DE2731570C3 - Verfahren zur Gewinnung eines Polysaccharide mit therapeutischer Wirkung - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines Polysaccharide mit therapeutischer WirkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines Polysaccharids mit therapeutischer Wirkung, das
insbesondere gegen Krebserkrankungen wirksam ist, aus submersen Kulturen von Fungi der Gattung
Coriolus der Klasse Basidiomycetes.
Es ist bekannt, daß Polysaccharide mit Anlitumorwirkung
aus Kulturen von Fungi der Klasse Basidiomycetes in wäßrigen flüssigen Medien erhalten werden können.
Es ist auch bekannt, daß, wenn man einen Fungus der Klasse Basidiomycetes in einem flüssigen Medium
submers kultiviert, das gewünschte Polysaccharid nicht nur im Mycel, sondern auch im Kulturmedium
angetroffen wird.
Für die Gewinnung eines Polysaccharids aus submersen Kulturen von Fungi der Gattung Coriolus der
30 Klasse Rasidiomycetes hat man daher allgemein ein
Verfahren angewandt bei dem das Mycel zerkleinert wird, wobei man gegebenenfalls Wasser zum Kulturmedium
gibt und darauf filtriert oder zentrifugiert, um den
Mycelrückstand zu entfernen. Anschließend wird das gewünschte Polysaccharid aus dem flüssigen Anteil
gewonnen. Vergleiche die DE-OS 21 38 329.
Obgleich man diese Methode als rationell und praktisch bezeichnen kann, ist sie mit einigen schwerwiegenden
Nachteilen behaftet Wenn man zum Beispiel die submerse Kultur unmittelbar in Mycel und
Flüssigkeit aufteilt, läßt sich eine solche Auftrennung nicht nur wegen der erhöhten Viskosität des Systems,
sondern auch wegen des hohen Wassergehaltes des Mycels nicht wirksam durchführen. Die Zugabe von
Wasser verringert zwar die Viskosität des Kulturmediums, verstärkt aber auch die Extraktion des Wirkstoffes
in das Wasser. Die Verwendung eines Überschusses an Wasser verlängert die für die Auftrennung erforderliche
Zeit und verringert natürlich auch nicht den Wassergehalt des Mycels.
Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Gewinnung eines Polysaccharides aus den zuvor
genannten submersen Kulturen mit höherer Wirksamkeit und in höherer Ausbeute.
Die Erfindung ist in den Ansprüchen definiert
Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man den Wirkstoff nicht
direkt aus dem Kulturmedium gewinnt, sondern es erst trocknet und dann mit einem wäßrigen Lösungsmittel
extrahiert.
Die verwendbaren Fungi der Klasse Basidiomycetes gehören der Gattung Coriolus an und umfassen zum
Beispiel Coriolus versicolor (Fr.) Quel, Coriolus consors (Berk.) lmaz., Coriolus hirsutus (Fr.) Quel, Coriolus
pargamenus (Fr.) Pat, Coriolus pubescens (Fr.) Quel und Coriolus copchifer (Schw.) Pat Die morphologischen
und mykologischen Eigenschaften dieser Basidiomyceten sind in »Coloured Illustration of Fungi of Japan« von
Rokuya lmazeki und Tsuguo Hongo, Band 1, 1974, und Band II, 1975, beschrieben. Von diesen Basidiomyceten
sind die nachstehend aufgeführten im Fermentation Research Institute of the Agency of Industrial Science
and Technology hinterlegt.
Coriolus versicolor (I-"r.) Quel:
Coriolus consors (Berk.) Imaz.:
Coriolus hirsutus (Fr.) Quel:
Coriolus pargamenus (Fr.) Pat:
Coriolus consors (Berk.) Imaz.:
Coriolus hirsutus (Fr.) Quel:
Coriolus pargamenus (Fr.) Pat:
Hintcriegungs- | Ilintcrlegungs |
Nr. | datum |
FERM-P-2414 | 25. Dez. 73 |
FERM-P-988 | 24. Juni 71 |
FERM-P-2711 | 6. Sept. 74 |
FERM-P-2712 | 6. Sept. 74 |
Der Ausdruck »submerse Kultivierung« bezeichnet die Kultivierung in einem flüssigen Medium unter
Belüftung und Rühren, so daß das Mycelwachstum nicht w) an der Oberfläche des flüssigen Mediums erfolgt,
sondern meist im tiefen Teil der Flüssigkeitsschicht. Die Belüftungsgeschwindigkeit beträgt bei dieser Art der
Kultivierung im allgemeinen etwa 0,1 bis 2,0 l/l/Min.
(Medium) und die Rührgeschwindigkeit etwa 30 bis 800 br>
U/Min.
Als Medium für die submerse Kultur kann jedes für die Kultivierung von Mikroorganismen bekannte
natürliche oder synthetische Medium verwendet werden, oder geeignete Modifizierungen dieser bekannten
Medien. Mit einem solchen Medium ist eine Wachstumzeit von etwa 3 bis 10 Tagen ausreichend, um das
gewünschte Polysaccharid in zufriedenstellend hoher Ausbeute zu gewinnen.
Bei der submersen Kultivierung in einem wäßrigen Medium tritt das Mycel nicht an die Flüssigkeitsoberfläche
unter Bildung ausgedehnter Massen wie im Falle stationärer Kulturen, sondern fällt aufgrund der
Scherwirkung durch das Rühren in Form von verhältnis-
mäßig !deinen Pellet-ähniichen oder faserartigen Stükken
an. Bei dieser Verfahrensweise wird das Polysaccharid nicht nur im Inneren des Mycels, sondern auch außen
gebildet, daß heißt es befindet sich auch im Medium.
Erfindungsgernäß wird das bei der submersen
Kultivierung eines Fungus der Gattung Coriolus der Klasse Basidiomycetes gebildete Kulturmedium getrocknet
Diese Trocknung wird gewöhnlich bei Temperaturen von 60 bis 1500C durchgeführt Die
Trocknung und die hierfür verwendeten Vorrichtungen können beliebiger Art sein. Gewöhnlich verwendet man
die hierfür üblicherweise angewandten, zum Beispiel Trommeltrockner, Abflußtrockner oder Dünnschichtverdampfer.
Diese Trocknungsbehandlung erleichtert die nachfolgende
Extraktion mit einem wäßrigen Lösungsmittel sowie die Gewinnung des Polysaccharids durch
Reinigung der Extraktionslösung außerordentlich. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß bei Durchführung der
Trocknung unter 600C nicht nur die Trocknungsgeschwindigkeit
gering ist, sondern auch die oben angestrebten Wirkungen nicht in zufriedenstellender
Weise erreicht werden. Außerdem ist zu beachten, daß das Polysaccharid mit steigender Trocknungstemperatur
zur Zersetzung neigt, so daß die Trocknung nicht bei einer Temperatur von über 150° C durchgeführt werden
sollte.
Die wie vorstehend angegeben getrocknete Kulturbrühe wird dann in üblicher Weise mit einem wäßrigen
Lösungsmittel extrahiert. Der Ausdruck »wäßriges jo Lösungsmittel« bezeichnet vorliegend Wasser oder eine
wäßrige, ein Alkalisalz, wie zum Beispiel Natriumchlorid oder Natriumacetat, oder ein polares organisches
Lösungsmittel, wie zum Beispiel Methanol, Äthanol und
dergleichen, enthaltende Lösung. Im erfindungsgemäßen Verfahren ist jedoch die Extraktion unter Erhitzen
mit Wasser oder einer verdünnten alkalischen Lösung am wirksamsten. Am vorteilhaftesten für die technische
Anwendung ist die Mehrfachextraktion unter Verwendung einer solchen Extraktionslösung.
Der erhaltene Extrakt wird dann zur Entfernung der Substanzen mit einem Molekulargewicht von unter 5000
gereinigt, um das gewünschte Polysaccharid zu erhalten. Diese Reinigung kann in jeder bekannten geeigneten
Weise erfolgen, zum Beispiel durch Aussalzen, Dialyse, Ultrafiltration, Umkehr-Osmose, Ionenaustauschbehandlung,
Gelfiltration, oder Ausfällung mit einem organischen Lösungsmittel Diese Techniken können
allein oder in Kombination angewandt werden.
Am wirksamsten für die erfindungsgemäßen Zwecke ist die Ultrafiltration und die Umkehr-Osmose.
Nach der Entfernung der Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht von unter 5000 aus der
Extraktlösung wird diese sprühgetrocknet oder gefriergetrocknet und dann in Handelsprodukte übergeführt.
Das in erfindungsgemäßer Weise erhaltene Polysaccharid stellt eine leberbraune Substanz mit einem
Stickstoffgehalt von 2 bis 8%, in den meisten Fällen von 3 bis 6% dar, die keinen ausgeprägten Schmelzpunkt
besitzt, sondern allmählich schwarz wird und sich bei Temperaturen von über etwa 1200C zersetzt Sie ist in
Wasser löslich, in Alkohol, Pyridin, Chloroform, Benzol und Hexan aber nahezu unlöslich. Ferner ist sie nahezu
geschmack- und geruchlos.
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Ergebnisse verschiedener Farbreaktionstests mit der erfindungsgemäßen
hergestellten Verbindung zusammengestellt.
Farbreaktion
Farbe Ergebnisse
α-Naphthol-Schwefelsäure Reaktion (Molish's purpur
Reaktion)
Indol-Schwefelsäure Reaktion (Disch's Reaktion) braun
Anthron-Schwcfelsäure Reaktion grünlich-blau
Phenol-Schwefelsäure Reaktion braun
Triptophan-Schwefelsäure Reaktion purpur-braun
Lowry-Folin Verfahren blau
Ninhydrin-Reaktion nach der Hydrolyse mit purpur-blau
ChlorwasserstofTsäure
Saccharide, bestätigt
Saccharide, bestätigt
Saccharide, bestätigt
Saccharide, bestätigt
Saccharide, bestätigt
Peptidbindungen, bestätigt
»-Aminosäuren, bestätigt
Saccharide, bestätigt
Saccharide, bestätigt
Saccharide, bestätigt
Peptidbindungen, bestätigt
»-Aminosäuren, bestätigt
Die Testergebnisse in der obigen Tabelle zeigen an, daß es sich bei der erfindungsgemäßen hergestellten
Substanz um ein stickstoffhaltiges Polysaccharid handelt. Ihr durch Ultrazentrifugition ermitteltes Molekulargewicht
lag im Bereich von 5000 bis 300 000 und das mittlere Molekulargewicht betrug 10 000 bis 100 000.
Die unter Anwendung anderer Methoden ermittelten Werte, zum Beispiel durch Fraktionierung oder durch
Ultrafiltration lagen sämtlich im Bereich von 10 000 bis 100 000. Man kann daher in berechtigter Weise
annehmen, daß das durchschnittliche Molekulargewicht der erfindungsgemäßen Substanz im Bereich von 10 000
bis 100 000 liegt.
Das erfindungsgemäß erhältliche stickstoffhaltige Polysaccharid zeigt ausgezeichnete Antitumorwirksamkeit
bei Mäusen, und zwar nicht nur bei intraperitonea-Ier, sondern auch bei oraler Verabreichung. Es stellt also
ein oral wirksames Mittel für die Behandlung von Krebserkrankungen dar. Außer der oralen Antitumorwirkung
zeigt es hohe Wirksamkeit bei der Wiederherstellung unterdrückter Immunreaktionen. Das heißt, die
erfindungsgemäße Substanz eignet sich nicht nur für die
br) Verhinderung der unerwünschten Nebenreaktionen bei
de Krebsbehandlung mit chemotherapeutischen Mitteln und der erhöhten Empfindlichkeit bei der
Radiotherapie, sondern auch zur Verhinderung eines
Abfalls der Immunreaktionen oder der physischen
Widerstandsfähigkeit eines Patienten nach chirurgischen Eingriffen oder Bluttransfusionen und zur
Behandlung oder Verhinderung von Virus- oder Bakterieninfektionen bei verringerter Immunreaktion
bzw. physischer Widerstandskraft eines Patienten. Die orale Verabreichung der erfindungsgemäßen Substanz
führte auch zu einer ausgezeichneten Wirkung in Bezug auf die Verbesserung der Leberfunktion, die Förderung
des Appetits, die Heilung von Magen-Darm-Erkrankungen und die Förderung der Urinausscheidung. Sie eignet
sich auch zur Behandlung der Lepra.
Die erfindungsgemäßen Saccharide sind hinsichtlich ihrer Anti-Tumorwirkung den Glucanen der bereits
10 genannten DE-OS 21 38 329, die keinen Stickstoff
enthalten und aus dem Kulturmedium der Züchtung von Fungi der Gattung Coriolus durch Abfiltrieren des
Mycels und Ausfällung aus dem mycelfreien Kulturmedium mit einem mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmittel gewonnen werden, überlegen.
Dies wurde anhand von Vergleichsversuchen nachgewiesen, die mit dem nach Beispiel 2 der DE-OS
21 38 329 unter Verwendung von Coriolus versicolor FERMP-1022 erhaltenen Glucan sowie dem nach
Beispiel 1 (Nr. 3) gemäß der Erfindung erzeugten Polysaccharid durchgeführt wurden. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Testsubstanz
Elementaranalyse
Intraperitoneale Verabreichung
Dosis')
I. R.2)
Orale Verabreichung
Dosis3)
I. R.2)
Polysaccharid gem. Beisp. 2 der
DE-OS
DE-OS
40.2 7,0 0
10 mg/kg
92
95
95
Polysaccharid nach Beisp. 1 (Nr. 3) 42,0 5,9 3,4 10 mg/kg
der Erfindung
') 10 mg/kg ein über den anderen Tag, 10 Dosen in 20 Tagen
2) Hemm-Verhältnis gegen
Gewicht des Tumors der Kontrelltiere - Gewicht des Tumors der behandelten Tiere
Sarcoma 180 = ————-—— -,—:; rrr.
Gewicht des Tumors der Kontrolltiere
3) 1000 mg/kg, 20 Tage lang jeden Tag
1000 mg/kg 1000 mg/kg
24 70
x 100
Die erhaltenen Werte zeigen, daß das erfindungsgemäße Polysaccharid bei oraler Verabreichung dem
bekannten weit überlegen ist. Die Vorteile einer oralen Therapie gegenüber einer, die parenterale Injektionen
erfordert, liegen auf der Hand.
Das nachfolgende Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren. In ihm beziehen sich alle Prozentsätze,
sofern nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
1600 Liter eines Mediums aus 10% Glukose, 1,5% Hefeextrakt, 0,1% KH2PO4 und 0,1% MgSO4 · 7 H2O
wurden in einen senkrecht stehenden 2-m3-Fermentationsbehälter
gegeben. Dieses Medium wurde mit 20 Liter einer Aufschlämmung von Coriolus versicolor
(Fr.) Quel FERM-P-2414 beimpft, die aus einer Schüttelkultur nach 7tägiger Kultivierung be; 26°C bei
einer B^lüftungsgeschwindigkeit von 0,5 l/Min, je Liter
Medium und einer Rührgeschwindigkeit von 150 U/Min,
erhalten worden war.
Das iio erhaltene Kulturmedium (Aufschlämmung) wurde in etwa 500 Liter Anteile aufgeteilt. Jeder dieser
Teile Wurde in einem Doppeltrommel-Trockner getrocknet. Die Oberflächentemperatur des Trommeltrockners
wurde so eii-äosteiit, daß die Temperatur der
Oberfläche der Kulturbrühe (die Brühe befindet sich in Form einer dünnen Schicht auf der Trommeloberfläche)
65° C, 800C, 900C, 1100C bzw. 145° C betrug und der
Wassergehalt jedes getrockneten Produkts weniger als 20 Gew.-% ausmachte, vgl. Tabelle 2 unten.
Dann wurden zu jedem dieser getrockneten Produkte 250 Liter heißes Wasser gegeben, und es wurde drei
Stunden bei 95±1°C extrahiert. Nach dem Kühlen wurde in Mycelrückstand und Extraktlösung getrennt,
wofür man eine Schrauben-Dekantiervorrichtung und eine Plattenzentrifuge verwendete. Die scheinbare
Viskosität der Mischung und die für die Zentrifugalabscheidung erforderliche Zeit sind in der nachstehenden
Tabelle 2 zusammengestellt.
Der in der oben beschriebenen Weise erhaltene Extrakt wurde durch eine PM-5-Membran eines
HF-Ultrafilters der Amicon Company geführt, um aus dem Extrakt die Verbindungen mit einem Molekulargewicht
von unter 5000 zu entfernen. Man erhielt etwa 100 Liter gereinigte Lösung. Da die Konzentration der
gereinigten Lösung nur etwa 1% betrug, wurde sie auf eine für die nachfolgende Sprühtrocknung geeignete
Konzentration gebracht. Nachdem bei einer Konzentrierung über einen bestimmten Wert die gereinigte
Lösung geliert und die Behandlung schwierig macht, ist der Grenzwert der Konzentration, unterhalb dem keine
Gelierung eintritt, als kritische Konzentration in der Tabelle 2 angegeben.
Die für die Sprühtrocknung der oben genannten konzentrierten Lösung erforderliche Zeit und die
erzielte Ausbeute an Polysaccharid ist ebenfalls in der Tabelle 2 aufgeführt.
Für Vergleichszwecke wurde eine in gleicher Weise erhaltene Kulturbrühe bei 45°C bzw. 160°C bzw.
überhaupt nicht getrocknet. Die mit diesen Proben erzielten Ergebnisse sind gleichfalls in der Tabelle 2
angegeben.
Tabelle 2 | Beispiele | 2 | 27 31 | 570 | 5 | 8 | 2 | Verunreini | I ΐ ι ι |
3 | |
7 | Probe, | 1 | 80 | 145 | 160 | gungen | keine I Trocknung | |
||||
Nr. | 65 | 20 | 6 | Vergleichsbeispiele | 2 | ||||||
Trocknungstemperatur, 0C | 20 | 1 | I | ||||||||
Wassergehalt nach dem | 31 | 3 | 4 | 27 | 45 | 26 | i | ||||
Trocknen, Gew.-% | 31 | 90 | 110 | 50 | ψ | ||||||
Menge der getrockneten | 250 | 17 | 12 | 250 | 250 | ο Ι | |||||
Kultur, kg | 250 | 50 | I | ||||||||
Menge des für die Extraktion | 150 | 30 | 28 | 100 | 100 | 250 I | |||||
verwendeten heißen Wassers,! | 150 | 350 | i | ||||||||
Scheinbare Viskosität der zu | 35 | 250 | 250 | 30 | 30 | 90 I | |||||
extrahierenden Mischung, cps | 35 | 200 | '■% | ||||||||
Für die Trennung erforderliche | 5,5 | 100 | 100 | 5 | 5 | 20 1 | |||||
Zeit, Min. | 5,5 | 60 | I | ||||||||
Für die Ultrafiltration erforder | 15 | 35 | 30 | 15 | 15 | 4 ρ | |||||
liche Zeit, Stunden | 15 | 10 | i | ||||||||
Kritische Konzentration der | 10 | 5,5 | 5 | 10 | 10 | 37 I | |||||
gereinigten Lösung, Gew.-% | 10 | 8 | I | ||||||||
Für die Sprühtrocknung erforder | 900 | 15 | 15 | 900 | 800 | 950 1 | |||||
liche Zeit, Stunden | 900 | 24 | I | ||||||||
Ausbeute, g | 10 | 10 | |||||||||
Antitumorwirkung (Tumor- | 97 | 97 | 950 | 60 | 95 I | ||||||
Hemmung, %): | 96 | 67 | 900 | 900 | 62 | 10 | 71 f | ||||
Intraperitoneale Verabreichung | 65 | enthält | | |||||||||
Orale Verabreichung | 93 | Verunreini- §j | |||||||||
• Bemerkungen | 95 | 98 | 65 | gungen I | |||||||
70 | 60 | enthält | |||||||||
Aus den Zahlenwerten der Tabelle 2 geht hervor, daß bei Trocknung der Kultur im angegebenen Temperaturbereich,
insbesondere bei Temperaturen von 60 bis 150° C, die Extraklionsbehandiung, die Reinigung des
Extrakts, die Einengen der gereinigten Lösung und die Sprühtrocknung sehr rationell und zweckmäßig durchgeführt
werden kann.
Alle erhaltenen Polysaccharidprodukte bestanden aus einem braunen, in Wasser leicht löslichen Pulver. Das
Produkt des Vergleichsbeispiels 3 enthielt eine Spur unlöslicher Stoffe. Die Elementaranalysen der Produkte
zeigten, daß diese aus C, H, N und O bestanden, wobei
der Stickstoff etwa 3 bis 3,5% ausmachte. Auch die Ergebnisse der verschiedenen Farbreaktionstests in der
Tabelle 1 zeigen, daß die erhaltenen Produkte aus Stickstoff enthaltenden Polysacchariden bestehen.
Die Hemmwirkung der erfindungsgemäßen Substanz gegenüber festen Sarcoma- 180-Tumoren bei Mäusen,
sowohl nach intraperitonealer als auch nach oraler Verabreichung, geht aus der Tabelle 2 hervor, die eine
ausgezeichnete Hemmwirkung in allen Fällen anzeigt, die Probe ausgenommen, bei der die Trocknungsbehandlung
bei einer Temperatur über 1500C durchgeführt wurde. Die Tumor-Hemmwirkung wurde unter
Anwendung einer üblichen Methode bestimmt, die nachfolgend beschrieben ist:
Die Sarcoma-ISO-Tumorzellen wurden intraperitoneal
in Mäuse transplantiert und nach 7tägigem Wachstum wurden 106 dieser Zellen weiter unter die Achselhaut
anderer Mäuse transplantiert, um feste Tumoren zu bilden. Die Proben wurden 24 Stunden nach der
Transplantation verabreicht Bei intraperitonealer Verabreichung wurden die Substanzen einmal je Tag in
einer Dosis von 10 mg/kg verabreicht, und zwar insgesamt 20 Tage, so daß eine Gesamtmenge von 0,2
so ml/20 g (Körpergewicht der Maus) verabreicht wurde.
Bei oraler Verabreichung wurde die Substanz einmal je Tag in einer Menge von 1000 mg/kg verabfolgt,
ebenfalls insgesamt 20 Tage lang, so daß eine Gesamtmenge von 0,2 ml/20 g (Körpergewicht der Maus)
verabfolgt wurde. Jede Geschwulst wurde 25 Tage nach der Transplantation herausgeschält und die Tumor-Hemmwirkung
aus dem durchschnittlichen Gewicht der Tumoren bei den Mäusen, denen die Substanz
verabfolgt worden war und dem durchschnittlichen Gewicht der Tumoren der Kontrollgruppe errechnet
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung eines therapeutisch wirksamen Polysaccharids durch Züchtung eines
Fungus der Gattung Coriolus der Klasse Basidiomycetes
in einem wäßrigen flüssigen Medium unter submersen Bedingungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die erhaltene Kultur bei einer Temperatur von 60 bis 1500C trocknet, dann mit
einem wäßrigen Lösungsmittel extrahiert und den erhaltenen Extrakt durch Entfernung der Substanzen
mit einem Molekulargewicht von unter 5000 reinigt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Extraktion mit einem wäßrigen Lösungsmittel in mehreren Stufen durchfahrt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Lösungsmittel aus
Wasser und/oder einer verdünnten alkalischen Losung besteht
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reinigung des Extrakts
durch Ultrafiltration und/oder Umkehr-Osmose bewirkt.
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