DE1617403C - Verfahren zur Gewinnung einer weiteren antibiotisch wirksamen Xerosinfraktion - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung einer weiteren antibiotisch wirksamen Xerosinfraktion

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DE1617403C
DE1617403C DE1617403C DE 1617403 C DE1617403 C DE 1617403C DE 1617403 C DE1617403 C DE 1617403C
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fraction
fermentation
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liquid
xerosine
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English (en)
Inventor
Frank Milan Princeton Ludwig Bernard John No Brunswick Rosselet Jean Pierre Princeton N J Berger (V St A)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Meda Pharmaceuticals Inc
Original Assignee
Carter Wallace Inc
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung einer weiteren antibiotisch wirksamen Xerosinfraktion aus einem unter Einsatz von Achromobacter xerosis, unter Nr. 134 bei IMRU hinterlegt, gewonnenen Fermentationsmedium, wobei aus der durch Autolyse oder mechanischen Aufschluß von Zellmaterial erhaltenen ZellfUissigkeit oder aus der Fermentationsflüssigkeit durch Einstellung eines pH-Wertes von 2 bis 4 die erste Xerosinfraktion ausgefällt und von der flüssigen Phase abgetrennt wird.
Xerosin ist ein Mikrobenprodukt, wirkt als entzündungshemmendes Mittel und dient zur günstigen Beeinflussung bestimmter Viruskrankheiten, wie dies von G r ο u ρ e u. a. in der USA.-Patentschrift 3 039 923 beschrieben wurde. Die erwähnte. Patentschrift beschreibt ein Fermentationsverfahren zur Darstellung von Xerosin, wobei der Achromobacter xerosis Nr. 134, von dem eine Probe in der Kulturen-Sammlung des »Institute of Microbiology of Rutgers«, Staatsuniversität New Brunswick, New Jersey (USA.), hinterlegt ist, gezüchtet, ferner der Feststoff aus dem flüssigen Fermentationsmedium entfernt, das Roh-Xerosin aus der Fermentationsflüssigkeit durch Einstellen des pH-Wertes auf 2 bis 4 ausgefällt und das Roh-Xerosin durch wiederholte Lösung in wäßrigem Medium mit größerem pH-Wert als etwa 4 gereinigt und schließlich durch Einstellen des pH-Wertes der erhaltenen Lösung auf eine Azidität von etwa 2 bis 4 ausgefällt wird. Das von G r ο u ρ e u.a. erhaltene Xerösin-Produkt ist hellbraun bis weiß und hat einen durchschnittlichen Stickstoffgehalt von etwa 10 Gewichtsprozent und einen durchschnittlichen Phosphorgehalt von etwa 2 Gewichtsprozent. Der Schwefelgehalt des genannten Xerosin-Produktes wird mit Null angegeben.
Ziel der Erfindung ist die Gewinnung einer weiteren neuartigen, unter sauren Bedingungen nicht ausfällbaren Xerosin-Fraktion, die auf Grund ihrer größeren bakteriellen Wirksamkeit höheren Nutzwert als die früher beschriebene Xerosin-Fraktion besitzt.
Die weitere Xerosin-Fraktion wird aus der im flüssigen Fermentationsmedium vorhandenen festen Zellsubstanz sowie aus der Fermentationsflüssigkeit selbst gewonnen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung einer weiteren antibiotisch wirksamen Xerosin-Fraktion aus einem unter Einsatz von Achromobacter xerosis, unter Nr. 134 bei IMRU hinterlegt, gewonnenen Fermentationsmedium, wobei aus der durch Autolyse oder mechanischen Aufschluß von Zellmaterial erhaltenen Zellflüssigkeit oder aus der Fermentationsflüssigkeit durch Einstellung eines pH-Wertes von 2 bis 4 die erste Xerosin-Fraktion ausgefällt und von der flüssigen Phase abgetrennt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die flüssige Phase neutralisiert, aus dieser durch Zusatz eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels oder eines neutralen, wasserlöslichen, inerten anorganischen Salzes die weitere Xerosinfraktion ausfällt und anschließend abtrennt.
Die relativen Mengen nicht sauer ausfällbaren Xerosinmatcrials (nachstehend zur Vereinfachung mit NAM bezeichnet), die aus dem Zellmaterial und aus der flüssigen Fermentationsphase anfallen, hängen im wesentlichen von der Länge der Fermentationsperiode ab. Wenn beispielsweise die Fermentation 12 Stunden hindurch ausgeführt wird, fallen relativ groL'e Mengen NAM aus dem Zellmateinl an, als wenn die Fermentation in längeren Zeiträumen, z. B. 48 Stunden, vor sich geht. Umgekehrt nehmen die relativen Mengen des aus der flüssigen Fermentationsphase gewonnenen Produktes mit der Fermentationsdauer zu.
Daraus ergibt sich ein Vorteil, der besonders bei der erfindungsgemäßen Gewinnung der weiteren Xerosin-Fraktion im industriellen Maßstab nutzbar gemacht werden konnte. Nach dieser Ausführungsform wird die Fermentation vorzugsweise während eines kurzen Zeitraumes, d. h. 12 bis 30 Stunden, durchgeführt, die feste ganze Zellsubstanz wird aus der danach verworfenen Fermentationsflüssigkeit ausgeschieden und wie zuvor angegeben behandelt, um die erfindungsgemäße NAM-Reaktion zu erhalten.
Obwohl anerkanntermaßen kleinere Mengen des Produktes mit der flüssigen Fermentations-Phase weggegossen werden, überwiegen die nutzbaren Vorteile der oben beschriebenen, bevorzugten Ausführungsform bei weitem gegenüber den Nachteilen. Beispielsweise ermöglicht der Fermentationszyklus, mehr Fermentationen pro vorgegebene Zeiträume in denselben Geräten durchzuführen. Wenn ferner die Menge der flüssigen Fermentations-Phase vielfach größer, ist als die durch Autolyse oder mechanischen Aufschluß der festen ganzen Zellsubstanz anfallende Flüssigkeitsmenge, erübrigt sich der Umsatz großer Raummengen Flüssigkeit. Außerdem wird die Menge des zur· Durchführung des vorliegenden Prozesses erforderlichen Fällmittels weitgehend herabgesetzt.
Das gemäß der Erfindung für die Gewinnung der weiteren Xerosin-Fraktion verwendbare, geeignete xerosinhaltige Fermentationsmedium wird nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 3 039 923 erhalten, d. h. durch Züchten von Achromobacter xerosi?, unter Nr. 134 bei IMRU hinterlegt, in einem synthetischen, stickstoffhaltigen, flüssigen Medium in Gegenwart von Luftsauerstoff. Die Fermentation läßt sich während eines Zeitraumes von etwa 3 Tagen, wie in der Patentschrift angegeben, durchführen, wobei beträchtliche Mengen der NAM-Fraktion sowohl in der flüssigen Fermentations-Phase als auch in der festen ganzen Zellsubstanz anfallen. Andererseits kann der Fermentationszyklus auf einen Tag oder noch weniger verkürzt werden, wobei die relative Menge des aus der Zellsubstanz erzielbaren NAM-Produktes größer ist.
Ein aus natürlichen Bestandteilen, d. h. Glucose, Bactopepton, Fleisch- und Hefeextrakt zusammengesetztes Kulturmedium läßt sich ebenfalls zur Züchtung des xerosinbildenden Organismus verwenden.
Das Zellmaterial wird dem Fermentationsmedium nach einem bekannten Verfahren, etwa Zentrifugieren, entzogen, und die Fermentationsflüssigkeit wird entweder weggegossen oder gewünschtenfalls zur weiteren Behandlung beiseite gestellt.
Die Zellen werden dann entweder enzymatischer Autolyse unterworfen oder durch Gefrieren und Auftauen aufgeschlossen oder durch mechanische Mittel aufgebrochen, um ihren flüssigen Inhalt freizugeben. Die festen Zellbsetandteile werden dann mit bekannten Mitteln, wie Zentrifugieren, aus der erwähnten flüssigen Phase ausgeschieden und der pH-Wert der letzteren durch Säurezusatz auf einen pH-Wert im Bereich von 2 bis 4 eingestellt. Die beim Ansäuern ausgefüllte Xerosin-Fraktion, die als »Sauer ausgefällter Bestandteil« oder kurz »SAB« bezeichnet wird, wird mit bekannten Mitteln, wie Zentrifugieren, entfernt. Gemäß der Erfindung wird dann der pH-Wert der Flüssigkeit durch Alkali-Zusatz auf etwa 7 eingestellt.
3 4
Der neutralisierten Flüssigkeit wird dann ein im sungsmitteln, wie Benzol, Chloroform, Äthanol,
folgenden definiertes Fällmittel in einer zum Ausfällen Dioxan und Pyridin.
der NAM-Fraktion ausreichenden Menge zugesetzt. Die NAM-Fraktion nach der Erfindung zeigt
Die NAM-Fraktion wird dann mit bekannten Mitteln, positive Ultraviolett-Absorption bei 280 Millimikron,
z. B. durch Zentrifugieren, gesammelt. 5 Vergleichsweise zeigt die SAB-Substanz nach der
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- Beschreibung von G r ο u ρ e u. a. eine Spitze bei
fahrens verwendbaren Fällmittel können flüssig oder 255 bis 260 Millimikron. Das Molekulargewicht der
fest sein und bestehen aus mit Wasser mischbaren NAM-Fraktion wird nach dem Sephadex-Exklusions-
organischen Lösungsmitteln, in denen die erfindungs- Verfahren mit einem über etwa 100 000 liegenden Wert
gemäß erhältlichen Fraktionen im wesentlichen unlös- io angegeben.
lieh sind, wie Aceton, oder neutralen, wasserlöslichen, Die NAM-Fraktionen nach der Erfindung sind bei
inerten, anorganischen Salzen, wie Ammoniumsulfat. gewöhnlichen Temperaturen im wesentlichen stabil,
Eine weitere Reinigung der durch eines der genann- neigen jedoch dazu, bei Erwärmung auf höhere
ten Fällungsmittel ausgefällten NAM-Fraktion kann Temperaturen ihre Wirksamkeit zu verlieren,
dadurch erfolgen, daß diese in einem wäßrigen Medium 15 Folgende Beispiele veranschaulichen die Gewinnung
aufgelöst und nochmals mit einem der genannten der weiteren Xerosin(NAM)-Fraktion nach der Er-
Fällungsmittel behandelt wird. Dies kann durch Zusatz findung.
eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungs- B e i s η i e 1 1
mittels, wie Aceton, zur neutralisierten Flüssigkeit,
Abtrennung der dabei ausgefällten NAM-Fraktion 20 66 1 eines Kulturmediums mit folgender Zusammen-
hiervon. Wiederauflösung der Fraktion in einem Setzung wurden mit einer Kultur von Achromobacter
wäßrigen Medium und Ausfällen der Fraktion durch xerosis, unter Nr. 134 bei IMRU hinterlegt, beimpft: Zusatz eines neutralen, wasserlöslichen, inerten, an-
organischen Salzes, wie Ammoniumsulfat, zum er- ^nJi0 tteteextrakt
wähnten wäßrigen Medium erfolgen. 25 ^ '° ^extrose
Gewünschtenfalls kann die flüssige Fermentations- JJ^/o £lummumsultat
Phase, der die Zellsubstanz zuvor entzogen wurde, Jf°/o Dibasisches Kahumphosphat
weiterbehandelt werden, um zusätzliche Mengen 0,3% Monobasisches Kahumphosphat
NAM-Fraktion, wie oben beschrieben, zu gewinnen. °'O1°/o Magnesiumsulfat
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- 30 Der pH-Wert des Kulturmediums betrug 7 bis 7,2.
fahrens kann das Zellmaterial auch unter Zumischung Die Inkubation ging während 17 Stunden bei einer
eines Teiles des flüssigen Fermentationsmediums der Temperatur von 28° C vorsieh. Die Zellsubstanz wurde
Autolyse unterworfen werden oder mechanisch auf- aus dem Fermentationsmedium durch Zentrifugieren
geschlossen werden. Das enzymatische Zersetzungs- mit einer Super-Zentrifuge nach Sharpies ab-
produkt kann dann mit dem restlichen, flüssigen 35 getrennt.
Fermentationsmedium zwecks Weiterbehandlung zu- Das so isolierte Zellmaterial wurde in einer Eppen-
sammengegeben werden. bachschen Mühle mechanisch aufgeschlossen. Die
Die als Fällmittel bei der Durchführung der Er- festen Zellbestandteile wurden durch Zentrifugieren
findung verwendbaren, mit Wasser mischbaren orga- entfernt und verworfen. Der pH-Wert der über-
nischen Lösungsmittel sind Flüssigkeiten, in denen 40 stehenden Flüssigkeit wurde durch sorgfältiges Zu-
die neue Fraktion praktisch unlöslich ist. Hierzu geben von 5 η HCl auf etwa 3,5 eingestellt und der
geeignete Flüssigkeiten sind beispielsweise Aceton, Niederschlag (SAB) durch Zentrifugieren entfernt.
Dioxan und die niederen aliphatischen Alkohole, wie Die Ausbeute an SAB betrug 29,5 g.
Äthanol und Isopropanol. Aceton wird als mit Wasser Der pH-Wert der erhaltenen Flüssigkeit wurde
mischbares organisches Lösungsmittel zur Durch- 45 durch Zusatz von 1 η NaOH auf 7,0 eingestellt, wo-
führung der Erfindung bevorzugt. nach 4 Volumina Aceton zugesetzt wurden. Der ent-
Das mit Wasser mischbare organische Lösungs- stehende Niederschlag wurde nach 12stündigem mittel soll in einer Menge angewendet werden, die Stehen bei etwa 4° C abzentrifugiert, dann in einer ausreicht, um die Ausfällung praktisch der gesamten Mindestmenge sterilen Wassers aufgelöst und einer in Lösung vorhandenen NAM-Fraktion zu bewirken. 5° sterilen Millipore-Filtrierung unterzogen. Dem Filtrat Es wurde festgestellt, daß ein Mengenanteil von etwa wurde Ammoniumsulfat bis zu 75prozentiger Sätti-3 bis 4 Volumina Fällmittel, bezogen auf ein Volumen gung zugesetzt und der entstehende Niederschlag nach des das gewünschte Produkt enthaltenden Mediums, etwa 12stündigem Stehen durch Zentrifugieren geeinwandfreie Resultate ergibt. wonnen. Der Niederschlag wurde hierauf in einer
Ein bevorzugtes, neutrales, wasserlösliches, inertes 55 Mindestmenge sterilen Wassers von neuem gelöst, anorganisches, als Fällmittel verwendbares Salz ist Diese Lösung wurde 1 Tag lang gegen entionisiertes Ammoniumsulfat. Das erwähnte Salz wird in einer Wasser dialysiert und schließlich gefriergetrocknet. Menge verwendet, die ausreicht, um die Ausfällung Die Ausbeute an NAM betrug 3,5 g.
praktisch des gesamten gelösten Produktes zu be- Die von den Zellen abgetrennte Fermentationswirken. Im allgemeinen wird vorgezogen, dem wäß- 60 flüssigkeit wurde im wesentlichen wie oben beschrieben rigen Medium, in dem das gewünschte Produkt gelöst behandelt. Hierbei wurden nur noch geringe Mengen enthalten ist, genügend Salz zuzusetzen, um eine etwa an NAM- und SAB-Fraktion erhalten.
50 bis 75prozentig gesättigte Salzlösung zu erhalten. . . . „
Die erfindungsgemäß erhältliche NAM-Fraktion B e 1 s ρ 1 e l 2
ist ein amorpher Feststoff von brauner bis weißer 65 60 1 eines Kulturmediums wurden mit einer Kultur
Färbung, schwacher bis sehr guter Löslichkeit in von Achromobacter xerosis, unter Nr. 134 bei IMRLJ
Wasser und in sauren und alkalischen Lösungen und hinterlegt, beimpft und einer 48stündigen Inkubation
praktisch unlöslich in den meisten organischen Lö- bei einer Temperatur von etwa 28°C unterworfen.
5 6
Das Kulturmedium hatte die folgende Zusammen- Lösung Ammoniumsulfat bis zu 75prozentiger Sätti-
setzung: gung zugesetzt. Der sich bildende NAM-Niederschlag
0 25 °/ Dextrose wurde durch Zentrifugieren gewonnen und in einer
l'o°/ BactoDeoton Mindestmenge sterilen Wassers aufgelöst. Diese
0*5 °/° Fle'sch xtrakt 5 lösung wurde gegen entionisiertes Wasser dialysiert
o'l°/° Hefeextrakt und gefriergetrocknet. j
' /0 Die Ausbeuten an SAB und NAM aus den gefröre- j
Der pH-Wert des Kulturmediums betrug 7,2. nen Zellen betrugen 298 bzw. 81 g.
Die Zellsubstanz wurde vom Fermentationsmedium Die Xerosin-Fraktion nach der Erfindung weist
abgetrennt. Das isolierte Zellmaterial und die Fermen- io wertvolle entzündungshemmende Eigenschaften bei
tationsflüssigkeit wurden dann getrennt weiterbehan- Warmblütern auf. Beispielsweise wurde festgestellt,
delt, wobei im wesentlichen, wie im Beispiel 1 be- daß diese Fraktion die durch den Grippe-A-Virus,
schrieben, verfahren wurde. des Virus der Newcastle-Krankheit, und durch
Aus dem Zellmaterial wurden 7,3 g SAB und 3,8 g bakterielle Endotoxine in den Lungen von Mäusen
NAM erhalten. Aus der Fermentationsflüssigkeit fielen 15 hervorgerufene Schäden verringern.
27,7 g SAB und 13,0 g NAM an. Die Wirksamkeit der weiteren Xerosin-Fraktion
. bei der Verminderung der Lungenschädigungen in
Beispiel 3 mjt Grippe-A-Virus infizierten Mäusen wird nach-
601 eines Kulturmediums von der Zusammen- stehend aufgezeigt.
setzung des Beispiels 1 wurden mit einer Kultur von 20 Mäuse wurden durch intranasale Zuführung von Achromobacter xerosis, unter Nr. 134 bei IMRU Grippe-A-Virus der Gattung PR-8 infiziert. Das Virus hinterlegt, beimpft und einer 24stündigen Inkubation wurde in Tryptose-Bouillon verdünnt. Drei Tropfen r\ unterzogen. Die Zellsubstanz wurde vom Ferrnen- dieser Verdünnung (etwa 0,1 ml) mit einem errechneten ν i tationsmedium durch Zentrifugieren getrennt und mit Gehalt an 10 000 LD50 Virus wurden auf die Nüstern etwa einem Vierzigstel des Volumens der Fermen- 25 jedes Versuchstieres gegeben, das zuvor leicht mit tationsflüssigkeit ersetzt. Diese Zellsuspension wurde Chloroform betäubt wurde. Ödem und Entzündung in einer Eppenbachschen Mühle mechanisch auf- folgten auf die Infektion und erreichten ihren Höhegeschlossen und mit dem Rest der Fermentations- punkt nach 50 bis 75 Stunden. Die Erkrankung flüssigkeit vereinigt. bekundet sich durch Erhöhung des Lungengewichtes
Nach Abzentrifugieren der festen Zellbstandteile 30 und sich entwickelnde Lungenverhärtung und Lungen-
wurde die überstehende Lösung entsprechend Beispiel 1 entzündung.
behandelt, wobei 15,4 g SAB und 7,8 g NAM erhalten Das zuzuführende Versuchsmaterial wird in Lösung
wurden. gebracht oder in von fiebererrregenden Stoffen freier
B e i s D i e 1 4 Salzlösung suspendiert und anschließend in einem
35 Gewebemahlwerk homogenisiert. Das Homogenat
Die nachfolgend verwendeten Zellen wurden durch wird den Versuchstieren intraperitoneal in drei 0,5-ml-
Fermentation von Achromobacter xerosis, unter Dosen jeweils 1, 24 und 48 Stunden nach der Infektion
Nr. 134 bei IMRU hinterlegt, in 10001 eines Kultur- zugeführt. Nichtinfizierte und infizierte Mäuse, denen
mediums während 29 Stunden erhalten. Die Zellen die salzhaltige Trägerflüssigkeit ohne Testmaterial ein-?
wurden vom Fermentationsmedium durch 9stündiges 40 gegeben wurde, dienen als Kontrolltiere.
Zentrifugieren in einer Hochleistungszentrifuge nach Die Tiere wurden 72 Stunden nach Infektion getötet,
Sharpies abgetrennt und bis zum Gebrauch die Lungen entnommen und der Umfang der Schädi-
tiefgefroren. gungen visuell wie folgt bestimmt: ,
Die gefrorenen Zellen wurden in drei Teile geteilt Lu ohne Schädigungen 0 ...
und jeder Teil wie folgt behandelt: 45 L mit j bis 25 0/ Schädigungen .. +1
Die Zellen wurden in kaltem sterilem Wasser suspen- Lungen mit 26 bis 50 »/0 Schädigungen +2
diert und in einer Eppenbachschen Mühle zerkleinert. Lungen mit 50 bis 75O/ Schädigungen +3
Die festen Zellbestandteile wurden mittels eines Lungen mit mehr als 75 % Schädigungen +4
Westphalia-Separators entfernt und verworfen Die Nicht überiebende Mäuse mit mehr als
SAB-Fraktion wurde aus der flussigen Phase durch 50 ^50/ Schädigungen +5
Einstellung des pH-Wertes auf 3,5 ausgefällt und durch
Zentrifugieren abgetrennt. Der pH-Wert der über- Die prozentuale Schädigungsrate wird aus den
stehenden Lösung wurde auf 7,0 eingestellt und der Schädigungswerten wie folgt errechnet:
„,_,..,. . Summe der festgestellten Schädigungswerte
°/0 Schadigungsrate = — 100 .
Zahl der Tiere
Nach Schadensfeststellung an jeder Lunge wird die 60 Dosen getestet, wobei Gruppen von jeweils 20 Mäusen Luftröhre (Trachea) entfernt, und die Lungen werden pro Stufe eingesetzt werden. Gruppen von 30 bzw. in Gruppen zu je 10 Lungen gewogen. 20 Mäusen werden als infizierte und nicht infizierte
Die Wirksamkeit der Behandlung wird durch Kontrolltiere eingesetzt.
Berechnung der prozentualen Gewichtsabnahme der Die zu einer 30prozentigen Minderung einer Lungen-
Lungen und der prozentualen Abnahme des Schädi- 65 entzündung erforderliche Dosis wird graphisch durch gungsanteiles im Vergleich mit den infizierten Kontroll- Feststellung des Durchschnittswertes der prozentualen tieren festgestellt. Verminderung der Schadigungsrate und des Lungen-
Im allgemeinen wird jede Probe in dreistufigen gewichtes gegenüber den im logarithmischen Maßstab
aufgetragenen Dosiswerten ermittelt. Diese Zahl wird als ED30 bezeichnet.
Die Toxizität des Testmaterials wird als LD50 angegeben, worunter die berechnete Dosis in Milligramm Substanz pro Kilogramm Tiergewicht zu verstehen ist, bei welcher 50 % der Tiere überleben, wenn ihnen das Testmaterial auf intraperitonealem Wege zugeführt wird.
Eine Anzahl NAM- bzw. SAB-Fraktionen, die nach dem in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, wurden nach obiger Methode getestet. Fraktionen mit nachgestellten gleichen Zahlen wurden jeweils aus derselben Quelle erhalten, d. h. NAM-I wurde aus derjenigen flüssigen Phase erhalten, aus der auch SAB-I erhalten wurde.
Fraktion
Quelle Medium
Fermentationszeit ED30
(Stunden) (mg/kg)
17
17
17 >25
17 3,2
48 32
48 9,2
48 42
48 6,2
24 >80
24 21
24 38
24 5
24 30
24 9,4
48 20
48 14
48 25
48 12,5
LD50 (mg/kg)
NAM-I
NAM-2
NAM-3
NAM-4
NAM-5
NAM-6
NAM-7
NAM-8
NAM-9
Fermentationsfiüssigkeit (aus Beispiel 1) Fermentationsflüssigkeit (aus Beispiel 1)
Zellen (aus Beispiel 1)
Zellen (aus Beispiel 1)
Fermentationsflüssigkeit (aus Beispiel 2) Fermentationsflüssigkeit (aus Beispiel 2)
Zellen (aus Beispiel 2)
Zellen (aus Beispiel 2)
Zellen und Fermentationsflüssigkeit vereinigt
(aus Beispiel 3)
Zellen und Fermentationsflüssigkeit vereinigt
(aus Beispiel 3)
Zellen
Zellen
Fermentationsflüssigkeit
Fermentationsflüssigkeit
Zellen
Zellen
Fermentationsflüssigkeit
Fermentationsflüssigkeit
S*)
S
S
S
N*)
N
N
N
N
N
N
N
N
N
N
N
N
>400 100
>400 198
>400 156
>400
167 >400 135 176 184 334 141 300 142
*) S = synthetisch
*) N = natürlich
Wie aus der Tabelle hervorgeht, ist die Wirksamkeit der NAM-Fraktion nach der Erfindung immer wesentlich größer als diejenige der entsprechenden SAB-Fraktion, gleichgültig, ob nun diese Fraktionen aus den Zellen oder aus der Fermentationsflüssigkeit erhalten werden oder ob ein natürliches oder synthetisches Kulturmedium eingesetzt wird.

Claims (3)

45 Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung einer weiteren antibiotisch wirksamen Xerosinfraktion aus einem unter Einsatz von Achromobacter xerosis, unter Nr. 134 bei IMRU hinterlegt, gewonnenen Fermentationsmedium, wobei aus der durch Autolyse oder mechanischen Aufschluß von Zellmaterial erhaltenen Zellflüssigkeit oder aus der Fermentationsflüssigkeit durch Einstellung eines pH-Wertes von 2 bis 4 die erste Xerosinfraktion ausgefällt und von der flüssigen Phase abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die flüssige Phase neutralisiert, aus dieser durch Zusatz eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels oder eines neutralen, wasserlöslichen, inerten anorganischen Salzes die weitere Xerosinfraktion ausfällt und anschließend abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fällmittel Aceton verwendet. '
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fällmittel Ammoniumsulfat verwendet.
109 549/480

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