DE966852C - Verfahren zum Reinigen und Fraktionieren von Dextranen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen und Fraktionieren von Dextranen

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DE966852C
DE966852C DEA15795A DEA0015795A DE966852C DE 966852 C DE966852 C DE 966852C DE A15795 A DEA15795 A DE A15795A DE A0015795 A DEA0015795 A DE A0015795A DE 966852 C DE966852 C DE 966852C
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dextran
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DEA15795A
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Ernest Lawrence Wimmer
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0009Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Glucans, e.g. polydextrose, alternan, glycogen; (alpha-1,4)(alpha-1,6)-D-Glucans; (alpha-1,3)(alpha-1,4)-D-Glucans, e.g. isolichenan or nigeran; (alpha-1,4)-D-Glucans; (alpha-1,3)-D-Glucans, e.g. pseudonigeran; Derivatives thereof
    • C08B37/0021Dextran, i.e. (alpha-1,4)-D-glucan; Derivatives thereof, e.g. Sephadex, i.e. crosslinked dextran
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
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Description

  • Verfahren zum Reinigen und Fraktionieren von Dextranen Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung, Reinigung, Zerlegung und Fraktionierung von rohen Dextranen, insbesondere auf ein verbessertes Verfahren zur Isolierung der Dextrane, bei dem diese aus einer Lösung als Erdalkali-Dextran-Komplex gefällt und nach dem die gefällten Produkte mit Säure behandelt werden, um die Dextrane daraus in Freiheit zu setzen.
  • Bei der mikrobiologischen Herstellung von Gummidextran durch Gärung von Zuckerlösungen durch die species der Arten Leuconostoc, z. B. Stämme von Leuconostoc mesenteroides und Leuconostoc dextranicum, wird eine sterile Zuckerlösung, die anorganische Nährsalze enthält und durch notwendigeAminosäuren und Vitamine verstärkt ist, mit einer aktiven wachsenden Reinkultur der genus Leuconostoc beimpft, die fähig ist, Dextran zu synthetisieren, und der Zucker wird enzymatisch im Dextran und Fruktose neben geringeren Nebenprodukten übergeführt.
  • Das allgemein angewandte Verfahren für die Gewinnung von Gummidextran aus den Gärungsflüssigkeiten besteht darin, die kolloidale Dispersion von Dextran zu entwässern und durch Zugabe von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln zur Kulturflüssigkeit instabil zu machen. Methyl-, Äthyl-oder Isopropylalkohol, Aceton und Methyläthylketon sind im allgemeinen geeignet. Die Lösungsmittelkonzentration beträgt gewöhnlich 50 bis 70 0/,, und das gereinigte Produkt wird durch mehrfache Umfällung mit Lösungsmitteln aus Wasser gereinigt.
  • Die Erfindung schafft ein neues technisches Verfahren der Isolierung von Dextranen aus den Gärungsflüssigkeiten, das die Verwendung von organischen Lösungsmitteln nicht erfordert und zur Herstellung von neuen und wertvollen chemischen Komplexverbindungen führt, nämlich komplexen Additionsprodukten aus Calciumhydroxyd und Dextran.
  • Das Verfahren, welches entweder zur Abtrennung von Rohdextran aus der Gärungsflüssigkeit oder von Rohdextran, das durch andere Verfahren hergestellt, isoliert und wieder in Lösung gebracht ist, oder auf teilweise abgebautes Dextran angewendet wird, besteht darin, daß Calciumhydroxyd zur wäßrigen Lösung, die Dextran enthält, in einer Menge von etwa I Mol je Glucoseäquivalent zugegeben wird, um unlösliche Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexe zu bilden, worauf diese isoliert und aus ihnen die Dextrane mittels einer Säure, die ein wasserunlösliches bzw. wasserschwerlösliches Calciumsalz bildet, wieder in Freiheit gesetzt werden.
  • Die Fällung und Reinigung von Dextran aus roher wäßriger Lösung wurde bisher im allgemeinen durch Zugabe von Alkohol oder Aceton vorgenommen. Auch ist aus »Industrie agricole et alimentaire, 68 (I95I), S. I3 bis 22, bekannt, daß man Dextran mit Barytlauge in einen wasserunlöslichen Bariumkomplex überführen kann, aus dem durch Zersetzung mit Säure das Dextran wieder freigelegt wurde. Die Verwendung von Schwefelsäure war hierfür jedoch ungeeignet, da das Bariumsulfat aus der erhaltenen viskosen Dextranlösung nicht vollständig abgetrennt werden konnte. Es wurde daher Zersetzung des Komplexes mit Salzsäure und Dialyse des Calciumchlorids empfohlen. Vom Calciumhydroxyd wurde angenommen, daß es mit Dextran keinen fällbaren Komplex bildet.
  • Überraschenderweise hat sich nun herausgestellt, daß gerade Calciumhydroxyd besonders geeignet ist, um Dextran aus unreinen Lösungen als Komplex auszufällen, aus dem das Dextran durch Zugabe einer Säure, die mit dem Calcium ein schwer lösliches Salz bildet, in einfacher Weise wieder in Freiheit gesetzt werden kann, da die ausfallenden, schwer löslichen Calciumsalze sich leicht abtrennen lassen.
  • Bei einer besonders geeigneten Durchführungsform des Verfahrens wird das Calciumhydroxyd in situ erzeugt, indem ein lösliches Calciumsalz, wie das Chlorid oder Nitrat, und ein starkes Alkali, wie Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd, der Dextranlösung zugefügt wird. Die Fällung des Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexes erfolgt unter diesen Bedingungen praktisch sofort.
  • Die gefällten Komplexe aus Calciumhydroxyd und rohem Dextran sind weiße flockige Fällungen, die durch Filtrieren und Zentrifugieren leicht aus der Gärungsflüssigkeit isoliert werden. Nach dem Waschen mit Wasser können die Komplexverbindungen getrocknet und als solche verkauft werden.
  • Die gefällten Calcium-Dextran-Komplexe können leicht zur Ab trennung von Dextran mit Säure behandelt werden. So wird der Calciumkomplex, wenn es wünschenswert ist, das reine Dextran zu isolieren, in Wasser suspendiert und unter Entfernung der metallischen Komponente behandelt. So kann man Kohlendioxyd durch die Suspension perlen lassen, und der Calciumkomplex wird unter Gewinnung einer Dextranlösung oder einer Lösung von Dextran und Fruktose und einer Suspension von Calciumcarbonat zersetzt. Dieses wird durch Zentrifugieren gewonnen und kann nach Zersetzung durch Wärme in Kohlendioxyd und Calciumoxyd wieder verwendet werden. Die Dextranlösung kann durch Behandlung mit Ionenaustauschern vollständig von Mineralstoffen befreit werden und durch Zerstäubungstrocknung oder Trommeltrocknung getrocknet werden. Falls in der rohen Flüssigkeit auch Fruktose vorhanden ist und mit dem Dextran als Calciumhydroxyd-Komplex gefällt wird, kann das gemeinsam gefällte Produkt mit Säure behandelt werden, um das Dextran und die Fruktose in Freiheit zu setzen, wenn es gewünscht ist, ein Produkt zu gewinnen, daß diese beiden Produkte enthält, zum Beispiel in der Nahrungsmittelindustrie oder der pharmazeutischen Industrie.
  • Das Freisetzen des Calciumhydroxyds aus dem Dextran wird mit einer Säure bewirkt, die ein unlösliches Calciumsalz bildet, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, schweflige Säure und Kohlensäure usw.
  • Wenn Fruktose in den Gärungsflüssigkeiten vorhanden ist und in einem gemeinsam gefällten Komplex mit Dextran nicht erwünscht ist, wird das Verfahren vorteilhaft dahin modifiziert, daß man die Gärungsflüssigkeit einer Hefegärung unterwirft, um die Fruktose zu entfernen, bevor das Dextran gefällt wird. An Stelle rohes Dextran zu behandeln, um es als Calciumhydroxyd-Komplex abzutrennen, kann ein teilweise abgebautes Dextran in ähnlicher Weise gefällt werden und diese Fällung kann vorteilhaft mit einer Fraktionierung des teilweise abgebauten Dextrans verbunden werden. Solche teilweise abgebauten Dextrane sind von Interesse als Blutersatz für intravenöse Anwendung und als Hilfe in anderen Phasen der Speicherung von Blut und Blutderivaten für medizinische Zwecke. Die Molekülgröße des Dextrans ist für jede Anwendung sehr spezifisch, und es ist wichtig, daß die Unterschiede der Molekülgrößen im Dextran für eine bestimmte Anwendung begrenzt werden.
  • Somit ist rohes Dextran, so wie es aus der Gärungsflüssigkeit isoliert wird, im allgemeinen von sehr hohem mittlerem Molekulargewicht und besitzt eine Intrinsic-Viskosität von 0,7 bis o, g. Dextran, das als Blutplasmaersatz geeignet ist, hat eine Intrinsic-Viskosität von etwa 0,24 bis 0,25. Dextran mit einer Intrinsic-Viskosität von 0,4 ist bekanntlich durch seine sedimentierende Wirkung auf die roten Blutkörperchen für die Trennung von roten und weißen Blutkörperchen in vitro geeignet. Bei intravenöser Anwendung wird ein Dextran mit einer Intrinsic-Viskosität unter 0,2 schnell durch die Funktion der Nieren ausgeschieden, und Dextran hat von einer Intrinsic-Viskosität von 0,3 an aufwärts einen beschleunigenden Effekt auf die Sedimentation von roten Blutkörperchen.
  • Das Verfahren stellt ein wertvolles Verfahren für die Fraktionierung von Rohdextran dar, wenn dieses ein Gemisch von Verbindungen mit verschiedenen Viskositäten und verschiedenen Molekulargewichten ist, insbesondere für die Fraktionierung von teilweise abgebautem Dextran, wie es durch milde Säurehydrolyse aus rohem Dextran erhalten wird.
  • Die Erfindung ist auf der Feststellung gegründet, daß Gemische von Dextranen, insbesondere Gemische teilweise abgebauter Dextrane, unlösliche Komplexe mit Calciumhydroxyden bilden, die bei gegebenem pH-Wert und gegebener Calciumionenkonzentration in der Löslichkeit wesentlich voneinander differieren, und daß verschiedene Dextranfraktionen unter Ausnutzung solcher verschiedener Löslichkeit und Stabilität voneinander getrennt werden können.
  • Es wurde gefunden, daß die teilweise abgebauten Dextrane vollständig als Calciumhydroxyd-Komplexe gefällt werden können und daß, wenn die gefällten Komplexe sorgfältig und teilweise angesäuert werden, das Dextran mit höherem Molekulargewicht bevorzugt gelöst und von der zurückbleibenden Fällung abgetrennt werden kann, und daß bei weiterhin sorgfältiger Regulierung der Zugabe der Säure aufeinanderfolgende Fraktionen mit fallender Molekülgröße in Lösung erhalten werden können.
  • Es wurde ferner gefunden, daß, wenn so ein teilweise abgebautes Dextranprodukt selektiv und teilweise mit Calciumhydroxyd umgesetzt wird, die Dextranfraktionen mit geringerem Molekulargewicht als erste als unlösliche Komplexe ausfallen und von den anderen Fraktionen, die in Lösung bleiben, getrennt werden können, welche durch nachfolgende und stufenweise Zugabe von Calciumhydroxyd und durch Bildung von unlöslichen Komplexen weiter fraktioniert werden können.
  • Im Gegensatz zur fällenden Wirkung von Alkoholen auf Dextranlösungen, wobei die höhermolekularen Dextrane zuerst gefällt werden und die niedermolekularen Dextrane in Lösung verbleiben, besteht das Verfahren der vorliegenden Erfindung darin, daß die Dextranfraktionen mit niederem Molekulargewicht selektiv als Calciumhydroxydkomplexe gefällt werden und die Dextrane mit höherem Molekulargewicht später gefällt werden, und daß, wenn die Dextranfraktionen vollständig als Calciumhydroxydkomplexe gefällt sind, es die Dextranfraktionen mit höherem Molekulargewicht sind, die als erste durch fraktioniertes Ansäuern unter Abtrennung des Calciumhydroxyds aus solchen Komplexen gelöst werden.
  • Wenn die Dextranfraktionen stufenweise und fraktioniert als Calciumhydroxydkomplexe gefällt werden, kann das Dextran aus diesen Komplexen durch Behandlung mit Säure unter Freisetzung des Dextrans gewonnen werden, wobei eine Säure verwendet wird, die eine unlösliche Fällung mit Calcium gibt. Die resultierende Lösung der Dextranfraktion kann weiter unter Entfernung der zurückbleibenden anorganischen Salze durch Dialyse oder Behandlung mit ionenaustauschenden Harzen gereinigt werden.
  • Wenn die Dextrane vollständig als Calciumhydroxydkomplexe gefällt werden und selektiv durch stufenweise Behandlungen mit Säure gelöst werden, werden die stufenweise gewonnenen Lösungen mit weiterer Säure behandelt, um die vollständige Abtrennung von Erdalkalimetallen aus den Komplexen sicherzustellen, dann können die Dextrane aus der Lösung gewonnen werden.
  • Das Verfahren zur Fraktionierung von Dextranen ist auf Dextrane mit hohem Molekulargewicht, z. B.
  • Mischungen von rohen oder nicht hydrolysierten Dextranen anwendbar, ist aber besonders vorteilhaft für die Fraktionierung von teilweise abgebautem Dextran und wird besonders in Verbindung hiermit beschrieben.
  • Der teilweise Abbau oder die Depolymerisation des rohen Dextrans wird bekanntlich durch Behandlung einer Lösung von rohem Dextran mit Säure erreicht und unter Regelung der Erhitzungszeit, der Säuremenge und der Temperatur der Reaktion, um den gewünschten Grad des teilweisen Abbaus des Dextrans zu erreichen, wie er z. B. in der USA.-Patentschrift 2 437 5I8 von A. J. P. Grönwall u. a. ausgegeben, am 9. März I948 beschrieben ist.
  • Eine vorteilhafte Form der Durchführung des Verfahrens besteht im Fällen der teilweise abgebauten Dextrane im wesentlichen vollständig als Calciumhydroxydkomplexe. Die Dextrane können durch Zugabe eines konzentrierten Schlammes oder einer Lösung des Calciumhydroxyds gefällt werden. Die Calciumhydroxyd-Dextran-Verbindungen sind rein weiße voluminöse Fällungen, die aus der Suspension durch Zentrifugieren oder Filtrieren leicht abgetrennt werden. Wegen der geringen Löslichkeit des Calciumhydroxyds ist es vorteilhafter, das Calciumhydroxyd in der Dextranlösung durch Umsetzung eines löslichen Calciumsalzes, z. B. des Chlorids, Nitrats oder Acetats, mit einer löslichen Base, wie Natrium-, Kalium-oder Ammoniumhydroxyd, zu erzeugen. Es ist vorteilhaft, die ganze Menge des Calciumsalzes zu Anfang zuzugeben und dann die Alkalilösung langsam hinzuzufügen, bis vollständige Fällung des Calciumhydroxyds-Dextran-Komplexes erfolgt ist.
  • Der Mindest-pEI-Wert für die im wesentlichen voll ständige Fällung der Dextrankomplexe liegt bei etwa I2,5. Die gefällten Dextrankomplexe werden vorteilhaft mit gesättigtem Kalkwasser gewaschen, um Verunreinigungen, die an der voluminösen Fällung adsorbiert sind, zu entfernen, bevor die Fällung einer Fraktionierung unterworfen wird.
  • Die fraktionierte Zerlegung der gefällten Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexe nach der Molekülgröße der Dextrane wird durch Zugabe einer Säuremenge zu einer wäßrigen Aufschlämmung der Fällung erreicht, die hinreicht, um einen Teil der Dextrane in Lösung zu bringen, aber den Rest der Dextrane in der Fällung zu belassen, und durch Abtrennung der entstehenden Lösung. Durch Zufügung einer weiteren Säuremenge wird ein weiterer Teil der Dextrane durch die Säure in Lösung freigesetzt und kann in ähnlicher Weise abgetrennt werden, bis die letzte Säurezugabe die letzte Fraktion der Fällung auflöst.
  • Das Dextran, welches somit in aufeinanderfolgenden Fraktionen in Lösung freigesetzt wird, ist durch die Calciumsalze der freimachenden Säure verunreinigt, und gegebenenfalls muß eine Trennung des Dextrans vom Salz vorgenommen werden. Um das Problem dieser Reinigungsstufe zu vermindern, ist vorteilhaft eine Säure zu verwenden, die bei der Zugabe zum Calciumhydroxyd-Dextran-Komplex ein unlösliches Calciumsalz bildet. Säuren, wie Schwefelsäure, Kohlensäure, schweflige Säure, Phosphorsäure und Oxalsäure, können somit verwendet werden, etwas abhängig von dem im Komplex enthaltenen Calciumhydroxyd.
  • Der p,-Wert der Suspension nimmt mit den aufeinanderfolgenden Säurezugaben etwas ab, z. B. von etwa 12,8 auf etwa 12,1. Um eine praktisch vollständige Entfernung der Erdalkalüonen aus den Lösungen sicherzustellen, werden sie weiter bis auf einen pl3-Wert von rund 6,5, vorteilhaft mit einer Säure, die ein unlösliches Calciumsalz bildet, angesäuert. Die resultierenden Lösungen der verschiedenen Dextranfraktionen werden dann weiter z. B. durch Dialyse oder durch Behandlung mit einem ionenaustauschenden Harz gereinigt, worauf die Dextranfraktionen aus den Lösungen durch Eindampfung im Vakuum oder äquivalente Mittel gewonnen werden können.
  • Es ist ein Vorteil dieses Verfahrens, daß die ganze Fraktionierung und Gewinnung bei gewöhnlichen Temperaturen von etwa 15 bis 35° durchgeführt werden kann. Obgleich das Dextran bei den hohen verwendeten p-Werten verhältnismäßig stabil ist, ist es ratsam, das Verfahren bei Temperaturen unter 50° durchzuführen.
  • Die für die Bildung der Additionsverbindungen mit Dextran oder abgebautem Dextran oder Fruktose erforderliche Calciumhydroxydmenge beträgt angenähert I Mol Base je Mol Fruktose und angenähert I Mol oder etwas mehr als I Mol Base je Mol Glukoseäquivalent (C6 H10 05) im Dextran oder abgebautem Dextran.
  • Eine ausreichende Calciumhydroxydmenge soll zugegeben oder gebildet werden, um der Menge des Dextrans und der Fruktose zur Bildung des Metallhydroxydkomplexes zu genügen. Wünschenswert wird ein Überschuß von etwa 10% des Erdalkalihydroxyds verwendet.
  • Die Zusammensetzung des gefällten Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexes schwankt etwas in Abhängigkeit der Fällungsbedingungen. Produkte mit etwa 21 bis etwa 29 0/, Calciumoxyd (CaO) werden bei der gemeinsamen Fällung von Dextran und Fruktosekomplexen mit Calciumhydroxyd sowie auch im Calciumhydroxyd-Dextran-Komplex erhalten.
  • Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert. Beispiel 1 erläutert eine vorteilhafte Arbeitsweise zur Durchführung der Gärung für die Herstellung von Rohdextran vor der Fällung des Dextrans als Calciumhydroxydkomplex. In diesem Beispiel wird Hefe zunächst in einer verdünnten Rohzuckerlösung unter Bildung eines Nährmediums gezüchtet, gefolgt von der Sterilisierung und Verstärkung mit Saccharose und mit nachfolgender Durchführung der Dextrangärung.
  • Beispiel I Die folgenden Bestandteile werden miteinander vermischt und durch Erhitzen auf II5° während 10 Minuten sterilisiert: Rohzucker ..................... 10,0 Teile KH2PO4 ..................... 5,0 MgSO4.7H20 . 7H20 . . . . . . . . . . . 0,2 NaCl I, . . . . . . . 1,0 (NH4)2SO4..................... 0,6 # Wassr aufgefüllt auf .......... 1000 # p-Wert eingestellt auf 4,8 mittels Schwefelsäure.
  • Nach dem Abkühlen auf 28° wurde eine aktive Kultur von Saccharomyces cerevisiae, die in einer ähnlichen Flüssigkeit wächst, zugefügt. Die Impfung beträgt 3 Volumprozent der Gärungsflüssigkeit. Luft wurde mit einer Geschwindigkeit von 0,5 Volumen Luft je Volumen Gärungsflüssigkeit und Minute durchgeblasen. Nach 10 Stunden ist die Flüssigkeit frei von Zucker und enthält je ccm 6 # 105 Hefezellen. Sie wird durch Erhitzen auf 805 während 130 Minuten pasteurisiert und dann filtriert. 100 Teile granulierte raffinierte Saccharose werden zum Filtrat gegeben, und der p-Wert wird mit NaOH auf 7,0 eingestellt.
  • Die resultierende Gärungsflüssigkeit wird 10 Minuten bei 125° sterilisiert. Nach dem Abkühlen auf 25° wird es mit einer aktiven I2-Stunden-Kultur von Leuconostoc mesenteroides beimpft, die in einer identischen Flüssigkeit wächst. Die Impfmenge beträgt 5 Volumprozent. Die Gärungsflüssigkeit wird nach mehreren Stunden opaleszierend, und man beobachtet ein schnelles Ansteigen der Viskosität, das in etwa 32 Stunden ein Maximum erreicht. Analysen der glatten, viskosen Gärungsflüssigkeit haben die Anwesenheit von 42,7 Teilen Dextran, 48,4 Teilen reduzierendem Zucker, berechnet als Fruktose, und nur 9,5 Teilen restliche Sucrose ergeben.
  • Die Beispiele 2 bis 5 erläutern das neue Zerlegungsverfahren unter Anwendung auf das Dextrangärungsprodukt nach Beispiel 1, aber es sei verstanden, daß sie auch auf Dextrangärungsprodukte anwendbar sind, die durch andere Verfahren gewonnen wurden.
  • Das Beispiel erläutert die Behandlung einer Gärungsflüssigkeit zur gleichzeitigen Ausfällung von Dextran und Fruktose.
  • Beispiel 2 Die vergorene Flüssigkeit nach Beispiel 1 wird im folgenden zur Gewinnung der Gärprodukte Dextran und Fruktose behandelt. Die vergorene Flüssigkeit, deren pE-Wert mit Kalk auf 7,5 eingestellt wird, wird zur Herabsetzung der Viskosität mit einem gleichen Volumen Wasser verdünnt und nach einer Sterilisierung von 10 Minuten bei 125° durch Zentrifugieren in einer schnell laufenden Superzentrifuge geklärt und auf 5° abgekühlt. Auf je 1000 Teile verdünnte geklärte Flüssigkeit werden 100 Teile 3 n-Calciumchloridlösung zugefügt. Dann werden unter kräftigem Rühren 200 Teile 3n-Natronlauge zugegeben. Es erfolgt eine sofortige quantitative Ausfällung der Calciumhydroxyd-Dextran- und Calciumhydroxyd-Fruktose-Komplexe, die abzentrifugiert und mit gesättigtem Kalkwasser gewaschen werden; Dieses gemeinsam ausgefällte Produkt kann mit hinreichender Kohlensäure behandelt werden, um sowohl das Dextran als auch die Fruktose freizusetzen und eine Lösung von Dextran und Fruktose zu geben.
  • Das folgende Beispiel erläutert die weitere Behandlung der Gärungsflüssigkeit nach Beispiel I unter Entfernung der Fruktose, bevor das Dextran mit Calciumhydroxyd ausgefällt wird.
  • Beispiel 3 Die Gärungsflüssigkeit nach Beispiel 1 wurde 28 Stunden nach derBeimpfungmit Leuconostocmesenteroides mit einer aktiven Hefekultur Saccharomyces cerevisiae (5 01o des Gärvolumens) beimpft. Innerhalb von 4 Stunden erreicht die Dextranbildung ein Maxi- mum, und dann erfolgt eine schnelle Vergärung des Nebenproduktes Fruktose, was durch die Gasentwicklung (CO2) bewiesen wird. 24 Stunden nach der Beimpfung mit Hefe wird die nunmehr fruktosefreie Flüssigkeit mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt und der p,-Wert mit Kalk auf 8,o eingestellt.
  • Dann wird 10 Minuten bei I250 sterilisiert.
  • Nach dem Zentrifugieren wird die geklärte Flüssigkeit mit Calciumchlorid und Natriumhydroxyd wie im Beispiel 2 zur Fällung des Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexes behandelt, der abzentrifugiert und mit gesättigtem Kalkwasser gewaschen wird. Die gewaschene Fällung wird in Wasser suspendiert und Kohlendioxyd hindurchgeleitet. Calciumcarbonat wird gefällt und Dextran in die Lösung freigesetzt. Die Zentrifugierung ergibt eine Dextranlösung, die durch Eindampfung konzentriert und gegebenenfalls auf einem mit Dampf beheizten Drehtrommeltrockner zu durchscheinenden dünnen weißen Blättern getrocknet wird.
  • Beispiel 4 Dieses Beispiel erläutert das Verfahren, bei welchem teilweise abgebaute Dextrane vollständig als Kalk-Dextran-Komplexe gefällt werden und durch stufenweise Säurebehandlung diese Fällung fraktioniert wird.
  • 50 Teile Rohgummidextran, die aus der Gärungsflüssigkeit von Leuconostoc mesenteroides, die in einer Saccharose-Hefeextrakt-Flüssigkeit gezüchtet war, isoliert wurden, werden in IOOO Teile 0,02 n-Salzsäure gelöst.
  • Nach einstündigem Erhitzen auf 90° wurde das Reaktionsgemisch auf 250 abgekühlt und mit In-Natronlauge auf einen pH-Wert von 7 eingestellt. Die resultierende Lösung von teilweise hydrolysiertem Dextran wurde mit 2000 Teilen Wasser verdünnt.
  • 56,8 Teile Calciumchlorid (Ca Cl2 2 H2 0) wurden in der Dextranlösung gelöst und 950 Teile 1 n-Natronlauge langsam unter kräftigem Rühren zugegeben (p,-Wert I2,8). Eine voluminöse weiße Fällung von Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexen wurde erhalten. Die Fällung wurde abzentrifugiert und wieder in IOOO Teilen gesättigtem Kalkwasser suspendiert. Die Fällung wurde aus dieser Waschbehandlung wieder durch Zentrifugieren gewonnen. Die gewaschene Fällung wurde in Wasser unter Bildung von IOOO Teilen Schlamm suspendiert.
  • 50 Teile In-Schwefelsäure wurden dann langsam zu der kräftig gerührten Suspension im Verlauf von Io Minuten zugegeben, und man läßt das Gemisch unter Rühren in 20 Minuten zum Gleichgewicht kommen. Das Reaktionsgemisch wurde zentrifugiert und die zentrifugierte Lösung zur Gewinnung der ersten Dextranfraktion abgetrennt. Die zentrifugierte Lösung wurde sofort mit I n-Schwefelsäure auf den pH-Wert 6, neutralisiert und das ausgefällte Calciumsulfat abfiltriert. Das Filtrat wurde mit dem unter der Handelsbezeichnung » Amberlite IRC-50« erhältlichen Ionenaustauscher in der Säurestufe und mit »Amberlite IRA-4006 (Handelsbezeichnung) in der Alkalistufe behandelt, bis die Leitfähigkeit der Lösung auf unter 80 Mikroohm vermindert wurde. Die Harze wurden abgesiebt und das Filtrat im Vakuum konzentriert und dann in dünner Schicht in einem flachen Trog bei 70° in einem Vakuumofen getrocknet. Das Dextran trocknete in einem dünnen durchscheinenden Blatt, welches gepulvert und verpackt wurde. Dieses Produkt wird als Fraktion I bezeichnet.
  • Die restliche Fällung des Kalk-Dextran-Komplexes aus der ersten Ansäuerungsstufe wurde wieder auf I000 Teile mit Wasser suspendiert und die Ansäuerung mit 50 Teilen 1 n-Schwefelsäure unter Gewinnung einer zweiten Fraktion wiederholt. Die restliche Fällung von der zweiten Fraktion wurde wieder mit 600 Teilen Wasser suspendiert und die Ansäuerung mit 50 Teilen In-Schwefelsäure wiederholt unter Gewinnung der dritten Fraktion. Die restliche Fällung der dritten Säurebehandlung wird in 500 Teilen Wasser wieder aufgeschlämmt und die Säurebehandlung mit 50 Teilen 1 n-Schwefelsäure unter Gewinnung der vierten Fraktion wiederholt.
  • Eine fünfte und sechste Fraktion wurde durch erneutes Suspendieren der restlichen Fällung in 400 Teilen Wasser und schließlich auf 250 Teile Wasser und ähnliche Säurebehandlung unter Gewinnung einer fünften und sechsten Fraktion behandelt.
  • Die in jeder Fraktion in Gewichtsteilen gewonnene Dextranmenge und die relative Viskosität jeder Fraktion sowie ihre innere Viskosität sind in der Tabelle I zusammengestellt, zusammen mit dem pn-Wert der Lösung, bei dem die Extraktion der aufeinanderfolgenden Fraktionen stattfand. Wie durch diese Tabelle angegeben wird, gab die fraktionierte Säurebehandlung des vollständig gefällten Dextrankomplexes Dextranfraktionen mit fortschreitend geringerer innerer Viskosität.
  • Tabelle I Fraktionierte Säurebehandlung von Kalk-Dextran-Komplexverbindungen, die aus teilweise hydrolysiertem Dextran gewonnen wurden
    Relative
    Ausbeute des
    Fraktion Gewichtsttiele Gesamtedextrans Viskosität Intrinsic-
    Nr. PH % (2%ige Lösung Viskostiät
    bie 30°)
    bei 300)
    I I2,6 4,3 II,I I,92 0,312
    2 12,5 9,3 23,8 1,82 o, 298
    3 I2,2 6,8 I7,4 I,80 0,292
    4 12,4 7,2 I8,6 I,79 0,286
    5 I2,2 6,6 I7,I I,78 0,281
    6 12,1 4,2 10,8 I,77 o, 276
    Beispiel 5 Dieses Beispiel erläutert die fraktionierte Fällung des Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexes aus teilweise abgebautem Dextran.
  • 50 Teile Rohdextran wurden mit 0,02n-Sazlzsäure, wie im Beispiel 6 beschrieben, hydrolysiert. Calciumchlorid (56,8 Teile Ca Cl2. 2 H2 0) wurden zum neutralisierten Hydrolysat gegeben, und dann wurde 1 n-Natriumlauge sehr langsam unter kräftigem Rühren zugesetzt. Nach je I50 Teilen Alkalilösung wurde das Reaktionsgemisch unter Gewinnung einer Fraktion der Calciumhydroxyd-Dextran-Komplex-Fällung zentrifugiert. Die Zugabe einer ähnlichen Alkalimenge zur zentrifugierten Lösung wurde dann zur Gewinnung einer weiteren Fraktion fortgesetzt. Insgesamt wurden goo Teile Alkali zugegeben und sechs Fraktionen isoliert.
  • Jede Fraktion wurde mit In-Schwefelsäure bis auf einen PH-Wert fon 6,5 behandelt und das Calciumsulfat entfernt. Restliche Ionen wurden wie im Beispiel 6 mit einem Gemisch der ionenaustauschenden Harze Amberlite IRC-50 und Amberlite IRA-400 (Handelsbezeichnungen) entfernt. Die von Ionen freigemachten Filtrate wurden im Vakuum konzentriert und als Film in flachen Trögen getrocknet.
  • Die in jeder Fraktion gewonnenen Gewichtsmengen Dextran und ihre physikalischen Konstanten sind in Tabelle II zusammengestellt, zusammen mit dem p11-Wert der Lösung, aus der sie als Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexe gefällt wurden.
  • Tabelle II Fraktionierte Fällung von Calciumhydroxyd-Dextran-Komplexverbindungen, die aus teilweise hydrolysiertem Dextran gewonnen wurden
    Relative
    Fraktion
    Nr. Ph Geasamtdextrans (2%ige Lösung Viskostiät
    % bie 30°)
    1 11,6 2,0 5,2 1,69 0,270
    2 I2,2 7,6 I9,6 1,82 0,322
    3 I2,2 28,9 74,6 I,88 0,348
    4 I2,6 0,20 0,5
    5 12,6 Spuren - -
    6 12,8 Spuren - -
    Es ist ersichtlich, daß praktisch alles Dextran in den ersten drei Fraktionen gewonnen wurde und das Dextran mit der niedrigsten Viskosität zuerst als Calciumhydroxyd-Dextran-Komplex gefällt wurde, und daß bei Fortsetzung der Zugabe von Alkali Dextranfällungen mit Steigen höherer Viskosität erhalten werden.
  • Das folgende Beispiel erläutert die Kombination der Behandlung von Rohdextran unter Bildung des Calciumhydroxydkomplexes mit nachfolgender Hydrolyse des aus dem Komplex freigesetzten Dextrans und Fraktionierung des hydrolysierten Produktes. Dieses kombinierte Verfahren hat den Vorteil, daß das aus dem anfänglichen Komplex freigesetzte Dextran nicht getrocknet und wieder gelöst zu werden braucht, sondern direkt in Lösung für die Behandlung mit Säure verwendet werden kann, so daß das Verfahren als Ganzes ohne die Verwendung von organischen Lösungsmitteln in irgendeiner Stufe des Verfahrens durchgeführt werden kann.
  • Beispiel 6 Eine Kultur von Leuconostoc mesenteroides wurde in einer geeigneten Gärungsflüssigkeit gezüchtet, die IO °/0 Saccharose, Hefeextrakt und anorganische Nährmittel enthält. Nach 26stündigem Wachstum war der größere Teil der Saccharose in Dextran und Fruktose umgewandelt, und die Flüssigkeit wird mit einer aktiven Hefekultur (Saccharomyces cerevisiae, 3 Volumprozent) beimpft. Nach weiteren 36 Stunden Gärung sind die Fruktose und die restlichen Zucker durch die Hefe entfernt, wobei das Dextran in der zuckerfreien Gärungsflüssigkeit zurückbleibt.
  • Die resultierende Gärungsflüssigkeit wird mit Calciumchlorid unter Verwendung von I600 g Calciumchlorid (CaCl2 2H2 2H20) für 321 Gärungsflüssigkeit behandelt und der pH-Wert der Lösung mit Kalk auf einen Wert von 8,o eingestellt. Die Mischung wird dann durch Zentrifugieren in einer Superzentrifuge unter Entfernung von Bakterien und Hefezellen und anderen Verunreinigungen einschließlich einiger Calciumsalze und eiweißartigen Stoffen behandelt.
  • Die geldärte Lösung wird mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt. 5 n-Natronlauge (4,6 1) werden langsam unter kräftigem Rühren zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird in einer festen Kammerzentrifuge zentrifugiert, und das voluminöse weiße Präzipitat von Calciumhydroxyd-Dextran-Komplex wird in 301 gesättigtem Kalkwasser wieder suspendiert. Nach einer erneuten Zentrifugierung wird die so erhaltene Fällung in 32 1 Wasser wieder suspendiert. Kohlendioxyd wird dann durch die Suspension perlen gelassen, bis ein pH-Wert von 8,5 erreicht ist. Dies führt zur Zersetzung des Calciumhydroxydkomplexes, Fällung von Calciumcarbonat und zur Bildung einer Dextranlösung.
  • Nach Filtration zur Entfernung des Calciumcarbonats wird die Dextranlösung in einer Form erhalten, die unmittelbar für die Säurehydrolyse verwendet werden kann. Diese Lösung wird dann verwendet wie das Rohmaterial in den Verfahren, die durch die Beispiele 6 und 7 erläutert sind.
  • Es ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, daß sie die Verwendung flüchtiger organischer Lösungsmittel für die Fällung oder Fraktionierung der Dextrane und Feuer- und Explosionsgefahren sowie auch die Kosten der Verarbeitung großer Mengen Lösungsmittel vermeidet.
  • Es ist ein weiterer Vorteil, daß die gefällten Erdalkalihydroxyd-Dextran-Komplexe leicht handbare flockige Fällungen zum Unterschied zu den schwieriger handbaren Produkten der Lösungsmittelfällung sind.
  • Es ist ein weiterer Vorteil des Verfahrens, bei Anwendung zur Fraktionierung von teilweise abgebautem Dextran, daß es die verschiedenen Fraktionen trennt, die sich auf die verschiedenen Löslichkeiten der Calciumhydroxydkomplexe gründet, wobei eine Trennung leicht ohne die Verwendung organischer Lösungsmittel erzielt wird.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Reinigen von Dextran durch Erdalkalihydroxydfällung, Isolierung und Zersetzung des Erdalkali-Dextran-Komplexes mittels Säure, dadurch gekennzeichnet, daß man aus einer wäßrigen Dextranlösung durch Zugabe von etwa I Mol Calciumhydroxyd je Glucoseäquivalent einen unlöslichen Calcium-Dextran-Komplex ausfällt, ihn isoliert und aus dem Komplex mit Hilfe einer Säure, die ein wasserunlösliches oder wasserschwerlösliches Calciumsalz gibt, das Dextran wieder in Freiheit setzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man das Calciumhydroxyd in der Dextranlösung durch Zusatz von löslichen Calciumsalzen und kaustischem Alkali bildet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer Dextran und Fruktose enthaltenden Gärflüssigkeit ausgeht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gärflüssigkeit zur Entfernung der Fruktose mit Hefe vergärt und dann das Dextran ausfällt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fällung fraktioniert vornimmt und durch Zugabe einer zur Fällung des gesamten Dextrans als Calcium-Dextran-Komplex unzureichenden Menge Calciumhydroxyd zuerst die niedermolekulareren Anteile des Dextrans ausfällt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Freisetzung des Dextrans aus dem Calcium-Dextran-Komplex fraktioniert vornimmt und durch Zugabe einer Säuremenge, die zur Zersetzung des gesamten Calcium-Dextran-Komplexes unzureichend ist, zuerst die höhermolekularen Anteile des Dextrans in Lösung bringt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Dextran vor der Reinigung einer teilweisen Hydrolyse unterwirft.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die gefällten Calcium-Dextran-Komplexe vor der Säurebehandlung mit gesättigtem Kalkwasser wäscht.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösungen des fraktioniert freigesetzten Dextrans mit so viel Säure nachbehandelt, daß noch vorhandene Calciumionen an diese Säure gebunden werden, worauf das Dextran aus den Lösungen abgetrennt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 650 78; USA.-Patentschriften Nr. 2 360 327, 2 437 5I8; S cheibler in: » Zeitschrift des Vereins der deutschen Zuckerindustrie«, Jahrg. I874, 5. 309 bis 335; Hint und Thorsen in: >ActaChemicaScandinavica« I, S. 808 bis 8Iz; Chao Koei-Hien in: »Industrie agricole et alimentaire«, I95I, Bd. 68, S. I3 bis 22.
DEA15795A 1951-05-14 1952-05-15 Verfahren zum Reinigen und Fraktionieren von Dextranen Expired DE966852C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2360327A (en) * 1942-01-22 1944-10-17 Bailey L Horace Production of mud-laden drilling fluids
US2437518A (en) * 1943-07-17 1948-03-09 Pharmacia Ab Manufacture of infusion and injection fluids
GB650783A (en) * 1947-07-28 1951-03-07 East Anglia Chemical Co Ltd Improvements in and relating to the degradation of dextran

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