ml)
wurde mit Triethylamin (0.4 g, 0.00346 mol) behandelt und
gemischt, wobei eine homogene klare Lösung erhalten wurde.
Eine Kristallisation wurde durch Animpfen gestartet und
durch Stehenlassen über Nacht bei +4°C vervollständigt. Das
Produkt wurde abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Ausbeute
0.7 g (63%) als große, gebrochen weiße Nadeln.
Probe B 24639: Gefunden C: 54.74; H: 7.95; N: 8.94%
C₁₄H₂₄N₂O₅ Berechnet C: 56.05; H: 8.00; N: 9.33%
C₁₄H₂₄N₂O5·1/2 H₂O Berechnet C: 54.36; H: 8.14; N: 9.05%
Probe A 15220: Imidazol 61.0; 61.1% (ber. 64.4%, ca. 95.0% Reinheit)
Wasser 2.64% (Hemihydrat 12.94% berech.)
Probe B 24639: Gefunden C: 54.74; H: 7.95; N: 8.94%
C₁₄H₂₄N₂O₅ Berechnet C: 56.05; H: 8.00; N: 9.33%
C₁₄H₂₄N₂O5·1/2 H₂O Berechnet C: 54.36; H: 8.14; N: 9.05%
Probe A 15220: Imidazol 61.0; 61.1% (ber. 64.4%, ca. 95.0% Reinheit)
Wasser 2.64% (Hemihydrat 12.94% berech.)
Clavulansäure (0.021 mol) in Tetrahydrofuran wurde mit
Triethylamin (2.1 g, 0.021 mol) behandelt und die entstan
dene klare Lösung mit dem originalen Salz angeimpft. Das
Produkt begann als lange Nadeln bei Raumtemperatur zu kri
stallisieren, wobei das Verfahren über Nacht bei 4°C ver
vollständigt wurde. Das Produkt wurde durch Filtration abge
trennt, auf dem Filter mit frischem Lösungsmittel (ca. 10 ml)
und Diethylether (ca. 20 ml) gewaschen und schließlich
im Vakuum getrocknet, wobei ein gebrochen weißes
kristallines Produkt erhalten wurde. Ausbeute 1.7 g (27%).
Probe B 24676: Gefunden C: 56.07; H: 7.83; N: 9.32%
C₁₄H₂₄N₂O₅ Berechnet C: 56.05; H: 8.00; N: 9.33%
C₁₄H₂₄N₂O5·1/2 H₂O Berechnet C: 54.36; H: 8.14; N: 9.05%
Probe A 15268: Imidazol 65.1; 65.1% (ber. 66.3%, ca. 98.2% Reinheit)
Wasser 0.9%[α + 47.0° (c = 0.2% in Wasser)
Ähnlich zum Triethylaminsalz zersetzt sich das Produkt beim Stehenlassen an der Luft über mehrere Tage.
Probe B 24676: Gefunden C: 56.07; H: 7.83; N: 9.32%
C₁₄H₂₄N₂O₅ Berechnet C: 56.05; H: 8.00; N: 9.33%
C₁₄H₂₄N₂O5·1/2 H₂O Berechnet C: 54.36; H: 8.14; N: 9.05%
Probe A 15268: Imidazol 65.1; 65.1% (ber. 66.3%, ca. 98.2% Reinheit)
Wasser 0.9%[α + 47.0° (c = 0.2% in Wasser)
Ähnlich zum Triethylaminsalz zersetzt sich das Produkt beim Stehenlassen an der Luft über mehrere Tage.
Diese zwei Beispiele veranschaulichen die Bildung von
hochreinen Clavulansäuresalzen aus Lösungen von Clavulan
säure in organischen Lösungsmitteln.
Getrennte Proben von Trimethylaminclavulanat und Tri
ethylaminclavulanat aus den Beispielen 13 und 14 werden in
einer minimalen Menge kaltem Wasser gelöst. Zu diesen Lösun
gen wird unter Rühren eine konzentrierte Lösung von Kalium-
2-ethylhexanoat in Isopropanol gegeben. Nach Fortsetzen des
Rührens scheiden sich Kristalle von Kaliumclavulanat ab und
können abfiltriert, mit kaltem Isopropanol gewaschen und ge
trocknet werden.
Eine unreine wäßrige Lösung von Clavulansäure, erhalten
aus einer S. clavuligerus Fermentationsbrühe durch Vorrei
nigung unter Einbezug von Ionenaustauscherchromatografie
oder im allgemeinen vorstehend dargestellt, die ca. 17.1 g/l
enthielt, wurde mit 25%iger V/V Schwefelsäure auf einen
pH-Wert von 2.0 angesäuert und dann kontinuierlich in Essigsäu
reethylester extrahiert. Der Essigsäureethylesterextrakt
wurde auf 2°C abgekühlt, durch Zentrifugation entwässert,
dann mit MgSO₄ getrocknet, dann durch eine CPG-Aktivkohle
säule geleitet. In diesem Stadium enthielt der Essigsäure
ethylesterextrakt 6.02 g/l Clavulansäure und er wurde dann
durch Eindampfen auf eine Konzentration von 25.7 g/l Cla
vulansäure konzentriert und in dieser Konzentration verwen
det. Die Feuchtigkeitsmenge des Konzentrats betrug ca. 0.026%
V/V.
7.8 ml tert-Octylamin wurden mit 25 ml frischem Essig
säureethylester gemischt. Das Gemisch wurde langsam zu 2 l
des mit Clavulanat angereicherten Essigsäureethylesterex
trakts, der auf einen Titer von 23.0 g/l mit frischem Essig
säureethylester rückverdünnt worden war, unter schnellem
Rühren gegeben. Die Aufschlämmung wurde eine weitere Stunde
bei 5°C gerührt. Das tert-Octylaminclavulanat wurde an
schließend durch Filtration isoliert und mit Essigsäure
ethylester gewaschen. Das endgültige Trocknen wurde über
Nacht in einem Vakuumofen bei 20°C unter Durchblasen von
Stickstoff durchgeführt. Produktgewicht = 6.13 g.
5 g des im Beispiel 16 hergestellten Aminsalzes wurden
in 97 ml Isopropanol gelöst. Das Produkt löste sich nicht
ohne weiteres, und es wurde festgestellt, daß leichtes Er
wärmen auf 24°C erforderlich war, um es vollständig zu lö
sen. 14 ml 1.5n Kalium-2-ethylhexanoat in Isopropanol wur
den innerhalb 10 Minuten zugegeben. Die Aufschlämmung wurde
anschließend 1.5 Stunden bei 5°C gerührt. Das Produkt Kali
umclavulanat wurde dann abfiltriert, mit kleinen Mengen Iso
propanol, dann Aceton gewaschen und über Nacht unter Vakuum
unter Durchblasen von Stickstoff bei 20°C getrocknet. Pro
duktgewicht = 3.16 g.
Filtrierte (RVF) S. clavuligerus Fermentationsbrühe,
die 2 g/l Clavulansäure enthielt, wurde mit 25%iger V/V
Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 1.6 angesäuert und kon
tinuierlich in Essigsäureethylester extrahiert. Der Lösungs
mittelextrakt wurde auf 3°C abgekühlt, dann durch Zentrifu
gation entwässert, dann mit MgSO₄ getrocknet, dann durch
eine CPG-Aktivkohlesäule geleitet. Der mit Aktivkohle behan
delte Extrakt wurde dann durch Abdampfen auf eine Konzentra
tion an Clavulansäure von ca. 20 g/l mit einem Feuchtig
keitsgehalt von ca. 0.06% V/V konzentriert.
13.5 ml tert-Octylamin wurden mit 43 ml frischem Essig
säureethylester gemischt. Das Gemisch wurde langsam unter
raschem Rühren zu 400 ml eines mit Clavulanat angereicher
ten Essigsäureethylesterextrakts mit einem Titer von 20 g/l
Clavulansäure gegeben. Die Aufschlämmung wurde eine weitere
Stunde bei 5°C gerührt. Das tert-Octylaminclavulanat wurde
anschließend durch Filtration isoliert und mit Essigsäure
ethylester gewaschen. Das endgültige Trocknen wurde über
Nacht in einem Vakuumofen bei 20°C unter Durchblasen von
Stickstoff durchgeführt. Produktgewicht = 12.44 g.
11 g des im Beispiel 18 hergestellten Aminsalzes wurden
in 213 ml Isopropanol gelöst. Das Produkt löste sich auch
nach leichtem Erwärmen auf 24°C nicht ohne weiteres. Wasser
(3.75 ml) wurde zugegeben, um eine Auflösung zu ermöglichen.
Wenn eine Lösung erhalten wurde, wurde zusätzliches Isopro
panol (100 ml) zugegeben, um den Wassergehalt vor der Kri
stallisation zu vermindern. 30 ml 1.5n Kalium-2-ethylhexa
noat in Isopropanol wurden innerhalb 15 Minuten zugegeben.
Die Aufschlämmung wurde anschließend 1.5 Stunden bei 5°C ge
rührt. Das Kaliumclavulanatprodukt wurde dann abfiltriert,
mit kleinen Mengen Isopropanol, dann Aceton gewaschen und
über Nacht unter Vakuum unter Durchblasen von Stickstoff bei
20°C getrocknet. Produktgewicht = 7.29 g.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von
Clavulansäure- oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon, wobei das Verfahren umfaßt
- (i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure oder eines Alkalimetallsalzes davon in einem organischen Lösungsmittel mit tert-Octylamin,
- (ii) Isolieren des mit dem tert-Octylamin gebildeten Salzes der Clavulansäure und
- (iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Ester davon.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Alkalimetallsalz
das Natrium- oder Lithiumsalz ist.
3. Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von
Clavulansäure oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon, wobei das Verfahren umfaßt
- (i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure oder eines labilen Derivats davon in einem organischen Lösungsmittel, welches durch Zentrifugieren entwässert wurde, mit tert-Octylamin,
- (ii) Isolieren des mit dem tert-Octylamin gebildeten Salzes der Clavulansäure und
- (iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Ester davon.
4. Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von
Clavulansäure oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon, wobei das Verfahren umfaßt
- (i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure, erhalten durch Fermentation eines Clavulansäure erzeugenden Mikroorganismuses, wobei die durch die Fermentation erhaltene wäßrige Clavulansäure-Lösung vor der Extraktion in einem organischen Lösungsmittel aufkonzentriert wird, mit tert-Octylamin,
- (ii) Isolieren des mit dem tert-Octylamin gebildeten Salzes der Clavulansäure und
- (iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Ester davon.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die wäßrige
Clavulansäure-Lösung auf eine Konzentration von 10-100 mg/ml
vorkonzentriert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die wäßrige
Clavulansäure-Lösung auf eine Konzentration von 10-40 mg/ml
vorkonzentriert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die wäßrige
Clavulansäure-Lösung auf eine Konzentration von 10-25 mg/ml
vorkonzentriert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei die
Vorkonzentration durch Adsorption der Clavulansäure an
einem Anionenaustauscherharz, gefolgt von der Elution
der Clavulansäure davon mit einer wäßrigen Lösung eines
Elektrolyten.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Elektrolyt
Natriumchlorid ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei das entstandene
Konzentrat entsalzt wird.
11. Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von
Clavulansäure oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon, wobei das Verfahren umfaßt
- (i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure oder eines labilen Derivats davon, in einem organischen Lösungsmittel, gewählt aus Kohlenwasserstofflösungsmitteln, Ether lösungsmitteln, halogenierten Lösungsmitteln und Ketonen, mit tert-Octylamin,
- (ii) Isolieren des mit dem tert-Cctylamin gebildeten Salzes der Clavulansäure und
- (iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Ester davon.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Lösungsmittel aus
Toluol, Hexan, Tetrahydrofuran, Dioxan, Diethylether,
Dichlormethan, Chloroform und Aceton gewählt sind.
13. Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von
Clavulansäure oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon, wobei das Verfahren umfaßt
- (i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure oder eines labilen Derivats davon in einem organischen Lösungsmittel mit tert-Octylamin, wobei das tert-Octylamin durch Mischen in einen Strom einer Lösung der Clavulansäure im organischen Lösungsmittel eingeführt wird,
- (ii) Isolieren des mit dem tert-Octylamin gebildeten Salzes der Clavulansäure und
- (iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Ester davon.
14. Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von
Clavulansäure oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon, wobei das Verfahren umfaßt
- (i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure oder eines labilen Derivats davon in einem organischen Lösungsmittel mit tert-Octylamin,
- (ii) Isolieren des mit dem tert-Octylamin gebildeten Salzes der Clavulansäure, wobei die Isolierung des tert-Octylaminsalzes der Clavulansäure durch Extraktion des das tert-Octylaminsalz enthaltende organischen Lösungsmittels mit Wasser durchgeführt wird, um das Salz zu extrahieren und
- (iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Ester davon.
15. Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von
Clavulansäure oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Esters davon, wobei das Verfahren umfaßt
- (i) Inkontaktbringen der unreinen Clavulansäure oder eines labilen Derivats davon in einem organischen Lösungsmittel mit tert-Octylamin,
- (ii) Isolieren des mit dem tert-Octylamin gebildeten Salzes der Clavulansäure und
- (iii) Umwandeln des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Ester davon, wobei die Umwandlung durch Ionenaustausch durchgeführt wird, welcher mittels Durchleiten einer Lösung des tert-Octylaminsalzes durch ein Bett eines Kationaustauscherharzes in der Natrium-, Kalium- oder Calciumform durchgeführt wird.
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