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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf ein Flussmittel
und ein Flussmittelbad für
die Feuerverzinkung sowie ein Verfahren zur Feuerverzinkung eines
Eisen- oder Stahlerzeugnisses.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
konventionelle Feuerverzinkung, die aus dem Tauchen der Eisen- oder Stahlerzeugnisse
in eine Zinkschmelze besteht, erfordert zur Sicherstellung des Haftvermögens, der
Geschlossenheit und der Einheitlichkeit des Zinküberzuges eine sorgfältige Oberflächenvorbereitung.
Ein konventionelles Verfahren zum Vorbereiten der Oberfläche eines
zu verzinkenden Eisen- oder Stahlerzeugnisses ist das Trockenfluxen,
bei dem ein Film aus Flussmittel auf der Oberfläche des Erzeugnisses aufgebracht
wird. Das Erzeugnis wird folglich im Allgemeinen entfettet, danach
gespült,
daran schließt
sich eine saure Reinigung an, in deren Anschluss ein nochmaliges
Spülen und
ein abschließendes
Trockenfluxen erfolgt, was bedeutet, dass das Erzeugnis in ein Flussmittelbad getaucht
und anschließend
getrocknet wird. Die Basisprodukte, die bei der konventionellen
Flussmittelbehandlung, dem so genannten Fluxen, zur Anwendung kommen,
sind im Allgemeinen Zink- und Ammoniumchloride.
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Es
ist allgemein bekannt, dass sich eine Verbesserung der Eigenschaften
von verzinkten Erzeugnissen durch Legieren von Zink mit Aluminium
erzielen lässt.
Beispielsweise wird durch eine Zugabe von 5 % Aluminium eine Zink-Aluminium-Legierung
mit der niedrigsten Schmelztemperatur erzeugt. Diese Legierung weist
gegenüber
Reinzink verbesserte Fluiditätseigenschaften
auf. Außerdem
weisen Zinküberzüge, die
mit dieser Zink-Aluminium-Legierung hergestellt wurden, eine größere Korrosionsbeständigkeit
(die zwei- bis sechsmal besser ist als die von Reinzink), eine verbesserte
Formbarkeit und eine bessere Lackierbarkeit auf als jene, die aus
Reinzink gebildet wurden. Überdies
lassen sich mit dieser Technologie bleifreie Zinküberzüge herstellen.
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Die
Verwendung von konventionellen Flussmitteln beim Zink-Aluminium-Verzinken
führt jedoch zu
verschiedenen Fehlern in den Überzügen. Insbesondere
können
einige Bereiche der Oberfläche
nicht abgedeckt, oder nicht in einem ausreichenden Maße abgedeckt
sein, oder der Überzug
kann Ausbrüche, schwarze
Flecken oder sogar Krater aufweisen, die dem Erzeugnis eine unannehmbare
Oberflächenbeschaffenheit
und/oder Korrosionsbeständigkeit
verleihen/verleiht. Somit wurde Forschung betrieben, um Flussmittel
zu entwickeln, die besser für
das Zink-Aluminium-Verzinken ausgelegt sind. Trotz dieser Anstrengungen
liefern die bekannten Flussmittel, wenn es um das Verzinken von
Eisen- oder Stahlerzeugnissen in Zink-Aluminium-Bädern im
diskontinuierlichen Betrieb, d.h. das Verzinken von einzelnen Erzeugnissen,
geht, noch immer keine zufrieden stellenden Ergebnisse.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Flussmittel bereitzustellen,
das es ermöglicht,
geschlossene, einheitlichere, glattere und hohlraumfreie Überzüge auf Eisen-
oder Stahlerzeugnissen durch die Feuerverzinkung mit Zink-Aluminium-Legierungen
herzustellen. Diese Aufgabenstellung wird durch ein Flussmittel
nach Anspruch 1 gelöst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Flussmittel zur Feuerverzinkung gemäß der Erfindung enthält:
- • 60
bis 80 Gew.-% (Gewichtsprozente) Zinkchlorid (ZnCl2);
- • 7
bis 20 Gew.-% Ammoniumchlorid (NH4Cl);
- • 2
bis 20 Gew.-% von mindestens einem Alkali- oder Erdalkalimetallsalz;
- • 0,1
bis 5 Gew.-% von mindestens einer der folgenden Verbindungen: NiCl2, CoCl2, MnCl2; und
- • 0,1
bis 1,5 Gew.-% von mindestens einer der folgenden Verbindungen:
PbCl2, SnCl2, SbCl3, BiCl3.
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Unter „Feuerverzinkung" wird die Verzinkung eines
Eisen- oder Stahlerzeugnisses verstanden, das in ein Schmelzbad
aus Zink oder einer Zinklegierung, im kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Betrieb, getaucht wird.
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Ein
solches Flussmittel, bei dem sich die verschiedenen prozentualen
Anteile auf den Gewichtsanteil einer jeden Verbindung oder Verbindungsklasse
gegenüber
dem Gesamtgewicht des Flussmittels beziehen, ermöglicht es, geschlossene, einheitlichere,
glattere und hohlraumfreie Überzüge auf Eisen- oder Stahlerzeugnisse
durch die Feuerverzinkung mit Zink-Aluminium-Legierungen, insbesondere
im diskontinuierlichen Betrieb, herzustellen. Der ausgewählte Anteil
an ZnCl2 stellt eine gute Abdeckung des zu
verzinkenden Erzeugnisses sicher und verhindert, vor der Verzinkung,
wirksam die Oxidation des Erzeugnisses während des Trocknens desselben.
Der Anteil an NH4Cl wird so ermittelt, dass
beim Schmelztauchen eine ausreichende Ätzwirkung erzielt wird, um
Rostrückstände oder
schlecht gebeizte Stellen zu entfernen, wobei jedoch gleichzeitig
die Bildung von schwarzen Flecken, d.h. nicht abgedeckten Bereichen
des Erzeugnisses, vermieden wird. Die Alkali- oder Erdalkalimetalle
werden, in Form von Salzen, angewendet, um die Aktivität der Salzschmelzen,
wie dies nachstehend detailliert dargelegt wird, zu modifizieren.
Es wird davon ausgegangen, dass die folgenden Verbindungen: NiCl2, CoCl2, MnCl2, durch einen synergistischen Effekt die
Benetzbarkeit von Stahl durch die Metallschmelze noch weiter verbessern.
Das Vorhandensein im Flussmittel von 0,1 bis 1,5 Gew.-% von mindestens
einer Verbindung der Verbindungen PbCl2,
SnCl2, BiCl3 und
SbCl3 gestattet es, die Benetzung eines,
mit diesem Flussmittel bedeckten Eisen- oder Stahlerzeugnisses durch die Zinkschmelze
in einem Verzinkungsbad zu verbessern. Ein weiterer Vorteil des
Flussmittels der Erfindung liegt darin, dass es einen großen Anwendbarkeitsbereich
aufweist. Wie erwähnt,
ist das vorliegende Flussmittel für diskontinuierliche Feuerverzinkungsverfahren,
die Zink-Aluminium-Legierungen verwenden, besonders geeignet, es
lässt sich aber auch
mit Reinzink einsetzen. Außerdem
kann das vorliegende Flussmittel bei kontinuierlichen Verzinkungsverfahren
eingesetzt werden, die, zum Verzinken von z.B. Drähten, Rohren
oder Coils (Blechen) usw., entweder Zink-Aluminium- oder Reinzink-Bäder verwenden.
Der Ausdruck „Reinzink" wird in diesem Dokument
im Gegensatz zu Zink-Aluminium-Legierungen verwendet und es ist
klar, dass Reinzink-Verzinkungsbäder
einige Zusatzstoffe, wie z.B. Pb, Sb, Bi, Ni, Sn, enthalten können.
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Ein
bevorzugter Anteil an Zinkchlorid beträgt bezogen auf das Gesamtgewicht
des Flussmittels 70 bis 78 Gewichts-%. Bezüglich des Ammoniumchlorids
wird ein Anteil von 11 bis 15 Gewichts-% bevorzugt. Der NiCl2-Gehalt im Flussmittel beträgt vorzugsweise
1 Gewichts-%. Das Flussmittel sollte außerdem vorzugsweise 1 Gewichts-%
PbCl2 enthalten.
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Was
die Alkali- oder Erdalkalimetalle im Besonderen angeht, so werden
diese vorteilhafterweise aus der (nach abnehmender Vorzugsreihenfolge
sortierten) Gruppe gewählt,
die besteht aus: Na, K, Li, Rb, Cs, Be, Mg, Ca, Sr, Ba. Das Flussmittel
soll vorteilhafterweise eine Mischung dieser Alkali- oder Erdalkalimetalle
enthalten, da sie einen synergistischen Effekt besitzen, mit dem
der Schmelzpunkt und die Viskosität der Salzschmelzen und daher
die Benetzbarkeit der Oberfläche
des Erzeugnisses durch die Zink- oder Zink-Aluminium-Legierungs-Schmelze
gesteuert werden kann. Sie sollen dem Flussmittel außerdem einen
größeren Wärmewiderstand
verleihen. Vorzugsweise enthält
das Flussmittel 6 Gewichts-% NaCl und 2 Gewichts-% KCl.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Flussmittelbad für die Feuerverzinkung
vorgeschlagen, bei dem eine bestimmte Menge des oben definierten
Flussmittels in Wasser gelöst
ist. Die Konzentration des Flussmittels im Flussmittelbad kann 200
bis 700 g/l, vorzugsweise 350 bis 550 g/l, am besten 500 bis 550
g/l betragen. Dieses Flussmittelbad ist besonders für Feuerverzinkungsverfahren, die
Zink-Aluminium-Bäder
verwenden, ausgelegt, lässt
sich aber auch mit Reinzink-Verzinkungsbäder einsetzen, und zwar entweder
im diskontinuierlichen oder im kontinuierlichen Betrieb.
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Das
Flussmittelbad sollte vorteilhafterweise auf einer Temperatur zwischen
50 und 90 °C,
vorzugsweise zwischen 60 und 80 °C,
am besten von 70 °C
gehalten werden.
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Das
Flussmittelbad kann außerdem
0,01 bis 2 Vol.-% (Volumenprozente) eines nichtionischen Tensids,
wie z.B. Merpol HCS von Du Pont de Nemours, FX 701 von Henkel, Netzmittel
B der Lutter Galvanotechnik GmbH oder dergleichen, enthalten.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Feuerverzinkung
eines Eisen- oder Stahlerzeugnisses vorgeschlagen. Bei einem ersten
Verfahrensschritt (a) wird das Erzeugnis in einem Enttettungsbad
entfettet. Dieses Bad kann vorteilhafterweise ein Ultraschall-Alkali-Entfettungsbad
sein. Danach wird in einem zweiten Schritt (b) das Erzeugnis gespült. Bei
den weiteren Schritten (c) und (d) wird das Erzeugnis zuerst einer
Beizbehandlung unterzogen und danach gespült. Es ist klar, dass diese
Vorbehandlungsschritte, bei Bedarf, einzeln oder zyklusmäßig wiederholt
werden können. Der
gesamte Vorbehandlungszyklus (Schritte a bis d) wird vorzugsweise
zweimal ausgeführt.
Es wird eingesehen werden, dass beim nächsten Schritt (e) das Erzeugnis
in einem Flussmittelbad gemäß der Erfindung
behandelt wird, um einen Film aus Flussmittel auf der Oberfläche des
Erzeugnisses zu bilden. Das Erzeugnis kann bis zu 10 Minuten lang,
vorzugsweise nicht länger
als 5 Minuten, in das Flussmittelbad eingetaucht werden. Das gefluxte
Erzeugnis wird anschließend
getrocknet (Schritt f). Beim nächsten Schritt
(g) wird das Erzeugnis in ein Feuerverzinkungsbad getaucht, um einen
Metallüberzug
auf demselben zu bilden. Die Tauchzeit hängt von der Größe und Form
des Erzeugnisses, der gewünschten Überzugsdicke
und dem Aluminiumgehalt ab (falls eine Zn-Al-Legierung als Verzinkungsbad
eingesetzt wird). Schließlich
wird Erzeugnis aus dem Verzinkungsbad entnommen und abgekühlt (Schritt h).
Dies kann entweder dadurch erfolgen, dass das Erzeugnis in Wasser
getaucht wird oder einfach dadurch, dass man es an der Luft abkühlen lässt.
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Es
hat sich herausgestellt, dass das vorliegende Verfahren die Abscheidung
von geschlossenen, einheitlicheren, glatteren und hohlraumfreien Überzügen auf
einzelnen Eisen- oder Stahlerzeugnissen gestattet, und zwar insbesondere,
wenn ein Zink-Aluminium-Verzinkungsbad zur Anwendung kam. Es ist
besonders gut für
das diskontinuierliche Feuerverzinken von einzelnen Eisen- oder
Stahlerzeugnissen ausgelegt, gestattet aber auch die Erzielung von
solchen verbesserten Überzügen auf Draht-,
Rohr- oder Coil-Material, das kontinuierlich geleitet die verschiedenen
Verfahrensschritte durchläuft.
Darüber
hinaus können
beim vorliegenden Verfahren auch Reinzink-Verzinkungsbäder eingesetzt werden.
Demzufolge ist das Verzinkungsbad des Schrittes (g) vorteilhafterweise
eine Zinkschmelze, die 0 bis 56 Gewichts-% Aluminium und 0 bis 1,6
Gewichts-% Silicium enthalten kann. Genauer gesagt bedeutet dies,
dass allgemein bekannte Legierungen, wie z.B.:
- – SUPERGALVA®,
ein eingetragenes Warenzeichen von Mitsui Mining & Smelting Co.
Ltd., Japan, die im Wesentlichen Folgendes enthält: 3-7 Gew.-% Al, 0-3 Gew.-%
Mg, 0-0,1 Gew.-% Na, Rest Zn;
- – GALFAN®,
ein eingetragenes Warenzeichen von International Lead Zinc Research
Organization, Inc., die im Wesentlichen Folgendes enthält: 4,2-7,2
Gew.-% Al, 0,03-0,10 Gew.-% Mischmetalle, Rest Zn; oder
- – GALVALUME®,
ein eingetragenes Warenzeichen von BIEC International, Inc., die
im Wesentlichen Folgendes enthält:
55 Gew.-% Al, 1,6 Gew.-% Si, Rest Zn;
als Verzinkungsbäder verwendet
werden dürfen.
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Das
Verzinkungsbad wird vorzugsweise auf einer Temperatur zwischen 380
und 700 °C
gehalten.
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Beim
Schritt (f) wird das Erzeugnis vorzugsweise in einem Gebläseluftstrom
getrocknet, der auf eine Temperatur zwischen 200 und 350 °C, am besten
von 250 °C,
erwärmt
wurde. Außerdem
ist anzumerken, dass die Oberfläche
des Erzeugnisses vorteilhafterweise eine Temperatur zwischen 170
und 200 °C
aufweisen soll, bevor es beim Schritt (g) in das Verzinkungsbad
getaucht wird. Dies ist möglich, da
das Flussmittelbad der Erfindung einen hohen Wärmewiderstand aufweist und
in Bezug auf die Begrenzung der Korrosion des Erzeugnisses effektiv
ist. Das Vorwärmen
des Erzeugnisses vor dem Schritt (g) erleichtert das erneute Schmelzen
der erstarrten Metallschicht, die sich auf der Oberfläche des
Erzeugnisses direkt nach dem Eintauchen in das Verzinkungsbad bildet.
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Zum
gleichen Zweck des erneuten Schmelzens der erstarrten Metallschicht
wird das Erzeugnis vorteilhafterweise in dem Verzinkungsbad bewegt, und
zwar während
mindestens der ersten Minuten nachdem es in dasselbe eingebracht
wurde. Die Bewegung im Bad sollte vor der Entnahme des Erzeugnisses
aus dem Verzinkungsbad gestoppt werden, um die Abscheidung von Schmutz
und Schlacke, die das Verzinkungsbad überzieht, auf der Oberfläche des
Erzeugnisses zu vermeiden. Je dicker und voluminöser im Allgemeinen das Erzeugnis
ist, desto intensiver ist die Bewegung im Bad. Zusätzlich kann ein
Inertgas, wie z.B. Stickstoff (N2) oder
Argon (Ar), in das Verzinkungsbad, vorzugsweise in Form feiner Blasen,
eingeleitet werden, so dass man eine Blasenwirkung erhält.
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Es
ist anzumerken, dass das vorliegende Verfahren dafür ausgelegt
ist, Stahlerzeugnisse zu verzinken, die aus einer großen Vielfalt
von Stählen hergestellt
sind. Insbesondere können
Stahlerzeugnisse mit einem Kohlenstoffgehalt von bis zu 0,25 Gew.-%,
einem Phosphorgehalt von 0,005 bis 0,1 Gew.-% und einem Siliciumgehalt
von 0,0005 bis 0,5 Gew.-% mit dem vorliegenden Verfahren verzinkt werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Um
die vorliegende Erfindung zu veranschaulichen, werden jetzt beispielhaft
bevorzugte Ausführungsformen
des Flussmittels, des Verfahrens und des Verzinkungsbades im Detail
beschrieben.
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Mit
dem Flussmittel lassen sich geschlossene, einheitlichere, glattere
und hohlraumfreie Überzüge, insbesondere
auf Eisen- oder Stahlerzeugnissen, die diskontinuierlich verzinkt
werden, herstellen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat das Flussmittel
die folgende Zusammensetzung: 75 Gew.-% ZnCl2,
15 Gew.-% NH4Cl, 6 Gew.-% NaCl, 2 Gew.-%
KCl, 1 Gew.-% NiCl2 und 1 Gew.-% PbCl2.
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Das
Verfahren umfasst hauptsächlich
die Schritte des Vorbehandelns eines zu überziehenden Eisen- oder Stahlerzeugnisses,
das Behandeln desselben mit dem Flussmittel, das Überziehen
desselben in einem Verzinkungsbad, das eine Zink-Aluminium-Legierungsschmelze
enthält,
und das Abkühlen desselben.
Dieses Verfahren lässt
sich auf -eine große
Vielzahl von Stahlerzeugnissen, wie z.B. große Baustahlteile z.B. für Masten,
Brücken
und Industrie- oder landwirtschaftliche Gebäude, Rohre verschiedener Formen
z.B. für
Zäune längs von
Bahnstrecken, Stahlteile von Fahrzeugunterböden (Schwingärme, Motoraufhängungen,
...), Gussteile und Kleinteile, anwenden.
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Die
Vorbehandlung des Erzeugnisses wird zuerst durchgeführt, indem
das zu verzinkende Erzeugnis 15 bis 60 Minuten lang in ein Alkali-Entfettungsbad
getaucht wird, das Folgendes enthält: ein Salzgemisch, das hauptsächlich Natriumhydroxid, Natriumcarbonat,
Natriumpolyphosphat enthält,
sowie ein Tensidgemisch, wie z.B. Solvopol SOP und Emulgator SEP
der Lutter Galvanotechnik GmbH. Die Konzentration des Salzgemischs
beträgt
vorzugsweise zwischen 2 und 8 Gew.-% und jene des Tensidgemischs
beträgt
vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.-%. Dieses Entfettungsbad wird
auf einer Temperatur von 60 °C
bis 80 °C
gehalten. Ein Ultraschallerzeuger wird im Bad zur Unterstützung der Entfettung
bereitgestellt. Nach diesem Schritt folgen zwei Wasserspülgänge.
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Danach
wird die Vorbehandlung mit einem Beizschritt fortgesetzt, bei dem
das Erzeugnis 60 bis 180 Minuten lang in eine 10 bis 22 %-ige, wässrige Lösung der
Chlorwasserstoffsäure,
die einen Hemmstoff (Hexamethylentetramin, ...) enthält und auf
einer Temperatur von 30 bis 40 °C
gehalten wird, getaucht, um Zunder und Rost vom Erzeugnis zu entfernen. Darauf
folgen wieder zwei Spülschritte.
Das Spülen nach
dem Beizen wird vorzugsweise dadurch ausgeführt, dass das Erzeugnis weniger
als 3 Minuten lang, am besten ca. 30 Sekunden lang, in einen Wasserbehälter (pH-Wert
niedriger als 1) getaucht wird. Es ist klar, dass diese Schritte
zum Entfetten und Beizen, falls erforderlich, wiederholt werden
können.
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Das
Fluxen wird in einem Flussmittelbad durchgeführt, in dem das oben beschriebene
Flussmittel in Wasser gelöst
ist. Das Flussmittelbad, in dem die Flussmittelkonzentration vorzugsweise
350 bis 550 g/l beträgt,
wird auf einer Temperatur von ca. 70 °C gehalten und dessen pH-Wert
sollte zwischen 1,5 und 4,5 liegen. Das Erzeugnis wird nicht länger als
10 Minuten, vorzugsweise 3 bis 5 Minuten lang, in das Flussmittelbad
getaucht, wodurch eine Schicht aus nassem Flussmittel auf der Oberfläche des
Erzeugnisses gebildet wird.
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Das
Erzeugnis wird dann in einem Gebläseluftstrom getrocknet, der
eine Temperatur von ca. 250 °C
aufweist. Es ist anzumerken, dass das Flussmittel einen hohen Wärmewiderstand
aufweist. Das Erzeugnis kann deshalb mit Heißluft getrocknet werden, ohne
dass eine bedeutende Korrosion des Erzeugnisses auftritt. Außerdem wird
das Erzeugnis vorzugsweise so lange getrocknet, bis seine Oberfläche eine
Temperatur von 170 bis 200 °C
aufweist. Es ist jedoch klar, dass dieses Vorwärmen des Erzeugnisses, d.h.
die Abgabe einer bestimmten Menge an Wärme an das Erzeugnis vor dem
Verzinken, nicht während
des Trocknungsschrittes durchgeführt
werden muss, der im Anschluss an das Fluxen folgt. Er kann in einem
gesonderten Vorwärmschritt,
direkt nach dem Trocknen oder für
den Fall, dass das Erzeugnis nicht sofort verzinkt werden soll,
in einer späteren
Phase durchgeführt
werden.
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Bei
dieser bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens enthält
das Verzinkungsbad vorteilhafterweise (bezogen auf das Gewicht):
4,2-7,2 % Al, 0,005-0,15 % Sb und/oder 0,005 to 0,15 % Bi, max. 50
ppm Pb, max. 50 ppm Cd, max. 20 ppm Sn, 0,03-0,10 % Mischmetalle,
max. 150 ppm Si, max. 750 ppm Fe und als Rest Zn. Dieses Verzinkungsbad wird
auf einer Temperatur von 380 bis 700 °C gehalten.
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Das
gefluxte und vorzugsweise vorgewärmte Erzeugnis
wird ca. 1 bis 10 Minuten lang in das Verzinkungsbad getaucht. Es
ist klar, dass die Tauchzeit hauptsächlich von der Gesamtgröße und -form
des Erzeugnisses und der gewünschten Überzugsdicke abhängt. Während der
ersten Minuten des Eintauchens wird das Erzeugnis vorzugsweise im
Bad so bewegt, dass das erneute Schmelzen der erstarrten Metallschicht,
die sich auf der Oberfläche
des Erzeugnisses bildet, unterstützt
wird. Zusätzlich
wird die Blasenbildung vorteilhafterweise im Bad mittels N2 bewerkstelligt, der in Form von feinen
Blasen in das Verzinkungsbad geleitet wird. Dies lässt sich
erreichen, indem z.B. ein Gasdiffusor, der aus einer Keramik oder
einem gesintertem Edelstahl hergestellt wurde, im Verzinkungsbad
bereitgestellt wird. Nach dem Verstreichen einer entsprechenden
Tauchzeit wird das überzogene
Erzeugnis aus dem Bad mit einer entsprechenden Geschwindigkeit so
angehoben, dass die flüssige
Legierung von ihm ablaufen kann, wodurch ein glatter, welligkeitsfreier,
geschlossener Überzug
auf der Oberfläche
des Erzeugnisses zurückbleibt.
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Schließlich wird
die Abkühlung
des überzogenen
Erzeugnisses dadurch ausgeführt,
dass es in Wasser getaucht wird, das eine Temperatur von 30 °C bis 50 °C aufweist,
oder alternativ dazu, der Luft ausgesetzt wird. Als Folge davon
bildet sich ein geschlossener, einheitlicher und glatter Überzug auf
der Oberfläche
des Erzeugnisses, der frei ist von Hohlräumen und kahlen Stellen sowie
keine Rauigkeit oder Klumpigkeit aufweist.
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Um
die vorliegende Erfindung noch weiter zu veranschaulichen, wurden
drei verschiedene Stahlproben gemäß den drei verschiedenen Ausführungsformen
des Verfahrens behandelt. Die chemische Analyse einer jeden Stahlprobe
wurde durch Spektroskopie mit einer OBLF-QS750-Ausrüstung durchgeführt.
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Beispiel 1
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Ein
Stahlblech, Ref.-Nr. 2130, der Größe 100 × 100 mm und einer Dicke von
2 mm wurde gemäß einer
ersten Ausführungsform
des Verfahrens behandelt. Das Blech 2130 hatte (in Gewichtsprozent)
die folgende Zusammensetzung: C: 0,091, Nb: 0,003, Si: 0,005, Pb:
0,001, Mn: 0,353, Co: 0,004, P: 0,009, W < 0,003, S: 0,006, Al: 0,037, Cr: 0,020,
Ni: 0,025, Mo: 0,001, Cu: 0,009, B < 0,0001, Ti < 0,001, V: 0,004.
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Dieses
Blech 2130 wurde zuerst 15 Minuten lang in einem alkalischen Entfettungsbad
bei 70 °C entfettet,
wobei das Bad 20 g/l eines Salzgemischs (NaOH, Na2CO3, Natriumpolyphosphat, ...), mit der Bezeichnung
Solvopol SOP, und 1 g/l eines Tensidgemischs, mit der Bezeichnung
Emulgator SEP, enthielt; beide Gemische waren Produkte der Lutter
Galvanotechnik GmbH. Ein Ultraschallerzeuger wurde im Bad zur Unterstützung der
Entfettung bereitgestellt. Nach diesem Schritt folgte ein Wasserspülschritt,
der dadurch ausgeführt
wurde, dass das Blech in zwei tote Spülbäder (d.h. mit stehender Flüssigkeit)
getaucht wurde. Die Vorbehandlung wurde dann mit einem Beizschritt
fortgesetzt, bei dem das Blech 40 Minuten lang in ein Beizbad getaucht
wurde, das auf einer Temperatur von 30 °C gehalten wurde und 15 bis
22 % einer wässrigen
Chlorwasserstoffsäurelösung enthielt,
um Zunder und Staub von ihm zu entfernen. Dieses Beizbad enthielt
außerdem
3 g Hexamethylentetramin pro Liter Chlorwasserstoffsäure (32
%) und 2 g C75 (der Lutter Galvanotechnik GmbH) pro Liter des Beizbades.
Auf diesen Schritt folgte wieder ein Spülgang in zwei aufeinander folgenden
Spülbädern. Diese
Vorbehandlung wurde anschließend
wiederholt: 15 min lang Ultraschallentfettung, Spülen, 15
min lang Beizen bei 30 °C.
Nach diesem zweiten Beizschritt wurde das Blech 15 min lang in einem
toten Spülbad
(Spülbad
1) mit einem pH-Wert von 0 und 5 min lang in einem toten Spülbad (Spülbad 2)
mit einem pH-Wert von 1 und bei Raumtemperatur gespült.
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Das
Fluxen wurde dann in einem Flussmittelbad durchgeführt, das
500 g/l eines in Wasser gelösten
Flussmittels (Zusammensetzung: 75 Gew.-% ZnCl2,
15 Gew.-% NH4Cl, 1 Gew.-% PbCl2,
1 Gew.-% NiCl2, 6 Gew.-% NaCl und 2 Gew.-%
KCl) enthielt. Das Flussmittelbad wurde auf einer Temperatur von ca.
70 °C gehalten
und dessen pH-Wert betrug ca. 4,2. Das Blech wurde 3 Minuten lang
in das Flussmittelbad getaucht. Das Blech wurde anschließend in
einem Gebläseluftstrom
getrocknet, der eine Temperatur von 250 °C aufwies, bis seine Oberfläche eine Temperatur
zwischen 170 und 200 °C
hatte.
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Das
vorgewärmte,
gefluxte Blech 2130 wurde 5 Minuten lang in ein Verzinkungsbad getaucht, das
(bezogen auf das Gewicht) Folgendes enthielt: 5,42 % Al, max. 50
ppm Pb, max. 50 ppm Cd, max. 20 ppm Sn, 0,03 bis 0,10 % Mischmetalle,
max. 150 ppm Si, max. 750 ppm Fe und als Rest Zn. Dieses Verzinkungsbad
wurde auf einer Temperatur von 450 °C gehalten. Nach der Entnahme
aus dem Verzinkungsbad konnte sich das Blech an der Luft abkühlen. Das
Blech 2130 wies einen geschlossenen, einheitlichen, hohlraumfreien
und einwandfrei glatten Überzug
(ohne Krater) auf.
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Beispiel 2
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Ein
Stahlblech, Ref.-Nr. 5808, der Größe 100 × 100 mm und einer Dicke von
5 mm wurde gemäß einer
zweiten Ausführungsform
des Verfahrens behandelt. Das Blech 5808 hatte (in Gewichtsprozent) die
folgende Zusammensetzung: C: 0,095, Nb < 0,001, Si: 0,204, Pb: 0,002, Mn: 0,910,
Co: 0,004, P: 0,016, W < 0,003,
S: 0,014, Al: 0,001, Cr: 0,021, Ni: 0,021, Mo: 0,002, Cu: 0,008,
B: 0,0002, Ti < 0,001,
V: 0,004.
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Das
Blech wurde zuerst 15 min lang in ein Ultraschall-Alkali-Entfettungsbad
(gleiche Bedingungen wie für
das Blech 2130 im Beispiel 1) getaucht, das auf einer Temperatur
von 70 °C
gehalten wurde und nacheinander in zwei Spülbädern gespült. Das Blech wurde dann 120
min fang in ein Beizbad getaucht, das 15 bis 22 % HCl, 3 g Hexamethylentetramin
pro Liter HCl 32 % und 2 g C75 (Lutter) pro Liter Beizbad enthielt.
Das Bad wurde auf einer Temperatur von 30 °C gehalten und das Blech wurde
nacheinander in zwei Spülbädern gespült. Das
Blech wurde anschließend
einem zweiten Entfettungsschritt unterzogen, auf den ein Spülschritt
sowie ein zweiter Beizschritt (17 min lang bei 30 °C) folgte,
auf den zwei aufeinander folgende Tauchgänge von jeweils 10 Sekunden
in jedem der Spülbäder 1 und
2 folgten (siehe Beispiel 1).
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Das
Blech wurde dann in einem Flussmittelbad gefluxt, das 424 g/l eines
in Wasser gelösten Flussmittels
(Zusammensetzung: 77,7 Gew.-% ZnCl2) 15
Gew.-% NH4Cl, 0,9 Gew.-% PbCl2,
0,9 Gew.-% NiCl2, 5,5 Gew.-% NaCl) enthielt.
Das Blech wurde 4 Minuten lang in das Flussmittelbad getaucht, das
auf einer Temperatur von 70 °C
gehalten wurde. Danach wurde das Blech 3 Minuten lang mit einem Gebläseluftstrom
getrocknet, der eine Temperatur von 300 °C aufwies, so dass die Oberfläche des Blechs
auf eine Temperatur von 170 bis 190 °C vorgewärmt wurde.
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Als
Nächstes
wurde das vorgewärmte,
gefluxte Blech 5808 5 Minuten lang in ein konventionelles Verzinkungsbad
getaucht, das (bezogen auf das Gewicht) Folgendes enthielt: 4,2-7,2
% Al, max. 50 ppm Pb, 0,01-0,03 % Mischmetalle, max. 150 ppm Si,
max. 750 ppm Fe, max. 50 ppm Cd, max. 20 ppm Sn und als Rest im
Wesentlichen Zn. Dieses Verzinkungsbad wurde auf einer Temperatur
von 450 °C
gehalten. Während
der ersten 3 Minuten wurde das Blech einer vertikalen Auf- und Abbewegung
im Verzinkungsbad mit einer Geschwindigkeit von 4 m/min ausgesetzt.
Nach der Entnahme aus dem Verzinkungsbad konnte sich das Blech an
der Luft abkühlen.
Das Blech 5808 wies einen geschlossenen, hohlraumfreien und einheitlichen Überzug auf.
Einige sehr kleine Krater und einige Flussmittelrückstände konnte
man jedoch feststellen. Die erreichte Qualität des Überzugs war jedoch sehr gut
(weit besser als jene, die man mit konventionellen Flussmitteln
und mit Flussmitteln, die für
Zn-Al-Legierungen entwickelt wurden, erzielt).
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Beispiel 3
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Ein
Stahlrohr, Ref.-Nr. 34, mit einem Außendurchmesser von 45 mm, einer
Wanddicke von 4 mm und einer Länge
von 120 mm wurde gemäß einer dritten
Ausführungsform
des Verfahrens behandelt. Das Rohr 34 hatte (in Gewichtsprozenten)
die folgende Zusammensetzung: C: 0,149, Nb: 0,002, Si: 0,272, Pb < 0,001, Mn: 1,377,
Co: 0,007, P: 0,023, W < 0,003,
S: 0,015, Al: 0,046, Cr: 0,020, Ni: 0,012, Mo: 0,003, Cu: 0,036,
B < 0,0001, Ti:
0,002, V: 0,005.
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Das
Rohr wurde zuerst 15 min lang in ein Ultraschall-Alkali-Entfettungsbad
(wie beim Blech 2130 in Beispiel 1) getaucht, das auf einer Temperatur
von 70 °C
gehalten wurde, und nacheinander in zwei Spülbädern gespült. Das Rohr wurde dann 60
min lang in ein Beizbad getaucht, das mit dem, das für das Blech
2130 verwendet wurde, vergleichbar war und nacheinander in Spülbad 1 (siehe
Beispiel 1) und Spülbad
2, weniger als 1 Minute lang, gespült. Das Rohr wurde anschließend einem
zweiten, identischen Entfettungsschritt unterzogen, auf den ein Spülschritt
sowie ein zweiter Beizschritt (Beizbad mit 12 bis 15 % Chlorwasserstoffsäure), 5
min lang bei 30 °C,
folgten, auf den zwei aufeinander folgende Tauchgänge von
jeweils weniger als 1 Minute in den Spülbädern 1 und 2 folgten (siehe
Beispiel 1).
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Das
Rohr wurde dann in einem Flussmittelbad gefluxt, das 530 g/l eines
in Wasser gelösten Flussmittels
(Zusammensetzung: 76,6 Gew.-% ZnCl2, 12,5
Gew.-% NH4Cl, 0,8 Gew.-% NiCl2,
0,7 Gew.-% PbCl2, 7,2 Gew.-% NaCl, 2,2 Gew.-%
KCl) enthielt. Das Rohr wurde 3 Minuten lang in das Bad getaucht,
das auf einer Temperatur von 70 °C
gehalten wurde. Danach wurde das Erzeugnis 6 Minuten lang mit einem
Gebläseluftstrom
getrocknet, der eine Temperatur von 250 °C aufwies, so dass die Oberfläche des
Blechs auf eine Temperatur von 170 bis 190 °C vorgewärmt wurde.
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Das
vorgewärmte,
gefluxte Rohr 34 wurde anschließend
5 Minuten lang in ein Verzinkungsbad getaucht, das (in Gewichtsprozent)
Folgendes enthielt: 4,94 % Al, 176 ppm Sb, 15 ppm Pb, 82 ppm Ce, 56
ppm La, 110 ppm Si, 129 ppm Mg und als Rest hauptsächlich Zn.
Dieses Verzinkungsbad wurde auf einer Temperatur von 450 °C gehalten.
Während
der 5 Minuten wurde das Rohr einer vertikalen Auf- und Abbewegung
im Verzinkungsbad mit einer Geschwindigkeit von 4 m/min ausgesetzt.
Nach der Entnahme aus dem Verzinkungsbad konnte sich das Blech an
der Luft abkühlen.
Das Rohr 34 wies einen geschlossenen, hohlraumfreien, einheitlichen
und einwandfrei glatten Überzug
(ohne Krater) auf.