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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein zweiteiliges Haarfärbemittel.
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Hintergrund der Erfindung
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In der Regel sind Haarbleichprodukte und Haarfärbeprodukte weithin in flüssiger oder cremiger Form erhältlich. Für Personen, die die Anwendung solcher Produkte nicht gewohnt sind, ist es jedoch schwierig, diese gleichmäßig auf das Haar aufzutragen. Dies liegt daran, dass die Viskosität einer auf das Haar aufzutragenden Mischung relativ hoch eingestellt ist, nämlich auf ca. 1.000 bis 10.000 mPa·s, um während der Einwirkzeit der Mischung auf dem Haar ein Abtropfen zu verhindern. Dadurch ist es schwierig, die Mischung gleichmäßig zu verteilen und die Haarwurzeln ausreichend mit der Mischung zu bedecken. Weiterhin sind Fähigkeiten wie das Abteilen von Haarpartien und die Beherrschung der Zweispiegeltechnik nötig, damit die Mischung auf die Haarwurzeln und den Hinterkopf aufgetragen werden kann, was auch viel Zeit in Anspruch nimmt.
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Im Gegensatz dazu wird ein nicht-aerosolartiges Schaumbildnergefäß vorgeschlagen, das eine flüssige Mischung eines darin enthaltenen zweiteiligen Haarbleichmittels oder eines zweiteiligen Haarfärbemittels in Form eines Schaums abgibt (Patentdokument 1). Das genannte Haarbleich- oder Haarfärbeprodukt gibt eine flüssige Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil aus einem nicht-aerosolartigen Schaumbildnergefäß in Form eines Schaums ab, wodurch die flüssige Mischung gleichmäßig auf das Haar aufgetragen und ein gleichmäßiges Färbeergebnis erzielt wird. Dieses Haarbleich- oder Haarfärbeprodukt ist besonders nützlich, um Farbunterschiede zwischen einem nachgewachsenen Teil und einem bereits gefärbten Teil zu beseitigen. Aus diesen Gründen wird es von einem breiten Kundenspektrum, unabhängig von Geschlecht und Altersgruppen, verwendet.
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Jedoch weisen die schaumförmigen zweiteiligen Haarbleich- und Haarfärbemittel aus Patentdokument 1 verschiedene Probleme auf, die typisch für das schaumförmige Produkt sind, welches aus einem nicht-aerosolartigen Schaumbildnergefäß abgegeben wird, z.B. verminderte Schäumungseigenschaften bei niedriger Temperatur. Da ein solches Haarfärbeprodukt im Zustand einer flüssigen Mischung gegenüber einem herkömmlichen flüssigen oder cremeförmigen Haarfärbeprodukt (im Folgenden als „herkömmliche Art“ bezeichnet) zudem eine viel niedrigere Viskosität aufweist, gab es auch eine Einschränkung dahingehend, dass eine Zusammensetzung mit guter Lagerstabilität entwickelt werden muss. Weiterhin neigen die aus Patentdokument 1 bekannten zweiteiligen Haarbleich- und Haarfärbemittel in Schaumform dazu, eine weniger gute Shampoo-Echtheit aufzuweisen als ein Produkt der herkömmlichen Art. Dies lässt sich auf die folgenden Gründe zurückführen: Zum einen wird das Haarfärbeprodukt auf das Haar in Form eines Schaums aufgebracht, weshalb die Menge des Haarfärbemittels, die direkt zur Färbung beiträgt, geringer als die tatsächlich aufgebrachte Menge des Haarfärbemittels ist, und zum anderen ist die Fläche der Luft/Flüssigkeitsoberfläche des genannten Produkts größer als die eines Produkts der herkömmlichen Art, wobei sich der als Alkalisierungsmittel dienende Ammoniak leicht verflüchtigt, was dazu führt, dass die Menge des Alkalisierungsmittels nicht ausreicht, um die Farbe vollständig in das Zentrum des Haars eindringen zu lassen.
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Im Gegensatz dazu wird als herkömmliche Art eines zweiteiligen Haarfärbemittels ein zweiteiliges Haarfärbemittel vorgeschlagen, das polyoxyalkylenierten Carbonsäureether oder ein Salz davon und ein kationisches Polymer oder ein amphoteres Polymer mit nicht weniger als ein bestimmtes Niveau an kationischer Ladungsdichte enthält (siehe Patentdokument 2). Gemäß dieser Literatur kann das darin offenbarte zweiteilige Haarfärbemittel einen vorteilhaften Farbton verleihen. Es gibt jedoch keine Beschreibung eines zweiteiligen Haarfärbemittels, das in Schaumform bereitgestellt wird unter Verwendung eines nicht-aerosolartigen Schaumbildnergefäßes, welches eine darin enthaltene flüssige Mischung abgibt. Weiter gibt es in dieser Schrift keinerlei Hinweis auf ein für das zweiteilige Haarfärbemittel in Schaumform typisches Problem, nämlich schwache Schäumungseigenschaften bei niedriger Temperatur, und auf ein Problem eines in der oben beschriebenen Form zubereiteten zweiteiligen Haarfärbemittels, nämlich Lagerstabilität und Shampoo-Echtheit.
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Darüber hinaus wird eine weniger reizende Shampoozusammensetzung vorgeschlagen, die Alkyletheracetat und ein kationisches Polymer enthält und die eine ausgezeichnete Wirkung zur Verhinderung des Verblassens der Haarfarbe sowie ausgezeichnete Schäumung, Weichheit, wenn die Finger beim Shampoonieren durch das Haar fahren, und Weichheit beim Ausspülen zeigt (Patentdokument 3). Jedoch wird in dieser Schrift der Molanteil des kationischen Monomers im kationischen Polymer weder beschrieben noch nahegelegt. Sofern diese Schrift eine Erfindung bezüglich einer Shampoozusammensetzung betrifft, steht zudem außer Frage, dass sie zur Anwendung in einem Haarfärbeprodukt schweigt. Zunächst betrifft diese Erfindung eine Technik zur Vermeidung des Verblassens der Farbe des mit einer Haarfarbe gefärbten Haars durch Verwendung dieser Shampoozusammensetzung, und unabhängig von dem verwendeten Shampoo hängt die technische Idee als solche absolut nicht mit der Bereitstellung eines Haarfärbeprodukts zusammen, das eine ausgezeichnete Shampoo-Echtheit aufweist.
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- [Patentdokument 1] JP-A-2004-339216
- [Patentdokument 2] JP-A-2003-192551
- [Patentdokument 3] JP-A-2001-131034
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt ein zweiteiliges Haarfärbemittel bereit, enthaltend einen ersten Teil, der ein Alkalisierungsmittel enthält, einen zweiten Teil, der Wasserstoffperoxid enthält, sowie ein nicht-aerosolartiges Schaumbildnergefäß, um eine flüssige Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil in Form eines Schaums abzugeben, wobei die flüssige Mischung die folgenden Komponenten (A) und (B) umfasst:
- (A) ein Polymer oder Copolymer, enthaltend einen Molanteil von 70% oder mehr eines quaternären Diallyldimethyl-Ammoniumsalzmonomers, und
- (B) ein N-Acylaminosäuresalz, ein N-Acyl-N-alkylaminosäuresalz oder ein Ethercarbonsäuresalz,
wobei ein äquivalentes Verhältnis der Anionenstelle der Komponente (B) zur Kationenstelle der Komponente (A) (Anion/Kation) größer als 1 ist und die Viskosität der flüssigen Mischung bei 25 °C 1 bis 300 mPa·s beträgt.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein zweiteiliges Haarfärbemittel, das in Form eines Schaums unter Verwendung eines nicht-aerosolartigen Schaumbildnergefäßes bereitgestellt wird. Das Haarfärbeprodukt weist eine gute Lagerstabilität und Färbekraft auf, während es die Vorzüge des in Patentdokument 1 beschriebenen zweiteiligen Haarfärbemittels in Schaumform nutzt. Nach dem Färben weist das Haarfärbeprodukt eine ausgezeichnete Shampoo-Echtheit auf, die als wahrscheinliche Ursache für das Verblassen der Farbe gilt.
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Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung fanden heraus, dass die o.g. Probleme durch die Verwendung eines Polymers oder Copolymers, das nicht weniger als ein bestimmtes Verhältnis eines quaternären Diallyldimethyl-Ammoniumsalzmonomers in Verbindung mit einem speziellen anionischen Tensid enthält, gelöst werden können.
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[(A): [Polymer oder Copolymer, enthaltend einen Molanteil von 70% oder mehr eines quaternären Diallyldimethyl-Ammoniumsalzmonomers]
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Das Polymer oder Copolymer der Komponente (A) verbessert die Festigkeit gegenüber der Behandlung mit Shampoo durch die Trennung von Komplexen, die gebildet werden, wenn eine flüssige Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil durch die Interaktion mit Komponente (B) mit Wasser verdünnt wird. Aus alledem ergibt sich, dass der Molanteil des quaternären Diallyldimethyl-Ammoniumsalzmonomers nicht weniger als 70% betragen darf. Der Molanteil beträgt bevorzugter nicht weniger als 80% und besonders bevorzugt nicht weniger als 90%. Im Falle eines Copolymers gibt es keine Einschränkung für andere Monomere, solange diese copolymerisierbar sind; allerdings enthalten sie bevorzugt Acrylsäure oder Acrylamid. Beispiele eines solchen Polymers oder Copolymers sind die handelsüblichen Produkte Merquat 100 (Molanteil: 100%) und Merquat 295 (Molanteil: 95%) (Produkte von Nalco Company).
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Der Anteil der Komponente (A) in einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil beträgt bevorzugt 0,1 bis 1,5 Ma% (Massen%), bevorzugter 0,15 bis 1,2 Ma% und besonders bevorzugt 0,2 bis 1 Ma%. Zudem kann das kationische Polymer oder das amphotere Polymer der Komponente (A) entweder im ersten oder im zweiten Teil enthalten sein.
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[(B): N-Acylaminosäuresalz, N-Acyl-N-alkylaminosäuresalz oder Ethercarbonsäuresalz]
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Das N-Acylaminosäuresalz, das N-Acyl-N-alkylaminosäuresalz oder das Ethercarbonsäuresalz der Komponente (B) verbessert die Shampoo-Echtheit durch Komplexe, die durch die Interaktion mit Komponente (A) gebildet werden, wenn eine flüssige Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil mit Wasser verdünnt wird.
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Beispiele für einen Aminosäurerest des N-Acylaminosäuresalzes sind hier Glutaminsäure und Asparaginsäure und Beispiele für einen Aminosäurerest des N-Acyl-N-alkylaminosäuresalzes sind Glutaminsäure, Glycin und ß-Alanin. Beispiele für eine Alkylgruppe des N-Acyl-N-alkylaminosäuresalzes sind eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe, eine Propylgruppe und eine Isopropylgruppe. Beispiele für eine Acylgruppe sind eine Lauroylgruppe, eine Myristoylgruppe und eine Palmitoylgruppe, und zu den Beispielen für das N-Acylaminosäuresalz und das N-Acyl-N-alkylaminosäuresalz gehören ein Natriumsalz, ein Kaliumsalz, ein Lithiumsalz, ein Ethanolaminsalz, ein Diethanolaminsalz und ein Triethanolaminsalz (im Folgenden als "TEA" abgekürzt). Bevorzugte konkrete Beispiele für das N-Acylaminosäuresalz sind N-Lauroylglutamat, N-Myristoylglutamat, N-Stearoylglutamat, N-Cocoylglutamat und N-hydriertes Talgglutamat, und zu den bevorzugten konkreten Beispielen für das N-Acyl-N-alkylaminosäuresalz gehören ein N-Lauroyl-N-isopropylglycinsalz, ein N-Lauroylsarcosinsalz, ein N-Myristoylsarcosinsalz, ein N-Palmitoylsarcosinsalz und ein N-Lauroyl-N-methyl-ß-Alaninsalz.
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Beispiele für das Ethercarbonsäuresalz sind ein Polyglycerylalkyletheressigsäuresalz oder ein Etheressigsäuresalz, dargestellt durch die folgende allgemeine Formel (1): R-Z-(CH2CH20)m-CH2CO2X (1) wobei R für eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe oder Alkenylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl von 7 bis 19, Z für -O- oder -CONH-, X für ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetall, Triethanolamin oder Ammonium und m für eine Zahl von 1 bis 20 steht.
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In dem oben erwähnten Etheressigsäuresalz ist die Kohlenstoffzahl von R vorzugsweise 11 bis 15. Außerdem ist m bevorzugt 3 bis 15 und bevorzugter 6 bis 12. Konkrete Beispiele hiervon sind Polyoxyethylen-(10)-lauryletheressigsäure (in der allgemeinen Formel (1) R = C12H25, Z = -O-, m = 10), Polyoxyethylen-(8)-myristyletheressigsäure (in der allgemeinen Formel (1), R = C14H29, Z = -O-, m = 8), Laurinsäureamidpolyoxyethylen-(6)-etheressigsäure (in der allgemeinen Formel (1), R = С11Н23, Z = -CONH-, m = 6) und Laurinsäureamidpolyoxyethylen-(10)-etheressigsäure (in der allgemeinen Formel (1), R = С11Н23, Z = -CONH-, m = 10). Darüber hinaus beträgt der Neutralisierungsgrad des Etheressigsäuresalzes bevorzugt 60 bis 120% und das Gegenion X ist bevorzugt ein Alkalimetall und bevorzugter Kalium. Beispiele für das Etheressigsäuresalz sind ein Polyoxyethylentridecyletheressigsäuresalz und ein Polyoxyethylenlauryletheressigsäuresalz und Beispiele für das Salz davon sind ein Natriumsalz und ein Kaliumsalz.
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Der Anteil der Komponente (B) in einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil beträgt bevorzugt 0,5 bis 5 Ma%, bevorzugter 0,7 bis 4,5 Ma% und besonders bevorzugt 1 bis 3,5 Ma%. Zudem kann das N-Acylaminosäuresalz, das N-Acyl-N-alkylaminosäuresalz oder das Ethercarbonsäuresalz der Komponente (B) entweder im ersten oder im zweiten Teil enthalten sein, unabhängig davon, ob die Komponente (A) im ersten oder im zweiten Teil enthalten ist.
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[Verhältnis Komponente (B) zu Komponente (A)]
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Das Verhältnis der Komponente (B) zur Komponente (A) in einer flüssigen Mischung aus dem ersten Teil und dem zweiten Teil wird so eingestellt, dass das äquivalente Verhältnis der Anionenstelle der Komponente (B) zur Kationenstelle der Komponente (A) (Anion/Kation) größer als 1 ist, wobei berücksichtigt wird, dass der Anteil stabil ohne Trennung vorliegt, wenn der erste Teil und der zweite Teil gemischt werden, wohingegen eine Trennung stattfindet, wenn die Mischung mit Wasser verdünnt wird. Darüber hinaus wird das Verhältnis der Komponente (B) zur Komponente (A) bevorzugt so eingestellt, dass das äquivalente Verhältnis 1,1 zu 20, bevorzugter 1,2 zu 10, beträgt.
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[Alkalisierungsmittel]
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Der erste Teil enthält ein Alkalisierungsmittel. Beispiele für das Alkalisierungsmittel sind Ammoniak und ein Salz davon; Alkanolamin wie z.B. Monoethanolamin, Isopropanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol und 2-Aminobutanol sowie ein Salz davon; Alkandiamin wie z.B. 1,3-Propandiamin und ein Salz davon; und Carbonat wie z.B. Guanidincarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumbicarbonat und Kaliumbicarbonat. Zwei oder mehr dieser Alkalisierungsmittel können in Kombination verwendet werden, und unter Gesichtspunkten einer adäquaten Haarfärbungs- und Bleichwirkung sowie verminderter Haarschädigung und Kopfhautreizung beträgt der Anteil davon in einer flüssigen Mischung bevorzugt 0,05 bis 15 Ma%, bevorzugter 0,1 bis 10 Ma% und besonders bevorzugt 0,2 bis 5 Ma%.
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[Wasserstoffperoxid]
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Der Wasserstoffperoxidanteil im zweiten Teil beträgt bevorzugt 1 bis 9 Ma%, bevorzugter 3 bis 6 Ma%, und der Wasserstoffperoxidanteil in einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil beträgt bevorzugt 1 bis 6 Ma%, bevorzugter 2 bis 5 Ma%. Außerdem weist der zweite Teil bevorzugt einen pH-Wert von 2 bis 6 und bevorzugter von 2,5 bis 4 auf, um eine Zersetzung des Wasserstoffperoxids zu verhindern.
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[Farbstoff]
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Das zweiteilige Haarfärbemittel gemäß der vorliegenden Erfindung enthält im ersten Teil ein Oxidationsfarbstoffzwischenprodukt oder einen Direktfarbstoff.
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(Oxidationsfarbstoffzwischenprodukt)
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Allgemein bekannte Vorläufer und Kuppler, die normalerweise in einem Haarfärbeprodukt eingesetzt werden, können als Oxidationsfarbstoffzwischenprodukt verwendet werden. Beispiele für den Vorläufer sind Paraphenylendiamin, Toluol-2,5-diamin, 2-Chlor-paraphenylendiamin, N-Methoxyethyl-paraphenylendiamin, N,N-bis(2-hydroxyethyl)-paraphenylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-paraphenylendiamin, 2,6-Dimethyl-paraphenylendiamin, 4,4‘-Diaminodiphenylamin, 1,3-bis(N-(2-hydroxyethyl)-N-(4-aminophenyl)amino)-2-propanol, PEG-3,3,2‘-paraphenylendiamin, Paraaminophenol, Paramethylaminophenol, 3-Methyl-4-aminophenol, 2-aminomethyl-4-aminophenol, 2-(2-Hydroxyethylaminomethyl)-4-aminophenol, Orthoaminophenol, 2-Amino-5-methylphenol, 2-Amino-6-methylphenol, 2-Amino-5-acetamidphenol, 3,4-Diaminobenzoesäure, 5-Aminosalicylsäure, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 2,5,6-Triamino-4-hydroxypyrimidin, 4,5-Diamino-1-(4‘-chlorbenzyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1-hydroxyethylpyrazol sowie Salze dieser Substanzen.
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Beispiele für den Kuppler sind Metaphenylendiamin, 2,4-Diaminophenoxyethanol, 2-Amino-4-(2-hydroxyethylamino)anisol, 2,4-Diamino-5-methylphenetol, 2,4-Diamino-5-(2-hydroxyethoxy)toluol, 2,4-Dimethoxy-1,3-diaminobenzol, 2,6-bis(2-hydroxyethylamino)toluol, 2,4-Diamino-5-fluortoluol, 1,3-bis(2,4-diaminophenoxy)propan, Metaaminophenol, 2-Methyl-5-aminophenol, 2-Methyl-5-(2-hydroxyethylamino)phenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Chlor-3-amino-6-methylphenol, 2-Methyl-4-chlor-5-aminophenol, N-cyclopentyl-metaaminophenol, 2-Methyl-4-methoxy-5-(2-hydroxyethylamino)phenol, 2-Methyl-4-fluor-5-aminophenol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 2-Isopropyl-5-methylphenol, 4-Hydroxyindol, 5-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 6-Hydroxybenzomorpholin, 3,4-Methylendioxyphenol, 2-Brom-4,5-methylendioxyphenol, 3,4-Methylendioxyanilin, 1-(2-Hydroxyethyl)amino-3,4-methylendioxybenzol, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2,6-Dimethoxy-3,5-diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin, 2-Methylamino-3-amino-6-methoxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2,6-Diaminopyridin sowie Salze dieser Substanzen.
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Zwei oder mehr des Vorläufers bzw. des Kupplers können in Kombination verwendet werden, wobei der Anteil in der flüssigen Mischung jeweils bevorzugt 0,01 bis 5 Ma%, bevorzugter 0,1 bis 4 Ma%, beträgt.
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(Direktfarbstoff)
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Beispiele für den Direktfarbstoff sind ein Säurefarbstoff, ein Nitrofarbstoff, ein Dispersionsfarbstoff und ein basischer Farbstoff. Beispiele für den Säurefarbstoff sind Blue Nr. 1, Violet Nr. 401, Black Nr. 401, Orange Nr. 205, Red Nr. 227, Red Nr. 106, Yellow Nr. 203 und Acid Orange Nr. 3. Beispiele für den Nitrofarbstoffs sind 2-Nitro-p-phenylendiamin, 2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol, 3-Nitro-p-hydroxyethylaminophenol, 4-Nitro-o-phenylendiamin, 4-Amino-3-nitrophenol, 4-Hydroxypropylamino-3-nitrophenol, HC Blue Nr. 2, HC Orange Nr. 1, HC Red Nr. 1, HC Yellow Nr. 2, HC Yellow Nr. 4, HC Yellow Nr. 5, HC Red Nr. 3 und N,N-bis(2-hydroxyethyl)-2-nitro-p-phenylendiamin. Beispiele für den Dispersionsfarbstoff sind Violet 1, Disperse Blue 1 und Disperse Black 9. Beispiele für den basischen Farbstoff sind Basic Blue 99, Basic Brown 16, Basic Brown 17, Basic Red 76, Basic Red 51, Basic Yellow 57, Basic Yellow 87 und Basic Orange 31.
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Zwei oder mehr Direktfarbstoffe können in Kombination verwendet werden und der Direktfarbstoff kann in Kombination mit dem Oxidationsfarbstoffzwischenprodukt verwendet werden. Der Anteil des Direktfarbstoffs in der flüssigen Mischung beträgt bevorzugt 0,001 bis 5 Ma% und bevorzugter 0,01 bis 3 Ma%.
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[Tensid]
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Um dem zweiteiligen Haarfärbemittel gemäß der vorliegenden Erfindung eine gute Lagerstabilität zu verleihen und die einfache Bildung eines stabilen Schaums durch Mischen von Luft und einem Haarkosmetikum mithilfe eines Schaumabgabemittels eines Schaumbildnergefäßes zu ermöglichen, kann zusätzlich ein anderes Tensid als Komponente (B) dem ersten Teil und/oder dem zweiten Teil zugesetzt werden. Als das sich von Komponente (B) unterscheidende Tensid kann ein anionisches Tensid, ein kationisches Tensid, ein amphoteres Tensid oder ein nichtionisches Tensid, das sich von Komponente (B) unterscheidet, verwendet werden.
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Beispiele für das sich von Komponente (B) unterscheidende anionische Tensid sind ein Schwefelsäureestertensid wie z.B. Alkylsulfat und Alkylethersulfat; ein Carbonsäuretensid wie z.B. ein Fettsäuresalz, Alkylsuccinat und Alkenylsuccinat; ein Phosphorsäureestertensid wie z.B. Alkylphosphat und Alkyletherphosphat; und ein Sulfonsäuretensid wie z.B. Sulfosuccinat, Isethionat, ein Taurinsalz, Alkylbenzolsulfonsäure, α-Olefinsulfonsäure und Alkansulfonsäure. Zu den bevorzugten Beispielen für das sich von Komponente (B) unterscheidende anionische Tensid zählen Alkylsulfat und Polyoxyalkylenalkylsulfat, wobei die Kohlenstoffzahl der Alkylgruppe dieser Tenside bevorzugt 10 bis 24 und bevorzugter 12 bis 18 ist und die Alkylgruppe bevorzugt geradkettig ist. Außerdem wird Polyoxyalkylenalkylsulfat bevorzugt, wobei insbesondere Polyoxyethylenalkylsufat stärker bevorzugt wird. Die durchschnittliche Additionsmolzahl der Oxyethylengruppe der Polyoxyalkylenalkylsulfate ist bevorzugt 1 bis 10 und bevorzugter 2 bis 5.
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Das kationische Tensid ist bevorzugt ein monolangkettiges quaternäres Alkylammoniumsalz. Konkrete Beispiele dafür sind Cetrimoniumchlorid, Steartrimoniumchlorid, Behentrimoniumchlorid, Stearalkoniumchlorid und Benzalkoniumchlorid. Von diesen werden Steartrimoniumchlorid und Behentrimoniumchlorid bevorzugt. Beispiele für ein handelsübliches kationisches Tensid sind QUARTAMIN 86W, QUARTAMIN 86P CONC, QUARTAMIN 60W und QUARTAMIN D2345P (Produkte von Kao Corporation) und NIKKOL CA-2580 (Produkt von Nihon Surfactant Kogyo K.K.).
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Beispiele für das amphotere Tensid sind Carbobetain, Amidobetain, Sulfobetain, Hydroxylsulfobetain, Amidosulfobetain, Phosphobetain und Imidazoliniumtenside mit einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe oder einer Acylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl von 8 bis 24. Von diesen werden ein Carbobetaintensid und ein Sulfobetaintensid bevorzugt. Bevorzugte Beispiele des amphoteren Tensids sind Laurinsäureamidopropylbetain, Kokosölfettsäureamidopropylbetain, Lauryldimethylaminoessigsäurebetain und Laurylhydroxysulfobetain.
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Beispiele für das nichtionische Tensid sind ein Alkylpolyglucosid, ein Polyoxyalkylenalkylether und ein Alkylglycerylether. Die Kohlenstoffzahl der Alkylgruppe des Alkylpolyglucosids ist bevorzugt 8 bis 18, bevorzugter 8 bis 14 und besonders bevorzugt 9 bis 11 und die Alkylgruppe ist bevorzugt geradkettig. Der durchschnittliche Kondensationsgrad des Glucosids ist bevorzugt 1 bis 5 und bevorzugter 1 bis 2. Die Kohlenstoffzahl der Alkylgruppe des Polyoxyalkylenalkylethers ist bevorzugt 10 bis 22, bevorzugter 12 bis 18, und die Alkylgruppe ist bevorzugt geradkettig. Zudem wird der Polyoxyethylenalkylether stärker bevorzugt, wobei insbesondere die durchschnittliche Additionsmolzahl der Oxyethylengruppe des Polyoxyethylenalkylethers bevorzugt 1 bis 40 und bevorzugter 4 bis 30 ist. Die Kohlenstoffzahl der Alkylgruppe des Alkylglycerylethers ist bevorzugt 8 bis 18, bevorzugter 8 bis 12, und die Alkylgruppe ist bevorzugt verzweigt.
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Zwei oder mehr dieser sich von Komponente (B) unterscheidenden Tenside können in Kombination verwendet werden.
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Der Anteil des sich von Komponente (B) unterscheidenden anionischen Tensids oder des kationischen Tensids in einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil beträgt bevorzugt 0 bis 1 Ma%, bevorzugter 0 bis 0,8 Ma% und besonders bevorzugt 0 bis 0.6 Ma%, um die Interaktion zwischen Komponente (A) und Komponente (B) nicht zu beeinträchtigen.
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Außerdem beträgt der Anteil des amphoteren Tensids oder des nichtionischen Tensids in einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil bevorzugt 0,1 bis 5 Ma%, bevorzugter 0,5 bis 4 Ma% und besonders bevorzugt 1 bis 3 Ma%.
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[Ölmittel]
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Unter dem Gesichtspunkt der Stabilisierung des Schaums der abgegebenen flüssigen Mischung kann das erfindungsgemäße zweiteilige Haarfärbemittel weiterhin ein Ölmittel enthalten. Beispiele für das Ölmittel sind Kohlenwasserstoffe wie z.B. Squalen, Squalan, flüssiges Paraffin, flüssiges Isoparaffin und Cycloparaffin; Glyceride wie z.B. Rizinusöl, Kakaoöl, Nerzöl, Avocadoöl und Olivenöl; Wachse wie z.B. Bienenwachs, Walwachs, Lanolin und Carnaubawachs; Ester wie z.B. Isopropylpalmitat, Isopropylmyristat, Octyldodecylmyristat, Hexyllaurat, Cetyllactat, Propylenglycolmonostearat, Oleyloleat, Hexadecyl-2-ethylhexanoat, Isononylisononanoat und Tridecylisononanoat; höhere Fettsäuren wie Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Behensäure, Ölsäure, Kokosfettsäure, Isostearinsäure und Isopalmitinsäure; höhere Alkohole wie Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Behenylalkohl, 2-Octyldodecanol und Cetostearylalkohol; und weiters Isostearylglycerylether und Polyoxypropylenbutylether. Von diesen werden höhere Alkohole bevorzugt, wobei Myristylalkohol, Cetylalkohol und Stearylalkohol bevorzugt werden.
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Der Anteil des Ölmittels in einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil beträgt bevorzugt 0,01 bis 3 Ma%, bevorzugter 0,03 bis 2,5 Ma% und besonders bevorzugt 0,05 bis 2 Ma%.
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[Silikone]
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Unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Erhaltung des abgegebenen Schaums enthält eine flüssige Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil des erfindungsgemäßen zweiteiligen Haarfärbemittels bevorzugt kein Silikon. Jedoch können Silikone in einem bestimmten Ausmaß zugesetzt werden, um den Schaum einfach ins Haar einarbeiten zu können und um eine starke Konditionierungswirkung auf das Haar auszuüben. Beispiele für Silikone sind Dimethylpolysiloxan, Methylphenylpolysiloxan, polyethermodifziertes Silikon, aminomodifiziertes Silikon, oxazolinmodifiziertes Silikonelastomer sowie Emulsionen dieser Silikone, die mit einem Tensid in Wasser dispergiert sind. Von diesen werden polyethermodifziertes Silikon, aminomodifiziertes Silikon sowie Emulsionen dieser Silikone bevorzugt, da diese ohne Verwendung eines Viskositätsverbesserers stabil in Wasser dispergieren können.
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Das polyethermodifzierte Silikon umfasst endmodifiziertes Silikon und seitenkettenmodifiziertes Silikon, zum Beispiel Silikon vom Anhänger-Typ (Kamm-Typ), beidseitig endmodifiziertes Silikon und einseitig endmodifiziertes Silikon. Beispiele für modifiziertes Silikon sind ein Dimethylsiloxanmethyl(polyoxyethylen)siloxan-Copolymer, ein Dimethylsiloxanmethyl(polyoxypropylen)siloxan-Copolymer und ein Dimethylsiloxanmethyl(polyoxyethylenpolyoxypropylen)siloxan-Copolymer. Der HLB des polyethermodifizierten Silikons ist im Hinblick auf die Wasserverträglichkeit bevorzugt 10 oder höher und bevorzugter 10 bis 18. Der HLB ist hier ein aus dem Phenol-Index gewonnener Wert (der Phenol-Index ist ein Index, der mit dem HLB korreliert und auf ein nichtionisches Tensid vom Ethertyp anwendbar ist).
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Ein aminomodifiziertes Silikon mit einer Amino- oder Ammoniumgruppe kann als aminomodifiziertes Silikon verwendet werden, wobei Amodimethicon bevorzugt wird.
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Werden Silikone einer flüssigen Mischung aus dem ersten Teil und dem zweiten Teil zugesetzt, ist ihr Anteil zur geschmeidigen Einarbeitung des Schaums in das Haar ohne Beeinträchtigung der Schäumungseigenschaften und zur Ausübung einer starken Konditionierungswirkung auf das Haar bevorzugt nicht höher als 2 Ma%, bevorzugter 0,005 bis 1 Ma% und besonders bevorzugt 0,01 bis 0,5 Ma%.
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[Lösungsmittel]
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Als Lösungsmittel werden in dem zweiteiligen Haarfärbemittel der vorliegenden Erfindung Wasser und ggf. ein organisches Lösungsmittel verwendet. Beispiele für das organische Lösungsmittel sind niedere Alkanole wie Ethanol und 2-Propanol; aromatische Alkohole wie z.B. Benzylalkohol und Benzyloxyethanol; Polyole wie z.B. Propyleneglycol, 1,3-Butandiol, Diethylenglycol und Glycerin; Cellosolve wie z.B. Ethylcellosolve, Butylcellosolve und Benzylcellosolve; und Carbitole wie z.B. Ethylcarbitol und Butylcarbitol.
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[Beliebige andere Komponenten]
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Neben den oben erwähnten Komponenten können dem zweiteiligen Haarfärbemittel der vorliegenden Erfindung auch andere Komponenten zugesetzt werden, die regelmäßig als kosmetische Inhaltsstoffe verwendet werden. Beispiele für solche beliebigen Komponenten sind Tier- und Pflanzenöl und -fett, natürliche oder synthetische Polymere, Ether, Proteinderivate, Proteinhydrolysat, Aminosäuren, Konservierungsstoffe, Chelatbildner, Stabilisatoren, Antioxidantien, Pflanzenextrakte, Roharzneimittelextrakte, Vitamine, Duftstoffe und UV-Strahlungsabsorber.
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[pH-Wert]
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Im Hinblick auf Bleichung und Haarfärbewirkung sowie Hautreizung weist das erfindungsgemäße zweiteilige Haarfärbemittel bei Anwendung (zum Zeitpunkt der Mischung) bevorzugt einen pH-Wert (25 °C) von 8 bis 12, bevorzugter von 9 bis 11 und besonders bevorzugt von 9 bis 10 auf. Beispiele für pH-Einstellmittel sind neben dem oben erwähnten Alkalisierungsmittel eine anorganische Säure wie z.B. Salzsäure und Phosphorsäure; eine organische Säure wie Zitronensäure, Glykolsäure und Milchsäure; sowie ein Phosphorsäuresalz wie z.B. Monokaliumdihydrogenphosphat und Dinatriummonohydrogenphosphat.
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[Viskosität]
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Die Viskosität einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil beträgt 1 bis 300 mPa·s, bevorzugt 5 bis 200 mPa·s und bevorzugter 10 bis 100 mPa·s. Die Messung der Viskosität einer Probe, die eine Viskosität von nicht mehr als 100 mPa·s, 100 bis 200 mPa·s oder nicht weniger als 200 mPa·s aufweist, erfolgt hier bei 25 °C mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 60 U/min, 30 U/min bzw. 12 U/min unter Verwendung eines Rotationsviskosimeters vom Typ B mit einem Rotor Nr. 1. Messungen werden in der Reihenfolge von hohen Umdrehungszahlen zu niedrigen Umdrehungszahlen durchgeführt und die Messung ist an dem Punkt abgeschlossen, wenn die Messung durchgeführt wird, ohne dass der Zeiger über den Maximalpunkt ausschlägt. Danach werden keine weiteren Messungen mit geringeren Umdrehungszahlen durchgeführt.
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Da die Viskosität einer flüssigen Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil auf den o.g. Bereich eingestellt wird, kann ein einfach aufzutragender Schaum verwirklicht und das Abtropfen der auf das Haar aufgebrachten flüssigen Mischung verhindert werden, während es einfach ist, einen Schaum aus einem Quetschschaumbildner und dergleichen durch Quetschen abzugeben. Zur Einstellung der Viskosität der flüssigen Mischung auf den o.g. Bereich kann ein wasserlösliches Lösungsmittel wie z.B. Ethanol zugegeben werden, oder der Anteil und Typ des Tensids, der Polyole, des höheren Alkohols und dergleichen kann entsprechend eingestellt werden.
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[Gas/Flüssigkeitsmischverhältnis]
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Das durch das Schaumabgabemittel des Schaumbildnergefäßes erzielte Gas/Flüssigkeitsmischverhältnis der Luft und der flüssigen Mischung beträgt im Hinblick auf die einfache Einarbeitung der Zubereitung in das Haar und die einfache Auftragung bevorzugt 7 bis 40 ml/g und bevorzugter 15 bis 30 ml/g. Das hier genannte Gas/Flüssigkeitsmischverhältnis ist ein Wert, der folgendermaßen ermittelt wird.
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Zunächst werden das Gewicht und das Volumen eines bei 25 °C abgegebenen Schaums gemessen, um ein Gas/Flüssigkeitsmischverhältnis zu erhalten. 100 g der flüssigen Mischung werden in einen Quetschschaumbildner gefüllt (Daiwa Can Company, Volumen von 210 ml, die Grobheit (Öffnung) eines Netzes in einer Mischkammer beträgt 150 mesh (150 Öffnungen pro Inch (25,4 mm)) und die eines am nächsten zum Abgabeauslass liegenden Netzes beträgt 200 mesh). Sobald die Menge an verbleibendem Schaum 80 g erreicht hat, werden 20 g Schaum in einen 1000 ml-Messzylinder abgegeben und das so abgegebene Schaumvolumen wird eine Minute nach Einleitung der Abgabe gemessen. Das Volumen des abgegebenen Schaums, das auf diese Weise erhalten wird (ml), wird durch ein Gewicht von 20 g dividiert, um ein Gas/Flüssigkeitsmischverhältnis zu erhalten (ml/g).
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[Schaumbildnergefäß]
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In der vorliegenden Erfindung ist das Schaumbildnergefäß ein nicht-aerosolartiges Gefäß, welches verwendet wird, um eine flüssige Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil in Form eines Schaums abzugeben, indem sie mit Luft ohne Verwendung eines Treibmittels gemischt wird. Durch die Verwendung eines Schaumbildnergefäßes kann auch das Herumspritzen der abgegebenen Zubereitung verhindert werden. Insbesondere kann ein nicht-aerosolartiges Gefäß im Vergleich zu einem aerosolartigen Gefäß kostengünstiger hergestellt werden und es kann während der Verteilung sicherer gehandhabt werden, da kein Hochdrucktreibgas verwendet werden muss.
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Als Schaumbildnergefäß kann ein allgemein bekanntes Pumpschaumbildnergefäß mit einem Schaumabgabemittel, ein Quetschschaumbildnergefäß, ein elektrischer Schaumbildner, ein Akkumulator-Pumpschaumbildnergefäß und dergleichen benutzt werden. Konkrete Beispiele dafür sind der Pumpschaumbildner vom Typ E3, der Pumpschaumbildner vom Typ F2 (die Produkte von Daiwa Can Company), ein Quetschschaumbildner (Daiwa Can Company), ein elektrischer Schaumbildner (Matsushita Electric Works, Ltd.) und ein Luftsprayschaumbildner (Airspray International, Inc.) wie in FOOD & PACKAGING beschrieben (Bd. 35, Nr. 10, S. 588 bis 593 (1994); Bd. 35, Nr. 11, S. 624 bis 627 (1994); Bd. 36, Nr. 3, S. 154 bis 158 (1995)). Als das für das zweiteilige Haarfärbemittel der vorliegenden Erfindung zu verwendende Schaumbildnergefäß werden ein Pumpschaumbildnergefäß und ein Quetschschaumbildnergefäß bevorzugt, da diese kostengünstig und leicht zu handhaben sind.
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Ein Pumpschaumbildnergefäß oder ein Quetschschaumbildnergefäß weist eine schaumbildende Einheit wie etwa ein Netz auf. Es weist vorzugsweise ein dünnes Netz auf, so dass im Fall, dass eine flüssige Mischung aus dem ersten und dem zweiten Teil eingetrocknet und fest geworden ist und somit ein Verstopfen verursacht, der mit der nächsten Abgabe erzeugte Schaumfluss die verfestigte Masse umgehend auflöst und die Verstopfung beseitigt. In diesem Fall beträgt die Maschenweite des Netzes bevorzugt 50 bis 280 mesh, bevorzugter 90 bis 250 mesh und besonders bevorzugt 130 bis 220 mesh. In diesem Zusammenhang bezeichnet mesh die Anzahl der Öffnungen pro Inch. Durch Verwendung eines Netzes mit der o.g. Maschenweite kann ein cremiger Schaum gebildet werden. Des Weiteren sind bevorzugte Beispiele für das Netzmaterial Nylon und Polyester.
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Bei dem in dem zweiteiligen Haarfärbemittel der vorliegenden Erfindung verwendeten Schaumbildnergefäß wird vorzugsweise mindestens eine Lage, bevorzugt mehr als eine Lage eines solchen Netzes gesetzt. Insbesondere ist es im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Schaumstabilität und dergleichen wünschenswert, zwei Lagen eines solchen Netzes zu setzen.
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Der Teil des Schaumbildnergefäßes, der mit dem Inhalt in Kontakt ist (die Gefäßinnenwand, die Innenwand des Schaumabgabemittels und dergleichen), besteht bevorzugt aus einem Material, das resistent gegenüber Korrosion durch Alkali und Wasserstoffperoxid ist, während es für Sauerstoff, der durch die Zersetzung des Wasserstoffperoxids entsteht, durchlässig ist.
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Als Produktform des erfindungsgemäßen zweiteiligen Haarfärbemittels, bestehend aus dem ersten Teil, dem zweiten Teil und dem Schaumbildnergefäß, können der erste Teil und der zweite Teil jeweils in vom Schaumbildnergefäß getrennten Behältern untergebracht sein und sie können in das Schaumbildnergefäß umgefüllt und bei Anwendung gemischt werden. Alternativ ist eine der Zubereitungen im Schaumbildnergefäß enthalten, während die andere sich in einem getrennten Behälter befindet und die Zubereitung in dem getrennten Behälter kann bei Anwendung in das Schaumbildnergefäß umgefüllt werden. In diesem Fall ist der zweite Teil in einem gasdurchlässigen Behälter, insbesondere einem Schaumbildnergefäß, enthalten, der aus sauerstoffdurchlässigem Material (z.B. Polyethylen) besteht, um eine Druckerhöhung im Inneren des Behälters aufgrund von Sauerstoff, der durch die Zersetzung von Wasserstoffperoxid entsteht, zu verhindern. Andererseits muss für den ersten Teil ein Behälter verwendet werden, der so gut wie sauerstoffundurchlässig ist, um eine Oxidation des Oxidationsfarbstoffs zu verhindern.
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[Applikationsverfahren]
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Zum Färben oder Bleichen des Haars (insbesondere des Kopfhaars) mittels des erfindungsgemäßen zweiteiligen Haarfärbemittels wird das Haar bevorzugt vorab gekämmt. Da sich das Haar durch das Kämmen weniger verknotet, ist während der unten beschriebenen Wiederaufschäumbehandlung ein Verspritzen der flüssigen Mischung nicht zu befürchten. Darüber hinaus ist nach dem Haarekämmen ein Abteilen von Haarpartien, das bei Applikation einer Haarfärbezusammensetzung normalerweise durchgeführt wird, nicht erforderlich. Außerdem werden Haarpartien bevorzugt nicht abgeteilt. Das Weglassen des Schrittes des Abteilens von Haarpartien erleichtert den unten beschriebenen Vorgang der Applikation einer Haarfärbezusammensetzung auf das Haar und die Wiederaufschäumung. Anschließend werden der erste Teil und der zweite Teil des erfindungsgemäßen zweiteiligen Haarfärbemittels im Schaumbildnergefäß gemischt. Die in Schaumform aus dem Behälter abgegebene Zubereitung kann direkt oder mit Mitteln wie den Händen oder einer Bürste auf das Haar aufgetragen werden. Um ein Herumspritzen oder Abtropfen der Zubereitung zu verhindern, wird die Zubereitung bevorzugt zunächst in die (behandschuhten) Hände abgegeben und danach auf das Haar aufgetragen.
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Nach dem Auftragen wird das Haarfärbeprodukt ca. 3 bis 60 Minuten auf dem Haar belassen, bevorzugt ca. 5 bis 45 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt wird das Haarfärbeprodukt bevorzugt auf dem Haar wiederaufgeschäumt, um zu verhindern, dass es während der Einwirkzeit auf dem Haar abtropft und um auch die Haarwurzeln ausreichend mit der flüssigen Mischung zu bedecken. Zum Wiederaufschäumen kann Gas eingesetzt werden, ein Gerät wie ein Rüttler und eine Bürste oder die Finger können verwendet werden, wobei bevorzugter die Finger verwendet werden.
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Zu diesem Zeitpunkt kann ein Wiederaufschäumen durchgeführt werden, nachdem der Schaum komplett verschwunden ist, während er verschwindet oder bevor der aufgetragene Schaum sich verändert. Alternativ kann das Wiederaufschäumen durchgeführt werden, nachdem der Schaum auf alle Bereiche aufgebracht wurde, auf die das Haarfärbeprodukt aufgetragen werden soll, oder während des Auftragens. Das Wiederaufschäumen kann einmalig durchgängig durchgeführt oder mit Unterbrechungen mehrfach wiederholt werden.
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Nach Durchführung dieser Schritte wird die flüssige Mischung ausgespült. Danach wird das Haar shampooniert und mit Conditioner behandelt, dann mit Wasser gespült und getrocknet.
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Beispiele
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Beispiele 1 bis 8, Vergleichsbeispiele 1 bis 7
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Der erste Teil und der zweite Teil, die Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 und 2 aufweisen (Ma%), wurden vorbereitet und in einem Verhältnis von 1:1,5 gemischt, um eine flüssige Mischung herzustellen. Vier Haarbündel weißen chinesischen Haars, die von Beaulax Co., Ltd. hergestellt wurden und die jeweils 1 g wogen und 10 cm lang waren, wurden für jedes Beispiel bzw. Vergleichsbeispiel vorbereitet.
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Die flüssige Mischung mit einer Temperatur von 30 °C wurde in Form eines Schaums aus einem Quetschschaumbildner abgegeben (S1-Quetschschaumbildner, hergestellt von Daiwa Can Company, Volumen von 210 ml, die Grobheit eines Netzes in einer Mischkammer beträgt 150 mesh und die eines am nächsten zum Abgabeauslass liegenden Netzes beträgt 200 mesh, die Gesamtfläche der engsten Öffnung eines Lufteinlasses beträgt 0,27 mm2 und der Innendurchmesser eines Steigrohrs beträgt 1,7 mm). Der Schaum der flüssigen Mischung wurde in einem Verhältnis von 1 zu 1 auf das Haar aufgetragen und 30 Minuten darauf belassen. Danach wurden alle vier Haarbündel zusammen in 100 ml Ionenaustauschwasser eingetaucht und eine Minute darin belassen. Dann wurden die Haarbündel mit einem unten bezeichneten Shampoo behandelt und getrocknet und dienten als Referenzproben für Haar vor dem Shampoonieren.
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Der Wert der Farbdifferenz ΔE0 von vor dem Haarefärben wurde bei den so gewonnenen Referenzproben mit einem von Konica Minolta Sensing, Inc. hergestellten CR-400-Kolorimeter gemessen. In den folgenden Tests wurden zwei Haarbündel mit ΔE0-Medianwerten verwendet. Die einzelnen Haarbündel der Referenzproben wurden jeweils in ein von As One Corporation hergestelltes NS-10-Teströhrchen gegeben. Die Röhrchen wurden ausreichend mit einer 10-fach verdünnten Lösung des unten bezeichneten Shampoos gefüllt und verschlossen. Danach wurden die Proben bei 40 °C und einer Schüttelgeschwindigkeit von 120 U/min unter Verwendung eines Wasserbadschüttlers der Marke MM-10 von TAITEC Corporation 30 Minuten lang behandelt. Nach der Behandlung wurden die Haarbündel mit Wasser gespült und getrocknet und dienten als Referenzproben für shampooniertes Haar. Der Wert der Farbdifferenz ΔE1 von vor dem Haarefärben wurde ebenfalls anhand der Referenzproben des shampoonierten Haars mit dem oben erwähnten Kolorimeter gemessen. Die Shampoo-Echtheit wurde anhand der folgenden Kriterien bewertet.
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(Bewertungsverfahren)
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Ein Vergleich der Differenz zwischen ΔE0 vor dem Shampoonieren und ΔE1 nach dem Shampoonieren (ΔE0 – ΔE1) gegenüber Vergleichsbeispiel 4 (Standard; (ΔE0 – ΔE1 = 4,5)) ergab die folgende Bewertung:
- a: kleiner um 1 oder mehr
- b: kleiner um 0,5 bis 1
- c: äquivalent (innerhalb 0,5)
- d: größer um 0,5 oder mehr
(Für die Bewertung verwendetes Shampoo) Natrium-POE-(3)-laurylethersulfat | 15,5 Ma% |
Laurinsäurediethanolamid | 1,5 Ma% |
Tetranatriumedetat | 0.3 mass% |
Natriumbenzoat | 1,43 Ma% |
Ionenaustauschwasster | Rest |
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(Schäumungseigenschaften bei niedriger Temperatur)
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Der erste Teil und der zweite Teil, die Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 und 2 aufweisen, wurden jeweils in einem Behälter verschlossen und in einem Raum mit einer konstanten Temperatur von 5 °C 24 Stunden stehen gelassen. Sofort nachdem diese Zubereitungen in einen Raum mit 20 °C gebracht wurden, wurde der erste Teil und der zweite Teil in einem Mischverhältnis (Masseverhältnis) von 1:1,5 in dem oben erwähnten Quetschschaumbildner gemischt.
Die flüssige Mischung wurde dann in Form eines Schaums abgegeben und auf ihre Schäumungseigenschaften hin beobachtet.
- a: Extrem gleichmäßiger und feiner Schaum
- b: Gleichmäßiger und feiner Schaum
- c: Ungleichmäßiger und grober Schaum
- d: Wässrig und keine Schaumbildung möglich
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(Lagerstabilität)
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Der erste Teil und der zweite Teil, die Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 und 2 aufweisen, wurden jeweils in einem Behälter verschlossen und in einem Raum mit einer konstanten Temperatur von –5 °C einen Monat lang stehen gelassen. Danach wurden die Zubereitungen anhand der folgenden Kriterien visuell beurteilt.
- a: Keine Änderung beobachtet
- b: Leichte Trübung beobachtet
- c: Weiße Trübung beobachtet
- d: Ausfällung beobachtet
- *1: Merquat 295, das Produkt von Nalco Company; der Molanteil kationischer Monomere betrug 95%.
- *2: Merquat 280, das Produkt von Nalco Company; der Molanteil kationischer Monomere betrug 65%.
- *3: Merquat 550, das Produkt von Nalco Company; der Molanteil kationischer Monomere betrug 30%.
- *4: Eine Menge, die den pH-Wert des zweiten Teils auf 3,6 bringt.
- *5: Nicht messbar aufgrund von Auftrennung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2004-339216 A [0007]
- JP 2003-192551 A [0007]
- JP 2001-131034 A [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- FOOD & PACKAGING beschrieben (Bd. 35, Nr. 10, S. 588 bis 593 (1994); Bd. 35, Nr. 11, S. 624 bis 627 (1994); Bd. 36, Nr. 3, S. 154 bis 158 (1995) [0049]