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Diese Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von Clavulansäure (I) :
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oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz oder Ester hievon.
Clavulansäure wird normalerweise durch die Fermentation eines Mikroorganismus hergestellt, der Clavulansäure produziert, wie verschiedene Mikroorganismen, die zu verschiedenen StreptomycesStämmen gehören, wie S. clavuligerus NRRL 3585, S. jumoninensis NRRL 5741, S. katsurahamanus IFO 13716 und Streptomyces sp. P 6621 FERM P2804, z. B. wie in JP-Kokai 80-162 993 beschrieben. Die erhaltene wässerige Brühe kann herkömmlichen Reinigungs- und Konzentrationsverfahren unterworfen werden, die beispielsweise eine Filtration und chromatographische Reinigung involvieren, wie in der GB-A-1 508 977 und JP-Kokai 80-62 993 beschrieben, bevor die wässerige Lösung mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert wird, wobei eine Lösung roher Clavulansäure im organischen Lösungsmittel erhalten wird.
Die GB-A-1 508 977 offenbart u. a., dass Salze von Clavulansäure durch die Absorption des Clavulanatanions in filtrierter Brühe auf oder an ein Anionenaustauscherharz, Eluieren daraus mit einem Elektrolyten, Entsalzen der erhaltenen Lösung, Aufbringen der entsalzten Lösung auf ein weiteres Anionenaustauscherharz, chromatographisches Eluieren daraus mit einem Elektrolyten, Entsalzen der erhaltenen Lösung und anschliessende Entfernung des Lösungsmittels erhalten werden können. Dieses Verfahren kann verwendet werden, wobei annehmbare Ausbeuten an reinem Material erhalten werden, die Verwendung von Harzsäulen involviert jedoch signifikante Investitionen, und sie können Produktionsprozesse im grossen Massstab einschränken. Daher wäre es wünschenswert, über ein alternatives Produkt zu verfügen, das wenige Stufen involviert, bei denen Harz eingesetzt wird.
Die GB-A-1 543 563 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Clavulansäuresalzen über die Ausfällung von Lithiumclavulanat. Die
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GB-A-1 578 739 beschreibt verschiedene Aminsalze von Clavulansäure als pharmazeutische Verbindungen. Die EP-A-0 026 044 offenbart die Verwendung des tert. Butylaminsalzes von Clavulansäure als nützliche Zwischenverbindung bei der Herstellung von Clavulansäure.
Das Salz wurde in der BE-A-862 211 geoffenbart, jedoch nur als geeigneter Bestandteil für-pharmazeutische Formulierungen. Die PT-94 908 beschreibt die Verwendung von Tri- (nied. alkyl)-aminsal- zen und der Dimethylanilinsalze von Clavulansäure in einem Reinigungsverfahren für Clavulansäure, bei welchem das Triethylaminsalz von Clavulansäure gebildet wird, und dann in einen Silyldiester von Clavulansäure übergeführt wird. Die EP-A-O 887 178 offenbart ein Verfahren zur Reinigung von Clavulansäure, bei welchem organische Amine zur Bildung eines Zwischen-Aminsalzes mit Clavulansäure in einer unreinen Lösung verwendet werden können.
Die vorliegende Erfindung sieht die Verwendung des Salzes von Clavulansäure mit einem Amin der Formel (II) vor :
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als Zwischenverbindung in einem Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von Clavulansäure oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz oder Ester hievon, wobei R1 eine Gruppe der allgemeinen Formel :
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darstellt, worin R4 und R5 unabhängig Wasserstoff, Alkyl, Aminosubstituiertes Alkyl oder substituiertes Amino-substituiertes Alkyl bedeuten ; R2 und R3 unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoff, Alkyl, Amino- oder Hydroxy-substituiertem Alkyl oder substituiertem Amino-substituierten Alkyl ; und m Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist.
Wenn hier auf Alkyl-Gruppen oder substituierte Alkyl-Gruppen bezuggenommen wird, können sie, wenn nichts anderes angegeben ist, geeignet 1 bis 6 Kohlenstoffatome im Alkylsystem enthalten. Geeig-
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Geeignete Substituenten an Amino-Gruppen schliessen Alkyl ein.
Hiebei können R4 und R5 geeignet beide Wasserstoff bedeuten, oder eines kann Wasserstoff und das andere Alkyl darstellen. R2 und R3 können zweckmässig Wasserstoff oder Alkyl sein.
Beispiele derartiger Amine schliessen ein : Ethylendiamin, N, N- Diethylethylendiamin, N', N'-Diisopropylethylendiamin und Triethylentetraamin.
Wenn das Amin (II) mehr als ein Stickstoffatom enthält, kann die Clavulansäure ein Salz mit einem oder mehreren der Stickstoffatome bilden, wie beispielsweise in N, N'-Diisopropylethylendiamin- diclavulanat.
Von den oben angegebenen Aminen wird insbesondere N, N'-Diiso- propylethylendiamin bevorzugt.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung und/oder Reinigung von Clavulansäure oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz oder Ester hievon, welches Verfahren umfasst : i) Inberührungbringen unreiner Clavulansäure oder eines labilen Derivats hievon in Lösung in einem organischen Lösungsmittel mit einem Amin der Formel (II) oder einem labilen Derivat hievon, ii) Isolieren des mit dem Amin der Formel (II) gebildeten Salzes von Clavulansäure, und iii) Überführen des so gebildeten Salzes in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder einen pharmazeutisch annehmbaren Ester hievon.
Im Verfahren der vorliegenden Erfindung kann das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) zur Reinigung unreiner Clavulansäure während ihrer Herstellung verwendet werden. Hierzu kann das Salz in einer Lösung von Clavulansäure oder eines labilen Derivats hievon, die Verunreinigungen enthält, durch das Isolieren des Salzes als getrennte Phase, z. B. als fester Niederschlag, aus der Verunreinigungsreste enthaltenden Lösung und anschliessende erneute Bildung von Clavulansäure oder Bildung eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder Esters hievon erhalten werden.
Geeignete labile Derivate von Clavulansäure schliessen Salze ein, z. B. ein Alkalimetallsalz, wie Lithium- oder Natriumclavula- nat, oder Ester, wie Silylester. Geeignete labile Derivate des Amins (II) schliessen Salze ein, wie Phosphat, Borat, Chlorid,
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Chlorat, Perchlorat, Bromid, Toluolsulfonat, oder Alkanoate, wie Acetat oder Ethylhexanoat. Zweckmässig wird das Amin (II) selbst mit unreiner Clavulansäure selbst in Lösung in einem organischen Lösungsmittel in Berührung gebracht.
Das obige Verfahren wird geeignet in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt, das, obwohl es vorzugsweise im wesentlichen trocken ist, beispielsweise weniger als 6 g/l, z. B. 0, 25 bis 0, 6 g/l, Wasser enthält, etwas Wasser als Lösungsmittel für die Clavulansäure und das Amin (II) enthalten kann. Ein geeigneter Trockenheitsgrad kann durch herkömmliche Entwässerungsverfahren, wie Zentrifugieren, erzielt werden. Im Lösungsmittel vorliegendes Wasser kann gelöst sein oder in Form von Tröpfchen einer getrennten Phase vorliegen.
Die Lösung von Clavulansäure in organischem Lösungsmittel kann durch die Extraktion einer angesäuerten wässerigen Lösung von Clavulansäure, wie der oben angegebenen Fermentationsflüssigkeit, erhalten werden. Wenn die Ausgangs-Quelle der Clavulansäure eine Brühe ist, die von der Fermentation eines Clavulansäure-produzierenden Mikroorganismus stammt, wie die eingangs erwähnten, kann es wünschenswert sein, um einen Lösungsmittel-Extrakt mit einer zur Verwendung in diesem Verfahren geeigneten Clavulansäure-Konzentration zu erhalten, die Brühe selbst nicht zu extrahieren, sondern zumindest einige der suspendierten Feststoffe in der Brühe zu entfernen, z. B. durch Filtration vor der Extraktion.
Zusätzlich kann es auch wünschenswert sein, die wässerige Clavulansäure-Lösung, die in der Fermentation erhalten wird, einer Vor-Konzentration zu unterziehen, so dass die wässerige Clavulansäure-Lösung beispielsweise eine mehrfach höhere Clavulansäure-Konzentration aufweist als die Ausgangs-Brühe, beispielsweise einer Vor-Konzentration auf eine Konzentration von ca. 10 bis 100 mg/ml, z. B. 10 bis 40 mg/ml, wie 10 bis 25 g/l Clavulansäure.
Geeignete Vor-Konzentrationsverfahren schliessen die Absorption der Clavulansäure auf ein Anionenaustauscherharz ein, gefolgt von einer Elution der Clavulansäure daraus mit einer wässerigen Lösung eines Elektrolyten, wie Natriumchlorid, und gegebenenfalls Entsalzen. Es wird auch bevorzugt, die wässerige Lösung, z. B. die Brühe oder die vor-konzentrierte wässerige Lösung, vor der Extraktion beispielsweise auf pH 1 bis 3, z. B. etwa pH 1, 5 bis 2, 5, anzusäuern. Ebenso wird es bevorzugt, den organischen Lösungsmittel-Ex-
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trakt vor der Bildung des Salzes mit dem Amin (II) z. B. auf weniger als 6 g/l Wasser zu trocknen oder zu entwässern. Vorzugsweise wird die Extraktion bei einer Temperatur von 5 bis 150C durchgeführt.
Geeignete organische Lösungsmittel, worin die unreine Clavulansäure mit dem Amin (II) in Berührung gebracht werden kann, schliessen ein : Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, wie Toluol und Hexan, Ether, wie Tetrahydrofuran, Dioxan, Diethylether, halogenierte Lösungsmittel, wie Dichlormethan und Chloroform, Ketone, wie Aceton und Methylisobutylketon, und Ester, wie Ethylacetat.
Lösungsmittel, die eine Carbonyl-Gruppe einschliessen, z. B. jene der Formel (III) :
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worin Ra eine C1-C6-Alkyl-Gruppe oder eine C1-C6-Alkoxy-Gruppe bedeutet, und R9 eine C1-C6-Alkyl-Gruppe darstellt, sind Beispiele einer Unterklasse geeigneter Lösungsmittel, beispielsweise organische Ketone oder organische Alkanoatester. Die vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung von Mischungen derartiger Lösungsmittel.
Geeigneterweise ist das organische Lösungsmittel eines, das direkt verwendet werden kann zur Extraktion der angesäuerten wässerigen, beispielsweise organischen Alkylalkanoatester, Ketone und bestimmter aliphatischer Alkohole oder Mischungen hievon, wie Ethylacetat, Methylacetat, Propylacetat, n-Butylacetat, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Tetrahydrofuran, Butanol und Mischungen derartiger Lösungsmittel. Von diesen am besten geeignet sind Methylisobutylketon, Methylethylketon und Ethylacetat. Geeignete Lösungsmittelmischungen schliessen ein : Methylethylketon/Me- thylisobutylketon und Tetrahydrofuran/Methylisobutylketon. Ein bevorzugtes Lösungsmittel ist Ethylacetat.
Geeignete Lösungsmittel für das Amin (II) schliessen die oben angegebenen ein, in denen die Clavulansäure gelöst oder extrahiert werden kann, beispielsweise Aceton, Ethylacetat, Methylisobutylketon und Methylethylketon.
Es ist besonders wünschenswert, Ketone, wie Aceton, in das Lösungsmittelsystem einzuschliessen, da diese die Bildung des Sal-
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zes von Clavulansäure mit dem Amin (II) als Öl inhibieren können.
Allgemein wird 1 Äquivalent des Amins (II) oder ein geringer Überschuss hievon pro mol Clavulansäure zur Herstellung des Salzes von Clavulansäure verwendet. Lösungen von Clavulansäure und Amin (II) können beispielsweise unter Rühren langsam gemischt werden, und die Mischung wird einige Zeit nach dem Abschluss des Zusatzes gerührt. Die Reaktion mit der Clavulansäure oder ihrem labilen Derivat wird üblicherweise bei einer Temperatur von weniger als Umgebungstemperatur, beispielsweise 0 bis 15 C, z. B. 0 bis 10oC, z. B."0 bis 5 C, durchgeführt. Eine geeignete Konzentration für die Clavulansäure oder ihr labiles Derivat in der Lösung beträgt zumindest 1, 0 g/l, liegt beispielsweise im Bereich von 1, 0 bis 4, 0 g/l Clavulansäure.
Es kann vorteilhaft sein, den LösungsmittelExtrakt weiter auf eine höhere Konzentration zu konzentrieren, z. B. mehr als 20 g/l.
In einem weiteren Verfahren kann beispielsweise das Amin (II) eingebracht werden, indem es in einen Strom einer Lösung der Clavulansäure im Lösungsmittel gemischt wird, so dass das Salz im Strom entweder in Lösung oder als Teilchen oder suspendierte Tröpfchen des gelösten Salzes in Suspension gebildet wird. Das auf diese Weise eingebrachte Amin (II) kann in reiner Form oder als Lösung in einem Lösungsmittel, beispielsweise dem gleichen. Lösungsmittel, in dem die Clavulansäure gelöst ist, eingeführt werden.
Dann kann das gewünschte Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) isoliert werden. Auf diese Weise wird das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) von den meisten oder allen Verunreinigungen getrennt. Die Isolierung kann auf herkömmliche Weise beispielsweise durch Zentrifugieren oder Filtration bewirkt werden.
In einem alternativen Isolierungsverfahren kann das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) aus dem organischen Lösungsmittel isoliert werden, wenn das Lösungsmittel gänzlich oder teilweise nicht mit Wasser mischbar ist, indem das Lösungsmittel mit Wasser in Berührung gebracht wird, um das Salz, das in Lösung oder Suspension vorliegen kann, aus dem organischen Lösungsmittel zu extrahieren, und um eine wässerige Lösung des Salzes zu bilden. Da Salze von Clavulansäure mit dem Amin (II) in Wasser ziemlich löslich sind, kann eine derartige wässerige Lösung stark konzentriert sein, z. B. etwa 20 bis 30 % M : M.
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Auf diese Weise verbleibt die Masse organischer Verunreinigungen in der organischen Lösungsmittel-Lösung der Clavulansäure im organischen Lösungsmittel, während die Clavulansäure in Form ihres Salzes mit dem Amin (II) in einem relativ reinen Zustand in der wässerigen Lösung erhalten wird. Die wässerige Lösung des so gebildeten Clavulansäuresalzes kann weiterer herkömmlicher Behandlung, z. B. Reinigung, unterworfen werden, oder in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder einen pharmazeutisch annehmbaren Ester übergeführt werden, wie nachstehend beschrieben.
In einem weiteren alternativen oder zusätzlichen Verfahren können die Clavulansäure und das Amin in Lösung in einem ersten organischen Lösungsmittel gemischt werden, dann kann durch den Zusatz eines zweiten organischen Lösungsmittels bewirkt werden, das sich das Salz von der Lösung trennt. Geeignet kann das erste organische Lösungsmittel ein organischer Ester, wie Ethylacetat, sein, und das zweite Lösungsmittel kann beispielsweise ein halogeniertes Lösungsmittel sein, wie Chloroform, ein Ether, wie Diethylether, ein Kohlenwasserstoff, wie Toluol, ein Alkohol, wie Ethanol, oder ein Lösungsmittel der obigen Formel (III), wie Aceton oder Methylisobutylketon.
Es wird angenommen, dass das oben angegebene Salz von Clavulansäure N, N'-Disisopropylethylendiamin eine neue Verbindung ist.
In einer Ausführungsform dieser Erfindung kann das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) als Aceton-Solvat verwendet werden. Aceton-Solvate haben in einigen Fällen, verglichen mit Salzen von Clavulansäure mit den Aminen selbst, vorteilhafte Stabilitätsund Reinheitscharakteristika. Derartige Solvate sind in der vorliegenden Erfindung besonders nützlich, da sie häufig als äusserst reine und stabile kristalline Verbindung isoliert werden können.
Demgemäss sieht die vorliegende Erfindung auch die Verwendung des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) in Form eines Aceton-Solvats vor. Während der Isolierung und/oder Trocknung kann etwas Aceton verlorengehen, da die Solvatation nicht sehr stark sein kann, die Menge an Aceton im Produkt ist jedoch nicht kritisch.
Das Aceton-Solvat kann gebildet werden, indem Clavulansäure mit dem Amin (II) in Anwesenheit von Aceton in Berührung gebracht wird. Allgemein kann eine Clavulansäure enthaltende Lösung mit zumindest dem gleichen Aceton-Volumen zusammen mit dem Amin (II)
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gemischt werden, wenn das Salz ausgefällt wird.
Das Amin (II) kann in Aceton gelöst und mit einer Lösung von Clavulansäure in einem organischen Lösungsmittel gemischt werden.
Vorteilhafte organische Lösungsmittel schliessen ein : Ethylacetat, Tetrahydrofuran, Methylethylketon, Methylisobutylketon und Mischungen derartiger Lösungsmittel, wobei Ethylacetat bevorzugt wird. Alternativ dazu kann eine wässerige Lösung des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II), erhalten durch Wasserextraktion, wie oben beschrieben, mit Aceton gemischt werden, wobei das Solvat gebildet wird. Geeignet kann eine konzentrierte wässerige Lösung des Salzes mit einem Aceton-Überschuss gemischt werden, um das Solvat zu bilden.
Die Umkristallisation des Salzes von Clavulansäure oder des Aceton-Solvats kann zur weiteren Verringerung der Konzentration von Verunreinigungen vorteilhaft sein. Ein zweckmässiges Lösungsmittel für die Umkristallisation ist wässeriges Aceton. Eine derartige Umkristallisation wird auf herkömmliche Weise durchgeführt, beispielsweise wird das Salz oder Solvat in Wasser gelöst, mit einer geringen Menge an Aceton behandelt, filtriert und dann mit grösseren Aceton-Volumina gegebenenfalls unter Rühren und/oder Kühlen behandelt, wobei das umkristallisierte Produkt erhalten wird.
In einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Clavulansäure oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder Esters hievon vor, welches Verfahren die Überführung des Salzes von Clavulansäure mit einem Amin der Formel (II) in Clavulansäure oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder einen pharmazeutisch annehmbaren Ester hievon umfasst.
Die pharmazeutisch annehmbaren Salze und Ester von Clavulansäure, welche durch die Verfahren dieser Erfindung hergestellt werden, schliessen jene ein, welche in der GB-A1 508 977 und l 508 978 beschrieben sind, die hier durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
Besonders geeignete, pharmazeutisch annehmbare Salze schliessen ein : die pharmazeutisch annehmbaren Alkali- und Erdalkalimetallsalze, beispielsweise die Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalze. Von diesen Salzen sind die Natrium und Kaliumsalze am besten geeignet, und das Kaliumsalz wird bevorzugt.
Geeignete Ester schliessen jene ein, die unter Bildung von Cla-
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vulansäure oder eines Salzes hievon durch chemische Verfahren, wie Hydrogenolyse, oder biologische Verfahren gespalten werden können.
Das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II), gegebenenfalls in Form seines Aceton-Solvats, kann beispielsweise durch Ionenersatz im Fall der freien Säure oder von Salzen oder durch Veresterung in Clavulansäure oder-ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder einen pharmazeutisch annehmbaren Ester hievon übergeführt werden.
Ein Ionenersatz kann unter Verwendung von Ionenaustauscherharzen durchgeführt werden, indem beispielsweise eine Lösung des Salzes durch ein Bett eines Kationenaustauscherharzes in Natrium-, Kalium- oder Calcium-Form geführt wird. Geeignete Kationenaustauscherharze schliessen Amberlite IR 120 und äquivalente Harze ein.
Alternativ dazu kann ein Ionenersatz durch das Umsetzen des protonierten Aminkations mit einer Salz-Vorläufer-Verbindung durchgeführt werden, die sein kann : eine Base, beispielsweise ein Carbonat, Bicarbonat oder Hydroxid eines pharmazeutisch annehmbaren Alkali- oder Erdalkalimetalls, oder ein Salz einer organischen Carbonsäure mit einem pharmazeutisch annehmbaren Kation, wie einem Alkali- oder Erdalkalimetall, beispielsweise ein Salz einer Alkansäure der Formel (IV) :
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worin R10 eine Alkyl-Gruppe mit beispielsweise 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, bedeutet.
Beispiele geeigneter Salze schliessen ein : die Acetat-, Propionatoder Ethylhexanoatsalze, wobei Kalium-2-ethylhexanoat und Natrium- 2-ethylhexanoat bevorzugt werden. Typischerweise kann das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) in Lösung mit einem Salz eines Alkalimetalls mit der Säure (IV) in Lösung oder Suspension in einem geeigneten Lösungsmittel umgesetzt werden, das beispielsweise ein organisches Lösungsmittel, Wasser oder eine Mischung von Wasser und einem organischen Lösungsmittel, wie Isopropanol, sein kann.
Geeignete Lösungen des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) und der Salz-Vorläufer-Verbindung können gemischt werden, und das pharmazeutisch annehmbare Salz wird kristallisieren gelassen. Geeignet kann die Reaktion bei einer Temperatur unter Umgebungstemperatur, z. B. 0 bis 15 C, z. B. 0 bis 10 C, zweckmässig 0 bis 0, 5 C, durchgeführt werden. Wenn das Salz von Clavulansäure mit dem Amin
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(II) in wässeriger Lösung gebildet wird, kann es geeignet durch das Mischen der wässerigen Lösung mit einem Aceton-Überschuss ausgefällt werden.
Geeignete Veresterungsverfahren schliessen ein : a) Umsetzen des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) mit einer Verbindung der Formel Q-R11, worin Q eine leicht verdrängbare Gruppe bedeutet, und R11 eine organische Gruppe darstellt ; b) Umsetzen des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) mit einem Alkohol oder Thiol in Anwesenheit eines Kondensationspromotors, wie Carbodiimid ; und c) Umsetzen des Salzes von Clavulansäure mit dem Amin (II) mit einer Diazo-Verbindung.
Die obigen Verfahren umfassen auch jene Aspekte, wobei das Salz von Clavulansäure mit dem Amin (II) zuerst in Clavulansäure oder ein anderes Salz hievon übergeführt wird, und anschliessend in den gewünschten Ester übergeführt wird. Weitere Einzelheiten von Veresterungsverfahren sind in der GB-A-1 508 977 und 1 508 978 geoffenbart. Die Verwendung der vorliegenden Erfindung ermöglicht es, dass Salze und Ester von Clavulansäure leichter in reiner Form erhalten werden als unter Durchführung der Verfahren der GB-A-1 508 977 und 1 543 563.
Nun wird die Erfindung anhand blosser Beispiele beschrieben.
Beispiel l :
Triethylentetramin wurde mit Clavulansäure in Lösung in THF gemischt, und es wurde eine rasche Kristallisation unter Bildung eines festen Salzes (blassgelber Feststoff) festgestellt.
B e i s pie 1 e 2 bis 4 :
Unreine nasse Lösungen von Clavulansäure in Ethylacetat (jeweils 1 1, 10, 14 g/ml, ca. 1 % Wasser), erhalten durch Extraktion einer 5. clavuligerus Fermentationsbrühe mit Ethylacetat und gewisse Vor-Reinigung durch lonenaustausch, wurden mit je 600 ml Aceton gemischt. Dann wurde zur Trennung der 1 1-Chargen dieser Lösung wunter Rühren ein Überschuss an reinem Ethylendiamin, N, N'- Diethylethylendiamin bzw. N, N'-Diisopropylethylendiamin zugesetzt, wobei die Menge jedes Amins einen Überschuss der Menge betrug, die zur Bildung eines Diammoniumsalzes mit der Clavulansäure notwendig war. Nach weiterem Rühren bildete sich ein Niederschlag des Sal-
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zes. Durch den Zusatz eines Aceton-Überschusses wurde eine weitere Kristall-Ausbeute erhalten.
Das ausgefällte Diammoniumsalz wurde jeweils abfiltriert und mit Aceton gewaschen.
Die Kristalle jedes dieser so gebildeten Diammoniumsalze wurden in Kaliumclavulanat übergeführt, indem das Salz in der minimalen Wassermenge gelöst wurde, gefolgt vom Zusatz einer Lösung eines Kalium-2-ethylhexanoat-Überschusses in Isopropylalkohol.
Nach weiterem Rühren wurde ein Kaliumclavulanat-Niederschlag gebildet und filtriert, mit Isopropylalkohol gewaschen und getrocknet.,