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Die
Erfindung betrifft allgemeinen ein Verfahren zur Echtzeitüberwachung
(Echtzeit-Monitoring) der Amplifikation einer Zielnukleinsäuresequenz
(Target-Nukleinsäuresequenz)
in einer biologischen Probe durch Polymerasekettenreaktion.
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In
vielen Bereichen von Industrie, Technologie und Forschung besteht
ein Bedarf, kleine Proben verlässlich
und reproduzierbar einem Thermocycling zu unterziehen. Der Bedarf
danach, eine Probe wiederholten Temperaturzyklen auszusetzen, trifft
insbesondere für
biotechnologische Anwendungen zu. In der Biotechnologie ist es oft
wünschenswert,
kleine Materialproben in kurzer Zeit wiederholt zu erhitzen und
abzukühlen.
Einer dieser regelmäßig durchgeführten biologischen
Prozesse ist die zyklische Amplifikation von DNA.
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Die
zyklische Amplifikation von DNA mit Hilfe einer thermostabilen DNA-Polymerase
ermöglicht
automatisierte Amplifikation primerspezifischer DNA, allgemein als „Polymerasekettenreaktion" bekannt. Die Automatisierung
dieses Prozesses erfordert ein kontrolliertes und präzises Thermocycling
der Reaktionsmischungen, die üblicherweise
in mehreren Behältern
enthalten sind. In der Vergangenheit wurde ein übliches Mikrofugenröhrchen aus
Plastik als bevorzugter Behälter
eingesetzt.
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Kommerziell
erhältliche,
programmierbare Metallheizblöcke
wurden in der Vergangenheit dazu verwendet, das Thermocycling der
Proben in den Mikrofugenröhrchen über das
gewünschte
Temperatur-Zeit-Profil
hinweg durchzuführen.
Das Unvermögen,
die Temperatur der Heizblöcke
in kurzer Zeit schnell und genau über große Temperaturbereiche einzustellen,
hat die Verwendung von Vorrichtungen mit Heizblöcken als Wärmesteuerungssystem zur Durchführung der
Polymerasekettenreaktion unerwünscht
gemacht.
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Zudem
weisen die üblicherweise
eingesetzten Mikrofugenröhrchen
Nachteile auf. Das Material der Mikrofugenröhrchen, ihre Wandstärke und
ihre Geometrie stellen ein Hindernis für ein schnelles Aufheizen und Abkühlen der
darin enthaltenen Probe dar. Das Plastikmaterial und die Wandstärke der
Mikrofugenröhrchen fungieren
als Isolator zwischen der darin enthaltenen Probe und dem umgebenden
Medium, wodurch die Übertragung
von Wärmeenergie
behindert wird. Die Geometrie des Mikrofugenröhrchens stellt dem für die Übertragung
von Wärmeenergie
ausgewählten
Medium zudem eine kleine Oberfläche
zur Verfügung.
Der fortgesetzte Einsatz der Mikrofugenröhrchen mit ihrer suboptimalen
Geometrie im Stand der Technik zeigt, dass die Vorzüge einer
verbesserten Wärmeübertragung
(die sich durch Vergrößerung der
Oberfläche
eines Probenbehälters
für eine
Probe mit konstantem Volumen ergibt) nicht erkannt wurden.
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Als
Thermocycler für
die Polymerasekettenreaktion wurden daneben auch Vorrichtungen mit
Fluidaustausch (oder mechanischer Übertragung) eingesetzt. Obwohl
Wasserbäder
für das
Thermocycling der Mischung einer Polymerasekettenreaktion über ein
gewünschtes
Temperatur-Zeit-Profil, das für
den Ablauf einer Reaktion notwendig ist, eingesetzt wurden, stellt
die große
Wärmemasse
des Wassers (und die geringe thermische Leitfähigkeit der Plastikmikrofugenröhrchen)
einen signifikanten limitierenden Faktor für die Leistungsfähigkeit
der Vorrichtung und die Reaktionsausbeuten dar.
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Vorrichtungen
mit Wasserbädern
sind in ihrer Leistungsfähigkeit
limitiert. Der Grund liegt darin, dass die Wärmemasse des Wassers den hiermit
erreichbaren, maximalen Temperatur-Zeit-Gradienten deutlich begrenzt.
Zudem hat sich gezeigt, dass die Wasserbadvorrichtung aufgrund der
Größe und Anzahl
an wasserführenden
Schläuchen
und externen Temperatursteuervorrichtungen für das Wasser sehr schwerfällig ist.
Darüber
hinaus ist die erforderliche strenge periodische Wartung und Inspektion
der Wasseranschlüsse,
durch welche Lecks im Wasserbad aufgespürt werden sollen, mühsam und
zeitaufwendig. Bei einer Wasserbadvorrichtung ist es nicht zuletzt
schwierig, die Temperatur in den Probenröhrchen mit der gewünschten
Genauigkeit zu steuern.
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Das
US-Patent 3,616,264 von Ray zeigt eine thermische Druckluftvorrichtung,
um biologische Proben mittels Umluft auf eine konstante Temperatur
zu erwärmen
oder abzukühlen.
Obwohl die Vorrichtung von Ray bei der Aufrechterhaltung einer konstanten
Temperatur innerhalb einer Luftkammer einigermaßen effektiv ist, erfüllt es nicht
das Erfordernis, die Temperatur in zyklischen Phasen schnell anzupassen,
wie es für
ein Temperatur-Zeit-Profil biologischer Prozesse, beispielsweise
bei der Polymeraseketten-reaktion, notwendig ist.
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Das
US-Patent 4,420,679 von Howe und das US-Patent 4,286,456 von Sisti
et al. offenbaren Gaschromatographieöfen. Die offenbarten Vorrichtungen
aus den Patenten von Howe und Sisti et al. sind zur Durchführung von
Gaschromatographieverfahren, aber nicht zur Durchführung von
Thermocycling geeignet, da dieses wesentlich schneller durchgeführt werden
muss, als es mit einer der oben beschriebenen Vorrichtungen möglich wäre. Schnelles
Thermocycling ist bei der Durchführung
vieler Prozesse nützlich.
Vorrichtungen, wie die in den Patenten von Howe und Sisti et al.
beschriebenen, sind nicht dafür
geeignet, solche Reaktionen effizient und schnell durchzuführen.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 95 32306 offenbart ein Verfahren
zum Nachweis einer Zielnukleinsäure,
wobei das Verfahren die Schritte (i) der Amplifikation der Zielnukleinsäure zum
Erhalt eines Amplifikationsprodukts mit Hilfe einer Polymerase,
eines ersten Primers mit oder ohne ein Segment, das nicht benachbart
zu einer ersten Startsequenz liegt, und eines zweiten Primers mit
oder ohne ein Segment, das nicht benachbart zu einer zweiten Startsequenz
liegt, in Gegenwart eines Oligonukleotids, das nicht in der Lage
ist, als Primer für
die Polymerase zu fungieren, wobei das Oligonukleotid wenigstens
5 aufeinander folgende Nukleotide, die zu wenigstens 5 aufeinander
folgenden Nukleotiden des ersten Primers komplementär sind,
besitzt; und (ii) des Nachweises der Zielnukleinsäure durch Überwachung
der Amplifikation umfasst.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 229 943 offenbart
Fluoreszenzsonden mit Stokes-Verschiebung für Polynukleotidhybridisierungsassays,
die dazu konzipiert sind, für
ein festgelegtes Spacing von Nukleotidbaseneinheiten zwischen den
Donor- und Akzeptorfluorophoren zu sorgen. Wenn die Sonden an das Zielpolynukleotid
hybridisiert werden, sind die für
einen strahlungsfreien Energietransfer gepaarten Fluorophore durch
2 bis 7 Nukleotidbaseneinheiten voneinander getrennt. Die Fluorophore
werden über
4 bis 30 Angström
lange Linker-Arme an die DNA- oder RNA-Sonden gebunden. Vorzugsweise
setzt man Fluorescein als Donor mit Texas-Red als Akzeptor ein.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 566 751 offenbart
ein Verfahren zum Nachweis einer Nukleinsäuresequenz im Format eines
homogenen Assays mit Hilfe eines Energietransfersystems. Bei diesem
Verfahren wird ein 5'-markierter
Primer, der eine in sich selbst komplementäre Sequenz besitzt, in einem
Amplifikationsprozess zusammen mit einem anschließenden Nachweis
mit einer 3'-markierten
Sonde für
die amplifizierte Region. Bei Hybridisierung der Sonde nahe dem
kurzen doppelsträngigen
DNA-Stück,
das aus der Rückfaltung
der in sich selbst komplementäre
Primerregion resultiert, die in das amplifizierte Produkt eingebaut wurde,
liegen die Marker nahe beieinander. Dieses Dokument offenbart auch
den neuen, für
dieses Verfahren eingesetzten Primer.
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Die
Polymerasekettenreaktion (PCR) ist insbesondere für die Molekularbiologie
von grundlegender Bedeutung und ist die erste praktische molekulare
Methode für
klinische Labors dar. Trotz ihrer Nützlichkeit und Beliebtheit
macht man mit dem derzeitigen Verständnis der PCR keine großen Fortschritte.
Amplifikationen müssen
durch Ausprobieren optimiert werden und Protokolle werden oft blind
befolgt. Das begrenzte Verständnis
der PCR, das sich im Stand der Technik findet, ist ein gutes Beispiel
dafür,
wie Fachleute sich damit zufrieden geben, eine leistungsstarke Methode
zu verwenden, ohne über
diese nachzudenken und diese zu verstehen.
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Die
PCR erfordert ein Thermocycling der Probe. Wie oben ausgeführt, wird
im Stand der Technik ein Thermocycling nicht nur langsam ausgeführt, sondern
es werden im Stand der Technik zudem die zugrunde liegenden Prinzipien
ignoriert, die den Ablauf einer PCR ermöglichen und dazu eingesetzt
werden könnten,
die PCR noch nutzbringender zu gestalten. Es wäre daher ein großer technischer
Fortschritt, Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die insbesondere
zur schnellen Durchführung
von PCR und zur raschen Analyse der stattfindenden Reaktion ausgelegt
werden können,
vor allem dann, wenn die Reaktion während ihres Ablaufs, also in
Echtzeit, analysiert werden kann.
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In
Anbetracht des oben ausgeführten
Standes der Technik versucht die vorliegende Erfindung die folgenden
Aufgaben und Vorteile zu erfüllen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur schnellen
Durchführung
einer PCR und zur gleichzeitigen Überwachung der Reaktion bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur schnellen Durchführung
von PCR bereitzustellen, wobei die Reaktion kontinuierlich überwacht
wird und die Reaktionsparameter während des Reaktionsablaufs
eingestellt werden.
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Diese
und weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung und den Ansprüche
ersichtlich oder lassen sich bei der Ausführung der Erfindung erkennen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Echtzeitüberwachung
einer Amplifikation einer Zielnukleinsäuresequenz in einer biologischen
Probe durch Polymerasekettenreaktion bereitzustellen, wobei das
Verfahren die Schritte umfasst: Amplifikation der Zielsequenz durch
Polymerasekettenreaktion in Gegenwart zweier Nukleinsäuresonden,
die an nebeneinander liegende Bereiche der Zielsequenz hybridisieren,
wobei eine der beiden Sonden mit einem Akzeptorfluorophor und die
andere Sonde mit einem Donorfluorophor eines Fluoreszenzenergietransferpaares
markiert ist, so dass die Donor- und Akzeptorfluorophore bei Hybridisierung
der beiden Sonden mit der Zielsequenz innerhalb von 0 bis 25 Nukleotiden vorliegen,
wobei die Polymerasekettenreaktion die Schritte umfasst:
Zugabe
einer thermostabilen Polymerase und von Primern für die Zielnukleinsäuresequenz
zur biologischen Probe und Thermocycling der biologischen Probe
zwischen wenigstens einer Denaturierungstemperatur und einer Elongationstemperatur;
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Anregung
der biologischen Probe mit Licht einer vom Donorfluorophor absorbierten
Wellenlänge
und Nachweis der Emission von der biologischen Probe.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Analyse einer Ziel-DNA- Sequenz
einer biologischen Probe auf DNA-Sequenzpolymorphismen, Heterozygotie
oder Mutationen bereitzustellen, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst:
- (a) Zugabe einer wirksamen Menge von
zwei Nukleinsäureprimern
und einer Nukleinsäuresonde
zur biologischen Probe, wobei einer der Primer und die Sonde mit
einem Teil eines ein Akzeptorfluorophor und ein Donorfluorophor
umfassenden Fluoreszenzenergietransferpaares markiert sind, und
wobei die markierte Sonde an eine amplifizierte Kopie der Zielnukleinsäuresequenz
innerhalb von 0 bis 25 Nukleotiden des markierten Primers hybridisiert;
- (b) Amplifikation der Zielnukleinsäuresequenz durch Polymerasekettenreaktion,
wobei die Polymerasekettenreaktion die Schritte der Zugabe einer
thermostabilen Polymerase und von Primern für die Zielnukleinsäuresequenz
und des Thermocyclings der biologischen Probe zwischen wenigstens
einer Denaturierungstemperatur und einer Elongationstemperatur umfasst;
- (c) Beleuchtung der biologischen Probe mit Licht einer ausgewählten, vom
Donorfluorophor absorbierten Wellenlänge und Nachweis der Fluoreszenzemission
der Probe.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur kontinuierlichen Überwachung
der Fluoreszenz während
einer DNA-Amplifikation bereit. In bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
der Einsatz optischer Komponenten in Verbindung mit Bauelementen,
die ein schnelles Thermocycling bewirken, die kontinuierliche Überwachung
der DNA-Amplifikation mit zahlreichen verschiedenen Fluoreszenzmethoden.
Der Einsatz von Glaskapillarprobenröhrchen und Plastik/Glas-Verbundprobenröhrchen ermöglicht eine
schnelle Wärmeübertragung
aus Luft (30 Zyklen in weniger als 15 min) und eine gleichzeitige
optische Überwachung
der Reaktion. Die Fluoreszenz einer einzelnen Probe oder alternativ
dazu von mehreren Proben in einem Rotationskarussell, wo alle Proben
gleichzeitig dem schnellen Thermocycling unterzogen werden, wird
kontinuierlich erfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Fluoreszenz
während
der DNA-Amplifikation
durch 1) den doppelstrangspezifischen Farbstoff SYBRTM Green
I, 2) ein Absenken des Fluoresceinquenchings durch Rhodamin nach
Spaltung einer doppelt markierten Hybridisierungssonde mit Exonuclease
und 3) Resonanzenergietransfer von Fluorescein auf Cy5TM durch
benachbarte Hybridisierungssonden überwacht. Wenn Fluoreszenzspezifität und Amplifikationseffizienz
bekannt sind, ermöglichen
Fluoreszenzdaten, die einmal pro Zyklus erfasst werden, eine Quantifizierung
der Kopienzahl des anfänglichen
Templats.
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Im
Gegensatz zur „once
per cycle"-Messung
der Fluoreszenz werden zudem Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung offenbart, die Temperatur, Zeit und Fluoreszenz kontinuierlich über die
Dauer eines Zyklus überwachen
und auf diese Weise eine 3-dimensionale Spirale erzeugen. Diese
3-dimensionale Spirale kann auf Plots von Temperatur gegen Zeit,
Fluoreszenz gegen Zeit und Fluoreszenz gegen Temperatur reduziert
werden. Plots von Fluoreszenz gegen Temperatur von Hybridisierungssonden
unterscheiden zwischen dem kumulativen, irreversiblen Signal der
Exonucleasespaltung und der temperaturabhängigen, reversiblen Hybridisierung
benachbarter Sonden. Mit Doppelstrangfarbstoffen lassen sich in
jedem Zyklus Produktdenaturierung, Reannealing und Extension verfolgen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Fluoreszenzüberwachung (Fluoreszenz-Monitoring)
einer PCR als leistungsstarkes Werkzeug zur Quantifizierung von
DNA bereit. „Cycle-by-cycle"-Überwachung mit dsDNA- Farbstoffen benötigt keine
einzigartigen Sonden und ermöglicht
Quantifizierung über
einen großen
dynamischen Bereich. Sequenzspezifische Fluoreszenzsonden zeigen
erhöhte
Spezifität
und können
zur Quantifizierung sehr kleiner Templatkopienzahlen verwendet werden.
Es gibt wenigstens zwei Arten sequenzspezifischer, fluoreszierender
Oligonukleotidsonden, die bei einer PCR einsetzbar sind. Über den
Mechanismus der Signalerzeugung werden diese normalerweise in Hydrolyse-
und Hybridisierungssonden unterteilt. Bei „once-per-cycle"-Überwachung
der Fluoreszenz kann jedes Sondensystem zur Quantifizierung verwendet
werden. Eine kontinuierliche Überwachung
der Fluoreszenz ermöglicht
die Erfassung von Schmelz- und Annealingkurven des Produkts während des
Thermocyclings.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können optische Komponenten zum
Fluoreszenz-Monitoring zusammen mit einem schnellen Thermocycler
dazu eingesetzt werden, Schmelzkurven der DNA während einer PCR durch Fluoreszenz
von für
Doppelstrang-DNA spezifischen Farbstoffen zu erfassen. Das Auftragen
der Fluoreszenz als Funktion der Temperatur, wenn der Thermocycler
durch die Dissoziationstemperatur des Produkts aufheizt, ergibt
die Schmelzkurve der DNA. Form und Lage dieser DNA-Schmelzkurve sind
eine Funktion des GC/AT-Verhältnisses,
der Länge
und der Sequenz und können
zur Unterscheidung von Amplifikationsprodukten, deren Schmelztemperaturen
sich um weniger als 2 °C
unterscheiden, verwendet werden. Gewünschte Produkte lassen sich
von unerwünschten
Produkten, einschließlich Primerdimeren,
unterscheiden. Eine Schmelzkurvenanalyse kann den dynamischen Bereich
einer quantitativen PCR erweitern. Die vorliegende Erfindung stellt
Vorrichtungen und Verfahren für
eine Rapid-Cycle-PCR und
kombinierter Amplifikation und vollständiger quantitativer Analyse
in weniger als fünfzehn
Minuten und vorzugsweise in weniger als zehn Minuten bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Echtzeitüberwachung
einer Amplifikation einer Ziel-DNA-Sequenz
durch Polymerasekettenreaktion sowie auch ein Verfahren zur Analyse
einer Ziel-DNA-Sequenz aus einer biologischen Probe auf DNA-Sequenzpolymorphismen,
Heterozygotie oder Mutationen bereit. Das Verfahren umfasst die
Schritte der Amplifikation der Zielsequenz durch Polymerasekettenreaktion
in Gegenwart zweier Nukleinsäuresonden,
die an benachbarte Regionen der Zielsequenz hybridisieren, der Anregung
der Probe mit Licht einer vom Donorfluorophor absorbierten Wellenlänge und
des Nachweises der Fluoreszenzemission aus der Probe. Eine der Sonden
ist mit einem Akzeptorfluorophor und die andere Sonde ist mit einem
Donorfluorophor eines Fluoreszenzenergietransferpaares markiert,
so dass die Donor- und Akzeptorfluorophore bei Hybridisierung der
zwei Sonden mit der Zielsequenz innerhalb von 0 bis 25 Nukleotiden
voneinander vorliegen. Die Polymerasekettenreaktion selbst umfasst
die Schritte der Zugabe einer thermostabilen Polymerase und von
Primern für
die Zielnukleinsäuresequenz
zu der biologischen Probe und das Thermocycling der biologischen
Probe zwischen wenigstens einer Denaturierungstemperatur und einer
Elongationstemperatur. In einer alternativen Ausführungsform
wird die Fluoreszenz der Probe als Funktion der Probentemperatur überwacht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Donorfluorophor Fluorescein. Ein insbesondere für die Verwendung
von Fluorescein geeignetes Akzeptorfluorophor ist Cy5.
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Als
weitere Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Echtzeitüberwachung einer Amplifikation
einer Zielnukleinsäuresequenz
in einer biologischen Probe durch Polymerasekettenreaktion zur Verfügung gestellt.
Diese Ausführungsform
des Verfahrens ist ebenfalls zur Analyse einer Ziel-DNA-Sequenz
aus einer biologischen Probe auf DNA-Sequenzpolymorphismen, Heterozygotie
oder Mutationen nützlich.
Das Verfahren umfasst die Schritte:
- (a) Zugabe
einer wirksamen Menge zweier Nukleinsäureprimer und einer Nukleinsäuresonde
zu einer biologischen Probe, wobei einer der Primer und die Sonde
jeweils mit einem Teil eines ein Akzeptorfluorophor und ein Donorfluorophor
umfassenden Fluoreszenzenergietransferpaares markiert sind, und
wobei die markierte Sonde an eine amplifizierte Kopie der Zielnukleinsäuresequenz
innerhalb von 0 bis 25 Nukleotiden des markierten Primers hybridisiert;
- (b) Amplifikation der Zielnukleinsäuresequenz durch Polymerasekettenreaktion,
wobei die Polymerasekettenreaktion die Schritte der Zugabe einer
thermostabilen Polymerase und von Primern für die Zielnukleinsäuresequenz
und das Thermocycling der biologischen Probe zwischen wenigstens
einer Denaturierungstemperatur und einer Elongationstemperatur umfasst;
- (c) Beleuchten der biologischen Probe mit Licht einer ausgewählten, vom
Donorfluorophor absorbierten Wellenlänge und Nachweis der Fluoreszenzemission
der Probe.
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Das
Verfahren kann ferner vorteilhaft sein, wenn man einen zusätzlichen
Schritt zur Überwachung
der temperaturabhängigen
Fluoreszenz der Probe einführt.
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Daten
zur temperaturabhängigen
Fluoreszenz der biologischen Probe können als Grundlage für die Einstellung
der Thermocyclingbedingungen zur Optimierung der Reaktionsausbeute
oder -spezifität
verwendet werden. Somit wird auch ein verbessertes Verfahren zur
Amplifikation einer Zielnukleinsäuresequenz
einer biologischen Probe zur Verfügung gestellt, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst:
- (a) Zugabe einer wirksamen
Menge zweier Nukleinsäuresonden,
die an benachbarte Bereiche der Zielsequenz hybridisieren, zu der
biologischen Probe, wobei eine der beiden Sonden mit einem Akzeptorfluorophor
und die andere Sonde mit einem Donorfluorophor eines Fluoreszenzresonanzenergietransferpaares markiert
ist, so dass die Donor- und Akzeptorfluorophore bei Hybridisierung
der zwei Sonden mit der Zielsequenz innerhalb von 0 bis 25 Nukleotiden
voneinander vorliegen;
- (b) Amplifikation der Zielnukleinsäuresequenz durch Polymerasekettenreaktion,
was ein Thermocycling der biologischen Probe mit vorher festgelegten
Temperatur- und Zeitparametern umfasst;
- (c) Beleuchten der biologischen Probe mit Licht einer ausgewählten, vom
Akzeptorfluorophor absorbierten Wellenlänge während der Polymerasekettenreaktion;
- (d) Überwachung
der Fluoreszenzemissionen dieser Probe; und
- (e) Einstellen der Temperatur- und Zeitparameter gemäß den in
Schritt (d) erhaltenen Daten zur Optimierung der Produktausbeute
oder -spezifität.
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Bei
jedem der erfindungsgemäßen Verfahren,
bei denen ein Fluoreszenzenergietransferpaar als Quelle eines Fluoreszenzsignals
den Status der Polymerasekettenreaktion anzeigt, werden gute Ergebnisse
erhalten, wenn das Resonanzenergietransferpaar Fluorescein als Donor
und Cy5 als Akzeptor umfasst. Die Verfahren werden bevorzugt in
einer Vorrichtung durchgeführt,
die für
ein Thermocycling der biologischen Proben in optisch durchlässigen Kapillarröhrchen mit
raschen rampenförmigen
Temperaturverläufen,
mit minimalen Haltezeiten auf der Höchsttemperatur und mit Messung
oder Nachweis der Probenfluoreszenz durch das Ende des Kapillarröhrchens
konzipiert ist.
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Es
wird ein Verfahren zur Verbesserung des Nachweises und der Effizienz
der Erfassung der Fluoreszenz in einer ein Fluorophor enthaltenden
Probe zur Verfügung
gestellt. Zur Optimierung von Erfassung und Überwachung der Fluoreszenzemissionen
nutzt dieses Verfahren die gesamte Innenreflexion. Das Verfahren umfasst
die Schritte des Einbringens der Probe in ein aus optisch durchlässigem Material
bestehendes Kapillarröhrchen
und des Nachweisens der Fluoreszenz in einer Probe durch ein Ende
des Kapillarröhrchens.
Das Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen des Kapillarröhrchens
ist vorzugsweise größer oder
gleich 4 mm–1.
Falls durch Beleuchtung angeregte Fluorophore Fluoreszenz erzeugen,
umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt des Beleuchtens der
Probe durch ein Ende des Kapillarröhrchens und vorzugsweise entlang
des optischen Wegs der nachgewiesenen Fluoreszenz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Fluoreszenz der biologischen Probe temperaturabhängig und
das Verfahren umfasst somit zusätzlich
den Schritt des Aufheizens oder Abkühlens der biologischen Probe
während
des Nachweisens von Fluoreszenz, wodurch die temperaturabhängige Fluoreszenz
in der Probe überwacht
werden kann. Die Probe kann ein Fluoreszenzenergietransferpaar umfassen,
und die Fluoreszenz wenigstens eines Fluorophors des Fluoreszenzenergietransferpaares
wird nachgewiesen. In einer Ausführungsform
umfasst die Probe Nukleinsäuren,
einschließlich
Nukleinsäuresonden.
Eine dieser Sonden ist mit einem Akzeptorfluorophor und die andere
Sonde mit einem Donorfluorophor eines Fluoreszenzenergietransferpaares
markiert. Die nachgewiesene Fluoreszenz stammt entweder vom Donorfluorophor
oder vom Akzeptorfluorophor oder von beiden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Um
besser verstehen zu können,
wie die oben zitierten und weitere Vorteile und Aufgaben der Erfindung
erreicht werden, wird die oben nur kurz beschriebene Erfindung nun
unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen, die in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt sind, beschrieben. Die 30–33 und 47 wurden
gestrichen.
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Die
Erfindung wird mit Hilfe der beigefügten Zeichnungen genauer und
ausführlicher
beschrieben, in welchen
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1 eine
perspektivische Abbildung eines Thermocyclers zeigt, der für ein Thermocycling
biologischer Proben und insbesondere für die Durchführung zyklischer
DNA-Amplifikationen ausgelegt ist,
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2 einen
seitlichen Aufriss der Fluidkammerkomponente der Vorrichtung von 1 zeigt,
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3 einen
Innengrundriss der Fluidkammerkomponente der Vorrichtung von 1 zeigt,
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4 einen
Innengrundriss der Fluidkammer einer anderen Ausführungsform
zeigt,
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5 ein
optimiertes Temperatur-Zeit-Profil für eine Polymerasekettenreaktion
mit dem Thermocycler zeigt,
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6 graphisch
den Einfluss der Annealingzeit auf die Spezifität und die Ausbeute der Polymerasekettenreaktion
zeigt, wenn der Thermocycler eingesetzt wird,
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7 graphisch
den Einfluss der Denaturierungszeit auf die Ausbeute der Polymerasekettenreaktion zeigt,
wenn der Thermocycler eingesetzt wird,
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8A–B eine
perspektivische Abbildung und eine Querschnittzeichnung bzw. einen
Aufriss einer weiteren Ausführungsform
zeigen,
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8C eine
schematische Darstellung der Relation zwischen dem wärmeerzeugenden
Element und den Kapillarröhrchen,
welche die Proben enthalten, in der Ausführungsform der 8A–B ist,
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9A die
Ergebnisse vier verschiedener Temperatur-Zeit-Profile (A–D) und
ihre resultierenden Amplifikationsprodukte nach dreißig Zyklen
(A–D)
zeigt,
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9B einen
Zyklus eines weiteren bevorzugten, in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Temperatur-Zeit-Profils zeigt,
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9C–G beispielhaft
Zyklen weiterer bevorzugter, in der vorliegenden Erfindung verwendeter
Temperatur-Zeit-Profile zeigen,
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10 ein
Blockdiagramm eines Steuerkreises für ein Temperaturgefälle zeigt,
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11 eine
schematische Abbildung eines bevorzugten schnellen Thermocyclers
mit Fluoreszenznachweis ist,
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11A ein Diagramm von Temperatur gegen Zeit ist,
das eine bevorzugte Betriebsweise der Vorrichtung von 11 zeigt,
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12 2D-Plots
von Temperatur gegen Zeit, Fluoreszenz gegen Zeit und Fluoreszenz
gegen Temperatur zeigt, die zusätzlich
als 3D-Abbildung wiedergegeben sind,
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13 eine
Projektion von Fluoreszenz gegen Temperatur eines 536 Basenpaar
langen Fragments des humanen β-Globin-Gens
ist,
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14 ein
Plot von Zyklenzahl gegen Fluoreszenz ist,
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15 ein Plot von Zyklenzahl gegen Fluoreszenzverhältnis ist,
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16 ein Plot von Fluoreszenzverhältnis gegen
Temperatur ist,
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16A ein Plot von Fluoreszenzverhältnis gegen
Zykluszahl ist,
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17 ein
Plot von Fluoreszenzverhältnis
gegen Temperatur ist,
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18 ein
Plot von Fluoreszenz gegen Zykluszahl für verschiedene Anzahlen anfänglicher
Templatkopien ist,
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19A–D
zwei verschiedene Anordnungen zum sequenzspezifischen Nachweis von
PCR-Produkten darstellen,
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20 ein
Plot des Fluoreszenzverhältnisses
(Fluorescein/Rhodamin) gegen Zykluszahl einer DNA-Amplifikation ist,
die mit einer doppelt markierten Hydrolysesonde überwacht wurde,
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21A–C
einen Vergleich von drei Fluoreszenzüberwachungsmethoden für PCR zeigen,
einschließlich
dsDNA-Farbstoff SYBR® Green I (A), einer doppelt
markierten Fluorescein/Rhodamin-Hydrolysesonde
(B) und einer mit Fluorescein markierten Hybridisierungssonde mit
einem Cy5-markierten Primer (C),
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21D den Variationskoeffizienten der drei in den 21A–C
dargestellten Überwachungsmethoden
zeigt,
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22 Plots
zeigt, welche die Anwendung von Interpolationsverfahren zur Quantifizierung
von PCR-Fluoreszenzkurven
zeigen,
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23A einen Plot darstellt, der eine lineare Änderung
des Fluoreszenzverhältnisses
mit der Temperatur und eine parallele Zunahme der Fluoreszenz mit
zunehmender Hydrolyse der Sonde zeigt,
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23B einen Plot darstellt, mit dem gezeigt wird,
dass sich das Fluoreszenzverhältnis
von Hybridisierungssonden mit der Temperatur drastisch ändert,
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24 einen Plot darstellt, welcher die Temperaturabhängigkeit
des Strangzustands des Produkts während der PCR zeigt,
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24A ein Plot von Temperatur gegen Fluoreszenz
einer PCR mit SYBR® Green I ist,
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25 einen
Plot darstellt, welcher die nativen und kompetitiven Komponenten
einer Produktschmelzkurve zeigt,
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26 einen
Plot der Geschwindigkeit des Reannealings des Produkts für verschiedene
Konzentrationen von PCR-Produkt zeigt,
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27 einen
Plot darstellt, welcher die anfängliche
Bestimmung der Geschwindigkeitskonstanten zeigt,
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28 eine
Kurve ist, die ein Musterbeispiel einer Gleichgewichts-PCR und ein
Musterbeispiel einer kinetischen PCR zeigt,
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29 zeigt,
dass die Überwachung
eines 10-fach dynamischen Bereichs im log-linearen Teil einer Routine-Amplifikation
erfolgte,
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34 die
mit einer Polarisationssonde erhaltenen Ergebnisse zeigt,
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35 die
Ergebnisse der Fluoreszenz einer Sonde während einer PCR zeigt, wobei
zwischen den Markern Fluorescein und Rhodamin fünf Basen lagen,
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36 den
Einfluss der Sondenkonzentration auf die Empfindlichkeit zeigt,
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37 einen
Plot von Zykluszahl gegen Fluoreszenzverhältnis bei einer PCR zeigt,
die mit Resonanzenergietransfer und Hydrolysesonden überwacht
wurde,
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38 ein
Plot von Emissionswellenlänge
gegen Fluoreszenz für
einen Resonanzenergietransfer einer doppelt markierten Fluorescein/Cy5-Sonde
ist,
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39 ein
Plot ist, der Zykluszahl gegen Fluoreszenzverhältnis über Background bei einer PCR
zeigt, die durch Resonanzenergietransfer mit Hybridisierungssonden überwacht
wurde,
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40 ein
Plot von Temperatur gegen Fluoreszenzverhältnis bei einer PCR ist, die
mit benachbarten Hybridisierungssonden überwacht wurde,
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41 ein
Plot von Temperatur gegen Fluoreszenzverhältnis bei einer PCR ist, die
mittels Hydrolysesonde überwacht
wurde,
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42A ein Plot von Zeit gegen Fluoreszenz ist, in
dem die inverse Beziehung zwischen Temperatur und Fluoreszenz gezeigt
ist,
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42B ein Plot von Zeit gegen Temperatur zeigt,
in dem die inverse Beziehung zwischen Temperatur und Fluoreszenz
gezeigt ist,
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43A ein Plot von Temperatur gegen Fluoreszenz
für die
Schmelzkurven von drei verschiedenen gereinigten PCR-Produkten ist,
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43 ein
Plot von Temperatur gegen Fluoreszenz ist, in dem die Abhängigkeit
der apparenten Tm der PCR-Produkte von der
Aufheizgeschwindigkeit gezeigt ist,
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44 ein
Plot von Temperatur gegen relative Fluoreszenz ist, mit welchem
gezeigt wird, dass die Tm der PCR-Produkte
von der Konzentration des dsDNA-Farbstoffs abhängt,
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45 ein
Plot von Temperatur gegen Fluoreszenz ist, der die Schmelzkurve
zeigt, die erhalten wird, wenn zwei gereinigte PCR-Produkte gemischt
werden, die sich in ihrer Tm nur um etwa
2 °C unterscheiden,
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46 ein
Plot ist, in dem dargestellt ist, wie man die relative Menge jedes
PCR-Produkts quantifizieren kann,
-
48 nützliche
Temperatur-Zeit-Segemnte zur Fluoreszenzüberwachung von Hybridisierung
veranschaulicht,
-
49 als Schmelzpeaks dargestellte Schmelzkurveninformation
zeigt,
-
50 die Fluoreszenz dsDNA-spezifischer Farbstoffe
als Funktion der Temperatur während
der PCR darstellt, womit eine Überwachung
des Strangzustands während
der einzelnen Zyklen der Reaktion möglich wird,
-
51 einen Zyklus der Schmelzkurvenerfassung darstellt,
-
52A die absolute Lage von Schmelzkurven von PCR-Produkten
darstellt,
-
52B zeigt, wie schnelle Temperaturübergänge durch
die Denaturierungstemperatur hindurch, die Schmelzkurven zu höherer apparenter
Tm verschieben,
-
53 Schmelzkurven drei verschiedener gereinigter
PCR-Produkte zeigt,
-
54 die sich überlagernden
Schmelzkurven zeigt, die beim Mischen gereinigter PCR-Produkte resultieren,
-
55 die in Schmelzpeaks umgerechneten Ergebnisse
aufträgt
und dadurch zeigt, dass es möglich ist,
Mischungen von Reaktionsprodukten, die sich in ihrem Tm um
weniger als 2 °C
unterscheiden, in getrennte Peaks aufzulösen,
-
56 die Analyse einer Schmelzkurve zeigt, die verwendet
wird, um gewünschtes
Produkt von unspezifischen Produkten, wie beispielsweise Primerdimeren,
zu unterscheiden,
-
57 die einmal pro Zyklus nach Extension des Produkts
mit Polymerase erfasste relative Fluoreszenz bei einer Reihe von
Reaktionen zeigt, die sich in ihrer anfänglichen Templatkonzentration
unterscheiden,
-
58 die für
mehrere Proben erfassten Schmelzpeaks zeigt,
-
59 die Datenpunkte von 57 multipliziert
mit dem entsprechenden Verhältnis
aufträgt,
was zu einem korrigierten Plot führt,
-
60 zeigt, dass die Ergebnisse von 58 gut mit den Elektrophoreseergebnissen korrelieren,
-
61 zeigt, dass die in 56 dargestellten
Schmelzkurven in einzelne Produktpeaks aufgelöst werden können, wodurch die relative
Menge an verschiedenen vorhandenen Produkten abgeschätzt werden kann.
-
Im
Folgenden wird auf die Zeichnungen Bezug genommen, in welchen gleiche
Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.
-
Obwohl
dies kein Teil der vorliegenden Erfindung ist, zeigt 1 eine
Thermocyclingvorrichtung 10, die eine allgemein mit 11 bezeichnete
Kammer mit geschlossenem Fluidkreislauf (besonders bevorzugt mit Luft)
umfasst, welche dazu ausgelegt ist, Proben, die ein Thermocycling
durchlaufen sollen, durch eine Lüftungsklappe 14 aufzunehmen.
Die Kammer mit dem geschlossenen Fluidkreislauf 11 weist
mehrere Unterteilungen auf, die jeweils kurz beschrieben werden.
Die Vorrichtung 10 umfasst auch eine Steuervorrichtung 12, die über Eingabetasten 25 und
ein Display 26 programmiert werden kann, um in der Kammer 11 ein
Thermocycling über
mehrere Temperaturen in einem vorher festgelegten Zeitraum ablaufen
zu lassen. Das Thermocycling in der Kammer 11 kann zur
Durchführung
verschiedener Prozesse eingesetzt werden und ist, wie weiter unten
beschrieben, insbesondere zur Amplifikationen primerspezifischer
DNA aus Proben geeignet, die Reaktionsmischungen enthalten.
-
Die
Kammer mit geschlossenem Fluidkreislauf 11 ist im Allgemeinen
in einem schachtelförmigen
Gehäuse 13 untergebracht.
Gebläsebefestigungsplatten 16 können, falls
gewünscht,
so angeordnet werden, dass sie einen kleineren, rechteckigen Bereich
der Kammer 11 abtrennen und dazu dienen, ein im Allgemeinen zylinderförmiges Gehäuse 15 zu
tragen und daran zu befestigen. Alternativ kann der Ventilator des
Gebläses 28 in
das Kammergehäuse 13 integriert
sein.
-
Das
Innere des Gebläsegehäuses 15 umfasst
Flügel
und Antriebswelle des Gebläses.
Der Gebläsemotor
(nicht dargestellt) ist außerhalb
des Gebläsegehäuses 15 angeordnet
und befindet sich daher auch außerhalb
der umschlossenen Kammer 11.
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In
dieser Konfiguration stellen Flügel
und Antriebswelle die einzigen Gebläseteile dar, die dem zirkulierenden
heißen
Fluid in der Kammer 11 ausgesetzt sind. Es wäre unvorteilhaft,
den Motor innerhalb der Kammer zu befestigen, da er somit Temperaturänderungen
ausgesetzt wäre
und zudem die Wärmemasse
des Motors derjenigen hinzugefügt
werden würde,
die aufgeheizt und abgekühlt
werden soll. Die Verringerung der Wärmemasse, die dem Fluid in
der Kammer 11 ausgesetzt wird, ist für das gesamte Betriebsverhalten
der Vorrichtung 10 in ihrer Funktion, die darin platzierten
Proben vorher festgelegten Temperatur-Zeit-Profilen auszusetzen,
wichtig, wie weiter unten beschrieben ist.
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Das
Gebläse 28 ist
ein gut bekannter Gebläsetyp,
der gewöhnlich
als „in
line" Gebläsetyp ausgelegt ist,
der aufgrund seiner im Allgemeinen geringen Wärmemasse vorzugsweise einen
propellerartigen Ventilator oder, falls gewünscht, einen käferläufigartigen
Ventilator besitzt, wobei der Ventilator vorzugsweise eine minimale
Leistung von 75 ft3 pro Minute aufweist.
-
An
der Vorrichtung für
die Magnetspule 17 ist eine Magnetspule 18 befestigt.
Der Magnetspulenanker 19 ist mit dem oberen Ende 21 einer
Stange 20 befestigt, die wiederum fest mit der Lüftungsklappe 14 und drehbar
an Stellen oberhalb und unterhalb der Lüftungsklappe 14 an
dem Gehäuse 13 befestigt
ist. Die Stange 20 ermöglicht
daher der Lüftungsklappe 14,
relativ zum Gehäuse 13,
frei über
die Längsachse
der Stange zu drehen.
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Eine
Feder 22 ist an einem ihrer Enden über einen Tragpfosten 23 an
dem Gehäuse 13 befestigt.
Die andere Seite der Feder 22 ist an dem oberen Ende 21 der
Stange, direkt neben der Aufhängung
des Magnetspulenankers 19, befestigt. Die Feder 22 ist
zwischen diesen beiden Befestigungsstellen gespannt. Deshalb neigt
die Feder 22 dazu, das obere Ende 21 in Richtung
des Tragpfostens 23 zu ziehen, wodurch die Lüftungsklappe 14 dazu
neigt, sich in ihre geschlossene Position zu drehen. Wenn die Magnetspule 18 betätigt wird, neigt
der Anker 19 dazu, das obere Ende 21 der Sange 20 in
Richtung der Magnetspule 18 zu ziehen, was der Zugrichtung
der Feder 22 entgegenwirkt und daher dazu neigt, die Lüftungsklappe 14 zu öffnen.
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Die
Steuervorrichtung, im Allgemeinen mit 12 bezeichnet, ist
elektrisch über
ein Übertragungskabel 24 mit
der Kammer 11 verbunden. Das Kabel 24 versorgt
auch den Gebläsemotor
(nicht gezeigt) und die Heizwendel 31 mit Strom. Zudem
ist die Steuervorrichtung 12 auch mit einem Thermoelementsensor 35,
um den Temperaturdaten entsprechende Signale zu empfangen, und mit
der Magnetspule 18, um den Magnetspulenanker auszulösen, verbunden.
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Die
Steuervorrichtung 12 kann ein gut bekannter Typ einer Temperatursteuereinheit
sein, die darauf programmiert werden kann, die Heizwendel 31,
die Lüftungsklappe 14 und
das Gebläse
so anzusteuern, dass innerhalb der Kammer 11 vorher festgelegte
Temperaturen als Funktion der Zeit erreicht werden, und die ebenso
darauf programmiert werden kann, einen Relaisausgang zum Ansteuern
einer Magnetspule für
vorher festgelegte Zeiträume
und Temperaturniveaus in der Kammer zu betätigen. Eine bevorzugte Temperatursteuer-vorrichtung 12,
die für
die Ausführungsform
der 1-3 verwendet werden kann, ist
eine Partlow MIC-6000 Proportional Temperatursteuervorrichtung,
die von Omega Engineering Inc., Stanford, Connecticut, unter der
Modellnummer CN8600 process controller, erhältlich ist.
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Obwohl
es kein Teil der beanspruchten Erfindung ist, ist das Innere der
Kammer 11, wie in den 2 und 3 gezeigt,
in vier Hauptabschnitte unterteilt. Der Gebläseabschnitt 28 wird
von dem Gebläsegehäuse 15 und
den Gebläsebefestigungsplatten 16 gebildet.
Der ganze Gebläseabschnitt 28 ist
mit dem Ventilator und den oben beschriebenen Teilen der Gebläseantriebswelle
ausgefüllt.
Das Gebläse
kann, wie oben beschrieben ist, einer der vielen, gut bekannten
Bauarten entsprechen, und ist deshalb aus Gründen der Übersichtlichkeit in 3 weggelassen
worden. Für
die vorliegende Erfindung reicht es aus zu verstehen, dass der im
Gebläseabschnitt 28 angeordnete
Ventilator Fluid durch die Einlassöffnung 36 in den Gebläseabschnitt 28 einträgt und dieses
durch die Auslassöffnung 37 wieder
herausträgt.
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Es
wird bevorzugt, dass das Fluid vom Gebläse mit einer Geschwindigkeit
von wenigstens 75 ft3 pro Minute vorangetrieben
wird. Hinsichtlich der vorliegenden Erfindung ist es jedoch trotzdem
wichtig zu realisieren, dass das in der Kammer 11 vorhandene
Fluid nur mit dem Ventilator und einem Teil der Gebläseantriebswelle
in Berührung
kommt und der Gebläsemotor
selbst außerhalb
des Gebläsegehäuses 15 angeordnet
ist, wodurch jegliche Berührung
mit dem Fluid in der Kammer 11 vermieden wird. Dies ist
wichtig, da es für
die Arbeitsgeschwindigkeit der Erfindung entscheidend ist, die Menge
an Material zu minimieren, die mit dem Fluid in der Kammer 11 in
Berührung
kommt, um somit die Wärmemasse
des Materials, das während
des Thermocyclings von diesem aufgeheizt und/oder abgekühlt werden
muss, zu minimieren. Durch Minimierung der vom Fluid zu erwärmenden
oder abzukühlenden
Wärmemasse
wird die Reaktionszeit, die dazu notwendig ist, die Teile der Kammer 11 auf
eine einheitliche Temperatur zu bringen, stark verringert.
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Das
den Gebläseabschnitt 28 durch
die Auslassöffnung 37 verlassende
Fluid tritt in den Heizabschnitt 29 ein. Das den Heizabschnitt 29 durchströmende Fluid
muss die Heizwendeln 31 passieren. Wenn die Heizwendeln 31 heißer werden
als das in den Heizabschnitt 29 gelangende Fluid, wird
das Fluid, während
es durch den Heizabschnitt 29 getrieben wird, erwärmt. Die
Heizwendel ist vorzugsweise eine 1000 Watt- (125 VAC) Wendel aus
Nichromdraht, die um einen Mikroträger gewickelt ist. Es kann
jedoch jede beliebige andere Heizeinheit, die zur Erwärmung des
in der Kammer vorhandenen Fluidtyps geeignet ist, verwendet werden. Die
speziell in der Ausführungsform
der 1–3 verwendete
Heizwendel wurde von Johnstone Supply, Portland, Oregon, hergestellt.
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Die
Heizwendel 31 wird durch ein in der Steuervorrichtung 12 enthaltenes
Ausgangsrelais aktiviert. Das bevorzugte Relais ist ein 25 A, 125
VAC Festkörperrelais,
das von Omega Engineering Inc., Stanford, Connecticut, mit der Modellnummer
Omega SSR 240 D25, hergestellt wurde.
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Das
den Heizabschnitt 29 passierende Fluid prallt auf die Staubleche 32 und 33,
bevor es in den Reaktionsabschnitt 30 gelangt. Die Staubleche 32 und 33 neigen
dazu, eine laminare Strömung
zu unterbrechen und eine Turbulenz zu erzeugen, durch welche das
Fluid effektiv vermischt wird, um mit homogener Temperatur in den
Reaktionsabschnitt 30 zu gelangen.
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Der
Thermoelementsensor 35 erzeugt für die Steuervorrichtung 12 ein
elektrisches Eingangssignal, das der Fluidtemperatur in dem Reaktionsabschnitt 30 entspricht.
Die Temperaturüberwachung
während
des Betriebs der Thermocyclingvorrichtung 10 wird vorzugsweise
mit einem Eisen-Konstantan-Thermoelement vom Typ J, Klasse 30 realisiert.
Die Steuervorrichtung verwendet diese Informationen zur Steuerung
der Heizwendel 31 nach den vorher festgelegten, einprogrammierten
Temperatur-Zeit-Profilen und zur Aktivierung der Magnetspule 18,
wie in Kürze
erklärt
werden wird.
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Das
von dem Reaktionsabschnitt 30 in den Luft-Rückleitungsabschnitt 34 strömende Fluid
muss durch den Probenabschnitt 27 (dargestellt durch gestrichelte
Linien) strömen.
Der Probenabschnitt 27 wird ebenfalls in Kürze erläutert werden.
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Das
sich in dem Rückleitungsabschnitt 34 befindende
Fluid wurde aufgrund der Wärmeübertragung auf
die im Probenabschnitt angeordneten Proben leicht abgekühlt. Das
sich im Rückleitungsabschnitt 30 befindende
Fluid wird durch die Einlassöffnung 36 in
den Gebläseabschnitt 28 getrieben,
aus welchem es wiederum durch die Ventilatorwirkung durch die Auslassöffnung 37 in
den Heizabschnitt 39 befördert wird. Deshalb ist die
Fluidkammer 11, wenn sie mit geschlossener Lüftungsklappe 14 betrieben
wird, eine Fluidkammer mit geschlossenem Fluidkreislauf in der das
Fluid kontinuierlich in einer geschlossenen Schleife durch jeden Abschnitte
zirkuliert, um die darin angeordneten Teile auf eine konstante Temperatur
zu bringen. Die kontinuierliche Zirkulation der Luft in der Luftkammer 11 ermöglicht es,
die Proben in dem Probenabschnitt 27 so schnell wie möglich auf
eine vorher festgelegte Temperatur zu bringen und diese anschließend, wenn
gewünscht,
auf dieser Temperatur zu halten.
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Wenn
die Vorrichtung 10 nicht nur dafür verwendet werden soll, das
in dem Reaktionsabschnitt 27 enthaltene Material zu erwärmen, sondern
dieses anschließend
auch so schnell wie möglich
auf eine Temperatur, die der Temperatur des umgebenden Fluids (Luft)
entspricht oder oberhalb von ihr liegt, abzukühlen, kann die Steuervorrichtung 12 darauf
programmiert werden, die Magnetspule 18 zu betätigen, um
die Lüftungsklappe 14 zu öffnen und
unverzüglich
große
Mengen des umgebenden Fluids in die Kammer 11 strömen zu lassen, während gleichzeitig
das darin erwärmte
Fluid entweicht.
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Deaktivierung
der Heizwendel 31 bei kontinuierlicher Aktivierung des
Gebläses
bei geöffneter
Lüftungsklappe 14 treibt
das umgebende Fluid in den Rückleitungsabschnitt 34 und
von dort aus in den Gebläseabschnitt 28.
Das Gebläse
treibt anschließend
das umgebende Fluid durch den Heizabschnitt 29, von wo
aus es direkt, ohne von der Wendel 31 erwärmt zu werden,
in den Reaktionsabschnitt 30 gelangt. Das umgebende Fluid
passiert somit den Probenabschnitt 27 und entweicht aus
der Kammer 11 durch die Lüftungsklappe 14. Bedingt
durch die minimale Wärmemasse
des in der Kammer 11 enthaltenen Materials und der Wirkung
des Gebläseventilators
werden große
Mengen des umgebenden Fluids an dem Probenabschnitt vorbei und von dort
aus der Kammer 11 herausgetrieben. Dadurch wird eine schnelle
Abkühlung
der Proben oder des in dem Reaktionsabschnitt 27 enthaltenen
Materials erreicht.
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Der
Probenabschnitt 27 ist so dimensioniert, dass mehrere Proben,
wie beispielsweise die Proben enthaltenden, hohlen länglichen
Glasröhrchen,
leicht in voneinander räumlich
getrennter Ausrichtung angeordnet werden können, so dass sich das Fluid
gleichmäßig um jede
Probe verteilen kann. Falls gewünscht,
kann der Probenabschnitt 27 derart dimensioniert und aufgebaut
sein, dass ein Gestell, ein Korb oder etwas Ähnliches, das für die Aufnahme
mehrerer räumlich
getrennt angeordneter Proben geeignet ist, eingebracht werden kann, so
dass eine einfache Beladung des Probenabschnitts 27 mit
den Proben möglich
wird.
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Zugang
zu dem Probenabschnitt 27 wird durch Drehung der Lüftungsklappe 14 in
ihre geöffnete
Position erreicht. Wenn die Lüftungsklappe 14 um
etwa 90 Grad aus ihrer geschlossenen Position gedreht wurde, wird
der Probenabschnitt 27 darüber leicht zugänglich.
Wie zu sehen ist, bewirkt eine etwa 90 Grad-Drehung der Lüftungsklappe 14 aus
ihrer geschlossenen Position heraus die wesentliche Abtrennung des
Rückleitungsabschnitts 34 von
dem Reaktionsabschnitt 30. Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 in
einer Betriebsart „Abkühlung" ist, wird umgebendes
Fluid somit direkt in den Rückleitungsabschnitt 34 geleitet
und im Wesentlichen auf dem gleichen Weg des geschlossenen Fluidkreislaufs,
der oben beschriebenen ist, durch den Gebläseabschnitt 28, den
Heizabschnitt 29, den Reaktionsabschnitt 30 und
den Probenabschnitt 27 getrieben. Das Fluid wird anschließend aus
der Luftkammer 11 herausgetrieben und, indem man die Lüftungklappe 14 zwischen
den Probenabschnitt 27 und den Rückleitungsabschnitt 34 bringt,
wird es daran gehindert, wieder in den Luft-Rückleitungsabschnitt 34 einzutreten.
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Demnach
ermöglicht
die Lüftungsklappe 14 nicht
nur den Eintritt des umgebendem Fluids in die Kammer 11,
sondern sie kann auch das Fluid daran hindern, in einer Schleife
durch die Kammer 11 zu zirkulieren. Stattdessen wird das
Fluid durch den Probenabschnitt 27 und anschließend aus
der Kammer 11 heraus getrieben, um zu einer schnellen Abkühlung der
Probeninhalte und der Kammer 11 beizutragen.
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Wenn
die Vorrichtung 10 für
zyklische DNA-Amplifikation verwendet wird, ist ein wiederholtes
Thermocycling über
ein Temperatur-Zeit-Profil erforderlich. Proben, die eine Reaktionsmischung
für die
Polymerasekettenreaktion enthalten, müssen ungefähr 30-mal ein Temperatur-Zeit-Profil
durchlaufen, das den Denaturierungs-, Annealing- und Elongationsphasen
eines Amplifikationsprozesses entspricht.
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Die
Vorrichtung 10 ist aufgrund ihrer geringen Wärmemasse
dazu fähig,
Proben durch im Vergleich zum Stand der Technik wesentlich verkürzte Temperatur-Zeit-Profile
zu fahren. Die DNA-Amplifikation
in der Ausführungsform
der 1-3 kann in 30–60 Sekunden einen Zyklus des
Temperatur-Zeit-Profils
durchlaufen (siehe 5). Vorrichtungen des Standes
der Technik bräuchten
für den
gleichen Zyklus etwa 5–10-mal länger. Gegenüber dem
Stand der Technik vergrößern diese
geringen Zykluszeiten nachweislich Ausbeute und Spezifität der Polymerasenkettenreaktion.
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Beispiel 1
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Die
Polymerasekettenreaktion wurde in einem 10 μl-Volumen mit 50 ng Templat-DNA,
0,5 mM jedes Desoxynukleotids, 500 nM jedes Oligonukleotidprimers
in einem Reaktionspuffer bestehend aus 50 mM Tris-HCl (pH 8,5 bei 25°C), 3,0 mM
Magnesiumchlorid, 20 mM KCl und 500 μg/ml Rinderserumalbumin (5) durchgeführt. Polymerase
von Thermus aquaticus (0/4 Einheiten Taq-Polymerase – StratageneTM) wurde dazugegeben, die Proben in 8 cm
lange, dünnwandige
Kapillarröhrchen
(hergestellt von Kimble, Kimax 46485-1) gegeben, und die Enden so mit einem
Laborgasbrenner zugeschmolzen, dass auf beiden Seiten des Röhrchens
eine Luftblase vorlag.
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Die
Kapillarröhrchen
wurden anschließend
senkrecht in eine Halterung aus 1 mm dicker "vorgestanzter Lochplatte" ("prepunched perfboard", hergestellt von
Radio Shack) gestellt. Die Mischung durchlief für die im Temperatur-Zeit-Profil
der 5 angegebenen Zeiten 30 Zyklen bestehend aus Denaturierung
(90–92 °C), Annealing
(50–55 °C), und Elongation
(72–75 °C). Temperaturüberwachung
der Kapillarröhrchen
wurde mit einem Miniaturthermoelement (IT-23, Sensortek, Clifton,
NJ) durchgeführt,
das in 10 μl
destilliertem Wasser positioniert und mit einem Thermoelementmonitor
(BAT-12, Sensortek) verbunden war. Die Amplifikationsprodukte wurden
durch Elektrophorese auf einem 1,5%-igen Agarosegel aufgetrennt.
Es wurden gute Ergebnisse erhalten.
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Aus
der Tatsache, dass die Vorrichtung 10 als wärmeübertragendes
Medium Luft anstelle von Wasser verwendet, ergibt sich der Vorteil,
dass die Wärmeübertragung über ein
Medium (Luft) mit geringer Wärmekapazität erfolgt,
welches sehr schnell erwärmt
werden kann.
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Die
Ansprechzeit für
die Abkühlung
der Proben ist sehr kurz, da anstelle der bei aus dem Stand der Technik
bekannten Prozessen verwendeten Mikrofugenröhrchen dünnwandige, die Probe enthaltende
Glaskapillarröhrchen
verwendet werden und die Wärmemasse
des Materials in der Kammer 11 minimiert wurde (siehe 5).
Solche Ansprechzeiten können
die Denaturierungs-, Annealing- und Elongationsschritte der Polymerasenkettenreaktion
hinsichtlich Zeit und Temperatur optimieren.
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Darüber hinaus
werden kürzere "Rampen"-Zeiten erzielt,
d. h. es wird die Zeit verkürzt,
die erforderlich ist, um die Temperatur in der Probe von einem Wert
auf den nächsten
Wert der Phasen des Amplifikationsprozesses zu bringen. Dies verkürzt die
für eine
vollständige
Amplifikation erforderliche Zeit und ermöglicht zudem eine spezifische
Beobachtung der Annealing-, Denaturierungs- und Enzymkinetik im
Ablaufprotokoll einer Polymerasekettenreaktion.
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Die
Staubleche 32 und 33 (wie in 3 gezeigt)
können,
wenn gewünscht,
dazu verwendet werden, eine entsprechende Temperaturhomogenität in dem
Probenabschnitt 27 zu erreichen. Wie in dieser Ausführungsform
gezeigt, verringern die Staubleche 32 und 33 die
Temperaturunterschiede im Reaktionsabschnitt 30 von etwa
10 °C auf
etwa 2 °C.
Falls gewünscht,
können
weitere (oder komplexere) Staubleche eingesetzt werden, die den
Temperaturunterschied im Reaktionsabschnitt 30 weiter verringern
sollen. Alternativ dazu kann der Ventilator, wie in 4 gezeigt,
stromabwärts
von der Heizwendel 31, aber vor dem Probenabschnitt 27 angeordnet
sein, um ein gleichmäßigeres
Vermischen zu erreichen.
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Die
durch Verwendung der Vorrichtung 10 erhaltenen Amplifikationsprodukte ähneln qualitativ
und quantitativ denjenigen, die mit dem manuellen Thermocyclingverfahren
im Wasserbad erhalten wurden. Mit der schnellen Wärmesteuerung
der Reaktionsmischung sind jedoch Vorteile für Spezifität und Ausbeute möglich. 6 zeigt
den Einfluss unterschiedlicher Denaturierungszeiten des in der Thermocyclervorrichtung 10 verwendeten
Temperatur-Zeit-Profils der 5 auf die
Ausbeute der DNA-Amplifikation. Die breiteren, senkrechten Linien
entsprechen bei einer Denaturierungstemperatur jeweils einer bestimmten
Zeit. Wie zu sehen ist, ist die Ausbeute bei der kürzesten
möglichen
Denaturierungszeit am größten. Eine
derart schnelle Reaktion ist mit den Systemen aus dem Stand der
Technik nicht möglich.
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7 zeigt
den Einfluss des in der Thermocyclervorrichtung 10 verwendeten
Temperatur-Zeit-Profils der 5 auf die
Spezifität
(d.h. eine spezifische Produktausbeute anstelle mehrerer ähnlicher
Produkte oder anstelle so genannter „Schatten"-Produkte). Wie durch Verringerung der
Wärmekapazität (Wärmemasse)
der Vorrichtung 10 gezeigt wurde, kann mit der vorliegenden
Vorrichtung die für
die Polymerasekettenreaktion erforderliche Gesamtzeit deutlich verringert
werden. Daneben reduziert die Verwendung kleiner Proben die Menge
notwendiger, kostenintensiver Reagenzien um bis zu 90 %, wodurch
sich mit Hilfe der vorliegenden Erfindung auch die Verfahrenskosten
senken lassen. Beispielsweise können,
wenn gewünscht,
Kapillarröhrchen 108 mit
Innendurchmessern von etwa 0,25 mm bis etwa 1,0 mm verwendet werden.
Bei einigen Anwendungen können,
wenn gewünscht,
auch Kapillarröhrchen 108 mit
Innendurchmessern von etwa 0,02 mm bis etwa 0,1 mm verwendet werden.
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Die
Vorrichtung 10 ist zur Amplifikation von DNA beliebiger
Herkunft einsetzbar. Auch wenn ein bestimmter Aufbau und bestimmte
Anordnungen der vorliegenden Erfindung bezüglich bestimmter Ausführungsformen
der Thermocyclingvorrichtung 10 diskutiert wurden, können andere
Anordnungen und Aufbauten verwendet werden. Anstelle von Luft können beispielsweise
andere Fluide mit im Allgemeinen geringer Wärmemasse als Alternativen in
der Vorrichtung 10 eingesetzt werden.
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8A zeigt
eine perspektivische Abbildung und 8B eine
Querschnittzeichnung bzw. einen Aufriss der zusätzlichen Ausführungsform.
Es versteht sich von selbst, dass viele der oben aufgeführten Bestandteile
und Lehren auch bei der in den 8A–C ausgeführten Ausführungsform
Anwendung finden. Aus diesem Grund werden im Folgenden nur entsprechende
zusätzliche
Informationen über
diese Ausführungsform
aufgeführt.
Ein wesentlicher Punkt der Ausführungsform
der 8A–C
ist, dass das wärmeerzeugende
Element in der Nähe
der Behälter
liegt, welche die biologischen Proben enthalten, wodurch, wie unten
erläutert
ist, ein schnelleres Erwärmen
und Abkühlen
der biologischen Proben möglich
wird.
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Wie
in Kürze
zu sehen sein wird, stellt die in den 8A–C gezeigte
Vorrichtung bezüglich
der Geschwindigkeit, mit welcher das Thermocycling durchgeführt wird,
eine noch größere Verbesserung
gegenüber dem
Stand der Technik dar, z. B. können
15 oder 30 DNA-Amplifikationszyklen in 30, 15, 10 bis 5 oder sogar noch
weniger Minuten durchgeführt
werden. Darüber
hinaus stellt die Vorrichtung 100 eine bessere Wärmehomogenität in den
Proben bereit, als es bislang möglich
war.
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In 8A ist
der allgemeine Aufbau des Gehäuses 102 der
Ausführungsform
gezeigt. Das Gehäuse 102 steht
auf Füssen 104 (am
besten in 8B zu sehen) und dient dazu,
die anderen aufgeführten
Strukturelemente an ihrem Platz zu halten und die heiß werdenden
Strukturelemente von ihrer umgebenden Umgebung zu isolieren. In
der in 8A gezeigten Ausführungsform
100 sind Eingabetasten 25 und ein Display 26 enthalten,
wie oben für
die Vorrichtung 10 beschrieben wurde. Die oben beschriebenen
Steuerelemente können
ohne weiteres modifiziert werden oder als Muster für eine in
der der Ausführungsform
der 8A–C
einsetzbaren Steuervorrichtung verwendet werden.
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Wie
am besten in der Querschnittzeichnung von 8B dargestellt
ist, wird die Probenkammer mit der Klammer 106 bezeichnet.
Ein Deckel 138, der durch ein Scharnier 131 mit
dem Gehäuse 102 verbunden ist,
kann geöffnet
werden, um den Zugang zu der Probenkammer 106 zu ermöglichen.
Die Probenkammer 106 weist vorzugsweise eine zylindrische
Form auf, kann aber jede andere für die bestimmte Anwendung erforderliche
Form oder Größe besitzen.
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Die
Probenkammer 106 ist mit einem schwarzen Schaummaterial 110 ausgekleidet,
dessen Oberfläche
lichtabsorbierende Eigenschaften besitzt, wobei die Masse der Dicke
des Schaums Isoliereigenschaften aufweist. Das schwarze Schaummaterial
kann eines sein, das bereits im Stand der Technik verfügbar ist
und eines, das aus einem Plastikmaterial hergestellt wurde. Der
Schaum 110 ist vorzugsweise ein Material, das bereits durch
die darüber
streichende Luft abgekühlt
wurde, d. h. das Material weist eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine poröse Oberfläche auf.
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Die
dunkle oder schwarze poröse
Oberfläche
des Materials wandelt die kürzere
Wellenlänge
der auf die Oberfläche
treffenden Strahlung in Strahlung längerer Wellenlänge um,
d. h. Wärme,
die in die Probenkammer abgestrahlt wird.
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Der
Schaum 110 dient dazu, die Probenkammer thermisch von dem
umgebenden Luftraum im Gehäuse
zu isolieren und er dient ebenso dazu, das von der Lampe 112 ausgestrahlte
Licht in Wärmeenergie
umzuwandeln. Der Schaum 110 kann durch andere strukturierte
Elemente ersetzt werden. Beispielsweise kann ein Material mit einer
schwarzen, dunklen oder sonstigen nichtreflektierenden Oberfläche, wie
beispielsweise eine dünne
Folie aus Polycarbonat mit einer schwarz gestrichenen Oberfläche, auf
ein isolierendes Material, wie beispielsweise Fiberglas oder ein
Schaumstoffmaterial, aufgebracht sein. Die schwarze oder dunkle
Oberfläche,
die auf eine Reihe verschiedener Substrate gestrichen werden kann,
wandelt kurzwelligere Strahlung in Wärmestrahlung um, während das
isolierende Material die Probenkammer thermisch von der Umgebung
isoliert. Somit kann der Fachmann mit Hilfe der hier angegebenen
Ausführungen
viele verschiedene Materialien und strukturierte Elemente zum Auskleiden
der Probenkammer einsetzen.
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Die
Lampe 112 ist vorzugsweise eine 500 W-Halogenlampe. Falls
geeignete Steuervorrichtungen verwendet werden, können auch
Lampen mit höherer
Leistung oder mehrere Lampen, beispielsweise vier 500 W-Halogenlampen
eingesetzt werden. Eine Lampenfassung 112A ist über eine
Trägervorrichtung 112B am Gehäuse 102 angebracht.
Die Lampe 112 kann die Probenkammer 106 sehr schnell
und gleichmäßig auf
die gewünschte
Temperatur erwärmen.
Andere Wärmequellen,
d.h. Infrarotstrahlung, wie beispielsweise das oben beschriebene
Nichromdrahtelement, können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls eingesetzt werden.
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In 8B sind
zwei dünnwandige
Kapillarröhrchen 108,
wie sie oben beschrieben wurden, dargestellt. Auch wenn nur zwei
dünnwandige
Kapillarröhrchen 108 gezeigt
sind, kann die Probenkammer 106 viele solcher Röhrchen aufnehmen.
Die dünnwandigen
Kapillarröhrchen 108 weisen
gegenüber
den früher
eingesetzten Vorrichtungen, die oben beschrieben sind, einige wichtige
Vorteile auf und stellen, zusammen mit der Probenkammer 106,
eine derzeit bevorzugte Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Aufnehmen von biologischen Proben dar.
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Es
ist klar, dass ebenso viele andere Strukturelemente mit gleichen
oder ähnlichen
Funktionen eingesetzt werden können.
Um einen leichten Zugang zu den dünnwandigen Kapillarröhrchen 108 zu
ermöglichen, werden
diese vorzugsweise so gesteckt, dass sie teilweise durch Öffnungen 140 aus
der Probenkammer herausragen, sie können aber auch vollständig in
der Probenkammer 106 untergebracht sein, wie es bei zahlreichen
Fluid enthaltenden Strukturelementen, die für bestimmte Anwendungen geeignet
sind, der Fall ist. Die vorteilhaften dünnwandigen Kapillarröhrchen 108 haben
ein Fassungsvermögen
von etwa 10 μl.
Es ist selbstverständlich,
dass das Volumen der Probe klein gehalten werden sollte und die
Oberfläche
der die Probe enthaltenden Strukturelemente relativ groß sein sollte,
damit sie zusammen eine relativ kleine Wärmemasse darstellen. Es wird
auch bevorzugt, dass Proben enthaltende Strukturelemente Volumina
im Bereich von etwa 1 μl
bis etwa 10.000 μl
aufweisen. Dem Fachmann ist aber auch klar, dass im Umfang der vorliegenden Erfindung
andere Probenvolumina verwendet werden können, sofern die unterschiedliche
Wärmemasse
der Strukturelemente berücksichtigt
wird.
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Die
Lampe 112 und der Isolierschaum 110 stellen zusammen
eine schnelle und gleichmäßige Erwärmung der
in den dünnwandigen
Kapillarröhrchen 108 enthaltenen
Probe und der in der Probenkammer 106 enthaltenen Luft
bereit. Zur Messung der Temperatur in der Kammer wurde ein Thermoelement 134 in
der Probenkammer 106 angebracht, und dieses wird dazu verwendet,
die gewünschte
Temperatur in der Probenkammer, wie oben beschrieben.
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Das
Thermoelement 134 ist vorzugsweise ein im Stand der Technik
erhältliches
Element, dessen thermisches Ansprechverhalten im Wesentlichen mit
dem thermischen Ansprechverhalten der biologischen Probe und des
Behälters,
der diese enthält, übereinstimmt.
Solche Thermoelemente können
kommerziell von Lieferanten, wie beispielsweise Idaho Labs, bezogen
werden, die eine Baureihe an Thermoelementen herstellen, die als
metallummantelte Thermoelemente des Typs J bezeichnet werden. Die
Anpassung des thermischen Ansprechverhaltens des Thermoelements
an das thermische Ansprechverhalten der biologischen Probe und des
Behälters
kann vorzugsweise dadurch vorgenommen werden, dass ein Mikrothermoelement,
wie beispielsweise das im Stand der Technik bekannte, von PhysiTemp
erhältliche
Thermoelement Modell IT-23, in eine typische biologische Probe,
die in dem gewählten
Behälter
enthalten ist, eingebracht wird, und die Probe und das Thermoelement
in einem Test den gleichen Temperaturänderungen unterzogen werden.
Das getestete Thermoelement, oder einige externe Kriterien, können so
lange geändert
werden, bis das thermische Ansprechverhalten des Thermoelements
an das thermische Ansprechverhalten der Probe und ihres Behälters in geeigneter
Weise angepasst wurde.
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Die
in 8B dargestellte Anordnung ermöglicht eine gleichmäßigere Erwärmung und
Abkühlung
der Probe als die früher
zur Verfügung
stehenden Vorrichtungen. In den früher erhältlichen Vorrichtungen erfolgte die
Wärmeübertragung über die
gesamte Probe durch Konvektion in der Probe. Die durch Konvektion
induzierte Bewegung in der Probe, die in einem beliebigen Strukturelement
enthalten ist, ist eine Folge von Temperaturgradienten oder -unterschieden
in den üblicherweise
kleinen biologischen Proben (z. B. 10–100 μl).
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Der
Einfluss der Temperaturgradienten in der Probe macht sich stärker bemerkbar
und ist schwieriger zu steuern, wenn sich die Zykluszeit für eine Probe
verringert. Das Vorhandensein ungleicher Temperaturen innerhalb
einer Probe, und insbesondere das Verlassen auf ein „Mischen
durch Konvektion" in
der Probe, wie es bei Vorrichtungen aus dem Stand der Technik der
Fall war, erhöht
gewöhnlich
die Zykluszeit einer Probe und hat aller Wahrscheinlichkeit nach
schädliche
Effekte auf die biologische Probe. Die Vorrichtung 100 ist dazu
fähig,
für eine
Erwärmung
und Abkühlung
zu sorgen, bei der die Temperaturunterschiede in einer 10 μl Probe während der
gesamten Zeit der 30 Zyklen in einem Bereich von weniger als ± 1 °C gehalten
werden können.
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Um
für gleichmäßige Erwärmung und
Abkühlung
zu sorgen, ist es von Vorteil, dass die dünnwandigen Kapillarröhrchen 108 wenigstens
einigermaßen
gleichweit von der Wärmequelle,
beispielsweise der Lampe 112 in der Vorrichtung 100,
entfernt sind. 8C zeigt eine schematische Oben-Aufsicht
auf die Lampe 112 und mehrere dünnwandige Kapillarröhrchen 108,
wie sie in der in den 8A–B dargestellten Vorrichtung 100 angeordnet
sind.
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In
der in 8C dargestellten Anordnung sind
die dünnwandigen
Kapillarröhrchen 108,
die am weitesten von der Lampe 112 entfernt sind (angezeigt
durch die Linie F), vorzugsweise nicht mehr als im Wesentlichen
40 %, und ganz besonders bevorzugt nicht mehr als im Wesentlichen
25 % weiter von der Lampe 112 entfernt, als der Abstand
zwischen der Lampe 112 und jenen dünnwandigen Kapillarröhrchen 108 ist,
die der Lampe 112 (angezeigt durch die Linie N) am nächsten sind.
Beispielsweise kann der durch die Linie N angezeigte Abstand etwa
7,3 cm betragen, während
der durch die Linie F angezeigte Abstand etwa 8,5 cm beträgt.
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Es
sollte klar sein, dass die Anordnung der dünnwandigen Kapillarröhrchen 108 anders
sein kann, als er in den Figuren dargestellt ist, beispielsweise
kreis- oder halbkreisförmig.
Außerdem
ist klar, dass sich der Punkt, von dem aus der Abstand zwischen
dem wärmeerzeugenden
Element und den Probenbehältern
gemessen wird, mit der Art und Größe des wärmeerzeugenden Elements ändern kann.
Beispielsweise kann das wärmeerzeugende
Element mehrere Lampen oder elektrische Widerstandselemente umfassen,
die sich in Form und Größe unterscheiden.
Bei einigen Ausführungsformen
kann es auch wichtig werden, den Abstand von der Kammerwand, an
der die Probenbehälter
angeordnet sind, zu berücksichtigen.
In der dargestellten Ausführungsform
dienen die Öffnungen 140 (siehe 8A)
als Halterungsvorrichtungen für
die Probenbehälter,
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
jedoch auch andere Strukturelemente mit gleichwertigen Funktionen
eingesetzt werden.
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Mit
der Vorrichtung 100 werden zudem die in den Kapillarröhrchen 108 enthaltenen
Proben sehr schnell und gleichmäßig abgekühlt. Um
die Probenkammer 106 zu kühlen, wird Luft von außerhalb
des Gehäuses 102 mit
Hilfe eines Ventilators 116, der mit einer von einem Motor 118 angetriebenen
Motorwelle 122 verbunden ist, durch ein unteres Gehäuseportal 114 in
das Innere des Gehäuses
getrieben. Da eine schnelle Abkühlung
der Probenkammer erwünscht
ist, ist es von Vorteil, dass die Kombination aus Motor 118 und
Ventilator 116 ein ausreichend großes Luftvolumen in die Probenkammer 106 einbringt
und anschließend
diese Luft in der Probenkammer 106 verteilt, wie in Kürze erläutert werden
wird. Andere Aufbauten als die in 8B dargestellte
Anordnung mit Motor 118 und Ventilator 116 können ebenfalls
im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
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Die
Verwendung von Luft als wärmeübertragendem
Medium hat, im Gegensatz zu anderen Gasen oder Flüssigkeiten,
die Vorteile, günstig
zu sein, leicht erhältlich
zu sein, einfach mischbar zu sein und keine Katastrophen zu verursachen.
Im Fall der beschriebenen Ausführungsformen
sorgt das große
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen der die Probe enthaltenden Kapillarröhrchen mit Luft als wärmeübertragendem
Medium für
eine schnelle Wärmeübertragung.
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Während der
Abkühlungsabschnitte
des Thermocyclings treibt die Ventilatoraktivität 116 Luft mit Raumtemperatur
in das Gehäuse 102.
Es ist eine über
ein Scharnier 129 befestigte Lüftungsklappe 128 vorgesehen.
Die Lüftungsklappe 128 wird
automatisch über
eine Magnetspule 132 geöffnet,
so dass das Innere des Gehäuses 102 von
dem oberen Gehäuseportal 130 abgetrennt
wird. In einigen Ausführungsformen
wird die Magnetspule 132 vorzugsweise gegen einen Schrittmotor,
wie er im Stand der Technik bekannt ist, ausgetauscht. Der Einsatz
eines Schrittmotors ermöglicht
es, die Lüftungsklappe 128 genau
und schrittweise, gemäß den Anforderungen
an Erwärmung
und Abkühlung
der Proben, zu öffnen
und zu schließen.
Der Fachmann wird mit Hilfe der hier angegeben Informationen dazu
in der Lage sein, einen geeigneten Steuermechanismus zur Verwendung
eines Schrittmotors, beispielsweise eine im Stand der Technik bekannte
SC-149-Steuervorrichtung für
einen Schrittmotor (erhältlich
bei Alpha Products), zu entwickeln.
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Aufgrund
der Anordnung des unteren Probenkammerportals 120 und des
größeren Querschnittsbereichs
und der Lage des oberen Probenkammerportals 126, wird Luft
mit Raumtemperatur in die Probenkammer 106 geführt, darin
verteilt und innerhalb der Probenkammer 106 von einem mit
der Motorwelle 122 verbundenen Schaufelrad 124 vermischt.
Das Schaufelrad 124 sollte sich mit relativ hoher Geschwindigkeit
drehen, die beispielsweise schnell genug ist, um in der Probenkammer 106 Luftgeschwindigkeiten
von vorzugsweise etwa 250 m/min, besonders bevorzugt 500 m/min,
und ganz besonders bevorzugt 1000 m/min zu erzeugen. Mit dem sich
sehr schnell drehenden Schaufelrad 124 mit einer einzigen
oder mehreren Schaufeln wird die Luft in die Probenkammer 106 gebracht,
oder getrieben, und entlang des durch die gestrichelte Linie 136 gezeigten
Wegs aus der Probenkammer 106 herausgetrieben. Die Drehung
des Schaufelrads 124 verstärkt zudem die Vermischung der
in die Probenkammer 106 gelangenden Luft und gewährleistet
die effizienteste Übertragung
von Wärmeenergie
von den Oberflächen
der dünnwandigen
Kapillarröhrchen 108 auf
die durch die Probenkammer 106 geleitete Luft. Es ist klar,
dass auch andere als die hier dargestellten Strukturelemente gleichwertige
Funktionen ausüben
können.
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Da
die Magnetspule 132 betätigt
werden muss, um die Lüftungsklappe 128 zu öffnen, wird
die gesamte in die Probenkammer 106 geleitete Luft mit
Raumtemperatur durch ein oberes Probenkammerportal 126 und anschließend durch
ein obere Gehäuseportal 130 ausgestoßen, wobei
die Wärme
von der Probenkammer 106 in die umgebende Atmosphäre übertragen
wird. Die schnelle Vermischung der Luft, die durch die Probenkammer 106 strömt und sich
in ihr verteilt, führt
zu einer schnellen und gleichmäßigen Abkühlung der
Proben.
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Beispiel 2
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9A zeigt
die Ergebnisse vier verschiedener Temperatur-Zeit-Profile (A–D) und
die daraus resultierenden Amplifikationsprodukte nach 30 Zyklen
(A–D).
Die Profile A und B in 9A wurden mit Hilfe eines Heizblocks
aus dem Stand der Technik und Mikrofugenröhrchen aus dem Stand der Technik
erhalten. Wie in 9A zu sehen ist, sind die Übergänge zwischen
den Temperaturen langsam und viele unspezifische Banden in den Profilen
A und B vorhanden. Profil B zeigt (im Gegensatz zu Profil A) eine
Verbesserung, da einige unspezifische Banden durch Begrenzung der
Zeit, die jede Probe bei jeder Temperatur bleibt, eliminiert werden,
wodurch sich zeigt, dass mit kürzeren
Zeiten wünschenswertere
Ergebnisse erzeugt werden.
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Die
Profile C und D wurden mit der Vorrichtung der 8A–B erhalten.
Wie in 9A zu sehen ist, erfolgt die
Amplifikation spezifisch und, wie gewünscht, ist die Ausbeute, obwohl
sie in C (60 Sekunden Elongation) maximal ist, bei D noch vollkommen
ausreichend (10 Sekunden Elongation).
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Die
optimalen Zeiten und Temperaturen für die Amplifikation eines 536
bp-großen β-Globin-Fragments aus
humaner genomischer DNA wurden ebenso bestimmt. Amplifikationsausbeute
und Produktspezifität
waren optimal, wenn Denaturierung (93 °C) und Annealing (55 °C) weniger
als 1 Sekunde lang dauerten. Längere Denaturierungs-
oder Annealingzeiten brachten keine Vorteile. Die Ausbeute stieg
mit längeren
Elongationszeiten (bei 77 °C)
an, es zeigten sich aber kaum Änderungen
bei Elongationszeiten, die länger
als 10–20
Sekunden dauerten. Diese unerwarteten Ergebnisse zeigen, dass bei
den früher
verfügbaren,
zur Amplifikation von DNA eingesetzten Vorrichtungen die zur Optimierung
der physikalischen und enzymatischen Erfordernisse der Reaktion
notwendigen Bedingungen nicht optimal eingestellt waren.
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Weitere
Informationen können
erhalten werden aus: Wittwer, Carl T., Marshall, Bruce C., Reed,
Gudrun B. und Cherry, Joshua L., "Rapid Cycle Allele-Specific Amplification
with Cystic Fibrosis ΔF50B Locus",
39 Clinical Chemistry 804 (1993), und Wittwer, Carl T., Reed, Gudrun
H., und Rire, Kirk M., "Rapid
DNS Amplification",
The Polymerase Chain Reaktion 174 (1994).
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Aus
den in 9A bereitgestellten Informationen
ist zu erkennen, dass die erfindungsgemäßen Ausführungsformen die darin angeordneten
Proben einem schnellen Thermocycling unterwerfen, wobei die Temperatur
der Probe mit einer Geschwindigkeit, die vorzugsweise wenigstens
0,5 °C/s
beträgt,
erhöht
oder erniedrigt wird. Im Fall der erfindungsgemäßen Durchführung der Polymerasekettenreaktion
wird die Temperaturänderung
vorzugsweise über
einen ungefähren
Bereich von 30 °C
bis 50 °C
ausgeführt.
Es ist von Vorteil, das Thermocycling schnell genug auszuführen, um
wenigstens 30 Thermozyklen in 40 Minuten und besonders bevorzugt
30 Thermozyklen in 20 Minuten und ganz besonders bevorzugt 30 Thermozyklen
in 10 Minuten zu vollenden.
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Die
Vorrichtung 100 erhöht
und erniedrigt besonders bevorzugt die Probentemperatur mit einer
Geschwindigkeit von wenigstens 1,0 °C/s, besonders bevorzugt mit
einer Geschwindigkeit von wenigstens 4,0 °C/s und ganz besonders bevorzugt
mit einer Geschwindigkeit von wenigstens 10,0 °C/s. Es ist von entscheidender
Bedeutung, dass die biologische Probe, und nicht nur das umgebende
Medium und/oder der Probenbehälter,
die spezifische Temperaturänderung
durchlaufen. Die früher
zur Verfügung
stehenden Vorrichtungen, die zudem den Nachteil haben, Temperaturwechsel
nicht so schnell wie die vorliegende Vorrichtung auszuführen, erkannten
zudem nicht das Problem, auch die Temperatur der Probe, und nicht
nur die Temperatur des umgebenden Mediums und des Behälters, schnell
und gleichmäßig zu ändern.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann, unter Bezug auf die Abbildung der 9B, in
wünschenswerter
Weise ein Thermocycling mit einer Geschwindigkeit von vorzugsweise
wenigstens 10 °C/s
und besonders bevorzugt mit einer Geschwindigkeit von wenigstens
20 °C/s über einen
Temperaturbereich von wenigstens etwa 20 °C, besonders bevorzugt über einen
Temperaturbereich von etwa 30 °C
und ganz besonders bevorzugt über
einen Temperaturbereich von etwa 40 °C erreichen. 9B zeigt
die Temperatur der biologischen Probe in °C, und nicht nur die der umgebenden
Luft oder des Behälters,
während
die biologische Probe das Thermocycling durchläuft. 9B zeigt
eine PCR-Probe, die bei etwa 74 °C
startet und für
2 Sekunden auf eine Denaturierungstemperatur, angezeigt durch D,
von etwa 92 °C
aufgeheizt wird. Die Probe wird anschließend zwei Sekunden lang auf
eine Annealingtemperatur, angezeigt durch A, von etwa 55 °C abgekühlt. Der Übergang
zwischen der Denaturierungstemperatur und der Annealingtemperatur
deckt einen Bereich von 37 °C
in unter 4 Sekunden ab, wodurch sich eine Geschwindigkeit von wenigstens
10 °C/s
ergibt. Die Probe wird anschließend
5 Sekunden lang auf eine Extensionstemperatur von 74 °C aufgeheizt,
in 9B mit E angezeigt. Das Cycling der Proben über die
Denaturierungstemperatur, die Annealingtemperatur und die Extensionstemperatur
wird dreißig
Mal oder so oft wie gewünscht
wiederholt.
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Die 9C–G zeigen
beispielhafte Zyklen anderer bevorzugter Temperatur-Zeit- Profile,
die mit der vorliegenden Erfindung erreicht werden können. Es
ist selbstverständlich,
dass Fachleute die dargestellten Temperatur-Zeit-Profile verändern können, um
spezielle Prozesse gemäß der vorliegenden
Erfindung auszuführen.
Der Fachmann versteht auch, dass die früher zur Verfügung stehenden
Vorrichtungen und Verfahren, wie beispielsweise Vorrichtungen, die über einen
Festkörper
oder eine Flüssigkeit
Wärme zu
der Probe hin oder von ihr weg leiten, die hier beschriebenen Temperatur-Zeit-Profile
liefern und diese nicht nahelegen oder lehren. Ferner ist offensichtlich,
dass die früher
zur Verfügung
stehenden Vorrichtungen und Verfahren, welche Luft als übertragendes
Medium nutzten, wie beispielsweise früher verfügbare Chromatographieöfen, die
hier beschriebenen Temperatur-Zeit-Profile nicht liefern können und
diese weder nahelegen noch lehren.
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Um
die kürzeste
Thermocyclingzeit zu liefern, ist es vorteilhaft, die Lampe (in
den 8A und 8B mit 112 bezeichnet)
mit einer Leistung von 2000 Watt oder mehrere Lampen mit ähnlicher
Ausgangsleistung vorzusehen. Es ist außerdem von Vorteil, einen Steuerschaltkreis
für das
Temperaturgefälle
einzubauen, der in 10 in Verbindung mit einem A-Bus-Steuer-/Erfassungssystem
dargestellt ist, wobei ein 8052-Mikrocontrollerboard
mit einer Uhr und einem Programmübersetzer
für höhere Sprachen,
erhältlich
von Alpha Products (Modellnummer SP-127), Darian, Connecticut, verwendet
wird. Ein Beispiel eines Programmiercodes, der in Verbindung mit
dem beschriebenen Mikrocontroller verwendet wird, ist als Anhang „Programmiercode" beigefügt und es
wird hier vollinhaltlich Bezug darauf genommen. Der im Anhang angegebene
Programmiercode ist eine BASIC52-Datei, die seriell auf den Mikrocontroller
geladen werden kann und beispielhaft für eine Steuerung eines Temperaturgefälles während des
Thermocyclings sorgt. Die Verwendung einer wärmeproduzierenden 2000 Watt-Vorrichtung
und die beschriebenen Strukturelemente zur Steuerung ermöglichen
in vorteilhafter Weise Geschwindigkeiten von 20 °C/s.
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Die
bevorzugte Anordnung für
den in der 10 dargestellten Steuerschaltkreis
des Temperaturgefälles
wird nun erläutert
werden, wobei klar ist, dass die nicht explizit in 10 dargestellten
zusätzlich
nötigen Komponenten
ohne Weiteres vom Fachmann bereitgestellt werden können.
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Der
Steuerschaltkreis für
das Temperaturgefälle
in 10 umfasst ein Thermoelement 200, das
wie oben beschrieben an das Temperaturverhalten der Probe angepasst
wurde. Das Thermoelement 200 ist mit einem integrierten
Schaltkreis 206 verbunden, der vorzugsweise einer der aus
dem Stand der Technik bekannten, beispielsweise ein AD595, ist,
dessen Ausgang zu einem Tiefpassfilter vierter Ordnung 208 mit
einer Grenzfrequenz von 100 Hz und zu einem 12 bit Analog/Digital-Wandler 210 führt, dessen
Ausgang zur digitalen Darstellung der Temperatur verwendet wird.
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Der
Ausgang des Schaltkreises 206 wird außerdem zu einem Messschaltkreis
des Gefälles 212 geleitet.
Der Messschaltkreis des Gefälles 212 umfasst
vorzugsweise einen 353-Operationsverstärker 218, ein 100 kΩ-Potentiometer 214,
ein 1 MΩ-Potentiometer 230 und
einen 22 μF-Kondensator.
Der Messschaltkreis des Gefälles 212 gibt
ein Signal an den invertierenden Eingang eines 353-Operationsverstärkers 246 aus.
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Ein
Stellkreis des Gefälles 222 umfasst
einen Digital/Analog-Wandler 226 zum Einstellen eines positiven
Gefälles
und einen Digital/Analog-Wandler 224 zum Einstellen eines
negativen Gefälles.
Die Digital/Analog-Wandler 224 und 226 sind vorzugsweise
8 bit-Digital/Analog-Wandler, die im Stand der Technik mit DA147 bezeichnet
werden. Der Stellkreis des Gefälles
kann vorzugsweise Anweisungen von anderen digitalen Vorrichtungen
(nicht in 19 dargestellt), wie beispielsweise
einem PC, empfangen. Die Ausgabe des Stellkreises des Gefälles 228 kommuniziert
mit einem Schaltkreis mit Signalsummierung 240.
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Der
Schaltkreis mit Signalsummierung 240 umfasst vorzugsweise
100 kΩ-Widerstände 236, 238 und 244 und
einen 353-Operationsverstärker 242.
Die Ausgabe des Schaltkreises mit Signalsummierung 240 wird in den
nicht-invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 246 geführt und
stellt das gewünschte
Gefälle der
Temperaturänderung
dar. Die Ausgabe des Operationsverstärkers 246 wird an
einem Transistor 248 bereitgestellt, der in einem Stromschaltkreis 262 enthalten
ist.
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Der
Stromschaltkreis 262 umfasst eine 5-VDC-Versorgung 250,
die den Transistor 248 mit Strom versorgt. Der Emitter
des Transistors 248 ist über einen Widerstand 252,
vorzugsweise einen 300 Ω-Widerstand, mit
einem 3010-Schaltkreis 254 verbunden. Der 3010-Schaltkreis 254 umfasst
einen Ausgang, der mit einem Widerstand 256, vorzugsweise
einem 180 Ω-Widerstand,
in Reihe geschaltet ist. Ein Doppeltransistor 258 wird vorzugsweise
zur Steuerung des Stroms, der von einer Gleichstromquelle 260 an
eine Lampe 262, oder eine andere wärmeerzeugende Vorrichtung,
geliefert wird, verwendet.
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Der
in 10 dargestellte Steuerschaltkreis des Temperaturgefälles sorgt
zusammen mit den anderen beschriebenen Systemkomponenten für das Thermocycling
biologischer Proben mit wenigstens 20 °C/s über einen Temperaturbereich
von 30 °C
und ganz besonders bevorzugt über
einen Bereich von 40 °C,
wobei die Homogenität
in der gesamten biologischen Probe erhalten bleibt.
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Es
ist offensichtlich, dass die hier beschriebene Vorrichtung leicht
für viele
verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann, einschließlich: Prozessen
von Polymerasekettenreaktionen; Zyklusequenzierung; und anderer
Amplifikationsprotokolle wie beispielsweise Ligasekettenreaktion.
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Eine
Vorrichtung kann auch die Temperatur der in der Probenkammer angeordneten
Proben genau steuern und schnell und genau die Temperatur der in
einer Kammer angeordneten Proben gemäß einem vorher festgelegten
Temperatur-Zeit-Profil variieren.
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Kontinuierliches
Fluoreszenz-Monitoring einer DNA-Amplifikation
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Die
Polymerasekettenreaktion kann schnell durchgeführt werden. Bei Verwendung
der hier beschriebenen Verfahren und der hier beschriebenen Vorrichtung
kann die erforderliche Anzahl an Temperaturzyklen routinemäßig in viel
weniger Zeit als es bisher im Stand der Technik möglich war,
beispielsweise in weniger als 15 Minuten vollendet werden. Durch
Minimierung der Denaturierungs- und Annealingzeiten werden auch
Spezifität
und Ausbeute der schnellen Amplifikationszyklen in einem bislang
nicht möglichen
Maße verbessert.
Neben einer leichteren Wärmeübertragung
ermöglicht
die Verwendung optisch durchlässiger
Kapillarröhrchen gemäß der vorliegenden
Erfindung ein kontinuierliches Monitoring der Fluoreszenz während einer
DNA-Amplifikation.
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Fluoreszenzsonden
können
zum Nachweis und zur Überwachung
einer DNA-Amplifikation verwendet werden. Nützliche Sonden umfassen für Doppelstrang-DNA
spezifische Farbstoffe und sequenzspezifische Sonden. Mit dem Interkalator
Ethidiumbromid steigt die durch UV angeregte rote Fluoreszenz in
den Kapillarröhrchen
oder Mikrofugenröhrchen
nach der Amplifikation an. Der Nachweis sequenzspezifischer Fluoreszenz ist
mit Oligonukleotid-Hybridisierungssonden möglich. Beispielsweise können doppelt
markierte Fluorescein/Rhodamin-Sonden während der Extension der Polymerase
durch 5'-Exonukleaseaktivität gespalten
werden, wodurch die Fluorophore getrennt werden und das Fluoreszenzverhältnis von
Fluorescein/Rhodamin ansteigt.
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Fluoreszenz
kann nach Abschluss des Thermocyclings, einmal pro Zyklus zur Überwachung
der Produktakkumulation, oder kontinuierlich in jedem Zyklus gemessen
werden. Im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung waren die früher zur
Verfügung
stehenden sequenzspezifischen Verfahren auf Endpunktanalysen beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung erlaubt eine "Cycle-by-cycle"-Überwachung
zur Quantifizierung der anfänglichen
Anzahl an Templatkopien. Um eine solche "Cycle-by-cycle"-Überwachung
auszuführen,
wird die Fluoreszenz während
der Extensionsphase oder während
der kombinierten Extensions-/Annnealingphase in jedem Zyklus erfasst
und in Beziehung zur Produktkonzentration gesetzt. Ein quantitativer
Test für
Hepatitis C-RNA
mit dem Interkalator YO-PRO-1TM ist im Stand
der Technik bekannt. Siehe Ishiguro, T., J. Saitch, H. Yawata, H.
Yamagishi, S. Iwasaki und Y. Mitoma, 1995, "Homogeneous quantitative assay of hepatitis
C virus RNA by polymerase chain reaction in the presence of a fluorescent
intercalater", Anal.
Biochem. 229:207–213. Vor
der vorliegenden Erfindung wurde keine effiziente und genaue kontinuierliche
Fluoreszenzüberwachung
in jedem Zyklus durchgeführt.
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Hier
wird ein schneller Thermocycler mit integrierter 2-Farben-Fluoreszenzoptik
offenbart, der für
eine kontinuierliche Fluoreszenzüberwachung
sorgt. Wie im Folgenden ausführlicher
diskutiert werden wird, werden hier drei verschiedene bevorzugte
Fluoreszenzmethoden zur Verfolgung der DNA-Amplifikation als spezielle
Beispiele der vorliegenden Erfindung gegeben. Fachleute sind mit
der Verwendung von Ethidiumbromid in Fluoreszenzmethoden, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
vertraut. In einer derzeit bevorzugten, weiter unten beschriebenen
Ausführungsform
wird vorzugsweise SYBR® Green I, das im Stand
der Technik bekannt und von Molecular Probes, Eugene, Oregon erhältlich ist,
als doppelstrangspezifischer Farbstoff eingesetzt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Zeit, Temperatur und Fluoreszenz alle 200 ms erfasst. Diese
Daten offenbaren während
des schnellen Thermocyclings genaue Details über Produktdenaturierung, -reannealing
und -extension, die mit den früher
zur Verfügung
stehenden Vorrichtungen und Verfahren nicht verfügbar waren. Zudem werden, wie
weiter unten ausführlicher
diskutiert ist, die mit einer im Stand der Technik gut bekannten
5'-Exonuclease-Quenchsonde
erhaltenen Ergebnisse mit den Ergebnissen verglichen, die durch
doppelstrangspezifische Fluoreszenz erhalten wurden. Daneben wird,
wie weiter unten ausführlicher
erläutert
ist, die Verwendung eines neuartigen Fluoreszenzschemas auf der
Grundlage benachbarter Hybridisierungssonden über Resonanzenergietransfer
von Fluorescein zu einem bekannten Cyaninfarbstoff Cy5TM,
offenbart. Mujumdar, R.B., L.A. Ernst, S.R. Mujumdar und A.S. Waggoner,
1989, „Cyanine
dye labelling reagents containing isothiocyanate groups", Cytometry 10:11–19.
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Wie
der Fachmann erkennt, stellt die „Once-per-cycle"-Überwachung mehrerer eine DNA-Amplifikation durchlaufender
Proben ein leistungsfähiges
quantitatives Werkzeug dar. Mit dieser Offenbarung kann durch kontinuierliche Überwachung
während
eines Zyklus selbstverständlich
die Art der Sondenfluoreszenz bestimmt werden und ein Einblick in
die Mechanismen der DNA-Amplifikation vermittelt werden, der im
Stand der Technik früher
nicht zur Verfügung
stand.
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Obwohl
sie kein Teil der vorliegenden Erfindung ist, zeigt 11 eine
schematische Abbildung eines bevorzugten schnellen Thermocyclers
mit Fluoreszenznachweis, allgemein mit 300 bezeichnet.
Eine Heißluftgebläsequelle 302 ist
vorzugsweise eine kommerziell erhältliche Vorrichtung mit einer
1600 W-Heizwendel
und einem Ventilator. Eine Kaltluftgebläsequelle 304 ist vorzugsweise
ein Spaltpolgebläse
mit 2200 Umdrehungen/min, das im Stand der Technik von Dayton, Niles,
Illinois, Modellnummer 4C006B, erhältlich ist. Es ist vorteilhaft,
dass die Kaltluftgebläsequelle 304 Luft
mit Raumtemperatur bereitstellt, es liegt aber auch im Umfang der
vorliegenden Erfindung, Vorrichtungen einzusetzen, die Fluide mit
Temperaturen zur Verfügung
stellen, die kleiner als die Temperatur der umgebenden Luft sind.
Im Ausführungsbeispiel
der 11 werden geriffelte schwarze Nylonröhrchen 306 und 308 mit
einem Durchmesser von 2,5 cm dazu verwendet, die Heißluftgebläsequelle 302 bzw.
die Kaltluftgebläsequelle 304 mit
der Probenkammer 310 zu verbinden. Ein Lüftung 312 und ein
Abluftgebläse 314 treiben
Luft aus der Probenkammer 310 heraus. Das Innere der Probenkammer 310 wird vor
Außenlicht
geschützt.
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Die
Temperatur der Proben in der Probenkammer 310 wird mit
einem röhrenförmigen,
metallummantelten Thermoelement 316, das von Idaho Technology,
Idaho Falls, Idaho, Modellnummer 1844, erhältlich ist, überwacht,
das an das thermische Ansprechverhalten der in den Kapillarröhrchen angeordneten
Proben angepasst wurde. Die Temperaturhomogenität in der Probenkammer 310 wird
mit einem zentral angeordneten Probenkammerventilator 318 erreicht.
Der Probenkammerventilator umfasst vorzugsweise einen 1,7 × 11 cm großen Ventilatorflügel, der
von Idaho Technology, Modellnummer 1862, erhältlich ist, und einen Motor,
der ebenso bei Idaho Technology, Modellnummer 1861, erhältlich ist,
mit welchen in der Probenkammer 310 Luftgeschwindigkeiten
von wenigstens 800 bis 1000 m/min erzeugt werden.
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In
der Probenkammer 310 sind mehrere Proben, die in Kapillarröhrchen angeordnet
sind und von denen einige unter 320 dargestellt sind, senkrecht
in einem Rotationskarussell 322 angeordnet. Das Karussell 322 hat
vorzugsweise einen Durchmesser von 14 cm und rotiert mit 400 Schritt
pro Umdrehung, angetrieben von einem Schrittmotor 324,
der mit einem Mikroschrittantriebsmodul 326 gesteuert wird.
Der Schrittmotor 324 ist vorzugsweise einer, der von New
England Affiliated Technologies, Lawrence, Massachusetts, unter
der Modellnummer 2198364 erhältlich
ist, und das Mikroschrittantriebsmodul 326 ist vorzugsweise
eines, das ebenfalls von New England Affiliated Technologies, Lawrence,
Massachusetts, unter der Modellnummer MDM7 „microstepping drive module" erhältlich ist
und das 12.800 Schritte pro Karussellumdrehung vorsieht.
-
Weiterhin
auf die 11 bezogen wird eine Quelle
zur Anregung der Fluoreszenz 328 bereitgestellt. Der Weg
der Anregung wird nun im Folgenden beschrieben. Die Quelle zur Anregung
der Fluoreszenz 328 ist vorzugsweise eine 75 W-Xenon-Lichtbogenquelle,
die mit einem elliptischen Reflektor fokussiert wird, wobei die
Xenon-Lichtbogenquelle vorzugsweise von Photon Technology International,
South Brunswick, New Jersey, unter der Modellnummer A 1010 mit einem
elliptischen Reflektor mit f/2,5 erhältlich ist. Alternativ dazu kann
eine lichtemittierende Diode verwendet werden. Das Licht, das von
der Quelle zur Anregung der Fluoreszenz 328 ausgesendet
wird, wird auf etwa 2 mm fokussiert, wobei eine justierbare Iris 334,
beispielsweise eine, die im Stand der Technik von Rolyn (Covina,
Kalifornien) mit der Modellnummer 75.0125 erhältlich ist, verwendet wird.
Das von der Quelle zur Anregung der Fluoreszenz 328 ausgesandte
Licht fällt
auf einen kalten Spiegel 330, der vorzugsweise bei Rolyn
unter der Modellnummer 60.4400 erhältlich ist, und führt dann
durch wärmeabsorbierendes
Glas 332, das vorzugsweise auch eines ist, das bei Rolyn
unter der Modellnummer 65.3130 erhältlich ist. Danach erfolgt
Kollimation durch eine plankonvexe Linse 336, die vorzugsweise
bei Rolyn unter der Modellnummer 10.0260 erhältlich ist, einen 450–490 nm
Bandpass-Interferenzfilter 338, der vorzugsweise bei Omega
Optical, Brattleboro, Vermont unter der Modellnummer. 470RDF40 erhältlich ist,
eine fokussierende plankonvexe Linse 340, die vorzugsweise
bei Rolyn unter der Modellnummer. 10.0260 erhältlich ist, und ein 1 mm Siliziumdioxidfenster 342,
das vorzugsweise von Omega erhältlich
ist, um Kondensation auf den soeben beschriebenen optischen Komponenten
während
des Thermocyclings zu verhindern. Mit Hilfe des beschriebenen Wegs
der Anregung wird ein 5–7
mm großer
Bereich eines Kapillarprobenröhrchen 320A beleuchtet.
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Unter
weiterer Bezugnahme auf die 11 wird
als nächstes
der Sammelweg zur Sammlung der aus der Probe 320A emittierten
Fluoreszenz beschrieben. Die Optik des Sammelwegs umfasst ein 1
mm dickes Siliziumdioxidfenster 344, das auch dazu eingebaut
wurde, Kondensation auf anderen optischen Komponenten zu verhindern.
Zwei einander gegenüberliegende
asphärische
Linsen 346A und B, die vorzugsweise bei Rolyn unter der
Modellnummer 17.1175 erhältlich
sind, dienen dazu, die emittierte Fluoreszenz auf einen 2 × 10 mm
großen
Spalt 348, der durch Schneiden eines ausgestellten Röntgenstrahlfilms,
der als räumlicher
Filter wirkt, hergestellt werden kann, zu fokussieren. Nach dem
räumlichen
Filter 348 wird die emittierte Fluoreszenz auf eine elektronische
35 mm Blende 350 gelenkt, die über eine elektronische Blendensteuervorrichtung 352 betätigt wird.
Die elektronische 35 mm Blende ist vorzugsweise eine Uniblitz-Blende
mit der Modellnummer VS35, und die elektronische Blendensteuervorrichtung 352 ist
vorzugsweise ein Treiber mit der Modellnummer D122, die beide von
Vincent Associates, Rochester, New York, erhältlich sind. Daneben wird auch
eine asphärische
Sammellinse 354, die vorzugsweise von Rolyn unter der Modellnummer
17.1175 erhältlich
ist, zur Verfügung
gestellt.
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Ein
Filter 356 ist auch dann umfasst, wenn der Nachweis von
SYBR® Green
I-Emissionen erwünscht ist.
Der Filter 356 ist ein 520–580 nm Bandpassfilter, der
bei Omega unter der Modellnummer 550RDF60 erhältlich ist und vorzugsweise
für Einfarbmessungen
eingesetzt wird. Zum Nachweis anderer Emissionen kann beispielsweise
eine Kombination aus Zweifarbenfilter 358 und Wellenlängenfiltern 358A und 358B in
einem Filterblock verwendet werden. Zur Auftrennung der Fluorescein-
und Rhodamin-Emissionen wird ein Zweifarbenfilter 358 verwendet,
der für
den Nachweis von Fluorescein vorzugsweise aus einem 560 nm Langpass-Zweifarbenfilter,
der vorzugsweise von Omega unter der Modellnummer 560 DRLP erhältlich ist,
und einem 520–550
nm Bandpassfilter (358A), der vorzugsweise von Omega unter
der Modellnummer 535DF30 erhältlich
ist, für
den Nachweis von Rhodamin aus einem 580–620 nm Bandpassfilter (538B),
der vorzugsweise von Omega unter der Modellnummer 600DF40 erhältlich ist,
besteht. Für
die Auftrennung von Fluorescein- und Cy5TM-Emissionen
ist der Zweifarbenfilter 358 vorzugsweise ein 590 nm Zweifarbenfilter,
der von Omega unter der Modellnummer 590 DRLP erhältlich ist,
und die Filter 358A und B bestehen für den Nachweis von Fluorescein
vorzugsweise aus einem 520–550
nm Bandpassfilter (358A), der von Omega unter der Modellnummer 535DF30
erhältlich
ist, und für
den Nachweis von Cy5 aus einem 660–680 nm Bandpassfilter (358B),
der von Omega unter der Modellnummer 670DF20 erhältlich ist.
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Unter
weiterer Bezugnahme auf die 11 wird
die Fluoreszenz, nachdem sie den Filter 358 passiert hat,
durch zwei plankonvexe Linsen 360A und 360B, die
vorzugsweise bei Edmund, Barrington, New Jersey, unter der Modellnummer
32970 erhältlich
sind, auf zwei Photomultiplierröhren 362A und 362B fokussiert.
Die Photomultiplierröhren
(PMT) 362A und 362B werden vorzugsweise von Hamamatsu,
Middlesex, New Jersey, unter der Modellnummer R928 erhalten und
sind jeweils in einem Gehäuse
untergebracht, das vorzugsweise bei Photon Technology International
unter der Modellnummer 714 mit Analogerfassung erhältlich ist.
Ein Steuermodul der PMT- und Datenerfassung 364 ist vorzugsweise
ebenso vorgesehen. Manuelle PMT-Blenden 366A und 366B,
die im Stand der Technik bekannt sind, sind ebenfalls vorgesehen.
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Die
oben beschriebenen optischen Komponenten haben vorzugsweise einen
Durchmesser von 5 cm und sind an einer 5 cm großen, universellen Linsenbefestigung
angebracht, wobei diese beispielsweise eine ist, die bei Rolyn unter
der Modellnummer 90.0190 erhältlich
ist. Wie der Fachmann weiß,
wurden viele der erforderlichen Strukturkomponenten aus schwarzem
DelrinTM hergestellt.
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Bei
Verwendung der in 11 dargestellten Vorrichtung
wurde die DNA-Amplifikation in 50 mM Tris, pH 8,3 (25 °C), 3 mM
MgCl2, 500 μg/ml Rinderserumalbumin, 0,5 μM von jedem
Primer, 0,5 mM von jedem Desoxynukleotidtriphosphat und 0,2 U Taq-Polymerase
pro 5 μl
Probe durchgeführt,
soweit es nicht anders in den folgenden Beispielen angegeben ist.
Humane genomische DNA (durch 1 minütiges Kochen denaturiert) oder
ein gereinigtes Amplifikationsprodukt wurde als DNA-Templat verwendet.
Das gereinigte Amplifikationsprodukt wurde über Extraktion mit Phenol/Chloroform
und Ethanolfällung,
siehe Wallace, D.M., 1987, „Large- and
small-scale phenol extraction and precipitation of nucleic acids", Seite 33–48 bei
S. L. Berger und A. R. Kimmel (Hrsg.), Guide to Molecular Cloning
Techniques (Methods in Enzymology, Vol. 152), Academic Press, Orlando,
erhalten, worauf die Primer durch wiederholtes Waschen durch einen
Centricon 30-Mikrokonzentrator
(erhältlich
bei Amicon, Danvers, Massachusetts) entfernt wurden. Die Templatkonzentrationen
wurden durch Absorption bei 260 nm bestimmt. Die Verhältnisse
von A260/A290 der
Template waren größer als
1,7.
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Primer
wurden mit der im Stand der Technik bekannten Standardphosphoramiditchemie,
nämlich
mit Hilfe des Pharmacia Biotech Gene Assembler Plus (Piscataway,
New Jersey), synthetisiert. Das 180-Basenpaar-Fragment des Hepatitis B-Oberflächenantigengens
wurde mit den Primern
5'-CGTGGTGGACTTCTCTCAAT-3' (SEQ ID NO: 1) und
5'-AGAAGATGAGGCATAGCAGC-3' (SEQ ID NO: 2)
(Genbanksequenz
HVHEPB) amplifiziert. Der SYBR® Green I-Farbstoff wurde
von Molecular Probes (Eugene, Oregon) erhalten. Die β-Actin-Primer
und die doppelt markierte Fluorescein/Rhodamin-Sonde wurden von
Perkin Elmer (Foster City, Kalifornien) (Nr. N808-0230) erhalten.
Die humanen β-Globin-Primer
RS42/KM29 (536 Basenpaare) und PC03/PC04 (110 Basenpaare) sind bei
Wittwer, C.T., G. C. Fillmore und D. R. Hillyard, "Automated polymerase
chain reaction in capillary tubes with hot air", Nucl. Acids. Res. 17: 4353–4357 beschrieben.
Die einfach markierten Sonden
5'-CAAACAGACACCATGGTGCACCTGACTCCTGAGGA-Fluorescein-3'
(SEQ ID NO:
3) und
5'-Cy5-AAGTCTGCCGTTACTGCCCTGTGGGGCAAG-Phosphat-3'
(SEQ ID NO:
4)
wurden mit einem Fluorescein-Phosphoramidit (erhältlich von
Glen Research, Sterling, Virginia, Nr. 10-1963), einem Cy5TM-Phosphoramidit (erhältlich von Pharmacia Nr. 27-1801-02)
und einem chemischen Phosphorylierungsreagenz (erhältlich von
Glen Research, Nr. 10-1900) synthetisiert. Diese benachbarten Sonden
hybridisieren intern an das PC03/PC04 β-Globin-Primerpaar auf dem gleichen
DNA-Strang und sind durch ein Basenpaar voneinander getrennt. Sonden
wurden mit C-18 Reversed-Phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
gereinigt und ihre Homogenität
wurde durch Polyacrylamidelektrophorese und Extinktion (A260 und Extinktionsmaximum des Fluorophors)
geprüft.
Die Hybridisierungssonden (β-Actin
und β-Globin)
wurden jeweils mit 0,2 mM eingesetzt.
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In
den entsprechenden hier beschriebenen Beispielen wurden Kapillarprobenröhrchen 230 mit
Amplifikationsproben von 5 μl
beladen. Die Kapillarprobenröhrchen
sind vorzugsweise solche, die von Idaho Technology unter der Modellnummer
1705 erhältlich
sind und Abmessungen von 1,02 mm Außendurchmesser und 0,56 mm
Innendurchmesser aufweisen. Nachdem die Kapillarprobenröhrchen beladen
wurden, werden sie mit einer Butanflamme verschweißt. Die
Oberfläche
des Kapillarprobenröhrchens
wurde mit optisch reinem Methanol gereinigt, bevor sie in das Karussell 322 des
schnellen Thermocyclers mit Fluoreszenznachweis 300 gestellt
wurden.
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Die
Steuerung der in 11 dargestellten Komponenten
wurde mit Hilfe einer graphischen Programmiersprache, die als LabView
bekannt ist (erhältlich
von National Instruments, Austin, Texas) und einer 12 bit Multifunktions-Eingangs/Ausgangskarte
(erhältlich
von National Instruments unter der Bezeichnung AT-MIO-E2) in einem
PC-kompatiblen Computer 366 mit einem Intel® 80486
Mikroprozessor mit einer Taktfrequenz von 120 MHz erreicht. Analogausgangskanäle der Eingangs-/Ausgangskarte
wurden zur Steuerung der Empfindlichkeit, d.h. der PMT-Spannung,
jeder Photomultiplierröhre 362A und
B verwendet. Die Analogeingangskanäle auf der Eingangs-/Ausgangskarte
empfangen die Signale von der jeweiligen Photomultiplierröhre 362A und
B. Der PC-kompatible Computer steuert Position, Geschwindigkeit
und Bewegungsrichtung des Karussells über die Eingangs-/Ausgangskarte.
Wenn verschiedene Kapillarprobenröhrchen eingeladen werden, ist
es von Vorteil, dass das Karussell 322 jedes Kapillarprobenröhrchen 320 schnell
nacheinander an die Position der 100 ms dauernden Aufnahme bringt.
Für kontinuierliches Überwachen
eines einzelnen Kapillarröhrchens 320A werden
die Daten gemittelt und alle 200 ms erfasst. Zeit, Temperatur und
2 Fluoreszenzkanäle werden
kontinuierlich als Abbildungen von Fluoreszenz gegen Zykluszahl
und Fluoreszenz gegen Temperatur dargestellt. Das Karussell 322 sollte
dort angeordnet werden, wo maximale Fluoreszenz und Signale aufgenommen
werden. Wenn ein einzelnes Kapillarprobenröhrchen 320A analysiert
wurde, wurden die Signale alle 200 ms mit einer integrierenden Zeitkonstante
aufgenommen, die an den Photomultiplierröhrchen 364 auf 50 ms
gesetzt wurde. Wenn mehrere Photomultiplierröhrchen 366A und B
verwendet wurden, wurde die Zeitkonstante auf 0,5 ms gesetzt und
das Karussell drehte sich einmal, um die genaue Position zu bestimmen,
an welcher jedes Kapillarprobenröhrchen 320 in
jedem Kanal maximale Fluoreszenz zeigte. Nach Positionierung des Kapillarprobenröhrchens 320A an
einer Position, an der maximale Fluoreszenz erhalten wurde, wurde
die Empfindlichkeit jedes PMT 362A und B angepasst und
das Karussell drehte sich erneut, um alle Kapillarprobenröhrchen 320 zu
zählen
und ihre Position zu bestimmen. Signale wurden einmal pro Amplifikationszyklus während der
Extension erhalten, wobei die Kapillarprobenröhrchen 320 nacheinander
für 100
ms in die Überwachungsposition
auf dem Karussell 322 gebracht wurden. Für die Steuerung
der Temperatur wurde die Programmierung eines kommerziell erhältlichen,
schnellen Thermocyclers, der von Idaho Technology unter der Bezeichnung
RapidcyclerTM erhältlich ist und bei dem ein
Fremdcompilierer, der von Systronics, Salt Lake City, Utah unter
der Bezeichnung BCI51 erhältlich
ist, und ein Dallas-Entwicklungssystem (ebenfalls bei Systronics unter
der Bezeichnung DPB2 erhältlich)
eingesetzt werden, modifiziert.
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In
der Praxis ermöglicht
das thermische Ansprechverhalten des schnellen Thermocyclers mit
Fluoreszenznachweis (300) Zyklen in 20–30 Sekunden (30 Zyklen in
10–15
min), wie in der Abbildung von Temperatur über Zeit in 11A dargestellt ist. Wenn ein doppelstrangspezifischer
Fluoreszenzfarbstoff während
der Amplifikation vorhanden ist, nimmt die Fluoreszenz im Allgemeinen
zu, je mehr doppelsträngiges
Produkt hergestellt wird, siehe Higuchi, R., G. Dollinger, P. S.
Walsh und R. Griffith, 1992, "Simultaneous
amplification and detection of specific DNA sequences", Bio/Technology
10: 413–417.
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Fluoreszenz
hängt auch
von der Temperatur ab, ein während
des Thermocyclings auftretender ungünstiger Effekt, der sich gewöhnlich dadurch
umgehen lässt,
dass man Fluoreszenz einmal pro Zyklus bei einer konstanten Extensionstemperatur
betrachtet. Wenn Temperatur, Zeit und Fluoreszenz alle 200 ms während einer
schnellen zyklischen Amplifikation erfasst werden, lässt sich
im Raum eine dreidimensionale Spirale verfolgen, wie sie in 12 dargestellt
ist. Die in 12 dargestellte 3D-Kurve wird
in 12 auch in Form von Plots von Temperatur gegen
Zeit, Fluoreszenz gegen Zeit und Fluoreszenz gegen Temperatur projiziert. Die
Temperatur-Zeit-Projektion in 12 wiederholt
jeden Zyklus und liefert im Wesentlichen die gleichen Informationen
wie 11A. Da sich die Fluoreszenz
invers zur Temperatur ändert,
ist die in 12B gezeigte Fluoreszenz-Zeit-Projektion
in frühen
Zyklen ein skaliertes Spiegelbild des Plots von Temperatur gegen
Zeit. Wenn Produkt akkumuliert, nimmt die Fluoreszenz bei allen
Temperaturen mit der Menge an doppelsträngigem Produkt zu. Bei Denaturierungstemperaturen
fällt die
Fluoreszenz jedoch auf die Grundlinie ab, da nur einzelsträngige DNA
vorhanden ist.
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Bei
der in 12 gezeigten Projektion von
Fluoreszenz gegen Temperatur von Doppelstrang-Farbstoffen wurde die Zeitachse entfernt
und es wird die Temperaturabhängigkeit
des Strangzustands bei der DNA-Amplifikation wiedergegeben. Die
in 12 gezeigte Projektion von Fluoreszenz gegen Temperatur stammt
von einem 180 Basenpaare langen Fragment aus Hepatitis B-Virus-DNA.
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Die
in 13 gezeigte Projektion von Fluoreszenz gegen Temperatur
ist für
ein 536 Basenpaare langes Fragment von humaner β-Globin-DNA. Die in 13 dargestellten
frühen
Zyklen scheinen identisch zu sein, wobei ein nichtlinearer Anstieg
der Fluoreszenz bei niedrigeren Temperaturen zu sehen ist. Wenn
die Amplifikation weiter fortschreitet, erscheinen spätere Zyklen
als ansteigende Schleifen zwischen Annealing- und Denaturierungstemperaturen,
wobei diese eine deutliche Hysterese zeigen. Das zeigt, dass die
beobachtete Fluoreszenz beim Aufheizen größer ist als beim Abkühlen. Wenn
die Probe aufgeheizt wird, ist die Fluoreszenz so lange hoch, bis
Denaturierung eintritt (als scharfer Abfall der Fluoreszenz zu sehen).
Wenn die Probe von der Denaturierungs- auf die Annealingtemperatur
abgekühlt
wird, nimmt das vom Doppelstrang-Signal schnell zu. Die Fluoreszenz
nimmt während
der Extension kontinuierlich zu, während die Temperatur konstant
gehalten wird.
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Wenn
mehrere Proben einmal pro Zyklus mit SYBR® Green
I überwacht
werden, kann ein Konzentrationsbereich von 107-108 anfänglichen
Templaten unterschieden werden, wie in 14 gezeigt
ist. Wenn die Daten auf die Prozentzahl maximaler Fluoreszenz jedes
Kapillarprobenröhrchens 320 normiert
werden, sind einhundert anfängliche
Kopien deutlich von zehn Kopien zu unterscheiden. Der Unterschied
zwischen einer und zehn Kopien ist jedoch nur marginal und zwischen
null und einer durchschnittlichen Kopie pro Kapillarprobenröhrchen 320 lässt sich
kein Unterschied beobachten.
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Im
Gegensatz dazu zeigen sequenzspezifische Sonden einen ähnlich dynamischen
Bereich, scheinen aber, wie der Plot in 15 zeigt,
sogar eine einzelne anfängliche
Templatkopie von negativen Kontrollen zu unterscheiden. Signalerzeugung
mit 5'-Exonucleasesonden
hängt nicht
nur von der DNA-Synthese ab, sondern erfordert auch eine Hybridisierung
und Hydrolyse zwischen den Fluorophoren der doppelt markierten Sonde.
Diese Hydrolyse vermindert das Quenchen und das Fluoreszenzverhältnis von
Fluorescein zu Rhodamin nimmt zu. Während sich die Fluoreszenz
von Doppelstrang-Farbstoffen bei weiterem Cycling einpendelt, nimmt
das Signal der Exonucleasesonden mit jedem Zyklus weiter zu. Auch
wenn letztlich kein Produkt synthetisiert wird, erfolgt weiter Hybridisierung
und Hydrolyse der Sonden. Wenn die Anzahl an Templatkopien unter
103 absinkt, nimmt die Signalintensität ab, niedrige
Kopienzahlen können
jedoch immer noch quantifiziert werden, da das Signal der negativen
Kontrolle stabil bleibt.
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Fluoreszenz-Temperatur-Plots
von 5'-Exonucleasesonden
bestätigen,
dass die Sondenhydrolyse der Mechanismus zur Signalerzeugung ist.
In 16 ist ein Fluoreszenz-Temperatur-Plot
eines 2-Temperaturen-Cyclings
mit der β-Actin-Exonucleasesonde
gezeigt. Bei jedem Zyklus variiert das Fluoreszenzverhältnis linear
mit der Temperatur und es tritt, wenn überhaupt, nur geringe Hysterese
auf. Das Signal nimmt in jedem Zyklus während der Annealing-/Extensionsphase
zu, wo angenommen wird, dass die Sonde hydrolysiert wird. Auch wenn
die Fluoreszenz sowohl von Fluorescein als auch von Rhodamin bei
ansteigender Temperatur abnimmt (Daten nicht gezeigt), ist die Geschwindigkeit
der Änderung
bei Rhodamin größer, was
bei ansteigender Temperatur zu einem ansteigenden Verhältnis führt. Bei
der 5'-Exonucleasesonde
lassen sich keine temperaturabhängigen
Hybridisierungseffekte erkennen. 16A zeigt
einen Plot von Fluoreszenzverhältnis
gegen Zykluszahl für
verschiedene anfängliche
Templatkopienzahlen entsprechend der Legende von 18.
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Wenn
das Fluoreszenzsignal nur von der Hybridisierung abhängt, zeigen
Plots von Fluoreszenzverhältnis
gegen Temperatur im Gegensatz dazu bei einem 2-Temperaturen-Cycling
ein unterschiedliches Verhalten mit apparenter Hysterese, wie in 17 dargestellt
ist. Zwei benachbarte Hybridisierungssonden sind vorhanden, eine
Sonde stromaufwärts,
die mit Fluorescein 3'-markiert
ist und eine Sonde stromabwärts,
die mit Cy5TM 5'-markiert ist. Die Sonden sind durch
eine Lücke
von 1 Basenpaar getrennt. Bei der Annealing-/Extensionsphase hybridisieren
die Sonden an akkumulierendes Produkt und das Fluoreszenzverhältnis von
Cy5TM zu Fluorescein nimmt zu. Beim Aufheizen
auf Produktdenaturierungstemperaturen scheinen die Sonden zwischen
65 °C und
75 °C zu
dissoziieren, wodurch das Fluoreszenzverhältnis auf das Niveau des Backgrounds zurückfällt. Die Änderung
des Fluoreszenzverhältnisses
während
der Hybridisierung ist größtenteils
auf eine Zunahme der Cy5TM-Fluoreszenz durch
Resonanzenergietransfer zurückzuführen.
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Aus
der obigen Diskussion ergibt sich, dass Fluoreszenzüberwachung
während
einer DNA-Amplifikation
eine außergewöhnlich leistungsstarke
analytische Methode darstellt. Mit der produktiven und kosteneffizienten
Vorrichtung zur Echtzeitüberwachung
lassen sich sequenzspezifischer Nachweis und Quantifizierung in fünf bis zwanzig
Minuten erreichen, abhängig
von der Zahl anfänglicher
Templatkopien. Doppelstrangspezifische Farbstoffe wie Ethidiumbromid
oder SYBR® Green
I können
als generische Indikatoren für
eine Amplifikation verwendet werden. Der Farbstoff SYBR® Green
I wird bei vielen Anwendungen Ethidiumbromid vorgezogen, da das
Maximum seiner Anregung nahe dem von Fluorescein liegt und er oft
ein stärkeres
Signal mit DNA liefert als es bei der Anregung von Ethidiumbromid
sichtbar ist. Doppelstrangspezifische Farbstoffe sind von der den
Amplifikationsprimern inhärenten
Spezifität
abhängig.
Wie der Fachmann weiß,
kann eine unspezifische Amplifikation bei hohen Zykluszahlen die
Nachweisempfindlichkeit auf etwa einhundert anfängliche Templatkopien limitieren
(siehe 14), wogegen die vorliegende
Erfindung zu weiteren Verbesserungen bei der Amplifikationsspezifität führen kann,
was dieses Leistungsvermögen
weiter verbessern könnte.
-
Wenn
Nachweis und Quantifizierung einer geringen Kopienzahl erforderlich
sind, lässt
sich durch Fluoreszenzsonden für
zusätzliche
Spezifität
sorgen, die zur Signalerzeugung hybridisieren müssen. Spaltung einer doppelt
markierten Exonucleasesonde ist eine Methode (siehe Lee, L.G., C.R.
Connell und W. Bloch, 1993, „Allelic
discrimination by nick-translation PCR with fluorogenic probes", Nucl. Acids Res.
21:3761–3766
und Livak, K.J., S.J.A. Flood, J. Marmaro, W. Giusti und K. Deetz,
1995, „Oligonucleotides
with fluorescent dyes at opposite ends provide a quenched probe
system useful for detecting PCR product and nucleic acid hybridization", PCR Meth. Appl.
4:357–362),
die in der Lage zu sein scheint, eine einzige Templatkopie von einer
negativen Kontrolle zu unterscheiden (siehe 15).
Obwohl das finale Fluoreszenzsignal abnimmt, wenn niedrige Kopienzahlen
amplifiziert werden (vermutlich aufgrund der verminderten Amplifikationseffizienz),
scheint eine Quantifizierung zwischen null und hundert Kopien möglich. Das
von Exonucleasesonden erzeugte Signal ist kumulativ und steht nur
in indirekter Beziehung zur Produktkonzentration. Daher nimmt das
Fluoreszenzsignal sogar dann weiter zu, wenn die Produktmenge ein
Plateau erreicht hat. Für
eine absolute Quantifizierung wären
geeignete Standards zur Kontrolle der Amplifikations- und Spaltungseffizienz
erforderlich.
-
Die
Konstruktion, Synthese und Reinigung der 5'-Exonucleasesonden erfordert Sorgfalt.
Hybridisierung ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung
für durch
Exonuclease erzeugte Signale; nicht alle Sonden werden effizient
gespalten. Siehe Lee, L.G., C.R. Connell und W. Bloch, 1993, „Allelic
discrimination by nick-translation PCR with fluorogenic probes", Nucl. Acids Res.
21:3761–3766
und Livak, K.J., S.J.A. Flood, J. Marmaro, W. Giusti und K. Deetz,
1995, „Oligonucleotides
with fluorescent dyes at opposite ends provide a quenched probe
system useful for detecting PCR product and nucleic acid hybridization", PCR Meth. Appl.
4:357–362,
auf die hier beide vollinhaltlich Bezug genommen wird. Synthese
doppelt markierter Sonden umfasst manuelle Zugabe des Rhodaminmarkers, üblicherweise
mit anschließender
Reversed-Phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie.
-
Anstatt
von der Hydrolyse einer doppelt markierten Sonde abhängig zu
sein, kann Hybridisierung direkt durch Resonanzenergietransfer nachgewiesen
werden, wie bei Morrison ausgeführt
wird. Siehe Monison, L.E., 1992, „Detection of energy transfer
and fluorescence quenching",
S. 311–352,
in L.J. Kricka (Hrsg.), "Nonisotopic
DNA probe techniques",
Academic Press, San Diego. Wenn 2 benachbarte Sonden, die separat
voneinander mit Fluorescein und Cy5TM markiert
sind, verwendet werden, nimmt der Energietransfer auf Cy5TM mit der Akkumulierung des Produkts bei
jedem Amplifikationszyklus zu (17). Im
Gegensatz zu Exonucleasesonden ist die Sondensynthese relativ einfach,
da sowohl für
Fluorescein als auch für
Cy5TM Amidite zum direkten Einbau bei der
automatischen Synthese verfügbar
sind. Im Stand der Technik ist kein Resonanzenergietransferpaar
mit Fluorescein und Cy5TM bekannt. Obwohl
die spektrale Überlappung
gering ist, sind der molare Absorptionskoeffizient und die Absorptionswellenlängen von
Cy5TM im Vergleich mit Rhodamin hoch. Alle drei
Faktoren (Überlappung,
Absorptionsvermögen
und Wellenlänge)
tragen zum Überlappungsintegral
bei, das die Energietransferrare bestimmt. Cy5TM zeigt
ein auch eine geringe Extinktion bei den Anregungswellenlängen für Fluorescein,
wodurch eine direkte Anregung des Akzeptors verminder wird.
-
Eine
herkömmliche
Endpunktanalyse von DNA-Amplifikationen durch Gelelektrophorese
identifiziert die Produktgröße und schätzt die
Reinheit ab. Da eine Amplifikation jedoch zunächst stochastisch, dann exponentiell
und zuletzt stagnierend verläuft,
ist der Einsatz einer Endpunktanalyse zur Quantifizierung eingeschränkt. Das
mit der vorliegenden Erfindung zur Verfügung stehende „Cycle-by-cycle"-Monitoring ermöglicht relativ
leichte Quantifizierung, und ein Fluoreszenz-Monitoring bei geschlossenem
Reaktionsgefäß hat, wie
der Fachmann erkennt, weitere Vorteile.
-
Im
Gegensatz zur Endpunkt- und „Cycle-by-cycle"-Analyse kann die
vorliegende Erfindung auch die Fluoreszenz bei jedem Temperaturzyklus
verfolgen. Wie oben diskutiert, kann kontinuierliche Fluoreszenzüberwachung
mit doppelstrangspezifischen Farbstoffen zur Steuerung von Thermocyclingparametern
verwendet werden. Die Amplifikation kann gestoppt werden, wenn eine
bestimmte Menge an Produkt synthetisiert wurde, wodurch man eine
unerwünschte Überamplifikation
alternativer Template verhindert. Die Extensionsphase eines jeden
Zyklus muss nur solange andauern, wie die Fluoreszenz zunimmt. Produktdenaturierung kann
in Echtzeit gewährleistet
werden, wobei die Temperatur solange erhöht wird, bis die Fluoreszenz
auf die Grundlinie abfällt.
Eine Beschränkung
der Zeit, in der das Produkt Denaturierungstemperaturen ausgesetzt wird,
ist besonders bei der Amplifikation langer Produkte nützlich.
-
Weitere
Anwendungsmöglichkeiten
des kontinuierlichen Monitorings mit Fluoreszenzfarbstoffen liegen
im Umfang der vorliegenden Erfindung. Beispielsweise könnte die
Produktreinheit durch genaue Temperatursteuerung und doppelstrangspezifische
Farbstoffe über
Schmelzkurven berechnet werden. Mit schneller Temperatursteuerung
könnte
die absolute Produktkonzentration mittels Reannealingkinetik berechnet
werden. Die einzigen Anforderungen dafür sind Fluoreszenzvermögen, die
Fähigkeit
zu schnellen Temperaturwechseln und strenge Temperaturhomogenität innerhalb
der Proben. Das hohe Oberfläche-Volumen-Verhältnis der
Kapillarprobenröhrchen,
zusammen mit der Einfachheit, Luft zu mischen, ermöglicht eine
exakte Steuerung der Probentemperatur mit einer Geschwindigkeit,
die mit anderen Anordnungen nicht möglich ist. Beispielsweise zeigen
Plots von Probentemperatur gegen Zeit in Kapillarröhrchen scharf
verlaufende Spitzen bei Denaturierungs- und Annealingtemperatur,
während
in den im Stand der Technik verwendeten konischen Plastikröhrchen für die gesamte
Probe mehrere Sekunden erforderlich sind, um einen Gleichgewichtszustand
zu erreichen. Obwohl auf geätzten
Silikon- oder Glasplättchen
hohe Oberfläche-Volumen-Verhältnisse
möglich
sind, müssen
die beschriebenen Zykluszeiten noch diejenigen erreichen, die bei
der vorliegenden Erfindung mit Kapillarprobenröhrchen erreicht werden, und
es ist schwierig, über
die große
der Probe ausgesetzten Plättchenoberfläche Temperaturhomogenität zu erreichen.
-
Mit
der vorliegenden Erfindung lassen sich viele Aspekte der DNA-Amplifikation
erkennen, die vorher wenig verstanden wurden. Beispielsweise läuft die
Produktdenaturierung in weniger als einer Sekunde ab, wogegen der
Stand der Technik noch zehn Sekunden bis eine Minute zur Denaturierung
fordert. Beobachtung des Aufschmelzens von Produkt durch Echtzeit-Fluoreszenz-Monitoring
mit doppelstrangspezifischen Farbstoffen gemäß der vorliegenden Erfindung
(siehe 12 und 13) zeigt,
dass kürzere
Denaturierungszeiten effektiv sind. Ein weiteres Beispiel ist, dass
viele Ursachen für
den bekannten „Plateau-Effekt" vorgeschlagen wurden,
aber wenig Daten verfügbar
waren, um zwischen alternativen Möglichkeiten unterscheiden zu können. Wie
in 13 gezeigt, verläuft das Produktreannealing
sehr schnell. Tatsächlich
durchläuft
während späterer Amplifikationszyklen
der Hauptanteil der Produkte in jedem Zyklus während des Abkühlens ein
Reannealing, bevor die Annealingtemperatur der Primer erreicht wird.
Dies erfolgt bei den Abkühlungsgeschwindigkeiten
von 5–10 °C/s der vorliegenden
Erfindung. Bei einem Produktreannealing mit langsameren Thermocyclern
aus dem Stand der Technik ist dieser unerwünschte Effekt größer. Produktreannealing
scheint die hauptsächliche
und vielleicht einzige Ursache des „Plateau-Effekts" zu sein.
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Fluoreszenz-Monitoring
von Rapid-Cycle-PCR zur Quantifizierung durch „Cycle-by-cycle"-Monitoring
-
Im
Stand der Technik werden die PCR-Produkte gewöhnlich nach Vollendung der
Amplifikation analysiert. Für
genaue Ergebnisse erfordern solche Endpunktverfahren bei quantitativer
PCR eine gute Abschätzung
der anfänglichen
Templatkonzentration. Fluoreszenzüberwachung einer PCR-Probe
zur quantitativen PCR wurde mit Ethidiumbromid gezeigt. Die vorliegende
Erfindung bietet den Vorteil der Fluoreszenzüberwachung einer PCR-Probe
in wenigstens jedem Zyklus. Fluoreszenz wird gewöhnlich einmal pro Zyklus während einer
kombinierten Annealing-/Extensionsphase erfasst. Die Fluoeszenz
von Ethidiumbromid nimmt zu, wenn es in dsDNA interkaliert, und
sie stellt ein Maß für die Produktkonzentration
dar. „Once-per-cycle"-Monitoring der Produktmenge
mit dsDNA-Farbstoffen stellt einen wichtigen Vorteil der vorliegenden
Erfindung dar, der eine Analyse eines breiten dynamischen Bereichs
anfänglicher
Templatkonzentrationen ermöglicht.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt für Doppelstrang-DNA
spezifische Farbstoffe eingesetzt. SYBR® Green
I ist beispielsweise ein bevorzugter empfindlicher Farbstoff um
die Akkumulierung von PCR-Produkten zu verfolgen. In 18 ist
die Quantifizierung der anfänglichen
Templatkopienzahl über
einen hundertachtfachen Bereich möglich. In 18 sind
die Fluoreszenzkurven entsprechend den anfänglichen Templatkonzentrationen
horizontal verschoben. Wie aus dem Plot der 18 zu
sehen ist, ist die Empfindlichkeit bei niedrigen anfänglichen
Templatkonzentrationen begrenzt, da die Spezifität der Amplifikation nicht perfekt
ist. Wenn kein Templat vorhanden ist, werden möglicherweise unerwünschte Produkte
wie Primerdimere amplifiziert. Daher gibt es nur einen geringen
Unterschied zwischen 0, 1 und 10 durchschnittlichen anfänglichen
Templatkopien.
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Obwohl
eine Quantifizierung sehr niedriger Kopienzahlen mit dsDNA-Farbstoffen
bislang nicht erreicht wurde, können
solche Farbstoffe in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden,
weil sich u.a. aufgrund der einfachen Anwendbarkeit dieser Farbstoffe
Vorteile ergeben. Die dsDNA-Farbstoffe können bei beliebigen Amplifikationen
eingesetzt werden und wenn diese Farbstoffe verwendet werden, sind
keine maßgeschneidert fluoreszenzmarkierten
Oligonukleotide erforderlich. Quantifizierung sehr niedriger Kopienzahlen
mit dsDNA-Farbstoffen erfordert eine sehr gute Spezifität der Amplifikation
oder, wie durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt, Mittel
zur Unterscheidung des erwünschten
Produkts von unspezifischen Amplifikationen.
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Betreffend 18 wird
ein Plot von Fluoreszenz gegen Zykluszahl einer DNA-Amplifikation
gezeigt, welche mit dem dsDNA-Farbstoff SYBR® Green
I überwacht
wurde. Die Abbildung der 18 wurde
von einem 536 Basenpaare langen Fragment des humanen β-Globingens
erhalten, das in Gegenwart einer 1:10.000-Verdünnung
von SYBR® Green
I von 0 auf 109 durchschnittliche Templatkopien
amplifiziert wurde. Gereinigte Templat-DNA wurde über PCR-Amplifikation,
Extraktion mit Phenol/Chloroform, Ethanolfällung und Ultrafiltration (Centricon
30, erhältlich
von Amicon, Danvers, Massachusetts) erhalten und durch Absorption bei
260 nm quantifiziert. Jeder Temperaturzyklus dauerte 28 Sekunden
(95 °C Maximum,
61 °C Minimum,
15 Sekunden bei 72 °C,
durchschnittliche Geschwindigkeit zwischen den Temperaturen 5,2 °C/s). Alle
Proben wurden gleichzeitig amplifiziert und 100 Millisekunden zwischen
den Sekunden 5 und 10 der Extensionsphase verfolgt. Die Anzeige
wurde in jedem Zyklus für
alle Proben aktualisiert und es wurden fünfundvierzig Zyklen in 21 Minuten
durchgeführt.
Die Daten jedes Kapillarprobenröhrchens
wurden auf einen Prozentanteil der Differenz zwischen den minimalen
und maximalen Werten für
jedes Röhrchen
normiert (in 18 durch die y-Achse dargestellt).
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird auch ein sequenzspezifisches
Fluoreszenz-Monitoring bereitgestellt. Sequenzspezifischer Nachweis
von PCR-Produkten wird mit der vorliegenden Erfindung erreicht,
indem man zwei verschiedene Fluorophore mit Oligonukleotidsonden
kombiniert. Derzeit werden im Umfang der vorliegenden Erfindung
zwei verschiedene Anordnungen bevorzugt, die in den 19A–D
wiedergegeben sind. Beide Anordnungen benötigen einen Donor mit einem
Emissionsspektrum, welches mit dem Absorptionsspektrum eines Akzeptors überlappt.
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19A–D
stellen zwei verschiedene bevorzugte Anordnungen für sequenzspezifische
Fluoreszenzüberwachung
während
einer PCR dar. 19A zeigt einen Donor (D), der
anfänglich
von einem Akzeptor (A) gequencht wird, weil beide zusammen auf einer
einzigen Oligonukleotidsonde vorliegen. Nach Hydrolyse durch Aktivität von Polymerase-5'-Exonuclease werden
der Donor und der Akzeptor voneinander getrennt und die Fluoreszenz
des Donors nimmt zu (19B). In der in 19C gezeigten Anordnung liegt der Donor auf einer
Sonde und der Akzeptor auf einem der beiden Primer. Die Farbstoffe
auf der Sonde und dem Primer werden einander durch Hybridisierung
angenähert.
Dies resultiert in einem Resonanzenergietransfer auf den Akzeptor,
wodurch die Fluoreszenz des Akzeptors zunimmt (19D).
-
Wenn
der Donor und der Akzeptor auf dem gleichen Oligonukleotid synthetisiert
werden, quencht der Akzeptorfarbstoff aufgrund der Nähe zum Donor
dessen Fluoreszenz (19A). Während des Thermocyclings hybridisiert
ein Teil der Sonde an einzelsträngige
PCR-Produkte und kann mit Hilfe der Aktivität einer Polymerase-5'-Exonuclease hydrolysiert
werden. Da der Donor und der Akzeptor nicht mehr länger miteinander verbunden
sind, wird der Donor nicht mehr durch den Akzeptor gequencht und
somit nimmt die Fluoreszenz des Donors zu. Da das Fluoreszenzsignal
statt von der Hybridisierung von der Hydrolyse der Sonde abhängt, wird
diese Gruppe von Sonden hier als „Hydrolyse"-Sonden bezeichnet.
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Gemäß der in
den 19C&D gezeigten Anordnung ist ein unterschiedliches
Fluoreszenzschema möglich,
wenn der Donor und der Akzeptor auf verschiedenen Oligonukleotiden
angeordnet sind. In den 19C&D ist der Donor
am 3'-Ende einer
Sonde angeordnet und einer der Primer ist mit dem Akzeptor markiert.
Es tritt eine minimale Wechselwirkung zwischen den Farbstoffen auf,
da sie auf verschiedenen Oligonukleotiden vorliegen. Während des
Thermocyclings hybridisiert die Sonde in der Nähe des markierten Primers und
es kommt zu Resonanzenergietransfer. Da das Fluoreszenzsignal von
der Hybridisierung der Sonde abhängt,
wird diese Gruppe von Sonden hier als „Hybridisierungs"-Sonden bezeichnet.
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Ob
die Fluoreszenz des Donors lediglich gequencht wird oder sogar die
Fluoreszenz des Akzeptors erhöht,
hängt von
den spezifischen Fluorophoren und Lösemittelbedingungen ab. Mit
Hydrolysesonden wird während
einer PCR üblicherweise
ein Anstieg der Fluoreszenz des Donors beobachtet, wobei ein Anstieg
der Fluoreszenz des Akzeptors gewöhnlich mit Hybridisierungssonden
zu sehen ist.
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Weitere
Informationen und Daten zu Hydrolysesonden werden im Folgenden gegeben.
Im Gegensatz zu dsDNA-Farbstoffen können sequenzspezifische Sonden
sehr geringe anfängliche
Templatmengen quantifizieren, wie in 20 dargestellt
ist. Wie sich anhand der hier angegebenen Informationen erkennen
lässt, kann
eine einzelne Templatkopie von Templatabsenz unterschieden werden.
Die Effizienz einer Amplifikation nimmt ab, wenn die anfängliche
Kopienzahl unter 1.500 fällt.
Bezeichnenderweise nimmt das Fluoreszenzsignal sogar nach vielen
Zyklen kontinuierlich zu, da Hydrolyse kumulativ ist und keinen
strengen Bezug zur Produktkonzentration zeigt.
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Unter
weiterer Bezugnahme auf 20 wird
ein Plot von Fluoreszenzverhältnis
(Fluorescein/Rhodamin) gegen Zykluszahl einer DNA-Amplifikationen
dargestellt, welche mit einer doppelt markierten Hydrolysesonde
verfolgt wurde. Die dünnen
Linien zeigen den log-linearen Teil jeder Kurve an. Ein 280 Basenpaare
langes Fragment des humanen β-Actingens
wurde mit 0,15 bis 15.000 (durchschnittlichen) Kopien humaner genomischer
DNA in jedem Röhrchen
amplifiziert. Die eingesetzte Hydrolysesonde (mit 0,2 μM) ist von
Perkin Elmer, Foster City, Kalifornien, erhältlich. Jeder Temperaturzyklus
dauerte 26 Sekunden (94 °C
Maximum, 60 °C
für 15
Sekunden, durchschnittliche Geschwindigkeit zwischen den Temperaturen
6,2 °C/s).
Alle Proben wurden gleichzeitig amplifiziert und 100 Millisekunden
zwischen den Sekunden 5 und 10 der Annealing-/Extensionsphase verfolgt.
Das Display wurde bei allen Röhrchen
in jedem Zyklus aktualisiert und es wurden 45 Zyklen in unter 20
min durchgeführt.
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Im
Folgenden werden weitere Informationen und Daten zu Hybridisierungssonden
gegeben. Im Gegensatz zu Hydrolysesonden ist das Fluoreszenzsignal
der Hybridisierungssonden nicht kumulativ und entwickelt sich bei
jeder Annealingphase von Neuem. Die Fluoreszenz ist ein direktes
Maß für die Produktkonzentration,
da die Hybridisierung eine Reaktion pseudo-erster Ordnung ist (siehe
Young, B. und Anderson, M., (1985), „Quantitative analysis of
solution hybridization",
in Nucleic Acid Hybridization: A Practical Approach, Hames, B.,
Higgins, S. (Hrsg.), S. 47–71,
Washington D.C. IRL Press). Da die Sondenkonzentration viel größer ist
als die des Produkts, hängt
der Anteil des Produkts, der an die Sonde hybridisiert, nicht von
der Produktkonzentration ab.
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Die
Fluoreszenzsignale von SYBR® Green I, Hydrolysesonden
und Hybridisierungssonden werden in 21A–D direkt
miteinander verglichen. Alle Sonden weisen nahezu gleiche Empfindlichkeit
auf, wobei um den Zyklus 20 herum nachweisbare Fluoreszenz auftritt.
Bei verlängerter
Amplifikation steigt das Signal bei Hydrolysesonden kontinuierlich
an, bleibt bei SYBR® Green I gleich und fällt bei
Hybridisierungssonden leicht ab. Das abfallende Signal nach 35 Zyklen
mit Hybridisierungssonden kann durch Hydrolyse der Sonde durch Polymerase-Exonuclease-Aktivität hervorgerufen
werden. Obwohl die Änderung
im Fluoreszenzverhältnis
bei der Hydrolysesonde größer ist
als bei der der Hybridisierungssonde (21B und 21C), ist der der Variationskoeffizient der Fluoreszenz
bei Hydrolysesonden größer (21D). D.h., dass die Fluoreszenz, die von der
Hybridisierungssonde hervorgerufen wird, genauer ist als die von
einer Hydrolysesonde, obwohl die absoluten Signalhöhen niedriger
sind.
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21A–D
stellen einen Vergleich von drei Fluoreszenzüberwachungsmethoden für PCR bereit.
Die Fluoreszenzsonden sind der dsDNA-Farbstoff SYBR® Green
I (21A), eine doppelt mit Fluorescein/Rhodamin markierte
Hydrolysesonde (21B) und eine mit Fluorescein
markierte Hybridisierungssonde mit einem Cy5-markierten Primer (21C). Alle Amplifikationen wurden in 10 Wiederholungsversuchen
mit 15.000 Templatkopien (50 ng humane genomische DNA/10 μl) durchgeführt. Die
Temperaturzyklen dauerten 31 Sekunden (94 °C Maximum, 60 °C für 20 s,
durchschnittliche Geschwindigkeit zwischen den Temperaturen 6,2 °C/s). Fluoreszenz
wurde für
jede Probe zwischen den Sekunden 15 und 20 der Annealing-/Extensionsphase erfasst.
Der Mittelwert +/– Standardabweichung
wurde für
jeden Punkt dargestellt. SYBR® Green I wurde in einer
1:10.000-Verdünnung
bei der Amplifikation eines 205 Basenpaare langen humanen β-Globin-Fragments mit
den Primern KM29 und PC04 eingesetzt. Die Hydrolysesonde und die
Bedingungen entsprechen den in 20 gezeigten.
Die Hybridisierungssonde, TCTGCCGTTACTGCCCTGTGGGGCAAG-Fluorescein
(SEQ ID NO:5) (aus Fluorescein-CPG, erhältlich von Glen Research, Sterling,
Virginia), wurde mit KM29 und dem Cy5-markierten Primer CAACTTCATCCACGTNCACC
(SEQ ID NO:6), bei welchem N ein mit Cy5 markierter Amin-Modifikator
C6dT (Glen Research) (Mono Reactive, von Amersham, Arlington Heights,
Illinois) ist, eingesetzt. Die Genauigkeit der drei Fluoreszenzüberwachungsmethoden
wird in 21D verglichen. Die Daten sind
als Variationskoeffizient (Standardabweichung/Mittelwert) des Fluoreszenzverhältnisses über der
Grundlinie (als Mittelwert der Zyklen 11–15) dargestellt.
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Im
Folgenden werden Algorithmen zur Quantifizierung durch „Cycle-by-cycle"-Monitoring diskutiert. Obwohl
in Fluoreszenzkurvenscharen, wie beispielsweise den in den 18 und 20 dargestellten,
quantitative Informationen über
anfängliche
Templatkonzentrationen enthalten sind, ist es für Fachleute nicht leicht zu
verstehen, wie diese Informationen am besten zu erhalten sind. Unter
Bezugnahme auf 22 sind Kurven für die Amplifikation
von 104 und 105 Kopien
gereinigter Template (18 entnommen) gezeigt, die mit
der Amplifikation von 50 ng genomischer DNA verglichen werden. Unter
Bezugnahme auf die hier zur Verfügung
gestellten Daten erhält
ein Fachmann die Informationen darüber, dass die genomische DNA
etwas mehr als 104 Kopien des Targets erhält, aber
nicht darüber,
wie viele Kopien es mehr sind. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die Zahl an Kopien bestimmt werden.
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Was 22 betrifft,
so werden Plots gezeigt, die Interpolationsverfahren zur Quantifizierung
von PCR-Fluoreszenzkurven vergleichen. In 22 ist
eine Endpunktinterpolation dargestellt, welche die Fluoreszenz von
Unbekannten und Standards bei einer gegebenen Zykluszahl vergleicht.
In 22 ist auch eine Grenzwertinterpolation dargestellt,
welche die Zykluszahl bestimmt, bei der jede Kurven einen gegebenen
Fluoreszenzwert überschreitet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden hier zwei bevorzugte Verfahren zur Interpolation
von Daten offenbart. Ein bevorzugtes Verfahren stellt die Interpolation
ganzer Kurven dar, wobei versucht wird, alle relevanten Datenpunkte
einzubinden. Dieses Verfahren der Kurvenanpassung stellt die genauesten
Ergebnisse bereit. Ein weiteres bevorzugtes Verfahren ist die Interpolation
der Unbekannten entlang einzelner vertikaler oder horizontaler Linien.
Singuläre
vertikale Interpolation ähnelt
einer konventionellen Endpunktanalyse. Bei einer bestimmten Zykluszahl
wird die unbekannte Fluoreszenz zwischen bekannten Werten interpoliert.
In Tabelle 1 unten ist eine Liste angegeben, die aus vertikaler
Interpolation der Zyklen 20–24
stammt. Interpolation entlang horizontaler Linien erfordert die
Bestimmung eines Fluoreszenzgrenzwerts. Interpolation der Grenzwerte
10, 20, 30 und 40 % sind ebenfalls in Tabelle 1 angegeben.
-
-
Wie
zu erkennen ist, verwenden Endpunkt- oder Grenzwertinterpolationen
nicht viele der verfügbaren Daten
und können
stark von einzelnen abweichenden Datenpunkten beeinflusst werden,
z. B. Endpunktinterpolation bei Zyklus 20. Die vorliegende Erfindung
stellt ein verbessertes Verfahren zur Verfügung, welches Interkalationskurven
umfasst, die sich den Daten gut anpassen. Beispielsweise sollte
eine exponentielle Anpassung für
Daten im log-linearen Bereich einer jeden Kurve der Gleichung F
= AN(1 + E)" folgen,
wobei F das Fluoreszenzsignal, A ein Skalierungsfaktor für die Fluoreszenz,
N die anfängliche
Kopienzahl, E die Amplifikationseffizienz und n die Zykluszahl ist.
A und E könnten
zuerst für
Werte von N bestimmt werden, die die Unbekannte umklammern. Anschließend könnte der
beste Wert von N für
die Unbekannte bestimmt werden. Mit diesem Ansatz beträgt die Anzahl
an Genkopien in 50 ng genomischer DNA 1,7 × 104,
was in der Nähe
der in Tabelle 1 angegebenen Mitte der Werte und nahe dem erfassten
Wert von 1,5 × 104 liegt. Andere Kurvenanpassungen können besser
als das oben angegebene exponentielle Beispiel sein. Die exponentielle
Anpassung beruht notwendigerweise nur auf den log-linearen Zyklen
(7 von 45), und diese fallen in einen Bereich, in dem die Genauigkeit
der Fluoreszenz recht dürftig
ist (21D).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zudem eine sigmoide Kurve verwendet, die Parameter
umfasst, welche die lag-Phase, die log lineare Phase und die Plateau-Phase
beschreiben, so dass alle verfügbaren
Daten einbezogen werden. Die Anpassung ist gewichtet, um die erwartete
Genauigkeit der Datenpunkte wiederzuspiegeln. Für verschiedene Fluoreszenzsonden
sind aufgrund variierender Kurvenformen verschiedene Parameter notwendig
(21A–D).
-
Das
erfindungsgemäße Merkmal
der kontinuierlichen Überwachung,
d.h. der mehrmaligen Überwachung
innerhalb eines PCR-Zyklus, wird im Folgenden diskutiert. Wenngleich
das Fluoreszenz-Monitoring
bei einer PCR einmal pro Zyklus bei einer konstanten Temperatur
durchgeführt
werden kann, bietet. die vorliegende Erfindung den wichtigen Vorteil
einer möglichen
kontinuierlichen Überwachung
während
des PCR-Zyklus. Temperatur ist ein wichtiger Faktor, da sich die
Fluoreszenz als Funktion der Temperatur ändert. Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist die Überwachung
von Fluoreszenz während
Temperaturänderungen jedoch
sehr informativ. Beispielsweise zeigen Hydrolysesonden, wenn die
Fluoreszenz kontinuierlich während
des Thermocyclings erfasst wird, eine lineare Änderung im Fluoreszenzverhältnis mit
der Temperatur und eine parallele Fluoreszenzzunahme, je mehr Sonde
hydrolysiert wird (siehe 23A).
Im Gegensatz dazu variiert das Fluoreszenzverhältnis von Hybridisierungssonden
mit der Temperatur drastisch (siehe 23B).
Bei der Hybridisierung von Sonden bei niedrigen Temperaturen steigt
das Verhältnis
an und fällt
anschließend
auf die Grundlinie ab, wenn die Hybridisierungssonde vom Templat
abschmilzt.
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Die
Temperaturabhängigkeit
des Strangzustands des Produkts während einer PCR zeigt sich
in Plots von Fluoreszenz gegen Temperatur, wobei SYBR® verwendet
wurde, wie in 24 gezeigt. Wenn die
Amplifikation fortschreitet, erscheinen die Temperaturzyklen als
ansteigende Schleifen zwischen Annealing- und Denaturierungstemperaturen. Wenn
die Probe aufgeheizt wird, ist die Fluoreszenz so lange hoch, bis
Denaturierung eintritt. Wenn die Probe abgekühlt wird, nimmt die Fluoreszenz
zu und gibt so das Reannealing des Produkts wieder. Wenn die Temperatur
während
der Extension konstant bleibt, korreliert die zunehmende Fluoreszenz
mit zusätzlicher
DNA-Synthese. 24 zeigt einen Fluoreszenz-Temperatur-Plot
einer DNA-Amplifikation
mit dem dsDNA-Farbstoff SYBR® Green I. Ein 536 Basenpaare
langes Fragment des humanen β-Globingens wurde
ausgehend von 106 Kopien des gereinigten
Templats und einer 1:30.000-Verdünnung
von SYBR® Green
I amplifiziert. Andere Bedingungen entsprechen im Wesentlichen denen,
die in Verbindung mit 18 beschrieben sind. Die Zyklen
15–25
sind dargestellt. Die Fluoreszenz-Temperatur-Daten wurden transformiert,
um den Effekt der Temperatur auf die Fluoreszenz zu eliminieren.
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Die
Möglichkeit
der vorliegenden Erfindung, Produktdenaturierung und Produktreannealing
zu überwachen,
führt zu
weiteren zusätzlichen
Verfahren zur Quantifizierung von DNA. Diese zusätzlichen Verfahren der vorliegenden
Erfindung zur Quantifizierung von DNA erfordern Fluoreszenzüberwachung
in einzelnen Temperaturzyklen, und sie können nicht eingesetzt werden,
wenn die Fluoreszenz nur einmal pro Zyklus erfasst wird. Beispielsweise
zeigen PCR-Produkte charakteristische Schmelzkurven, die vom GC/AT-Verhältnis und
der Länge
des Produkts abhängen
(siehe 25). Wenn empirische Algorithmen
zur Vorhersage von Schmelztemperaturen verwendet werden, sollten
PCR-Produkte insbesondere innerhalb eines Bereichs von 50 °C schmelzen.
Da unspezifische Produkte anders als die gewünschten PCR-Produkte schmelzen,
kann die dsDNA-Fluoreszenz in spezifische und unspezifische Komponenten
aufgeteilt werden. Die Verwendung erfindungsgemäßer Verfahren erlaubt bei Einsatz
generischer dsDNA-Farbstoffe wie SYBR® Green
I oder Ethidiumbromid eine Quantifizierung sehr niedriger Kopienzahlen. 25 zeigt
die Schmelzkurven von drei gereinigten PCR-Produkten. Die PCR-Produkte
wurden gereinigt und quantifiziert, wie es in Verbindung mit 18 erläutert wurde.
Eine 1:10.000-Verdünnung
von SYBR® Green
I wurde zu 50 ng DNA in 10 μl
50 mM Tris, pH 8,3 und 3 mM MgCl2 gegeben.
Die Temperatur wurde pro Sekunde um 0,2 °C erhöht, die Fluoreszenz erfasst und
gegen die Temperatur aufgetragen.
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Das
erfindungsgemäße Merkmal
der Verwendung von Schmelzkurven zur kompetitiven Quantifizierung
wird im Folgenden erklärt.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung stellt die kompetitive quantitative PCR eine weitere Einsatzmöglichkeit
für Schmelzkurven
dar. Diese erfindungsgemäßen Verfahren
erfordern ein zum nativen Templat kompetitives Templat zur Coamplifikation.
Es werden Kontrolltemplate konstruiert, die sich in ihrer Schmelztemperatur
von dem natürlichen
Amplikon unterscheiden. Eine Verschiebung der Schmelztemperatur
von 3 °C
kann erhalten werden, indem man den GC-Prozentanteil des Produkts
um 7–8
% ändert
(siehe Wetmur, J., (1995), „Nucleic
acid hybrids, formation and structures", in: Molecular Biology and Biotechnology: A
Comprehensive Desk Reference, Meyers R., Hrsg., S. 605–608, New
York, VCH).
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Eine
Verschiebung der Schmelztemperatur von 3 °C reicht aus, um die nativen
und kompetitiven Komponenten der Produktschmelzkurve aufzutrennen
(siehe 25). Diese Schmelzkurven, die
bei der Amplifikation erhalten werden, werden in Schmelzpeaks differenziert
(siehe Hillen, W., Goodman, T., Benight, A., Wartell, R. und Wells,
R., (1981), „High
resolution experimental and theoretical thermal denaturation studies
on small overlapping restriction fragments containing the Escherichia
coli lactose genetic control region", J. Bio. Chem. 256, 2761–2766, worauf
hier vollinhaltlich Bezug genommen wird) und dazu verwendet, die
relativen Mengen von Kompetitor und Templat zu bestimmen. Mit diesem
Verfahrens sollte eine Analyse der Probe nach dem Thermocycling überflüssig werden.
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Im
Folgenden wird die Hybridisierungskinetik zur absoluten Quantifizierung
gemäß der vorliegenden Erfindung
diskutiert. Die vorliegende Erfindung erlaubt auch die Überwachung
von Produkt-Produkt-Reannealing
nach der Denaturierung und stellt ein Verfahren zur direkten, absoluten
Quantifizierung von DNA bereit. Wenn die Probentemperatur schnell
von der Denaturierungstemperatur abgesenkt wird und auf einer niedrigeren
Temperatur gehalten wird, wird die Geschwindigkeit des Produktreannealings
einer Kinetik zweiter Ordnung folgen (siehe Young, B. und Anderson,
M., 1985, „Quantitative
analysis of solution hybridization", in Nucleic Acid Hybridization: A Practical
Approach, Hames, B., Higgins, S., Hrsg., S. 41–47, Washington D.C.: IRL Press.
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Wenn
verschiedene DNA-Konzentrationen untersucht werden, ist die Form
der Reannealingkurve für die
DNA-Konzentration charakteristisch (siehe 26). 26 zeigt
Reannealingkurven für
verschiedene Konzentrationen des PCR-Produkts. Verschiedene Mengen
eines gereinigten, 536 Basenpaare langen DNA-Fragments (siehe 18) wurden
mit einer 1:30.000-Verdünnung
von SYBR® Green
I in 5 μl
50 mM Tris, pH 8,3 und 3 mM MgCl2, gemischt.
Die Proben wurden bei 94 °C
denaturiert und anschließend
schnell auf 85 °C
abgekühlt.
Für jedes
gegebene PCR-Produkt und jede gegebene Temperatur kann eine Geschwindigkeitskonstante
zweiter Ordnung gemessen werden. Wenn die Geschwindigkeitskonstante
bekannt ist, kann eine unbekannte DNA-Konzentration aus experimentellen
Reannealing-Daten bestimmt werden. Die Anfangsbestimmung einer Geschwindigkeitskonstanten
ist in 27 gezeigt. Das Abkühlen erfolgt
nicht unverzüglich,
so dass ein gewisses Maß an
Reannealing erfolgt, bevor eine konstante Temperatur erreicht wird.
Schnelles Abkühlen,
das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgeführt
werden kann, maximiert die Datenmenge, die zur Bestimmung der Geschwindigkeitskonstanten
oder der DNA-Konzentration zur Verfügung steht. 27 zeigt
die Bestimmung einer Reannealing-Geschwindigkeitskonstanten zweiter
Ordnung. Die Kurve wurde durch nichtlineare Regression kleinster
Quadrate mit Fmax, Fmin,
t0 und k als freien Parametern angepasst. Durch
die Bestimmung der Geschwindigkeitskonstanten (k) können anschließend DNA-Konzentrationen unbekannter
Proben bestimmt werden.
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Dieses
erfindungsgemäße Verfahren
erfordert reine PCR-Produkte, aber dies kann mit Hilfe der Schmelzkurven,
die ebenfalls während
des Thermocycling erhalten werden, sichergestellt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Quantifizierng mittels Reannealingkinetik ist vorteilhaft von
möglichen
Signalabweichungen unter den Kapillarprobenröhrchen unabhängig.
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Kontinuierliches Monitoring
von Rapid-Cycle-PCR
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Aus
der vorhergehenden Diskussion wird ersichtlich, dass die vorliegende
Erfindung zahlreiche Vorteile ermöglicht, die im Stand der Technik
bislang nicht erreichbar waren. Beispielsweise stellt die vorliegende Erfindung
Ein-Farben-Fluoreszenzverfahren zur Überwachung von Produktreinheit,
Templatquantifizierung und Mutationsnachweis während einer PCR zur Verfügung. Das
Vorliegen doppelsträngiger
DNA (dsDNA) kann während
einer PCR mit Fluoreszenzfarbstoffen überwacht werden. In jedem Zyklus
fällt die
Fluoreszenz ab, wenn dsDNA denaturiert wird, und sie nimmt mit Produktreannealing
und Primerextension zu. Obwohl diese Farbstoffe nicht sequenzspezifisch
sind, kann die Produktreinheit durch eine Analyse der Form der DNA-Schmelzkurven
gewährleistet
werden. Reine PCR-Produkte zeigen scharfe Schmelzübergänge, während Verunreinigungen über einen
breiten Temperaturbereich schmelzen.
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Kompetitive
quantitative PCR erfordert die Differenzierung zwischen einem natürlichen
Amplikon und einem Kompetitor. Schmelzkurven können zur Unterscheidung von
Produkten mit verschiedenen Schmelztemperaturen eingesetzt werden.
Die anfängliche
Anzahl an Templatkopien wird durch kompetitive Amplifikation mit
einem künstlichen
Kontrolltemplat quantifiziert, welches sich in seiner Schmelztemperatur
vom natürlichen Amplikon
unterscheidet.
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Schmelzkurven
können
auch zum Nachweis von Mutationen während einer PCR eingesetzt
werden. Die beider Amplifikation heterozygoter DNA gebildeten Heteroduplizes
schmelzen bei niedrigeren Temperaturen als vollständig komplementäre Produkte.
Die Fähigkeit,
Deletionen und einzelne Basenmutationen zu bestimmen, wird anhand
einer Schmelzkurvenanalyse gezeigt.
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Die
kontinuierliche Überwachung
der Bildung von dsDNA wird zur direkten absoluten Quantifizierung von
DNA verwendet. Wenn denaturierte DNA schnell abgekühlt wird
und auf einer konstanten Reannealingtemperatur gehalten wird, wird
die absolute DNA-Konzentration über
die Reannealinggeschwindigkeit bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Zweifarben-Fluoreszenzverfahren
bereit, die zum sequenzspezifischen Nachweis bei PCR von der Hybridisierung
der Sonde (nicht Hydrolyse) abhängen.
Die Annealingkinetik und das Schmelzen der Hybridisierungssonden
liefern Informationen, die mit Sonden, die auf einer Exonucleasehydrolyse
zwischen Fluorophoren beruhen, nicht verfügbar sind. Die Anzahl der anfänglichen
Templatkopien wird durch kompetitive Amplifikation quantifiziert,
wobei die Schmelztemperatur der Sonden zur Unterscheidung zwischen
den Templaten verwendet wird. Einzelne Basenmutationen werden durch
Verschiebungen in der Sondenschmelztemperatur nachgewiesen. Die
Bestimmung absoluter Produktkonzentrationen wird durch Analyse der
Sondenannealingkinetik gezeigt.
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Fluoreszenzrückkopplung
kann zur Echtzeit-Kontrolle und Optimierung von Amplifikationen
eingesetzt werden. Die Fluoreszenz wird zur Steuerung des Thermocyclings
verwendet. Unter kontinuierlichem Monitoring von dsDNA-spezifischen
Farbstoffen wird die Extension in jedem Zyklus beendet, wenn die
Fluoreszenz nicht mehr zunimmt. Die Denaturierungsbedingungen werden
automatisch gesteuert, indem man die Temperatur nur solange erhöht, bis
das Produkt vollständig
geschmolzen ist. Primerannealing wird durch Resonanzenergietransfer
auf Cy5-markierte Oligonukleotide überwacht. Das Thermocycling
wird automatisch beendet, nachdem eine bestimmte Menge an Produkt
hergestellt wurde.
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Die
Vorteile eines schnellen Thermocycling werden inzwischen von der
Forschungsgemeinschaft anerkannt. Schnelles Thermocycling mit minimalen
Annealing- und Denaturierungszeiten verbessert quantitative PCR
und erhöht
die Unterscheidung bei allesspezifischen Amplifikationen. Schnelles
Thermocycling zur Zyklussequenzierung vermindert Unklarheiten bei
der Sequenz und minimiert „Schattenbandierung" bei Amplifikationen
von Dinukleotid-Repeats. Bei langer PCR von bis zu 35 kb wird die
Ausbeute verbessert, wenn die Probe so wenig wie möglich hohen
Denaturierungstemperaturen ausgesetzt wird.
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Ein
kinetisches Paradigma für
die PCR ist zweckdienlich. Anstatt PCR als drei Reaktionen (Denaturierung,
Annealing, Extension) anzusehen, die bei drei verschiedenen Temperaturen
ablaufen, könnte
ein kinetisches Paradigma für
PCR zweckdienlicher sein (28). Bei
einem kinetischen Paradigma besteht die Temperatur-Zeit-Kurve aus
kontinuierlichen Übergängen sich überlappenden
Reaktionen. Eine vollständige
Analyse würde
die Kenntnis aller relevanten Geschwindigkeitskonstanten über alle
Temperaturen hinweg erfordern. Wären
die Geschwindigkeitskonstanten aller Reaktionen bekannt, könnte eine „physikochemische
Beschreibung einer PCR" entwickelt
werden. Eine Bestimmung dieser Geschwindigkeiten würde eine
genaue Steuerung der Probentemperatur erfordern und dabei würde die Überwachung
der Reaktionen während
des Thermocycling helfen.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch die Vorteile, die sich aus der kontinuierlichen Überwachung
einer Probe ergeben. Eine Fluoreszenzüberwachung bei jedem Zyklus
zur quantitativen PCR bietet Vorteile und funktioniert gut mit Ethidiumbromid.
Bei einem „Once-per-cycle"-Monitoring wird
die Fluoreszenz während
einer kombinierten Annealing-/Extensionsphase erfasst und gibt einen
relatives Maß für die Produktkonzentration.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Zeit, Temperatur und dsDNA-Fluoreszenz alle 200
ms erfasst und bei einem schnellen Thermocycling sind feine Einzelheiten
der Produktdenaturierung und des Produktreannealings zu beobachten.
Diese Einzelheiten ermöglichen
eine Produktbestimmung durch Schmelzkurven und stellen Mittel zur
relativen und absoluten Produktquantifizierung, zum Mutationsnachweis
und zur unmittelbaren Rückkopplung
zur Temperatursteuerung bereit. Neben kontinuierlicher Überwachung
kann das Aufschmelzen sequenzspezifischer Sonden durch Resonanzenergietransfer
bestimmt werden. Die Sonden schmelzen bei einer charakteristischen
Temperatur und dies kann auch zur Produktquantifizierung und zum Nachweis
einzelner Basenmutationen benutzt werden.
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Die
Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung auf quantitative PCR wird
im Folgenden diskutiert. Die Verfahren zur quantitativen PCR im
stand der Technik sind arbeits- und kostenintensiv. Die meisten
Verfahren des Standes der Technik setzen Endpunktanalysen ein und
erfordern für
genaue Ergebnisse gute Anfangsschätzungen. Die einmalige Überwachung
der Fluoreszenz von dsDNA pro Zyklus mit Farbstoffen stellt einen wichtigen
Fortschritt dar, der die Analyse eines breiten dynamischen Bereichs
anfänglicher
Templatkonzentrationen zulässt.
Die erfindungsgemäße kontinuierliche Überwachung
innerhalb der Temperaturzyklen erlaubt jedoch die Überprüfung von
Produktreinheit, die gleichzeitige relative Quantifizierung mit
einem Kompetitor und die Bestimmung der absoluten Produktkonzentration.
Alle diese Informationen lassen sich mit einem Kapillarprobenröhrchen mit
einem generischen dsDNA-Indikator innerhalb von zehn bis zwanzig
Minuten Thermocycling erhalten. Eine Quantifizierung auf Basis interner
Sequenzspezifität
ist ebenfalls möglich,
wenn man Zweifarbenanalyse und Resonanzenergietransfer einsetzt.
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Die
Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung zum Nachweis von Mutationen
wird im Folgenden diskutiert. Das Screenen nach Mutationen in Genen
ist eine schwierige Aufgabe. Verfahren im Stand der Technik (denaturierende
Gradientengelelektrophorese, Temperaturgradientengelelektrophorese,
Einzelstrangkonformationspolymorphismen und Sequenzbestimmung) erfordern
eine PCR-Amplifikation, auf die eine Elektrophorese und der anschließende Nachweis
folgen. Schmelzkurven mit dsDNA-Farbstoffen können heterozygote Mutationen
identifizieren, die bei der PCR Heteroduplizes bilden. Die Analyse
erfolgt bei der Amplifikation ohne dass zusätzliches Handling der Probe
oder weiter Geräte
notwendig wären.
Der Nachweis von Heterozygoten ist beispielsweise für die Bestätigung der
genetischen Prädisposition
für Brustkrebs
wichtig. Siehe Shattuck-Eidens, D., M. McClure, J. Simard, F. Labrie,
S. Narod, F. Couch, D. Hoskins, B. Wever, L. Castilla, M. Erdos, L.Brody,
L. Friedman, E. Ostermeyer, C. Szabo, M.C. King, S. Jhanwar, K.
Offit, L. Norton, T. Gelewski, M. Lubin, M. Osborne, D. Black, M.
Boyd, S. Steel; S. Ingles, R. Haile, A. Lindblom, H. Olsson, A.
Borg, D.T. Bishop, E. Solomon, P. Radice, G. Spatti, S. Gayther,
B. Ponder, W. Warren, M. Stratton, Q. Liu, F. Fujimura, C. Lewis, M.H.
Skolnick, D.E. Goldgar, „A
collaborative survey of 80 mutations in the BRCA1 breast and ovarian
cancer susceptibility gene", „Implications
for presymptomatic testing and screening", J. Amer. Med. Assoc., 273:535–541, 1995.
Mutationsnachweis durch Sequenzierung der BRCA1- und BRCA2-Gene
(> 10.000 Basen) ist
im Rahmen einer klinischen Untersuchung nicht machbar. Kosten für die Untersuchung
könnten
mit Screening-Verfahren für
Heteroduplizes gemäß der vorliegenden
Erfindung beträchtlich
gesenkt werden. Spezifische Mutationen können auch mit sequenzspezifischen
Sonden durch Resonanzenergietransfer während der PCR nachgewiesen
werden.
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Im
Folgenden werden die Sonden, die erfindungsgemäß vorteilhaft eingesetzt werden
können,
weiter diskutiert. Die besten Sonden zur kontinuierlichen Überwachung
einer PCR sollten spezifisch und nicht teuer sein. Doppelstrang-DNA
(dsDNA)-Farbstoffe können
bei jeder Amplifikation eingesetzt werden und sind kostengünstig. SYBR® Green
I kostet beispielsweise 0,01 Cent pro 10 μl-Reaktion. Daneben kann Produktspezifität durch
Schmelzkurvenanalyse erhalten werden. Wenn Sequenzspezifität erforderlich
ist, müssen
jedoch für
jede zu untersuchende Sequenz fluoreszierende Oligonukleotidsonden
synthetisiert werden. Die „TagMan"-Sonden, die von
Perkin Elmer vertrieben werden, umfassen 2 Fluorophore in jeder
Sonde. Wenn die Sonde durch Aktivität einer Polymerase-Exonuclease
hydrolysiert wird, wird Fluoreszenz erzeugt. Diese Sonden sind schwer
herzustellen und teuer beim Kauf; ihre derzeitigen Kosten vom Herstellers
belaufen sich auf $1.200 für
0,1 μmol
bestellte Sonde. Zur kompetitiven Quantifizierung eines Targets
sind zwei Sonden notwendig. Im Gegensatz dazu lassen sich fluoreszierende,
von einer Hydrolyse unabhängige
Hybridisierungssonden konstruieren. Diese Hybridisierungssonden
erfordern nur ein einziges Fluorophor pro Sonde und sie sind viel leichter
zu synthetisieren. Weil ihre Fluoreszenz auf Hybridisierung beruht
und nicht auf Hydrolyse, kann die Temperaturabhängigkeit der Sondenfluoreszenz
zum Nachweis von Mutationen und zur Quantifizierung eingesetzt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Polarisationsfluoreszenzsonden verwendet werden. Polarisationssonden
wurden als 30-mere synthetisiert, die über Aminolinker verschiedener
Länge mit
einem 5'-Fluorescein verknüpft waren.
Während
einer PCR sollte die 5'-Exonuclease-Aktiviät der Polymerase
die Sonde erwartungsgemäß spalten
und deren Polarisation während
der Amplifikation vermindern. Die intakten Sonden hatten eine Polarisation
von etwa 90 Millipolarisationseinheiten (mP), die, wenn sie mit
Phosphodiesterase I weitgehend hydrolysiert wurden, auf 35 mP abnahm. 34 zeigt
die mit einer Sonde erhaltenen Ergebnisse, die mit 0,2 μM in der
Amplifikation einer einzelnen Kopie eines Gens mit genomischer DNA
als Templat enthalten war. Polarisation nahm im Verlauf von 20 bis
30 Zyklen ab und nahm im Verlauf von wenigstens bis zu 50 Zyklen
weiter kontinuierlich ab. Die Abnahme, die als Verhältnis von
paralleler zu senkrechter Fluoreszenz ausgedrückt wurde, betrug etwa 11 %.
Die Länge
des Linkers, die Art des Aminolinkers und das Vorhandensein/Fehlen
eines 5'-nichtkomplementären Schwanzes
veränderten
die beobachteten Änderungen
während
der PCR nicht wesentlich. Die Zugabe von Sucrose zur Erhöhung der
Viskosität
der Lösung
steigerte die Polarisation sowohl der intakten und als auch der
hydrolysierten Sonde, änderte
aber nichts am Unterschied im Signal nach der Amplifikation.
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Anstatt
die Polarisation durch Hydrolyse mit Exonuclease zu vermindern,
erhöht
eine Hybridisierung ohne Hydrolyse die Polarisation. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde eine mit Fluorescein markierte 15-mer-Peptid-Nukleinsäure verwendet.
Wegen ihres Amidgerüsts
kann sie nicht durch Exonucleaseaktivität hydrolysiert werden. Wenn
sie im 10-fachem Überschuss
mit gereinigtem, komplementärem
einzelsträngigen PCR-Produkt
hybridisiert wurde, nahm ihre Polarisierung nur von 85 mP auf 97
mP zu.
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Zusammenfassend
ist zu sagen, dass mit Fluorescein markierte Sonden Änderungen
in der Polarisation zeigen, wenn sie hybridisiert oder hydrolysiert
werden. Die Änderungen
können
zur Überwachung
einer PCR verwendet werden, aber es sind nur kleine Änderungen.
Die vorliegende Erfindung kann in einem Verfahren zur Steigerung
des geringen Polarisationssignals der Hybridisierung bei einer Amplifikation
mit Strangverdrängung
eingesetzt werden. Eine genetisch veränderte Form der Endonuclease
EcoRI, der die Spaltaktivität
fehlt, die aber die Bindungsspezifität behält, wurde zur Steigerung der
Polarisation des Komplexes eingesetzt.
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Resonanzenergietransfersonden
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung ebenfalls verwendet werden. Resonanzenergietransfersonden
sind für
eine Überwachung
von Fluoreszenz besser als Polarisationssonden, da sie eine größere Signalintensität aufweisen.
Im Stand der Technik wird Energietransfer bei einer PCR nur bei
Endpunktanalysen eingesetzt. Doppelt mit Fluorescein/Rhodamin markierte
Sonden werden während
der Polymerase-Extension durch 5'-Exonuclease-Aktivität gespalten,
wodurch die Fluorophore getrennt werden und das Emissionsverhälrnis von
Fluorescein/Rhodamin ansteigt. 35 zeigt
Fluoreszenzmesswerte aus einer PCR mit einer Sonde, bei der zwischen
den Fluorescein- und Rhodaminmarkern fünf Basen liegen. Die Amplifikation über fünfundvierzig
Zyklen wurde in 20 Minuten abgeschlossen, wobei der schnelle Thermocycler
mit Fluoreszenznachweis 300 aus der 11 verwendet
wurde. Durch „Once-per-cycle"-Überwachung des Fluoreszenzverhältnisses
konnte ein 109-facher Bereich anfänglicher
Templatkonzentration unterschieden werden. Die Amplifikationskurven
sind für
jede 10-fache Änderung
in der anfänglichen
Templatkonzentration um etwa 3–4
Zyklen verschoben. Obwohl die Effizienz abnimmt, wenn die anfängliche
Templatkonzentration niedrig ist, lässt sich eine einzelne Kopie
von keinem Templat unterscheiden.
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Das
bei der Überwachung
durch Hydrolyse erzeugte Signal ist kumulativ und hängt mit
der Produktkonzentration nur indirekt zusammen. Wie in 35 gezeigt,
nimmt daher das Fluoreszenzverhältnis
auch dann kontinuierlich zu, wenn die Menge an Produkt einen konstanten
Wert (Plateau) erreicht. Nichtsdestotrotz korreliert das Fluoreszenzsignal,
zumindest bis zur Plateau-Phase, gut mit der Menge an PCR-Produkt, wie durch
Einbau von 32P-ATP gemessen wurde.
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Die
Sondenkonzentration übt
einen nur sehr kleinen Einfluss auf die Empfindlichkeit aus, wie
in 36 gezeigt ist. Eine Änderung der Sondenkonzentration
um den Faktor 40 verschiebt die Kurve nur um etwa 2 Zyklen. Geringere
Sondenkonzentrationen sind etwas empfindlicher, sind aber aufgrund
der schwächeren
Signalstärke
auch variabler. Die Daten der 36 sind
bei jeder Sondenkonzentration auf das maximale Signal normiert.
Obwohl das Verringern der Sondenkonzentration bei gleicher Menge
hydrolysierter Sonde ein stärkeres
Signal erzeugen würde,
wird dieser Vorteil durch geringere Hybridisierungsgeschwindigkeiten
aufgehoben. Die Geschwindigkeit der Sondenhybridisierung an das
Target hängt
direkt von der Sondenkonzentration ab.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
den Einsatz vieler verschiedener Hydrolysesonden, einschließlich solcher
mit Fluorescein und entweder Rhodamin, Eosin oder BODIPY-Farbstoffen
(erhältlich
von Molecular Probes) markiert sind. Wenn der Abstand zwischen den
Fluorophoren abnimmt, nimmt das Quenching und/oder der Energietransfer
im Allgemeinen zu, die Hydrolyse bei der PCR nimmt aber ab. Resonanzenergietransfersonden,
die eine Hydrolyse erfordern, weisen einige bemerkenswerte Eigenschaften
auf. Eine Eigenschaft ist die Resistenz einiger Sonden gegen Hydrolyse.
Eine weitere Eigenschaft ist, dass ihre Synthese schwierig ist und
manuelle Zugabe wenigstens eines Markers und Hochdruckflüssigkeitschromatographie
zur Reinigung erfordert.
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Cy5
ist ein roter Farbstoff, der seit kurzem als Amidit zum direkten
Einbau in Oligonukleotide erhältlich ist.
Ein Arbeiten im roten/infraroten Bereich des Spektrums ist für die Auswahl
der optischen Komponenten von Vorteil. Laserdioden können zur
Beleuchtung eingesetzt werden, Photodiodendetektoren besitzen ausgezeichnete
Empfindlichkeit und die meisten Materialien zeigen im entsprechenden
Spektralbereich minimale Autofluoreszenz. In Verbindung mit der
vorliegenden Erfindung wurde eine Cy5/Cy7-Sonde entwickelt. Mit
dieser Sonde konnte Amplifikation nachgewiesen werden, obwohl das
Signal schwach war. Wenn die Sonde mit Phosphodiesterase vollständig hydrolysiert
wurde, wurde ein nur 2-facher Anstieg des Signals beobachtet. Zwischen
den PCR-Zyklen 20 und 40 trat ein 1,3-facher Anstieg des Signal
auf, wie in 37 dargestellt ist. Synthese
der Cy5/Cy7-Sonde erforderte manuelle Zugabe von Cy7.
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Doppelt
mit Fluorescein und Cy5 markierte Sonden können leicht mit automatischen
Oligonukleotidsynthetisierern hergestellt werden. Diese Fluorescein/Cy5-Sonden
zeigen hervorragende Änderungen
im Fluoreszenzverhältnis,
wenn sie mit Phosphodiesterase vollständig hydrolysiert werden. Die
Emissionswellenlängen
von Fluorescein und Cy5 sind gut voneinander getrennt und zwischen
den Fluorophoren tritt, wie in 38 gezeigt
ist, ein effizienter Resonanzenergietransfer auf. Obwohl die spektrale Überlappung
gering ist, sind der molare Absorptionskoeffizient und die Absorptionswellenlängen von
Cy5 groß.
Spektrale Überlappung,
Absorptionsvermögen
des Akzeptors und Wellenlänge
des Akzeptors tragen alle zum Überlappungsintegral
bei, welches die Energietransferrate bestimmt. Weil Cy5 eine geringe
Extinktion bei den Anregungswellenlängen für Fluorescein besitzt, ist
auch die direkte Anregung von Cy5 minimal.
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Die
Fluorescein/Cy5-Sonden wurden während
der PCR nicht effizient hydrolysiert. Obwohl bei vollständiger Hydrolyse
eine 200-fache Änderung
des Fluoreszenzverhältnisses
möglich
ist, ergaben die bevorzugten Fluorescein/Cy5-Sonden einen nur 1,45-fachen
Anstieg zwischen den PCR-Zyklen 20 und 40 (siehe
37).
Es wurden mehrere Fluorescein/Cy5-Sonden mit unterschiedlich großen Abständen zwischen
den Fluorophoren und mit entweder Fluorescein oder Cy5 am 5'-Ende synthetisiert.
Bei der PCR ergaben alle geringe Signale. Einige unserer Ergebnisse
mit Hydrolysesonden sind unten zusammengefasst: Erzeugeung
von Fluoreszenzsignal mit Exonucleasehydrolysesonden
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Die
Resistenz doppelt mit Fluorescein/Cy5 markierter Oligonukleotide
gegen Hydrolyse wurde durch Entwicklung von Resonanzenergietransferschemata,
die anstelle von Sondenhydrolyse von Sondenhybridisierung abhängen, in
einen Vorteil umgewandelt. Anstelle der Hydrolyse einer doppelt
markierten Sonde kann Hybridisierung bei der PCR direkt über Resonanzenergietransfer
nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu doppelt markierten Exonucleasesonden
ist die Synthese einfach markierter Sonden relativ einfach.
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Die
Möglichkeit
der vorliegenden Erfindung, bei einer PCR zwei verschiedene Resonanzenergietransferverfahren
zum Nachweis von Hybridisierung einzusetzen, ist in 39 gezeigt.
Im ersten Verfahren werden zwei benachbarte Hybridisierungssonden
verwendet, wobei eine 3' mit
Fluorescein und die andere S' mit
Cy5 markiert ist. Wenn bei der PCR Produkt akkumuliert, hybridisieren
die Sonden während
der Annealing-Phase in jedem Zyklus nebeneinander. Im zweiten Verfahren
werden ein Primer, der mit Cy5 markiert ist, und eine einzige Hybridisierungssonde
eingesetzt. Der markierte Primer wird bei der Amplifikation in das
PCR-Produkt eingebaut und es ist nur eine einzige Hybridisierung
notwendig. Bei beiden Verfahren nimmt der Fluoreszenzenergietransfer
auf Cy5 mit der Hybridisierung zu und wird als Verhältnis der
Fluoreszenz von Cy5 zu Fluorescein aufgetragen. Die Fluoreszenz
wird einmal pro Zyklus nahe dem Ende einer 2-Temperaturen-Annealing-Extensionsphase
erfasst. Die Empfindlichkeit dieser Hybridisierungssonden scheint
derjenigen von Hydrolysesonden zu ähneln (vergleiche 29 und 39).
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Die
Temperaturabhängigkeit
der Fluoreszenz aus Hybridisierungssonden wird am besten mit den
in 40 dargestellten Plots von Fluoreszenz gegen Temperatur
wiedergegeben. Diese Plots werden durch Monitoring einer einzelnen
Probe alle 200 ms Thermocycling generiert. Während der Annealing-/Extensionsphase hybridisieren
die Sonden an das einzelsträngige
Produkt und das Fluoreszenzverhältnis
(Cy5/Fluorescein) nimmt zu. Während
der Erwärmung
auf Produktdenaturierungstemperaturen dissoziieren die Sonden bei
etwa 70–75 °C, wodurch
das Fluoreszenzverhältnis
auf das Niveau des Backgrounds abfällt. Im Gegensatz dazu zeigen
Hydrolysesonden diese Temperaturabhängigkeit nicht (siehe 41).
Plots von Fluoreszenz gegen Temperatur zeigen bei Hydrolysesonden
erwartungsgemäß nur eine
lineare Abhängigkeit
der Fluoreszenz von der Temperatur. Die Möglichkeit, eine Hybridisierung
während
eines Thermocyclings mit Fluoreszenz zu erfassen, ist ein leistungsstarkes
Werkzeug. Die Schmelztemperatur sequenzspezifischer Sonden kann
Produkte während
einer PCR identifizieren und unterscheiden.
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Doppelstrangspezifische
Farbstoffe können
gemäß verschiedenen
Aspekten der vorliegenden Erfindung ebenfalls eingesetzt werden.
Der Strangzustand von PCR-Produkten kann mit Farbstoffen verfolgt
werden, die in Gegenwart von dsDNA fluoreszieren. Wenn SYBR® Green
I während
einer Amplifikation vorhanden ist, nimmt die Fluoreszenz zu, je
mehr dsDNA gebildet wird. Ein verwirrender Thermocyclingeffekt ist
jedoch die inverse Proportionalität der Fluoreszenz zur Temperatur,
wie in aus den 42A und 42B hervorgeht. Wenn
die Fluoreszenz als Funktion von Temperatur und Zeit kontinuierlich
während
einer PCR verfolgt wird, bilden die Daten eine in 12 dargestellte,
dreidimensionale Spirale. Wie oben bereits ausgeführt, kann
die in 12 gezeigte 3D-Kurve auf 2D-Plots
von Temperatur gegen Zeit, Fluoreszenz gegen Zeit und Fluoreszenz
gegen Temperatur projiziert werden. Die Projektion von Temperatur
gegen Zeit in 12 wiederholt sich jeden Zyklus.
Ihre vertraute Form ist in 42B unten
deutlicher gezeigt. Die Fluoreszenz-Zeit-Projektion von 12 ist
ein skaliertes Spiegelbild des Temperatur-Zeit-Plots früher Zyklen,
der in 42B gezeigt ist. Wenn Produkt
akkumuliert, nimmt die Fluoreszenz zu, außer bei Denaturierungstemperaturen,
bei denen die Fluoreszenz auf die Grundlinie abfällt, wie aus 12 hervorgeht.
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Projektionen
von Fluoreszenz gegen Temperatur zeigen die Temperaturabhängigkeit
des Strangzustands während
einer PCR (siehe 24 und 24A). Wenn die Amplifikation fortschreitet, erscheinen
die Temperaturzyklen als ansteigende Schleifen zwischen Annealing-
und Denaturierungstemperaturen. Wenn die Probe aufgeheizt wird,
ist die Fluoreszenz solange hoch, bis Denaturierung eintritt. Wenn
die Probe abgekühlt wird,
nimmt die Fluoreszenz aufgrund der Bildung von dsDNA zu, was Produktreannealing
anzeigt. Wenn die Temperatur während
der Extension konstant bleibt, korreliert die zunehmende Fluoreszenz
mit zusätzlicher DNA-Synthese.
Die Daten von Fluoreszenz gegen Temperatur können transformiert werden,
um den Einfluss der Temperatur auf die Fluoreszenz zu eliminieren
(siehe 24). Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden Produkt-Tm und Schmelzkurven dazu
verwendet, um die Spezifität
der Amplifikation festzustellen. In vielen Fällen ist mit diesem Verfahren
keine Synthese von Hybridisierungssonden mehr nötig. Eine Unterscheidung auf der
Grundlage von Hybridisierungstemperaturen ist ein leistungsstarkes
Werkzeug bei der Identifizierung und Quantifizierung und kann in
Verbindung mit oder anstelle von spektraler Unterscheidung durch
Mehrfarbenanalyse eingesetzt werden.
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Überblick über Sonden
zur kontinuierlichen Überwachung
einer PCR. Die folgende Tabelle vergleicht dsDNA-Farbstoffe, Hydrolysesonden
und Hybridisierungssonden, die zur kontinuierlichen Überwachung
einer PCR nützlich
sind. Die Fluoreszenz von dsDNA-Farbstoffen hängt vom Strangzustand der DNA
ab. Die doppelt markierten Hydrolysesonden werden gequencht, solange
sie intakt sind. Die Fluoreszenz der gequenchten Fluorophore nimmt
zu, wenn die Sonde hydrolysiert wird. Hybridisierungssonden hängen von
erhöhtem
Resonanzenergietransfer ab, wenn 2 Fluorophore aufgrund von Hybridisierung
näher zueinander
kommen.
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Überblick über Fluoreszenzsonden
zum kontinuierlichen Monitoring einer PCR
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Der
Fachmann erkennt, dass der in 11 dargestellte
schnelle Thermocycler mit Fluoreszenznachweis 300 die vorteilhaften
Eigenschaften einer Fluorimetervorrichtung mit schneller Temperatursteuerung
umfasst, eine Kombination, die bislang im Stand der Technik nicht
vorgeschlagen wurde. PCR kann in zehn bis 20 Minuten Thermocycling
durchgeführt
und analysiert werden. Die Kombination der vorliegenden Erfindung aus
1) kontinuierlicher Fluoreszenzüberwachung
in jedem Temperaturzyklus und 2) Analyse der Temperatur- und Zeitabhängigkeit
einer Hybridisierung bietet anders nicht erhältliche Vorteile.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Einfarbenfluoreszenzverfahren
zur Überwachung
von Produktreinheit, zur Quantifizierung von Templat und zum Nachweis
von Mutationen bei einer PCR zur Verfügung. Farbstoffe, die den Strangzustand
der DNA verfolgen, werden zur Beobachtung beim Thermocycling zu
den PCR-Reaktionen gegeben. SYBR® Green
I ist ein empfindlicher Farbstoff, der nur stark fluoresziert, wenn
er einen Komplex mit doppelsträngiger
DNA bildet. Wenn eine PCR-Reaktion von Extensions- auf Denaturierungstemperaturen
aufgeheizt wird, kann Denaturierung als Abfall der Fluoreszenz von
SYBR® Green
I beobachtet werden. Die Schmelzkurve ist für das denaturierte Produkt
charakteristisch. Für
kleine PCR-Produkte erfolgt der Schmelzübergang in einem engen Temperaturbereich;
die Mitte des Schmelzvorgangs wird als Tm bezeichnet.
Die Fluoreszenzschmelzkurven drei verschiedener gereinigter PCR-Produkte sind in 43A gezeigt. Die Daten der 43A wurden
durch Fluoreszenz-Monitoring mit SYBR® Green
I erhalten, während
die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 0,2 °C/s erhöht wurde.
Die relativen Schmelzpositionen können aus empirischen Gleichungen
vorhergesagt werden, die den GC-Gehalt und die Länge mit Tm in
Beziehung setzen. Die apparente Tm von PCR-Produkten
hängt von
der Aufheizgeschwindigkeit ab, wie in 43 zu
sehen ist. Wenn die Aufheizgeschwindigkeit abnimmt, verschiebt sich
die Schmelzkurve zu niedrigeren Temperaturen und bekommt eine schärfere Form.
Für maximale
Details der Schmelzkurven und eine genaue Abschätzungen von Tm müssen die
kinetischen Effekte der Aufheizgeschwindigkeit minimiert werden.
Die apparente Tm von PCR-Produkten hängt auch
von der Konzentration des dsDNA-Farbstoffs ab, wie in 44 gezeigt
ist. Größere Konzentrationen
des Farbstoffs erhöhen
die Stabilität
der Duplex und die beobachtete Tm.
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Die
Eigenschaften verschiedener dsDNA-Farbstoffe werden zuerst diskutiert,
um einen optimalen Farbstoff für
Schmelzkurven bei der PCR auszuwählen,
und anschließend
folgt eine Diskussion der Schmelzkurven, um die Reinheit des PCR-Produkts
festzustellen und Mutationen während
der Amplifikation zu erfassen. Abschließend wird die Verwendung von
dsDNA-Farbstoffen bei kompetitiver quantitativer PCR und absoluter
Produktquantifizierung erläutert
werden.
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Im
Folgenden werden verschiedene dsDNA-Farbstoffe diskutiert. Es gibt
viele doppelstrangspezifische Farbstoffe, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Ein bevorzugter Farbstoff ist SYBR® Green
I, der gegenüber
Ethidiumbromid bevorzugt wird, da sein Anregungsspektrum demjenigen von
Fluorescein ähnelt.
Eine Vielzahl doppelsträngiger
Farbstoffe wurde getestet auf: 1) Inhibierung der PCR, 2) Nachweisempfindlichkeit,
3) Einfluss der Aufheizgeschwindigkeit auf die Schmelzkurve und
4) Einfluss der Farbstoffkonzentration auf die Schmelzkurve. Zuerst
wurde die höchste
Farbstoffkonzentration bestimmt, die mit einer Rapid-Cycle-PCR kompatibel
ist. Diese Konzentration kann dazu verwendet werden, die Nachweisempfindlichkeit
durch kontinuierliche Überwachung
einer PCR mit optimalen optischen Filtern festzustellen. Der Einfluss
von Übergangsgeschwindigkeiten
und Farbstoffkonzentration auf die Schmelzkurven ist farbstoffspezifisch.
Daten werden erfasst und wie in den 43 und 44 dargestellt.
Die unten angegebenen Farbstoffe werden mit SYBR® Green
I verglichen:
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Alternative dsDNA-Farbstoffe
für Schmelzkurven
-
- (siehe Fu, Y.-H., D.P.A. Kuhl, A. Pizzute, M. Pieretti,
J.S. Sutcliffe, S. Richards, A.J.M.H. Verkerk, J.J.A. Holden, R.G.
Fenwick, S.T. Warren, B.A. Oostra, D.L. Nelson und C.T. Caskey,
Variation of the CGG repeat at the fragile X site results in genetic
instability: resolution of the Sherman paradox, Cell, 67:1047–1058, 1991)
-
-
Für SYBR® Green
I werden bevorzugt Verdünnungen
von 1:7.000–1:30.000
mit Aufheizgeschwindigkeiten von 0,1–0,5 °C/s verwendet. Schmelzkurven
gereinigter PCR-Produkte mit hohem GC-Gehalt und niedrigem GC-Gehalt
werden für
jeden Farbstoff erhalten. Schmelzkurven mit verschiedenen Farbstoffen
können abhängig von
deren AT/GC-Präferenz
und Bindungsart variieren. Farbstoffe können sich beim Aufschmelzen verschiedener
DNA-Domänen
neu verteilen, wie es für
Ethidiumbromid bekannt ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann der beste Farbstoff, dessen Konzentration und die für die Schmelzkurven
erforderliche Aufheizgeschwindigkeit bestimmt werden.
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Im
Folgenden wird die Produktreinheit diskutiert. Aufgrund der Heterogenität in Größe und GC-Gehalt können PCR-Produkte über einen
Bereich von 40–50 °C schmelzen.
Beispielsweise sollten Primerdimere bei niedrigen Temperaturen schmelzen,
heterogene unspezifische Produkte sollten über einen breiten Bereich schmelzen,
und ein reines PCR-Produkt sollte exakt bei einer bestimmten Tm schmelzen. Diese Eigenschaften werden hier
durch einen Vergleich von Fluoreszenzschmelzkurven mit Agarosegelelektrophorese
von PCR-Amplifikationen
gezeigt, die dazu optimiert wurden, das/die gewünschte/n Produkt/e zu liefern.
Lange PCR-Produkte
können
interne Schmelzdomänen
aufweisen, die als Fingerprint zur Identifizierung verwendet werden
könnten,
kleinere DNA-Fragmente (< 300
bp) schmelzen jedoch gewöhnlich
in einem Übergang.
Abhängig
von der Sequenz können
DNA-Schmelzdomänen
zwischen 40 und 600 Basenpaaren variieren.
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Ein
Mutationsnachweis sollte gemäß der vorliegenden
Erfindung ebenfalls in Betracht gezogen werden. Die Fähigkeit
von Schmelzkurven zum Nachweis genetischer Polymorphismen und Mutationen
wird bestimmt werden. Repeat-Polymorphismen (VNTRs, Dinukleotid-Repeats)
variieren in ihrer Größe, aber
nicht wesentlich in ihrer Sequenz. Homozygote Punktmutationen (Basensubstitutionen)
in DNA-Fragmenten können
durch denaturierende Gradientengelelektrophorese und Temperaturgradientengelelektrophorese
nachgewiesen werden, die Temperaturverschiebung ist jedoch gewöhnlich < 1 °C, ein Unterschied,
der nur mit Hilfe on Präzisionsmethoden
nachgewiesen werden kann. Wenn das DNA-Target bei der PCR jedoch
heterozygot ist, werden beim Abkühlen
Heteroduplizes gebildet und die beobachteten Temperaturverschiebungen
betragen 1–5 °C. Der Großteil der
heterozygoten Mutationen kann mit der vorliegenden Erfindung durch
einfache Schmelzkurven bei der PCR nachgewiesen werden. Die die
Stelle der 3-Basenpaar-Deletion umgebende Region der am häufigsten
vorkommenden cystischen Fibrosemutation (ΔF508)
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung aus zuvor typisierter DNA amplifiziert. Schmelzkurven
von homozygotem Wildtyp, heterozygotem ΔF508 und
homozygotem ΔF508 werden hier ebenfalls verglichen. Die
homozygoten Proben werden nahezu ununterscheidbar sein, aber die
Heterozygotenkurve zeigt ein Schmelzen der Heteroduplex mit niedrigem
Tm, worauf ein normales „Homoduplex"-Schmelzen folgt.
Der Effekt tritt mit kleineren Amplikons deutlicher hervor.
-
Der
am häufigsten
auftretende, bekannte genetische Risikofaktor für Thrombose ist eine einzelne Punktmutation
auf dem Faktor V-Gen. Zuvor typisierte homozygote und heterozygote
DNA, die die Mutation umgibt, wird amplifiziert und die Schmelzkurven
werden erhalten. Homozygote Mutationen werden über Coamplifikation mit einer
gleichen Menge an Wildtyp-DNA nachgewiesen. Die beobachtete, gemischte
Schmelzkurve sollte zu einer identisch erscheinen, die aus einer
heterozygoten Amplifikation hervorgeht. Wenn Wildtyp-DNA routinemäßig in einem
Verhältnis
von 1:2 mit den Testproben vermischt wird, sollten Heterozygote
ein Schmelzen im Verhältnis
von 2:1 von Wildtyp:Mutante zeigen und eine homozygote Mutante wäre 1:2 von Wildtyp:Mutante.
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BRCA1
ist das erste Brustkrebsgen, bei welchem eine Prädisposition identifiziert wurde,
was sich bei etwa 5 % aller Brustkrebsfälle bestätigt hat. Die meisten Mutationen
sind Substitutionen, Insertionen oder Deletionen von nur ein oder
zwei Basen, und die Prädisposition
kommt durch Heterozygosität
für eine
Mutation zustande. Heterozygote können über automatische Sequenzierung
nachgewiesen werden, eine klinische Untersuchung, die über 5.000
codierende Basen sequenziert, ist teuer und mit Vorrichtungen und
Verfahren des Standes der Technik schwer auszuführen. Zehn bekannte BCRA1-Mutationen
werden mit Hilfe der vorliegenden Erfindung getestet, indem die
betroffenen Amplikons amplifiziert werden, Schmelzkurven beobachtet
werden und mit dem Wildtyp verglichen werden. Die Primer und bekannten
DNA-Proben sind technisch von Myriad Diagnotics erhältlich.
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Kompetitive
quantitative PCR erfolgt ebenfalls mit Hilfe der vorliegenden Erfindung.
Die Möglichkeit, Unterschiede
in der Schmelztemperatur des Produkts nachzuweisen, wird durch die
vorliegende Erfindung für eine
quantitative PCR ausgenützt,
um zwischen einem PCR-Produkt und einem Kompetitor zu unterscheiden. Die
Anzahl anfänglicher
Templatkopien wird durch kompetitive Amplifikation mit einem Kontrolltemplat
quantifiziert, für
das die gleichen Primer verwendet werden, das sich aber in seiner
Schmelztemperatur vom natürlichen
Amplikon unterscheidet. Die Vorteile dieses Ansatzes sind in den 45 und 46 gezeigt. 45 zeigt
die Schmelzkurve, die erhalten wird, wenn zwei gereinigte PCR-Produkte,
die sich in ihrer Tm um etwa 2 °C unterscheiden,
miteinander gemischt werden. Durch Korrektur des Einflusses der
Temperatur auf die Fluoreszenz und Auftragen der Ableitung der Fluoreszenz
nach der Temperatur kann die relative Menge jedes PCR-Produkts quantifiziert
werden, wie in 46 gezeigt ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein kompetitives Templat für die Amplifikation eines 180- Basenpaar-Fragments
des Hepatitis B-Oberflächenantigengens
mit den oben beschrieben Primern konstruiert. Ein kompetitives Templat
mit einem Unterschied in der T
m von 3 °C kann durch Änderung
der Templatlänge, des
GC-Gehalts oder einer Kombination von beidem erhalten werden. Durch
PCR-Amplifikation kleinerer Hepatitis B-Fragmente und anschließende Ligation über endständige Überlappungen
wurden die folgenden Template synthetisiert: Kompetitive
Hepatitis B-PCR-Template mit einem T
m-Unterschied
zum Wildtyp von 3 °C
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Die
alternativen Template wurden über
ihre A260 quantifiziert und die Amplifikationseffizienz
wurde durch „Once-per-cycle"-Überwachung mit SYBR® Green
I bestimmt. Kompetitive Quantifizierung von Wildtyp-DNA mit allen
drei alternativen Templaten wird hier mit einem klinischen Standardverfahren
verglichen, bei welchem Hybridisierung verwendet wird.
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Absolute
Produktquantifizierung erfolgt ebenfalls vorteilhaft mit der vorliegenden
Erfindung. Kontinuierliche Überwachung
der Bildung doppelsträngiger
DNA ermöglicht
eine direkte, absolute Quantifizierung der DNA mittels Reannealingkinetik.
Die Probentemperatur wird schnell von der Denaturierungstemperatur
abgesenkt und auf einer niedrigeren Temperatur konstant gehalten,
die noch hoch genug ist, ein Primerannealing zu verhindern. Die
Geschwindigkeit des Produktreannealings folgt dann einer Kinetik
zweiter Ordnung. Wenn verschiedene DNA-Konzentrationen getestet
werden, ist die Form der Reannealingkurve für die DNA-Konzentration charakteristisch
(siehe 26). Für jedes gegebene PCR-Produkt und jede
Temperatur kann eine Geschwindigkeitskonstante zweiter Ordnung gemessen
werden. Wenn die Geschwindigkeitskonstante bekannt ist, kann jede
unbekannte DNA-Konzentration aus den experimentell ermittelten Reannealingdaten
bestimmt werden. Das Prinzip ist in 27 dargestellt.
Die Kurven können über nichtlineare
Regression kleinster Quadrate während
des Thermocycling in Echtzeit mit Hilfe der LabView-Programmierumgebung,
die oben erläutert wurde,
angepasst werden. Das Abkühlen
erfolgt nicht unverzüglich,
so dass ein gewisses Maß an
Reannealing erfolgt bevor eine konstante Temperatur erreicht wurde,
die Regressionsanalyse lässt
dies gemäß der vorliegenden
Erfindung jedoch zu (siehe 27). Die
Methode erfordert reine PCR-Produkte, aber dies kann durch ebenfalls
während
des Thermocycling erhaltene Schmelzkurven sichergestellt werden.
Quantifizierung mittels Reannealingkinetik hängt nicht von der Signalstärke ab und
wird von kleineren Unterschieden in den Proben nicht beeinflusst.
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Die
Annahme einer Kinetik zweiter Ordnung beim Produktreannealing wird
durch Bestimmung der Geschwindigkeitskonstante bei verschiedenen
DNA-Konzentrationen bestätigt.
Einige Fluoreszenzfarbstoffe beeinflussen das Reannealing abhängig von
ihrer Konzentration. Die Relation ist definiert und eine Quantifizierung
ist möglich.
Die Quantifizierung mittels Reannealingkinetik wird am Ende jeder Extensionsphase
mit einer Quantifizierung mittels Fluoreszenz verglichen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Zweifarbenfluoreszenzverfahren
zum sequenzspezifischen Nachweis bei einer PCR bereit, die von Sondenhybridisierung
(nicht Hydrolyse) abhängen.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der Resonanzenergietransfer zwischen benachbarten
Hybridisierungssonden, die mit Fluorescein und Cy5 markiert sind,
zur Überwachung
einer Amplifikation verwendet werden. Der Einfluss von Sondenlänge, Sondenkonzentration
und optimalem Abstand zwischen den Sonden sollten jedoch auch berücksichtig
werden, wenn erfindungsgemäße Ausführungsformen
eingesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
auch die Optimierung von benachbarten Hybridisierungssonden. Der
Einfluss des Abstands zwischen den Sonden wird bestimmt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Synthese von 5 3'-Fluorescein-markierten 30-meren und
5 5'-Cy5-markierten
30-meren mit Fluorescein-gesteuertem
Pore Glass (erhältlich
von Glen Research) und Cy5-Amiditen (erhältlich von Pharmacia) durchgeführt. Die
Sonden sind so konstruiert, dass sie an den gleichen Strang in der β-Globinregion
hybridisieren, wobei zwischen den Sonden Abstände von 0 bis 25 Basen zwischen
Fluorescein und Cy5 liegen. Zur Reinigung wird Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) mit Tandem-Extinktion und Fluoreszenzmonitoren verwendet.
Die Reinheit wird vorzugsweise durch analytische Gelelektrophorese
und A260:A490- oder
A260:A650-Verhältnisse überprüft. Die
Sonden sind bei der PCR mit einer Konzentration von 0,2 μM enthalten
und es wird ein 2-Temperaturen-Cycling verwendet. Die Änderung
des Fluoreszenzverhältnisses
während
der PCR wird gegen den Abstand zwischen den Sonden aufgetragen,
um den optimalen Abstand zwischen den Sonden zu bestimmen.
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Mit
Hilfe des oben bestimmten, optimalen Abstands zwischen den Sonden
werden Sonden mit einer Länge
von 20, 25 und 30 Basen synthetisiert und mit den 30-mer-Sonden
verglichen. Die Schmelztemperatur dieser Sonden wird während der
PCR beobachtet und gegen die Sondenlänge aufgetragen. Die Verwendung längerer Sonden
ermöglicht
die Verwendung eines 3-Temperaturen-Zyklus, wobei einem Sondenannealingschritt
ein Primerannealingschritt vorausgeht. Der Einfluss der Probenkonzentration
auf die Nachweisempfindlichkeit und Signalstärke während einer PCR wird gemessen.
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Die
Verwendung eines markierten Primers zum Resonanzenergietransfer
auf eine Hybidisierungssonde entspricht einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung. Eine der benachbarten Resonanzenergietransfersonden kann,
wie in 39 gezeigt, in einen PCR-Primer
eingebaut werden. In dem gezeigten Fall hybridisiert eine markierte
Sonde an ein einzelsträngiges
PCR-Produkt, das den markierten Primer beinhaltet. Die markierten
Primer werden mit einem modifizierte dT-Amidit mit einem Aminolinker
(erhältlich
von Glen Research) zur manuellen Kupplung an Cy5 (erhältlich von
Amersham/BDS) synthetisiert. Die vorliegende Erfindung umfasst auch
die Bestimmung, wie nah das modifizierte Cy5-dT zum 3'-Ende des Primers
liegen kann, ohne dass es die PCR inhibiert. Diese Bestimmung erfordert
mehrere markierte Primer, bei denen sich die markierte Base an verschiedenen
Positionen befindet. Anschließend
stellt man den optimalen Abstand zwischen den Fluorophoren fest,
indem man mehrere an 3' mit
Fluorescein markierte Sonden synthetisiert.
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Es
liegt auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, andere Formate
zum Nachweis der Hybridisierung mittels Resonanzenergietransfer
zu verwenden. In einem bevorzugten Verfahren wird das Schema benachbarter
Hybridisierungssonden als „nichtkompetitives
Format" bezeichnet.
Diese stellt das Gegenteil eines „kompetitiven Formats" dar, bei welchem
zwei komplementäre
Oligonukleotide einzeln mit Fluorophoren markiert werden. Die Sonden
hybridisieren entweder miteinander (was zum Energietransfer oder
Quenching führt) oder
mit einem konkurrierenden Target, welches in unserem Fall akkumulierendes
PCR-Produkt wäre. Synthese
und Testen von 5' mit
Cy5 und 3' mit Fluorescein
markierten komplementären
20-, 25- und 30-mer-Sonden bei
der PCR kann erfindungsgemäß erfolgen.
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Das „Interkalator-Format" von Morrison erfordert
eine markierte Sonde, die nach der Hybridisierung mit einem doppelstrangspezifischen
Farbstoff in Wechselwirkung tritt. Siehe Monison, L.E., „Detection
of energy transfer and fluorescence quenching", in L.J. Kricka (Hrsg.) "Nonisotopic DNA probe
techniques", Academic
Press, San Diego, S. 311–352,
1992.
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Die
Synthese von 20-, 25- und 30-mer-Sonden, die am 3'- und 5'-Ende mit Cy5 markiert
sind, und die Verwendung von SYBR® Green
I als doppelstrangspezifischem Farbstoff liegt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung. Die Bildung des PCR-Produkts führt zu Hybridisierung, die
sich als erhöhte
Emission von Cy5 beobachten lässt.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass sequenzspezifisches Produkt
und doppelsträngige
DNA zur gleichen Zeit überwacht
werden können.
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Die
vorliegende Erfindung setzt auch sequenzspezifische Zweifarbenverfahren
zum Mutationsnachweis, zur kompetitiven quantitativen PCR und zur
Produktquantifizierung ein. Die Tm der Hybridisierungssonden
verschiebt sich bei Vorliegen einer einzelnen Basenfehlpaarung um
etwa 10 °C.
Wenn eine Hybridisierungssonde an einer Mutationsstelle positioniert
ist, sind einzelne Basenmutationen beim Sondenschmelzen als Verschiebungen
um 10 °C
nachweisbar. Heterozygote Mutationen sollten zu einer dazwischenliegenden Schmelzkurve
führen.
Die Unterscheidung einzelner Basen wird mit Hilfe der oben erwähnten Faktor
V-Mutation und benachbarten Fluorescein/Cy5-Sonden gezeigt.
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Kompetitive
PCR-Template können
mit internen Basenaustauschen konstruiert werden. Wenn Nachweissonden
verwendet werden, die bei verschiedenen Temperaturen nacheinander
von verschiedenen Targets abschmelzen, ist eine relative Quantifizierung
möglich.
Absolute Produktquantifizierung ist durch Verfolgen der Annealingkinetik
der Sonden möglich.
Wenn ein markierter Primer und eine Hybridisierungssonde verwendet
werden, sollte die Annealingkinetik pseudo-erster Ordnung sein,
wobei diese Vorhersage anhand bekannter Templatkonzentrationen getestet
wird.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet auch eine Fluoreszenz-Rückkopplung
zur Echtzeitsteuerung und Optimierung einer Amplifikation. Echtzeitüberwachung
von Fluoreszenz wird zur Steuerung eines Thermocyclings eingesetzt.
Mit doppelstrangspezifischen Farbstoffen kann die Extension in jedem
Zyklus beendet werden, wenn die Fluoreszenz nicht mehr ansteigt.
Zur Denaturierung muss die Temperatur nur so lange steigen, bis
das Produkt vollständig
geschmolzen ist. Das Thermocycling kann schließlich automatisch beendet werden,
wenn eine bestimmte Menge Produkt hergestellt wurde. Diese Echtzeitsteuerung
wird als Optionen in einen Fluoreszenzthermocycler einprogrammiert.
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Die
vorliegende Erfindung bietet auch eine Echtzeitüberwachung und Steuerung des
Annealings. Wenn einer der Primer 3' mit Cy5 markiert ist, kann keine Extension
eintreten. Wenn markierter Primer (1–10 %) mit unmarkiertem Primer
(80–99
%) vermischt wird, fällt
die Amplifikationseffizienz leicht ab, das Annealing kann jedoch
als Fluoreszenzenergietransfer von einem doppelstrangspezifischen
Farbstoff auf Cy5 beobachtet werden. Dies ist das zuvor oben beschriebene „Interkalator-Format". Der Primer mit
der niedrigsten Tm (wie bestimmt mittels
Thermodynamik der nächsten
Nachbarn) wird mit SYBR® Green I als doppelstrangspezifischem Farbstoff
markiert. Amplifikationseffizienz und Cy5-Fluoreszenz während des
Annealing werden mit dem Prozentsatz an markiertem Primer verglichen.
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Direktes
Monitoring mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann direkt mit einem mit Cy5 markierten Primer oder indirekt mit äquivalenten
komplementären
Oligonukleotiden durchgeführt
werden. Ein Oligonukleotid mit gleicher Länge und gleicher Tm wie
der am tiefsten schmelzende Primer wird so konstruiert, dass zu
der amplifizierten Sequenz keine Komplementarität besteht. Dieses Oligonukleotid
ist 5' mit Cy5 markiert
und dessen Komplement ist 3' mit
Fluorescein markiert. Die Hybridisierung dieses Paares wird über Resonanzenergietransfer
auf Cy5 verfolgt. Das mit Fluorescein markierte Oligonukleotid (0,005 μM) und das
mit Cy5 markierte Oligonukleotid (0,5 μM) zeigen eine Annealingkinetik
pseudo-erster Ordnung, die in etwa der Annealingkinetik des Primers
entspricht. Auf diese Weise kann die Annealingeffizienz verfolgt
und zur Steuerung von Annealingtemperatur und -zeiten eingesetzt
werden. Eine Steuerung der Annealingbedingungen durch Monitoring
der Annealingeffizienz ist gegebenenfalls in der Steuervorrichtung
enthalten.
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Konventionelle
PCR wird durchgeführt,
indem man vor Amplifikationsbeginn alle Thermocyclingparameter einprogrammiert.
Zur kontinuierlichen Überwachung
erfolgt die Bestimmung der Erfordernisse des Thermocycling während der
Amplifikation auf Basis der kontinuierliche Beobachtung von Annealing,
Extension und Denaturierung. Mit komplementären Oligonukleotiden, die zu
dem am tiefsten schmelzenden Primer äquivalent sind, wird die Annealingeffizienz
sogar während
der frühen
Zyklen gesteuert. Extension und Denaturierung können jedoch nur in späten Zyklen
mit dsDNA-Farbstoffen überwacht
werden, wenn eine ausreichende Menge an Produkt hergestellt wurde.
Dies stellt gewöhnlich
kein Problem dar, da die Bedingungen von Denaturierung und Extension
so gewählt
werden, dass die meisten Produkte amplifiziert werden, und die Daten
der ersten Amplifikation können
dazu verwendet werden, nachfolgende Durchläufe zu optimieren.
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Weitere
Beispiele für
die Produktdifferenzierung durch Analyse von DNA-Schmelzkurven während einer
Polymerasekettenreaktion werden im Folgenden gegeben.
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Die
PCR wurde in 50 mM Tris, pH 8,5 (25 °C), 3 mM MgCl2,
500 μg/ml
Rinderserumalbumin, 0,5 mM jedes Desoxynucleosidphosphats, 0,5 μM Primern
und 0,2 U Taq-Polymerase pro 5 μl-Probe
durchgeführt.
SYBR® Green
I war in einer 1:20.000-Verdünnung
ebenfalls enthalten, soweit nicht anders angegeben.
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Amplifikationsprodukte,
die als Template verwendet wurden, wurden durch Extraktion mit Phenol/Chloroform
und Ethanolfällung
und anschließendes
wiederholtes Waschen durch einen Centricon 30-Mikrokonzentrator (erhältlich von
Amicon, Danvers, Massachusetts) gereinigt. Templatkonzentrationen
wurde durch Extinktion bei 260 nm bestimmt und zeigten A260/A280-Verhältnisse
von größer 1,7.
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Primer
wurden mittels übliche
Phosphoramiditchemie (erhältlich
von Pharmacia Biotech Gene Assembler Plus, Piscataway, New Jersey)
synthetisiert. Die Primer für
die Amplifikation des 180 Basenpaare langen Hepatitis B-Oberflächenantigengens
waren
5'-CGTGGTGGAC
TTCTCTCAAT-3' (SEQ
ID NO:1) und
5'-AGAAGATGAG
GCATAGCAGC-3' (SEQ
ID NO:2).
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Die
Primer für
die Amplifikation des 292 Basenpaare langen prostataspezifischen
Antigengens waren
5'-CTGTCCGTGA
CGTGGATT-3' (SEQ
ID NO:7) und
5'-AAGTCCTCCG
AGTATAGC-3' (SEQ
ID NO:8).
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Die
Primer für
die Amplifikation des 536 Basenpaare langen humanen β-Globingens
waren RS42 und KM29.
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DNA-Schmelzkurven
wurden mit einem Mikrovolumen-Fluorimeter erfasst, das gemäß der Ausführungsform
der 8A&B
in einen 24 Proben fassenden Thermocycler integriert und zur Erfassung
der Fluoreszenz von SYBR® Green I mit einem optischen
Modul (Modellnummer 2210, erhältlich
bei Idaho Technology, Idaho Falls, Idaho) ausgestattet war. Die
PCR-Reagenzien (5 μl
Volumen) wurden in die offenen Plastikreservoirs von Reaktionsröhrchen aus
Verbundglas/Plastik pipettiert, bei niedriger Geschwindigkeit zentrifugiert,
um die Probe in die Spitze der Glaskapillare zu bringen, und diese
anschließend
mit einem Plastikstopfen versiegelt. Die PCR wurde gemäß einer
der oben beschriebenen Ausführungsformen
durchgeführt.
Fluoreszenzdaten für
Schmelzkurven wurden durch Integrieren des Signals über 0,25–2,0 Sekunden
während
eines linearen Temperaturübergangs
auf 95 °C
mit 0,1–10,0 °C/s erfasst.
Die Daten wurden mit Hilfe der oben erwähnten Steuereinrichtungen kontinuierlich
angezeigt.
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Eine
Reihe von Transformationen wurde verwendet, um die Schmelzkurve
in Schmelzpeaks umzurechnen (siehe 49).
Durch Anwendung linearer Regression (L1) auf die Schmelzkurve oberhalb
der Schmelztemperatur des gereinigten PCR-Produkts wurde die Background-Fluoreszenz
eliminiert (T1). Mit guter Annäherung
(R2 = 0,96 bei der in 49 gezeigten Schmelzkurve)
gibt diese Linie die Background-Fluoreszenz
als Funktion der Temperatur wieder. Eine lineare Regression (L2)
auf die Schmelzkurve unterhalb der Schmelztemperatur des Produkts
wird angewandt, um den Einfluss der Temperatur auf die Fluoreszenz
zu eliminieren. Die Daten werden schließlich von einer Schmelzkurve
zu einem Schmelzpeak (T2) umkartiert, indem man die Ableitung der
Fluoreszenz nach der Temperatur (-dF/dT) aufträgt, und zwar mit Verfahren ähnlich denen,
die zur Umwandlung spektrometrischer Schmelzkurven in Schmelzpeaks
verwendet werden. Integrieren der Schmelzpeakkurve über den
erwarteten Schmelzbereich des spezifischen Produkts, geteilt durch
das Integral über
den gesamten Schmelzpeaks, gibt einen oberen Grenzwert für das Verhältnis von
erwünschtem
zu unspezifischem Produkt.
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Das
Auftragen der Fluoreszenz von dsDNA-spezifischen Farbstoffen als
eine Funktion der Temperatur (siehe 50)
während
der PCR ermöglichte
die Überwachung
des Strangszustands während
einzelner Reaktionszyklen. Frühe
Temperaturzyklen erschienen als Background-Fluoreszenz am unteren
Rand des Plots. Wenn Amplifikationsprodukt akkumulierte, nahm die
Fluoreszenz in jedem Zyklus während
des Übergangs
zur Annealingtemperatur und wenn durch Polymeraseaktivität neues
Produkt synthetisiert wurde zu. Beim Aufheizen auf Denaturierungstemperatur
fiel die Fluoreszenz über
eine kleine Gradspanne plötzlich
auf das Niveau des Backgrounds ab, was die Denaturierung des Produkts
anzeigte. Diese Abfolge resultierte im der im Uhrzeigersinn verlaufenden
Spiralstruktur, die für
Fluoreszenz-Temperatur-Plots bei der PCR charakteristisch sind.
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Nach
25 Temperaturzyklen wurde mit der Erfassung eines Schmelzkurvenzyklus
begonnen (siehe 51). Das Produkt wurde denaturiert,
es erfolgte ein vollständiges
Annealing und anschließend
eine langsames Erwärmen
mit 0,2 °C/s über die
Denaturierungstemperatur hinaus. Das Aufschmelzen begann bei 85 °C und die Fluoreszenz
fiel bei 87 °C
auf das Niveau des Backgrounds ab.
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Die
absolute Lage der Schmelzkuren des PCR-Produkts wurden durch die
Konzentration von SYBR® Green I beeinflusst (siehe 52A). Wenn die Konzentration des Farbstoffs erhöht wurde,
verschoben sich die Schmelzkurven zu höheren Temperaturen hin. Konzentrationen über 1 bis
7.000 verhinderten eine Amplifikation durch PCR.
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Schnelle
Temperaturübergänge über die
Denaturierungstemperatur hinaus verschoben die Schmelzkurven aufgrund
kinetischer Effekte zu höherer
apparenter Tm (siehe 52B).
Temperaturübergangsgeschwindigkeiten
von mehr als 5 °C/s
verschoben die apparente Tm um fast 3 °C. Wenn die Übergangsgeschwindigkeit
von 0,1 auf 0,2 °C/s
erhöht
wurde, wurde die apparente Tm um 0,2 °C verschoben.
Die nachfolgende Schmelzkurvenanalyse wurde mit einer Übergangsgeschwindigkeit
von 0,2 °C/s
durchgeführt.
Eine Schmelzkurvenanalyse mit dieser Geschwindigkeit erhöhte die
in 50 gezeigte 8-minütige Reaktion um 30 Sekunden.
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Schmelzkurven
wurden für
drei verschiedene gereinigte PCR-Produkte erfasst (siehe 53). Alle drei Produkte, die in einem Bereich
von 2 °C
schmolzen, zeigten exakt verlaufende Schmelzkurven. Die apparente
Tm des 180 Basenpaare langen Hepatitis B-Fragments
(50,0 % GC) lag etwa zwei Grad unter der Tm des 536
Basenpaare langen β-Globin-Fragments
(53,2 % GC), und diese beiden waren daher leicht zu unterscheiden.
Die apparente Tm des 292 Basenpaare langen
prostataspezifischen Antigen-Fragments (60,3 % GC) zeigte eine fast
fünf Grad über der
Schmelztemperatur des größeren β-Globin-Fragments
liegende Schmelztemperatur.
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Wenn
gereinigte PCR-Produkte miteinander vermischt wurden, überlappten
sich ihre Schmelzkurven (siehe 54).
Nach Umrechnung in Schmelzpeaks war es möglich, Mischungen von Reaktionsprodukten
in getrennte Schmelzpeaks aufzulösen,
die sich in ihrer Tm um weniger als 2 °C unterschieden
(siehe 55).
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Schmelzkurvenanalyse
wurde zur Unterscheidung zwischen erwünschtem Produkt und unspezifischen
Produkten wie beispielsweise Primerdimeren verwendet (siehe 56). Primerdimere zeigten breite Schmelzpeaks
im Bereich von 75–85 °C, was sich
sehr von den exakten Schmelzpeaks spezifischer PCR-Amplifikationsprodukte
unterscheidet. Größere heterogene
Produkte, die daraus resultierten, dass viele Zyklen bei niedriger
Annealingstringenz laufen gelassen wurden, zeigten im Vergleich
mit reinem PCR-Produkt niedrigere und breitere Schmelzkurven.
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Der
Ansatz der vorliegenden Erfindung zur Bestimmung der Produktreinheit
wurde zur Verbesserung der quantitativen, auf einer „Once-per-cycle"-Fluoreszenzüberwachung
von dsDNA-spezifischen Farbstoffen basierenden PCR eingesetzt. Fluoreszenz
wurde für
eine Reihe von Reaktionen, die sich in ihrer anfänglichen Templatkonzentration
unterschieden, einmal pro Zyklus nach der Extension des Produkts
mit Polymerase erfasst (siehe 57).
Der log-lineare Anstieg über
der Background-Fluoreszenz beginnt bei einer von der anfänglichen
Templatkonzentration abhängigen
Zykluszahl. Die Plots der fünf
Reaktionen, die von 106 bis 102 Kopien
pro Reaktion reichten, waren durch etwa vier Zyklen getrennt. Die
Reaktion mit durchschnittlich 102 Kopien
pro Reaktion zeigte einen Abfall der Reaktionseffizienz, und die
Reaktionen mit einer anfänglichen
Kopienzahl von weniger als 100 führten
zu weniger nützlichen
Fluoreszenzprofilen. Die Fluoreszenzprofile für die Reaktionen mit 10 und
1 (durchschnittlichen) Kopien steigen in umgekehrter Reihenfolge
an, und die negative Kontrolle zeigte eine Amplifikation nach etwa
30 Zyklen. Dies ist eine Folge der Amplifikation von Primerdimeren
und anderen unspezifischen Amplifikationsprodukten, die durch „Once-per-cycle"-Fluoreszenz-Monitoring von dsDNA-spezifischen
Farbstoffen nicht vom erwünschten
Produkt unterschieden werden können.
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Für jede Probe
wurden Schmelzpeaks erfasst (siehe 58),
und es stellte sich heraus, dass diese gut mit den Elektrophoreseergebnissen
korrelierten (60). Die Reaktionen mit null
und einer durchschnittlichen anfänglichen
Templatkopie lieferte keine unterscheidbare Elektrophoresebande
an der erwarteten Position bei 536 Basenpaaren. Die Reaktionen mit
10 und 100 anfänglichen
Templatkopien zeigten schwache Elektrophoresebanden. Dies stimmt
mit der Schmelzpeakanalyse überein,
bei welcher für
die Reaktionen mit null und einer anfänglichen Kopie im Bereich des
erwünschten
Produkts (90–92 °C) kein Aufschmelzen
zu erkennen ist und für
10 und 100 Kopien kleinere Peaks in diesem Temperaturbereich auftreten.
Starke Elektrophoresebanden für
Reaktionen mit 103-104 anfänglichen
Kopien korrelieren gut mit großen
Schmelzpeaks im erwarteten Bereich von 90–92 °C.
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Das
Verhältnis
von erwünschtem
Produkt zur Gesamtmenge an Produkt, das durch Schmelzpeakintegration
bestimmt wurde, reichte von 0,28 bei 105 Kopien
bis 0,0002 bei null anfänglichen
Templatkopien. Jeder Datenpunkt der 57 wurde
mit dem entsprechenden Verhältnis
multipliziert, um den korrigierten Plot zu erhalten (59). Diese Vorgehensweise erweitert den effektiven
dynamischen Bereich der Quantifizierung um den Bereich zwischen
10 und 1 anfänglichen
Templatkopien.
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Wie
sich aus den obigen Ausführungen
ergibt, sollten Nachweis und Analyse des PCR-Produkts bei einem
Thermocycling während
einer Amplifikation idealerweise gleichzeitig stattfinden. Wenn
eine grundlegende DNA-Eigenschaft, wie beispielsweise Produktgröße, Sequenz
oder Schmelzprofil, das Produkt während einer PCR spezifisch
identifizieren könnte,
wäre keine
weitere Analyse notwendig.
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Ein
sequenzspezifischer Nachweis während
der Amplifikation kann mit Fluoreszenzsonden erhalten werden. Eine
einzelne Sonde kann mit zwei Fluoreszenzresonanzenergietransfer
(FRET)-Farbstoffen markiert sein. Hydrolyse der Sonde aufgrund von
Polymerase-Exonucleaseaktivität
hebt das Quenchen des Donor-Farbstoffs
auf. Wenn die Amplifikation fortschreitet, nimmt die Fluoreszenz
des Donor-Farbstoffs kumulativ zu. Alternativ dazu können sich
FRET-Farbstoffe auf 2 einfach markierten, nebeneinander hybridisierenden Sonden
befinden.
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Die
Helix/Coil-Stabilität
kann auch zur spezifischen Identifizierung von PCR-Produkten eingesetzt
werden. Beispielsweise trennen Einzelstrangkonformationspolymorphismus,
denaturierende Grandientengelelektrophorese und Temperaturgradientengelelektrophorese
jeweils Produkte auf Basis der Stabilität unterschiedlicher Konformationen
auf. Die Stabilität
der Hybridisierung kann mit FRET in Echtzeit überwacht werden. Die Überwachung
von Schmelzkurven wurde ebenfalls als eine weitere unterscheidende
Dimension bei der Sequenzbestimmung durch Hybridisierungsmethoden
verwendet.
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Das
Ethidium-Homodimer und Ethidiumbromid werden zur Überwachung
der DNA-Denaturierung verwendet. PCR ist mit vielen dsDNA-spezifischen
Farbstoffe, einschließlich
Ethidiumbromid und SYBR® Green I, kompatibel.
Diese Farbstoffe sind kommerziell erhältlich und kostengünstig; eine
Sondensynthese ist nicht erforderlich. Wenn Ethidiumbromid an einer
PCR beteiligt ist, erfolgt ein Anstieg in der Fluoreszenz der Proben in
den Probenglaskapillarröhrchen.
Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, PCR-Reaktionen in
ihrem Ablauf mit Ultraviolett-Beleuchtung und einer CCD-Kamera zu überwachen.
Da Produktidentität
bewiesen wurde, sollte eine Überwachung
mit diesen generischen Farbstoffen einen separaten Analyseschritt nach
der Amplifikation überflüssig machen.
Absolute Sequenzspezifität
ist selten nötig,
eine Unterscheidung der Produkte ist jedoch üblicherweise erforderlich.
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PCR-Produkte
können
während
der Amplifikation unterschieden werden, indem ihre Schmelzkurven, deren
Form eine Funktion des GC-Gehalts, der Länge und der Sequenz ist, analysiert
werden. Die Temperatur, bei der PCR-Produkte schmelzen, variiert über einen
weiten Bereich. Wenn im Stand der Technik bekannte, empirische Formeln
verwendet werden, sagt der Einfluss des GC-Gehalts auf die Schmelztemperatur
(Tm) von DNA voraus, dass eine Duplex mit
0 % GC 41 °C
tiefer schmelzen wurde als eine Duplex mit 100 % GC. Wenn beide
den gleichen GC-Gehalt haben, würde
ein 40 Basenpaare langes Primerdimer 12 °C unter einem 1000 bp-Produkt schmelzen.
Daher umfasst der Tm-Bereich für potentielle
PCR-Produkte wenigstens 50 °C.
Dieser breite Bereich ermöglicht
eine Unterscheidung der meisten PCR-Produkte über ihre Schmelzkurven. Aufgrund ihrer
Längenunterschiede
schmelzen Primerdimere gewöhnlich
bei einer tieferen Temperatur als erwünschte PCR-Produkte. Heterogene Produkte schmelzen über einen
breiteren Bereich als reine PCR-Produkte. Lange PCR-Produkte können interne
Schmelzdomänen
aufweisen, die als Fingerprint zur Identifizierung verwendet werden
könnten,
wenn auch kleinere PCR-Produkte, einschließlich der hier getesteten (siehe 53) in einem Hauptübergang schmelzen.
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Anders
als Gelelektrophorese kann eine Schmelzkurvenanalyse Produkte mit
gleicher Länge
aber unterschiedlichem GC/AT-Verhältnis unterscheiden. Daneben
hätten
zwei Produkte mit gleicher Länge
und gleichem GC-Gehalt, die sich jedoch in ihrer GC-Verteilung unterscheiden
(Gleichverteilung gegenüber
einer GC-Klammer an einem Ende), sehr unterschiedliche Schmelzkurven.
Kleine Sequenzunterschiede können beispielsweise
sogar bei der Amplifikation heterozygoter DNA zu beobachten sein,
bei der Heteroduplizes gebildet werden. Unterschiede in einzelnen
Basen in heterozygoter DNA führen
im Vergleich zu vollständig
komplementärer
DNA zu Temperaturverschiebungen von 1–5 °C bei Heteroduplizes.
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PCR-Produkte,
die sich um weniger als 2 °C
unterscheiden, können
mit Hilfe der vorliegenden Erfindung in Mischungen aufgetrennt werden
(siehe 56). Zudem können diese
Schmelzkurven in Produktpeaks aufgelöst werden, um Abschätzungen
der relativen Mengen an verschiedenen vorhandenen Produkten vornehmen
zu können
(siehe 61). Die Möglichkeit, relative Mengen
verschiedener PCR-Produkte
bestimmen zu können,
ist sehr nützlich.
Mit der Kenntnis der relativen Menge an erwünschtem Produkt im Vergleich mit
gesamter dsDNA lassen sich unspezifische Amplifikationen beseitigen,
wenn die Reaktionen mit dsDNA-Farbstoffen überwacht werden. Mit Ethidiumbromid
oder SYBR® Green
I ist eine Quantifizierung über
6–8 Größenordnungen
anfänglicher
Templatkonzentration möglich.
Die Empfindlichkeit wird durch unspezifische Amplifikation mit einer
geringen Zahl anfänglicher
Templatkopien limitiert (siehe 57).
Schmelzkurven (siehe 58) zeigen verschiedene PCR-Produkte,
insbesondere bei niedrigen anfänglichen
Kopienzahlen, und dies korreliert gut mit den verschiedenen Produkten,
die nach einer Gelelektrophorese zu sehen sind (siehe 59). Das Verhältnis
von Produkt, das im erwarteten Bereich schmilzt, zu gesamtem Produkt
kann verwendet werden, um unspezifische Amplifikation zu korrigieren
(siehe 58). Dieses Verhältnis gibt
eine obere Grenze für
die zu erwartende Menge gegenüber
gesamtem Produkt. So wie es möglich
ist, Elektrophoreseergebnisse aufgrund von Comigration zweier oder
mehrerer Produkte falsch zu interpretieren, ist es möglich, dass
ein Teil des Produkts, das im erwarteten Bereich schmilzt, nicht
das erwünschte
Produkt ist. Wenn jedoch keine dsDNA im Bereich des erwarteten Produkts
schmilzt, lässt
sich schließen,
dass kein erwartetes Produkt vorhanden ist.
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Die
Schmelzkurvenanalyse kann verwendet werden, um den dynamischen Bereich
der Quantifizierung auf geringere anfängliche Kopienzahlen zu erweitern.
Noch wichtige ist, dass eine Schmelzpeakanalyse ein höhere Sicherheit
bietet, dass die Fluoreszenz vom erwünschten Produkt stammt und
nicht von einer unspezifischen Amplifikation. Die Nützlichkeit
der Fluoreszenzüberwachung
einer PCR ist begrenzt, wenn eine Gelelektrophorese notwendig ist,
um die Identität
des Produkts zu überprüfen. Die
Schmelzpeakanalyse ermöglicht
eine Identifizierung des Produkts während der PCR ohne anschließende Elektrophorese.
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Die
Möglichkeit,
die relativen Mengen von 2 PCR-Produkten aufzulösen, sollte auch bei einer
kompetitiven quantitativen PCR nützlich
sein. Kompetitive Template mit den gleichen Primern werden erfindungsgemäß mit einer
Schmelztemperatur konstruiert, die 2–3 °C von der des natürlichen
Amplikons abweicht, indem man das GC/AT-Verhältnis oder die Länge des
Produkts variiert. Bekannten Mengen des Kompetitors sollten zu unbekannten
Mengen des natürlichen
Templats gegeben, die Template amplifiziert, die Schmelzkurven erfasst
und die Produktpeaks aufgelöst
werden. Unter der Annahme, dass die Produkte mit der gleichen Effizienz amplifiziert
werden, entspricht das Verhältnis
der Produkte zueinander dem Verhältnis
der anfänglichen
Template.
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Die
Schmelzkurvenanalyse hat verschiedene Einschränkungen. Die absolute Lage
und die Breite der Schmelzkurven werden durch Temperaturübergangsgeschwindigkeiten
(siehe 52B) und Farbstoffkonzentration
(52A) beeinflusst. Die Zugabe von Interkalatoren
wie Ethidiumbromid erhöht
die Schmelztemperatur und verbreitert den Schmelzübergang.
Obwohl Schmelzkurven oft mit Geschwindigkeiten von etwa 0,5 °C/Minute
erhalten werden, um den Gleichgewichtszustand sicherzustellen, können Geschwindigkeiten
von 12 °C/Minute
(0,2 °C/s)
verwendet werden, um Produkte voneinander zu unterscheiden, die
sich in ihrer Schmelztemperatur um 2 °C oder weniger unterscheiden
(siehe 53). Eine feinere Auflösung ist
mit niedrigeren Übergangsgeschwindigkeiten
und/oder größerer Homogenität der Probentemperatur
möglich.
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Die
Schmelzpeakanalyse der vorliegenden Erfindung bietet ein vollständig in
eine PCR integriertes Verfahren zur Produktunterscheidung. Ähnlich der
Größenbestimmung
bei einer Gelelektrophorese misst die Schmelzpeakanalyse eine grundlegende
Eigenschaft der DNA und kann zur Identifizierung amplifizierter
Produkte eingesetzt werden. Die Kombination aus Fluoreszenzüberwachung
der PCR und Schmelzkurvenanalyse bietet einen vielversprechenden
Ansatz für
die gleichzeitige Durchführung
von Amplifikation, Nachweis und Unterscheidung von PCR-Produkten.
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Informationen
zu einem On-line-DNA-Analysesystem mit schnellem Thermocycling sind
in der U.S. Patentanmeldung 08/381,703, eingereicht am 31. Januar
1995 zu finden, auf die hier vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Der
als Anhang angefügte
Programmiercode folgt ab der nächsten
Seite.
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