DE748253C - Verfahren zur Herstellung verformbarer hochmolekularer Polyamide - Google Patents
Verfahren zur Herstellung verformbarer hochmolekularer PolyamideInfo
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- DE748253C DE748253C DE1938748253D DE748253DA DE748253C DE 748253 C DE748253 C DE 748253C DE 1938748253 D DE1938748253 D DE 1938748253D DE 748253D A DE748253D A DE 748253DA DE 748253 C DE748253 C DE 748253C
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Description
(RGBI. Π S. 150)
DEUTSCHES REICH AUSGEGEBEN AM 30. OKTOBER 1944
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRI
KLASSE 39 c GRUPPElO
] 4 MET. 1951
Die Erfindernennung unterbleibt auf Antrag
Die Angabe des Patentinhabers unterbleibt
Patentiert im Deutschen Reich vom ii.Jimi 11)38 an
Patenterteilung bekanntgemacht am 2^. März 19.44
Beim Erhitzen von Aminocarbonsäuren mit
einer Kette von mindestens 5 Kohlenstoffatomen zwischen Amino- und Carboxylgruppe
erhält man unter Wasserabspaltung lineare Polyamide, deren einheitlicher Bau durch die
quantitative Hydrolyse zum Ausgangsmaterial mit Säuren sichergestellt ist. Linearpolymeren
dieser Art sind z. B. aus ε-Aminocapronsäure erhalten worden (vgl. Gabriel und Maaß,
Ber. d. Dtsch. Chem. Ges. 32, 1270 [1899],
J. v. Braun, Ber. d. Dtsch. Chem. Ges. 40,
1840 [1907] und Carothers und Ber· chet, J. Amer. Chem. Soc. 52, 5289 [1930JI.
Es wurde auch festgestellt, daß der Kondensaiionsgrad
so weit getrieben werden kann, daß sich Stoffe "dieses Typs auf geformte. Gebilde,
insbesondere orientierbare Fäden, mit sehr guten Eigenschaften verarbeiten lassen
(amerikanische Patentschrift 2071253).
Trotzdem war bisher eine praktische Verwertung dieser den Proteinen konstitutionell
nächststehenden Kunststoffe nicht möglich, weil die erforderlichen Aminocarbonsäuren in
der Regel nur schwer zugänglich sind. Wenn auch für die eine oder andere Säure Ausgangsstoffe
in hinreichender Menge zur Verfügung stehen mögen, so gestaltet sich doch auch in
diesen Fallen die Isolierung und Reinigung umständlich und verlustreich. Ein sehr hoher
Reinheitsgrad ist aber Voraussetzung für die Gewinnung guter Kunststoffe mit gleichbleibenden
Eigenschaften.
Es wurde nun gefunden, daß man auf ver-• hältnismäßig einfachem und sichcrem Wege
zu sehr wertvollen Polyamiden dieser Art, insbesondere auch zu endständig substituierten
Derivaten gelangt, wenn man, statt die Säuren zu kondensieren, die monomeren Lactame
der primären Aminocarbonsäuren mit einer Kette von mindestens S Kohlenstol'fatomen
zwischen Carboxyl- und Aminogruppe so lange und vorzugsweise in Gegenwart rea'ktionsfördernder
Stoffe auf polyamidbildende Temperaturen erhitzt, bis Polymerisation erfolgt ist.
Die im Schmelzfluß oder auch in Gegenwart von Lösungsmitteln, z. B. Phenolen, auszuführende
Reaktion verläuft außerordentlich
glatt und führt zu hochpolymeren, in ihren Eigenschaften weitgehend und betriebssicher
abstimmbaren Produkten von hohem technischem Wert.
Dieses Ergebnis ist sehr überraschend; denn es ist in der Literatur an mehreren Stellen
in bestimmter Weise angegeben/ daß das Lactam der ε-Aminocapronsäure weder beim
Erhitzen für sich noch in Gegenwart von Katalysatoren, die die Polykondensation von
Aminocarbonsäuren fördern, in das entsprechende Linearpolymere verwandelt werde (J.
Amer. Chem. Soc. 52, 5290 [1930], Chem.
Reviews VIII. 370 [1931], J. Amer. Chem.
Soc. 56.. 455 [1934]). Die Behauptung der
Michtpolymerisierbarkeit der siebengliedrigen Lactame ist weiterhin durch Versuche an -anaogen
siebengliedrigen Lactonen noch gestützt worden (Palomaa und Toukola,
ßer. d. Dtsch. Chem. Ges. 66, 1630 [1933]].
Uich bei N-al'kylierten1 Lactamen ist keine
Polymerisation beobachtet worden. Dagegen vurde festgestellt, daß diese Stoffe zu Konlensationsreaktionen
unter Wasserabspaltung ieigen (Ruzicka, HeIv. chim. Acta 4, 475
In der amerikanischen Patentschrift 1071253 ist die Polykondensation der
-Aminocapronsäure durch Erhitzen unter Ltmosphärendruck beschrieben. In Übereintimmung
mit den älteren Literaturangaben ;ird erwähnt, daß sich neben dem' PoIymid
noch monomeres Lactam bildet. Diese .actambüdung· ist eine unabhängige Neben-Eiiktion.
Heintswegs verläuft die Pol)'konensation
der genannten Säure über das Lacim als reaktionsmäßige Zwischenstufe. Das
ebildete Lactam wird im Vakuum entfernt. Die für das neue Verfahren in Bietracht
ommenden Lactame sind auf verschiedenen kregen leicht erhältlich, z. B. durch Beckiannsche
Umlagerung von Ringketonoximen 7gl. Wallach, Liebigs Ann. Chem. 312,
S 7 [1900]) oder durch Einführung des ester —NH— in Ringketone mit Hilfe
>n Stickstoff-Wasserstoff-Säure (vgl. K. F. chmidt, Ber. d. Dtsch. Chem. Ges. 57,
36 [1924]). Sie können auch in Verbindung
it der erfindungsgemäßen Polymerisation is nahestehenden Verbindungen erhalten wer-
;n, z. B. durch Zersetzung der halogenwasseroffsauren
Salze der entsprechenden Lactimher. Einige sind auch durch Anhydrisieing
der betreffenden Aminosäuren erhältlich ;\v. fallen als Nebenprodukte bei der Hitze-
>ndensation solcher Aminosäuren oder ihrer äter an. Die Lactame lassen sich im Gegen tz.
zu den freien Aminosäuren leicht iso- :ren und durch Umkristallisieren oder D<eillieren
oder beides in sehr reinen Zustand ingen. Dieser Vorteil ist sehr wesentlich,
da die Sicherheit des Arbeitens und die Qualität der Endprodukte, insbesondere hinsichtlich
Polymerisationsgrad und Farbe, je nach Art der Verunreinigungen sich durch Reinigung
der Monomeren ganz bedeutend verbessern läßt.
Lactame, die für das Verfahren der Erfindung in Betracht kommen, sind z. B. die
folgenden: ε-Caprolactam, die Lactame aus
2-, 3- oder 4-Methylcyclohexanonoxim, ς-Heptansäurelactam
(Cycloheptanonisoximj, die Lactame aus 2-Methyl- oder 2-Äthylcyclohepta,-nonoxim,
j/-Octansäurelactam.
In der Neigung zur Kettenpolymerisation zeigen die Lactame je nach ihrer Struktur erhebliche
Unterschiede. Die siebengliedrigen Monomeren, von denen besonders das ε-Caprolactam
wegen seiner leichten Zugänglichkeit wichtig ist. polymerisieren in reinem Zustand
erst nach verhältnismäßig langem Erhitzen, offenbar nachdem sich alkalische Zersetzungsprodukte,
in erster Linie Ammoniak, gebildet haben, die dann als Ringspaltungskatalysator
wirken. Auch das Gefäßmaterial, S5 z. B. Glas, kann in solchen Fällen eine Rolle
spielen. Unreine Produkte polymerisieren mitunter leichter, aber die Qualität
der Endprodukte ist stark abhängig von der Art dieser Verunreinigungen und natürlich auch von ihrer Menge. Aus Cyclohexanonoxim
erhaltenes ε-Caprolactam, das noch während der Reaktion sich zersetzendes
Oxim enthält, neigt z. B. dazu, sehr dunkle und im allgemeinen auch ziemlich spröde und unangenehm
nach Basen riechende Produkte zu geben, die für hochwertige Fäden nicht brauchbar sind. Wesentlich vorteilhafter ist
es, die Umwandlung der Lactame in Polymere in Gegenwart bestimmter Mengen von zusatzliehen
reaktionsfordernden Stollen durchzuführen. Diese sind weiter unten eingehend besprochen.
An Ringkohlenstoffatomen nicht substituierte Lactame, die co-Aminomethylpolymethylencarbonsäuren
entsprechen, sind im allgemeinen zu bevorzugen. Die Polymerisation verläuft bei diesen am glattesten, und man erhält
Produkte mit besonders hohem Schmelzpunkt und sehr guter Orientierbarkeit nach der Verformung auf Fäden, Folien und ähnliche
Gebilde. Beispielsweise gibt ε-Caprolactam einen opaken, farblosen, bei etwa 2100
schmelzenden Kunststoff von Roher Festigkeit und Elastizität. Ein sehr ähnliches Produkt
entsteht aus dem homologen achtgliedrigen Lactam (Suberonisoxim). Die Lactame aus
den Oximen der 3 isomeren Methylcyclohexanone dagegen reagieren weniger einheitlich, insbesondere
entstehen mehr basische Nebenprodukte. Die Polymerisate sind in diesen Fällen durchsichtige Harze mit verhältnismäßig nied-
rigem Schmelzpunkt; Fäden und Flächengebilde aus ihnen sind dementsprechenid weniger
wertvoll. Es ist anzunehmen, daß die Orientierung in diesen Fällen nicht nur durch das
Vorhandensein von Seitenketten, sondern auch durch das Auftreten von Stereoisomeren und
bzw. oder Strukturisomeren behindert wird.
# Polyamide, die ausschließlich aus C-substituierten
ε-Caprolactamen hergestellt sind, eignen sich besonders für Kleb- und Überzugsschichten.
Die Lactame mit höherer Ringgliederzahl zeigen größere Neigung zur Polymer is ation,
so daß man unter Umständen schon mit sehr kurzen Reaktionszeiten auskommt. Bei sehr
hoher Ringglicderzahl (mehr als 14) scheint allerdings die Reaktionsfähigkeit wieder abzunehmen
in Übereinstimmung· mit der leichteren Bildung solcher Ringe. Die Polymeren
dieser hochmolekularen Lactame haben Jedoch verhältnismäßig niedrige Schmelzpunkte.
Das für die Lactampolymerisation in Frage
kommende Temperaturgebiet liegt wie bei der Aminosäurekondensation zwischen 150 und
300°. Dieser Temperaturbereich ist im folgenden
als poiyamidbildende Temperatur bezeichnet. Bei dem aus wirtschaftlichen und anderen
Gründen bevorzugten 6-Caprolactam arbeitet man zweckmäßig zwischen 180 und
250". Unter i8o° dauert die Polymerisation
außerordentlich lange; über 2500 bleibt verhältnismäßig
viel Monomeres zurück. Man kann die. Erhitzung stufenweise vornehmen;
unbedingt notwendig ist dies aber nicht. Mar) erhält auch gute Produkte, wenn die Reaktionsmasse
von Anfang bis Ende der Polymerisation auf konstanter Temperatur gehalten
wird.
Die Reaktionszeit kann ebenfalls in weiten Grenzen schwanken. Bei gegebenem Ausgangsmaterial
und gegebenem Reaktionsvermittler kann in manchen Fällen eine Zeitersparnis erreicht werden, wenn man den
Katalysator in Portionen zugibt. Die Erhitzungszeit kann ferner unter Verzicht auf
die Vollständigkeit der Reaktion abgekürzt werden, wenn man zum Schluß eine Vakuumbehandlung
zur Rückgewinnung des nicht umgesetzten Monomeren oder eine Extraktion desselben aus dem festen oder flüssigen Polymerisat
anschließt. Erhitzt man beispielsweise ε - Caprolaciam in Gegenwart von i,2n/o
e-Aminocapronsaurehydrochlorid im geschlossenen
Gefäß auf 2300, so ist der weitaus größte Teil, etwa 85 bis 920/0, nach 12 bis 24Stunden
polymerisiert. Es empfiehlt sich aber, die Erhitzung noch länger fortzusetzen, wenn
das Monomere möglichst weitgehend ausgenutzt «erden soll.
Gn Die zur Durchführung der Polymerisation brauchbaren Reaktionsbeschlciiniger können
sehr verschiedener Natur sein. Wenn auch ihre Wirkungsweise nicht in allen Fällen eindeutig
klargestellt werden kann, so handelt es sich doch im wesentlichen uni Stoffe, die entweder
bei der Reaktionstemperatur mit den Lactamen unter Ringsprengung und Bildung von Stoffen mit mindestens einer reaktionsfähigen
Endgruppe reagieren oder die Reak- · tionen auslösen, welche zur Bildung solcher -70
Endgruppen führen. Hierzu gehört unter Umständen auch die Beschleunigung der Zersetzung
der Lactame unter Ammoniakabspaltung, worauf, wie es scheint, das gebildete
Ammoniak die Polymerisation einleitet.
Da die als Beschleuniger wirksamen ringspaltenden oder die Ringspaltung erleichternden
Stoffe unter Bedingungen, die ihre Verflüchtigung ausschließen, stöchiometrisch bzw.
bis zur Einstellung ernes bestimmten Gleichgewichtes reagieren, so muß man in der
Regel ihre Menge genau abstimmen, um gut reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Ganz
allgemein gilt dies für schwer und nicht flüchtige Zusatzstoffe,, die selbst bei längerem Erhitzen
unter gewöhnlichem oder vermindertem Druck im Reaktionsgemisch zurückbleiben und die Länge der Polyamidketten durch Bildung
nicht weiter reagierender stabiler Endgruppen festlegen. Bei flüchtigen Stoffen, die go
reaktionsunfäliige Endgruppen nicht zu bilden vermögen, z. B. Wasser oder niedere Alkohole,
trifft dies nicht zu, und es können daher diese Stoffe auch in größerer Menge angewandt
werden, da spätestens beim Nacherhitzen, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, ein
Ausgleich durch Verflüchtigung eintritt. In besonderen Fällen, z. B. bei Verwendung von
Phenolen in Verbindung mit Lactamen mit mehr als 7 OAtomen, können auch schwer
oder nicht flüchtige reaktionserleichternde Stoffe in erheblichem Überschuß angewandt
werden und dienen dann gleichzeitig als Lösungsmittel.
Bei ausschließlicher Verwendung flüchtiger' lactamspaltender Hydroxylverbindungen, insbesondere
von Wasser, ergibt sich, wenn die Verflüchtigung nicht ausgeschlossen ist, unter
Ausbildung eines Gleichgewichtes kein sicher vorausbestimmbarer Endpunkt der Reaktion.
Die Verkettung setzt sich vielmehr so lange fort, bis zufällige Verunreinigungen ein weiteres
Wachstum der Kette unmöglich machon oder bis zur Bildung eines extrem ihochviscosen
Produktes, dessen technische Wrarbeitung unter Umständen auf Schwierigkeiten stößt. Es ist deshalb zweckmäßig,
stets in Gegenwart einer angemessen;en Menge eines die Kettenlänge regelnden und stabile,
reaktionsunfähige Endgruppen liefernden Stuffes
zu arbeiten.
Diese beschleunigenden und bzw. oder
elndcn Si ο (Te. die entweder mit der Amino-τ
der Carboxylgruppe der Polyamidkette Linimeiitrelfii, sollen in Mengen von nicht
lir als ' :,(, Äquivalent, bezogen auf den
jvimidäiifksioif, angewandt werden, wenn
■'■-1.1Ί.'.. -■'■_ ■ Γ !,„-!■,„,!■-ni..,-.-.,, .-,;;,w, ι. -,·,■
. Zu berücksichtigen ist allerdings, dal j manchen Fällen nicht eindeutig festzustclist.
bis zu welchem Betrage die cingesetz-StoiTe
tatsächlich zur Endgruppenbildimg braucht werden. Mitunter erleiden die Beieuniger
bzw. Regler chemische Veränderen, so daß sie nicht mehr regeneriert
den können.
)ie Zahl der reaktionsförderndcn bzw. ■luden StolTe, die zweckmäßig in Verbing mit Wasser oder auch Alkoholen für Verfahren der Erfindung in Betracht kom-1, ist beträchtlich. Eine Reihe von geeigne-Stoffen oder Stoffgemischcn sind im folden zusammengestellt:
'rganische Hydroxyl- und Sulfhydrylündungen: Benzylalkohol, Dodecylalkohol, lesterin, Dodecylmercaptan: tarke Säuren und solche im Reaktionsisch abgebende Stoffe: Chlor- oder inwasserstoff. z. B. als starke, wäßrige re. Gemische von Schwefelsäure und ;ser, Ammoniumbifluorid. Hydroxylamin-Ochlorid, Zinkchlorid, Borfluoriddihydrat, niniumchlorid und andere Katalysatoren Friedei-Craftssehe Reaktionen, Toluolsuläure, Xaphthalinsulfonsäure, m-Sulfooesäure ^diese Säuren zweckmäßig in rmvart von geringen Mengen Wasser, von oder mehrwertigen Alkoholen, Phenolen Mercaptanen z. B. von Benzylalkohol, hyleiiglykol, Hexamethylenglykol j, Terealsäurechlorid, Cyanurchlorid, 1,3,5- :oltricarbonsäurechlorid, Toluolsulfoneäthylester (in Gegenwart geringer Men-Wasser).
)ie Zahl der reaktionsförderndcn bzw. ■luden StolTe, die zweckmäßig in Verbing mit Wasser oder auch Alkoholen für Verfahren der Erfindung in Betracht kom-1, ist beträchtlich. Eine Reihe von geeigne-Stoffen oder Stoffgemischcn sind im folden zusammengestellt:
'rganische Hydroxyl- und Sulfhydrylündungen: Benzylalkohol, Dodecylalkohol, lesterin, Dodecylmercaptan: tarke Säuren und solche im Reaktionsisch abgebende Stoffe: Chlor- oder inwasserstoff. z. B. als starke, wäßrige re. Gemische von Schwefelsäure und ;ser, Ammoniumbifluorid. Hydroxylamin-Ochlorid, Zinkchlorid, Borfluoriddihydrat, niniumchlorid und andere Katalysatoren Friedei-Craftssehe Reaktionen, Toluolsuläure, Xaphthalinsulfonsäure, m-Sulfooesäure ^diese Säuren zweckmäßig in rmvart von geringen Mengen Wasser, von oder mehrwertigen Alkoholen, Phenolen Mercaptanen z. B. von Benzylalkohol, hyleiiglykol, Hexamethylenglykol j, Terealsäurechlorid, Cyanurchlorid, 1,3,5- :oltricarbonsäurechlorid, Toluolsulfoneäthylester (in Gegenwart geringer Men-Wasser).
"icht hydrolysierbare Alkylchloride, wie
■ylchlorid, p-Xylylenchlorid, Butylchlorivläther
(insbesondere in Gegenwart ge- ?r Mengen von Wasser, Alkoholen, Phe-1
oder Mercaptanen, die der Halogeii:- indung- gegenüber auch im Überschuß voren
sein können).
Lrbonsäuren: Essigsäure, Adipinsäure, 'insäure.
kaiische Stoffe: Lithiumhydroxyd, Maumoleat, Xatriumamid ^letzteres in Abuhcit
von Wasser;.
nine und Salze von organischen Aminondungen:
Benzylamin, Octadccylaminx'hlorid, Octamethylendiamin, Triäthytramintetrahydrochlorid,
Aminoäthansulure, Sulfanilsäure.
s besonders günstig haben sich die im lionsgemisch sauer reagierenden Salze
acylierbarer Aminoverbindungen mit starken Säuren erwiesen, vorzugsweise solcher mit
primärem Aminostickstoff: die der sekundären Amine sind im allgemeinen weniger vor- fijj
teilhaft. Von den Salzen primärer Amine sind ■ '!·\-":η •!■•■j-.-nigrn der Aminocarbonsäuren
mit längerer C-Kette von besonderem Interesse, weil sie einen sehr einheitlichen Reaktionsvcrlauf
gewährleisten, z. B. die Hydrohalogenide der e-Aminocapronsäure und ihrer
höheren Homologen. Durch Art und Menge der stabile Endgruppen bildenden Stoffe kan.n
man nicht nur den Polymerisationsgrad in gewissen Grenzen regeln, "sondern auch den elektrochemischen
Charakter der Faser nach Wunsch beeinilussen.
Je höher der Polymerisationsgrad, desto mehr muß unter sonst gegebenen Bedingungen
das Säurebindungsvermögen und damit auch das quantitative Aufnahmevermögen für saure Farbstoffe durch die Polymerisate bzw.
die aus ihnen geformten Gebilde abnehmen. Diesem Rückgang an FarbafJinität kann'man
entgegenwirken, wenn man als Reaktionsbc- 8g schleuniger bzw. -regler solche stabile Endgruppen
bildenden Verbindungen wählt, welche neben acylierbaren, mit den Lactamen bzw. ihren Spaltprodukten reagierenden Gruppen,
z. B. Hydroxyl- und bzw. oder Aminogruppen, go
basische Reste enthalten, die nicht oder nur schwer acylierbar sind. Solche Stoffe sind
z. B. asymmetrisches Dimethylpropylendiamin: ω-Piperidopentylamin und andere Aminbasen
mit tertiärem Stickstoffatom. Durch geeignete Auswahl der Endgruppen bildenden Reaktionsteilnehmer
kann auch die Benetzbarkeit und Quellbarkeit der' Gebilde " in gewissen
Grenzen beeinflußt werden. So ist z. B. das in Gegenwart des salzsauren Salzes der t--Aminocapronsäure
aus ε-Caprolactam erhaltene Polymere in Faserform verhältnismäßig leicht
benetzbar und nimmt saure Farbstoffe sehr rasch auf, wesentlich schneller als Wolle,
während ein analoges Produkt, das mit Üctadecylaminhydrochlorid als Regler gewonnen
wurde, verhältnismäßig langsam zieht und sich der Wolle ähnlicher verhält, ungefähr wie
das Polymere aus dem homologen Cycloheptanonisoxim (ς-Heptansäurelactam), hergestellt
unter Verwendung des entsprechenden Aminosäurehydrochlorids als Polymerisationsvermittler.
Auch noch nicht verformbare, niedrigpolyniere Reaktionsprodukte aus Diaminen und
Dicarbonsäuren bzw. Dicarbonsäureester!]. z. B. aus Sebacinsäure und Octamethylendiamin,
oder auch mäßig polymere Kondensationsprodukte aus αι-Aminocarbonsäuren und
w-Aminocarbonsäureestcrn sowie insbesondere i?.u
Salze von solchen, z. B. mit Halogen wasserstoffsäuren, können mit Vorteil als Reakliuns-
Vermittler für die Polymerisation der Lactame herangezogen werden. Dementsprechend liegt
es aurh im Rahmen der Erfindung, von Reaktionsgemiscücn auszugehen, die von ihrer Herstellung
her neben Polyamiden noch in erheblicher Menge polymerisierbare Lactame enthalten,
wie sie entstehen, wenn man .eine ε-Aminocapronsäure unter Ab destillieren des
Reaktionswassers erhitzt. Zweckmäßig wird
ίο so gearbeitet, daß man zunächst die Kondensation
unter Abführung der flüchtigen Produkte vornimmt und dann in Gegenwart eines die Lactampolymerisation stark beschleunigenden
Stoffes weitererhitzt, bis die Reaktion praktisch zu Ende gegangen ist. Geeignete
Beschleuniger sind z. B. wäßriger Bromwasserstoff, Naphthalinsulfonsäuren Atninosäurehydrochloride.
Nach der amerikanischen v Patentschrift
2071253 (Beispiel 4) entsteht beim Erhitzen
von ε-Aminocapronsäure nebenbei eine gewisse Menge Lactam, die nach ^ständiger
Kondensation im Vakuum abdestiüiert wird. Eine Polymerisation dieses monomeren Lactarns
ist weder beschrieben, noch kann sie unter den angegebenen Bedingungen in wesentlichem
Ausmaß eintreten. Erhitzt man das Lactam allein Vs Stunde auf 220", so tritt
praktisch noch keine Polymerisation ein.
Selbst bei Zusatz von Katalysatoren, die zur Beschleunigung der Aminocarbonsäurekon,-densatiou
an anderer Stelle erwähnt sind, bei Lactamen aber, jedenfalls in Abwesenheit von
Wasser, nur verhältnismäßig schwach wirken, ist in dieser kurzen Zeit noch keine Polymerisation
des monomeren Lactams zu erreichen. Zu diesem Zwecke müßte wesentlich länger erhitzt werden.
Bei Verwendung von stabile Endgruppen bildenden Reaktionsvermittlern bzw. -reglern
mit mehr als zwei wirksamen Gruppen, z. B. von Hydrochloride!! drei-,und mehrbasischer,
insbesondere primärer Amine oder von Säurcchloriden drei-, und mehrbasischer Carbon-
45. säuren können verzweigte, noch lösliche und schmelzbare Produkte entstehen, die für
manche Zwecke von besonderem Interesse sind, da sie durch Einwirkung von Stoffen mit
mindestens zwei Amino- und bzw. oder Carboxylgruppen gegenüber zur Kondensation oder
Anlagerung befähigten funktionelleii Gruppen
noch eine Härtung oder Gerbung erfahren 'können, welche die Qucllbarkeit herabsetzt
uml gegebenenfalls den Schmelzpunkt steigert.
Hierfür geeignete Stoffe sind polyfunktionellc
Verbindungen--mit alkylierendcn bzw. aeyliercnden
C1I-U])PCn, ferner reaktionsfähige Carbonyl
verbindungen und funktioneile' Derivate
von solchen, im einzelnen z. B. Dacarbonsäureu
fio und ihre Derivate, wie Adipinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Diphcnylcarbonat, Oxalsüuredimethylester,.
Cyanurchlorid, Diisocyanate, wie m-Phenylendiisocyanat, und Diisocyanate
beim Erhitzen bildende Stoffe, wie Hexamethylen-bis-carbaminsäurephenylester,
ferner Verbindungen mit zugleich alkylierender und acylierender Funktion, wie Chloressigsäuremethylester,
Acrylsäuremethj'leäter,.mehr-"wertige Alkylierungsmittel, wie 1 · 4-Dichlorbuten-2,
Epichlorhydrin, Butadiendioxyd, Butadiendisulfid, α, α'-Dichlordiäthyläther,
ferner Formaldehyd und Chi.non.
Derartige nachträgliche Strukturänderungen, die, wenn sie weniger tiefgreifend oder in
mehreren Stufen verlaufen, schon vor der Verformung vorgenommen oder eingeleitet werden
können, in manchen Fällen aber zugleich mit der Verformung oder nachher erfolgen
müssen, wenn schon weniger ausgeprägt, sind mitunter auch bei polymeren Lactamen mit
nur zweidimensionaler unverzweigter Kette möglich, besonders wenn Gruppen mit bestimmter
spezifischer Reaktionsfähigkeit vorhanden sind. Es sind dies z. B. Gruppen. ·
insbesondere Endgruppen, phenolischer Art sowie primäre Carbamidgruppen, Guanidingruppen
und Biguanidgruppen. Da diese Reaktionen im allgemeinen auf Endgruppen beschränkt
sind, so besteht nicht die Gefahr, daß die Elastizität der Gebilde durch zu weit
gehende Vernetzung verlorengeht.
Die Gegenwart der Polymerisationsvcrmittler bzw. -regler von salzartigem oder salzbildendem
Charakter oder ihrer Umwandlungsprodukte stört bei der Aufarbeitung der
Verfahreiisprodukte und ihrer Verarbeitung auf geformte Gebilde im allgemeinen nicht. Mitunter
begünstigen allerdings die Anionen der Beschleuniger eine spätere Vergilbung des
Materials. Auch färberisch sind sie von Einnuß: Saure Farbstoffe werden wesentlich
rascher und deshalb unter Umständen unegal aufgenommen. Dieser Fehler kann aber durch
eine alkalische Wäsche vor dem Färben behoben werden. Auch wenn man von den speziell färberischen Fragen absieht, ist es in
manchen Fällen von Vorteil, gegen Ende der
Polymerisation, gegebenenfalls vor oder während des zur Entfernung von Blasen dienenden.
Nacherhitzens alkalische bzw. säurebil- ho dende Mittel zuzusetzen. Hierzu gehören
auch solche Stoffe, welche sich mit Säuren oder sauren'Gruppen zu nicht ionogencn Verbindungen
vereinigen und gegebenenfalls noch
Substitutionen an Aminogruppen verursachen 115' können.
In Betracht kommen z.B. Verbindungen, wie Ammoniak, Alkaliacetat, Alkalistearat, ferner
organische Basen oder Verbindungen von solchen mit schwachen Säuren. . Eingeschlossen
sind hier insbesondere auch Polyamine, vorzugsweise solche mit hochmolekularen bzw.
irzartigem Charakter. Im einzelnen seien ispielsweise folgende Stoffe angeführt: Diandiamid,
Guanidinverbindungen, Melamin, yclische und cyclische Isoharnstoffe und
Jthioharnstoffäther, N-Octadecylpolyäthylenin,
harzartige Kondensationsprodukte aus 2-Alkyleniminen und Isocyanaten.
Günstige Ergebnisse erzielt man auch, wenn m --zur Beseitigung oder Kompensierung irer Eigenschaften reaktionsfähige Alkylielgs- und bzw. oder Aminierungsmittel, die t vorhandenen sauren oder basischen Grupl reagieren, nachsetzt. Man kann hier entder gewöhnliche Alkylierungsmittel vom tertyp oder solche abspaltende Stoffe, z. B. irtäre Salze, in Gegenwart eines säurebinidcn Stoffes, wie Magnesiumoxyd, verweni oder besonders vorteilhaft unter Ringspalg zur Anlagerung an reaktionsfähige Grup-[ befähigte cyclische Alkylierungsmittel. η diesen letzteren seien hier folgende Stoffe :eln genannt:
Günstige Ergebnisse erzielt man auch, wenn m --zur Beseitigung oder Kompensierung irer Eigenschaften reaktionsfähige Alkylielgs- und bzw. oder Aminierungsmittel, die t vorhandenen sauren oder basischen Grupl reagieren, nachsetzt. Man kann hier entder gewöhnliche Alkylierungsmittel vom tertyp oder solche abspaltende Stoffe, z. B. irtäre Salze, in Gegenwart eines säurebinidcn Stoffes, wie Magnesiumoxyd, verweni oder besonders vorteilhaft unter Ringspalg zur Anlagerung an reaktionsfähige Grup-[ befähigte cyclische Alkylierungsmittel. η diesen letzteren seien hier folgende Stoffe :eln genannt:
ithylenoxyd, Propylenoxyd, Butadienxyd, Epichlorhydrin, p-Phenyldioxypropend,
Piperidopropenoxyd, N-Dodecylmethylnopropenoxyd, Butadiendisulfid, Äthylenn,
X-Cyclohexyläthylenimin, X-Butyl-■lenimin,
C-Phenyläthylenimin, Dodecyl-'lenimin.
Die Alkylenimine und ihre Dete setzen sich besonders leicht um, wenn Subtrat ionogenes Halogen enthält.
ofern die zugefügten reaktionsfähigen, basi-■n
Stickstoff enthaltenden Stoffe in den ilden unauswaschbar fixiert werden bzw.
den Polymeren selbst reagieren, erzielt gleichzeitig eine Steigerung der Gesamtlität.
welche zur Angleichung des färberin Verhaltens an das der tierischen Fasern inscht ist, besonders dann, wenn auf einen
:n Polymerisationsgrad hingearbeitet wird.
imt es in erster Linie darauf an, den .chen Charakter der Kunststoffe zu
ern, so können auch solche hochmoleren bzw. polymeren Polyamide verwendet en, welche mit dem Lactampolymerisat
unter weiterer Amidbildung reagieren en. ζ. B. solche mit ausschließlich tertiäbasischem
Stickstoff oder auch hochmoleer Polyamine in Form beliebiger Salze, it dieselben mit den Schmelzen oder Lö-
;n vermischbar sind, z. B. Salze polyr Alkylenpolyamine mit organischen SuI-uren.
Die Verwendung von Salzen ist iders dann am Platze, wenn, die freie
base nicht genügend hitzebeständig ist.
; praktische Durchführung der Polymerii
kann in verschiedener Weise erfolgen.
tn Gegensatz zum üblichen Kondensa-•erfahren normalerweise keine oder nur
itnismäl.'.ig wenig flüchtige Stoffe entl
oder zugesetzt sind, kann man am einfachsten das Monomere oder ein Gemisch von Monomeren, gegebenenfalls in Gegenwart der
reaktionsfördernden und -regelnden Zusätze in geschlossenem Gefäß so lange auf die erforderliche
Temperatur erhitzen, bis der gewünschte Umsetzungsgrad erreicht ist bzw. bis die Reaktion nach Einstellung eines Gleichgewichtes
nicht weiter fortschreitet. Ein Durchrühren des Reaktionsgemisches ist von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich.
Nach Beendigung der Reaktion läßt man den etwa in der Apparatur vorhandenen Überdruck
ab und erhitzt, gegebenenfalls unter Erhöhung der Temperatur, weiter, bis die Masse keine Blasen mehr entwickelt. Die Entfernung
flüchtiger Bestandteile kann durch Druckverminderung beschleunigt und vervollständigt
werden. Es gelingt auf diese Weise, bei der Polymerisation von ε-Caprolactam den
Gehalt an Monomeren! in der Schmelze auf ι bis 2% herabzudrücken.
Während der Gesamtdauer der Erhitzung muß der Zutritt von Luftsauerstoff möglichst
vollständig ausgeschaltet werden, wenn färblose Polyamide erhalten werden sollen. Beim
Arbeiten in geschlossenen Apparaturen bereitet dies keine Schwierigkeiten. Am besten füllt
man die Gefäße vor der Reaktion mit Kohlendioxyd und hält, wenn ohne Druckgefäi3 ge- go
arbeitet wird, während depolymerisation einen geringen Überdruck des Schutzgases aufrecht.
Der Reaktionsmasse kann man noch besondere Antioxydationsmittel, z. B. Phenolderivate,
zusetzen. Die Wirkung solcher Stoffe ist indessen nur verhältnismäßig gering. Es ist
auch zu berücksichtigen, daß sie mitunter den schließlichenPolymerisationsgrad beeinflussen.
Ein wirksames Verfahren, den Luftzutritt zu verhindern, besteht darin, daß man die Reaktionsmasse
mit einer spezifisch leichteren, mit dem Polyamid nicht mischbaren Flüssigkeit
überschichtet, insbesondere mit Paraffin vom Schmelzpunkt 40 bis So0. Etwa von dieser
Schicht aufgenommene und zurückgehaltene Monomere lassen sich durch Auswaschen ■
mit Wasser leicht \viedergewinnen. '
Im Gegensatz zu der Kondensation von Aminocarbonsäuren und von Diaminen und
Dicarbonsäuren kann die Polymerisation der Lactame in größerem Maßstabe kontinuierlich
gestaltet werden» Beispielsweise drückt man die Schmelze des Monomeren, die die reaktionsbeschlcunigenden
und bzw. oder -regelnden Stoffe gelöst enthält, durch erhitzte Röhren aus korrosionsfestem Metall mit einer
solchen Geschwindigkeit, daß die Masse die erforderliche Zeit auf der jeweils gewünschten
Temperatur verbleibt. Zur Verbesserung der Warmcverteilung und zur Unterstützung
des Vorschubs kanu die Schmelze mit Hilfe von Schnecken aus widerstandsfähigem Bau-
stoff in den Röhren durchgearbeitet werden. Es hat sich in manchen Fällen, z.B. beis-Caprolactam,
als zweckmäßig erwiesen, am Ende der Apparatur noch einen oder mehrere hintereinandergcschaltete Unterdruckbehälter
anzuschließen, in welchen die Masse kontinuierlich oder diskontinuierlich von flüchtigen
Bestandteilen weitgehend befreit wird. Bei Hintereinanderschaltung mehrerer Behälter
kann die" Temperatur und bzw. oder der Unterdruck stufenweise gesteigert werden.
Das fertige, gelöste oder geschmolzene Polyamid kann direkt an die Verbrauchsstellen,
insbesondere Spinnstellen, weitergeleitet
■5 werden. Man kann aber auch die Schmelze
durch passend temperierte Austrittsöffnungen in Form eines endlosen Stabes oder Bandes
herausdrücken. Hierbei ist die Temperatur so zu regeln, daß die durchgepreßte Masse .noch
vor dem Austritt durch den ganzen Querschnitt gleichmäßig erstarrt. Dies wird erleichtert,
wenn das Auspressen senkrecht von unten nach oben erfolgt. Zweckmäßig wird eier Innenfläche des Ausstoßorgans z. B. durch
a5 eine Ringnut eine Schmierflüssigkeit, am
besten Paraffin, zugeführt.
Beispiel ι
Man löst 0,7 5 g e-Aminocapronsäurehydro-
3" chlorid in ioo'g reinem ε-Caprolactam und
erhitzt den Ansatz in zugeschmolzenem, mit Kohlensäure gefülltem Glasrohr 64 Stunden
auf 225°. Aus dem abgekühlten Rohr läßt sich das Reaktionsprodukt nach dem Absprengen
der Spitze in Form eines fast farblosen, sehr festen und elastischen Stabes herausnehmen.
Der Kunststoff schmilzt bei etwa 2io°. Nach vorausgehendem Aufschmelzen bei
245° bis zum ruhigen Fluß läßt er sich bei einer Spinndüsentcmperatur von 225° kontinuierlich
und bei"'konstantem Druck zu gleichmäßigen Fäden verspinnen. Die Festigkeit
derselben kann in verstrecktem Zustand 7 g ,pro den erreichen. Die Spinnfasern (Einzeltiter
drei den) haben überwiegend basischen Charakter. Dementsprechend werden sie von sauren und Substantiven Farbstoffen intensiv
angefärbt, während basische Farbstoffe nur wenig ziehen. Die Naß- und Lichtechtheiten
der Färbungen mit sauren bzw. Substantiven Farbstoffen sind im allgemeinen ähnlich wie
die analoger Färbungen auf tierischen Fasern.
Verwendet man an Stelle· von 0,75 g
f-Aminocapronsäurehydrochlorid 1,5 g, "so erhält
man ein noch etwas helleres, aber niedriger polymeres Produkt, welches sich ebenfalls
noch zu Fäden mit guten Festigkeitseigenschafteii verspinnen läßt. Steigert man
die Menge auf 3 g, so- ist der Polymerisation,s-
6(. grad für ein kontinuierliches Spinnen aus der
Schmelze kaum mehr ausreichend.
2000 g reines ε-Caprolactam. in dem 15 g p-AminO'capronsäurehydrochlorid gelöst sind,
werden in einem emaillierten, mit Rührwerk versehenen. Kessel in einer Kohlensäurcatmosphäre
unter sorgfältigem Ausschluß von Luftsauerstoff 48 Stunden auf 225^ erhitzt, worauf
der geringe Druck abgelassen wird. Man setzt dann unter Rühren 5 g f-Aminocapronsäurehydrochlosrid
nach und erhitzt weiter 16 Stunden auf 2400, die 8 letzten unter stark vermindertem
Druck (etwa 2 mm). Nach dieser Zeit wird der Inhalt mit Kohlensäurcdruck
durch ein senkrechtes, kalibriertes Rohr nach oben herausgepreßt. Das Rohr ist so temperiert,
daß die· Masse während des Durchflusses erstarrt und so in Form eines bis zur
Entleerung des Topfes endlosen, fast färblosen Stabes von 16 mm Dicke austritt. Das
Polymerisationsprodukt ist zur H erst el lung" von Kunstfäden, Borsten, Bändchen und anderen
geformten Gebilden sehr gut geeignet.
85 Beispiel 3
Man erhitzt 1 Mol (= 113 g) ε-Capro'lactam
mit Y200 Mol (=. 0,68 g) Cyclohexylaminhydrochlorid
60 Stunden auf 2200 und preßt dann die Masse unter geschmolzenem Paraffin
durch eine enge Schlitzdüse (d = 0,2 mm) aus. Der austretende Film wird durch Anblasen
mit einem Kohlensäurestrom gekühlt und gelangt direkt in einen Extraktionsapparat, in welchem er mit heißem Methanol
von monomeren bzw. löslichen Anteilen befreit wird. Der Gewichtsverlust beträgt hierbei etwa
80/0. Hiervon sind etwa 50/0 monomeres
Lactam, die restlichen 30/0 besteben im wesentlichen
aus einem Gemisch von diinerem Lactam
(Schmelzpunkt 340°) und trimereni Lactam (Schmelzpunkt 233°).
Man schmilzt 113 g ε - C'aprolactam 10S
(1 Mol) mit 1,53 g Octadccylaminhydrochlorid
(V200 Mol) zusammen und erhitzt die Masse
unter Sauerstoffausschluß 24 Stunden auf 2oo°, 24 Stunden auf 225' und 12 Stunden
auf 235°. Der so erhaltene Kunststoff läßt sich aus der Schmelze glatt zu Kunstfäden
verspinnen. Diese sind wesentlich hydrophober als die aus dem Kunststoff nach Beispiel 1
erhaltenen. Sie nehmen saure Farbstoffe langsamer auf und ähneln in dieser Hinsicht mehr H5
der Wolle.
Eine Lösung von 1.075 g 3-Piperidopropylainindihydrochlo'rid
in 113 g geschmolzenem f-Caprolactam wird 48 Stunden in geschlossenem
Gefäß unter Kohlensäure auf 22SJ
itzt. Das nur schwach gefärbte, sehr Jtische Reaktionsprodukt läßt sich nach
ι Aufschmelzen bei 240' bis zum ruhigen ß aus Spinndüsen mit 0,3 mm Bohrimgschmesscr
bei 225 kontinuierlich verlncn. Das Produkt zeigt ein etwas höheres
bstoffbindevermögen als das nach Bei-1 ι hergestellte.
an schmilzt iooge-Caprolactam mit 1.53 g
idceylaminhydrochlorid (= 1Zo00 Mol. be-■n
auf Lactam) und erhitzt 48 Stunden 230". Nach dieser Zeit wird unter Rühren g asymmetrisches N-Methyl-N-octadecyllendiamindihydrochlorid
(Vj00 Mol, be-■n
auf Lactam) nachgesetzt und das vtionsgemisch weitere 12 Stunden unter
lensäure auf 2300 erhitzt. Zum Schluß
[ noch mit flüssigem Paraffin (Schmelzet /2°) überschichtet und 4 Stunden
Vakuum auf 230 bis 240° erhitzt, rt anschließend wird die Schmelze, die
noch sehr wenig Monomcres (etwa io'o) ilt, versponnen. Die auf eine Feinheit
vier den nachgestreckten Fäden zeigen vorausgehender leicht alkalischer Wäsche Entfernung· der gebundenen Chlorionen
irem färberischen Verhalten große Ähneit mit Wolle.
Monooleyltriäthylentetramin'wird mit Didsulfat
in Gegenwart von Alkali so· lange ldelt, bis durch Probeacylierung mit
säureanhydrid kein ersetzbarer Wasseran basischem Stickstoff mehr nachweisät.
Das Reaktionsprodukt wird dann mit ir Salzsäure bei 1500 verseift und das
ure Salz isoliert. 0,87 g des trockenen
>, welches eine primäre Aminogruppe
olekül enthält, verschmilzt man. mit 113 g ro lactam und erhitzt die Mischung unter
sioffausschluß erst 24 Stunden auf 200°,
36 Stunden auf 230 . Die aus diesem lerisat erhaltenen Kunstfasern zeigen ein
2S FarbstoJtbindevermügen als die nach el ι hergestellten.
ähnliches, eher noch günstigeres Er- : erzielt man. wenn man statt X-Monoiäthylentetramin
das l'msetzungsprodukt •Xylylenchlorid und !^-Propylendiamin
,6-Diaminhcxan verwendet.
1 löst in 113 g geschmolzenem f-Capro-0,47
g llexamethylendiamindihydro-[ ("—· 1Z10n Mol, bezogen auf Lactam)
hitzt das Gemisch 60 Stunden auf 230 . ■rhaltene Polymerisat ist sehr hochilar,
uiieiibar weil die Kettcnbildung
wenigstens zum Teil gleichzeitig nach zwei Richtungen verläuft. Es läßt sich bei 240
zu Fäden von hoher Festigkeit verspinnen.
Man erhitzt 11,3 g reines e-Capro-lactam mit
0,21 g feinpulvrigem Lithiumchlorid in Gegenwart von 0,09 g- Wasser 48 Stunden im Siedethermostaten
auf 225°. Das infolge einer Xebenreattion leicht nach Ammoniak riechende
Polymerisationsprodukt läßt sich aus dem Schmelzfluß zu Fäden ausziehen, welche eine
für technische Zwecke ausreichende Festigkeit besitzen.
12,7 g reines Lactam, erhalten durch Umlagerung von 2-M-ethyl-cyclahexa.iMHiOxim, wer- ^o
den mit 0,084 S fi-Aminocapronsäurehydrochlorid
(= V200 Mol) und 1 -0 Mol Wasser
48 Stunden auf 200 erhitzt. Man erhält ein durchsichtiges, zu Fäden- ausziehbares, jedoch
noch leicht klebriges Harz. *
Ganz ähnliche Produkte entstehen, wenn man das 2-Methylcyclo'hexanoriioxim ersetzt
durch 3- oder 4-MeihyIcycIohexanonoxim.
12,7 ο f-Heptansäurelactam erhitzt man
mit 0,084 g e-Aminocapronsäurehydrochlorid (1Z200 Mol) 60 Stunden auf 225' in geschlossenem
Gefäß. Das nur schwach gefärbte Reaktionsprodukt läßt sich aus dem
Schmelzfluß oder nach dem Naßspinn\erfahren aus Phenol lösung unter Benutzung von
verdünnter Alkalilauge als Fällbad zu Fäden verspinnen.
Die aus dem Schmelzfluß erhaltenen Fäden benetzen sich im Wasser schwieriger als die
Fäden nach Beispiel 1 und nehmen wasserlösliche Fa.rbstol'le langsamer bzw. erst bei
höherer Temperatur auf. Sie kommen in dieser Hinsicht der Wolle näher als die
Fasern aus dem Polyamid der e-Aminocapronsäure.
Man erhitzt 113 g f-Caprolactam mit 1.53 g
Octadecylaminhydroi hlorid <"— Ύλό Mol)
60 Stunden unter Kohlensäure bei Aiinusphärendruck
auf 225 und fügt ininniehr zu
der Schmelze unter mechanischer Durcharbeitung 1,7 g S-Methyl-X, X'-triäihylisuthioharnstolf
zu. Hierbei verflüchtigt sich anscheinend ein Teil des gebundenen llalogcns
als Chlormethyl. Außerdem wird Mrihylmercaptan frei. Es ist anzunehmen, daß
die freien, endständigen Aminogruppen in Guaiiidingruppen übergehen. Hierfür spricht
auch die an Fasern aus diesem Material beobachtete bedeutende Stabilität der basischen
Gruppe gegenüber salpetriger Säure.
11,3 g ε-Caprolactam werden mit o, 1 g
m-Aminophenalchloa-hydrat (= etwa 1Z150MoI,
bezogen auf Lactam) unter Ausschluß vom Luftsauerstoff 16 Stunden auf 200" und
48 Stunden auf 2300 erhitzt. Hierbei wird das gesamte Aminophenol verbraucht, vermutlich
unter Anilidbilduog. Das aus dem Reaktionsprodukt erhaltene Gespinst kann
nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 4S4 903 mit Dimethylaminomethanol
und ähnlichen Stoffen nachbehandelt werden, wobei eine Verstärkung der Affinität zu sauren
Farbstoffen eintritt. Außerdem kann die Wasserque.llbarkeit der Fäden vermindert
werden, wenn man sie mit einer hexamethylentetraminhaltigen
Formaldehydlösung trocknet und sie dann unter gleichzeitiger Verstreckuing
durch eine auf etwa i6o' beheizte Röhre leitet.
An Stelle des m-Aminophenolhydrochlorids
können auch 0,79 g /f-p-Oxyphenyläthylamin-
_. hydrochloric! Co00 Mol) verwendet werden.
Auch in diesem Falle wird die Affinität durch Nachbehandlung mit üimetliylaminomethanol
gesteigert.
f-Armnocaproinsäuremethylester wird unter
Stickstoff auf 180 bis 210" erhitzt, bis die
Abspaltung von Methanol praktisch beendigt ist. Zu dem nunmehr vorliegenden Gemisch
aus Polyamid und Lactam fügt man 1Ao00 Mol
Naphthalin-/?-s!ulfornsäure und 1Z50 Mol Wasser,
bezogen auf den Estcreinsat'z, hinzu und erhitzt noch 24 Stunden im geschlossenen Gefäß
auf 235', die letzten 3 Stunden in einem Vakuum von 6 mm unter geschmolzenem Paraffin. Das Polymere läßt sich ohne vorausgehende
Reinigung durch Umfallen kontinuierlich aus einer Schmelze (Temperatur
230") zu sehr guten Fäden verspinnen.
Man erhitzt 113 g lufttrockenes e-Caprolactani
mit 1,35 g Octadecylalkohol (= 1Z200 Mol) in geschlossenem GefäW unter
Kohlensäure 50 Stunden auf 235 , entspannt und erhitzt weiter unter Zusatz von Paraffin
auf 2-50 , schließlich unter Anlegen eines Vakuums. Das im ganzen 60 Stunden erhitzte Produkt ist praktisch farblos und läßt
sich zu guten Fäden verspinnen. Es eignet sich auch zur Herstellung von Folien, Überzügen
sowie gegossenen und gepreßten Farmkörpern verschiedenster Art. Die Polymerisation
erfolgt rascher, wenn noch 1Zo00 Mol
Naphthalinsulfonsäure zugesetzt wird.
Beispiel 16
Man erhitzt 113 g lufttrockenes e-Caprolactam
mit 0,63 g Benzylchlorid (= 1ZoOnM01)
48 Stunden auf 230° in geschlossenem Gefäß. Dann setzt man unter Überleiten von Stickstoff
3 g Octadecylpoilyäthylenimin nach und erhitzt langsam weiter auf 245°, zum Schluß
im Vakuum von etwa 6 mm. Die aus diesem Produkt erhaltenen Fäden zeigen eine hohe
Affinität für saure Farbstoffe.
Man erhitzt 14,1g s - Hcptansäurelaetam
und 0,037 g- Adipinsäure f= Y-ioo Mol)
24 Stunden auf 20.00 und 24 Stunden auf 230 in geschlossenem Gefäß. Das erhaltene
Produkt ist aus der Schmelze gut verspinnbar.
B e i s ρ i e 1 18
Eine Mischung aus 11.3g lufttrockenem
e-Caprolactam und 0,05 g Terephthalsäurechlorid
wird 8 Stunden auf 150', 16 Stunden auf 200' und 24 Stunden auf 225" im geschlossenen
Gefäß erhitzt. Dann wird in die Schmelze nach Zugabe von Paraffin Äthylenimin eingeleitet, bis 30/0 von diesem aufgenommen
sind. Die vollends im Stickstoffstrom bis zur Blasenfreiheit auf 240° erhitzte
Substanz läßt sich zu Fäden verspinnen, die eine gute Affinität zu sauren Farbstorfen besitzen.
Ein ähnliches Ergebnis erzielt man, wenn man das Äthylcnimin durch 5O1O N-Cyclohexyläthylenimin
ersetzt. Die Färbungen mit sauren Farbstoffen auf diesem Material zeigen
etwas bessere Naßechtheiten als im vorhergehenden Beispiel.
Beispiel 19
In einem Autoklaven aus korrosionsfestem Stahl erhitzt man 1 Mol f-Caprolactam, 1Z4 Mol
Methanol und 1Zo00 Mol e-Aminocapronsäurehydrochlorid
5 Stunden auf 240"', läßt dann den Druck ab und hält noch 4 Stunden auf
2501. Nach Entfernung der flüchtigen Anteile unter stark vermindertem Druck kann
die farblose Schmelze zu guten Fäden versponnen werden.
B e i s ρ i e1 20
Man erhitzt ir,3g lufttrockenes f-Caprolactam
mit'0,15 g (= etwa ''(o0 Mol, bezogen
auf Lactam) Magnesiumoleat 48 Stunden auf 230 in geschlossenem Gefäß. Das sehr helle
Polymerisat läßt sich nach dem Schmelzen bei 240 bis zum ruhigen Fluß sehr gut verspinnen.
13g e-Caprolactam erhitzt man mit 1,0g
1Zj00 Mol) ε - Mercaptoamylaminhydro-
nicl (Base hergestellt aus f-Bromamylamin
Kaliumhydrosuifid) unter Atmosphären-
:k 4S Stunden auf 230', gibt dann noch
τ mechanischer Durcharbeitung 0,25 g des es hinzu und erhitzt unter Rühren weitere
Stunden auf 23er'. Nach Abdestil Heren
1 vorhandener flüchtiger Substanz unter c vermindertem Druck wird die Schmelze
ponnen und gibt brauchbare Fäden. Das amid zeigt reduzierende Eigenschaften enthält noch Sulfhydrylgruppen, die bei
Einwirkung von Oxydationsmitteln verinden.
an erhitzt Sebacinsäure mit einem Über-Ij (1S0ZO) Hexamethylendiamin unter
:hleiten von Stickstoff auf 200 bis 220 . noch nicht hochpolymere Produkt wird mit Bromwasserstoff abgesättigt und mit
iel ε-Caprolactam vermischt, daß 1\:,0-g
ι anionisches Brom auf 1 Mol Lactam
Ilen. Man· erhitzt dann weiter im gesscnen Gefäß auf 230 bis 250 , bis die
sität nicht mehr zunimmt, und entfernt '(Mich die noch flüchtigen Anteile bei
ler Temperatur unter einem Druck von ι. Das erhaltene Polymerisat läßt sich
ler Schmelze gut verspinnen.
η kondensiert 2 Mol 1, 6-Diaminohexan
Mol i, 8-Dibromoctan unter Zusatz von mhydroxyd in alkoholischer Lösung und
delt das vom Kaliumbromid und Kaydroxyd abgetrennte Reaktionsprodukt
ßlich in kaltem Alkohol mit überschüssi-Dxalsäuredimethylester.
Das im wesentaus Oxaminsäureestern bestehende Reisprodukt wird in schwach alkalischer
g mit Dimethylsulfat so lange umgebis sekundärer basischer Stickstof' nicht
nachzuweisen ist. Dann wird mit SaIz-"hydrolysiert
und das entstandene Geder Salzsäuren Salze der methylierten : mit einer solchen Menge p-Caprolactam
;t, daß auf eine primäre Aminogruppe, mt nach van Slyke, 150 MoI Lactam
en. Man erhitzt 24 Stunden auf 225 4. Stunden auf 245 ', evakuiert bt-i 245'
erspinnt. Man erhält gute Fäden mit Afiinität für saure Farbstoffe.
1 erhitzt Hexamcthylcndiurcthylan mit !nissigem Hexamethylendiamin auf 150
o'. Ehe das Produkt hochpolymere!!
Charakter angenommen hat, bricht man das Erhitzen ab, neutralisiert die basischen
Gruppen mit Halogenwasserstoff, vermischt das Salz in solcher Menge mit e-Caprolactam,
daß auf 150 Mol Lactam i-g-Atom basischer
Aminostickstoff entfällt, und erhitzt min 18 Stunden unter Kohlensäure in geschlossenem
Gefäß auf 245 , dann 6 Stunden im geöffneten Gefäß unter Durchgehen von
Kohlensäure, zum Schluß noch unter stark vermindertem Druck.
Beispiel 25 -
Man erhitzt 1 Mol ε - Caprolactam mit
1Z(J00 Mol 2-Aminoäthyl-i, 5-diaminopentantrihydrochlorid
im zugeschmolzenen. Glasrohr unter Kohlensäure 50 Stunden auf 230 .
Dann wird im Stickstoffstrom noch 10 Stunden auf 240° erhitzt, worauf die Schmelze
versponnen wird. Die erhaltenen Fäden lassen sich durch Nachbehandlung mit Epichlorliydrin
in ihrem färberischen Verhalten verbessern, insbesondere werden die Naßechtheiten
verbessert. Man kann auch mit ahnlichem Ergebnis der Schmelze vor dem Verspinnen
1Z100 Mol Dicyandiamid zusetzen und
dann gegebenenfalls noch die gesponnenen Fasern mit Formaldehyd nachbehandeln.
Man erhält das Tria-min aus 2-Aminoäthyli,
5-dibrompeiitan durch Umsetzen mit verflüssigtem Ammoniak. Ähnlich verhalten sich
andere drei- und mehrwertige Amine und ihre Salze, insbesondere solche, welche bei hohen
Temperaturen keine Veränderungen, z. B. Cyclisierungen, erfahren. Als brauchbar erwies
sich z. B. das Amin aus überschüssigem Hexamethylendiamin oder Octamethylendiamin
und Cyanurchlorid sowie halbseitige Biguanide aus Hexamethylendiamin und Octamethylendiamin.
Die aus den Biguaniden erhaltenen Produkte reagieren leicht mit Formaldehyd.
Zum Nachbehandeln der Fäden gemäß obigem Beispiel lassen sich grundsätzlich alle
in der Faserveredlung bekannten Arbeitsmittel und -verfahren heranziehen, die eine chemische
Veränderung von Amino- und bzw. oder Carboxylgruppen bewirken.
110 Beispiel 26
113 g lufttrockenes f-Caprolactam werden
mit 0,47 g (etwa 'Λ,,,,ΜοΙ) Ta urin fio Stunden
auf 225' erhitzt. Man erhält ein zu guten Fäden ausziehbares Polymerisat, welches eine
etwas bessere Affinität zu basischen Farbstoffen zeigt als das nach Beispiel 1 gewonnene.
Es scheint, dal.) ein Teil des Taurins als endständigcr Rest gebunden ist.
Ersetzt man das Ta urin durch Taiirinlithium,
so erhält man eine starke Affinität für basische Farbstoffe.
Mau erhitzt 113 g ε-Caprolactam mit 0,38 g
(= V400 Mol) Octamethylendiamin 50 Stunden
auf 225 bis 235° und entfernt dann die noch
flüchtigen Anteile durch Steigerung· der Temperatur auf 245°. Schließlich gibt man unter
Rühren noch 1Z200 Mol Sebacinsäure nach mid
erhitzt noch 10 Stunden auf 240 bis 245".
zum Schluß im Vakuum. Das hochviscose Produkt gibt Fäden von sehr -guter Festigkeit.
Setzt man an Stelle der Sebacinsäure die
äquivalente Menge des Isothioharnstoffäthers
aus ω, ro'-Dimethyloctamethylen-bis-thioharnstoff
(hergestellt durch Umsetzung· des Diamins mit Methylsenföl und Methylierung des
Thioharnstoffes mit Dimethylsulfat), so erhält man beim Verspinnen eine Faser mit ebenfalls
hoher Festigkeit, aber höherer Affinität für saure Farbstoffe.
Zu einer 6oO/oigen. wasserfreien Lösung von
ι Mol -f-Caprolactam in warmem Toluol gibt
man bei 900 1Z150 Mol fein zerteiltes Natriumami-d
und destilliert anschließend das Lösungsmittel ab. Hierauf wird die Temperatur allmählich
auf 225 bis 2300 gesteigert und 8 Stunden belassen. Man erhält eine schwach
gelbliche Schmelze, die sich zu Fäden verspinnen läßt. ·
Man erhitzt 1 Mol e - Caprolactam und 1Z-Q Mol ε - Aininoeapransauremefhylester in
Gegenwart von V00 Mol Wasser auf 240°, entfernt nach 3 Stunden dann dem Überdruck'
.und erhitzt im Vakuum weitere 20 Stunden auf 2400. Das erhaltene Produkt ist gut
spinnbar. Ein ähnliches Produkt erhält man, wenn man den ε-Aminocapronsäuremefhylester
ersetzt durch, dessen salzsaures Salz, An Stelle des fi-Aminocaproinsäureesters können auch
entsprechende Ester der a-Aminononansäure
oder ι i-Aminoundecansäure verwendet werden.
ι Mol f-Caprolactam wird in geschlossenem Gefäß zusammen mit V30 Mol Wasser und
V1J00 Mol ß, /J'-Dipiperidoisopropylamin, erhalten
durch Umsetzung von Nitromethan mit 2 Mol Piperidouiethanol und Reduktion der
Nitrogruppe zur Aminograppe, auf 230° erhitzt.
Nach 6 Stunden wird der Druck abgelassen und das Erhitzen unter Atmosphärendruck
im Stickstoffstrom noch 24 Stunden fortgesetzt. Die klare Schmelze ist direkt verspinnbar. Die Fasern, welche, daraus geflo
wonnen werden, zeigen starke Affinität für saure Farbstoffe.
ι Mol des nach Patent 488 447 aus Cyclohexanon, Stickstoff-Wasserstoff-Säure und al-
koholischem Chlorwasserstoff erhaltenen Hydrochloride des Lactimäthyläthers wird: in Gegenwart
von 1Z200 Mol ε-Aminocapronsäure-•hydrochlorid
in Chlorbenzol erhitzt, bis die M ischung kocht. Xach Abspaltung von Äthylchlorid
wird die Temperatur erhöht, wobei das Chlorbenzol langsam abdestilliert. Xach beinahe
völliger Entfernung des Chlorbenzols wird das Gefäß geschlossen und weitere
30 Stunden auf 2350 erhitzt. Das Reaktionsprodukt kann zu starken Fasern ausgezogen
werden.
Wenn an Stelle von Äthylalkohol ein leicht
dehydratisierbarer Alkohol Verwendung findet, z. B. tertiärer Butylalkohol, so kann die
Lactimätherbase direkt polymerisiert werden,
wobei dann Isobutylen abgespalten wird. Als Beschleuniger kann Naphtha] insulfonsäure
Verwendung finden.
Im geschlossenen, zu 4/; gefüllten Gefäß
erhitzt man 1 Mol ε-Caprolactam, 1Zi0O Mol
ε-Aminocapronsäurehydrochlorid und 1Zj0 Mol
Wasser 5 Stunden auf 225 bis 230°. Nach Ablassen des Überdruckes bei 230* wird die
Temperatur auf 250° gesteigert und bis zu einer Gesamterhitzungsdauer von 12 Stunden
aufrechterhalten-. Das erhaltene praktisch farblose Kondensationsprodukt läßt sich aus
der Schmelze zu sehr guten Fäden verspinnen.
■ Beispiel 33
ι Mol ε-Caprolactam wird mit Vj Mol
Wasser versetzt und im geschlossenen Gefäß 4 Stunden auf 225 bis 2300 erhitzt. Xach
langsamem Ablassen des Überdruckes bei 230° steigert man die Temperatur auf 240 bis 250" und beläßt noch 8 Stunden bei dieser
Temperatur. Während des drucklosen Erhitzens wird der Zutritt von Luftsauerstoff"
durch einen Kohlensäurestrom verhindert. Das Reaktionsprodukt wird aus der primären
Schmelze bei 230' versponnen. Die Fäden
enthalten noch 11 o'o durch Wasser extrahier- no
bare Substanz; hiervon bestehen etwa 8o/o
aus monomeren! Lactam. Es kann aus dem wäßrigen Extrakt leicht wiedergewonnen
werden.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man monomere Lactame primärer Aminocarbonsäuren mit mehr als sechs Ringgliedern so lange auf polyamidbildende Temperaturen, vorzugsweise in Gegenwart reak-tionsfördcrnder Stoffe erhitzt, bis Polymerisation erfolgt ist.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenwart von Wasser, Alkoholen bzw. Phenolen oder Mercaptanen gearbeitet wird.
- 3. Verfahren gemäß Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als reaktionsfördernde Stoffe starke Säuren oder ihre im Reaktionsgemisch sauer reagierenden Salze oder Stoffe, welche im Reaktionsgemisch starke Säuren bilden, zugesetzt werden.
- 4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als reaktionsfördernde Stoffe Salze von Aminoverbindungen mit mehr als einer basischen Gruppe \-erwendet werden.
- 5. Verfairen gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als reaktionsfördernde Stoffe Salze von Aminocarbonsäuren verwendet worden.
- 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man gegen Ende der Polymerisation noch Stoffe von vorwiegend basischem Charakter, z. B. hochmolekulare mehrwertige Amine und bzw. oder alkylierend wirkende Stoffe, insbesondere solche mit basischem Stickstoff zusetzt.
- 7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6. wobei man eine lactambildende Aminocarbonsäure zu einem Gemisch, bestehend aus Polyamid und einer erheblichen Menge von monomerem Lactam, kondensiert, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Gemisch dann in Gegenwart eines lactamspaltenden Reaktionsibeschleunigers so lange weitercrhilzt wird, bis die Polymerisation beendet ist.
- 8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in, kontinuierlichem Arbeitsgang erfolgt.Zur Abgrenzung des Anmeldimgsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:LTSA.-Patentschrift Xr. 2 071 253 :französische Patentschrift .... Xr. 48 571 !'Zusatz zur französischen Patentschrift 790521);
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Bericht'der Deutschen Chemischen Gesellschaft Bd. 352 (1902), S. 1369 unten bis 1370 Mitte:Helvetica Chimica Acta 4 (1921), S. 475 und 481.CI1U.IN. GEDRtICKT IN DER
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