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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Katalysators, der einen porösen
Träger
und ein darauf abgeschiedenes katalytisch aktives Metall umfasst.
Das Verfahren beinhaltet die stromlose Abscheidung des aktiven Metalls auf
dem Träger.
Die Erfindung betrifft auch einen Katalysator, der durch das Verfahren
erhältlich
ist, und ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid.
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Katalysatoren,
die aus einem porösen
Träger und
einem darauf abgeschiedenen katalytisch aktiven Metall hergestellt
sind, werden in zalreichen chemischen Verfahren verwendet. Ein poröser Träger bringt
den Vorteil mit sich, dass eine hohe spezifische Oberfläche und
eine wirksame Verwendung des aktiven Metalls erreicht wird. Ein
solcher Katalysator kann beispielsweise für die Hydrierung von alkylierten
Anthrachinonen beim Anthrachinonverfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
oder zur Herstellung von Wasserstoffperoxid durch direkte Reaktion zwischen
Wasserstoff und Sauerstoff verwendet werden.
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Beim
Anthrachinonverfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid werden
alkylierte Anthrachinone, die in geeigneten organischen Lösungsmitteln, einer
so genannten Arbeitslösung,
gelöst
sind, in Gegenwart eines Katalysators mit Wasserstoff behandelt,
wodurch sich die entsprechenden Hydrochinone bilden. Die Hydrochinone
werden dann mit Sauerstoff (üblicherweise
Luft) zu Chinonen bei gleichzeitiger Bildung von Wasserstoffperoxid
oxidiert, das mit Wasser extrahiert wird, während die Chinone mit der Arbeitslösung zum
Hydrierschritt zurück
gebracht werden.
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Die
Hydrierung ist der wichtigste Schritt bei der modernen Wasserstoffperoxidherstellung
und verschiedene Verfahren zur effizienten Durchführung dieses
Schritts werden in der Literatur beschrieben. Beispielsweise offenbart
US Patent 3,009,782 die Verwendung eines Festbetts von Katalysatorteilchen, offenbaren
die US Patente 4,552,748 und 5,063,043 die Verwendung eines monolithischen
Festbettkatalysators und offenbart US Patent 5,071,634 die Verwendung
eines mit Katalysator beschichteten statischen Mischers.
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In
den meisten Fällen
sind die katalytisch aktiven Metalle Edelmetalle, wie Platin oder
Palladium. Die Katalysatoren werden normalerweise hergestellt, indem
ein poröser
Träger
mit einer Lösung
eines Salzes des Metalls imprägniert
und dann der imprägnierte
Träger
mit einem Reduktionsmittel, wie Wasserstoffgas, behandelt wird.
Solche Verfahren werden beispielsweise in
US 4,521,531 ,
US 4,240,933 und
GB 933979 beschrieben. Auch wenn die
Effektivität von
Katalysatoren nach dem Stand der Technik normalerweise annehmbar
ist, besteht ständig
ein Bedarf an Katalysatoren mit verbesserter Aktivität. Da chemische
Verfahren, wie die Wasserstoffperoxidherstellung, in großem Maßstab durchgeführt werden,
kann selbst eine kleine Verbesserung der Katalysatoraktivität entscheidend
für die Ökonomie
des Verfahrens sein.
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Viele
Metalle können
auf verschiedenen Oberflächen
durch stromlose oder autokatalytische Abscheidung abgeschieden werden,
die beispielsweise in W. Goldie, „Metallic Coating of Plastic", Electrochemical
Publications Ltd., 1969, S. 39–52,
55–58, 99–110; F.
A. Lowenheim, „Modern
Electroplating", John
Wiliey & Sons,
Inc., 1974, S. 710–711,
738–745; und
J. L Vossen, W. Kern, „Thin
Film Processes", Academic
Press, 1978, S. 212–221,
beschrieben wird.
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J.
R. Kosak (DuPont), „A
Novel Fixed Bed Catalyst for the Direct Combination of H2 and O2 to H2O2", Chem. Ind. (Dekker),
1995, Bd. 62, S. 115–125,
Catalysis of Organic Reactions, beschreibt die Herstellung eines
Katalysators durch stromlose Abscheidung von Palladium auf einem
Grundmetallträger.
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EP-A-0
009 802 offenbart einen Palladium/Siliciumdioxid-Hydrierkatalysator,
der auch eine geringer Menge eines Metallzusatzstoffs umfasst. Der
Metallzusatzstoff scheidet sich auf dem Siliciumdioxidträger ab und
dient als Basis für
die nachfolgend abgeschiedene Palladiumverbindung, die später zu Palladiummetall
reduziert wird.
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Die
vorliegende Erfindung beabsichtigt, das Problem der Bereitstellung
eines verbesserten Katalysators, der einen porösen Träger und ein darauf abgeschiedenes
katalytisch aktives Metall umfasst, zu lösen. Es ist auch eine Aufgabe
der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
bereitzustellen. Gemäß der Erfindung wurde überraschenderweise
festgestellt, dass sich die Aktivität eines Metallkatalysators
auf einem porösen
Träger
merklich erhöhht,
wenn das katalytisch aktive Metall darauf durch stromlose Abscheidung abgeschieden
wird.
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Stromlose
Abscheidung bezieht sich auf Verfahren der Abscheidung von Metallen
auf katalytischen Oberflächen
durch die Einwirkung eines chemischen Reduktionsmittels in einer
Lösung,
um die Metallionen zum Metall zu reduzieren, d. h. autokatalytische
Abscheidung.
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Somit
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Katalysators,
der einen porösen Träger und
ein darauf abgeschiedenes katalytisch aktives Metall umfasst, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verfahren die Schritte umfasst Aktivieren des
porösen
Trägers,
um einen Katalysator für
stromlose Abscheidung zu absorbieren, wobei das Aktivieren die Schritte
umfasst erst Behandeln des porösen Trägers mit
einer Lösung
eines Sensibilisators, der als Reduktionsmittel wirken kann, und
dann mit einer Lösung
eines Salzes des Katalysators für
stromlose Abscheidung, und dann Behandeln des aktivierten Trägers mit
einer Lösung
eines Salzes des katalytisch aktiven Metalls und einem Reduktionsmittel,
um stromlose Abscheidung des katalytisch aktiven Metalls auf dem
Träger
zu erreichen. Also erscheinen ein Salz des katalytisch aktiven Metalls
und ein Reduktionsmittel während
der Abscheidung in derselben Lösung.
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Das
katalytisch aktive Metall kann beispielsweise jedes von Nickel,
Palladium, Platin, Rhodium, Ruthenium, Gold, Silber oder Gemischen
davon sein. Bevorzugte Metalle sind Nickel, Palladium, Platin und Gold,
wovon Palladium oder Gemische, umfassend mindestens 50 Gew.-% Palladium
besonders bevorzugt sind. Jedes wasserlösliche Salz des katalytisch aktiven
Metalls kann verwendet werden. Beispiele für verwendbare Salze sind Chloride
und Nitrate, wie PdCl2, (NH3)4PdCl2, H2PtCl6 und Pd(NO3)2.
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Der
poröse
Träger
kann in Form von diskreten Teilchen oder Fasertuch sein oder, was
besonders bevorzugt ist, kann in Form einer monolithischen Struktur
angeordnet sein, die beispielsweise im Wesentlichen parallele Kanäle, die
mit dem Träger
beschichtet sind, oder einen statischen Mischer bilden kann. Eine
monolithische Struktur kann aus dem porösen Träger als solchem oder aus einem
anderen Material hergestellt sein, wie keramische, metallische oder
polymere Materialien oder Glas, das mit einem porösen Träger beschichtet
wurde. Geeignete Materialien für
einen porösen
Träger
können
beispielsweise Siliciumdioxid, Silicat, Aluminiumoxid, Kohlenstoff, Aluminiumsilicat,
wie Zeolith, Carbonate von Erdalkalimetallen, wie Magnesium, Calcium,
Barium oder Strontium, Oxide von Magnesium, Aluminium, Titan oder
Zirconium, oder Carbide von Magnesium, Silicium, Aluminium, Titan
oder Zirconium sein. Siliciumdioxid und Aluminiumoxid sind besonders
bevorzugt. Vorzugsweise weist der Träger eine spezifische Oberfläche von
0,3 bis 500 m2/g, am stärksten bevorzugt 1 bis 200
m2/g, besonders von 10 bis 100 m2/g auf.
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Das
Reduktionsmittel kann beispielsweise ein beliebiges aus Ameisensäure, Formaldehyd,
Hydrazin, Salzen von Hypophosphit oder Borhydrid, oder Derivaten
davon, oder ein reduzierendes Gas, wie Wasserstoff, sein. Bevorzugte
Reduktionsmittel sind Salze von Hypophosphit, insbesondere Alkalimetallsalze,
wie Natriumhypophosphit.
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Die
Lösung
des Salzes des katalytisch aktiven Metalls enthält vorzugsweise auch zusätzliche Substanzen,
wie Stabilisatoren, insbesondere Komplexiermittel, wie Ammoniak
oder Derivate davon, wie Ammoniumchlorid, EDTA, DTPA oder Gemische davon,
wovon Ammoniak und Ammoniumchlorid besonders bevorzugt sind. Es
ist von Vorteil, wenn die Lösung
eine ausreichende Menge an Stabilisatoren enthält, um das spontane Ausfällen des
katalytisch aktiven Metalls zu vermeiden.
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Die
Behandlung kann durchgeführt
werden, indem der poröse
Träger
mit einer Lösung,
die das Salz des katalytisch aktiven Metalls, das Reduktionsmittel
und jegliche andere optionale Bestandteile, wie Stabilisatoren,
enthält,
kontaktiert wird, beispielsweise durch Eintauchen des Trägers in
die Lösung
oder Pumpen der Lösung
durch einen Körper
eines Trägers
für eine
Zeitdauer, die ausreicht, um die stromlose Abscheidung einer gewünschten
Menge des Metalls darauf zu erreichen, die normalerweise 0,1 bis
10 g katalytisch aktives Metall pro 100 g Träger beträgt. Normalerweise beträgt eine
geeignete Kontaktdauer 30 Sekunden bis 2 Stunden, vorzugsweise 1
bis 60 Minuten. Eine längere
Kontaktdauer ist nicht schädlich,
bringt aber keine wesentlichen Vorteile mit sich. Die Temperatur
ist nicht kritisch und kann beispielsweise vom Gefrierpunkt bis
zum Siedepunkt der Lösung,
vorzugsweise 5 bis 70 °C
betragen. Die Konzentration der Lösung ist nicht kritisch und
kann beispielsweise 0,0001 g katalytisch aktives Metall/Liter Lösung bis
zur Sättigung,
beispielsweise bis zu 50 g Metall/Liter oder mehr betragen. Die
Menge an Reduktionsmittel ist geeigneterweise ausreichend, um im
Wesentlichen alles katalytisch aktive Metall auf dem Träger abzuscheiden.
Vorzugsweise wird das Reduktionsmittel in stöchiometrischem Überschuss zugegeben
und die Lösung
in Kontakt mit dem Träger kann
beispielsweise bis zu 100 g/l oder mehr an Reduktionsmittel enthalten,
auch wenn es bevorzugt wird, die Konzentration unter 50 g/l zu halten,
um spontanes Ausfällen
des katalytisch aktiven Metalls in der Lösung zu vermeiden. Es kann
angemessen sein, für
gute Durchmischung zu sorgen, beispielsweise mit einem mechanischen
Rührer,
indem für eine
erwirkte Zirkulation der Lösung
gesorgt wird oder indem Gas, z. B. Stickstoff oder ein anderes Inertgas,
durch die Lösung
geblasen wird, was auch den Vorteil der Entfernung von Sauerstoff
aus der Lösung
mit sich bringt. Es ist auch möglich,
die Lösung wieder
zu verwenden und lediglich Nachfüllmengen des
Reduktionsmittels und des Salzes des katalytisch aktiven Metalls
zuzugeben.
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Eine
bevorzugte Vorgehensweise umfasst die Schritte zuerst Kontaktieren
des porösen
Trägers mit
einer Lösung,
die das Salz des katalytisch aktiven Metalls enthält, dann
Zugeben des Reduktionsmittels zu der Lösung und schließlich in
Kontakt Halten des Trägers
mit der Lösung
für eine
Zeitdauer, die ausreicht, um stromlose Abscheidung einer gewünschten
Menge des Metalls zu erreichen. Eine weitere bevorzugte Vorgehensweise
umfasst die Schritte zuerst Kontaktieren des porösen Trägers mit dem Reduktionsmittel,
vorzugsweise in einer wässrigen
Lösung, die
gegebenenfalls eine oder mehrere der vorstehend erwähnten zusätzlichen
Substanzen, wie Stabilisatoren, enthält, dann Zugeben einer Lösung, die das
Salz des katalytisch aktiven Metalls enthält, und schließlich in
Kontakt Halten des Trägers
mit der Lösung
für eine
Zeitdauer, die ausreicht, um stromlose Abscheidung einer gewünschten
Menge des Metalls zu erreichen. Noch eine weitere bevorzugte Vorgehensweise
umfasst die Schritte Kontaktieren des porösen Trägers mit einer Lösung, die
bereits sowohl das Salz des katalytisch aktiven Metalls als auch
das Reduktionsmittel enthält,
und schließlich
in Kontakt Halten des Trägers
mit der Lösung
für eine
Zeitdauer, die ausreicht, um stromlose Abscheidung einer gewünschten
Menge des Metalls zu erreichen.
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Das
Verfahren der Erfindung umfasst ferner die Schritte Aktivieren des
porösen
Trägers,
um einen Katalysator für
stromlose Abscheidung zu absorbieren, und dann Behandeln des aktivierten
Trägers mit
einer vorzugsweise wässrigen
Lösung
eines Salzes des katalytisch aktiven Metalls und einem Reduktionsmittel,
um stromlose Abscheidung des katalytisch aktiven Metalls darauf
zu erreichen. Die Aktivierung ist normalerweise ratsam, wenn der
Träger
keine katalytischen Eigenschaften aufweist, wie es bei den meisten
Nichtmetallen der Fall ist.
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Der
Katalysator für
die stromlose Abscheidung ist normalerweise ein Metall und kann
beispielsweise ein beliebiges aus Aluminium, Chrom, Kobalt, Gold,
Eisen, Molybdän,
Nickel, Palladium, Platin, Rhodium, Ruthenium, Silber, Stahl, Zinn
oder Wolfram oder Gemischen davon sein. Bevorzugte Katalysatoren
für die
stromlose Abscheidung sind Palladium, Platin, Gold oder Gemische
davon, wovon Palladium besonders bevorzugt ist. Es ist auch bevorzugt, dasselbe
Metall oder Gemisch von Metallen wie das abzuscheidende katalytisch
aktive Metall zu verwenden.
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Das
Aktivieren umfasst die Schritte erst Behandeln des porösen Trägers mit
einer vorzugsweise wässrigen
Lösung
eines Sensibilisators, der als Reduktionsmittel wirken kann, und
dann mit einer vorzugsweise wässrigen
Lösung
eines Salzes des Katalysators für
stromlose Abscheidung, um die Bildung einer dünnen Schicht des Katalysators
auf dem Träger
zu erreichen. Geeigneterweise werden diese Schritte getrennt durchgeführt und
auf die Behandlung mit dem Sensibilisator folgt vorzugsweise ein Wasch-
oder Spülschritt,
beispielsweise mit Wasser, bevor der sensibilisierte Träger mit
der Lösung
des Salzes des Katalysators kontaktiert wird. Die Behandlungen können mit
herkömmlichen
Verfahren durchgeführt
werden, wie Eintauchen (vorzugsweise unter Rühren), Pumpen der Lösung durch
einen Körper
eines porösen
Trägers,
Besprühen
usw. Die Konzentration der Lösungen
ist nicht kritisch. Die Lösung des
Sensibilisators kann beispielsweise 0,01 g/l bis zur Sättigung,
beispielsweise bis zu 100 g/l oder mehr enthalten, während die
Lösung
des Salzes des Katalysators für
die stromlose Abscheidung 0,0001 g Metall/Liter bis zur Sättigung,
beispielsweise bsi zu 50 g/l oder mehr enthalten kann. Eine geeignete
Behandlungsdauer beträgt
für jeden
Schritt vorzugsweise 5 Sekunden bis 60 Minuten, am stärksten bevorzugt
1 bis 10 Minuten. Eine längere
Behandlungsdauer ist nicht schädlich,
bringt aber keine wesentlichen Vorteile mit sich. Die Temperatur
kann beispielsweise vom Gefrierpunkt bis zum Siedepunkt der jeweiligen
Lösung,
vorzugsweise 5 bis 70 °C
betragen. Dieselbe Lösung kann
nach der Zugabe von Nachfüllchemikalien
mehrere Male verwendet werden.
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Obwohl
es möglich
ist, das Aktivieren ohne Behandlung mit dem Sensibilisator zu erreichen,
ist es dann normalerweise notwendig, die stromlose Abscheidung bei
einer höheren
Temperatur durchzuführen,
und es wurde auch festgestellt, dass der erhaltene Endkatalysator
eine niedrigere Aktivität
aufweist als diejenigen Katalysatoren, die in Herstellungsverfahren
erhalten werden, die eine Behandlung mit einem Sensibilisator einschließen.
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Wenn
der Katalysator für
die stromlose Abscheidung dasselbe Metall oder Gemisch von Metallen
wie das schließlich
abgeschiedene katalytisch aktive Metall ist, ist es möglich, dieselbe
Lösung
bei der Aktivierung wie bei der stromlosen Abscheidung zu verwenden.
Beispielsweise ist es dann möglich,
das Reduktionsmittel zu der Aktivierungslösung zu geben, während sie
noch in Kontakt mit dem Träger
ist.
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Der
Sensibilisator kann beispielsweise Zinn(II)verbindungen, Silbernitrat,
Titansalze, Hypophosphitsalze oder Formaldehyd sein. Bevorzugte Sensibilisatoren
sind Zinn(II)verbindungen, wie Chlorid, Fluoroborat, Sulphat oder
Stannit, von denen Zinn(II)chlorid besonders bevorzugt wird. Die
Lösung des
Sensibilisator enthält
vorzugsweise auch eine Säure,
am stärksten
bevorzugt Salzsäure.
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Demgemäß umfasst
ein besonders bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines Katalysators die
Schritte:
- (a) Behandeln eines porösen Trägers mit
einer vorzugsweise wässrigen
Lösung
eines Sensibilisators, der als Reduktionsmittel wirken kann;
- (b) Waschen des Trägers
aus Schritt (a), vorzugsweise mit Wasser;
- (c) Behandeln des Trägers
aus Schritt (b) mit einer vorzugsweise wässrigen Lösung eines Salzes eines Katalysators
für stromlose
Abscheidung, um die Bildung einer dünnen Schicht des Katalysators
zu erreichen;
- (d) Kontaktieren des Trägers
aus Schritt (c) mit einer Lösung
eines Salzes eines katalytisch aktiven Metalls, die vorzugsweise
auch einen oder mehrere Stabilisatoren, wie Ammoniak und/oder Ammoniumchlorid,
enthält;
und
- (e) Zugeben eines Reduktionsmittels zu der Lösung in Schritt (d), um die
stromlose Abscheidung des katalytisch aktiven Metalls auf dem porösen Träger zu erreichen, wobei
das Reduktionsmittel vorzugsweise im Überschuss zugegeben wird, um
im Wesentlichen alles katalytisch aktive Metall auf dem Träger abzuscheiden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können die
Schritte (d) und (e) in der umgekehrten Reihenfolge oder gleichzeitig
durchgeführt
werden, indem der Träger
mit einer Lösung
kontaktiert wird, die sowohl ein katalytisch aktives Metall als
auch ein Reduktionsmittel enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Katalysator, umfassend einen porösen Träger und
ein darauf abgeschiedenes katalytisch aktives Metall, der durch stromlose
Abscheidung des aktiven Metalls auf dem Träger gemäß dem vorstehend beschriebenen
Verfahren erhältlich
ist. Im Vergleich zu Katalysatoren, die mit herkömmlichen Imprägnierverfahren
hergestellt wurden, zeigen Katalysatoren gemäß der Erfindung eine höhere Aktivität, insbesondere
bei der Hydrierung und ganz besonders bei der Hydrierung von Anthrachinonen
und Derivaten davon, aber auch bei der Herstellung von Wasserstoffperoxid
durch direkte Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff. Es wurde
auch festgestellt, dass das katalytisch aktive Metall in Katalysatoren
der Erfindung nicht gleichmäßig im gesamten
porösen
Träger
verteilt ist, sondern hauptsächlich
an der äußeren Oberfläche davon
lokalisiert ist, was eine Erklärung
für die
unerwartete hohe Aktivität
sein könnte.
Hinsichtlich weiterer Merkmale des Katalysators wird auf die vorstehende Beschreibung
seiner Herstellung Bezug genommen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
nach dem Anthrachinonverfahren, welches alternierende Oxidation und
Hydrierung von Anthrachinonen oder Derivaten davon in einer Arbeitslösung von
organischen Lösungsmitteln
in Gegenwart eines Katalysators gemäß der vorstehenden Beschreibung
beinhaltet.
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Die
Hydrierung wird geeigneterweise bei einer Temperatur von 0 bis 100 °C, vorzugsweise
40 bis 70 °C
und bei einem Druck von 10 bis 1500 kPa, vorzugsweise 200 bis 600
kPa durchgeführt.
Vorzugsweise werden alkylierte Anthrachinone, wie 2-Alkyl-9,10-anthrachinone, verwendet.
Beispiele für verwendbare
Alkyl-anthrachinone sind 2-Ethylanthrachinon,
2-tert-Butylanthrachinon, 2-Hexenylanthrachinon, eutektische Gemische von
Alkylanthrachinonen, Gemische von 2-Amylanthrachinonen und deren
Tetrahydroderivate. Die Arbeitslösung
umfasst geeigneterweise ein oder mehrere Chinonlösungsmittel und ein oder mehrere
Hydrochinonlösungsmittel.
Geeignete Chinonlösungsmittel
können
aromatische, aliphatische oder naphtenische Kohlenwasserstoffe einschließen, beispielsweise
Benzol, alkylierte oder polyalkylierte Benzole, wie tert-Butylbenzol
oder Trimethylbenzol, alkyliertes Toluol oder Naphthalin, wie tert-Butyltoluol
oder Methylnaphthalin. Geeignete Hydrochinonlösungsmittel können Alkylphosphate, Alkylphosphonate,
Nonylalkohole, Alkylcyclohexanolester, N,N-Dialkylcarbonamide, Tetraalkylharnstoffe, N-Alkyl-2-pyrrolidone
einschließen.
Besonders bevorzugte Hydrochinonlösungsmittel sind in den US-Patenten
4,800,073 und 4,800,074 beschrieben und schließen alkyl-substituierte Caprolactame
und cyclische Harnstoffderivate, wie N,N'-dialkylsubstituierter Alkylenharnstoff,
ein.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
durch direkte Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff in Gegenwart
eines Katalysators gemäß der vorstehenden
Beschreibung. Das Verfahren wird geeigneterweise durchgeführt, indem
Wasserstoff und Sauerstoff in Gasform kontinuierlich in ein unter
Druck stehendes Reaktionsgefäß eingeleitet
werden, das eine Aufschlämmung
von Katalysatorteilchen in einem vorzugsweise wässrigen Reaktionsmedium enthält. Der Sauerstoff
kann als im Wesentlichen reines Gas oder in Form eines Sauerstoff
enthaltenden Gases, wie Luft, zugeführt werden. Die Gasphase in
dem Reaktor enthält
geeigneterweise einen Überschuss
an Sauerstoff, beispielsweise fast 0 bis 25 mol%. Die Reaktion wird
durch einen hohen Gehalt an Wasserstoff, geeigneterweise über 0,1
mol%, vorzugsweise über
1 mol% begünstigt,
aber aus Sicherheitsgründen
ist es bevorzugt, die Detonationsgrenze bei 19 mol% nicht zu überschreiten,
und am stärksten
bevorzugt, die Explosionsgrenze bei 5 mol% nicht zu überschreiten.
Das Reaktionsmedium ist geeigneterweise sauer und enthält vorzugsweise
0,01 bis etwa 1 mol/l freie Wasserstoffionen, am stärksten bevorzugt
0,02 bis 0,2 mol/l freie Wasserstoffionen. Die Säure kann beispielsweise in
Form von Schwefelsäure,
Phosphorsäure
oder Perchlorsäure
zugeführt werden,
die vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 1 mol/l, am stärksten bevorzugt
0,02 bis 0,2 mol/l vorliegt. Ferner enthält das Reaktionsmedium geeigneterweise
auch ein oder mehrere Halogenidionen, wie Bromid, Chlorid oder Iodid,
von denen Bromid besonders bevorzugt ist. Das Halogenid liegt vorzugsweise
in einer Menge von 1 bis 1000 Gew.-ppm, am stärksten bevorzugt 2 bis 100
Gew.-ppm vor und kann in Form von Alkalimetallsalzen, wie Natrium, Kalium
oder Gemischen davon, oder als die entsprechenden Säuren zugeführt werden.
Der Druck wird geeigneterweise bei 10 bis 200 bar, vorzugsweise
30 bis 100 bar gehalten, während
die Temperatur geeigneterweise bei 0 bis 100 °C, vorzugsweise 20 bis 70 °C gehalten
wird. Um einen ausreichenden Massentransport zu erreichen, ist es
bevorzugt, dass das Reaktionsmedium gerührt oder umgepumpt wird oder dass
das Gas im Boden des Reaktionsgefäßes eingespritzt wird. Das
gebildete Wasserstoffperoxid löst sich
in dem Reaktionsmedium, das kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß durch
einen Filter, auf dem der Katalysator zurück gehalten wird, abgezogen
wird. Das Wasserstoffperoxid kann mit herkömmlichen Einheitsarbeitsschritten,
wie Verdampfen, Destillation oder Kombinationen davon, aus dem Reaktionsmedium
abgetrennt werden. Das Reaktionsmedium kann dann in das Reaktionsgefäß rückgeführt werden,
gegebenenfalls nach der Zugabe von Nachfüllchemikalien, wie Schwefelsäure, Alkalimetallbromid usw.
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Im
Hinblick auf geeignete und bevorzugte Katalysatoren wird auf die
vorstehende Beschreibung des Katalysators und des Verfahrens zu
seiner Herstellung Bezug genommen.
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Weitere
Einzelheiten hinsichtlich der Wasserstoffperoxidherstellung als
solcher erscheinen in den hier zitierten Patenten, insbesondere
US 4,552,748 und
US 4,800,074 .
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Die
Erfindung wird weiter durch das folgende Beispiel beschrieben. Wenn
nichts anderes angegeben ist, basieren alle Gehalte und Prozentsätze auf dem
Gewicht.
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BEISPIEL:
Ein Katalysator gemäß der Erfindung
wurde durch Abscheidung von Palladium auf einem monolithischen porösen Siliciumdioxidträger, umfassend
Kanäle
mit einem Gesamtvolumen von 0,1 Liter, wie nachstehend beschrieben
hergestellt.
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Die
folgenden wässrigen
Lösungen
wurden hergestellt:
- (a) 4,67 g HCl, 95,43 g
Wasser und 1.192 g SnCl2·2 H2O
(s) wurden gemischt.
- (b) 3,75 ml saure wässrige
PdCl2-Lösung
(7 g Pd/l), 0,4 g HCl und Wasser bis zu einem Volumen von 100 ml
wurden gemischt.
- (c) 18,85 g NH3 und 6,76 g NH4Cl (s) wurden in 121,26 g Wasser gelöst. Diese
Lösung
wurde mit einer sauren wässrigen
Lösung
von PdCl2 (7 g Pd/l) gemischt und die resultierende
Lösung
wurde über
Nacht stehen gelassen.
- (d) 3,08 g NaH2PO2·2 H2O und 44,7 g Wasser wurden gemischt.
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Dann
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- (1)
Sensibilisieren: Der monolithische Träger wurde 2 Minuten in Lösung (a)
eingetaucht und dann mit 4 × 250
ml Wasser gewaschen.
- (2) Aktivieren: Der sensibilisierte Träger wurde 2 Minuten in Lösung (b)
eingetaucht.
- (3) Stromlose Abscheidung: Der aktivierte Träger wurde in Lösung (c)
eingetaucht, woraufhin langsam Lösung
(d) zugegeben wurde. Nach 45 Minuten wurde der Träger, der
schwarz geworden war, heraus genommen und wurde 10 Minuten in einer sauren
wässrigen
Lösung
gewaschen. Dann wurde er bei 50 °C über Nacht
trocknen gelassen.
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Der
hergestellte Katalysator wurde zur Hydrierung von Alkylanthrachinon
verwendet und die Aktivität
wurde gemessen und mit einem Referenzkatalysator verglichen, der
durch Imprägnieren
des Trägers
mit einem Palladiumsalz, gefolgt von Reduktion in einer Wasserstoffatmosphäre, hergestellt
wurde. Die Ergebnisse werden nachstehend in der Tabelle aufgeführt.
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Es
scheint, dass der Katalysator der Erfindung eine deutlich höhere Aktivität als der
Referenzkatalysator aufweist, sowohl als neuer als auch nach 16
Tagen Betrieb.