DE68912799T2 - Filmkassette. - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft im allgemeinen das Gebiet der Fotografie, insbesondere eine Filmkassette, die eine Filmrolle enthält.
• In konventionellen Kassetten der Hersteller von 35mm Filmen, wie sie von der Eastman Kodak Co. und der Fuji Photo Co. Ltd. hergestellt werden, ist der Filmstreifen auf eine mit Flanschen versehene Spule gespult, die innerhalb eines zylindrischen Gehäuses drehbar gelagert ist. Ein Anfangsbereich des Filmstreifens, der ungefähr 60mm lang ist und im allgemeinen als "Filmanfang" bezeichnet wird, ragt aus einem vor Lichteintritt geschützten Schlitz oder Mund des Kassettengehäuses heraus. Ein Spulenende hat eine kurze axiale Verlängerung, die vom Kassettengehäuse absteht, wodurch die Spule mit der Hand gedreht werden kann. Wenn die Spule anfänglich von Hand in Abspulrichtung gedreht wird, neigt die Filmrolle innerhalb des Gehäuses dazu, sich radial auszudehnen, da das innere Ende des Filmstreifens auf der Spule befestigt ist, und der verschleierte, aus dem Schlitz herausragende Anfangsbereich bleibt in seiner Lage unverändert. Die Filmrolle kann sich solange radial ausdehnen, bis eine nichtgleitende Beziehung zwischen ihrer äußersten Wicklung und der gebogenen Innenwand des Gehäuses entsteht. Wenn diese nichtgleitende Beziehung besteht, resultiert eine Haftung zwischen der Filmrolle und dem Gehäuse, die eine weitere Drehung der Spule in Abspulrichtung verhindert. Somit kann die Drehung der Spule in Abspulrichtung nicht dazu dienen, den Filmstreifen aus dem Gehäuse zu transportieren. Es ist deshalb in den üblichen 35mm Kameras nötig, den herausragenden Anfang zu fassen, um den Filmstreifen aus dem Gehäuse zu ziehen.
• Es wurde eine 35mm Filmkassette vorgeschlagen, die im Gegensatz zu konventionellen Filmkassetten derart verwendet werden kann, daß durch Drehung der Spule in Abspulrichtung der Filmstreifen automatisch aus dem Kassettengehäuse transportiert wird. Der Filmanfang ragt üblicherweise nicht aus dem Kassettengehäuse heraus. Insbesondere offenbart die US-A-4,423,943 eine Filmkassette, bei der die äußerste Wicklung der auf die Filmspule aufgespulten Filmrolle radial von entsprechend gebogenen Lippen zweier axial versetzter Backen der Spule gehalten wird, um die äußerste Wicklung von der Berührung der gebogenen Innenwand des Kassettengehäuses abzuhalten. Das Ende des Filmstreifens ist auf der Filmspule befestigt. Der Anfang des Filmstreifens läuft entlang einer vorgegebenen Längskante leicht spitz zu, damit er zwischen den gebogenen Lippen herausragen und an der Gehäusewand anliegen kann. Während der anfänglichen Drehung zum Abspulen der Filmspule wird der Anfang des Filmstreifens entlang der Gehäusewand transportiert, bis er einen Eingang zu einem Filmdurchlaß im Kassettengehäuse erreicht. Dann wird er in den Filmdurchlaß und durch diesen hindurch zur Außenseite des Kassettengehäuses transportiert. Der Durchlaß hat eine Breite, die etwas kleiner ist als die Breite des Filmstreifens, woraus eine Querverbiegung des Filmstreifens resultiert, wenn dieser von der Filmspule abgespult wird, wodurch der Transport der Filmlängskanten unter die gebogenen Lippen der jeweiligen Backen erleichtert wird. Jedoch führt das Verbiegen des Filmstreifens, um seine Längskanten unter die gebogenen Lippen zu transportieren, zu einer erhöhten Reibung zwischen dem Filmstreifen und der Filmspule, die den Transport des Filmstreifens aus dem Kassettengehäuse behindert und den Filmstreifen beschädigen kann.
• Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Filmkassette, die eine Filmspule enthält, die den Filmanfang automatisch aus dem Kassettengehäuse transportiert, wenn sie in Abspulrichtung gedreht wird. Dies wird jedoch, im Gegensatz zur früheren Ausführungsform der US-A-4,423,943, ohne eine mögliche Beschädigung des Filmstreifens erreicht.
• Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Filmkassette durch Anspruch 1 bestimmt.
• Die Zeichnung zeigt in
• Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer verbesserten Filmkassette,
• Fig. 2 einen Querschnitt der verbesserten Filmkassette; und in
• Fig. 3 eine Draufsicht auf die verbesserte Filmkassette im Querschnitt.
• Die vorliegende Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform für eine 35mm Filmkassette offenbart. Da die Einzelheiten eines solchen Filmkassettentyps im allgemeinen bekannt sind, beschränkt sich die folgende Beschreibung auf Einzelteile, die zur Erfindung gehören oder unmittelbar mit ihr zusammenwirken. Es ist klar, daß andere, nicht im einzelnen gezeigte oder beschriebene Einzelteile in unterschiedlichen, dem Fachmann bekannten Formen ausgeführt werden können.
• Unter Bezugnahme auf die Zeichnung zeigen die Fig. 1-3 eine verbesserte 35mm Filmkassette 1, die ein lichtdichtes Kassettengehäuse 3 und eine Filmspule 5 enthält, die um eine Achse X innerhalb des Kassettengehäuses drehbar gelagert ist. Das Kassettengehäuse besteht aus zwei Gehäusehälften 7 und 9, die entlang gefalzter und abgestuft kantiger Abschnitte 11 und 13 verbunden sind. Die verbundenen Hälften 7 und 9 lassen nach oben und unten ausgerichtete Öffnungen 15 und 17 für jeweils ein längeres und ein kürzeres, gegenüberliegendes Ende 19 und 21 eines Spulenkerns oder einer Nabe 23 frei. Außerdem legen sie einen lichtabgeschirmten Filmdurchlaßschlitz oder Mündung 25 fest. Die lichtabschirmenden Mittel (nicht dargestellt) zur Vermeidung von Außenlichteinfall in den Filmdurchlaßschlitz 25 können aus schwarzem Samt oder Plüschmaterial sein, das den Schlitz im Inneren umgibt.
• Der in den Fig. 1-3 gezeigte Spulenkern 23 enthält jeweils längere und kürzere koaxial angeordnete Öffnungen 27 und 29, die sich in den entsprechenden längeren und kürzeren, gegenüberliegenden Enden 19 und 21 des Spulenkerns befinden. Zwei getrennte und am Spulenkern 23 ausgebildete Keilrippen 31 und 33 befinden sich innerhalb der längeren koaxialen Öffnung 27. Eine einzelne Keilrippe 35, die ebenso im Spulenkern ausgebildet ist, befindet sich innerhalb der kürzeren koaxialen Öffnung 29. Die einzelnen Keilrippen 31, 33 und 35 können mechanisch erfaßt werden, um die Filmspule in Abspulrichtung (in Fig. 1 durch den Pfeil U dargestellt) oder in Aufspulrichtung zu drehen, die der Abspulrichtung entgegengesetzt ist.
• Eine Rolle 37 aus aufgespultem 35mm Film mit im wesentlichen gleichmäßiger Breite ist um den Spulenkern 23 gespult. Wie in Fig. 3 gezeigt, hat die Filmrolle 37 ein Ende 39, das mit einem geeigneten Klebestreifen 41 am Spulenkern 23 befestigt ist, und einen Anfangsbereich 43. Der Anfangsbereich 43 hat ein Führungs- oder Vorderende 45 und uinfaßt etwa 2 - 3 Wicklungen der Filmrolle 37. Eine dieser Wicklungen ist die äußerste Wicklung 47 und eine andere davon ist die nächste nach innen folgende Wicklung 49.
• Zwei biegsame identische Flansche oder Scheiben 51 und 53 sind auf dem Spulenkern 23 koaxial beabstandet, um leicht an den gegenüberliegenden flachen Enden der Filmrolle 37 anzuliegen. Die beiden Scheiben 51 und 53 bedecken die gegenüberliegenden Enden der Filmrolle 37 und haben jeweils mittig Öffnungen 55 und 57, durch die sich der Spulenkern 23 locker gelagert der Länge nach erstreckt, um eine Drehung des Spulenkerns bezüglich der Scheiben zu ermöglichen. Auch wenn nicht dargestellt, ist es möglich, daß der Spulenkern 23 zugehörige, sich radial erstreckende Flansche enthält, die zwischen den gegenüberliegenden Enden der Filmrolle 37 und den jeweiligen Scheiben 51 und 53 angeordnet sind. Die beiden Scheiben 51 und 53 haben jeweils ununterbrochene, umlaufende, ringförmige Ansätze 59 und 61, die sich im rechten Winkel zu den Rändern der Scheiben erstrecken, um die äußerste Wicklung 47 der Filmrolle 37 radial einzuschließen. Dabei wird verhindert, daß sich die Filmrolle radial erweitert oder wie eine Uhrfeder aufspringt und mit einer gebogenen Innenwand 63 des Kassettengehäuses 3 in Kontakt kommt. Wie in Fig. 1 gezeigt, wird das Führungsende 45 der Filmrolle 37 von den umlaufenden Ansätzen 59 und 61 ähnlich begrenzt. Jedoch kann das Führungsende 45 spitz zulaufend sein, damit es etwas zwischen den Ansätzen 59 und 61 herausragen kann.
• Zwei starre identische Spreizflächen 65 und 67 sind an der Kassettenhälfte 9 an unterschiedlichen Stellen innerhalb des Filmdurchlaßschlitzes 25 befestigt (siehe Fig. 2 und 3). Die beiden Spreizflächen 65 und 67 biegen gegenüberliegende, begrenzte Abschnitte 59' und 61' der jeweiligen Ansätze 59 und 61 (zusammen mit den Scheiben 51 und 53) axial auseinander, und zwar bis zu einem axialen Abstand, der etwas größer als die Filmbreite ist (siehe Fig. 2). Grundsätzlich müssen die auseinandergedrückten Abschnitte 59' und 61' der beiden Ansätze 59 und 61 axial genügend Abstand haben, damit diese Abschnitte der Ansätze entsprechende Abschnitte der äußersten Wicklung 47 der Filmrolle 37 nicht radial festhalten. Wie in Fig. 1 und 2 angedeutet, werden die übrigen Abschnitte der beiden Ansätze 59 und 61 durch innere halbkreisförmige glatte Trägerflächen 69 und 71 des Kassettengehäuses 3, die an die jeweiligen Scheiben 51 und 53 angrenzen, in ihrer Stellung gehalten, außer in der unmittelbaren Nähe der beiden Spreizflächen 65 und 67. Somit müssen die unveränderten Abschnitte der beiden Ansätze 59 und 61 weiterhin die äußerste Wicklung 47 radial begrenzen.
• Wird der Spulenkern 23 zunächst in der Abspulrichtung U gedreht, können die beiden Scheiben 51 und 53 im wesentlichen ortsfest bleiben und die Filmrolle 37 neigt dazu, sich radial auszudehnen, da ihr inneres Ende 39 am Spulenkern befestigt ist. Somit wird verhindert, daß die äußerste Wicklung 47 der Filmrolle an den umlaufenden Ansätzen 59 und 61 der Scheiben entlang gleitet. Eine Weiterdrehung des Spulenkerns 23 in derselben Richtung führt zu einer entsprechenden Drehung der beiden Scheiben 51 und 53. Als Folge davon biegen die beiden Spreizflächen 65 und 67 aufeinanderfolgende Abschnitte der umlaufenden Ansätze 59 und 61 axial auseinander, wenn die jeweiligen Abschnitte an den Spreizflächen vorbei gedreht werden. Die auseinandergebogenen Abschnitte 59' und 61' der beiden Ansätze 59 und 61 werden durch die halbkreisförmigen glatten Trägerflächen 69 und 71 in ihre ungebogene Ausgangsstellung zurückgebracht, die an von den Spreizflächen 65 und 67 entfernten Stellen gegen die jeweiligen Scheiben 51 und 53 drücken. Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, wird der Anfang 45 der Filmrolle 37 in der unmittelbaren Nähe der Spreizflächen 65 und 67 von der radialen Beschränkung durch die beiden Ansätze 59 und 61 befreit. Er wird zu zwei starren identischen Abstreifführungsflächen 73 und 75 transportiert, die an den jeweiligen Spreizflächen ausgebildet sind. Die beiden Abstreifführungsflächen 73 und 75 bewirken die Führung des Anfangs 45 in Richtung zum Filmdurchlaßschlitz 25, wobei nachfolgenden Abschnitten der äußersten Wicklung 47 ermöglicht wird, sich von entsprechenden Abschnitten der beiden Ansätze 59 und 61 zu lösen, wenn diese Abschnitte der Ansätze von den beiden Spreizflächen 65 und 67 auseinandergebogen werden. Folglich schiebt eine fortgesetzte Drehung des Spulenkerns 23 den Anfangsbereich 43 der Filmrolle 37 vom Kassettengehäuse 3 weg.
• Die vorliegende Erfindung wurde in bezug auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Selbstverständlich können Änderungen innerhalb des Standes der Technik ausgeführt werden, ohne den durch die Ansprüche festgelegten Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Z.B. kann sich das Führungsende 45 der Filmrolle 37 anfänglich im Filmdurchlaßschlitz 25 befinden, anstatt von den umlaufenden Ansätzen 59 und 61 der beiden Scheiben 51 und 53 radial begrenzt zu werden.

Claims (2)

1. Ein Kassettengehäuse (3) und eine Filmrolle (37) umfassende Filmkassette (1), bei der eine außen liegende Wicklung (47) der um einen Spulenkern (23) gewickelten Filmrolle (37) radial durch ringförioige Flansche (59, 61) zweier auf dem Spulenkern vorgesehener Scheiben (51, 53) so gehalten ist, daß sie mit einer Innenwandung (63) des Kassettengehäuses (3) nicht in Berührung gelangen kann, ein inneres Ende (39) der Filmrolle (37) an dem Spulenkern (23) befestigt ist und der Spulenkern (23) und die Scheiben (51, 53) in einer Abspulrichtung (U) so drehbar sind, daß ein Vorlaufabschnitt (43) der Filmrolle (37) automatisch durch einen Filmspalt (25) aus dem Kassettengehäuse (3) herausbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Flansche (59, 61) und die Scheiben (51, 53) in axialer Richtung auslenkbar sind, um die außen liegende Wicklung (47) aus ihrer radialen Halterung durch die Flansche zu befreien, Spreizelemente (65, 67) jeweils so angeordnet sind, daß sie aufeinanderfolgende Abschnitte (59', 61') der ringförmigen Flansche (59, 61) direkt auslenken, um entsprechende Ab-Schnitte der außenliegenden Wicklung (47) freizugeben, wenn diese Flanschabschnitte beim Drehen der Scheiben (51, 53) und des Spulenkerns (23) in der Abspulrichtung (U) an den Spreizelementen vorbei gedreht werden, und daß Lagerteile (69, 71) jeweils so angeordnet sind, daß sie an den Scheiben (51, 53) anliegen und gewährleisten, daß die Flansche (59, 61) im allgemeinen nur im Bereich der Spreizelemente (65, 67) auslenkbar sind.

2. Filmkassette (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizelemente (65, 67) kontinuierlich mit entsprechenden Abschnitten (59', 61') der ringförmigen F1ansche (59, 61) in Berührung stehen und dabei jeweils einen Abschnitt eines jeden Flanschs auslenken.