-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von substituierten Indolderivaten, die zur Verwendung bei der Behandlung
und Prophylaxe von Migräne
geeignet sind. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung des 5HT1-ähnlichen
("5HT1-like") Rezeptoragonisten
(S)-4-{[3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl}-2-oxazolidinon
bereit, der bekanntlich für
die Behandlung von Migräne
wirksam ist.
-
Selektive
5HT1-ähnliche
Rezeptoragonisten stellen bekanntlich nützliche Therapeutika dar. Der 5HT1-ähnliche
Rezeptor vermittelt Vasokonstriktion und verändert somit die Durchblutung
im Carotisgefäßbett. In
der europäischen
Patentschrift 0313397 wird eine Klasse von speziellen 5HT1-ähnlichen
Rezeptoragonisten beschrieben, die bei der Behandlung oder Prophylaxe
von Zuständen,
bei denen Vasokonstriktion im Carotisgefäßbett indiziert ist, beispielsweise
Migräne,
einem mit übermäßiger Dilatation
des Carotisgefäßsystems
verbundenen Zustand, vorteilhaft sind.
-
In
der internationalen Patentschrift WO91/18897 wird eine weitere Klasse
von Verbindungen beschrieben, die einen herausragenden "5HT
1-ähnlichen" Rezeptoragonismus
aufweisen und nach oraler Verabreichung hervorragend resorbiert
werden. Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sich die in der WO91/18897
beschriebenen Verbindungen besonders gut für bestimmte medizinische Anwendungen,
insbesondere zur Prophylaxe und Behandlung von Migräne, Cluster-Headache
und mit Gefäßerkrankungen
verbundenen Kopfschmerzen, die im folgenden zusammen als "Migräne" bezeichnet werden.
Eine in der WO91/18897 beschriebene besonders bevorzugte Verbindung
ist (S)-N,N-Dimethyl-2-[5-(2-oxo-1,3-oxazolidin-4-ylmethyl)-1H-indol-3-yl)ethyl]amin, die
auch unter der Bezeichnung (S)-4-{[3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1
H-indol-5-yl] methyl}-2- oxa-zolidinon bekannt
ist und durch Formel (I) wiedergegeben werden kann:
-
Die
Verbindung der Formel (I) kann als (S)- oder (R)-Enantiomer vorliegen und wird in der WO91/18897
speziell aufgeführt.
In WO91/18897 wird eine Reihe möglicher
Wege zur Herstellung der Verbindung der Formel (I) vorgeschlagen.
-
Es
wurde nun ein neues Verfahren zur Herstellung der Verbindung der
Formel (I) entdeckt. Dieses Verfahren ist gegenüber dem in der WO91/18897 beschriebenen
Verfahren insofern vorteilhaft, als es die Herstellung des Endprodukts
in hoher Ausbeute, in großem
Maßstab
und in reiner Form mittels eines Eintopfverfahrens ermöglicht,
so daß die
zeit- und kostenaufwendige Isolierung von Zwischenprodukten nicht
mehr notwendig ist. Bei dem neuen Verfahren entfällt auch die Verwendung von
gefährlichen
Reagenzien, wie Phosgen, oder umweltbelastenden Reagenzien, wie
Zinnchlorid.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
(S)-4-{[3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl}-2-oxazolidinons, bei
dem man
- a) aus 4-Nitro-(L)-phenylalaninmethylester-hydrochlorid
der Formel (II) ein Carbamat herstellt, indem
man Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat und Chlorameisensäure-n-butylester
zugibt und zu (S)-N-Butoxycarbonyl-4-nitrophenylalaninmethylester
der Formel (III) umsetzt,
- b) die Verbindung der Formel (III) zu (S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninmethylester
der Formel (IV) reduziert,
- c) die Methylestergruppierung -CO2CH3 in der Verbindung der Formel (IV) zu (S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninol
der Formel (V) reduziert,
- d) die Verbindung der Formel (V) durch Ringschluß in (S)-4-(4-Aminobenzyl)-2-oxazolidinon
der Formel (VI) überführt,
- e) das Diazoniumsalz der Verbindung der Formel (VI) herstellt
und danach zum Hydrazin (S)-4-(4-Hydrazinobenzyl)-2-oxazolidinon-hydrochlorid
der Formel (VII) reduziert,
- f) die Verbindung der Formel (VII) durch Fischer-Reaktion in die Verbindung
der Formel (I) überführt.
-
Zweckmäßigerweise
führt man
einen oder mehrere der Schritte a) bis f) nach einem Eintopfverfahren durch.
Vorzugsweise geht man so vor, daß man die Schritte a) bis d)
nach einem Eintopfverfahren durchführt, die Verbindung der Formel
(VI) isoliert und dann ein zweites Eintopfverfahren für die Schritte
e) und f) durchführt.
-
Schritt
a) wird zweckmäßigerweise
in Gegenwart eines Lösungsmittels,
z.B. wäßrigem Essigsäureethylester
oder Dioxan, durchgeführt.
Wäßriger Essigsäureethylester
ist bevorzugt. Natriumcarbonat wird gegenüber Natriumhydrogencarbonat
bevorzugt und vorzugsweise vor dem Chlorameisensäure-n-butylester zugesetzt.
Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise
bei einer nicht extremen Temperatur, geeigneterweise im Bereich
von 5 bis 60°C.
Vorzugsweise wird die Umsetzung bei 15–35°C durchgeführt. Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
erfolgt die Zugabe von Natriumcarbonat bei einer Temperatur von
ungefähr 20°C und die
Zugabe von Chlorameisensäure-n-butylester
bei einer Temperatur von ungefähr
30°C.
-
Der
Reduktionsschritt b) wird zweckmäßigerweise
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, z.B.
Essigsäureethylester
oder Ethanol, durchgeführt.
Vorzugsweise wird Schritt b) nach einem Eintopfverfahren unter Verwendung
der bei Schritt a) anfallenden Essigsäureethylester-Lösung der
Verbindung der Formel (III) durchgeführt. Schritt b) wird geeigneterweise
mittels Hydrierung durchgeführt,
vorzugsweise in Gegenwart eines Katalysators wie Palladium-Kohle.
Die Umsetzung kann unter Stickstoffatmosphäre unter Verwendung von Wasserstoff
bei Normaldruck bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Die Hydrierung
erfolgt vorzugsweise bei ungefähr
20 psi Wasserstoff bei einer erhöhten
Temperatur, z.B. 30°C
bis 50°C.
Die anfallende Essigsäureethylester-Lösung der
Verbindung der Formel (IV) wird vorzugsweise in eine butanolische
Lösung
umgewandelt, die als Teil eines Eintopfverfahrens direkt in Schritt
c) eingesetzt werden kann. Diese Umwandlung kann zweckmäßigerweise
durch teilweises Abdestillieren der Essigsäureethylester-Lösung, anschließende Zugabe
von Butanol und Fraktionierung zur Abtrennung des Essigsäureethylesters
erfolgen.
-
Die
Methylesterreduktion gemäß Schritt
c) erfolgt zweckmäßigerweise
in Gegenwart eines Lösungsmittels,
z.B. SVM oder n-Butanol. Vorzugsweise wird Schritt c) als Teil eines
Eintopfverfahrens durchgeführt, indem
man aus der Essigsäureethylester-Lösung der
Verbindung der Formel (IV) eine n-Butanol-Lösung herstellt und diese direkt
reduziert. Die Reduktion erfolgt vorzugsweise mit Natriumborhydrid
und zweckmäßigerweise
bei einer nicht extremen Temperatur, geeigneterweise 20–40°C. Vorzugsweise
erfolgt die Reduktion in zwei Phasen, wobei die erste Phase unter
Stickstoff bei einer Temperatur von ungefähr 25°C und die zweite Phase bei ungefähr 30°C durchgeführt wird.
Die anfallende n-Butanol-Lösung der
Verbindung der Formel (V) kann dann mit Salzsäure und Ammoniak getrocknet
werden. Die trockene n-Butanol-Lösung
kann als Teil eines Eintopfverfahrens direkt in Schritt d) eingesetzt
werden.
-
Schritt
d) wird vorzugsweise an einer trockenen Lösung, z.B. einer trockenen
Butanol-Lösung,
der Verbindung der Formel (V) durchgeführt. Eine derartige trockene
Butanollösung
wird vorteilhafterweise durch Trocknen der in Schritt c) erhaltenen
n-Butanol-Lösung
hergestellt. Die trockene n-Butanol-Lösung wird vor der Durchführung der
Ringschlußreaktion
vorzugsweise mit Aktivkohle entfärbt.
Der Ringschluß erfolgt
zweckmäßigerweise mit Natriummethoxid, geeigneterweise
in einem alkoholischen Lösungsmittel,
z.B. Methanol. Ganz besonders bevorzugt erfolgt der Ringschluß mit einer
30%igen Lösung
von Natriummethoxid in Methanol. Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise
bei einer erhöhten
Temperatur, die geeigneterweise im Bereich von 50 bis 120°C liegt.
Vorzugsweise wird die Umsetzung bei ungefähr 85°C durchgeführt. Die anfallende Verbindung
der Formel (VI) kann dann isoliert werden. Diese Isolierung kann
nach standardmäßigen Zentrifugations-,
Filtrations- und Trocknungsmethoden erfolgen.
-
Schritt
e) wird vorzugsweise an der isolierten Verbindung der Formel (VI)
durchgeführt.
Die Isolierung kann beispielsweise unter Anwendung gut bekannter
Zentrifugations-, Filtrations- und Trocknungstechniken erfolgen.
Die Diazoniumsalzbildung kann mit wäßriger Natriumnitritlösung, vorzugsweise
in Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure, bei einer verringerten
Temperatur erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Salzbildung bei einer
verringerten Temperatur, z.B. 0–5°C. Die Hydrazinbildung
wird dann an der Diazoniumsalzlösung
unter Verwendung von Natriumsulfit als Reduktionsmittel durchgeführt. Das
Natriumsulfit liegt geeigneterweise in Form einer wäßrigen Lösung vor.
Die Reduktion erfolgt vorteilhafterweise in zwei Phasen, wobei in der
ersten Phase Natriumsulfit und in der zweiten Phase Salzsäure zugegeben
wird. Vorzugsweise wird die erste Phase bei einer Temperatur unter
10°C durchgeführt. Die
zweite Phase wird vorzugsweise bei einer erhöhten Temperatur, z.B. 55–60°C, durchgeführt.
-
Die
in Schritt e) anfallende Lösung
der Verbindung der Formel (VII) wird vorzugsweise im Rahmen eines
Eintopfverfahrens direkt in Schritt f) eingesetzt. Bei Schritt f)
handelt es sich um eine Fischer-Reaktion. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen, diese Reaktion bei verhältnismäßig hoher Verdünnung durchzuführen, damit man
ein möglichst
reines Endprodukt erhält.
Demgemäß wird die
in Schritt e) anfallende Lösung
vorzugsweise mit Wasser verdünnt.
Dann wird die Fischer-Reaktion durch Zugabe von 4,4-Diethoxy-N,N-dimethylbutanamin durchgeführt, geeigneterweise
unter Stickstoffatmosphäre.
Vorzugsweise befindet sich die verdünnte Lösung bei der Zugabe des 4,4-Diethoxy-N,N-dimethylbutanamins
bei einer erhöhten
Temperatur. Eine geeignete Temperatur liegt im Bereich von 75–105°C und beträgt vorzugsweise
ungefähr
90°C. Die
Umsetzung erfolgt vorzugsweise unter Rückfluß.
-
Nach
vollständiger
Umsetzung kann man die Verbindung der Formel (I) unter Anwendung
von Standardtechniken extrahieren. Geeigneterweise wird das refluxierte
Reaktionsprodukt abgekühlt
und z.B. mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von etwa 7 eingestellt.
Dann kann man das pH-eingestellte Produkt mit Essigsäureethylester
extrahieren und die wäßrige Schicht
mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von etwa 10 einstellen. Dann
kann man das Produkt bei ungefähr
50°C extrahieren
und anschließend
standardmäßige Entfärbungs-,
Filtrations-, Destillations-, Zentrifugations- und Trocknungstechniken
durchführen.
-
Ein
besonders bevorzugtes Reaktionsschema für die Herstellung der Verbindung
der Formel (I) ist
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist gemäß einer Ausgestaltung ein Verfahren
zur Reinigung von (S)-4-((3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl}-2-oxazolidinon bei
dem man:
- a) rohes (S)-4-{[3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl}-2-oxazolidinon in einem
refluxierenden Gemisch aus Ethanol in Essigsäureethylester löst und die
heiße
Lösung
filtriert;
- b) die filtrierte Lösung
langsam auf eine Temperatur von etwa 5°C abkühlt;
- c) das Produkt aus Schritt b) abzentrifugiert, mit Essigsäureethylester
wäscht
und dann trocknet und
- d) zur Entfernung von solvatisiertem Essigsäureethylester mit Aceton wäscht.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem refluxierenden Gemisch um 10% Ethanol in
Essigsäureethylester.
Die heiße
Lösung
wird vor dem Filtrieren unter Verwendung einer Filtrierhilfe geeigneterweise
mit Entfärbungskohle
entfärbt.
-
Die
abgekühlte
filtrierte Lösung
aus Schritt b) wird vor der Zentrifugation geeigneterweise über einen längeren Zeitraum,
der vorzugsweise ungefähr
18 Stunden beträgt,
gerührt.
-
Die
Trocknungsstufe aus Schritt c) wird vorzugsweise unter Vakuum durchgeführt. Geeigneterweise wird
das Produkt bei einer erhöhten,
nicht extremen Temperatur, beispielsweise 40–60°C, die vorzugsweise ungefähr 50°C beträgt, getrocknet.
-
Das
getrocknete feste Produkt aus Schritt c) wird zweckmäßigerweise
bei einer nicht extremen Temperatur, vorzugsweise 15–30°C, beispielsweise
bei Raumtemperatur, mit einem Gemisch aus 20% Aceton in Wasser behandelt.
Die erhaltene Suspension wird dann auf eine nicht extreme verringerte
Temperatur, vorzugsweise etwa 5°C,
abgekühlt
und gerührt.
Dann wird das Produkt abzentrifugiert, mit Essigsäureethylester gewaschen
und getrocknet, vorzugsweise unter Vakuum bei einer Temperatur von
ungefähr
45°C.
-
Als
Produkt erhält
man einen nicht solvatisierten Feststoff hoher Reinheit. Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch nicht solvatisiertes (S)-4-{[3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl-E-2-oxazolidinon. Gegenstand
der Erfindung sind auch Verbindungen der Formeln (III), (IV), (V)
und (VI) gemäß obiger Definition.
-
Gegenstand
der Erfindung sind auch die folgenden Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formeln (III), (IV), (V) und (VI):
Verbindung
(III): Verfahrensschritt a) und vorzugsweise gemäß der Beschreibung auf Seite
4;
Verbindung (IV): Verfahrensschritt b) und vorzugsweise gemäß der Beschreibung
im Brückenabsatz
Seite 4/5;
Verbindung (V): Verfahrensschritt c) und vorzugsweise
gemäß der Beschreibung
auf Seite 5; und
Verbindung (VI): Verfahrensschritt d) und
vorzugsweise gemäß der Beschreibung
auf Seite 5.
-
Die
Erfindung wird nun anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
-
Beispiel 1
-
Verfahren zur Herstellung
von (S)-4-{[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl}-2-oxazolidinon
in großen Mengen.
-
STUFE 1: Herstellung von
4-Nitro-(L)-phenylalaninmethylesterhydrochlorid
-
-
VORGEHENSWEISE
-
Man
stellt durch Einleiten von Chlorwasserstoffgas in ein Methanol enthaltendes
Reaktionsgefäß unter Einhaltung
einer Temperatur unter 25°C
eine methanolische Lösung
von Chlorwasserstoff her. Nach Eintragen des 4-Nitro-(L)-phenylalanins
in das Reaktionsgefäß wird etwa
1 Stunde unter Rückfluß erhitzt.
Nach Abkühlen auf
etwa 0°C
wird das Produkt (4-Nitro-(L)-phenylalaninmethylesterhydrochlorid)
abzentrifugiert, mit Methanol gewaschen und bei 50°C im Vakuum
getrocknet.
-
STUFE 2: Herstellung von
(S)-N-Butoxycarbonyl-4-nitrophenylalaninmethylester
-
-
VORGEHENSWEISE
-
Das
Reaktionsgefäß wird mit
entsalztem Wasser, 4-Nitro-(L)-phenylalaninmethylesterhydrochlorid, Natriumcarbonat
und Essigsäureethylester
beschickt. Nach Abkühlen
des Inhalts auf etwa 20°C
unter Rühren setzt
man der Reaktionsmischung den Chlorameisensäure-n-butylester zu, wobei man eine Temperatur
von etwa 30°C
beibehält,
und rührt
etwa 30 Minuten. Dann trennt man die wäßrige Schicht ab und wäscht die
Essigsäureethylester-Lösung mit
Wasser. Die Essigsäureethylester-Lösung von (S)-N-Butoxycarbonyl-4-nitrophenylalaninmethylester
wird direkt in der nächsten
Stufe eingesetzt.
-
STUFE 3: Herstellung von
(S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninmethylester
-
-
VORGEHENSWEISE
-
Das
Reaktionsgefäß wird mit
dem 5% Palladium-Kohle-Katalysator
und der Essigsäureethylester-Lösung von
(S)-N-Butoxycarbonyl-4-nitrophenylalaninmethylester
beschickt und bei etwa 20 psi Wasserstoff hydriert, wobei man eine
Temperatur zwischen 30°C
und 50°C
einhält.
Nach Vervollständigung
wird der Katalysator über
die Filtrierhilfe abfiltriert und mit Essigsäureethylester gewaschen. Die
Essigsäureethylester-Lösung wird
mit wäßriger Natriumcarbonatlösung gewaschen.
Die Essigsäureethylester-Lösung von
(S)-N-Butoxycarbonyl-4- aminophenylalaninmethylester wird teilweise
destilliert und mit Butanol versetzt, wonach die Mischung zur Abtrennung
des Essigsäureethylesters
fraktioniert wird. Die Butanollösung
wird direkt in der nächsten
Stufe eingesetzt.
-
STUFE 4: Herstellung von
(S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninol.
-
-
VORGEHENSWEISE
-
Das
Reaktionsgefäß wird mit
der butanolischen Lösung
von (S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninmethylester
aus Stufe 3 beschickt, wonach mit n-Butanol bis zum erforderlichen
Volumen verdünnt
wird. Der Inhalt des Reaktionsgefäßes wird auf etwa 25°C abgekühlt. Dann
wird unter Stickstoffatmosphäre
die Hälfte des
Natriumborhydrids unter Einhaltung einer Reaktionstemperatur von
etwa 25°C
zugegeben. Nach 3 Stunden Rühren
wird die zweite Hälfte
des Natriumborhydrids zugegeben. Die Mischung wird noch 5 Stunden
gerührt
und auf 35°C
erwärmt.
Danach wird die Reaktionsmischung etwa 12 Stunden gerührt und
dann zur Zersetzung von jeglichem überschüssigem Natriumborhydrid unter
Einhaltung einer Temperatur von etwa 30°C langsam mit wäßriger Salzsäure versetzt.
Nach Zusatz von Wasser wird auf etwa 35°C erwärmt und mit Ammoniaklösung auf
einen pH-Wert von ungefähr
10 eingestellt. Nach Abtrennung der wäßrigen Schicht wird die organische
Schicht unter Einhaltung einer Temperatur von etwa 35°C mit Wasser
gewaschen. Dann wird ein Teil des Butanols abdestilliert, wobei
die Lösung
gleichzeitig azeotrop getrocknet wird. Die trockene butanolische
Lösung
wird direkt in der nächsten
Stufe eingesetzt.
-
STUFE 5: Herstellung von
(S)-4-(4-Aminobenzyl)-2-oxazolidinon.
-
-
-
VORGEHENSWEISE
-
Das
Reaktionsgefäß wird mit
der trockenen Lösung
von (S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninol in
n-Butanol aus Stufe 4 beschickt und mit Entfärbungskohle versetzt. Die trockene
Lösung
wird bei etwa 85°C langsam
mit Natriummethoxid in Methanol versetzt. Die Reaktionsmischung
wird unter langsamer Zugabe von Natriummethoxid in Methanol auf
85°C erhitzt.
Dann wird die Reaktionsmischung weitere 30 Minuten auf 85°C erhitzt
und dann heiß über die
Filtrierhilfe filtriert. Nach Abkühlen der Lösung auf 5–10°C über einen Zeitraum von mindestens
8 Stunden wird die Mischung zentrifugiert, wonach das abfiltrierte
Produkt mit n--Butanol gewaschen
und bei etwa 50°C
im Vakuum getrocknet wird.
-
STUFE 6A: Herstellung
von (S)-4-{[3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl}-2-oxazolidinon.
-
-
VORGEHENSWEISE
-
Das
Reaktionsgefäß wird mit
konz. Salzsäure,
entsalztem Wasser und (S)-4-(4-Aminobenzyl)-2-oxazolidinon
beschickt. Nach Abkühlen
des Inhalts des Reaktionsgefäßes auf
eine Temperatur zwischen 0 und 5°C
wird unter Einhaltung einer Temperatur unter 5°C wäßrige Natriumnitritlösung zugegeben.
Nach etwa 30 Minuten Rühren
wird die Diazoniumsalzlösung
zu einer gekühlten
wäßrigen Lösung von
Natriumsulfit gegeben, wobei die Temperatur unter 10°C gehalten
wird. Nach 15 Minuten Rühren
wird die anfallende Mischung langsam auf etwa 55–60°C erhitzt und dann langsam mit
Salzsäure
versetzt. Die Lösung
wird etwa 18 Stunden bei etwa 60°C
gehalten.
-
Die
Reaktionsmischung wird mit Wasser verdünnt und auf etwa 90°C erhitzt.
Unter Stickstoffatmosphäre
wird langsam 4,4-Diethoxy-
N,
N-dimethyl-butanamin zugegeben
und etwa 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Dann wird abgekühlt
und der pH-Wert der Mischung mit Natronlauge auf etwa 7 eingestellt.
Dann wird mit Essigsäureethylester
extrahiert, wonach die wäßrige Schicht
wiederum mit Natronlange auf einen pH-Wert von etwa 10 eingestellt
wird. Das Produkt wird bei etwa 50°C mit Essigsäureethylester extrahiert. Die
vereinigten Essigsäureethylesterextrakte
(die das Produkt enthalten) werden mit Entfärbungskohle behandelt und über die
Filtrierhilfe filtriert. Nach Abdestillieren des größten Teils
des Lösungsmittels
wird die Suspension auf etwa 5°C
abgekühlt.
Das Rohprodukt wird abzentrifugiert, mit Essigsäureethylester gewaschen und
bei 50°C
vakuumgetrocknet. STUFE
6B: Reinigung von (S)-4-{[3-[2-(Dimethylamino)ethyl]-1H-indol-5-yl]methyl}-2-oxazolidinon
SUBSTANZEN | MENGE |
Essigsäureethylester | 109,4
Liter |
Ethanol | 12,3
Liter |
Kohle | 2,4
kg |
Essigsäureethylester
(Produktwäsche) | 5,0
Liter |
Aceton | 11,8
Liter |
Wasser
(entsalzt) | 47,3
kg |
Wasser
(entsalzt) (Produktwäsche) | 10,0
kg |
Filtrierhilfe | 2,0
kg |
-
Das
Rohprodukt aus Schritt 6A wird in einem refluxierenden Gemisch aus
10% Ethanol in Essigsäureethylester
gelöst,
mit Entfärbungskohle
behandelt und heiß über die
Filtrierhilfe filtriert. Die Lösung
wird langsam auf über
5°C abgekühlt und
18 Stunden gerührt.
Dann wird das gereinigte Produkt abzentrifugiert, mit Essigsäureethylester
gewaschen und bei 50°C
vakuumgetrocknet. Zur Entfernung von solvatisiertem Essigsäureethylester
wird der trockene Feststoff zu einem Gemisch aus 20% Aceton in Wasser
bei Umgebungstemperatur gegeben und 1 Stunde gerührt. Die Suspension wird etwa
1 Stunde auf etwa 5°C
abgekühlt,
wonach das Produkt abzentrifugiert, mit Essigsäureethylester gewaschen und
bei etwa 45°C
im Vakuum getrocknet wurde.
-
Beispiel 2
-
Alternative Herstellung
von (S)-N-Butoxycarbonyl-4-nitrophenylalaninmethylester
(Verbindung der Formel (III))
-
Eine
Mischung von 4-Nitro-(L)-phenylalaninmethylesterhydrochlorid (40,00
g, 0,153 mol) und Natriumhydrogencarbonat (73 g, 0,870 mol) in 1,4-Dioxan
(1000 ml) wurde bei ungefähr
10°C unter
wasserfreien Bedingungen gerührt
und über
einen Zeitraum von zehn Minuten mit einer Lösung von Chlorameisensäurebutylester
(23,12 g, 21,52 ml, 0,169 mol) in 1,4-Dioxan (200 ml) versetzt (Reaktionstemperatur
ungefähr
13°C). Die anfallende
Suspension wurde auf Raumtemperatur kommen gelassen und drei Stunden
gerührt.
Danach wurde die Reaktion langsam in Wasser (1600 ml) gequencht
und dann mit Essigsäure ethylester
(3 × 650
ml) extrahiert. Die vereinigten Essigsäureethylesterextrakte wurden
mit Kochsalzlösung
(1000 ml) gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zu einem Öl eingedampft.
Nach dem Abziehen von Lösungsmittelresten
an der Ölpumpe
bei 50°C
wurde ein Sirup (51,34 g, 103% Ausbeute) erhalten, der beim Stehen
allmählich
fest wurde.
DC [SiO2, EtOAc] war homogen
(Rf = 0,59).
1H-NMR
(60 MHz, CDCl3) stimmte mit der Carbamatstruktur überein.
-
Beispiel 3
-
Alternative Herstellung
von (S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninmethylester
(Verbindung der Formel (IV))
-
Eine
Lösung
der gemäß Beispiel
2 hergestellten Verbindung [45,00 g, 0,139 mol] in Ethanol (845
ml) wurde zu feuchtem 10%igem Palladium auf Kohle (Typ 87L, 61,1%
H2O) [~4,5 g] unter Stickstoffatmosphäre gegeben.
Die Reaktion wurde für
eine Hydrierung bei Raumtemperatur unter Normaldruckbedingungen
aufgebaut. Über
einen Zeitraum von neun Stunden wurde stetig Wasserstoff aufgenommen
(~9700 ml). Der Katalysator wurde über Hyflo abfiltriert und mit
Ethanol (100 ml) gewaschen. Das Filtrat wurde im Vakuum aufkonzentriert
(Wasserbadtemp. < 40°C) und mit
einer Ölpumpe
von den letzten Lösungsmittelspuren
befreit, wobei eine braune gummiartige Substanz (41,70 g, 101%)
anfiel.
DC [SiO2, EtOAc] zeigte das
geforderte Produkt (Rf = 0,49) mit Spuren
einer schneller laufenden Verunreinigung.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) stimmte mit der Struktur
von Produkt und Restethanol überein.
-
Beispiel 4
-
Alternative Herstellung
von (S)-N-Butoxycarbonyl-4-aminophenylalaninol
(Verbindung der Formel (V))
-
Eine
gerührte
Suspension von Natriumborhydrid (14,80 g, 0,390 mol) in SVM (150
ml) wurde bei Raumtemperatur tropfenweise mit einer Lösung der
gemäß Beispiel
3 hergestellten Verbindung [76,40 g, 0,260 mol) in SVM (460 ml)
versetzt. Nach Rühren über Nacht
(~18 Stunden) war das Edukt laut DC (SiO2, EtOAc)
vollständig
verbraucht. Dann wurde die Reaktionsmischung unter Eiskühlung auf
eine Temperatur von ungefähr
10°C mit
2M wäßriger Salzsäure auf
einen pH-Wert von ~4 eingestellt. Die erhaltene Mischung wurde zu
einem festen Rückstand
eingeengt und langsam mit gesättigter
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung (2000
ml) versetzt. Die wäßrige Mischung
(pH ~8) wurde mit Essigsäureethylester
(2 × 750
ml) extrahiert, wonach die vereinigten organischen Extrakte getrocknet
(Magnesiumsulfat), filtriert und eingeengt wurden, wobei ein blaßrosafarbener
wachsartiger Feststoff (64,56 g, 93% Ausbeute) erhalten wurde.
DC
[SiO2, EtOAc] zeigte das geforderte Produkt
(Rf = 0,33) mit Spuren von Verunreinigungen.
1H-NMR (60 MHz, CDCl3)
stimmte mit der Alaninolstruktur überein.