DE1146059B - Verfahren zur Anreicherung oder Isolierung von 6-Aminopenicillansaeure aus ihren waesserigen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Anreicherung oder Isolierung von 6-Aminopenicillansaeure aus ihren waesserigen Loesungen

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DE1146059B
DE1146059B DEB58845A DEB0058845A DE1146059B DE 1146059 B DE1146059 B DE 1146059B DE B58845 A DEB58845 A DE B58845A DE B0058845 A DEB0058845 A DE B0058845A DE 1146059 B DE1146059 B DE 1146059B
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    • C07D499/00Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
    • C07D499/21Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring with a nitrogen atom directly attached in position 6 and a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. an ester or nitrile radical, directly attached in position 2
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Description

  • Verfahren zur Anreicherung oder Isolierung von 6-Aminopenicillansäure aus ihren wässerigen Lösungen In der belgischen Patentschrift 569 728 ist zum ersten Mal die Darstellung von 6-Aminopenicillansäure beschrieben, diese neue Verbindung hinsichtlich ihrer chemischen Eigenschaften charakterisiert und ihre Acylierung zu wertvollen Antibiotica vom Penicillintyp aufgezeigt worden. Die in der belgischen Patentschrift beschriebenen Maßnahmen beruhen auf der Entdeckung, daß in Gärungsmaischen bzw. Fermentationsmedien eine neuartige Aminosäure vorkommt, welche die Bezeichnung 6-Aminopenicillansäure erhalten hat.
  • Um diese neue Verbindung aus dem Fermentationsmedium zu isolieren, ist in der belgischen Patentschrift eine Arbeitsweise vorgesehen, welche darin besteht, daß man die Flüssigkeit zunächst klärt und dann soweit als möglich im Vakuum einengt. Durch Einstellen des pH-Wertes auf etwa 3 werden bei der Fermentation gebildete säureunbeständige Penicilline zersetzt und die ausgefällten Bestandteile abgetrennt. In der sauren Lösung dann noch vorhandene Reste an Penicillinen werden beispielsweise mittels Butylacetat daraus extrahiert. Die wässerige Phase wird nach der Neutralisation und nochmaligen Abtrennung ausgeschiedener fester Bestandteile schließlich mittels fester Ionenaustauscher behandelt, wobei die 6-Aminopenicillansäure vom Ionenaustauschermaterial absorbiert und durch Eluieren mittels einer 0,05n-Salzsäure wiedergewonnen wird. Durch Aufkonzentrieren dieses Eluates und Zusetzen von konzentrierter Salzsäure kann die 6-Aminopenicillansäure in kristallisierter Form erhalten werden. Wie die praktische Erfahrung gezeigt hat, beträgt die Ausbeute an 6-Aminopenicillansäure mit einem Reinheitsgrad von etwa 80 °/o aber höchstens 25 °/o. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß dieses Verfahren zur Isolierung der gewünschten 6-Aminopenicillansäure nur diskontinuierlich durchgeführt werden kann, wodurch sich Schwierigkeiten bei der kommerziellen Herstellung von 6-Aminopenicillansäure ergeben.
  • Es wurde nun eine verbesserte Arbeitsweise zur Anreicherung oder Isolierung von 6-Aminopenicillansäure aus ihren wässerigen Lösungen gefunden, welche es ermöglicht, die Ausbeute an dieser Säure wesentlich zu erhöhen, wobei der weitere Vorteil besteht, daß sie sich ohne weiteres auch kontinuierlich durchführen läßt und daher die kommerzielle Verarbeitung von Gärungsmaischen sehr vereinfacht.
  • Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine wässerige Lösung von 6-Aminopenicillansäure bei einem pg-Wert von 1 bis 3 mit einem kleineren Volumen eines im wesentlichen mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels extrahiert wird, in welchem 0,5 bis 100/" auf das Gewicht der wässerigen Lösung bezogen, einer oder mehrerer Verbindungen der allgemeinen Formel (RS03)xM gelöst sind, in welcher Formel R ein Kohlenwasserstoffrest mit einem Molekulargewicht von etwa 340 bis 510, M ein Wasserstoffatom oder ein Alkali- oder Erdalkalimetallatom und x die Wertigkeit von M oder eines M-Gemisches ist, wodurch die Phase des organischen Lösungsmittels abgetrennt und mit einem geringeren Volumen Wasser bei einem pH-Wert von etwa 5 bis 8 extrahiert wird, und daß gegebenenfalls der wässerige Extrakt entweder eingeengt und die 6-Aminopenicillansäure durch Ansäuern ausgefällt oder nochmals mit einem organischenLösungsmittel unter Zusatz der vorstehend definierten Verbindungen xetrahiert wird, worauf aus der organischen Schicht entweder durch Einstellen auf einen pH-Wert von 3,5 bis 5,5 direkt oder aus einem wässerigen Extrakt derselben durch Ansäuern die 6-Aminopenicillansäure ausgefällt wird.
  • Bevorzugte Verbindungen,welche in dem organischen Lösungsmittel gelöst werden, sind die Petroleumsulfonate und Gemische derselben von der allgemeinen Formel (C.H2n-1oSOa)xM in welcher n eine ganze Zahl zwischen 25 und 32 ist und x sowie M die gleiche Bedeutung, wie vorstehen angegeben,- haben.
  • Besonders bevorzugt sind weiterhin Verbindungen mit einem Molekulargewicht von etwa: 490 bis 510 mit der allgemeinen Formel RSO,Na in welcher R einen einwertigen, ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 28 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet.
  • Die Menge der in der Lösungsmittel-Extraktionsstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Petroleumsulfonate beläuft sich auf 0,5 bis 10°/a, vorzugsweise 1 bis 501", bezogen auf das Gewicht der wässerigen Lösung, aus welcher die 6-Aminopenicillansäure extrahiert werden soll. Petroleumsulfonte sind im Handel in der Form von Gemischen erhältlich, die im wesentlichen aus etwa 62 °/o Petroleumnatriumsulfonat, 33 °/o Mineralöl und 5 °/o Wasser bestehen.
  • Geeignete organische Lösungsmittel für die Durchführung der Extraktionsbehandlung sind Alkanole mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie n- und Isoamylalkohol, Alkylcarbonsäurealkylester und Dialkylketone mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen; wie Butylacetat oder n-Amylacetat bzw. Äthylisopropylketon oder Äthyltert-butylketon, und Dialkyläther mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen je Alkylgruppe, wie Diisopropyläther und Diamyläther. Besonders geeignet für die Zwecke der Erfindung sind n-Butanol und Methylisobutylketon.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die bei der Extraktion erhaltene Phase des organischen Lösungsmittels mit einem geringeren Volumen, z. B. 1/5 Volumen, Wasser bei einem pH-Wert von etwa 5 bis 8, vorzugsweise etwa 6,5 bis 7,0 extrahiert, wodurch man eine konzentrierte wässerige Lösung von 6-Aminopenicillansäure erhält, die dann aus dieser konzentrierten wässerigen Lösung nach an sich bekannten Methoden, wie sie beispielsweise in dem nachstehenden Beispiel 2 beschrieben sind, ausgefällt werden kann.
  • Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung- wird 6-Aminopenicillansäure direkt aus der Phase des organischen Lösungsmittels ausgefällt, und zwar durch Einstellen dieser Phase auf einen pH-Wert von etwa 3,5 bis 5,5 vorzugsweise etwa 4,0 bis 4,5, mittels eines Zusatzes von Kationen; welche sich an das Petroleumsulfonat binden. Diese Einstellung des pH-Wertes erfolgt zweckmäßig durch den Zusatz eines geringeren Anteils einer wässerigen Lösung eines Alkalimetallhydroxyds, oder Erdalkalimetallhydroxyds, z. B. Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Bariumhydroxyd oder Calciumhydroxyd oder aber eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzes einer niederen aliphatischen Carbonsäure, z. B. Kalium-äthylhexoat.
  • Die Menge der 6-Aminopenicillansäure, welche in der ungereinigten Ausfällung oder in einer Rohlösung enthalten ist, kann indirekt gemessen werden, und zwar durch ein Verfahren, bei welchem die in der Lösung oder der Ausfällung enthaltene 6-Aminopenicillansäure unter genormten Bedingungen mit Phenoxyacetylchlorid zu Phenoxymethylpenicillin (Penicillin V) umgesetzt wird. Die so erhaltene Verbindung wird dann bezüglich ihrer Wirksamkeit als Antibioticum mit Penicillin V verglichen. Die Genauigkeit des biologischen Testes wird verbessert, wenn vorher alle Penicilline, die gleichzeitig mit der 6-Aminopenicillansäure bei der Fermentation gebildet wurden, aus der ungereinigten Ausfällung oder der Rohlösung entfernt werden entweder durch Extraktion der wässerigen Testlösung bei einem pH-Wert von 2 bis 3 mit 1/s Volumen Butanol oder, zweckmäßiger, indem man die Testlösung etwa 1/2 Stunde lang auf einem pH-Wert von 2 bis 2,5 hält, nach welcher Zeit alle säureunbeständigen Penicilline zersetzt sind.
  • Bei der Durchführung dieses »Biotestes« wird ein bestimmter aliquoter Teil (10 ml) der Testlösung durch einen Zusatz von festem Natriumbicarbonat im Überschuß alkalisch gemacht und dann in Eis gekühlt; worauf ein bestimmtes Volumen Phenoxyacetylchlorid enthaltendes Aceton hinzugesetzt wird. Die Menge an Phenoxyacetylchlorid beläuft sich gewöhnlich auf 0,2 ml je Reagenzglas. Das Reaktionsgemisch wird 15 bis 20 Minuten lang in Eis geschüttelt und dann' finit 1/2 Volumen Äther extrahiert. Die so extrahierte wässerige Lösung wird dann gegen eine Norm von Penicillin G oder Penicillin V getestet.
  • 1 mg 6-Aminopenicillansäure mit einem Reinheits,-grad von 1000/, entspricht dabei 2752 Penicillineiri-' heiten. Die antibiotische Wirksamkeit der 6-Aminö-` penicillansäure wird daher in solchen Penicillineinheiheiten ausgedrückt, und bei Kenntnis des Trockengewichtes einer Testflüssigkeit kann daraus der Gehalt an 6-Aminopenicillansäure berechnet werden. Die im Biotest gemessene antibiotische Wirksamkeit ist daher auch ein Maßstab für den Reinheitsgrad der hergestellten 6-Aminopenicillansäure.
  • In den nachstehenden Beispielen ist das »Petroleumnatriumsulfonatgemisch I« ein im Handel erhältliches Gemisch mit einer Furolviskosität von etwa 175, däs sich aus 62 Gewichtsprozent Petroleumnatriumsulfonaten mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 490 bis 510 von der allgemeinen Formel RS03Na in welcher R ein ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit etwa 28 bis 31 Kohlenstoffatomen ist, 33 Gewio'hts= Prozent Mineralöl und 5 Gewichtsprozent Wasser"tt# sammensetzt.
  • »Petroleumnatriumsulfonatgemisch II« hat eine Ftirolviskosität von etwa 125 und enthält 62 Gewichts-Prozent Petroleumnatriumsulfonate mit einem durch= schnittlichen Molekulargewicht von 440 bis 47'0 vbi der allgemeinen Formel RS03Na in welcher R ein ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 25 bis 28 Kohlenstoffatomen ist, sowie 3f'Grewichtsprozent Mineralöl und 5 Gewichtsprozent'yV'ässer. Beispiel 1 Eine Gärungsmaische wurde gekühlt, mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt, mit 0,50[" aktiver Kohle gemischt und filtriert. Man erhielt 101 einer wässerigen Lösung, welche 400 y/ml (durch Biotest bestimmt) 6-Aminopenicillansäure enthielt. Diese Lösung (p$ = 2) wurde im Gegenstrom in zwei Stufen mit einem Lösungsmittelgemisch (mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt), welches 51 feüchtes n-Butanol und 800 g des »Petroleumnatriumsulfo= natgemisches I« enthielt, extrahiert. Der Butanolcktrakt, welcher 700 y/ml 6-Aminopenicillansäure -eint= hielt, wurde mitNatronlauge auf einenpH-Wert von 6,5 eingestellt und im Gegenstrom in zwei Stufen bei p$ = 6,5 mit 1000 ml Wasser extrahiert. Der dabei anfallende Extrakt war eine konzentrierte wässerige Lösung, welche 3000 y/ml 6-Aminopenicillansäure (durch Biotest bestimmt) enthielt. Die Butanolphase kann wiedergewonnen und bei weiteren Extraktionsstufen wieder verwendet werden.
  • Wenn das bei dem vorstehenden Verfahren als Lösungsmittel verwendete n-Butanol durch Methylisobutylketon, Butylacetat oder Diisopropyläther ersetzt wurde, erhielt man praktisch die gleiche Konzentration an 6-Aminopenicillansäure. Die Verwendung von Ammoniumhydroxyd, Calciumhydroxyd oder Natriumbicarbonat an Stelle von Natriumhydroxyd in dem vorbeschriebenen Verfahren ergab praktisch die gleichen Resultate. Beispiel 2 Feste, rohe 6-Aminopenicillansäure erhielt man aus ihren konzentrierten, wässerigen Lösungen durch die folgenden Verfahren: A. 1 1 der konzentrierten wässerigen Lösung mit einem Gehalt von 3 g 6-Aminopenicillansäure pro Liter aus dem Verfahren nach Beispiel l wurde bei einem pH-Wert von 2 mit 300 ml n-Butanol, welches 50 g des »Petroleumnatriumsulfonatgemisches I« enthielt (31g Petroleumnatriumsulfonat, entsprechend 3,1 Gewichtsprozent der wässerigen Lösung), extrahiert. Der dabei anfallende Butanolextrakt wurde- auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt und gerührt, wobei 1,5 g 6-Aminopenicillansäure (800 y/mg, durch Biotest bestimmt) ausgefällt und abfiltriert wurden. Die Ausbeute an 6-Aminopenicillansäure beträgt also 50 °/o.
  • B. 1 1 der gleichen konzentrierten wässerigen Lösung aus dem Verfahren des Beispiels 1 wurde auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und mit einem Gemisch (p$ = 2) aus 500 ml n-Butanol und 80 g des »Petroleumnatriumsulfonatgemisches I« extrahiert. Der Butanolextrakt wurde dann auf einen pH-Wert von 7 eingestellt und mit 50 ml Wasser extrahiert. Der dabei erhaltene wässerige Extrakt wurde auf einen pH-Wert von 4 eingestellt und 2 Stunden lang gerührt, wobei Kristalle von 6-Aminopenicillansäure ausgefällt und durch Filtrieren aufgesammelt wurden. Es wurden so 1 g 6-Aminopenicillansäure mit einer Aktivität entsprechend 700 y/mg (durch Biotest bestimmt) erhalten, was eine Ausbeute von 33 °/o bedeutet.
  • C. 1 1 der gleichen konzentrierten wässerigen Lösung aus dem Verfahren des Beispiels 1 wurde unter Vakuum bei 30° C auf 100 ml konzentriert und mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 4 angesäuert, worauf 3,0 g 6-Aminopenicillansäure mit einer Aktivität entsprechend 500 y/mg (durch Biotest bestimmt) ausgefällt und durch Abfiltrieren aufgesammelt wurden. Die Ausbeute betrug demnach 100 %.
  • Beim Umkristallisieren von 6-Aminopenicillansäure wurden die noch flüchtiges organisches Lösungsmittel enthaltenden Rohkristalle mit einer ausreichenden Menge Wasser zu einer dicken Schlämme gemischt. Das Gemisch wurde mit konzentrierter Natronlauge neutralisiert (pn = 6,8 bis 7,0). Das neutrale Gemisch wurde sodann gerade mit so viel Wasser verdünnt, wie zum Auflösen der noch vorhandenen festen Bestandteile notwendig war. Das Gesamtvolumen der Lösung wurde je 100 g geschätzten Trockengewichts der 6-Aminopenicillansäure auf nicht mehr als 1 1 gehalten, um eine maximale Ausbeute des Produktes zu erhalten. Zu der Lösung wurde aktivierte Knochenkohle hinzugesetzt, und zwar 1,6 g/1, worauf das Gemisch 10 bis 20 Minuten lang gerührt und dann filtriert wurde. Das klare Filtrat wurde mit konzentrierter Salzsäure langsam bis zu eienm pH-Wert von 4,3 bis 4,5 angesäuert, wobei Kristalle ausgefällt wurden. Das saure Gemisch wurde 1/z Stunde lang in der Kälte gerührt, worauf die Kristalle der 6-Aminopenicillansäure abfiltriert wurden. Die Kristalle wurden zunächst mit einer kleinen Menge leicht angesäuerten Wassers gewaschen, dann mit einer kleinen Menge Aceton behandelt und schließlich bei Zimmerthemperatur unter Vakuum mehrere Stunden lang getrocknet.
  • Die so gereinigten Kristalle der 6-Aminopenicillansäure waren weiß oder hell lohfarben, sie hatten eine Aktivität entsprechend 1000 y/mg (durch Biotest bestimmt) und schmolzen bei 209 bis 210° C. Die Ausbeute an aktiver 6-Aminopenicillansäure in der Form des unkristallisierten Niederschlages aus Rohkristallen belief sich in der Regel über 90 %.
  • Beispiel 3 Eine 6-Aminopenicillansäure enthaltende Gärungsmaische wurde gekühlt und filtriert, wodurch man 101 gefilterte Maische erhielt. Diese Lösung wurde mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2 angesäuert und im Gegenstrom in zwei Stufen mit einem mittels Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellten Gemisch aus 51 feuchtem n-Butanol und 800 g des »PetroleumnatriumsulfonatgemischesINextrahiert.Der Butanolextrakt wurde mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt und im Gegenstrom in zwei Stufen mit 1000 ml Wasser extrahiert. Der dabei anfallende Extrakt war eine konzentrierte wässerige Lösung von 6-Aminopenicillansäure. Die das Sulfonat enthaltende Butanolphase kann wiedergewonnen und bei den folgenden Extraktionsstufen erneut verwendet werden.
  • Wurde das in dem vorstehenden Verfahren als Lösungsmittel verwendeten n-Butanol durch Methylisobutylketon, Butylacetat, Chloroform oder Diisopropyläther ersetzt, dann erhielt man praktisch die gleiche Konzentration an 6-Aminopenicillansäure. Die Verwendung von Ammoniumhydroxyd oder Natriumbicarbonat an Stelle von Natriumhydroxyd ergab im wesentlichen die gleichen Resultate. Beispiel 4 500 ml einer filtrierten Maische mir einer Aktivität, entsprechend 290 y 6-Aminopenicillansäure je ml (durch Biotest festgestellt), wurden auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und mit einem Gemisch aus 125 ml n-Butanol und 25 g des »Petroleumnatriumsulfonatgemisches II« (15,5 g Petroleumnatriumsulfonat, entsprechend 3,1 Gewichtsprozent der Maische) extrahiert, wobei die Extraktionsflüssigkeit mit Schwefelsäure vorher auf einen pH-Wert von 2 eingestellt worden war. Man fand, daß die extrahierte wässerige Maische nur noch eine Aktivität entsprechend 160y/mg hatte. Der Butanolextrakt (110 ml mit einer Aktivität entsprechend 800 y/ml) wurde mit Natronlauge auf einen pn-Wert von 6,8 eingestellt und dann mit 25 ml Wasser extrahiert. Der wässerige Extrakt hatte eine Aktivität entsprechend 2300 y/ml 6-Aminopenicillansäure.
  • Bei ähnlichen Versuchen wurden in der Ansäuerungsstufe andere Mineralsäuren und in der zweiten px-Einstellungsstufe andere Basen, z. B. Calciumhydroxyd, Natriumbicarbonat, Kaliumhydroxyd und Ammoniumhydroxyd, verwendet, wobei man gleiche Resultate erhielt. In gleicher Weise haben Versuche dargelegt, daß bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren auch andere Lösungsmittel, z. B. Methylisobutylketon, Butylacetat und Diisopropyläther, mit praktisch den gleichen Ergebnissen verwendet werden können. Beispiel 5 1135,51 einer filtrierten Maische mit einer Aktivität entsprechend 375 y/ml (durch Biotest festgestellt) wurden mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und dami im Gegenstrom mit einem Gemisch aus 33,81 feuchtem n-Butanol und 23 kg des »Petroleumnatriumsulfonatgemisches I« (1,25 0/0 Petroleumnatriumsulfonat, auf das Gewicht der Maische bezogen) extrahiert, welches vorher mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt worden war. Die extrahierte wässerige Maische enthielt nur noch 130 y/ml 6-Aminopenicillansäure (durch Biotest bestimmt), während der Butanolextrakt eine Aktivität entsprechend 640 y/ml hatte. Der letztere (270,91) wurde mit 39,21 Wasser gemischt, und das Gemisch wurde mit 1250 ml einer 500/0igen Natronlauge auf einen pH-Wert von 6,8 eingestellt. Das resulrierende Gemisch wurde in eine Butanolphase mit einer Aktivität entsprechend 230 y/ml und eine angereicherte wässerige Phase (41,61) mit einer Aktivität entsprechend 2600 y/ml aufgetrennt. Die angereicherte wässerigeLösung der 6-Aminopenicillansäure kann nach den in Beispiel 2 erläuterten Methoden zwecks Gewinnung von kristallisierter 6-Aminopenicillansäure weiterverarbeitet werden, oder sie kann direkt zur Erzeugung von Phenoxymethylpenicillin verwendet werden. Beispiel 6 Ein 500-ml-Anteil einer filtrierten Maische mit einer Aktivität entsprechend 300 y/ml (durch Biotest bestimmt) 6-Aminopenicillansäure wurde mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und im Gegenstrom in drei Stufen mit einem Gemisch aus 125 ml Methylisobutylketon und 18 g des Petroleumnatriumsulfonatgemisches I (11,2 g Petroleumnatriumsulfonat, entsprechend 2,20/0. auf das Gewicht der Maische bezogen) extrahiert, wobei die Lösung vorher mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt worden war. Der Lösungsmittelextrakt (etwa 120 ml) wurde mit einer wässerigen Lösung von Natriumbicarbonat auf einen pH-Wert von 6,8 eingestellt und mit 25 ml Wasser extrahiert. Dieser wässerige Extrakt hatte eine Aktivität entsprechend über 2000 y/ml 6-Aminopenicillansäure. Beispiel 7 Ein 500-ml-Anteil einer filtrierten Maische mit einer Aktivität entsprechend 290 y/ml (durch Biotest festgestellt) 6-Aminopenicillansäure wurde auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und mit einem Gemisch aus 125 ml n-Butanol und 10 g des »Petroleumnatriumsulfonatgemisches I« (6,2 g Petroleumnatriumsulfonat, entsprechend 1,2°/0, auf das Gewicht der Maische bezogen) extrahiert, wobei die Lösung vorher mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt worden war. Die extrahierte wässerige Maische hatte nur noch eine Aktivität entsprechend 190 y/ml. Der Butanolextrakt (107 ml mit einer Aktivität entsprechend 800 y/ml) wurde mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 6,8 eingestellt und dann mit 25 ml Wasser extrahiert. Der so erhaltene wässerige Extrakt hatte eine Aktivität entsprechend 2000 y/ml 6-Aminopenicillan säure.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Anreicherung oder Isolierung von 6-Aminopenicillansäure aus ihren wässerigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine wässerige Lösung von 6-Aminopenicillansäure bei einem pH-Wert von 1 bis 3 mit einem kleineren Volumen eines im wesentlichen mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels extrahiert wird, in welchem 0,5 bis 10°/0, auf das Gewicht der wässerigen Lösung bezogen, einer oder mehrerer Verbindungen der allgemeinen Formel (RS03)xM gelöst sind, in welcher Formel R ein Kohlenwasserstoffrest mit einem Molekulargewicht von etwa 340 bis 510, M ein Wasserstoffatom oder ein Alkali- oder Erdalkallmetallatom und x die Wertigkeit von M oder eines M-Gemisches ist worauf die Phase des organischen Lösungsmittels abgetrennt und mit einem geringeren Volumen Wasser bei einem pH-Wert von etwa 5 bis 8 extrahiert wird, und daß gegebenenfalls der wässerige Extrakt entweder eingeengt und die 6-Ao,,' penicillansäure durch Ansäuern ausgefällt oder nochmals mit einem organischen Lösungs4@@ unter Zusatz der vorstehend definierten Verbindungen extrahiert wird, worauf aus der organischen Schicht entweder durch Einstellen auf eine pH-Wert von 3,5 bis 5,5 direkt oder aus einem wässerigen Extrakt derselben durch Ansäuern die 6-Aminopenicillansäure ausgefällt wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel , ein Alkanol mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, ein Alkylcarbonsäurealkylester oder ein Dialkylketon "mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, wobei jede Alkyl gruppe im Ester bzw. Keton 1 bis 6 Kohlenstoff atome enthält.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische.Lösungsmittel eia Dialkyläther mit je 3 bis 6 Kohlenstoffatomen je Alkylgruppe ist.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel entweder n-Butanol oder Methylisobutylketon ist.
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem organischen Lösungsmittel ein Petroleumsulfonat gelöst ist, das Verbindungen der allgemeinen Formel (C"Han-ioSOs)xM enthält, in welcher Formel n eine ganze Zahl zwischen 25 und 32 bedeutet und x sowie M die gleiche Bedeutung haben wie im Anspruch 1. In Betracht gezogene Druckschriften: Bekanntgemachte Unterlagen des Belgischen Patents Nr. 569 728.
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