Die Erfindung betrifft die Verwendung von Glycoproteinen
mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 300 000 und 18
bis 38 Gew.-% Proteinen, hergestellt durch Kultivieren
von Coriolus versicolor (Fr.) Quel., zur Behandlung von
inflammatorischen Erkrankungen.
Das von Coriolus versicolor (Fr.) Quel. (FERM-P Nr. 2 412)
stammende Glycoprotein ist auf dem Markt bereits erhältlich
als Antiumor-Arzneimittel unter dem Warenzeichen
Krestin.
Die Stämme coriolus versicolor (Fr.) Quel. FERM-P Nr. 2 412 und
FERM-P Nr. 2 414 wurden von dem Fermentation Research Institute,
Agency of Industrial Science and Technology bei der American
Type Culture Collection am 30. Juli 1979 unter der Nr. ATCC
20 547 und der Nr. ATCC 20 545 hinterlegt.
Da das Glycoprotein eine geringe Säugetiertoxizität aufweist
und die Intestinalmikroflora nicht stört, kann eine
das Glycoprotein als aktiven Bestandteil (Wirkstoff) enthaltende
pharmazeutische Zubereitung über einen langen
Zeitraum hinweg verabreicht werden. Außerdem ist das
Glycoprotein frei von der Gefahr der Verursachung von
Mißbildungen und/oder allergischen Reaktionen und daher
stellt das Glycoprotein eine extrem sichere (gefahrlose)
Substanz dar.
Das Glycoprotein ist eine bereits bekannte Substanz und
ist beispielsweise in den japanischen Patentpublikationen
Nr. 17149/1971, 36322/1976, 14274/1981, 14276/1981,
39288/1981 und der japanischen Patentanmeldung 57-134496
beschrieben, wonach das Glycoprotein durch Kultivieren
einer Basidiomyceten-Fungi-Species, die zum Genus
Coriolus gehört, Extrahieren der auf diese Weise stark
vermehrten Mycele oder Fruchtkörper mit heißem Wasser
oder einer wäßrigen Alkalilösung und Entfernen der
niedermolekularen Substanzen mit einem Molekulargewicht
von weniger als 5000 erhalten wird, wobei die auf diese
Weise in Form eines Extrakts erhaltene Substanz etwa 18
bis 38 Gew.-% Proteine enthält und ein Molekulargewicht
von 5000 bis 300 000, bestimmt nach dem Ultrazentrifugenverfahren,
aufweist.
Zahlreiche pharmakologische Eigenschaften sind in der
Firmenschrift "Outline of PSK", Seiten 28 bis 30 beschrieben.
Aus der DE-AS 26 59 808 ist außerdem die Verwendung dieses
Glycoproteins zur Bekämpfung von Tumoren bekannt.
Das aus den Mycelen von Coriolus versicolor (Fr.) Quel.
stammende Glycoprotein hat eine leberbraune Farbe und einen
Stickstoffgehalt von 2 bis 8%, in vielen Fällen von 3
bis 6%. Verschiedene Farbreaktionstests, die mit dem
Glycoprotein durchgeführt wurden, ergaben die folgenden
Ergebnisse:
α-Naphthol-Schwefelsäure-Reaktion |
(Molish-Reaktion) |
Purpurrot |
Indol-Schwefelsäure-Reaktion
@ |
(Dische-Reaktion) |
Braun |
Anthron-Schwefelsäure-Reaktion |
Grünlich-Blau |
Phenol-Schwefelsäure-Reaktion |
Braun |
Trypthophan-Schwefelsäure-Reaktion |
Purpurrot-Braun |
Lowry-Folin-Verfahren |
Blau |
Ninhydrin-Reaktion nach der Chlorwasserstoffsäure-
Hydrolyse |
Grünlich-Blau |
Das Molekulargewicht des Glycoproteins beträgt 5000 bis
300 000, gemessen unter Anwendung eines Ultrazentrifugenverfahrens.
Das Glycoprotein enthält etwa 18 bis 38 Gew.-%
Proteine.
Der Saccharidanteil des Glycoproteins besteht hauptsächlich
aus β-D-Glycan und die Struktur des Glycan-Restes
ist eine verzweigte Struktur, die 1 → 3-, 1 → 4- und
1 → 6-Bindungen aufweist. Von den Aminosäuren, die den
Proteinanteil des Glycoproteins bilden, ist die Menge der
sauren Aminosäuren, wie z. B. Asparaginsäure, Glutaminsäure
und dgl., und diejenige der neutralen Aminosäuren,
wie Valin, Leucin und dgl., verhältnismäßig groß und die
Menge der basischen Aminosäuren, wie z. B. Lysin, Argenin
und dgl., ist verhältnismäßig klein. Das Glycoprotein ist
in Wasser löslich und in Hexan, Benzol, Chloroform,
Methanol und Pyridin fast unlöslich. Das Glycoprotein
zersetzt sich langsam bei einer Temperatur von etwa
120°C, wenn es erhitzt wird.
Wie aus der folgenden Tabelle I ersichtlich, ist die
Säugetier-Toxizität des Glycoproteins extrem niedrig und
es ruft bei Tieren kaum irgendwelche Nebenwirkungen hervor.
Insbesondere ist es bekannt als eine sehr sichere
(gefahrlose) Substanz für Lebewesen.
Die in dem Test zur Bestimmung des obengenannten akuten
Toxizitätswertes (LD₅₀ mg/kg) verwendeten Mäuse waren
solche vom Stamm ICR-JCL, 4 bis 5 Wochen nach der Geburt
und mit einem Körpergewicht von 21 bis 24 g. Die in dem
gleichen Test verwendeten Ratten waren solche vom Stamm
Donryu, 4 bis 5 Wochen nach der Geburt und mit einem Körpergewicht
von 100 bis 150 g. Das Glycoprotein wurde in
einer physiologischen Kochsalzlösung aufgelöst und auf
jedem in der Tabelle I angegebenen Weg verabreicht. Nach
der Verabreichung wurden die generellen Symptome, die
Mortalität und das Körpergewicht jedes der so behandelten
Tiere 7 Tage lang beobachtet und dann wurden sie getötet
und einer Autopsie unterworfen.
Wie in der Tabelle I angegeben, wurde sowohl im Falle der
Mäuse als auch im Falle der Ratten selbst bei der maximalen
Dosis, die verabreicht werden konnte, kein Todesfall
festgestellt, so daß das Glycoprotein für Lebewesen extrem
sicher (gefahrlos) ist bis zu einem solchen Grade, daß
der Wert für die LD₅₀ tatsächlich nicht festgestellt werden
konnte.
Als Ergebnis der Prüfung der physiologischen und pharmazeutischen
Eigenschaften des von Coriolus versicolor
(Fr.) Quel. stammenden Glyoproteins wurde gefunden, daß
das Glycoprotein eine antiinflammatorische Aktivität aufweist,
und darauf beruht die vorliegende Erfindung.
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Glycoproteinen
mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 300 000 (bestimmt
nach dem Ultrazentrifugalverfahren) und 18 bis 38 Gew.-%
an Proteinenanteil, hergestellt durch Kultivieren
von Coriolus versicolor (FR.) Quel., Extrahieren
der auf diese Weise stark vermehrten Mycele
oder Fruchtkörper mit heißem Wasser oder einer wäßrigen
Alkalilösung und Entfernen der niedermolekularen Substanzen
mit einem Molekulargewicht von weniger als 5000 aus
dem Extrakt, zur Behandlung inflammatorischer Erkrankungen.
Das Glycoprotein weist eine antiinflammatorische Aktivität
auf und wird somit für die Behandlung von inflammatorischen
Erkrankungen verwendet.
Nachfolgend werden die pharmakologischen Eigenschaften
des Glycoproteins beschrieben und zwar die antiinflammatorische
Aktivität.
Das Glycoprotein weist eine Aktivität in bezug auf die
Unterdrückung von Ödemen, hervorgerufen durch Carraghenin,
in bezug auf die Unterdrückung von Granulomen und
in bezug auf die Unterdrückung des Adjuvans-Arthritis auf
und ist demgemäß zur Verwendung bei der Behandlung
inflammatorischer Erkrankungen geeignet.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung des Glycoproteins
kann es wie folgt verwendet werden.
Die kombinierte Verwendung einer das Glycoprotein enthaltenden
pharmazeutischen Zubereitung mit einem anderen,
dem Zentralnerv unterdrückenden Agens, wie z. B. einem
narkotischen analgetischen Agens, einem nicht-narkotischen
analgetischen Agens und einem analgetischen, antipyretischen
und antiinflammatorischen Agens, wie z. B.
solchen, die von Salicylsäure, Pyrazolon, Indol, Phenylessigsäure,
Anthranilsäure, Thienopyridin-, Pyrimidin,
Pyrimidinylpyrazol, Benzotriazin und Benzothiazolin abgeleitet
sind, ergibt einen Kombinationseffekt. Die kombinierte
Verwendung des Glycoproteins mit dem anderen aktiven
Bestandteil (Wirkstoff) einer konventionellen antiinflammatorischen
pharmazeutischen Zubereitung, wie z. B.
Steroidformulierungen, Nicht-Steroid-Formulierungen und
antiinflammatorischen Enzym-Formulierungen, ergibt einen
Kombinationseffekt.
Zur Behandlung von inflammatorischen Erkrankungen kann
das Glycoprotein verschieden verabreicht werden. Das
Glycoprotein kann oral oder parenteral, vorzugsweise
oral, an Menschen verabreicht werden. Die orale Verabreichung
umfaßt die sublinguale Verabreichung und die
parenterale Verabreichung umfaßt die subkutane Injektion,
die intramuskuläre Injektion, die intravenöse Injektion
und die Instillation. Die wirksame Menge der Verabreichung
des Glycoproteins hängt von der Species, dem Alter,
individuellen Unterschieden und dem Krankheitszustand des
Patienten ab, im Falle der Behandlung von Humanpatienten
beträgt die tägliche Dosis jedoch 10 bis 1000 mg,
vorzugsweise 200 bis 600 mg pro kg Körpergewicht, die
gleichmäßig aufgeteilt wird in 1 bis 3 Portionen, um 1-
bis 3mal pro Tag verabreicht zu werden.
Im Falle der oralen Verabreichung kann die pharmazeutische
Zubereitung in fester Form vorliegen, beispielsweise
in Form einer Tablette, eines Granulats, eines Pulvers
und einer Kapsel, sie kann in flüssiger
Form vorliegen, beispielsweise in Form von Lösungen, Suspensionen,
Emulsionen und Sirupen, sie kann in Form von
Mischungen vorliegen, die nach dem Schütteln verwendet
werden, oder sie kann in einer festen Form vorliegen, die
nach dem Ablösen in sterilisiertem Wasser, das keine
pyretische Substanz enthält, verwendet wird. Die in fester
Form vorliegende pharmazeutische Zubereitung kann konventionelle
Zusätze enthalten, wie z. B. Bindemittel, Verdünnungsmittel,
Gleitmittel, Desintegratoren, Netzmittel,
und die in flüssiger Form vorliegende pharmazeutische
Zubereitung kann üblicherweise verwendete Zusätze und
Konservierungsmittel enthalten. Im Falle einer Injektion
kann die pharmazeutische Zubereitung weitere Zusätze,
wie z. B. Stabilisatoren, Puffer, Konservierungsmittel und
isotonische Agentien enthalten, und das Produkt wird nach
dem Abfüllen in eine Dosierungseinheitsampulle oder in
einen konventionellen Behälter auf den Markt gebracht.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
Beispiel 1
Herstellung des Glycoproteins
In 4 l einer wäßrigen 0,1 n Natriumhydroxidlösung wurden
200 g getrocknetes Mycel von Coriolus versicolor (Fr.)
Quel. (ATCC 20 545) mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 8,8% und einem ungefähren Stickstoffgehalt von 2,5%
eingeführt und die Mycele wurden unter Rühren bei einer
Temperatur von 90 bis 95°C 1 h lang extrahiert und dann
wurde die Mischung auf unter 50°C abgekühlt und nach dem
Einstellen des pH-Wertes der auf diese Weise abgekühlten
Mischung auf 7,0 mit einer wäßrigen 1 n Chlorwasserstoffsäurelösung
wurde das gelöste Material durch Saugfiltrieren
aus der Mischung entfernt und das auf diese Weise entfernte
feste Material wurde mit 500 ml Wasser gewaschen.
Die Mischung aus dem Filtrat und den Waschwässern, die
4,2 l betrug, wurde unter Verwendung eines Desktop-Ultrafilters
der Firma Amicon Inc. (ausgestattet mit der Ultrafiltrationsmembran
PM-5) unter Rühren und Kühlen unter
einem Arbeitsdruck von 1,5 kg/cm² bei 10°C einer Ultrafiltration
unterworfen, wodurch die niedermolekularen Substanzen
mit einem Molekulargewicht von weniger als 5000
entfernt wurden, wonach eingeengt wurde, so daß man 300 ml
des behandelten wäßrigen Extrakts erhielt. Der wäßrige
Extrakt wurde aus einer Gefriertrocknung unterworfen, wobei
man etwa 26,6 g einer pulverförmigen Substanz mit einer
leberbraunen Farbe in einer Ausbeute von 13%, bezogen
auf die Mycele, erhielt. Die auf diese Weise erhaltene
pulverförmige Substanz hatte einen Feuchtigkeitsgehalt
von 7,5% und eine Elementaranalysezusammensetzung von
40,5% Kohlenstoff, 6,2% Wasserstoff, 5,8% Stickstoff
und Rest Sauerstoff. Die pulverförmige Substanz war in
Wasser leicht löslich.
Die pulverförmige Substanz wies eine Aktivität in bezug
auf die Inhibierung der Vermehrung des transplantierten
Sarkoms 180 von bis zu 90%, wenn sie intraperitoneal der
transplantierten Maus injiziert wurde, und bis zu 65%,
wenn sie oral der transplantierten Maus verabreicht wurde,
auf.
Beispiel 1a)
Herstellung des Glycoproteins
In 4 l einer wäßrigen 0,1 n Natrimhydroxidlösung wurden
200 g getrocknetes Mycel von Coriolus versicolor (Fr.)
Quel. (ATCC 20 547) mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 8,8% und einem ungefähren Stickstoffgehalt von 2,5%
eingeführt und die Mycele wurden unter Rühren bei einer
Temperatur von 90 bis 95°C 1 h lang extrahiert und dann
wurde die Mischung auf unter 50°C abgekühlt und nach dem
Einstellen des pH-Wertes der auf diese Weise abgekühlten
Mischung auf 7,0 mit einer wäßrigen 1 n Chlorwasserstoffsäurelösung
wurde das gelöste Material durch Saugfiltrieren
aus der Mischung entfernt und das auf diese Weise entfernte
feste Material wurde mit 500 ml Wasser gewaschen.
Die Mischung aus dem Filtrat und den Waschwässern, die
4,1 l betrug, wurde unter Verwendung eines Desktop-Ultrafilters
der Firma Amicon Inc. (ausgestattet mit der Ultrafiltrationsmembran
PM-5) unter Rühren und Kühlen unter
einem Arbeitsdruck von 1,5 kg/cm² bei 10°C einer Ultrafiltration
unterworfen, wodurch die niedermolekularen Substanzen
mit einem Molekulargewicht von weniger als 5000
entfernt wurden, wonach eingeengt wurde, so daß man 280 ml
des behandelten wäßrigen Extrakts erhielt. Der wäßrige
Extrakt wurde einer Gefriertrocknung unterworfen, wobei
man etwa 28,3 g einer pulverförmigen Substanz mit einer
leberbraunen Farbe in einer Ausbeute von 14%, bezogen
auf die Mycele, erhielt. Die auf diese Weise erhaltene
pulverförmige Substanz hatte einen Feuchtigkeitsgehalt
von 7,3% und eine Elementaranalysezusammensetzung von
41,2% Kohlenstoff, 6,1% Wasserstoff, 5,8% Stickstoff
und Rest Sauerstoff. Die pulverförmige Substanz war in
Wasser leicht löslich.
Die pulverförmige Substanz wies eine Aktivität in bezug
auf die Inhibierung der Vermehrung des transplantierten
Sarkoms 180 von bis zu 95%, wenn sie intraperitoneal der
transplantierten Maus injiziert wurde, und bis zu 68%,
wenn sie oral der transplantierten Maus verabreicht wurde,
auf.
Beispiel 2
Anti-Adjuvans-Arthritis-Aktivität
Unter den Ratten, denen eine Suspension von Mycobacterium
tuberculosis in flüssigem Paraffin subkutan in den Ballen
der rechten Hinterpfote injiziert worden war unter Anwendung
des Verfahrens von Fujiwara et al. (1971), wurden diejenigen,
bei denen 14 Tage nach der Injektion der gleiche
Grad der Schwellung der Hinterpfote auftrat, als Testtiere
ausgewählt und in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils
aus 10 Tieren bestanden. Jedem Tier der ersten Gruppe wurde
das Glycoprotein in einer täglichen Dosis
von 1000 mg/kg jeden Tag 7 Tage lang ab dem 15. Tag nach
der Injektion oral verabreicht. Dann wurde das Volumen der
Hinterpfote jedes der so behandelten Tiere und dasjenige
jedes der zweiten Gruppe (denen kein Glycoprotein verabreicht
worden war) gemessen und die Antiarthritis-Aktivität
des Glycoproteins wurde unter Anwendung der folgenden
Formel errechnet:
Antiarthritis-Aktivität (I. R.) (%) = (1 = T/C) × 100
worin bedeuten:
T Das mittlere Volumen der Hinterpfote des Tieres der ersten
Gruppe, dem Glycoprotein verabreicht worden war,
C das mittlere Volumen der Hinterpfote des Vergleichstieres
der zweiten Gruppe, dem kein Glycoprotein
verabreicht worden war.
Als Ergebnis wurde gefunden, daß das
Glycoprotein eine bemerkenswerte Antiadjuvans-Arthritis-
Aktivität von 35,9% aufwies.
Beispiel 3
Anti-chronische Arthritis-Aktivität bei einer Frau
Einer Frau von 62 Jahren, die seit 25 Jahren an einer
Erkrankung litt, die als klassische chronische Arthritis
der Stufe IV und der Klasse 3 diagnostiziert worden war,
wurde das Glycoprotein jeden Tag etwa 30
Tage lang bei einer täglichen Dosis von 3 g verabreicht.
Als Ergebnis wurde eine Verminderung sowohl der Schmerzen
als auch der Anzahl der aktiven Gelenke des Patienten
erhalten, was aus der folgenden Tabelle II hervorgeht,
und das Befinden der Patientin war stark gebessert, was
die Wirksamkeit des Glycoproteins zeigt.
Beispiel 4
Anti-chronische Arthritis-Aktivität
Als Ergebnis der Verabreichung des Glycoproteins
in einer täglichen Dosis von 3 g 6 Monate lang in
Kombination mit der Verabreichung von 6 Tabletten Brufen®
und 2 Tabletten Indacin-Suppositorien, die beide einer Frau
von 47 Jahren verabreicht worden waren, die seit 4 Jahren
an chronischer Arthritis litt, die als klassische Arthritis
der Stufe III und der Klasse 2 diagnostiziert wurde, wurde
ein bemerkenswerter Effekt der Besserung wie folgt bestätigt:
Beispiel 5
Aktivität in bezug auf die Unterdrückung von Ödemen, hervorgerufen
durch Carraghenin
Nach dem Verfahren von Van Armen et al. (1963) wurde eine
Stunde nach der zwangsweisen oralen Verabreichung des
Glycoproteins an jede von 10 Ratten der ersten Gruppe
in einer Dosis von 1000 mg/kg eine wäßrige Suspension
von 1% Carrhagenin in einer physiologischen Kochsalzlösung
in den Fußballen der rechten hinteren Pfote
der Ratte in einer Rate von 0,1 ml/Tier injiziert. Danach
wurde das Volumen der rechten hinteren Pfote mit dem Ablauf
der Zeit bestimmt und die Rate der Unterdrückung der
Schwellung der Pfote (durch Ödeme, hervorgerufen durch
Carrhagenin) wurde unter Anwendung der folgenden Formel
errechnet:
Unterdrückungsrate (%) = (1-T/C) × 100
worin bedeuten:
T das Volumen (Durchschnittswert) der rechten hinteren
Pfote der Ratte, der Glycoprotein verabreicht und
Carrhagenin injiziert worden war, und
C das Volumen (Durchschnittswert) der rechten hinteren
Pfote der Ratte, der weder Clycoprotein verabreicht
noch Carrhagenin injiziert worden war.
Als Ergebnis wurde gefunden, daß das Glycoprotein eine
Rate der Unterdrückung der durch Carraghenin hervorgerufenen
Ödeme von 50,6% aufwies und es wurde festgestellt,
daß das Glycoprotein eine ausgezeichnete antiinflammatorrische
Aktivität aufweist.
Beispiel 6
Aktivität in bezug auf die Unterdrückung von Granulomen
Nach dem Verfahren von Winter et al. (1963) wurden zwei
Baumwollpellets mit einem Gewicht von jeweils 30±1 mg
subcutan in den Rücken jeder von sechs Ratten der ersten
Gruppe in symmetrischen Positionen zu der Mittellinie implantiert
und den auf diese Weise behandelten Tieren wurde
das Glycoprotein 7 Tage lang in einer täglichen
Dosis von 1000 mg/kg oral verabreicht. Am Tag nach dem
letzten Tag der Verabreichung wurde das Granulom auf dem
Rücken der Ratte herausgeschält, getrocknet und gewogen.
Die Aktivität des Glycoproteins in bezug auf die Unterdrückung
des Granuloms wurde nach den gleichen Verfahren wie in
Beispiel 5 beschrieben erhalten.
Als Ergebnis wurde gefunden, daß das Gewicht des Ganuloms
jeder Ratte, der das Glycoprotein verabreicht worden war,
geringer war als dasjenige jeder Ratte, der das Glycoprotein
nicht verabreicht worden war. Das
Glycoprotein wies somit eine durchschnittliche Rate der
Unterdrückung des Granuloms, hervorgerufen durch ein Baumwollpellet,
von 49,9% auf.
Beispiel 7
Aktivität in bezug auf die Unterdrückung einer Exsudation
Nach dem Verfahren von Baris et al. (1965) wurde in den
Rücken jeder von sechs Ratten einer Gruppe subcutan Luft
injiziert, um eine Tasche darin zu erzeugen, und es wurden
0,5 ml einer 1%igen Lösung von Crotonöl in Sesamöl in die
so gebildete Tasche injiziert. Danach wurde das Glycoprotein
den so behandelten Ratten kontinuierlich 5 Tage lang
in einer täglichen Dosis von 1000 mg/kg verabreicht.
Am Tag nach dem letzten Tag der Verabreichung wurde das
Volumen der Flüssigkeit, sie sich in der Tasche gesammelt
hatte, bestimmt.
Die Rate der Unterdrückung der Exsudation wurde wie in
Beispiel 5 angegeben, errechnet. Das Glycoprotein zeigte
eine durchschnittliche Rate der Unterdrückung der Exsudation
von 39,7%, ein Ergebnis, das die Aktivität
des Glycoproteins in bezug auf die Unterdrückung der
Exsudation zeigt.
Beispiel 8
Aktivität in bezug auf die Unterdrückung der Adjuvans-
Arthritis, hervorgerufen durch Bakterien
Nach dem Verfahren von Fujiwara et al. (1971) wurde eine
Suspension von Mycobacterium tuberculosis in flüssigem
Paraffin in den Fußballen der rechten hinteren Pfote
jeder einer Reihe von Ratten subcutan injiziert und
am 14. Tag nach der Injektion wurden 20 Ratten mit dem
gleichen Volumen der rechten hinteren Pfote aus den so
behandelten Ratten ausgewählt. Nach dem Aufteilen der so
ausgewählten Ratten in zwei Gruppen zu je 10 Tieren wurde
das Glycoprotein kontinuierlich 7 Tage lang in einer
täglichen Dosis von 1000 mg/kg oral verabreicht.
Danach wurde das Volumen der rechten hinteren Pfote jedes
der so behandelten 10 Tiere und dasjenige der Tiere,
welche die Injektion empfangen hatte, jedoch kein Glycoprotein
verabreicht worden war, bestimmt, wobei man die
Rate der Unterdrückung der Schwellung der rechten hinteren
Pfote, hervorgerufen durch Adjuvans-Arthritis, erhielt.
Das Glycoprotein zeigte eine Aktivität in bezug auf die
Unterdrückung des Auftretens einer Adjuvans-Arthritis
Beispiel 9
Formulierung einer pharmazeutischen Zubereitung
Kapseln, die jeweils 330 mg des Glycoproteins enthielten,
wurden hergestellt durch Füllen von harten
Kapseln Nr. 0 mit dem Glycoprotein, so wie es vorlag,
unter Verwendung einer automatischen Füllvorrichtung
unter Druck.