DE2855697C2 - - Google Patents
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- DE2855697C2 DE2855697C2 DE19782855697 DE2855697A DE2855697C2 DE 2855697 C2 DE2855697 C2 DE 2855697C2 DE 19782855697 DE19782855697 DE 19782855697 DE 2855697 A DE2855697 A DE 2855697A DE 2855697 C2 DE2855697 C2 DE 2855697C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbphotographisches Aufzeichnungs
material, das mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenid
emulsionsschicht und einen 2-Äquivalent-Kuppler aufweist, der
einen beim Farbentwickeln abspaltbaren Kupplerrest und einen
photographische wirksamen Rest enthält. Des weiteren betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines farbphoto
graphischen Bildes durch Entwicklung eines Aufzeichnungsmaterials
mit mindestens einer belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht
mit einer Farbentwicklerverbindung in Gegenwart eines 2-Äquivalent-
Kupplers des erwähnten Typs.
Es sind verschiedene photographische Verfahren bekannt, bei denen
Verbindungen verwendet werden, die photographisch wirksame Reste
abzuspalten vermögen. So ist es beispielsweise aus den US-PS
31 48 062 und 32 27 554 sowie der DE-OS 27 03 145 bekannt, zur
Herstellung farbphotographischer Bilder Kuppler zu verwenden, die
bei der Reaktion mit oxidierter Farbentwicklerverbindung aus der
Kupplungsposition eine photographische wirksame Verbindung, z. B.
einen Entwicklungsinhibitor oder einen Farbstoff abspalten. Aus
den US-PS 34 43 940 und 37 51 406 sind des weiteren Kuppler be
kannt, die einen Farbstoffrest in nicht-kuppelnder Position auf
weisen. Durch Umsetzung des Kupplers mit oxidierter Farbentwickler
verbindung und anschließender Ringschlußreaktion der gekuppelten
Entwicklerverbindung an der Stelle der Bindung des Farbstoffs
erfolgt eine Abspaltung des Farbstoffes vom Kupplermolekül. Aus
der US-PS 37 05 801 sind ferner Kuppler bekannt, die bei der Um
setzung mit oxidierter Farbentwicklerverbindung aus der Kupplungs
position einen Bleichinhibitor abspalten. Aus der US-PS 39 80 479
ist des weiteren die Verwendung von Verbindungen mit einem nukleo
philen Rest und einem photographisch wirksamen Rest bekannt, die
über einen aufspaltbaren elektrophilen Rest an einen Träger gebunden
sind. Werden diese Verbindungen alkalischen Bedingungen ausgesetzt,
so reagieren der nukleophile Rest und der aufspaltbare elektrophile
Rest miteinander unter Freisetzung eines photographisch wirksamen
Restes, sofern die Verbindung sich nicht mit oxidierter Entwickler
verbindung umgesetzt hat, in welchem Falle die Abspaltung einer
photographisch wirksamen Verbindung verhindert wird.
Aus der US-PS 39 80 479 ist es schließlich bereits bekannt, im
Rahmen photographischer Verfahren zur Herstellung farbphotographischer
Bilder positiv arbeitende immobile Verbindungen einzusetzen, die
in alkalischer Umgebung in den nicht belichteten Bezirken einer
intramolekularen nukleophilen Verdrängungsreaktion unter Abspaltung
einer photographisch wirksamen Verbindung unterliegen.
Den meisten der bekannten Kuppler, die photographisch wirksame Ver
bindungen abzuspalten vermögen, ist gemeinsam, daß die photographisch
wirksamen Verbindungen direkt in ihrer wirksamen Form abgespalten
werden. Eine derartige direkte Abspaltung beschränkt jedoch die
Steuerung der Geschwindigkeit der Freisetzung der photographisch
wirksamen Verbindung wie auch die Geschwindigkeit und die Entfernung,
über die die Verbindung durch das Aufzeichnungsmaterial wandert,
bevor sie mit einer anderen Verbindung im Aufzeichnungsmaterial zu
reagieren vermag. Eine gewisse Steuerung dieser Parameter läßt
sich gegebenenfalls dadurch erreichen, daß modifiziert werden:
- (1) der Träger, von dem der photographisch wirksame Rest freige gesetzt wird;
- (2) die Art der Bindung des photographisch wirksamen Restes an den Träger und/oder
- (3) der photographisch wirksame Rest selbst.
Eine solche Modifizierung kann jedoch unvereinbar mit dem Endzweck
der Verbindung oder des photographisch wirksamen Restes sein und
kann infolgedessen die strukturelle Konzeption der Verbindung be
einträchtigen. So kann beispielsweise die Modifizierung eines
photographischen Kupplers mit einem Entwicklungsinhibitorrest nicht
nur die Geschwindigkeit, mit der die Freisetzung erfolgt, beeinflussen
sondern vielmehr auch den Farbton des Farbstoffes, der von dem
Kuppler erzeugt wird und/oder die Reaktionsfähigkeit der Diffundier
barkeit des Entwicklungsinhibitors.
Es besteht infolgedessen ein Bedürfnis nach Verbindungen, die
photographisch wirksame Verbindungen abzuspalten vermögen, die
jedoch eine Steuerung solcher Parameter wie die Zeitspanne der
Freisetzung, die Geschwindigkeit der Freisetzung und die Geschwin
digkeit der Diffusion eines photographisch wirksamen Restes er
möglichen, ohne daß dabei der photographisch wirksame Rest oder der
Kupplerrest, von dem der photographisch wirksame Rest freigesetzt
wird, in einer Weise modifiziert werden, die nicht im Einklang steht
mit dem Endzweck, für den die Verbindungen eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein farbphoto
graphisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einem Farb
kuppler, der beim Farbentwickeln einen Rest mit einer photographisch
wirksamen Gruppe abspaltet, deren Wirksamwerden gesteuert werden kann,
zur Verfügung zu stellen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem farbphotographischen Aufzeichnungs
material, wie es in den Ansprüchen gekennzeichnet ist.
Bei den 2-Äquivalent-Kupplern, die erfindungsgemäß zur Herstellung
photographischer Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden, ist der
photographisch wirksame Rest PWR an den Kupplerrest Kupp über einen
Steuerrest -Nu-X-E gebunden, der bei Umsetzung des Kupplers mit oxidierter
Farbentwicklerverbindung mit dem Rest PWR vom Kuppler abgespalten
wird, worauf der abgespaltene Rest unter Zugänglichmachen des
photographisch wirksamen Restes einer intramolekularen nukleophilen
Verdrängungsreaktion unterliegt.
Charakteristisch für die erfindungsgemäß verwendeten photographischen
Kuppler ist somit, daß zunächst eine Abtrennung oder Loslösung eines
Steuerrestes von dem Kupplermolekül erfolgt, worauf eine Abtrennung
des photographisch wirksamen Restes von dem Steuerrest erfolgt.
Der Kupplerrest kann aus irgendeinem 2-Äquivalent-Kupplerrest be
stehen, der mit oxidierter Farbentwicklerverbindung unter Freisetzung
des Restes -Nu-X-E-PWR zu reagieren vermag. Die Kupplerreste können
somit die Reste üblicher farbbildender 2-Äquivalent-Kuppler sein, die
bei Umsetzung mit oxidierten Farbentwicklerverbindungen farbige
Reaktionsprodukte liefern. Die Kupplerreste können des weiteren
jedoch auch aus den Resten üblicher 2-Äquivalent-Kuppler bestehen,
die bei Umsetzung mit oxidierten Farbentwicklerverbindungen farb
lose Reaktionsprodukte liefern.
Die Kupplerreste können des weiteren Reste ohne Ballastgruppen
sein oder Reste mit Ballastgruppen mit einer öllöslichen Gruppe.
Je nach dem im Einzelfalle vorliegenden speziellen Kupplerrest,
der verwendeten Farbentwicklerverbindung und der Art des Entwicklungs
prozesses kann das Reaktionsprodukt des Kupplerrestes und der oxi
dierten Farbentwicklerverbindung beispielsweise sein:
- (1) farbig und nicht-diffusionsfähig, in welchem Falle es in der Position verbleibt, in der es erzeugt wurde;
- (2) farbig und diffusionsfähig, in welchem Falle es während des Entwicklungsprozesses von der Stelle entfernt wird, wo es erzeugt wurde oder in welchem Falle es an einen anderen Ort wandern kann oder
- (3) farblos und diffusionsfähig oder nicht-diffusionsfähig, in welchem Falle es nicht zur Bilddichte beiträgt.
In den Fällen (2) und (3) kann das Reaktionsprodukt zunächst farbig
und/oder nicht-diffusionsfähig sein, jedoch in ein farbloses und/oder
diffusionsfähiges Reaktionsprodukt während des Entwicklungsprozesses
überführt werden.
Der Steuerrest kann aus irgendeinem organischen Rest bestehen, der
den Kupplerrest mit dem PWR-Rest verbindet und der nach Abspaltung
der Einheit -Nu-X-E-PWR vom Kuppler infolge einer intramolekularen
nukleophilen Verdrängungsreaktion vom PWR-Rest abgespalten wird.
Derartige Reaktionen sind in der Chemie bekannt, beispielsweise
aus dem Buch von Capon und McManus, "Neighboring Group Partici
pation", Band 1, Verlag Plenum Press, New York, 1976.
Unter einer "intramolekularen nukleophilen Verdrängungsreaktion"
ist hier eine Reaktion zu verstehen, bei der ein nukleophiles
Zentrum einer Verbindung direkt oder indirekt über ein Zwischen
molekül mit einer anderen Stelle der Verbindung reagiert, die ein
elektrophiles Zentrum darstellt, unter Verdrängung eines Restes
oder eines Atomes, der bzw. das an das elektrophile Zentrum ge
bunden ist. Ganz allgemein weisen derartige Verbindungen einen
nukleophilen Rest und einen elektrophilen Rest auf, die infolge
der Konfiguration des Moleküles in einer derartigen räumlichen
Beziehung zueinander stehen, daß dadurch eine Reaktion begünstigt
wird. Vorzugsweise befinden sich der nukleophile Rest und der elektro
phile Rest in dem Molekül in einer solchen Position, daß leicht ein
cyclischer organischer Ring oder ein cyclischer organischer Über
gangsring gebildet wird, und zwar durch eine intramolekulare Reaktion,
an der das nukleophile Zentrum und das elektrophile Zentrum be
teiligt sind.
Unter einem nukleophilen Rest Nu ist dabei eine Gruppe von Atomen
zu verstehen, von denen eines ein elektronenreiches Atom ist. Dieses
elektronenreiche Atom wird dabei als das nukleophile Zentrum be
zeichnet. Der elektrophile Rest E besteht demgegenüber aus einer
Gruppe von Atomen, von denen eines einen Elektronenmangel aufweist.
Dieses Atom wird als das elektrophile Zentrum bezeichnet.
Im Falle der erfindungsgemäß verwendeten photographischen Kuppler
weist somit der Steuerrest einen nukleophilen Rest Nu und einen
elektrophilen Rest E auf, die in einer solchen räumlichen Anordnung
zueinander vorliegen, daß bei Freisetzung des -Steuer-PWR-Restes
von dem Kuppler das nukleophile Zentrum Nu und das elektrophile
Zentrum E zu reagieren vermögen, unter Verdrängung des photographisch
wirksamen Restes PWR von dem Steuerrest.
Um zu gewährleisten, daß der photographisch wirksame Rest PWR
nicht freigesetzt wird, bevor der -Steuer-PWR-Rest vom Kupplermolekül
freigesetzt wird, kann das nukleophile Zentrum Nu daran gehindert
werden, mit dem elektrophilen Zentrum zu reagieren, bis die Frei
setzung erfolgt ist und das elektrophile Zentrum ist in vorteil
hafter Weise resistent gegenüber einem externen Angriff, z. B.
gegenüber Hydrolyse. Eine vorzeitige Reaktion läßt sich beispiels
weise dadurch verhindern, daß der Kupplerrest über das nukleophile
Zentrum an den Steuerrest gebunden ist, so daß die Abspaltung des
-Steuer-PWR-Restes vom Kupplermolekül das nukleophile Zentrum
freigibt und es diesem ermöglicht, mit dem elektrophilen Zentrum
zu reagieren oder dadurch, daß der nukleophile Rest und der elektro
phile Rest in eine solche Position gebracht werden, daß sie daran
gehindert werden, in eine reaktive Nähe zu gelangen, bis die Frei
setzung erfolgt. In entsprechender Weise befindet sich des weiteren
der photographisch wirksame Rest vorzugsweise in einer Position
an dem Steuerrest, von der der photographisch wirksame Rest bei
Reaktion des nukleophilen Zentrums mit dem elektrophilen Zentrum
verdrängt wird.
Die Freisetzung des photographisch wirksamen Restes kann durch
eine einzige Reaktion zugleich mit der Abspaltung des Steuer
restes vom Kupplerrest erfolgen oder aber zur Freisetzung des
photographisch wirksamen Restes können mehrere Reaktionen erforder
lich sein. Beispielsweise können zwei oder mehrere nacheinander
ablaufende intramolekulare nukleophile Verdrängungsreaktionen inner
halb des Steuerrestes erforderlich sein, um die Freisetzung des
photographisch wirksamen Restes zu bewirken.
Der Steuerrest kann Reste und Substituenten aufweisen, welche es
ermöglichen, daß eine oder mehrere der folgenden Geschwindigkeiten
gesteuert werden: Die Umsetzung von Kupp mit oxidierter Farbentwickler
verbindung, die Geschwindigkeit der Diffusion des -Steuer-PWR-Restes,
wenn dieser von dem Kupplerrest freigesetzt wird, und die Geschwindig
keit der Freisetzung des PWR-Restes durch die intramolekulare nukleo
phile Verdrängungsreaktion. Der Steuerrest kann des weiteren zu
sätzliche Substituenten aufweisen, wie beispielsweise photographisch
wirksame oder vorteilhafte Reste oder Vorläuferreste hiervon, welche
an den Steuerrest gebunden bleiben.
Der photographisch wirksame Rest kann aus irgendeinem Rest be
stehen, der in einem photographischen Aufzeichnungsmaterial
bildweise zugänglich gemacht werden soll. Der photographisch
wirksame Rest kann somit beispielsweise bestehen aus einem photo
graphischen Farbstoff oder einer entsprechenden Farbstoffvor
läuferverbindung oder einem photographischen Reagenz, z. B.
einem Entwicklungsinhibitor, einem Entwicklungsbeschleuniger,
einem Bleichinhibitor, einem Bleichbeschleuniger, einem Kuppler
(z. B. einem sog. konkurrierenden Kuppler, einem einen Farbstoff
bildenden Kuppler, einem einen Entwicklungsinhibitor freisetzenden
Kuppler oder einem sog. DIR-Kuppler), einer Entwicklerverbindung
(z. B. einer konkurrierenden Entwicklerverbindung), einem Silber
halogenidlösungsmittel, einem Silber-Komplexbildner, einem Fixier
mittel, einem Toner, einem Härtungsmittel, einem Gerbmittel, einer
Schleierverbindung, einer Antischleierverbindung, einem chemischen
oder einem spektralen Sensibilisierungsmittel oder einem Desensibili
sierungsmittel.
Der photographisch wirksame Rest weist ein Heteroatom mit einer
negativen Wertigkeit von 2 oder 3 aus den Gruppen V A oder VI A
des Periodischen Systems der Elemente auf, z. B. ein Sauerstoff-,
Schwefel-, Selen- oder Stickstoffatom (z. B. ein Stickstoffatom
in einem heterocyclischen Ring).
Der photographisch wirksame Rest PWR kann im Kupplermolekül in
Form einer vorgebildeten Verbindung vorliegen oder in einer
blockierten Form oder in Form einer sog. Vorläuferverbindung.
Beispielsweise kann ein vorgebildeter Entwicklungsinhibitor an
den Steuerrest gebunden sein oder aber die Entwicklung inhibierende
Funktion kann blockiert sein, und zwar durch Bindung an den Steuer
rest.
Des weiteren kann beispielsweise ein vorgebildeter Farbstoff an
den Steuerrest gebunden sein oder ein Farbstoff, der derart
blockiert ist, daß seine spektrale Absorption verschoben ist oder
auch ein Leucofarbstoff.
Der nukleophile Rest Nu kann aus einem Sauerstoff-, Schwefel- oder
Stickstoffatom bestehen, während der elektrophile Rest E eine
Carbonyl-, Thiocarbonyl-, Phosphinyl- oder Thiophosphinylgruppe
aufweisen kann und E an das Heteroatom des photographisch wirksamen
Restes PWR gebunden ist.
In der folgenden Aufzählung von typischen repräsentativen Resten
Nu und E sind die Reste derart dargestellt, daß die linke Bindung
des Restes Nu an den Kupplerrest gebunden ist und die rechte
Bindung von Nu an X, wohingegen die linke Bindung von E an X
gebunden ist und die rechte Bindung von E an den photographisch
wirksamen Rest PWR.
Typische Reste Nu sind beispielsweise:
worin bedeuten:
Rjeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit
1 bis 20 C-Atomen, beispielsweise einen Methyl-, Äthyl-,
Propyl-, Hexyl-, Decyl-, Pentadecyl- oder Octadecylrest
oder einen Arylrest mit 6 bis 20 C-Atomen, z. B. einen
Phenyl-, Naphthyl-, Benzyl-, Tolyl-, t-Butylphenyl- oder
Carboxyphenylrest;
n= 0, 1, 2 oder 3, derart, daß der Ring, der durch Nu,
X und E bei einem nukleophilen Angriff von Nu auf das
elektrophile Zentrum in E gebildet wird, 3 bis 7 Ring
atome aufweist.
Vorzugsweise steht R für ein Wasserstoffatom oder einen kurz
kettigen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen.
Typische repräsentative Reste E sind beispielsweise Reste
der folgenden Formeln:
worin R, R₂ und n die bereits angegebene Bedeutung haben.
Das durch X dargestellte Bindeglied kann ein acyclischer Rest
sein, z. B. ein Alkylenrest, beispielsweise ein Methylen-,
Äthylen- oder Propylenrest oder ein cyclischer Rest, z. B. ein
aromatischer Rest, z. B. ein Phenylen- oder Naphthylenrest oder
aber ein heterocyclischer Rest, z. B. ein Furan-, Thiophen-,
Pyridin-, Chinolin- oder Benzoxazinrest.
Vorzugsweise steht X für einen Alkylen- oder Arylenrest. Die
Reste Nu und E sind derart an X gebunden, daß bei Abspaltung
von Nu vom Kupplermolekül eine räumliche Beziehung vorliegt,
die einen nukleophilen Angriff des nukleophilen Zentrums in Nu
auf das elektrophile Zentrum in E begünstigt. Steht X für einen
cyclischen Rest, so können Nu sowie E an den gleichen Ring ge
bunden sein oder einander benachbarte Ringe. Aromatische Reste,
in denen Nu und E aneinander benachbarte Ringpositionen ge
bunden vorliegen, stellen besonders vorteilhafte Bindeglieder
X dar.
Besonders vorteilhafte Kuppler sind solche der
folgenden Strukturformel:
worin wiederum bedeuten:
Kuppeinen Kupplerrest;
Nueine nukleophile Gruppe, die in der Kupplungsposition
des Kupplerrestes gebunden ist, beispielsweise eine
Gruppe einer der folgenden Formeln:
worin wiederum bedeuten:
Rein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 20
C-Atomen, vorzugsweise einen kurzkettigen Alkylrest
mit 1 bis 4 C-Atomen und
R₂entsprechend für zwei Reste R steht und
Zdie zur Vervollständigung eines mono- oder bicyclischen
aromatischen oder heterocyclischen Ringsystemes mit 5
bis 10 Ring-Atomen erforderlichen Atome, vorzugsweise
zur Ausbildung von Ringen, die aus Kohlenstoff-, Sauer
stoff-, Stickstoff- und/oder Schwefelatomen aufgebaut
sind;
Eein elektrophiler Rest einer der folgenden Formeln:
worin wiederum bedeuten:
Rein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 20
C-Atomen, vorzugsweise einen kurzkettigen Alkylrest mit
1 bis 4 C-Atomen undn= 0, 1, 2, 3 oder 4 derart, daß der Ring, der durch
Reaktion des nukleophilen Zentrums in Nu mit dem elektro
philen Zentrum in E erzeugt wird, 5 bis 7 Glieder auf
weist und
R₂für zwei Reste R steht und
PWRein photographisch wirksamer Rest, wobei dieser Rest
derart an E gebunden ist, daß er bei einem nukleophilen
Angriff von Nu auf das elektrophile Zentrum von E ver
drängt wird.
In der Formel kann das durch Z vervollständigte Ringsystem
gegebenenfalls substituiert sein. Die Substituenten können
dabei derart ausgewählt sein, daß die Geschwindigkeit der
Reaktion, der Diffusion oder der Verdrängung modifiziert wird.
Typische geeignete Substituenten sind beispielsweise Halogen
atome, z. B. Fluor-, Chlor-, Brom- und Jodatome oder Nitroreste
oder Alkylreste mit 1 bis 20 C-Atomen, ferner Acylreste (z. B.
Carboxy-, Carboxyalkyl-, Alkoxycarbonyl-, Alkylcarbonamido-,
Sulfoalkyl-, Alkylsulfonamide- oder Alkylsulfonylreste) oder
Ballastgruppen. Des weiteren kann das durch
Z vervollständigte Ringsystem Substituenten aufweisen, die
im Aufzeichnungsmaterial eine besondere Funktion ausüben können,
z. B. die Funktion eines Stabilisators, eines Antischleiermittels,
eines Farbstoffes, z. B. eines Filterfarbstoffes oder eines lös
lich gemachten Maskierungsfarbstoffes. Bei
spielsweise können löslich machende Gruppen die Diffusionsge
schwindigkeit erhöhen, Ballastgruppen können die Diffusionsge
schwindigkeit vermindern, Elektronen abziehende Gruppen können
die Geschwindigkeit der Verdrängung des photographisch wirk
samen Restes vermindern und photographisch wirksame Reste,
die an den durch Z vervollständigten Ring gebunden bleiben,
können die Funktion einer Stabilisierung oder Maskierung übernehmen.
In den im folgenden aufgeführten Patenten und Publikationen
sind typische Kupplerreste, Steuerreste und PWR-Reste, die in
den erfindungsgemäß verwendbaren photographischen Kupplern
vorliegen können, aufgeführt. In den aufgeführten Formel
bildern der Kupplerreste und PWR-Reste stellen die nicht abge
sättigten Bindungen die Position der Bindung an den Steuerrest
dar. Im Falle der Steuerreste stellen die vertikalen nicht ab
gesättigten Bindungen die Position der Bindung an den Kuppler
rest dar und die horizontalen nicht abgesättigten Bindungen
der Steuerreste kennzeichnen die Position der Bindung an den
photographisch wirksamen Rest PWR.
A. Kuppler, die bei Reaktion mit oxidierten Farbentwicklerver
bindungen blaugrüne Farbstoffe zu erzeugen vermögen, wie sie
näher beispielsweise beschrieben werden in den US-PS 27 72 162,
28 95 826, 30 02 836, 30 34 892, 24 74 293, 24 23 730,
23 67 531, 30 41 236 und der Literaturstelle "Farbkuppler - eine
Literaturübersicht", Agfa-Mitteilungen, Band II, (1961),
Seiten 156 bis 175.
Vorzugsweise sind derartige Kuppler Kuppler vom Phenol- und
Naphthol-Typ, die blaugrüne Farbstoffe bei Reaktion mit oxi
dierter Farbentwicklerverbindung liefern. Der Rest Nu-X-E-PWR
ist dabei in Kupplungsposition gebunden, d. h. an
das Kohlenstoffatom in der 4-Stellung. Beispiele für vor
teilhafte derartige Kupplerreste sind:
worin bedeuten:
R′eine Ballastgruppe und
R₂ein oder mehrere Halogenatome (z. B. Chlor- oder
Fluoratome), kurzkettige Alkylreste (z. B. Methyl-,
Äthyl- oder Butylreste) oder kurzkettige Alkoxyreste
(z. B. Methoxy-, Äthoxy- oder Butoxyreste).
B. Kuppler, die bei Umsetzung mit oxidierten Farbentwickler
verbindungen purpurrote Farbstoffe liefern und die beispiels
weise näher beschrieben werden in den US-PS 26 00 788,
23 69 489, 23 43 703, 23 11 082, 31 52 896, 35 19 429,
30 62 653, 29 08 573 und der Literaturstelle "Farbkuppler -
eine Literaturübersicht", Agfa-Mitteilungen, Band II, (1961),
Seiten 126 bis 156.
Besonders vorteilhafte Kuppler dieses Typs sind Pyrazolone
sowie Pyrazolotriazole, die purpurrote Farbstoffe bei Um
setzung mit oxidierten Farbentwicklerverbindungen liefern
und bei denen der Rest -Steuer-PWR in der Kupplungsposition
gebunden ist, d. h. an das Kohlenstoffatom in der 4-Stellung.
Beispiele für vorteilhafte derartige Kupplerreste sind:
worin R′ sowie R² die für die blaugrünen Farbstoffe liefernden
Kuppler angegebenen Bedeutungen haben und wobei R² zusätzlich
ein gegebenenfalls substituierter Phenylrest sein kann, z. B.
ein 2,4,6-Trihalophenylrest.
C. Kuppler, die bei Reaktion mit oxidierter Farbentwicklerver
bindung gelbe Farbstoffe zu liefern vermögen und die näher
beispielsweise beschrieben werden in den US-PS 28 75 057,
24 07 210, 32 65 506, 22 98 443, 30 48 194 und 34 47 928 sowie
in der Literaturstelle "Farbkuppler - eine Literaturübersicht",
Agfa-Mitteilungen, Band II, (1961), Seiten 112 bis 126.
Besonders vorteilhafte gelbe Farbstoffe liefernde Kuppler
dieses Typs bestehen aus Acylacetamiden, beispielsweise
Benzoylacetaniliden und Pivalylacetaniliden, bei denen der
Rest -Steuer-Rest-PWR in Kupplungsposition gebunden ist,
d. h. an das aktive Methylen-Kohlenstoffatom.
Beispiele für vorteilhafte Kupplerreste dieses Typs sind Reste
der folgenden Formeln:
worin R′ die für die blaugrüne Farbstoffe liefernden Kuppler an
gegebene Bedeutung hat und R² ein Wasserstoffatom darstellt
oder ein oder mehrere Halogenatome, ein oder mehrere kurzkettige
Alkylreste, z. B. Methyl- oder Äthylreste oder ein oder mehrere
Ballastgruppen, z. B. Alkoxyreste mit 16 bis 20 C-Atomen.
D. Kuppler, die bei Reaktion mit oxidierter Farbentwickler
verbindung farblose Reaktionsprodukte liefern und für die
beispielsweise die in der GB-PS 8 61 138 und den US-PS 36 32 345,
39 28 041, 39 58 993 und 39 61 959 beschriebenen Kuppler
repräsentativ sind.
Besonders vorteilhafte Kuppler dieses
Typs sind zyklische, Carbonylgruppen enthaltende Verbindungen,
die farblose Produkte bei Umsetzung mit oxidierter Farbent
wicklerverbindung liefern und in denen der -Steuer-PWR-Rest
am Kohlenstoffatom in der α-Position bezüglich der Carbonyl
gruppe gebunden ist.
Beispiele für vorteilhafte derartige Kupplerreste sind:
worin R′ die Bedeutung hat, wie sie bei der Beschreibung der
blaugrüne Farbstoffe bildenden Kuppler angegeben wurde.
E. Kuppler, die bei Reaktion mit oxidierter Farbentwicklerver
bindung schwarze Farbstoffe oder Farbstoffe neutraler Dichte
liefern und die beispielsweise näher beschrieben werden in den
US-PS 19 39 231, 21 81 944, 23 33 106, der US-Patentanmeldung
mit der Serial No. 8 06 244 und den DE-OS 26 44 194 und 26 50 764.
Besonders vorteilhafte Kuppler dieses Typs sind Resorcine wie
m-Aminophenole, die bei Umsetzung mit oxidierter Farbentwickler
verbindung schwarze oder neutrale Reaktionsprodukte liefern
und bei denen sich der Rest -Steuer-Rest-PWR in Para-Stellung
zu einer Hydroxygruppe befindet.
Beispiele für vorteilhafte Kuppler dieses Typs sind:
worin bedeuten:
R′einen Alkylrest mit 3 bis 20 C-Atomen, einen Phenylrest
oder einen Phenylrest, der substituiert ist durch ein
oder mehrere Halogenatome und/oder Hydroxy-, Amino- oder
Alkylreste mit 1 bis 20 C-Atomen oder Alkoxyreste mit
1 bis 20 C-Atomen oder einen Alkoxyrest mit 1 bis 20
C-Atomen;
R²ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder einen Alkylrest
mit 1 bis 20 C-Atomen oder einen Alkenylrest mit 1 bis
20 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 20 C-Atomen;
R³ein oder mehrere Halogenatome oder Alkylreste mit 1 bis
20 C-Atomen oder Alkoxyreste mit 1 bis 20 C-Atomen oder
ein oder mehrere andere monovalente organische Reste.
A. Azyklische Steuerreste der Formel:
worin bedeuten:
n= 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 2 oder 3; Z′einen Rest einer der Formeln: und R³ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise einen kurzkettigen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 20 C-Atomen.
n= 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 2 oder 3; Z′einen Rest einer der Formeln: und R³ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise einen kurzkettigen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 20 C-Atomen.
B. Aromatische Steuerreste der folgenden Formeln:
worin bedeuten:
n= 0 oder 1;
Z²einen Rest einer der folgenden Formeln:
R³ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 20
C-Atomen, vorzugsweise einen kurzkettigen Alkylrest mit
1 bis 4 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 20
C-Atomen;
X′ein Wasserstoffatom oder ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder
Jodatom oder einen Cyano- oder Nitrorest oder einen
Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, einen Farbstoffrest
oder einen Rest einer der folgenden Formeln:
-OR⁴, -COOR⁴, -CONHR⁴, -NHCOR⁴, -NHSO₂R⁴, -SO₂NHR⁴ oder -SO₂R⁴,
worin R⁴ für ein Wasserstoffatom steht oder einen Alkylrest mit
1 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise einen Alkylrest mit 1 bis 4
C-Atomen.
C. Heterozyklische Steuerreste der folgenden Formeln:
worin bedeuten:
n = 0 oder 1 und
worin Z², X′ und R³ die bereits angegebene Bedeutung haben.
worin Z², X′ und R³ die bereits angegebene Bedeutung haben.
D. Bis-Steuerreste der folgenden Formel:
worin Y ein Bindeglied ist, beispielsweise ein Glied einer der
folgenden Formeln:
n = 0 oder 1 ist und X′, Z² und R³ die für die aromatischen
Steuerreste angegebene Bedeutung haben.
worin n = 0 oder 1 ist und Z² sowie R³ die bereits für die
aromatischen Steuerreste angegebene Bedeutung haben.
A. PWR-Reste, die bei Freisetzung von dem Steuerrest Ent
wicklungsinhibitoren werden, und wie sie beispielsweise
näher beschrieben werden in den US-PS 32 27 554, 33 84 657,
36 15 506, 36 17 291 und 37 33 201 sowie der GB-PS 14 50 479.
Besonders vorteilhafte Entwicklungsinhibitoren sind Jodide
sowie heterozyklische Verbindungen, wie beispielsweise
Mercaptotetrazole, Selenotetrazole, Mercaptobenzothiazole,
Selenobenzothiazole, Mercaptobenzoxazole, Selenobenzoxazole,
Mercaptobenzimidazole, Selenobenzimidazole, Benzotriazole
und Benzodiazole. Vorteilhafte Entwicklungsinhibitorverbin
dungen sind solche mit folgenden Resten:
worin R⁵ für ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit
1 bis 8 C-Atomen, beispielsweise einen Methyl-, Äthyl- oder
Butylrest oder einen gegebenenfalls substituierten Phenyl
rest steht und R⁶ die Bedeutung eines Wasserstoffatomes oder
eines oder mehrerer Halogenatome, z. B. die Bedeutung von
Chlor-, Fluor- oder Bromatomen oder von kurzkettigen Alkyl
resten mit 1 bis 4 C-Atomen oder Nitroresten hat.
B. PWR-Reste, die Farbstoffe darstellen oder Farbstoffe beim
Abspalten vom Steuerrest liefern wie beispielsweise:
Azo-, Azomethin-, Azopyrazolon-, Indoanilin-, Indophenol-, Anthrachinon-, Triarylmethan-, Alizarin-, Nitro-, Chinolin-, Indigoid- und Phthalocyaninfarbstoffe sowie Vorläufer der artiger Farbstoffe, wie beispielsweise Leukofarbstoffe, Tetrazoliumsalze und sogenannte verschobene Farbstoffe. Bei den Farbstoffen kann es sich des weiteren um Metall-Komplex farbstoffe handeln oder um solche, die mit Metallen Komplexe bilden können. Typische Farbstoffreste und Farbstoffvorläufer reste, die durch den Rest -PWR dargestellt werden können, sind aus den US-PS 38 80 658, 39 31 144, 39 32 380, 39 32 381 und 39 42 987 bekannt. Besonders vorteilhafte Farbstoffe und Farbstoffvorläuferverbindungen sind Azo-, Azomethin- und Indoanilinfarbstoffe sowie Farbstoffvorläuferverbindungen. Beispiele für besonders vorteilhafte Farbstoffe und Farb stoffvorläuferverbindungen, die durch den Rest -PWR darge stellt werden können, sind:
Azo-, Azomethin-, Azopyrazolon-, Indoanilin-, Indophenol-, Anthrachinon-, Triarylmethan-, Alizarin-, Nitro-, Chinolin-, Indigoid- und Phthalocyaninfarbstoffe sowie Vorläufer der artiger Farbstoffe, wie beispielsweise Leukofarbstoffe, Tetrazoliumsalze und sogenannte verschobene Farbstoffe. Bei den Farbstoffen kann es sich des weiteren um Metall-Komplex farbstoffe handeln oder um solche, die mit Metallen Komplexe bilden können. Typische Farbstoffreste und Farbstoffvorläufer reste, die durch den Rest -PWR dargestellt werden können, sind aus den US-PS 38 80 658, 39 31 144, 39 32 380, 39 32 381 und 39 42 987 bekannt. Besonders vorteilhafte Farbstoffe und Farbstoffvorläuferverbindungen sind Azo-, Azomethin- und Indoanilinfarbstoffe sowie Farbstoffvorläuferverbindungen. Beispiele für besonders vorteilhafte Farbstoffe und Farb stoffvorläuferverbindungen, die durch den Rest -PWR darge stellt werden können, sind:
worin bedeuten:
C. PWR-Reste, die Kuppler darstellen:
Bei den Kupplern, die von dem Steuerrest freigesetzt werden
können, kann es sich um nicht-diffusionsfähige Farbstoffe
bildende Kuppler handeln, um Kuppler, die keine farbigen
Reaktionsprodukte bilden oder um diffusionsfähige, kon
kurrierende Kuppler. Derartige Kuppler sind aus den ver
schiedensten Literaturstellen bekannt. Literaturstellen, in
denen derartige Kuppler beispielsweise beschrieben werden
sowie besonders vorteilhafte Strukturen der beiden zuerst
genannten Kategorien ergeben sich aus I A bis I E. Kon
kurrierende Kuppler werden beispielsweise näher beschrieben
in der Arbeit von W. Püschel, "On the Chemistry of White Couplers",
Agfa-Gevaert AG Mitteilungen aus dem Forschungslaboratorium
der Agfa-Gevaert AG, Springer-Verlag 1954, Seiten 352 bis 367
sowie ferner in den US-PS 29 98 314, 28 08 329, 26 89 793,
27 42 832, der DE-PS 11 68 769 und der GB-PS 9 07 274.
Besonders vorteilhafte konkurrierende Kuppler sind solche
der folgenden Struktur:
worin bedeuten:
R⁷ein Wasserstoffatom oder einen Alkylcarbonylrest, z. B.
einen Acetylrest und
R⁸ein Wasserstoffatom oder einen löslich machenden Rest,
z. B. einen Sulfo-, Aminosulfonyl- oder Carboxyrest.
Eine weitere Klasse von besonders vorteilhaften konkurrierenden
Kupplern läßt sich durch die folgende Strukturformel wiedergeben:
worin R⁸ die bereits angegebene Bedeutung hat und R⁹ für ein
Halogenatom oder einen Aryloxy-, Arylthio- oder einen Ent
wicklungsinhibitorrest steht, beispielsweise einen Mercapto
tetrazolrest, z. B. einen Phenylmercaptotetrazol- oder Äthyl
mercaptotetrazolrest.
D. PWR-Reste, die Entwicklerverbindungen liefern:
Bei den von dem Steuerrest abspaltbaren Entwicklerverbindungen
kann es sich um Farbentwicklerverbindungen handeln, Schwarz-
Weiß-Entwicklerverbindungen oder sogenannte "cross-oxidizing"-
Entwicklerverbindungen. Beispiele für derartige Entwicklerver
bindungen sind Aminophenole, Phenylendiamine, Hydrochinone
sowie Pyrazolidone. Derartige Entwicklerverbindungen werden
beispielsweise näher beschrieben in den US-PS 21 93 015,
21 08 243, 25 92 364, 36 56 950, 36 58 525, 27 51 297, 22 89 367,
27 72 282, 27 43 279, 27 53 265 und 23 04 953.
Besonders vorteilhafte Entwicklerverbindungen sind solche,
die sich durch die folgenden Formeln wiedergeben lassen:
worin bedeuten:
R¹⁰ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkylrest
mit 1 bis 4 C-Atomen und
R¹¹ein Wasserstoffatom oder ein oder mehrere Halogenatome,
z. B. Chlor- oder Bromatome oder kurzkettige Alkylreste,
z. B. Methyl-, Äthyl- oder Butylreste.
worin R¹¹ die bereits angegebene Bedeutung hat sowie
worin R¹⁰ die angegebene Bedeutung hat und R¹² für ein Wasser
stoffatom steht oder einen kurzkettigen Alkylrest mit 1 bis 4
C-Atomen, z. B. einen Methyl- oder Äthylrest oder einen kurz
kettigen Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, z. B. einen
Hydroxymethyl- oder Hydroxyäthylrest oder einen kurzkettigen
Sulfoalkylrest.
E. PWR-Reste, die aus Bleich-Inhibitoren bestehen:
Typische Beispiele für Bleich-Inhibitoren, deren Reste in den erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen vorliegen, werden näher beispielsweise beschrieben in den US-PS 37 05 801, 37 15 208 sowie der DE-OS 24 05 279. Besonders vorteilhafte Bleich-Inhibitoren lassen sich beispielsweise durch die folgenden Strukturformeln darstellen:
Typische Beispiele für Bleich-Inhibitoren, deren Reste in den erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen vorliegen, werden näher beispielsweise beschrieben in den US-PS 37 05 801, 37 15 208 sowie der DE-OS 24 05 279. Besonders vorteilhafte Bleich-Inhibitoren lassen sich beispielsweise durch die folgenden Strukturformeln darstellen:
worin R¹³ für einen Alkylrest mit 6 bis 20 C-Atomen steht.
In typischer Weise lassen sich die erfindungsgemäß verwend
baren Kuppler herstellen durch Bindung des Bindegliedes an
einen entsprechenden Kuppler oder ein Derivat hiervon, und
zwar über den nukleophilen Rest. Das Bindeglied weist wiederum
in entsprechendem räumlichen Abstand zum nukleophilen Rest ein
Derivat des elektrophilen Restes auf oder einen anderen ge
eigneten funktionellen Rest, der den elektrophilen Rest zu
bilden vermag, wenn die Bindung des photographisch wirksamen
Restes erfolgt ist. Anschließend erfolgt dann die Umsetzung
mit einem geeigneten Derivat der photographisch wirksamen
Verbindung unter Erzeugung des gewünschten Kupplers. In den
später folgenden Beispielen wird die Herstellung von er
findungsgemäß verwendbaren Kupplern näher beschrieben.
Die erfindungsgemäß verwendbaren photographischen Kuppler
können in photographische Aufzeichnungsmaterialien einge
arbeitet werden, und zwar in die Silberhalogenidemulsions
schichten oder in hierzu benachbarte Schichten, so daß sie
mit dem Silberhalogenid in Kontakt stehen. Sie können aber
auch in photographischen Entwicklungslösungen verwendet werden,
beispielsweise Entwicklerlösungen, in welchem Falle sie bei
der Entwicklung eines exponierten photographischen Aufzeich
nungsmaterials in Kontakt oder reaktionsfähige Beziehung mit
oxidierte Farbentwicklerverbindung gelangen. Kuppler, die
in photographischen Entwicklungslösungen zur Anwendung ge
bracht werden, sollten dabei eine solche Molekulargröße und
Konfiguration aufweisen, daß sie mit der Entwicklungslösung
durch photographische Schichten zu diffundieren vermögen.
Werden die Kuppler demgegenüber in einem photographischen Auf
zeichnungsmaterial untergebracht (in einer Silberhalogenid
emulsionsschicht oder einer hierzu benachbarten Schicht) so
sollen die Kuppler nicht-diffusionsfähig sein, d. h. sie sollen
eine solche Molekulargröße und Konfiguration aufweisen, daß
sie nicht merklich durch die Schichten zu diffundieren oder
zu wandern vermögen, in denen sie vorliegen.
Erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterialien lassen sich nach
üblichen bekannten Verfahren entwickeln, bei denen Bildfarb
stoffe erzeugende Kuppler sowie Farbentwicklerverbindungen
in separaten Entwicklungslösungen oder Entwicklungsmassen
oder im Aufzeichnungsmaterial selbst zur Anwendung gebracht
werden. Die Aufzeichnungsmaterialien können dabei gegebenen
falls nach sogenannten Redox-Verstärkungsverfahren ent
wickelt werden, bei denen entwickeltes oder latentes Bild
silber als Katalysator für die Oxidation der Farbentwickler
verbindung durch ein Oxidationsmittel, wie beispielsweise
einen Übergangsmetallkomplex (z. B. Cobalthexamin) oder ein
Peroxid, beispielsweise Wasserstoffperoxid, wirkt. Ver
stärkungsverfahren die angewandt werden können, sind bei
spielsweise bekannt aus den US-PS: 36 74 490, 38 22 129,
38 34 907, 38 41 873, 38 47 619, 38 62 842, 39 02 905 und
39 23 511.
Erfindungsgemäße photographische Aufzeichnungsmaterialien
können aus einfachen Aufzeichnungsmaterialien mit einem
Schichtträger und einer hierauf aufgetragenen Silberhalogenid
emulsionsschicht bestehen oder aber aus mehrschichtigen Mehr
farb-Aufzeichnungsmaterialien. Die erfindungsgemäß verwend
baren Kuppler können, wie bereits dargelegt, in einer Silber
halogenidemulsionsschicht zur Anwendung gebracht werden oder
aber auch in einer anderen Schicht des Aufzeichnungsmaterials,
beispielsweise einer benachbarten Schicht, so daß sie in
Kontakt mit oxidierter Farbentwicklerverbindung kommen können,
welche Silberhalogenid der Emulsionsschicht entwickelt hat.
Die Silberhalogenidemulsionsschicht kann dabei des weiteren
andere photographische Kuppler enthalten oder mit Schichten
mit derartigen Kupplern in Kontakt stehen, beispielsweise
Bildfarbstoffe erzeugenden Kupplern, farbigen Maskierungs
kupplern und dergleichen. Diese anderen photographischen
Kuppler oder Kupplerverbindungen können Farbstoffe von gleichem
oder verschiedenen Farbton oder Farbstich erzeugen wie die
erfindungsgemäß verwendbaren aufspaltbaren Kuppler. Schließ
lich können die Silberhalogenidemulsionsschichten erfindungs
gemäßer Aufzeichnungsmaterialien die üblichen Zusätze ent
halten, die üblicherweise in derartigen Schichten vorliegen
können.
Ein typisches mehrschichtiges, Mehrfarbaufzeichnungsmaterial
nach der Erfindung besteht aus einem Träger mit einer hierauf
aufgetragenen rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionseinheit
mit einer einen blaugrünen Bildfarbstoff erzeugenden Verbindung,
einer grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionseinheit mit
einer einen purpurroten Bildfarbstoff liefernden Verbindung
sowie einer blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsein
heit mit einer einen gelben Bildfarbstoff liefernden Verbin
dung, wobei gilt, daß mindestens eine der Silberhalogenid
emulsionseinheiten einen erfindungsgemäß verwendbaren auf
spaltbaren Kuppler enthält oder mit einem solchen Kuppler in
Kontakt steht.
Eine jede der Silberhalogenidemulsionseinheiten kann dabei
aus einer oder mehreren Schichten bestehen. Des weiteren können
die verschiedenen Einheiten und Schichten in verschiedener
Weise auf dem Träger angeordnet sein. Typische Strukturen
oder Schichtenanordnung sind beispielsweise aus den US-PS
32 27 554, 36 20 747, 38 43 369 sowie der US-Patentanmeldung
Serial No. 7 58 251 und der GB-PS 9 23 045 bekannt. Die erfin
dungsgemäß verwendbaren aufspaltbaren Kuppler können in einer
oder mehreren Schichten oder Einheiten eines erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterials untergebracht werden.
Sind die Reste -Steuer-PWR oder -PWR diffusionsfähig, so kann
die Schicht oder können die Schichten oder kann die Einheit
oder können die Einheiten, die durch die photographisch wirk
same Verbindung beeinflußt werden, durch in geeigneter Weise
angeordnete Abfangschichten begrenzt werden, welche die Wir
kung der photographisch wirksamen Verbindung auf die gewünschte
Schicht oder gewünschten Schichten oder Einheit oder Einheiten
begrenzen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien
können grobkörnige, reguläre oder feinkörnige Silberhalogenid
emulsionen oder Mischungen hiervon verwendet werden, die als
Silberhalogenid, Silberchlorid, Silberbromid, Silberbromidjodid,
Silberchloridbromid, Silberchloridjodid, Silberchloridbromid
jodid oder Mischungen hiervon enthalten. Bei den Emulsionen
kann es sich des weiteren um negativarbeitende wie auch um
direkt positive Emulsionen handeln. Sie können latente Bilder
überwiegend auf der Oberfläche der Silberhalogenidkörner ab
bilden oder überwiegend im Inneren der Silberhalogenidkörner.
Sie können des weiteren chemisch und spektral sensibilisiert
sein. Die Emulsionen können in typischer Weise aus Gelatine-
Silberhalogenidemulsionen bestehen, obgleich auch andere üb
liche bekannte hydrophile Kolloide zur Herstellung der Emul
sionen verwendet werden können. Zur Herstellung der Aufzeich
nungsmaterialien können des weiteren übliche bekannte Schicht
trägermaterialien verwendet werden, wie sie üblicherweise zur
Herstellung photographischer Aufzeichnungsmaterialien benutzt
werden. So können die Schichtträger in typischer Weise bei
spielsweise bestehen aus Folien aus Cellulosenitrat, Cellulose
acetat, Polyvinylacetalen, Polyäthylenterephthalat, Polycarbo
naten und anderen harzartigen Polymeren wie auch aus Glas,
Papier, Metall und dergleichen. In typischer Weise ist der
Schichtträger eines erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
ein flexibler Schichtträger und besteht beispielsweise aus
einer Polymerfolie oder aus einem Papierträger. Die Papier
träger können acetyliert sein oder barytiert und/oder eine
α-Olefin-Polymerschicht aufweisen, insbesondere eine Schicht
aus einem Polymeren eines α-Olefins mit 2 bis 10 C-Atomen,
beispielsweise eine Schicht aus Polyäthylen, Polypropylen oder
einem Äthylen-Buten-Copolymeren.
Zwecks weiterer Details bezüglich verwendbarer Silberhalogenid
emulsionen und Elemente sowie verwendbaren Zusätzen sei bei
spielsweise verwiesen auf die Literaturstelle "Research Disclosure",
Dezember 1971, Nr. 9232, § I bis XVIII, Herausgeber: Industrial
Opportunities Ltd., Homewell, Havant, Hampshire, P09 1EF,
Großbritannien.
Die erfindungsgemäß verwendbaren photographischen Kuppler
können in photographischen Aufzeichnungsmaterialien in gleicher
Weise wie bekannte photographische Kuppler verwendet werden,
die photographisch wirksame Verbindungen abzuspalten oder frei
zusetzen vermögen. Infolge der verbesserten Möglichkeit der
Steuerung der Freisetzung oder Abspaltung der photographisch
wirksamen Verbindungen, ermöglichen die erfindungsgemäß ver
wendbaren Kuppler jedoch die Erzeugung verstärkter Effekte
oder selektiverer Effekte als es mit den bisher bekannten,
vergleichbaren Kupplern möglich war. Des weiteren lassen sich
die erfindungsgemäß verwendbaren Kuppler in all den Fällen ver
wenden, wo bisher übliche bekannte Kuppler verwendet wurden
und eine besondere Verbindung oder Komponente verwendet wurde,
um eine photographisch wirksame Verbindung zu liefern.
Je nach der Natur des im Einzelfalle verwendeten photographisch
wirksamen Restes können die erfindungsgemäß verwendbaren
Kuppler in einem Aufzeichnungsmaterial zu verschiedenen Zwecken
eingesetzt werden und an verschiedenen Stellen des Aufzeichnungs
materials, wobei die Aufzeichnungsmaterialien des weiteren die
verschiedensten anderen Komponenten oder Verbindungen enthalten
können. Im folgenden soll anhand von Beispielen näher be
schrieben werden, wie erfindungsgemäß verwendbare Kuppler in
vorteilhafter Weise eingesetzt werden können. Besteht die
photographisch wirksame Verbindung, die von dem Kuppler abge
spalten wird, aus einem Entwicklungsinhibitor, so kann der
Kuppler beispielsweise in einem Aufzeichnungsmaterial unterge
bracht werden, wie es aus den US-PS 32 27 554, 36 20 747 und
37 03 375 und der US-Patentanmeldung mit der Serial No. 7 58 251
bekannt ist. Des weiteren können die erfindungsgemäß verwend
baren, Entwicklungsinhibitoren abspaltenden Kuppler beispiels
weise in solchen Aufzeichnungsmaterialien untergebracht werden,
wie sie aus der GB-PS 14 60 991, der US-PS 38 92 572 und der
DE-OS 25 16 982 bekannt sind.
Die Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freizusetzen ver
mögen können dabei in einer oder mehreren der Silberhalogenid
emulsionsschichten oder entsprechenden Einheiten untergebracht
werden. Besteht eine Silberhalogenidemulsionseinheit aus mehr
als nur einer Schicht, so kann eine oder können mehrere der
Schichten einer Einheit einen erfindungsgemäß verwendbaren
Kuppler enthalten. Die Schichten können dabei gegebenenfalls
zusätzlich andere übliche bekannte photographische Kuppler
enthalten. Die erfindungsgemäß verwendbaren Kuppler können
dabei Farbstoffe der gleichen Farbe wie der oder die farb
bildenden Kuppler in der Schicht oder Einheit erzeugen, sie
können des weiteren einen Farbstoff eines verschiedenen Farb
tones erzeugen oder aber sie können farblose oder neutrale
Reaktionsprodukte liefern.
Der Operationsbereich der Entwicklungsinhibitoren zwischen
Schichten eines erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials nach
Abspaltung von den erfindungsgemäßen Kupplern läßt sich ge
gebenenfalls durch die Verwendung von sogenannten Abfangschich
ten oder Spülschichten steuern, beispielsweise Schichten aus
feinkörnigen Silberhalogenidemulsionen. Derartige Schichten
können in verschiedenen Positionen im Aufzeichnungsmaterial
angeordnet werden, beispielsweise zwischen Schichten, zwischen
einer anderen Schicht und dem Träger oder jeder sämtlichen
anderen Schichten.
Erfindungsgemäß verwendbare Kuppler, die Entwicklungsinhibi
toren freisetzen können des weiteren beispielsweise dazu ver
wendet werden, um die Effekte zu vergrößern, die bisher bei
Verwendung von DIR-Kupplern erzielt wurden, da sie einen Ent
wicklungsinhibitor in einer gewissen Entfernung von dem Punkt
freizusetzen vermögen, an dem oxidierte Farbentwicklerver
verbindung mit dem Kuppler reagiert. Bei Verwendung der erfindungs
gemäß verwendbaren Kuppler lassen sich demzufolge verstärkte
Zwischenschichten-Zwischenbild-Effekte (interlayer interimage
effects) erzielen sowie verstärkte sogenannte "intralayer
chemical adjacency effects". Die erfindungsgemäß verwendbaren
Kuppler ermöglichen einen Grad der Steuerung der Effekte, die
bei Verwendung von DIR-Kupplern erzielbar sind, der bisher
nicht erreicht werden konnte.
Erfindungsgemäß verwendbare Kuppler, welche Bleichinhibitoren
freizusetzen vermögen, können beispielsweise in der Weise ver
wendet werden, wie es aus der US-PS 37 05 801 bekannt ist, d. h.
zur Inhibierung des Ausbleichens von Silber in ausgewählten
Bezirken eines photographischen Materials.
Erfindungsgemäß verwendbare Kuppler, welche einen Farbstoff
oder eine Farbstoffvorläuferverbindung freizusetzen vermögen,
lassen sich ganz allgemein im Rahmen von Verfahren verwenden,
bei denen Farbstoffe in eine integrierte oder separate Bild
empfangsschicht unter Erzeugung eines Bildes diffundieren,
wie es beispielsweise aus den US-PS 32 27 551, 34 43 940 und
37 51 406 bekannt ist.
Andererseits kann der erzeugte Farbstoff auch an der Stelle
verbleiben, wo er freigesetzt wurde, unter Verstärkung der
Dichte des Farbstoffes, der von dem Kuppler erzeugt wurde,
von dem er freigesetzt wurde, oder zum Zwecke der Modifizierung
oder Korrektur des Farbstiches des Farbstoffes oder eines
anderen Farbstoffes. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann
der Farbstoff vollständig aus dem Aufzeichnungsmaterial ent
fernt werden und der Farbstoff, der vom Kuppler nicht abge
spalten wurde kann im Aufzeichnungsmaterial verbleiben und
dort eine Farb-Korrekturmaske bilden.
Des weiteren können erfindungsgemäß verwendbare Kuppler ver
wendet werden, bei denen der photographisch wirksame Rest aus
einem Kupplerrest besteht, in welchem Falle die erfindungsge
mäß verwendbaren Kuppler einen anderen Kuppler freisetzen.
Handelt es sich bei dem freigesetzten Kuppler um einen einen
Farbstoff bildenden Kuppler, so kann dieser mit oxidierter
Entwicklerverbindung in der gleichen oder einer benachbarten
Schicht unter Erzeugung eines Farbstoffes reagieren, dessen
Farbton oder Farbstich gleich ist dem Farbton oder Farbstich
des Farbstoffes, der aus dem primären Kuppler erhalten wurde
oder hiervon verschieden ist. Besteht der freigesetzte Kuppler
aus einem konkurrierenden Kuppler, so kann dieser mit oxi
dierter Farbentwicklerverbindung in der gleichen oder einer
benachbarten Schicht unter Verminderung der Farbstoffdichte
reagieren.
Erfindungsgemäß verwendbare Kuppler, in denen der photographisch
wirksame Rest aus dem Rest einer Entwicklerverbindung besteht,
können dazu verwendet werden, eine Entwicklerverbindung frei
zusetzen, die mit der einen Farbstoff liefernden Entwickler
verbindung konkurriert und dadurch die Farbstoffdichte ver
mindert. Alternativ können die erfindungsgemäß verwendeten
Kuppler dazu dienen, eine Entwicklerverbindung bildweise frei
zusetzen, die aus verschiedenen Gründen, beispielsweise auf
grund ihrer Aktivität in vorteilhafter Weise nicht in gleich
mäßiger Konzentration in das Aufzeichnungsmaterial eingeführt
werden sollte.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschau
lichen.
In einen 1 Liter fassenden Autoklaven aus rostfreiem Stahl nach
Parr wurden eingeführt: 100 g (0,14 Mole) der Verbindung I,
1,0 g eines Katalysators aus Kohle mit 10% Pd sowie 500 ml
Äthylacetat. Die Mischung wurde bei einem Wasserstoffdruck von
2,80 kg/cm² bei normaler Temperatur reduziert. Nach erfolgter
Aufnahme der theoretischen Menge Wasserstoff wurde der Kataly
sator entfernt, worauf das Lösungsmittel im Vacuum abgedampft
wurde. Das rohe Reaktionsprodukt wurde aus Acetonitril um
kristallisiert, wobei 67 g einer festen weißen kristallinen
Masse mit einem Schmelzpunkt von 174 bis 175°C entsprechend
70% der Theorie erhalten wurden.
In einen 500 ml fassenden 3-Hals-Rundkolben wurden eingeführt:
50 g (0,073 Mole) der Verbindung II, 14,5 g (0,15 Mole)
Succinimid, 11,9 ml (0,15 Mole) Formalin sowie 250 ml Äthanol.
Die Reaktionsmischung wurde dann auf einem Dampfbade 30 Stunden
lang erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung
in 1200 ml Wasser und 60 ml Äthylacetat gegossen, wobei kräftig
gerührt wurde. Die organische Phase wurde dann abgetrennt und
über Magnesiumsulfat getrocknet, worauf das Lösungsmittel im
Vacuum abgedampft wurde. Der rohe Rückstand wurde in einer mini
malen Menge an Benzol aufgenommen und auf chromatographischem
Wege unter Verwendung einer Silicagel-Kolonne unter Verwendung
von Benzol und Äthylacetat als Eluierungsmittel abgetrennt. Die
das Reaktionsprodukt enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt,
worauf das Lösungsmittel im Vacuum abgedampft wurde. Der feste
Rückstand wurde aus Hexan umkristallisiert. Das Reaktionspro
dukt wurde in einer Ausbeute von 30,4 g entsprechend 53% der
Theorie in Form eines farblosen kristallinen Produktes mit einem
Schmelzpunkt von 102 bis 105°C erhalten.
Unter Rühren wurden zu einer Lösung von 30,4 g (0,04 Mole) der
Verbindung III in 250 ml Dimethylsulfoxid portionsweise 1,8 g
(0,05 Mole) Natriumborhydrid gegeben, wobei die Temperatur
unterhalb 40°C gehalten wurde. Nachdem die Mischung noch weitere
30 Minuten lang gerührt worden war, wurde die Mischung in
Wasser gegossen, worauf mit Äthylacetat extrahiert wurde. Die
organischen Extrakte wurden vereinigt, mit einer Salzlösung
gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Darauf wurde
das Lösungsmittel im Vacuum abgedampft. Der Rückstand wurde in
einem Minimum an Benzol aufgenommen, worauf die Lösung auf
eine Silicagel-Kolonne gegeben wurde. Eluiert wurde mit Benzol-
Äthylacetatmischungen. Die erhaltenen Fraktionen mit dem Reak
tionsprodukt wurden vereinigt, worauf das Lösungsmittel im
Vacuum abgedampft wurde. Der Rückstand wurde aus Hexan um
kristallisiert. Es wurden 15,5 g Reaktionsprodukt, entsprechend
60% der Theorie, in Form von weißen Kristallen mit einem
Schmelzpunkt von 144 bis 146°C erhalten.
Unter Rühren wurden zu einer Lösung von 7,0 g (0,01 Mole) der
Verbindung IV in 35 ml Tetrahydrofuran (THF) tropfenweise
unter einer Stickstoffatmosphäre 12 ml (1,0 M Lösung in THF)
S,S′-Carbonyl-di-1-phenyl-5-mercaptotetrazol gegeben. Die
Reaktionsmischung wurde zwei Stunden lang gerührt, worauf sie
in ein Gemisch aus Eis und Wasser gegossen wurde. Anschließend
wurde mit Äthylacetat extrahiert. Die Extrakte wurden dann
über Magnesiumsulfat getrocknet, worauf das Lösungsmittel im
Vacuum abgedampft wurde. Der hellgelbe Rückstand wurde aus
einer Mischung aus Äthylacetat und Ligroin umkristallisiert.
Das Reaktionsgemisch wurde in einer Ausbeute von 5,0 g, ent
sprechend 56% der Theorie in Form von farblosen langen
Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 114 bis 117°C erhalten.
In entsprechender Weise wurden die folgenden Kuppler 2 bis
19 hergestellt:
Kuppler Nr.Inhibitor
14Äthylmercaptotetrazol
15n-Butylmercaptotetrazol
16Cyclohexylmercaptotetrazol
17N-Heptylmercaptotetrazol
185,6-Dichlorbenzotriazol
Zu einer Lösung von 16,0 g (0,055 Mole) 2-N-Äthyltrifluoro-
acetamido-methyl-4-nitrophenol in 250 ml Acetonitril wurden
unter Rühren 7,10 g (0,055 Mole) Di-isopropyläthylamin und
30,4 g (0,050 Mole) α-Pivalyl-α-chlor-[2-chlor-5-γ(2,4-di-
tert.-amylphenoxy)butylamido]acetanilid gegeben. Die Mischung
wurde auf dem Dampfbade 1½ Stunden lang erhitzt. Darauf
hin wurde das Lösungsmittel im Vacuum abgedampft, wobei ein
gelbes Öl hinterblieb. Das Öl wurde in 200 ml Methanol aufge
nommen und mit einer Lösung von 20 g (0,5 Mole) Natriumhydroxid
in 50 ml Wasser umgesetzt. Nach einstündigem Rühren wurde die
dunkelrote Lösung in 800 ml Eiswasser und 200 ml konzentrierte
Chlorwasserstoffsäure eingegossen. Der ausgefallene Nieder
schlag wurde abfiltriert, mit Äthylacetat aufgenommen und an
schließend mit Diäthyläther gewaschen. Die Ausbeute an dem
Amin-Hydrochloridsalz betrug 35,8 g entsprechend 89% der
Theorie. Der Schmelzpunkt der Verbindung lag bei 184 bis
186°C.
Zu einer Mischung von 18,5 g (0,023 Mole) der Verbindung III,
suspendiert in 300 ml Äthylacetat wurden unter kräftigem
Rühren 150 ml einer gesättigten Natriumbicarbonatlösung zuge
geben. Nach Lösung sämtlicher fester Bestandteile wurde die
organische Phase abgetrennt, über Magnesiumsulfat getrocknet
und filtriert. Zu dem Filtrat wurden dann unter Rühren 8,8 g
(0,023 Mole) S,S′-Carbonyldi-1-phenyl-5-mercaptotetrazol,
hergestellt durch einperlen lassen von Phosgen in eine benzo
liche Lösung von 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol, zugegeben. Die
Reaktionsmischung wurde dann noch 30 Minuten lang gerührt,
worauf das Lösungsmittel im Vacuum abgedampft wurde. Der Rück
stand wurde auf chromatographischem Wege unter Verwendung
einer Silicagelkolonne und einer Hexan-Äthylacetatmischung
als Eluierungsmittel getrennt. Die Fraktionen mit dem reinen
Produkt wurden vereinigt, worauf das Lösungsmittel im Vacuum
abgedampft wurde. Es wurden 10 g des Kupplers Nr. 20 ent
sprechend 45% der Theorie erhalten. Der Schmelzpunkt des
Kupplers lag bei 77 bis 80°C.
In entsprechender Weise wurde der Kuppler Nr. 21 hergestellt.
Der Kuppler Nr. 22 wurde durch katalytische Reduktion des
Kupplers Nr. 20 unter Verwendung eines Palladium-Kohlenkataly
sators mit 10% Palladium und Umsetzung des erhaltenen Amines
mit Essigsäureanhydrid hergestellt. Der Schmelzpunkt des
Kupplers lag bei 115 bis 117°C.
Zu einer Mischung von 26,7 g der Verbindung I, 5,3 g Succinimid,
10 Tropfen Trifluoressigsäure und 240 ml Di-n-butyläther, er
hitzt auf 100 bis 110°C, wurden unter Rühren 1,7 g Paraform
aldehyd zugegeben. Nach 1½stündigem Erhitzen wurde die
Mischung abgekühlt, worauf das Lösungsmittel mittels eines
Rotationsverdampfers abgedampft wurde. Der Rückstand wurde in
Dichlormethan aufgenommen und auf eine Silicagelkolonne gege
ben. Es wurden 20 g des Succinimidomethylderivates II erhalten.
Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde in 100 ml Dimethylsulfoxid
gelöst und auf 40°C erwärmt. Unter Rühren wurden portionsweise
4,0 g Natriumborhydrid zugegeben. Die Mischung wurde dann auf
einem Dampfbade 1½ Stunden lang erhitzt. Daraufhin wurde
die Mischung abgekühlt und vorsichtig unter Rühren in ein Ge
misch von 1,2 Litern Eiswasser und 40 ml Essigsäure eingerührt.
Der ausgefallene weiße Niederschlag wurde abfiltriert, in
600 ml Dichlormethan gelöst, über MgSO₄ getrocknet und filtriert.
Das Filtrat wurde durch eine kurze Silicagelkolonne unter Ver
wendung von Dichlormethan als Eluierungsmittel gegeben. Darauf
hin wurde das Lösungsmittel bei vermindertem Druck entfernt,
worauf der Rückstand aus Acetonitril umkristallisiert wurde.
Die Ausbeute an reiner Verbindung III betrug 10,7 g.
Zu einer Lösung von 4,1 g der Verbindung III in 60 ml trockenem
Benzol wurden unter Rühren 50 ml einer 12%igen Lösung von
Phosgen in Benzol zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtempe
ratur 3 Stunden lang gerührt. Daraufhin wurde das Lösungsmittel
bei vermindertem Druck entfernt. Das auf diese Weise erhaltene
Carbamoylchloridderivat IV wurde in 20 ml Tetrahydrofuran ge
löst, worauf die Lösung zu einer Lösung von 5,9 g Indophenol
farbstoff V in 50 ml trockenem Pyridin zugegeben wurde. Die
Reaktionsmischung wurde dann bei Raumtemperatur eine Stunde
lang gerührt und dann auf einem Dampfbade über Nacht erhitzt.
Das Lösungsmittel wurde dann bei vermindertem Druck entfernt,
wobei ein orangefarbener Rückstand hinterblieb. Dieser Rück
stand wurde in Benzol aufgenommen und auf chromatographischem
Wege mit einer Silicagelkolonne getrennt, wobei zuerst mit
Benzol und dann mit einer Benzol-Äthylacetatmischung eluiert
wurde. Die Fraktionen, die den reinen Kuppler enthielten,
wurden vereinigt, worauf das Lösungsmittel im Vacuum abgedampft
wurde. Es wurden 2,6 g des Kupplers Nr. 23 erhalten.
Nach dem gleichen Verfahren wurden die Kuppler Nr. 24 und Nr. 25
der folgenden Formeln hergestellt:
Unter Rühren wurde zu einer Lösung von 7,62 g Sulfanilsäure
in 40 ml einer 2N Chlorwasserstoffsäure tropfenweise bei 0
bis 5°C eine eiskalte Lösung von 3,04 g NaNO₂ in 20 ml Wasser
gegeben. Die auf diese Weise erhaltene Diazoniumsalzlösung
wurde dann tropfenweise zu einer Lösung von 6,14 g 2-Cyano-
6-chlorphenol in 50 ml Pyridin gegeben, wobei die Reaktions
temperatur unterhalb 10°C gehalten wurde. Nach erfolgtem
Zusatz wurde die Mischung langsam auf Raumtemperatur gebracht,
noch 2 Stunden lang gerührt und dann in einem Eisbade abgekühlt.
Der abgeschiedene gelbe feste Rückstand wurde abgetrennt, mit
eiskaltem Wasser und dann nochmals mit kaltem Aceton gewaschen.
Die Ausbeute an rohem gelben Azofarbstoff betrug 15,4 g.
Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde in kleinen Anteilen unter
Rühren zu einer Lösung von 500 g Thionylchlorid und 100 ml
N,N-Dimethylformamid bei 0 bis 5°C gegeben. Bei dieser Tempe
ratur wurde die Mischung 4 Stunden lang gerührt und dann in
Eiswasser gegeben. Es schied sich eine feste orangefarbene
Masse ab, die abgetrennt, zweimal mit kalter verdünnter Chlor
wasserstoffsäure gewaschen und getrocknet wurde. Das getrocknete
Produkt wurde dann in 700 ml Äthylacetat gelöst, über Na₂SO₄
getrocknet und filtriert. Das Lösungsmittel wurde unter ver
mindertem Druck abgedampft. Es wurden 13 g Reaktionsprodukt mit
einem Schmelzpunkt von 209 bis 211°C erhalten.
Das Azophenolsulfonylchloridderivat wurde dann unter Rühren
zu einer Lösung von 16 g 2-Tetradecyloxyanilin in 300 ml
Tetrahydrofuran und 50 g Di-isopropyläthylamin bei 0 bis 5°C
zugegeben. Nach erfolgtem Zusatz wurde die Mischung noch 2
Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Sie wurde dann in Eis
wasser gegossen, das 100 ml konzentrierter Chlorwasserstoff
säure enthielt. Der ausgefallene Niederschlag wurde abgetrennt,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Der rohe Farbstoff wurde
in 50 ml CHCl₃ gelöst und auf chromatographischem Wege unter
Verwendung einer Silicagelkolonne getrennt. Als Eluierungs
mittel wurde eine Mischung aus CHCl₃, Äthylacetat und Essig
säure verwendet. Die Ausbeute an reiner Verbindung V betrug
12 g. Der Schmelzpunkt der Verbindung lag bei 98 bis 100°C.
Zu einer Suspension von 12 g der Verbindung III des Beispieles 2
in 500 ml Benzol wurden unter Rühren 100 ml einer gesättigten
NaHCO₃-Lösung gegeben. Nach dreistündigem Rühren wurde die
organische Phase abgetrennt, über MgSO₄ getrocknet und filtriert.
Das Filtrat wurde bei vermindertem Druck auf ein Volumen von
etwa 100 ml eingedampft. Unter Rühren wurden 100 g einer 12%igen
Lösung von Phosgen in Benzol zugeführt. Die Reaktionsmischung
wurde über Nacht gerührt, worauf bei vermindertem Druck zur
Trockne eingedampft wurde. Der Rückstand wurde dann in 20 ml
Tetrahydrofuran aufgenommen und mit 10,3 g des Azophenolfarb
stoffes V, gelöst in 500 ml Pyridin umgesetzt. Die Reaktions
mischung wurde bei Raumtemperatur über das Wochenende gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann in Eiswasser gegossen, das
60 ml konzentrierte Chlorwasserstoffsäure enthielt. Es schied
sich ein brauner fester Niederschlag ab, der abgetrennt, mit
Wasser gewaschen und getrocknet wurde. Der erhaltene rohe
Kuppler wurde in einer Mindestmenge an CHCl₃ gelöst und da
durch gereinigt, daß die Lösung über eine Silicagelkolonne
geführt wurde. Als Eluierungsmittel wurden CHCl₃ sowie Äthyl
acetat verwendet. Die Ausbeute an reinem Kuppler Nr. 26 betrug
9,2 g. Der Schmelzpunkt lag bei 107 bis 110°C.
In entsprechender Weise wurden die Kuppler Nr. 27, 28 und 29
hergestellt.
Zu einer Mischung von 26,7 g der Verbindung I, 5,3 g Succinimid,
10 Tropfen Trifluoressigsäure sowie 240 ml Di-n-butyläther,
erhitzt auf 100 bis 110°C wurden unter Rühren 1,7 g Paraform
aldehyd zugegeben. Nach 1½stündigem Erhitzen wurde die
Mischung abgekühlt, worauf das Lösungsmittel entfernt wurde.
Der Rückstand wurde in Dichlormethan aufgenommen und durch
eine Silicagelkolonne geführt. Auf diese Weise wurden 20 g
des Succinimidomethylderivates, Verbindung II, erhalten.
Die erhaltene Verbindung II wurde dann in 100 ml Dimethyl
sulfoxid gelöst und auf 40°C erwärmt. Unter Rühren wurden
portionsweise 4,0 g Natriumborhydrid zugegeben. Die Mischung
wurde dann auf einem Dampfbade 1½ Stunden lang erhitzt.
Danach wurde die Mischung abgekühlt und vorsichtig unter
Rühren in ein Gemisch von 1,2 Litern Eiswasser und 40 ml
Essigsäure gegeben. Der ausgefallene weiße Niederschlag wurde
abfiltriert, in 600 ml Dichlormethan gelöst, über MgSO₄ ge
trocknet und filtriert. Das Filtrat wurde durch eine kurze
Silicagelkolonne geführt. Als Eluierungsmittel wurde Dichlor
methan verwendet. Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem
Druck entfernt, worauf der Rückstand aus Acetonitril umkristal
lisiert wurde. Die Ausbeute an reiner Verbindung III betrug
10,7 g.
Unter Rühren wurde zu einer Lösung von 4,6 g der Verbindung III
und 1,14 g Chinolin in 50 ml Tetrahydrofuran eine Lösung von
1,6 g 1-Naphthylchloroformiat in 20 ml Tetrahydrofuran zugegeben.
Die Reaktionsmischung wurde dann bei Raumtemperatur 3 Stunden
lang gerührt, worauf sie in Eiswasser gegossen wurde, das 5 ml
konzentrierte Chlorwasserstoffsäure enthielt. Der ausgefallene
Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und ge
trocknet. Der Rückstand wurde dann aus Acetonitril umkristalli
siert. Es wurden 4,8 g des Kupplers Nr. 30 mit einem Schmelz
punkt von 197 bis 199°C erhalten.
In entsprechender Weise wurden die Kuppler Nr. 31 bis 34 her
gestellt.
Nach einem Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde der
folgende Kuppler Nr. 35 hergestellt:
42,8 g (0,15 Mole) der Verbindung A, 5 g eines Palladium-
Kohlekatalysators mit 10% Palladium und 1 l trockenes Tetra
hydrofuran (THF) wurden in ein Hydriergefäß gebracht. In diesem
wurde die Reaktionsmischung in einer Wasserstoffatmosphäre so
lange geschüttelt, bis die theoretische Wasserstoffmenge aufge
nommen worden war. Dann wurden noch 500 ml Tetrahydrofuran
zugesetzt, worauf die Reaktionslösung bis zum Siedepunkt er
hitzt wurde. Anschließend wurde sie heiß zum Zwecke der Entfer
nung des Katalysators filtriert. Das Hydrat wurde dann einge
dampft. Auf diese Weise wurden 34,1 g der Verbindung B mit einem
Schmelzpunkt von 199 bis 200°C erhalten.
150,0 g (0,345 Mole) der Verbindung C wurden in 400 ml Thionyl
chlorid gelöst. Dann wurden 6 Tropfen N,N-Dimethylformamid (DMF)
zugegeben, worauf die dunkelbraune Lösung 2 Stunden lang auf
Rückflußtemperatur erhitzt wurde. Das überschüssige Thionyl
chlorid wurde dann abgedampft, wobei ein dunkelbraunes Öl hinter
blieb. Nunmehr wurden 100 ml Toluol zugegeben, worauf die
Lösung von neuem zu einem dunkelbraunen Öl eingedampft wurde.
Nach Trocknung im Vacuum über Nacht wurde das dunkelbraune Öl
in 500 ml Ligroin aufgenommen, mit Holzkohle behandelt und
filtriert. Das Hydrat wurde auf 250 ml eingedampft, worauf es
in einem Kühlschrank abgekühlt wurde, wobei das Reaktionspro
dukt in Form einer festen Masse auskristallisierte. Diese wurde
aufgebrochen und mit 150 ml kaltem Ligroin vermischt, worauf
die Mischung in einem Trockeneis-Acetonbad weiter abgekühlt
wurde. Daraufhin wurde filtriert und mit kaltem Ligroin ge
waschen. Anschließend wurde umkristallisiert und im Vacuum ge
trocknet. Die Ausbeute an Verbindung D in Form eines weißen
Reaktionsproduktes betrug 132,3 g. Der Schmelzpunkt der Ver
bindung lag bei 49,5 bis 50°C.
19,15 g (0,075 Mole) der Verbindung B und 6,15 g (0,075 Mole)
Natriumacetat (NaOAc) wurden in Eisessig (HoAc) (200 ml) in
einem Kolben suspendiert, der mit einem Calciumsulfat-Trocken
röhrchen ausgerüstet war. Nach 15 Minuten langem Rühren wurde
eine Suspension von 33,98 g (0,075 Mole) der Verbindung D in
50 ml Eisessig zugesetzt, worauf die Reaktionsmischung 2 Stun
den lang bei Raumtemperatur gerührt wurde. Die Reaktionsmi
schung wurde dann in 2 Liter Eiswasser gegossen, worauf das
Produkt mit Äthylacetat extrahiert wurde. Die organischen
Extrakte wurden wiederholt mit Wasser und einer 5%igen Natrium
bicarbonatlösung mit einem Gehalt an Natriumchlorid gewaschen.
Nach Trocknung über Natriumsulfat wurden die Extrakte zu einem
bräunlich-gelben Öl eingedampft, das in einer Mischung aus
230 ml Cyclohexan und 10 ml Äthylacetat gelöst wurde. Die
Lösung wurde geimpft und etwa 48 Stunden lang stehengelassen.
Auf diese Weise kristallisierte das Reaktionsprodukt in Form
einer festen Masse aus. Diese wurde aufgebrochen, worauf 500 ml
Hexan zugesetzt wurden. Der feine Niederschlag wurde abfiltriert,
gewaschen und an der Luft getrocknet. Nach Umkristallisation
wurden 26,4 g eines fast weißen pulvrigen festen Produktes,
Verbindung E, mit einem Schmelzpunkt von 123 bis 124°C erhalten.
33,6 g (0,05 Mole) der Verbindung E und 10,4 g (0,055 Mole)
o-Nitrobenzolsulfenylchlorid wurden in 500 ml trockenem Aceto
nitril miteinander vermischt, worauf die Mischung über Nacht,
und zwar etwa 15 Stunden lang auf Rückflußtemperatur erhitzt
wurde. Daraufhin wurde das Lösungsmittel abgedampft, wobei
eine rötlich-braune gummiartige Masse hinterblieb, die in einer
Mischung aus 250 ml Äthylacetat, 150 ml Äther und einer 5%igen
wäßrigen Natriumbicarbonatlösung aufgenommen wurde. Die orga
nische Phase wurde dann abgetrennt, zweimal mit 200 ml Wasser
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und konzentriert. Es
wurde eine rötlich-braune schaumige feste Masse erhalten, die,
wie eine Dünnschicht- Chromatographie ergab, aus reinem Produkt
bestand. Das Reaktionsprodukt wurde aus 50 ml Äthylacetat und
250 ml Hexan umkristallisiert. Es wurden 39,0 g einer gelben
kristallinen festen Masse, Verbindung F, mit einem Schmelzpunkt
von 88,5 bis 90°C erhalten.
16,5 g (0,02 Mole) der Verbindung F, 6 g eines Palladium-
Kohlekatalysators mit 10% Palladium und 250 ml Äthylacetat
wurden in einer Hydrierflasche miteinander vermischt und 17
Stunden lang unter Wasserstoff geschüttelt. Durch eine Dünn
schicht-Chromatographie wurde festgestellt, daß eine voll
ständige Umsetzung erfolgt war. Der Katalysator wurde dann
abfiltriert, worauf die hellgelbe Lösung zu einer hellgelben
schaumigen festen Masse eingedampft wurde, die eine Stunde
lang im Vacuum getrocknet wurde. Nunmehr wurden 11,6 g
(0,2 Mole) Aceton sowie 80 ml Eisessig zugegeben, worauf die
Lösung auf etwa 15°C abgekühlt wurde. Nach 15 Minuten wurde
eine Lösung von 17,4 g (0,2 Mole) t-Butylaminboran (TBAB) in
70 ml Essigsäure tropfenweise unter Rühren innerhalb eines
Zeitraumes von 20 Minuten zugegeben. Nach 3 Stunden wurde die
Reaktionsmischung unter Rühren in 1 Liter Eiswasser gegeben.
Der ausgefallene feste weiße Niederschlag wurde abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und im Vacuum über Phosphorpentoxid ge
trocknet. Die Ausbeute an Verbindung G betrug 14,3 g.
4,18 g (0,005 Mole) der Verbindung G wurden in 50 ml Toluol
gelöst, worauf die Lösung auf etwa 0°C abgekühlt wurde. Unter
Rühren wurde nunmehr innerhalb eines Zeitraumes von 45 Minuten
tropfenweise eine Lösung von 12% Phosgen in 4,12 g Toluol
(0,005 Mole) zugegeben. Nach einer Stunde ergab eine durchgeführte
Dünnschicht-Chromatographie, daß keine Reaktion stattgefunden
hatte. Nunmehr wurden 0,60 g (0,005 Mole) N,N-Dimethylanilin
in 10 ml Toluol zugegeben. Nach einer Stunde ergab eine durch
geführte Dünnschicht-Chromatographie, daß eine gewisse Reaktion
erfolgt war. Nunmehr wurden zwei weitere Äquivalente N,N-Di
methylanilin (1,20 g, 0,01 Mole) tropfenweise zugesetzt, was
zur Ausscheidung eines weißen Niederschlags führte. Nunmehr
wurden nochmals 4,12 g (0,005 Mole) Phosgenlösung zugesetzt,
worauf die Reaktionsmischung bei Raumtemperatur etwa 15 Stunden
lang gerührt wurde. Eine durchgeführte Dünnschicht-Chromato
graphie ergab, daß wenig Ausgangsmaterial verblieben war. Das
Toluol und überschüssige Phosgen wurden abgedampft, worauf 75 ml
Pyridin zugesetzt wurden. Anschließend wurden noch tropfenweise
unter Rühren 0,89 g (0,005 Mole) 1-Phenyl-2-tetrazolin-5-thion
(PMT) in 30 ml Pyridin zugesetzt. Nach fünfstündigem Rühren
wurde die orangefarbene Reaktionsmischung unter Rühren in 500 ml
Eiswasser mit einem Gehalt an 150 ml konzentrierter Chlor
wasserstoffsäure gegossen, worauf mit Methylenchlorid extrahiert
wurde. Die Extrakte wurden dann mit Wasser und einer wäßrigen
gesättigten Natriumchloridlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Es wurden 4,67 g einer
orangefarbenen schaumigen Masse erhalten. Durch Eluierung des
Reaktionsproduktes mit einer Mischung aus Methylenchlorid und
Äthylacetat im Verhältnis von 10 : 1 aus einer Silicagelkolonne wurde
der Kuppler Nr. 36 isoliert, dessen angegebene Struktur durch
eine nuklearmagnetische Resonanz spektroskopische Untersuchung
und durch eine infrarot spektroskopische Untersuchung be
stätigt wurde.
Anal.
Berechnet für C₅₇H₇₂N₁₀O₅S₂:C: 65,7; H: 7,0; N: 13,4; S: 6,2 Gefunden:C: 65,4; H: 5,7; N: 13,1; S: 5,9.
Berechnet für C₅₇H₇₂N₁₀O₅S₂:C: 65,7; H: 7,0; N: 13,4; S: 6,2 Gefunden:C: 65,4; H: 5,7; N: 13,1; S: 5,9.
Zu 8,2 g (0,02 Mole) 2-Chlor-6-hexadecylsulfonamidoindanon,
suspendiert in 60 ml Acetonitril und 10 ml Tetrahydrofuran,
wurde bei 0°C unter Rühren eine Lösung von 3,7 g (0,022 Mole)
2-Isopropylaminobenzolthiol in 10 ml Tetrahydrofuran und 2,8 g
(0,022 Mole) Triäthylamin gegeben. Die erhaltene Mischung
wurde 2 Stunden lang gerührt und dann auf ein Gemisch aus Eis
und Wasser gegossen. Das ausgefallene feste rohe Reaktions
produkt wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und über Nacht
getrocknet.
Zu 50 ml Toluol, gesättigt mit Phosgen, wurde unter Rühren bei
0°C eine Lösung von 5,1 g (0,009 Mole) 2-(2′-Isopropylamino
phenylthio)-6-hexadecylsulfonamidoindanon (Verbindung III) in
50 ml Toluol und 1,2 g (0,0095 Mole) Dimethylanilin gegeben.
Nach zweistündigem Rühren bei 0 bis 5°C wurde das Lösungs
mittel unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand
wurde in 50 ml Pyridin gelöst, worauf 1,7 g Phenylmercapto
tetrazol zugesetzt wurden. Die Reaktionsmischung wurde 4 Stunden
lang bei 0 bis 5°C gerührt und dann in ein Gemisch aus Eis und
Wasser eingegossen. Das abgeschiedene Öl wurde mit Äthylacetat
extrahiert, worauf der Extrakt über Magnesiumsulfat getrocknet
wurde. Das Lösungsmittel wurde dann abgezogen, wobei ein brau
nes Öl hinterblieb. Das rohe Reaktionsprodukt wurde auf chroma
tographischem Wege mittels einer Silicagelkolonne gereinigt. Die
Ausbeute an Kuppler Nr. 37 betrug 3 g.
Es wurden 4 verschiedene photographische Aufzeichnungsmaterialien
folgenden Aufbaues hergestellt:
Auf einen Filmschichtträger wurde zunächst eine Silberhaloge
nidemulsionsschicht mit 1,35 g AgX als Ag pro m², 0,70 g eines
einen blaugrünen Farbstoff liefernden Kupplers pro m², einem
DIR-Kuppler wie im folgenden angegeben und 2,7 g Gelatine pro
m² aufgetragen. Auf diese Schicht wurde dann noch eine Deck
schicht mit 0,86 g pro m² Gelatine aufgebracht.
Der verwendete, einen blaugrünen Farbstoff liefernde Kuppler
entsprach der folgenden Formel:
Die 4 Aufzeichnungsmaterialien enthielten den DIR-Kuppler, d. h.
den einen Entwicklungsinhibitor abspaltenden Kuppler in fol
genden Konzentrationen:
Die 4 Prüflinge wurden dann durch ein Testobjekt mit gradu
ierten Dichtestufen belichtet, 2½ Minuten lang in einem
Farbentwickler der im folgenden angegebenen Zusammensetzung
bei 38°C farbentwickelt, gebleicht, fixiert und gewässert.
Zusammensetzung der verwendeten Farbentwicklerlösung:
Diaminopropanoltetraessigsäure2,5 g
Hydroxylaminsulfat2,0 g
Na₂SO₃ (wasserfrei)4,0 g
4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-β-hydroxy-äthylanilinsulfat4,5 g
K₂CO₃ (wasserfrei)37,5 g
NaBr1,4 g
KI0,002 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter; pH-Wert = 10,0.
Bei der Farbentwicklung kuppelte oxidierte Farbentwicklerver
bindung mit dem einen blaugrünen Farbstoff liefernden Kuppler
unter Erzeugung von blaugrünem Farbstoff. Des weiteren kuppelte
die oxidierte Farbentwicklerverbindung mit den DIR-Kupplern
A, 20 und 22 unter Erzeugung eines gelben Farbstoffes, wobei
im Falle des Kupplers A direkt ein Entwicklungsinhibitor abge
spalten wurde und im Falle der Kuppler 20 und 22 indirekt. Die
Abspaltung des Entwicklungsinhibitors im Verlaufe der Farbent
wicklung beeinflußte die Erzeugung von oxidierter Farbentwickler
verbindung und beeinflußte infolgedessen die Menge an erzeugtem
Farbstoff. Der jeweils erzielte Effekt wurde durch Auftragen
der Dichte gegenüber rotem Licht, d. h. durch Auftragen der
Dichte des erzeugten blaugrünen Farbstoffes ermittelt. Die
erhaltenen Kurven sind in Fig. 1 dargestellt. Aus Fig. 1
ergibt sich, daß im Falle äquivalenter Belichtungen die Dichte
des blaugrünen Farbstoffes, der im Falle des Prüflinges C er
zeugt wurde, geringer ist als die Dichte, die im Falle des
Vergleichsprüflinges B erhalten wurde, und daß ferner die
Dichte des blaugrünen Farbstoffes, der im Falle des Prüflinges
D erzeugt wurde, größer ist als die Dichte, die im Falle des
Vergleichsprüflinges B erhalten wurde.
Hieraus ergibt sich, daß durch Veränderung des Steuerrestes
der Zeitpunkt und der Grad der Abspaltung eines Entwicklungs
inhibitors gesteuert werden kann, so daß der Entwicklungsin
hibitor schneller (Prüfling C) oder langsamer (Prüfling D)
abgespalten wird, als wenn der gleiche Entwicklungsinhibitor
direkt, wie im Falle des Prüflinges B abgespalten wird, von
praktisch dem gleichen Kupplerrest.
Es wurden 5 farbphotographische Aufzeichnungsmaterialien des
im folgenden angegebenen Aufbaues hergestellt.
Auf einem Filmschichtträger wurden aufgetragen:
- 1. eine rotempfindliche AgBrI-Schicht mit 1,6 g Ag pro m², 2,41 g Gelatine pro m² sowie 1,94 g eines einen gelben Farbstoff liefernden Kupplers pro m² Trägerfläche;
- 2. eine Schicht mit 0,14 g des Antiverfärbungsmittels 2,5- Didodecylhydrochinon pro m² sowie 0,58 g Gelatine pro m² Trägerfläche;
- 3. eine grünempfindliche AgBrI-Schicht mit 1,6 g Ag pro m², 2,41 g Gelatine pro m², 0,47 g eines einen blaugrünen Farbstoff liefernden Kupplers pro m² sowie einem DIR- Kuppler wie im folgenden angegeben;
- 4. eine Gelatineschicht mit 0,86 g Gelatine/m² Trägerfläche.
Der verwendete, einen blaugrünen Farbstoff liefernde Kuppler
entsprach dem Kuppler, der im Falle des Beispieles 1 ver
wendet wurde. Der einen gelben Farbstoff liefernde Kuppler
entsprach folgender Strukturformel:
Die Prüflinge enthielten die folgenden einen Entwicklungsinhi
bitor abspaltenden Kuppler:
Die Menge an einen Entwicklungsinhibitor abspaltenden Kuppler
in jedem der Prüflinge wurde derart ausgewählt, daß die blau
grünen Farbstoffkurven praktisch die gleichen Neigungen hatten.
Der Kuppler B entsprach der folgenden Formel:
Die 5 hergestellten Prüflinge wurden mit grünem Licht durch
ein Testobjekt mit graduierten Dichtestufen belichtet, worauf
nach Entfernung des Testobjektes die Prüflinge gleichförmig
mit rotem Licht blitzbelichtet wurden. Die Prüflinge wurden
dann 2 Minuten lang bei 38°C farbentwickelt, wozu ein Farb
entwickler der im folgenden angegebenen Zusammensetzung ver
wendet wurde:
Zusammensetzung der verwendeten Farbentwicklerlösung:
K₂SO₃2,0 g
4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-b-hydroxyäthylanilinsulfat3,55 g
K₂CO₃ (wasserfrei)30,0 g
KBr1,25 g
KI0,0006 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter; pH-Wert = 11,0.
Anschließend wurden die Prüflinge gebleicht, fixiert und ge
wässert.
Bei der Farbentwicklung kuppelte die oxidierte Farbentwickler
verbindung, die in der grünempfindlichen Schicht erzeugt wurde,
die stufenweise belichtet wurde, mit dem einen blaugrünen Farb
stoff liefernden Kuppler und dem DIR-Kuppler unter Erzeugung
von blaugrünem Farbstoff und direkter Abspaltung eines Ent
wicklungsinhibitors im Falle des Kupplers B oder einer indirek
ten Abspaltung eines Entwicklungsinhibitors im Falle der
Kuppler 3, 4 und 5. Oxidierte Farbentwicklerverbindung, die in
der rotempfindlichen Schicht erzeugt wurde, die gleichförmig
belichtet wurde, kuppelte mit dem einen gelben Farbstoff lie
fernden Kuppler unter Erzeugung eines gelben Farbstoffes. Der
von den Kupplern freigesetzte Entwicklungsinhibitor wanderte
durch das Aufzeichnungsmaterial, bis er in seiner aktiven Form
die Silberhalogenidentwicklung inhibierte und die Menge an in
beiden der Schichten erzeugtem Farbstoff beeinflußte. Der
Effekt auf die rotempfindliche Schicht war dabei proportional
der Menge an Entwicklungsinhibitor, die in der grünempfind
lichen Schicht freigesetzt wurde und hing ab von der Menge an
aktivem Entwicklungsinhibitor, der die Schicht erreichte. Die
erzielten Effekte wurden ermittelt durch Auftragen der Dichten
des blaugrünen Farbstoffes (in der grünempfindlichen Schicht)
und des gelben Farbstoffes (in der rotempfindlichen Schicht).
Die erhaltenen Kurven sind in den Fig. 2 bis 6 dargestellt.
Die Figuren zeigen, daß im Falle der Prüflinge F bis I, die
Entwicklungsinhibitor abspaltende Kuppler enthielten, weniger
gelber Farbstoff im Verhältnis zur Grün-Belichtung erzeugt wur
de, als im Falle des Prüflinges E, der einen solchen Kuppler
nicht enthielt. Des weiteren ergibt sich, daß im Falle der
Prüflinge G bis I, die erfindungsgemäß verwendbare Kuppler ent
hielten, eine beträchtlich verminderte Menge an gelbem Farb
stoff im Verhältnis zur Grün-Belichtung erzeugt wurde, als im
Falle des Prüflinges F, der einen Kuppler des Standes der Tech
nik enthielt. Hieraus ergibt sich, daß eine größere Menge an
aktivem Entwicklungsinhibitor die rotempfindliche Schicht er
reicht, wenn ein erfindungsgemäß verwendbarer Kuppler ver
wendet wird, als im Falle der Verwendung von Kupplern des
Standes der Technik und daß somit bei Verwendung erfindungs
gemäßer Kuppler stärkere Zwischenbildeffekte erzielt werden.
Es wurden 3 farbphotographische Aufzeichnungsmaterialien des
folgenden Aufbaues hergestellt:
Auf einen Filmschichtträger wurde zunächst eine Silberhalogenid
emulsionsschicht mit 2,70 g Gelatine, 1,62 g AgX als Ag, je
weils pro m² Trägerfläche, einem einen gelben Farbstoff bilden
den Kuppler wie im folgenden angegeben und 0,5 g Di-n-butyl
phthalat pro g Kuppler aufgetragen. Auf diese Schicht wurde
dann noch eine Gelatinedeckschicht mit 0,54 g Gelatine pro m²
aufgebracht.
Die einen gelben Farbstoff liefernden Kuppler wurden in fol
genden Konzentrationen zur Anwendung gebracht:
Der Kuppler C entsprach der folgenden Formel:
Die hergestellten Aufzeichnungsmaterialien wurden durch ein
Testobjekt mit graduierten Dichtestufen belichtet und bei 38°C
nach folgendem Verfahren entwickelt:
VerfahrensstufenMinuten
Farbentwickeln2
4,3 g4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-β-hydroxyäthylanilinsulfat
0,1 mlH₂SO₄
2,0 gNatriumhexametaphosphat
4,0 gNa₂SO₃
20,0 gNa₂CO₃ · H₂O
2,0 gKBr
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter, pH-Wert = 11
Fixieren2
240 gNa₂S₂O₃ · 5 H₂O
15 gNa₂SO₃
48 ml28%ige Essigsäure
7,5 gH₂BO₃
15 gAluminiumkaliumsulfat
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter, pH-Wert = 4,25
Wässern2
Bleichen2
21,5 gNaBr
100,0 gK₃Fe(CN)₆
0,07 gNaH₂PO₄ · H₂O
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter, pH-Wert eingestellt
auf 7,0
Wässern2
Fixieren (wie oben angegeben)2
Wässern2
Stabilisieren2
5 g Cetyltrimethylammoniumbromid
20 g Na₂CO₃
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter, pH-Wert = 11
20 g Na₂CO₃
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter, pH-Wert = 11
Wässern10
In einem Diagramm wurden die Dichten des gelben Farbstoffes
in Abhängigkeit von der Belichtung aufgetragen. Die Ergebnisse
sind in Fig. 7 dargestellt. Aus Fig. 7 ergibt sich, daß im
Falle des Prüflinges L nach der Erfindung eine beträchtlich
größere Farbstoffdichte erzielt wurde als im Falle der anderen
Prüflinge mit einem Kuppler des Standes der Technik, obwohl
im Falle des Prüflinges L wenig gelber Kuppler verwendet wurde.
Es wurden 3 farbphotographische Aufzeichnungsmaterialien des
folgenden Aufbaues hergestellt:
Auf einem Filmschichtträger wurden aufgetragen:
- 1. eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht mit 1,08 g AgX als Ag pro m², einem einen blaugrünen Farbstoff erzeugenden Kuppler wie im folgenden angegeben sowie 0,5 g 2,4-Di-n-amylphenol pro g Kuppler sowie 2,70 g Gelatine pro m² Trägerfläche und
- 2. eine Gelatinedeckschicht mit 0,54 g Gelatine pro m² sowie 0,081 g Härtungsmittel pro m² Trägerfläche.
Kuppler D entsprach der folgenden Formel:
Die Prüflinge wurden dann wie in Beispiel 3 beschrieben be
lichtet und entwickelt, mit der Ausnahme jedoch, daß die Ent
wicklung 20 Minuten lang bei 20°C in einem Entwickler der im
folgenden angegebenen Zusammensetzung erfolgte und daß die
Prüflinge M und N nicht mit der Cetyltrimethylammoniumbromid
lösung behandelt wurden.
Zusammensetzung der Farbentwicklerlösung:
K₂SO₃2,0 g
4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-β-(methansulfonamido)äthylanilisulfathydrat5,0 g
Wasserfreies K₂CO₃30 g
KBr1,25 g
KI0,0006 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter, pH-Wert auf 11 eingestellt.
In einem Diagramm wurde jeweils die Dichte des erzeugten blau
grünen Farbstoffes in Abhängigkeit von der Belichtung aufge
tragen. Die Ergebnisse sind in Fig. 8 dargestellt. Aus
Fig. 8 ergibt sich, daß im Falle des Prüflinges O gemäß der
Erfindung beträchtlich mehr Farbstoff erhalten wurde als im
Falle des Prüflinges N, der eine äquimolare Menge eines Kupp
lers des Standes der Technik enthielt.
Es wurden drei weitere farbphotographische Aufzeichnungs
materialien des im folgenden angegebenen Aufbaues hergestellt:
Auf Filmschichtträger wurden aufgetragen:
- 1. eine Lichthofschutzschicht;
- 2. eine AgBrI-Emulsionsschicht mit einer Silberkonzentration wie im folgenden angegeben, einem Kuppler wie im folgenden angegeben sowie 0,5 g Tricresylphosphat pro g Kuppler und 3,24 g Gelatine pro m² Trägerfläche sowie
- 3. eine Gelatinedeckschicht mit 1,08 g Gelatine pro m² Träger fläche.
Jeder Prüfling wurde 1/25 Sekunde lang durch ein Testobjekt
mit neutralen graduierten Dichtestufen belichtet und dann bei
38°C nach dem im folgenden angegebenen Entwicklungsverfahren
entwickelt:
Entwicklungsstufen:Minuten
Entwicklungsstufen:Minuten
Farbentwicklung1
2,0 gK₂SO₃
2,45 g4-Amino-3-methyl-N,N-diäthylanilinhydrochlorid
30,0 gK₂CO₃ (wasserfrei)
1,25 gKBr
0,0006 gKI
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter, pH-Wert eingestellt auf
10,0
Behandlung in einem 10%igen Essigsäure-Unterbrecherbad4
Bleichen4
175 mleiner 1,56 molaren Ammoniumferriäthylen-
diamintetraessigsäurelösung 150 gNH₄Br 10,5 mlEssigsäure 35 gNaNO₃ Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
diamintetraessigsäurelösung 150 gNH₄Br 10,5 mlEssigsäure 35 gNaNO₃ Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
Wässern3
Fixieren4
162 mleiner 60%igen Ammoniumthiosulfatlösung
13 gNatriumwasserstoffsulfit
2,83 mleiner 50%igen NaOH-Lösung
Mit Was 09864 00070 552 001000280000000200012000285910975300040 0002002855697 00004 09745ser aufgefüllt auf 1 Liter
Wässern3
Stabilisieren1
10,0 ml einer 10%igen Netzmittellösung
6,0 ml einer 35%igen Formalinlösung
6,0 ml einer 35%igen Formalinlösung
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
In einem Diagramm wurden die Dichten der erzeugten blaugrünen
Farbstoffe in Abhängigkeit von der Belichtung aufgetragen. Die
Ergebnisse sind in der Fig. 9 dargestellt. Aus Fig. 9 ergibt
sich, daß im Falle von äquivalenten Silbermengen (Prüflinge P
und Q) eine geringere Farbstoffdichte erzielt wurde, wenn ein
erfindungsgemäß verwendbarer Kuppler verwendet wurde, gegen
über der Verwendung eines Kupplers des Standes der Technik.
Um äquivalente Dichten im Falle der Verwendung eines erfindungs
gemäßen Kupplers zu erzielen, war ungefähr die dreifache Menge
an Silberhalogenid erforderlich (Prüfling R). Hieraus ergibt
sich, daß ein konkurrierender Kuppler abgespalten wurde, der
mit dem einen blaugrünen Farbstoff erzeugenden Kuppler bei der
Umsetzung mit oxidierter Farbentwicklerverbindung konkurrierte.
Es wurden 2 mehrschichtige farbphotographische Negativ-Auf
zeichnungsmaterialien der im folgenden angegebenen Struktur
hergestellt. Die angegebenen nummerischen Werte beziehen sich
dabei auf Beschichtungsstärken in g/m².
Auf einen Filmschichtträger wurden in der folgenden Reihen
folge aufgetragen:
- 1. eine Lichthofschutzschicht;
- 2. eine vergleichsweise gering empfindliche rotempfindliche, einen blaugrünen Farbstoff erzeugende Silberhalogenid emulsionsschicht mit: rotempfindlichem AgX als Ag: 2,26; einem blaugrünen Kuppler (vergleiche Beispiel 1): 0,59; einem farbigen blaugrünen Kuppler (s. unten): 0,053; einem DIR-Kuppler (s. unten) und Gelatine (s. unten);
- 3. eine vergleichsweise empfindliche rotempfindliche, einen blaugrünen Farbstoff liefernde Silberhalogenidemulsions schicht mit: rotempfindlichem AgX als Ag: 1,31; einem blaugrünen Kuppler (vergleiche Beispiel 1): 0,097; einem farbigen blaugrünen Kuppler (s. unten): 0,004 und Gelatine: 0,61;
- 4. eine Gelatine-Zwischenschicht;
- 5. eine vergleichsweise gering empfindliche grünempfindliche einen purpurroten Farbstoff liefernde Silberhalogenid emulsionsschicht mit: grünempfindlichem AgX als Ag: 1,49; einem purpurroten Kuppler (s. unten): 0,59; einem farbigen purpurroten Kuppler (s. unten): 0,092; einem purpurroten DIR-Kuppler (s. unten): 0,019 und Gelatine: 1,25;
- 6. eine vergleichsweise hoch grünempfindliche einen purpur roten Farbstoff liefernde Silberhalogenidemulsionsschicht mit: grünempfindlichen AgX als Ag: 1,23; einem purpurroten Kuppler (s. unten): 0,098; einem farbigen purpurroten Kuppler (s. unten): 0,03 und Gelatine: 0,63;
- 7. eine Filterschicht mit gelbem kolloidalen Silber;
- 8. eine vergleichsweise gering empfindliche blauempfindliche, einen gelben Farbstoff liefernde Silberhalogenidemulsions schicht mit: blauempfindlichen AgX als Ag: 0,62; einem gelben Kuppler (vergleiche Beispiel 2): 1,25 und Gelatine: 1,99;
- 9. eine vergleichsweise hoch empfindliche blauempfindliche, einen gelben Farbstoff liefernde Silberhalogenidemulsions schicht mit: blauempfindlichem AgX als Ag: 0,93; einem gelben Kuppler (vergleiche Beispiel 2): 0,30 und Gelatine: 0,61;
- 10. eine schützende UV-Deckschicht und
- 11. eine Gelatine-Überzugsschicht.
Der purpurrote Kuppler entsprach folgender Formel:
Der farbige purpurrote Kuppler entsprach folgender Formel:
Der purpurrote DIR-Kuppler entsprach folgender Formel:
Der farbige blaugrüne Kuppler entsprach folgender Formel:
Die Aufzeichnungsmaterialien enthielten den DIR-Kuppler in der
vergleichsweise gering rotempfindlichen Schicht wie folgt: Die
Menge an Kuppler wurde so bemessen, daß entsprechende Dichte-
Log E-Kurven erhalten wurden.
Jeder Prüfling wurde 1/4 Sekunde lang durch ein sinusoidales
Testobjekt mit einem Frequenzbereich von 2,5-100 Zyklen/mm be
lichtet. Verwendet wurde eine Wolframlampe, deren Licht auf
eine Farbtemperatur von ungefähr 6500°K gefiltert wurde. Die
Farbentwicklung erfolgte durch eine 3¼ Minuten lange Be
handlung bei 38°C in einer Farbentwicklerlösung wie in Bei
spiel 1 beschrieben. Anschließend wurden die Prüflinge ge
bleicht, fixiert und gewässert.
Anschließend wurden die Modulations-Übertragungsfunktionen der
entwickelten Prüflinge ermittelt, und zwar nach der Methode,
wie sie beschrieben ist in der Broschüre: "American National
Standard Method for Determining the Photographic Modulation
Transfer Function of Photographic Films", PH 2-33/7, Januar 1973.
Es ergab sich, daß der Prüfling T gemäß der Erfindung ver
besserte blaugrün- und purpurrot-Modulations-Übertragungs
funktionen im räumlichen Frequenzbereich von 10 bis 40 Zyklen/mm
im Vergleich zu Vergleichsmaterial S aufwies. Dies bedeutet,
daß sich bei Verwendung der erfindungsgemäß verwendbaren Kupp
ler mehrschichtige Aufzeichnungsmaterialien mit verbesserter
Schärfe herstellen lassen. Beispielsweise lag bei 20 Zyklen/mm
im Falle des Prüflinges T das prozentuale Ansprechvermögen der
blaugrünen Schicht bei etwa 108 und das prozentuale Ansprech
vermögen der purpurroten Schicht bei etwa 112, wohingegen die
vergleichbaren Werte im Falle des Prüflinges S bei 90 bzw. 100%
lagen.
Es wurden weitere photographische Aufzeichnungsmaterialien
ähnlich denen des Beispieles 2 von folgendem Aufbau hergestellt:
Auf einen Filmschichtträger wurden aufgetragen:
- 1. eine rotempfindliche AgX-Gelatine-Emulsionsschicht mit einem einen gelben Farbstoff liefernden Kuppler;
- 2. eine Zwischenschicht;
- 3. eine grünempfindliche AgX-Gelatine-Emulsionsschicht mit einem DIR-Kuppler und einem einen blaugrünen Farbstoff liefernden Kuppler oder einem einen purpurroten Farbstoff liefernden Kuppler und
- 4. eine Gelatine-Deckschicht.
Die Menge an DIR-Kuppler in der grünempfindlichen Schicht wurde
derart bemessen, daß wenn die Schicht stufenweise belichtet und
entwickelt wurde, wie unten beschrieben, die Dichte-Log E-Kurve
eine Neigung ( γ ) von etwa 0,65 hatte.
Es wurden die folgenden Kuppler aus den Herstellungsbeispielen
mit analogen Kupplern des Standes der Technik verglichen:
Kuppler 7, 13, 14, 18, 19 und 36.
Die Prüflinge wurden stufenweise einer Minus-blau-Exponierung
unterworfen, unter Verwendung eines Wratten-Filters Nr. 12,
danach in der in Beispiel 2 beschriebenen Entwicklerlösung
farbentwickelt, wobei jedoch der pH-Wert auf 10 eingestellt
wurde. Die Farbentwicklung erfolgte bei 38°C innerhalb von
2¼ Minuten. Anschließend wurden die Prüflinge fixiert, ge
bleicht, fixiert und gewässert. Für jeden Prüfling wurde die
Dichte der rotempfindlichen Schicht (die den gelben Farbstoff
enthielt) als Funktion der logarithmischen Exponierung mit
blauem Licht und die Dichte der grünempfindlichen Schicht in
Abhängigkeit von der Belichtung mit rotem oder grünem Licht
(je nach dem, ob der einen Farbstoff liefernde Kuppler einen
blaugrünen oder einen purpurroten Farbstoff lieferte) aufge
tragen. Die Neigung ( γ ) der erhaltenen Kurven wurde ermittelt,
worauf das Verhältnis zwischen der Neigung der Kurve der grün
empfindlichen Schicht und der Neigung der Kurve der rotempfind
lichen Schicht ( γ G / γ R ) berechnet wurde. Dies Verhältnis ist
ein Maß für den Zwischenschichten-Zwischenbildeffekt auf die
rotempfindliche Schicht durch Entwicklungsinhibitor, der in
der grünempfindlichen Schicht freigesetzt wurde.
Da der Entwicklungsinhibitor, der die rotempfindliche Schicht
erreicht, die Neigung der Dichte-Log E-Kurve dieser Schicht
vermindert, ist der Zwischenbildeffekt umso größer, umso größer
das Verhältnis γ G / q R ist. Es zeigte sich, daß bei Verwendung
der erfindungsgemäß verwendbaren Kuppler das Verhältnis γ G / q R
größer ist als das Verhältnis bei Verwendung von analogen
Kupplern des Standes der Technik und daß sich somit im Falle
der erfindungsgemäß verwendbaren Kuppler größere Zwischenbild
effekte erzielen lassen als bei Verwendung analoger Kuppler
des Standes der Technik.
Die Aufzeichnungsmaterialien wurden dann mit grünem Licht
durch ein sinusoidales Testobjekt wie in Beispiel 6 beschrieben
belichtet, wie beschrieben entwickelt, worauf die Modulations
übertragungsfunktionskurven der grünempfindlichen Schicht wie
in Beispiel 6 beschrieben aufgestellt wurden. Aus diesen Kurven
ergab sich, daß bei Verwendung von erfindungsgemäß verwendbaren
Kupplern schärfere Bilder erhalten wurden, als bei Verwendung
von analogen Kupplern des Standes der Technik.
Claims (9)
1. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial, das mindestens
eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und
einen 2-Äquivalent-Kuppler aufweist, der einen beim Farbentwickeln
abspaltbaren Kupplerrest und einen photographisch
wirksamen Rest enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kuppler der folgenden Formel
entspricht, worin bedeuten:Kuppeinen Kupplerrest;
PWReinen photographisch wirksamen Rest, der mit einem
Atom aus der Gruppe VA oder Gruppe VIA des Periodischen
Systems der Elemente mit einer negativen Wertigkeit von
2 oder 3 an E gebunden ist;
Nueinen nukleophilen Rest, der in einer solchen Position
an den Kupplerrest Kupp gebunden ist, daß er bei Reaktion
des Kupplerrestes mit oxidierter Farbentwicklerverbindung
vom Kupplerrest abgespalten wird;
Eeinen elektrophilen Rest;
Xein Bindeglied, das Nu und E räumlich derart miteinander
verbindet, daß nach Abspaltung von Nu von Kupp ein
intramolekularer nukleophiler Ringschluß von Nu und E
unter Bildung eines 3- bis 7-gliedrigen Ringes und
dadurch eine Freisetzung des photographisch wirksamen Restes
PWR erfolgt.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Kuppler der folgenden Formel enthält:
in der Kupp und PWR die angegebene Bedeutung haben und in
der ferner bedeuten:Nu einen Rest einer der folgenden Formeln:
worin bedeuten:R ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1
bis 20 C-Atomen und
Z die zur Vervollständigung eines mono- oder bicyclischen aromatischen oder heterocyclischen Ringsystems mit 5 bis 10 Ringatomen erforderlichen Atome;
E einen elektrophilen Rest einer der folgenden Formeln: worin R und R₂ die angegebene Bedeutung haben und
n = 0, 1, 2, 3, oder 4, derart, daß der Ring, der sich bei Reaktion des nukleophilen Zentrums von Nu mit dem elektrophilen Zentrum von E bildet, 5 bis 6 Glieder enthält.
Z die zur Vervollständigung eines mono- oder bicyclischen aromatischen oder heterocyclischen Ringsystems mit 5 bis 10 Ringatomen erforderlichen Atome;
E einen elektrophilen Rest einer der folgenden Formeln: worin R und R₂ die angegebene Bedeutung haben und
n = 0, 1, 2, 3, oder 4, derart, daß der Ring, der sich bei Reaktion des nukleophilen Zentrums von Nu mit dem elektrophilen Zentrum von E bildet, 5 bis 6 Glieder enthält.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Kuppler der angegebenen Formel enthält, in dem
der photographisch wirksame Rest PWR der Rest eines Entwicklungs
inhibitors ist.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Kuppler der angegebenen Formel enthält, in dem
der photographisch wirksame Rest PWR der Rest eines Farbstoffes
oder einer Farbstoffvorläuferverbindung ist.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Kuppler der angegebenen Formel enthält, in dem der
photographisch wirksame Rest PWR der Rest einer Entwickler
verbindung ist.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Kuppler der angegebenen Formel enthält, in dem
der photographisch wirksame Rest PWR der Rest eines Bleich
inhibitors ist.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Kuppler der angegebenen Formel enthält, in dem der
photographisch wirksame Rest PWR der Rest eines Mercaptotetrazol-
oder Benzotriazol-Entwicklungsinhibitors ist.
8. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Kuppler der folgenden Formel enthält:
worin bedeuten:Zein Sauerstoff- oder Schwefelatom;
Xein Wasserstoffatom oder einen Nitro-, Alkoxycarbonyl-
oder Alkylsulfonamidorest;
n= 0 oder 1;
Reinen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und
R′einen Phenylrest oder einen Alkylrest mit 1 bis 4
C-Atomen.
9. Verfahren zur Herstellung eines farbphotographischen Bildes
durch Entwicklung eines farbphotographischen Aufzeichnungs
materials mit mindestens einer belichteten Silberhalogenid
emulsionsschicht mit einer Farbentwicklerverbindung in Gegenwart
eines 2-Äquivalent-Kupplers, der einen beim Farbentwickeln
abspaltbaren Kupplerrest und einen photographisch wirksamen Rest
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man ein farbphotographisches
Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 8 belichtet
und entwickelt.
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