DE1116346B - Verfahren zur Herstellung von Lipopolysacchariden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lipopolysacchariden

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DE1116346B
DE1116346B DEP23882A DEP0023882A DE1116346B DE 1116346 B DE1116346 B DE 1116346B DE P23882 A DEP23882 A DE P23882A DE P0023882 A DEP0023882 A DE P0023882A DE 1116346 B DE1116346 B DE 1116346B
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Junius Fielding Snell
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    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof
    • A61K31/715Polysaccharides, i.e. having more than five saccharide radicals attached to each other by glycosidic linkages; Derivatives thereof, e.g. ethers, esters
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lipopolysacchariden Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung biologisch aktiver Lipopolysaccharide, die auf Grund ihrer antitoxischen Wirkung als prophylaktische Mittel wertvoll sind. Beschrieben werden gleichfalls prophylaktische Zusammensetzungen, die diese aktiven Lipopolysaccharide zusammen mit Corticosteroiden enthalten.
  • Bisher traten pyrogene Eigenschaften stets zusammen mit bakterieller Verunreinigung auf. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß die Ausdrücke » pyrogena und » endotoxisch « vom Fachmann im allgemeinen als Synonyme angesehen werden. Obgleich das hohe Maß an biochemischer Komplexizität, die gewöhnlich mit einer pyrogenen Reaktion verbunden ist, bereits seit langer Zeit bekannt ist, schien die Möglichkeit, eine chemisch induzierte, pyrogene Umsetzung in der Praxis durchzuführen, vor der vorliegenden Erfindung äußerst fernzuliegen.
  • Die erfindungsgemäß aus Zellen des Mikroorganismus Aerobacter aerogenes erhaltenen Lipopolysaccharide stimulieren die reticulo-endotheliale phagozytische Funktion anhaltend und intensiv ; sie erzeugen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen und eine nichtspezifische Immunität bei Tieren sowie beim Menschen. Ihre Wirkung auf Phagozytose und die nichtspezifische Immunität wird mit allen Verabreichungsarten erzielt. Als prophylaktische Mittel sind sie bei tödlichen Dosen von Staphylococcus aureus Fritchie und Pseudomonas fluorescens bei Säugetieren sowohl bei oraler als auch parenteraler Verabreichung von Wert. Schließlich bewirken sie eine Verminderung der Toxizität von giftigen, organischen Substanzen bei Tieren und Menschen.
  • Außerdem hat sich gezeigt, daß die biologisch aktiven Lipopolysaccharide aus Zellen des Aerobacter aerogenes im Gemisch mit ACTH und verschieden. en Corticosteroiden, die wegen ihrer Heilwirkung bei rheumatoider Arthritis und wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung wertvoll sind (z. B. Cortison, Hydrocortison, 9a-Fluorhydrocortison, Prednison, Prednisolon, 6a-Methylprednisolon, 9a-Fluor-16a-oxyhydrocortison, 9a-Fluor-16a-methylhydrocortison, 9o ;-Fluor-164-methylhydrocortison sowie den entsprechenden Salzen und Estern, beispielsweise den wasserlöslichen Steroid-21-estersalzen der in der USA.-Patentschrift 2 708 651 beschriebenen Art), besonders vorteilhafte therapeutische Eigenschaften aufweisen, Beispielsweise wird die von den Corticosteroiden bei hohen Konzentrationen erzeugte, blockierende Wirkung auf die phagozytische Aktivität des reticuloendothelialen Systems in jedem Fall durch die gleichzeitige Verabreichung eines Lipopolysaccharids des Aerobacter aerogenes ausgeschaltet ; außerdem haben Gemische von Corticosteroiden und Lipopolysacchariden von Aerobacter aerogenes eine äußerst intensive stimulierende Wirkung auf das reticulo-endotheliale System, was zum Auftreten einer großen Anzahl von Makrophagen in der Milz, Leber und den Lympidrüsen und zum Eintreten dieser Makrophagen in den Kreislauf führt ; ferner haben derartige Gemische eine noch größere Wirkung auf die Phagozytenbildung als die Komponenten für sich.
  • Die erwähnten vorteilhaften Ergebnisse bezüglich der Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen wurden durch Anwendung der bereits in der Literatur beschriebenen (J. F. Snell und R. Garkuscha, RES Bulletin, 2, S. 46 [1956]) Chromphosphatabscheidungsmethode ermittelt.
  • Lipopolysaccharide sind komplexe Zucker, die aus einem Polysaccharidanteil bestehen, der mit einer höheren Fettsäure, beispielsweise einer höheren aliphatischen Kohlenwasserstoffcarbonsäure, verbunden ist. Die Elementarmikroanalyse ergibt die Anwesenheit von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Phosphor.
  • Erfindungsgemäß werden die neuen Lipopolysaccharide hergestellt, indem man Aerobacter aerogenes in einem wäßrigen Nährmedium unter submersen, aeroben Bedingungen kultiviert, bis schnell wachsende Zellen erhalten werden, dann die Zellen von dem Medium abtrennt, die Zellen zerkleinert und die Lipopolysaccharide aus den zerkleinerten Zellen gewinnt. Das Isolierungsverfahren stellt eine Modifikation des Westphalschen Verfahrens dar (Angew.
  • Chemie, Bd. 66, S. 407 bis 417 [1954]). Vollständig entwickelte Zellen des A. aerogenes, ATCC Nr. 12409, können nach einem Verfahren erhalten werden, das für ihre Kultivierung bei der Lysinfermentation von L. E. Casida jr. in der USA.-Patentschrift 2 771 396 beschrieben ist. Im allgemeinen besteht ein solches Verfahren darin, daß man eine Kultur dieses besonderen Mikroorganismus verwendet, um ein geeignetes, wäßriges Nährmedium damit zu impfen. Das geimpfte Medium wird dann unter submersen, aeroben Bedingungen ständig gerührt. Nach einer normalen Kultivierungszeit wird das Produkt entweder abgetrennt oder weiter zur Impfung einer größeren Menge eines geeigneten Mediums benutzt. Nach Abschluß der Wachstumsstufe in dem größeren Gefäß werden die fertigen Zellen durch Filtrieren, Zentrifugieren, Gefriertrocknen u. dgl. gewonnen und wie beschrieben isoliert.
  • Es ist zu beachten, daß man das Isolierungsverfahren auf das zu behandelnde Lipopolysaccharidmaterial abstimmt. Im allgemeinen wird ein Verfahren angewendet, bei dem man die Zellen zunächst mechanisch zerkleinert und dann zentrifugiert, wobei ein Sediment erhalten wird, welches anschließend mit einer verdünnten, wäßrigen Lösung von Trypsin unter einer aromatischen Kohlenwasserstoffschicht, wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol, und dergleichen bei einem pH-Wert von etwa 8, 5 behandelt wird. Man zentrifugiert dann erneut und extrahiert anschließend das erhaltene Sediment mit einer konzentrierten, wäßrigen Phenollösung, trennt die erhaltene wäßrige Schicht ab, dialysiert sie und gibt dann so viel Alkalimetallacetat zu, daß eine wäßrige Lösung mit einer Acetationenkonzentration von etwa 1 °/o erhalten wird. Danach werden die Lipopolysaccharide mit Alkohol aus der mittels Acetationen eingestellten, wäßrigen Lösung ausgefällt. Die weitere Reinigung des Produkts kann dadurch erreicht werden, daß man die Lipopolysaccharidfällung in Wasser suspendiert, die erhaltene wäßrige Suspension zentrifugiert, dann das erhaltene Sediment gewinnt und die obenschwimmende Flüssigkeit gefriertrocknet, um die gewünschten Lipopolysaccharide in fester Form zu gewinnen.
  • Nach einer spezifischeren Ausführungsform des vorstehenden Verfahrens zur Isolierung von biologisch aktiven Lipopolysacchariden des Aerobacter aerogenes wird das im Beispiel 1 ausführlich beschriebene Verfahren bevorzugt. Die Lipopolysaccharidfraktion, die auf diese Weise aus den Zellen des Mikroorganismus erhalten wird, zeigt die wirkungsvollste Biopotenz von allen Fraktionen, die aus Zellen von lebenden Organismen bis jetzt gewonnen werden.
  • Außer durch die erwähnten Biopotenzeigenschaften wurden die erfindungsgemäßen Lipopolysaccharide durch die Elementarmikroanalyse, d. h. durch den prozentualen Stickstoff-und Phosphorgehalt sowie den durch das Park-Johnson-Verfahren festgestellten Glukosegehalt identifiziert. Die analytischen Werte sind im Beispiel I angegeben.
  • Wie bereits erwähnt, sind die erfindungsgemäß hergestellten Lipopolysaccharide zur Verwendung als prophylaktische Mittel gut geeignet. Sie verleihen Tieren nach oraler oder parenteraler Verabreichung vor der Infektion eine nichtspezifische Immunität.
  • Außerdem wurde gefunden, daß die Toxizität dieser bakteriellen Lipopolysaccharide sehr niedrig ist, wenn sie an Mäuse in der Menge verabreicht werden, mit der die gewünschte Wirkung erzielt wird. Bei einer derartigen Verabreichung konnten keine schädlichen, pharmakologischen Wirkungen beobachtet werden.
  • Gemische von Corticosteroid und Lipopolysaccharid stimulieren die macrophage Aktivität in weit größerem Maße als normalerweise zu erwarten wäre. Beispielsweise verursacht Cortisonacetat in einer Menge von 10 mg/kg eine 320/oigne Hemmung der Chromphosphatentfernung bei Mäusen, und A. aerogenes-Lipopolysaccharide in einer Konzentration von 1, 0 mg/kg erzeugt unter den gleichen Bedingungen, wie durch Bestimmung der » Halbzeit « 24 Stunden später festgestellt wurde, eine Verstärkung der Phagozytose von 53 °/0. Eine Kombination dieser beiden Komponenten in den entsprechenden Konzentrationen führt zu einem 70°/oigen Ansteigen der Phagozytose im Vergleich zu den Kontrollwerten. Damit ist die bei Vermischen dieser beiden Komponenten auftretende synergistische Wirkung eindeutig bewiesen. Die biologische Aktivität dieser neuen und wertvollen Substanzen wird durch die beschriebenen Versuche eingehend erläutert.
  • Die neuen Lipopolysaccharide können in den üblichen Dosierungsformen (z. B. in fester, suspendierter oder gelöster Form) oral oder parenteral zusammen mit den üblichen Trägern (z. B. Saccharose, Calciumcarbonat, Stärke, Gummiarabikum oder Talkum) verabreicht werden. Gegebenenfalls können sie mit anderen wirksamen Bestandteilen, wie Antibiotika, vermischt werden. Gemische von Corticosteroiden und den neuen Lipopolysacchariden zeigen, wie bereits erwähnt, eine besonders vorteilhafte Wirkungsweise.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele erläutert.
  • Beispiel 1 Es wurden große Mengen von A. aerogenes (ATCC 12 409)-Zellen mit Hilfe einer in Versuchstanks vorgenommenen Lysinfermentation bereitgestellt. Eine 100-g-Probe der gezüchteten, feucht gepackten Zellen wurde in 25 cm3 steriles Wasser gegeben, das 50 cm3 Glasperlen enthielt, und das erhaltene Gemisch wurde 24 Stunden lang mechanisch bei Raumtemperatur geschüttelt. Danach wurden dem Gemisch 10 cm3 95°/oiger kthylalkohol zugefilgt, und das Schütteln wurde weitere 16 Stunden lang fortgesetzt. Die erhaltene Suspension wurde zentrifugiert und die obenschwimmênde Flüssigkeit anschließend abgegossen.
  • Das Sediment wurde dann in 350 cm3 Wasser gelöst, die Lösung wurde etwa 21/2 Stunden gerührt und dann etwa 16 Stunden in einem Kühlschrank abgestellt.
  • Nachdem die Lösung Raumtemperatur erreicht hatte, wurde der pH-Wert mit 20"/figer Kaliumhydroxydlösung auf 8, 5 eingestellt. Die erhaltene basische Lösung wurde mit Wasser bis zu einem Gesamtvolumen von 1500 cm3 verdünnt, um das Eindicken zu verhindern. Danach wurde 1 °/Oiges, wäßriges Trypsin zugegeben. Während der Zugabe und der folgenden 45 Minuten wurde gerührt. In der erhaltenen Lösung wurde dann erneut mit 20°/Oiger Kaliumhydroxydlösung ein p-Wert von 8, 5 eingestellt. Die Flüssigkeit wurde mit Toluol überschichtet und dann bei 37°C etwa 16 Stunden inkubiert. Der p-Wert wurde erneut mit 20°/oiger Kaliumhydroxydlösung auf 8, 5 eingestellt und die Inkubation bei der angegebenen Temperatur weitere 24 Stunden fortgesetzt. Das auf diese Weise erhaltene Medium wurde dann etwa 16 Stunden lang in einen Kühlschrank gestellt und anschließend bei 12 000 g zentrifugiert, wobei ein aus mehreren Schichten bestehender Festkörper (150 cm3), eine obenschwimmende Flüssigkeit und eine weiße, fettige Schicht erhalten wurde. Nach Entfernung der beiden letzteren Komponenten auf übliche Weise wurde der Festkörper mit einem gleichen Volumen an 90°/oigem Phenol behandelt und die erhaltene Lösung unter ständigem Rühren auf 65 bis 68 °C erhitzt und anschließend 20 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Nach Kühlung auf 30°C wurde die Bildung einer wäßrigen Schicht und einer Phenolschicht festgestellt. Die wäßrige Schicht wurde abgetrennt und die Phenolschicht anschließend mit 150 cm3 Wasser in drei 50-cm3-Portionen gewaschen. Die Waschflüssigkeiten wurden dann mit der ursprünglichen, wäßrigen Schicht vereinigt und die vereinigten, wäßrigen Schichten anschließend in einem Polyäthylenbehälter dialysiert, wobei 101 destilliertes Wasser verwendet wurde, das man zweimal ersetzte. Das dialysierte, wäßrige Medium (370 cm3) wurde dann mit 1°/Oigem wäßrigem Natriumacetat behandelt, 2, 5 Stunden gerührt und anschließend mit der fünffachen Menge absoluten Alkohols versetzt, wobei während der Zugabe ständig gerührt wurde. Nachdem man das Gemisch etwa 1 Stunde lang stehengelassen hatte, wurde es zentrifugiert ; das erhaltene Sediment wurde anschließend in 50 cm3 Wasser gelöst und 15 Minuten gerührt. Die wäßrige Lösung wurde auf ein Gesamtvolumen von 200 cm3 verdünnt, mehrere Stunden gerührt und dann bei 5400 U/min zentrifugiert. Das erhaltene Sediment, das sich zu diesem Zeitpunkt gelegentlich bildet, wurde entfernt und die obenschwimmende Flüssigkeit bei 2500 U/min 45 Minuten lang zentrifugiert. Das Sediment und die dabei abgeschiedene, obenschwimmende Flüssigkeit wurden aufbewahrt. Der als Sediment erhaltene Rückstand wurde anschließend isoliert und an der Luft getrocknet. Die Produktausbeute betrug 397, 3 mg, wobei es sich um die Lipopolysaccharidfraktion mit der stärksten Biopotenz handelte. Die Elementarmikroanalyse dieses Produkts zeigte, daß es 3f25°/o Stickstoff, 2, 54 °/o Phosphor und 17, 8 °/o Glucose (Park-Johnson-Verfahren) enthielt. Gefriertrocknen der nach dem letzten Zentrifugieren erhaltenen, obenschwimmenden Flüssigkeit ergab 322, 8 mg einer anderen Lipopolysaccharidfraktion mit geringerer Aktivität.
  • Beispiel 2 10 ml große Mengen einer Herz-Hirn-Infusionsbruhe wurden mit einer 7 bis 10 Tage alten Kultur von Staphylococcus aureus Fritchie (SAF) geimpft, die auf einem Hirn-Herz-Agar kultiviert worden war. Die Brühen wurden bei 37°C 16 bis 18 Stunden lang inkubiert. Der Inhalt von vierzig ein derartiges Medium enthaltenden Röhrchen wurde in insgesamt zwölf graduierte Hartglas-Zentrifugenröhrchen gegeben und 20 Minuten bei der Einstellung 20 der klinischen Zentrifuge zentrifugiert. Die obenschwimmende Flüssigkeit wurde jeweils abdekantiert und jedes Röhrchen mit den Zellen mit 10 cm3 pyrogenfreier Salzlösung (PFS), die 0, 005°/0 Versen enthielt, gewaschen. Die Suspensionen wurden erneut zentrifugiert, die obenschwimmenden Flüssigkeiten abdekantiert und die gepackten Zellen in den zwölf Röhrchen in insgesamt 25 oder 50 cm3 PFS suspendiert. Verdünnungen von 10-8, 10-'und 10-8 wurden dann auf Hirn-Herz-Agar aufgebracht. Nach 24stündiger Inkubation bei 37°C wurden Zellzählungen vorgenommen. Um die zur Impfung erforderliche Verdünnung zu erzielen, wurde PFS zugegeben. Die geimpften Medien wurden anschließend 1 bis 2 Tage in einen Kühlschrank gestellt und dann vor Gebrauch jeweils 1 Stunde auf einem Rotationsschüttler geschüttelt.
  • Vier bis fünf Mäusen der gleichen Testgruppe wurde intravenös eine Flüssigkeit eingespritzt, die pro Kilogramm 10-cm3-Mengen des am stärksten konzentrierten Impfstoffs enthielt, so daß die erforderliche 100°/Oige Sterblichkeit in 24 Stunden gesichert war. Die Dosierung jedes gegebenen Impfstoffs wurde bei allen Tests bei 10 cm3/kg gehalten.
  • Die verwendeten Testtiere waren sorgfältig standardisierte, hybride und reine Zuchtmäuse aus Bruder-Schwester-Paarungen, die hinsichtlich Geschlecht und Alter (und daher des Gewichts) ausgewählt und sorgfältig vor dem Versuch an die Laboratoriumsbedingungen angepaßt worden waren. Nach Abschluß des Tests wurden die Tiere zu zweit bis fünft pro Gefäß untergebracht, und Wasser und Nahrung wurde ihnen nach Belieben gereicht. Täglich wurde geprüft, wieviele Tiere überlebten. Einige tote Tiere einer jeden Gruppe wurden für die Autopsie bestimmt.
  • Die Organe, bei denen besonders starke Infektionsanzeichen gefunden wurden, waren Herz, Lunge, Leber, Milz, Nieren, Nebennieren, Magen, Darm und-Harnblase. In anderen Fällen, bei 50%iger Sterblichkeit, wurden die Überlebenden einer Gruppe für Gewebekulturstudien getötet. Bakterien wurden für die mikroskopischen Studien von ausgestrichenen Präparaten von Blutverdünnungen, Leber-und Milz-Homogenaten ausgewählt.
  • Bei diesem besonderen Test wurden männliche Mäuse des Stammes A, die jeweils etwa 20 bis 25 g. wogen, intravenös mit 10 cm3 (pro Kilogramm-Körpergewicht) einer l"/. igen pyrogenfreien Salzlösung (PFS) injiziert, die 1, 0 mg des Lipopolysaccharids (LPS) enthielt, das nach dem Verfahren des Beispiels I hergestellt war, d. h., es wurden 1, 0 mg pro/10 cm3 pro Kilogramm verabreicht.
  • Die auf diese Weise behandelten Tiere wurden dann entweder mit 170-109 oder 85 109 lebensfähigen Zellen des S. aureus Fritchie (pro Kilogrammdosis) 24 Stunden nach Verabreichung der Lipopolysaccharidlösung infiziert. Die Kontrolltiere erhielten ein gleiches Volumen der 1%igen, pyrogenfreien Salzlösung (PFS), d. h. 10 cm3 pro Kilogramm. Die bei einer derartigen Vorbehandlung erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
    Impfstoff-
    Vorbe- Anzahl
    konzen- 50%ige 100%ige
    hand- pro
    tration pro Sterblichkeit Sterblichkeit
    lung Gruppe
    Kilogramm
    170 109 LPS 3 bis 4 Tage 5tTage 5
    170 # 109 PFS 1 Tag 1 Tag 5
    85 109 LPS 4 bis 5 Tage 7 Tage 5
    85 109 PFS 2 bis 3 Tage 5 Tage-5
    Männliche und weibliche Mäuse des gleichen Stammes, die jeweils etwa 15 bis 20 g wogen, erhielten einzeln dieselbe Lipopolysacchariddosis (LPS) wie oben beschrieben, 24 Stunden später wurden sie mit einer der drei Impfstoffkonzentrationen, nämlich 58 # 109, 28 # 109 oder 40, 25-109 lebensfähigen Zellen des S. aureus Fritchie (pro Kilogrammdosis), geimpft.
  • Die Uberlebensdaten, die bei einer derartigen 24 Stunden vorher vorgenommenen Behandlung erhalten wurden, sind in der folgenden Tabelle angegeben, in der die in Klammer angegebenen Zahlen die maximal ermittelten Werte darstellen :
    Impfstoff-
    Vorbe- Anzahl
    konzen- 50%ige 100%ige
    hand- pro
    tration pro Sterblichkeit Sterblichkeit
    lung Gruppe
    Kilogramm
    58 LPS 4 Tage 9 Tage 10
    58 #109 PFS <1 Tag 2 Tage 9
    29 LPS 7 bis 8 Tage 11 Tage 10
    29-109 # 109 P F S 2 Tage Tage 3 Tage 10
    7, 25 109 LPS 12 Tage >55 Tage 10
    (80°/o=
    42 Tage)
    7, 25 109 PFS 13 bis 14 >55 Tage 10
    Tage (80°/o=
    18 Tage)
    Beispiel 3 Eine Gruppe von männlichen LAF-und LABF-Mäusen wurde intravenös mit einer Dosis von 0, 25 mg/kg Lipopolysaccharid (LPS) auf die gleiche Weise, wie im Beispiel 2 beschrieben, vorbehandelt.
  • Eine zweite Gruppe der Tiere erhielt ein vergleichbares Volumen physiologischer Kochsalzlösung für Kontrollzwecke, während eine dritte Gruppe der Tiere als unbehandelte Kontrolltiere diente. 3 Tage später wurden die Gruppen dreigeteilt, wobei jede mit 91-109, 60, 6 109 oder 30, 3 # 109 lebensfähigen Zellen von S. aureus Fritchie (pro Kilogrammdosis) geimpft wurde. Die Ergebnisse, die bei dieser 3 Tage vorher vorgenommenen Behandlung erhalten wurden, sind in der folgenden Tabelle angegeben :
    Impfstoff- Anzahl
    konzen- Vorbe- 50%ige 100%ige pro
    tration pro handlung Sterblichkeit Sterblichkeit Grup-
    Kilogramm pe
    91 LPS 5 Tage >16 Tage 10
    (90 0/0 =
    6 Tage)
    91 bis 3 Tage 6 Tage 10
    lösung (90%=
    1 Tag)
    91 Tage 5 Tage 10
    han- (90%=
    delt 1 Tag)
    60, 6 109 LPS 6 Tage >16 Tage 12
    (67 °/o =
    8 Tage)
    60, 6- 109 Salz-3 bis 4 Tage > 16 Tage 11
    lösung (64% =
    5 Tage)
    60, 6 # 109 unbe- 4 Tage 7 Tage 10
    han- (60 °/o =
    delt 4 Tage)
    30, 3 # 109 LPS 15 Tage >16 Tage 10
    30, 3 # 109 Salz-6 Tage > 16 Tage 10
    lösung
    30, 3 # 109 unbe- 4 Tage >16 Tage 10
    handelt
    Beispiel 4 Männliche und weibliche LAF-und LABF-Mäuse wurden intraperitoneal mit einer Dosis von 0, 25 mg/kg Lipopolysaccharid (LPS) behandelt, die auf die folgende Weise hergestellt wurde : 2, 0 mg des Lipopolysaccharidpräparats, das nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhalten wurde, wurde zu 2 cm3 einer 1°/oigen Salzlösung gegeben, und das erhaltene Gemisch wurde homogenisiert. 200 A absoluter Alkohol wurden dann zu der Suspension gegeben, und gereinigter Stickstoff wurde 20 Minuten lang in das Gemisch eingeblasen. Dann wurde es mit 1%iger Salzlösung verdünnt. Eine Gruppe Kontrolltiere erhielt ein gleiches Volumen physiologische Kochsalzlösung (10 cm3), während die zweite Gruppe der Kontrolltiere 10 cm3/kg des vorher beschriebenen Präparats ohne das Lipopolysaccharid (Lösungsmittel) erhielt. Eine dritte Gruppe von Testtieren wurde nicht behandelt. 5 Tage später wurden die Gruppen geteilt, und jede wurde mit 56-109 bzw. 37, 4 # 109 lebensfähigen Zellen des S. aureus Fritchie (pro Kilogrammdosis) geimpft. Die bei dieser 5 Tage vorher mit Lipopolysaccharid vorgenommenen Behandlung erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben :
    Impfstoff-Anzahl
    konzen-Vorbe-50°/oige 100° (oige pro
    tration pro handlung Sterblichkeit Sterblichkeit Grup-
    Kilogramm pe
    56 LPS 3 bis 4 Tage 12 Tage 10
    56 bis 2 Tage 4 Tage 9
    lösung
    56 Tag 2 Tage 10
    mittel
    56 Tag 3 Tage 10
    handelt
    37, 4 # 109 LPS 6 Tage > 14 Tage 10
    (60°/o
    = 7 Tage)
    37, 4 # 109 Salz- 5 bis 6 Tage > 14 Tage 9
    lösung (67°/0
    = 6 Tage)
    37, 4 # 109 Lösungs- 4 Tage > 14 Tage 10
    mittel (60°/0
    = 5 Tage)
    374-109 unbe-3 bis 4 Tage 7 Tage
    handelt (60°/0 =
    3bis4 Tage)
    Beispiel 5 Männliche Mäuse vom Stamm A, die jeweils 18 bis 22 g wogen, wurden einzeln intravenös mit 1, 0 mg/kg Lipopolysaccharid (LPS) injiziert. Die Kontrolltiere erhielten jeweils 10 cm3 pyrogenfreie Salzlösung (PFS) pro Kilogramm Körpergewicht. 7 Tage später wurden beide Gruppen mit S. aureus-Fritchie-Impfstoff infiziert, der 170 lebensfähige Zellen pro Kilogrammdosis enthielt. Die Ergebnisse dieser 7 Tage vorher vorgenommenen Vorbehandlung sind in der folgenden Tabelle aufgeführt :
    Anzahl
    Vorbe- 50%ige 100%ige
    pro
    handlung Tödlichkeit Tödlichkeit
    Gruppe
    Gruppe
    LPS 1 bis 2 Tage 3 Tage 10
    PFS 1 Tag 1 Tag 9
    Beispiel 6 Männliche Mäuse des Stammes A, die jeweils 20 bis 25 g wogen, erhielten einzeln insgesamt 3 Wochen lang 1, 0 mg/kg Lipopolysaccharid (LPS) intravenös verabreicht. Die Kontrolltiere erhielten jeweils 10 cm3 pyrogenfreie Salzlösung (PFS) pro Kilogramm Körpergewicht. 24 Stunden nach der dritten Injektion wurden beide Gruppen mit S. aureus Fritchie in den angegebenen Impfstoffkonzentrationen mit einem Gehalt von 170-109 oder 85 109 lebensfähigen Zellen (pro Kilogrammdosis) geimpft. Die Tiere wurden auf Zeichen von Toxizität, die durch eine solche vielfache Dosis hervorgerufen werden könnte, sowie auf ihre Überlebensfähigkeit bei solchen induzierten Infektionen untersucht.
  • Hinsichtlich der festgestellten Toxizität wurde gefunden, daß nach der dritten Injektion die mit Lipopolysaccharid behandelten Tiere wäßrige Augen, geschwollene Lider, Piloerection und Atembeschwerden hatten. Jedoch klangen diese Symptome nach 60 Minuten allmählich ab. Nach der 3wöchigen Behandlung mit einer Mehrfachdosis an Lipopolysaccharid wurden die in der folgenden Tabelle angegebenen Ergebnisse erhalten :
    Anzahl
    Impfstoff 100%ige
    Vorbe- 50%ige pro
    pro Kilo- Sterblich-
    handlung Sterblichkeit Grup-
    gramm keit
    pe
    170 (Swöchig) 4 bis 5 Tage 7 Tage 5
    170 (3wöchtg) <lTag <lTag 5
    85 109 LPS (3wöchig) 5 bis 6 Tage 12 Tage 5
    85 (3wochig) 2 bis 3 Tage 5 Tage 5
    Beispiel 7 Männliche LAF-und LABF-Mäuse, die alle mehr als 6 Monate alt waren und jeweils 25 bis 30 g wogen, wurden im Abstand von 14 Tagen insgesamt neunmal mit 1, 0 mg Lipopolysaccharid (LPS) pro 10 ml pro Kilogramm intravenös injiziert. Die Kontrolltiere erhielten ein vergleichbares Volumen an pyrogenfreier Salzlösung (PSF). 2 oder mehr Stunden vor der letzten Injektion wurden alle Tiere einer Temperaturerhöhung bis zu 95°C ausgesetzt. Nach den Lipopolysaccharidinjektionen wurde gelegentlich Diarrhoe und Mattigkeit festgestellt, jedoch konnten keine anderen nachteiligen Zeichen festgestellt werden. Etwa 24 bis 27 Stunden nach der letzten Injektion der Vorbehandlung wurden alle Gruppen mit einem der folgenden S. aureus-Fritchie-Impfstoffkonzentration geimpft : 46, 5 # 109 oder 23, 25-10 lebensfähige Zellen (pro Kilogrammdosis). Die bei der 2wöchigen Lipopolysaccharidvorbehandlung erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben :
    Impfstoff- Anzahl
    konzen-Vorbe-50°/oige ige pro
    tration pro handlung Sterblichkeit Sterblichkeit Grup-
    Kilogramm pe
    46, 5-109 LPS 5 Tage 56 Tage 10
    (14 Tage)
    46, 5-109 PFS 2 Tage 5 Tage 4
    (14 Tage)
    23, 25- LPS 22Tage >56Tage 10
    (14 Tage)
    23, 25 # 109 PFS 9 bis 10Tage >56 Tage 9
    Beispiel 8 Männliche Mäuse des Stammes A, die jeweils etwa 18 bis 22 g wogen, erhielten jeweils vier intravenöse Injektionen einer 1, 0 mg/kg Lipopolysacchariddosis (LPS) im Abstand von 21 Tagen. Eine Kontrollgruppe erhielt ein gleiches Volumen einer pyrogenfreien Salzlösung (PFS). 24 Stunden nach dem letzten Stoß wurden die Tiere mit einem S. aureus-Fritchie-Impfstoffgeimpft, der entweder 58 109 oder 29 109 lebensfähige Zellen pro Kilogrammdosis enthielt. Die bei dieser 3wöchigen Lipopolysaccharidenvorbehandlung erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben :
    Impfstoff-vorbe-Anzahl
    konzen-hand-50°/oige 100°/oige pro
    tration pro lung Sterblichkei erblichkei Grup-
    Kilogramm pe
    58 bis 5 Tage 6 Tage 10
    58 109 PFS 1 Tag 1 Tag 10
    29 bis 6 Tage 9 Tage 10
    29 109 PFS 1 Tag 1 Tag 10
    Beispiel 9 Männliche LAF-und LABF-Mäuse (Mindestalter zum Zeitpunkt des Impfens : 6 Monate), die jeweils etwa 20 bis 30 g wogen, wurden intravenös mit einer Dosis von 1, 0 mg/kg Lipopolysaccharid (LPS) in einem Abstand von 28 Tagen bei insgesamt fünf Injektionen injiziert. Nach den Lipopolysaccharidinjektionen wurde gelegentlich Diarrhoe und eine kurze Mattigkeit beobachtet. Die Kontrolltiere erhielten ein gleiches Volumen pyrogenfreie Salzlösung (PFS). 2 oder mehr Stunden vor dem letzten Stoß wurden alle Tiere einem Temperaturanstieg auf 95°C ausgesetzt. Etwa 24 bis 27 Stunden nach der letzten Injektion wurden alle Gruppen mit S. aureus-Fritchie-Präparaten geimpft, welche 46, 5-10 lebensfähige Zellen pro Kilogrammdosis enthielten. Die bei diesen monatlich vorgenommenen Lipopolysaccharideninjektionen erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben :
    Impfstoff- Anzahl
    Vorbe-
    konzen- 50%ige 100%ige pro
    handlung
    tration pro Sterblichkeit Sterblichkeit Grup-
    Kilogramm pe
    46, 5-109 LPS 6 Tage >56 Tage 10
    (28 Tage) (90°/0
    = 56 Tage)
    46, 5 109 PFS 3 bis 4 Tage 6 Tage 5
    (28 Tage) (90°/0
    = 5 bis
    6 Tage)
    Beispiel 10 Eine Kultur von Pseudomonas fluorescens wurde nach dem im Beispiel 2 zur Herstellung eines geeigneten S. aureus-Fritchie-Impfstoffs beschriebenen Verfahren behandelt, mit der Abweichung, daß die Kulturen auf Pseudomonasbrühe nur 4 Stunden inkubiert wurden, um die Bildung von großen, bakteriellen Aggregaten zu vermeiden.
  • Weibliche LAF-und LABF-Mäuse (wenigstens 6 Monate alt), die jeweils 20 bis 25'g wogen, erhielten durch intravenöse Injektion jeweils eine Dosis von 1, 0 mg Lipopolysaccharid (LPS) pro Kilogramm. Die behandelten Kontrolltiere wurden mit einem gleichen Volumen einer pyrogenfreien Salzlösung (10 cm3 PFS pro Kilogramm) injiziert. 24 Stunden nach der Vorbehandlung wurden die Tiere mit einem P. fluorescens-Impfstoff einer Konzentration von 5'10"lebensfähigen Zellen pro Kilogrammdosis geimpft. Die ermittelte Uberlebensquote ist in der folgenden Tabelle angegeben.
    Impfstoff- Vorbe-
    Anzahl
    konzen- hand- 50%ige 100%ige
    pro
    tration pro lung Sterblichkeit Sterblichkeit Gpro
    Kilogramm Gruppe
    5-109 LPS 6 bis 7 Tage 12 Tage 5
    5-10"PFS<lTagITag5
    Beispiel 11 Weibliche LAF-Mäuse, die jeweils 19 bis 24 g wogen, wurden in zwei Gruppen geteilt, von denen eine oral eine Dosis von 1, 0 mg Lipopolysaccharid (LPS) pro Kilogramm erhielt, während der anderen Gruppe die gleiche Dosis intravenös injiziert wurde. Bei der oralen Verabreichung (p. o.) wurde die Dosis mit einer stumpfen hypodermischen Nadel der Größe 18 in den Magen gebracht. Es wurden keine nachteiligen Anzeichen einer Toxizität beobachtet. Die Tiere wurden dann mit einem Impfstoff der folgenden Konzentrationen geimpft : 84-109 oder 42-109 lebensfähige Zellen des P. fluoreszens pro Kilogrammdosis. Die Wirkung dieser 24 Stunden vor der Impfung vorgenommenen Lipopolysaccharidvorbehandlung ist in der folgenden Tabelle beschrieben :
    Impfstoff-
    konzen- Anzahl
    Vorbehandlung 50%ige 100%ige
    tration pro
    Gruppe Sterb- Sterb-
    pro Grup-
    Dosis pro Kilogramm pro lichkeit lichkeit pe
    gramm
    1, 0 mg LPS p. o. 84 # 109 1 Tag 9 Tage 10
    10, 0 ml PFS p. o. 84 109 1 Tag 8 Tage 10
    1, 0 mg LPS i. v. 84 # 109 6 Tage 25 Tage 10
    10, 0 ml PFS i. v. 84 109 1 Tag 1 Tag 10
    1, 0 mg LPS p. o. 42 109 7 Tage 25 Tage 10
    10, 0 ml PFS p. o. 42 109 1 Tag 7 Tage 10
    1, 0 mg LPS i. v. 42 # 109 13 Tage 25 Tage 10
    10, 0 ml PFS i. v. 42 109 1 Tag 1 Tag 10
    Beispiel 12 Strychninlösungen wurden dadurch hergestellt, daß man Strychninsulfat in physiologischer Kochsalzlösung (1°/0) mit Konzentrationen von 25, 37, 5 und 50 mg pro 100 cm3 löste. Diese Lösungen wurden unmittelbar in die Fermorvene injiziert, welche durch Entfernen der darüberliegenden Haut freigelegt wurde, wobei die Dosierungen zwischen 0, 35 mg und 0, 60 mg pro Kilogramm Körpergewicht lagen. Die Tiere wurden dann in Gefäße gesetzt und auf Krampfanzeichen und Todesfälle hin beobachtet ; es wurden nur Muskelkrämpfe in merklichem Maße festgestellt.
  • Die Lipopolysaccharidlösungen wurde auf folgende Weise hergestellt : 2 mg Lipopolysaccharide (LPS) und 2cm3 der 1%igen Salzlösung wurden 30 Sekunden lang in einer Mühle nach Potter-Elevhjem homogenisiert ; dann wurden 200 A absoluter Alkohol zugegeben, und gereinigtes Stickstoffgas wurde 20 Sekunden lang in das erhaltene Gemisch eingeblasen ; 1, 0 oder 0, 2 mg/cm enthaltende verdünnte Lösungen wurden dann durch Zugabe von 1°/Oiger Salzlösung hergestellt.
  • Männliche und weibliche Sprague-Dawley-Ratten wurden intraperitoneal mit einer 0, 5- oder 2, 0-mg/ 2-cm3/kg-Lipopolysacchariddosis, die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt worden war, vorbehandelt. Die Kontrolltiere erhielten 2 cm3 physiologische Salzlösung pro Kilogramm Körpergewicht.
  • 24 Stunden später wurde den Tieren eine Strychnindosis von 0, 45 bis 0, 55 mg/kg verabreicht, die Strychninlösung enthielt 25 mg Strychninsulfat pro 100 cm3 der Lösung. Das beschriebene Verfahren wurde dann mit der Abweichung wiederholt, daß die Strychnindosierung zwischen 0, 35 und 0, 65 mg/kg lag.
  • Bei einem zweiten Test wurden weibliche Sprague-Dawley-Ratten mit 0, 5 und 2, 0 mg/kg Lipopolysacchariddosen vorbehandelt. Die Kontrolltiere erhielten 2, 5 cm3 physiologische Salzlösung pro Kilogramm Körpergewicht. Eine zweite Kontrollgruppe wurde nicht behandelt. 24 Stunden später wurden die Tiere mit Strychnin in Dosen von 0, 40 bis 0, 75 mg/kg injiziert. Dosen zwischen 0, 40 und 0, 60 mg/kg wurden in Form einer Strychninsulfatlösung, die 37, 5 mg Substanz pro 100 cm3 Lösung enthielt, verabreicht, während Dosen von 0, 60 bis 0, 75 mg/kg in Form einer Lösung verabreicht wurden, die 50 mg pro 100 cm3 enthielt. Die restliche Gruppe wurde 48 Stunden nach der Vorbehandlung injiziert, wobei die verwendeten Strychninkonzentrationen die gleichen wie oben waren.
  • Die prophylaktische Wirkung, die durch die oben beschriebene Vorbehandlung mit Lipopolysaccharid 24 Stunden und 48 Stunden vor der Injektion erzielt wurde, ist ausgezeichnet. Ein Beispiel dafür ist die Verminderung der toxischen Wirkung, die durch Strychnin verursacht wird. In der ersten Testreihe war die am meisten geschützte Gruppe die Gruppe der weiblichen Ratten, die mit Lipopolysaccharid in einer Dosis von 2, 0 mg/kg vorbehandelt worden waren.
  • Obgleich alle Werte bei 100°/oiger Sterblichkeit über 0, 55 mg/kg lagen, waren alle Werte bei 50"/piger Sterblichkeit für die mit 2, 0 mg/kg Lipopolysacchariddosen vorbehandelten, weiblichen Ratten höher als 0, 55 mg/kg, während bei den mit Salzlösung vorbehandelten, weiblichen Ratten der entsprechende Wert (500/oigne Sterblichkeit) bei weniger als 0, 45 mg/kg lag.
  • Außerdem lagen alle Werte bei 100°/oiger Sterblichkeit bei den mit 0, 50 mg/kg Lipopolysaccharid vorbehandelten, weiblichen Ratten über 0, 60 mg/kg, verglichen mit 0, 45 mg/kg bei den mit Salzlösung vorbehandelten, weiblichen Ratten. Bei der zweiten Testreihe, bei der nur weibliche Ratten getestet wurden, ergibt sich aus den bei 50°/oiger Sterblichkeit erzielten Werten, daß der beste Schutz bei einer Strychninkonzentration zwischen 0, 70 und 0, 75 mg/kg dann erhalten wird, wenn die Tiere 48 Stunden vor der Infektion mit einer 0, 50 mg/kg-Lipopolysacchariddosis behandelt werden. Bei den 48 Stunden vorher mit einer Salzlösung vorbehandelten Tieren liegen die entsprechenden Strychninkonzentrationen bei 0, 55 bis 0, 60 mg/kg. Der Wert bei 50°/oiger Sterblichkeit für die 24 Stunden vorher mit 0, 50 mg/kg Lipopolysaccharid behandelte Gruppe wurde nicht erreicht, lag jedoch über 0, 65 mg/kg, während der entsprechende Wert für die 24 Stunden vorher mit einer Salzlösung behandelte Gruppe bei 0, 50 bis 0, 55 mg/kg lag.
  • Beispiel 13 Männliche Mäuse des Stammes A, die etwa 15 bis 20g wogen (das Gewicht wurde auf 1, 0 g genau während eines einzelnen Versuches reguliert), wurden bei diesem Versuch als Testtiere verwendet.
  • Sie waren alle zunächst 1 bis 2 Wochen im Laboratorium gehalten worden, bevor sie bei den Testen verwendet wurden.
  • Zur Herstellung des Chrom-Phosphat-Kolloids wurde das Verfahren von H. B. Jones u. a., J. Clin.
  • Invest., Bd. 23, S. 783 (1944), etwas abgewandelt. Es wurde nämlich gefunden, daß das Kolloid, wenn es bei einer konstanten Temperatur von 37° C gehalten wird, viele Wochen lang verwendbar bleibt. Die Bestimmung der Phagocytose wurde dadurch vorgenommen, daß man 5 bis 20 tc der Chrom-Phosphat-Kolloid-Suspension injizierte und dann im Verlauf der ersten 3 bis 5 Minuten fünf bis zehn Blutproben entnahm. Die Blutproben wurden vom Schwanz abgenommen, wobei dafür gesorgt wurde, daß ausreichende Blutung stattfand, um repräsentative Proben zu erhalten. Die Proben wurden auf die Mitte von quadratischen Löschpapieren pipettiert, die so geschnitten waren, daß sie in die Aluminiumringe des automatischen Probenwechslers (Nuclear Instrument and Chemical Corp.) paßten, der für die Auszählung verwendet wurde. Trägt man den Logarithmus der Radioaktivität gegen die Zeit der Probenentnahme auf, so erhält man eine gerade Linie. Die erhaltenen Ergebnisse sind als » Halbzeiten « ausgedrückt, d. h. die Zeit, die vergeht, bis die Hälfte des radioaktiven Kolloids aus dem zirkulierenden Blut verschwindet.
  • Die Cortison-21-acetat-Lösung wurde durch Lösen von 10 g dieses Corticosteroids in 0, 4 cm3 eines Suspensionsmittels hergestellt, das aus 0, 9 Benzylalkohol, 0, 8 °lo Natriumchlorid, 0, 4 °/0 des Polyoxyäthylenderivats des Hexitolanhydridmonolaureats und 0, 5% Natriumcarboxymethylcellulose bestand. Die Lipopolysaccharidlösung wurde hergestellt, indem man 1, 0 mg des A. aerogenes-Lipopolysaccharids, das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren gewonnen worden war, in 10 ces des gleichen Suspensionsmittels löste.
  • Jedes der Testtiere erhielt intraperitoneal Cortisonacetat in Dosierungen von 10 mg/kg. Eine zweite Gruppe der Tiere erhielt das Lipopolysaccharid allein in einer Dosierung von 1, 0 mg/kg, während eine dritte Gruppe die gleiche Menge des Lipopolysaccharids vermischt mit dem Cortisonacetat in einer Dosierung von 10 mg/kg erhielt. Eine vierte Gruppe von Tieren erhielt ein vergleichbares Volumen des Suspensionsmittels für Kontrollzwecke. 24 Stunden später wurde jeder Gruppe das Chromphosphatkolloid verabreicht, und die entsprechenden »Halbzeiten « wurden nach dem oben beschriebenen Verfahren ermittelt. Die relativen Werte der Abnahme werden durch die folgende Gleichung bestimmt : Wert der Abnahme = Tll2 Kontrollgruppe x lOO/Tl, 2 Testgruppe. Der Wert für die nicht behandelten normalen Kontrolltiere wurde willkürlich gleich 100 gesetzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben, in der jede Zahl den Durchschnittswert für zwanzig Tiere darstellt :
    d Relativer Wert
    der Abnahme
    Suspensionsmittel (Kontrolle)..... 100 °/o
    Cortisonacetat.................. 68/o
    Lipopolysaccharid (LPS) 153 °/0
    Cortisonacetat plus LP 170°/o
    Beispiel 14 Das im Beispiel 13 beschriebene Verfahren wurde mit der Abweichung wiederholt, daß Cortison-21-alkohol an Stelle von Cortison-21-acetat verwendet wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse waren im wesentlichen die gleichen wie im Beispiel 13. Auf die gleiche Weise wurden Hydrocortison, 9oc-Fluorhydrocortison, Prednison, Prednisolon, 6α-Methylprednison, 6a-Methylprednisolon, 9oc-Fluor-16-oxyhydrocortison, 9x-Fluor-160ç-methylhydrocortison, 9o¢-Fluor-16ß-methylhydrocortison und ACTH jeweils an Stelle des Cortisonacetats des vorhergehenden Beispiels verwendet, wobei im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erhalten wurden.
  • Beispiel 15 Das im Beispiel 13 beschriebene Verfahren wurde mit der Abweichung wiederholt, daß andere niedere 21-Acylester des Cortisons einzeln an Stelle des 21-Acetats verwendet wurden. Es wurde gefunden, daß insbesondere Cortison-21-propionat, Cortison-21-n-butyrat, Cortison-21-caproat, Cortison-21-benzoat und Cortison-21-thenoat zu den gleichen Ergebnissen wie Cortison-21-acetat führen. Auf gleiche Weise wurden jeweils einzeln das Natriumsalz von Cortison-21-hemisuccinat und das Hydrochlorid von Cortison-21-dimethylaminoacetat verwendet und gleichfalls für brauchbar befunden.
  • PATBNTANS PRUCHB : 1. Verfahren zur Herstellung von Lipopolysacchariden, dadurch gekennzeichnet, daß man Aerobacter aerogenes in einem wäßrigen Nährmedium unter submersen, aeroben Bedingungen kultiviert, bis schnell wachsende Zellen erhalten werden, dann die Zellen von dem Medium abtrennt, die Zellen zerkleinert und die Lipopolysaccharide aus den zerkleinerten Zellen gewinnt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung der Zellen unter Verwendung von Glaskugeln durchgeführt wird.
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