DE959584C - Verfahren zur Herstellung eines praktisch chlorionenfreien Naehrmediums zur Erzeugung von Tetracyclin durch Biosynthese - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines praktisch chlorionenfreien Naehrmediums zur Erzeugung von Tetracyclin durch BiosyntheseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, zur Herstellung eines praktisch chlorionenfreien, Nährmediums
für die fermentative Tetracyclinerzeugung.
Vor kurzem wurde gefunden, daß einige Stämme von Mikroorganismen, die Chlortetracyclin durch
Fermentation erzeugen, außerdem geringe Mengen Tetracyclin, besonders in einem Medium, das minimale
Mengen an, Chlorionen enthält, bilden. Sorgfältige Selektion einschließlich Mutation dieser
Mikroorganismen hat auch zur Isolierung von Stämmen geführt, die überwiegende. Mengen an
Tetracyclin gegenüber der Menge gleichzeitig gebildeten Chlortetracyclins erzeugen. Es war jedoch
in keinem Fall möglich, einen Mikroorganismus zu isolieren, der in einem Chlorionen enthaltenden
Fermentationsmedium lediglich Tetracyclin unter Ausschluß von Chlortetracyclin bildet.
. Die therapeutischen Eigenschaften von Tetracyclin und Chlortetracyclin sind zwar sehr nahe verwandt,
es bestehen, jedoch Unterschiede zwischen den beiden antibiotischen Substanzen,, insbesondere
hinsichtlich ihrer Stabilität im Blutstrom. Auf Grund dieser Unterschiede und auch wegen, der
Zuverlässigkeit bei der Behandlung von auf diese Antibiotika ansprechenden Krankheiten, ist es erwünscht,
daß die erzeugte und verwendete Substanz als praktisch reine, einheitliche antibiotische
Substanz vorliegt. Wegen ihrer ähnlichen physikalischen und] chemischen Eigenschaften ist es sehr
schwierig, Tetracyclin von Chlortetracyclin zu trennen, wenn diese beiden Antibiotika zusammen
in rohen Fermentationsmaischeni vorkommen. Ein ίο Verfahren, zur Herstellung von Tetracyclin ohne
gleichzeitige Erzeugung merklicher Mengen, an Chlortetracyclin erscheint deshalb äußerst wünschenswert.
Mittels eines Fermentationsmediums aus den wesentlichen Nährstoffen, aber frei von natürlich
vorkommenden Chloriden, wurde· bereits ein gewisser Erfolg in dieser Hinsicht erzielt. Dabei war
jedoch die Auswahl von praktisch reinen assimilierbaren Kohlehydraten, wie Stärke, Sacharose,
Glukose, Zitronensäure od. dgl., und· einer Stickstoffquelle
aus synthetischen Materialien wie Ammoniumnitrat, Harnstoff und Ammoniumsulfat
oder der gereinigten und teuren Aminosäuren erforderlich. Weiterhin war es nötig, sorgfältig
chloridfreie Mineralsalze auszusuchen, die üblicherweise bei Fermentationsverfahren zugefügt werden,
um Phosphate und andere anorganische Kationen und Anionen zu liefern. Diese synthetischen Medien
sind nicht nur teuer in der Herstellung, es wurde vielmehr, was noch wichtiger ist, keine vollständige
und exakte Zusammensetzung aller wichtigen Nahrungserfordernisse des Mikroorganismus
bei der Biosynthese von Tetracyclin erzielt. Daraus ergibt sich, daß die Erzeugung von Tetracyclin
unter Verwendung chloridfreier synthetischer Medien immer noch teuer und wirtschaftlich untragbar
ist
Die Erfahrung auf dem Gebiet der Antibiotikaherstellung durch Fermentationsverfahren hat gezeigt,
daß es in den natürlich vorkommenden Nährstoffen Bestandteile (substituents) gibt, die für die
Erzeugung großer Ausbeuten an Antibiotikum von sehr erheblicher Bedeutung sind. Dies gilt für die
Herstellung verschiedener Typen und Arten von antibiotischen Substanzen. Obgleich eingehende
Bemühungen angestellt worden sind, um die Eigenart dieser Bestandteile natürlich vorkommender
Nährstoffe zu bestimmen, wurden bei ihrer Identifizierung nur geringe Fortschritte erzielt. Maisquellwasser
beispielsweise wird als fast unentbehrlicher Nährstoff für die Erzeugung einer Anzahl
von Antibiotika in maximalen Ausbeuten, angesehen. Derartige erwünschte Nährstoffe kommen
in einem geringeren Ausmaß in einer Vielfalt anderer in der Natur auftretender Substanzen, wie
Sojabohnenmehl, Erdnußmehl, Fischmehl, bei der Tierschlachtung anfallender Flüssigkeit und verschiedenen
anderen üblicherweise verwendeten natürlich vorkommenden Substanzen, die biologisch
assimilierbaren Stickstoff, Kohlenstoff und mineralische Elemente liefern können, vor.
Bemühungern, Chloride aus diesen wünschenswerten
natürlichen Nährstoffen zu entfernen, waren nicht erfolgreich. Die Behandlung von aus
Maisquellwasser u. dgl. hergestellten Nährlösungen mit Ionenaustauscherharzen zum Zwecke der Entfernung
von Chlorionen hatte enttäuschend niedrige Tetracyclinausbeuten bei der Verwendung der so
behandelten Medien beim Fermentationsverfahren zum Ergebnis. Offensichtlich wird durch das Ionenaustauscherharz
ein oder mehrere der unbekannten bei der Biosynthese wesentlichen Elemente aus dem
Medium entfernt oder ein unerwünschtes Material hinzugefügt. Auf jeden Fall ist die gesamte, durch
Fermentation mit einem geeigneten Nährmedium erzielte Ausbeute an antibiotischer Aktivität nach
der Behandlung mit einem Ionena.ustauscherharz wesentlich niedriger, als man sonst hätte erwarten
können.
Es sei bemerkt, daß das Wachstum des das Antibiotikum erzeugenden Mikroorganismus nicht notwendigerweise
gleichbedeutend ist mit der Produktion an Antibiotikum. Nährmedien, die ein
üppiges Wachstum des Fungus hervorbringen, können unter Umständen keine oder nur eine geringe
Ausbeute an Antibiotikum liefern. Andererseits ist es möglich, daß ein Nährmedium, das
lediglich ein normal erscheinendes Wachstum des Myzels unterstützt, sehr hohe Ausbeuten an antibiotischer
Substanz liefert.
Chlortetracyclin erzeugende Organismen, insbesondere solche der Streptomyces-aureofaciens-Gruppe,
sind äußerst gute Chloridverwerter und suchen und verwerten Chloride, die in dem Fermentationsmedium
vorliegen, selbst wenn diese in Konzentrationen von weniger als 1 Teil/Million
enthalten sind1. Die Entfernung von Chloriden, um die Tetracyclinerzeugung zu ermöglichen, wird
durch Verwendung von hohe Ausbeuten liefernden Stämmen noch erschwert, da diese hinsichtlich des
Nährmediums sehr empfindlich sind und die Entfernung von für den Stoffwechsel wesentlichen Bestandteilen
die Gesamtausbeut© an, erzeugbarem Antibiotikum sehr stark herabsetzt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man aus diesen Fermentationsmedien. Chlorionen
entfernen kann, ohne gleichzeitig beträchtliche Mengen von bei der Biosynthese von Tetracyclin
wesentlichen Nährstoffen oder Elementen zu entfernen und ohne die sonst erhältliche Gesamtausbeute
an- Antibiotikum merklich zu vermindern. Erfindungsgemäß wird eine wäßrige Lösung von
chloridhaltigen Nährstoffen mit Silber- und/oder Ouecksilber(I)-ionen bei einem pH-Wert von
weniger als etwa 7 behandelt und aus dieser wäßrigen Lösung das gebildete Silber- und/oder
Quecksilber (I) -chlorid abgetrennt. Die Bildung und Abtrennung dieser Chloride erfolgt offenr
sichtlich ohne Störung des empfindlichen. Gleichgewichts der anderen Metaboliten, die zur Erzielung
besonders hoher Ausbeuten, an Tetracyclin,, wie sie bei dem erfmdungsgemäßen Verfahren
erhalten werden können, erforderlich sind. Die bei der Verwendung von Silber und Quecksilber
zur Entfernung von Chlorionen aus dem Fermentationsmedium erzielten ausgezeichneten
Ergebnisse sind im Hinblick auf die Giftigkeit dieser
Salze für Mikroorganismen ebenfalle völlig unerwartet.
Die für die Biosynthese von Tetracyclin bevorzugte Quelle für Nährstoffe umfaßt Naturprodukte,
wie Maisquellwasser, Baumwollsamenmehl, Sojabohnenmehl, bei der Tierschlachtung anfallende
Flüssigkeit u. dgl. Diese Produkte enthalten oft beträchtliche Mengen an Chlorionen, beispielsweise
ίο kann Maisquellwasser 0,3 bis 0,5 %> Chlorionen
enthalten. Im allgemeinen wird vorgezogen1, die Chlorionen aus diesen natürlichen Bestandteilen zu
entfernen, ehe man weitere Schritte zur Herstellung des Mediums durch Zugabe anderer Nährstoffe
einschließlich Mineralsalze und Spurenelemente und die anschließende Sterilisation unternimmt.
Die zugesetzten Nährstoffe sind im allgemeinen chlorionenfrei oder können durch verhältnismäßig
einfache Behandlung chlorionenfrei gemacht v/erden.
Wenn man die in der Flüssigkeit enthaltene Chlorionenmenge von vornherein kennt, ergibt eine
einfache, stöchiometrische Berechnung die Menge an löslichem Silbersalz, die zur praktisch vollständigen.
Chlorionenfällung erforderlich ist. Die gleichen Betrachtungen gelten auch für die Verwendung
von Quecksilber(I)-salzen.
Zu den Silbersalzen, die dem wäßrigen Fermentationsmedium
zugesetzt werden können, um die Ausfällung von Silberchlorid zu bewirken, gehören
eine Anzahl allgemein bekannter Silbersalze, wie Silberacetat, Silberbenzoat, Silberpropionat,
Silberchlorat, Silberperchlorat, Silberlactat, Silbersulfat und verschiedene andere Silbersalze,
die zur Fällung von Chlorionen aus wäßrigen Lösungen als Silberchlorid zugesetzt werden können.
Es ist zwar nicht nötig, daß diese Silbersalze gut löslich sind, doch ist dies im allgemeinen! erwünscht.
Nahezu unlösliche Silbersalze, wie Silberoxyd, die sich mit Chlorionen in wäßriger Lösung
umsetzen, können ebenfalls verwendet werden und haben, den. Vorteil, daß ihre verhältnismäßig große
Unlöslichkeit die Einführung unnötig großer Menr gen löslichen Silbers in-das Fermentationsmedium
verhindert. Bei ihrer Verwendung ist jedoch, eine längere Zeit zur Fällung erforderlich.
Der pjj-Wert, bei dem die Fällung durchgeführt
wird, kann beträchtlich variieren, doch liegt er im allgemeinen, im sauren Gebiet. Silberchlorid, ist
zwar bei einem pH-Wert von etwa 7 weniger löslich als bei niedrigeren pH-Werten, es ist jedoch
vorteilhaft, die Fällung bei diesen niedrigeren Pj1-Werten, durchzuführen, da das Silberchlorid,- unter
solchen Bedingungen schneller ausfällt und die Gefahr, Phosphate aus dem Medium zu entfernen,
geringer ist. Aus diesem Grunde wird ein pH-Wert
von unter etwa 4 bevorzugt. Das Medium kann mit irgendeiner üblichen Säure, .ausgenommen. Salzsäure, auf diese pH-Werte eingestellt werden.
Die unter ähnlichen Bedingungen verwendbaren Quecksilber(I)-salze umfassen das Acetat, Benzoat, Chlorat, Nitrat, Sulfat u. dgl. von einwertigem Quecksilber.
Die unter ähnlichen Bedingungen verwendbaren Quecksilber(I)-salze umfassen das Acetat, Benzoat, Chlorat, Nitrat, Sulfat u. dgl. von einwertigem Quecksilber.
Im Hinblick auf die Giftigkeit von Silber- und Quecksilber(I)-salzen wird der Überschuß über die
zur Chlorionenfällung erforderliche stöchiometrische
Menge vorzugsweise vor Beginn der Fermentation entfernt. Dies kann, leicht durch Behandlung
mit Schwefelwasserstoff oder anderen Sulfiden erreicht werden, wodurch sich die BiI-dung
von unlöslichem Silbersulfidi oder Quecksilber
(I)-sulfid ergibt. Zu diesen Sulfiden gehören Ammoniumsulfid, Natriumsulfid, Kaliumsulnd
u. dgl. Es sei jedoch erwähnt, daß die Wahrscheinlichkeit, die erwünschten Schwermetall, die in
dem Nährmedium vorliegen können, auszufällen, bei niedrigeren pH-Werten geringer ist. Der pH-Wert
soll deshalb bei der Fällung unterhalb von etwa 7 liegen. Bei Verwendung von Alkalisulfiden ist es
zweckmäßig, die Lösung gut zu puffern oder von Wasserstoffionenkonzentrationen auszugehen, die so
niedrig sind, daß der End/-pH-Wert 7 nicht übersteigt.
Die unlöslichen Salze werden, durch Abfiltrieren oder in anderer Weise gesammelt, und das
darin, enthaltene wertvolle Silber oder Quecksilber kann wieder gewonnen werden.
Ist die Entfernung eines Teils der Phosphat- und
Schwermetallionen erfolgt, dann ist es zweckmäßig, den notwendigen Phosphat- und Schwermetallgehalt
wiederherzustellen, was in irgendeinem Stadium vor der Fermentation durch entsprechende
Zugabe vorgenommen werden kann.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Nährmedium ist sonst das gleiche,, wie es
zur Zeit zur Herstellung von Chlortetracyclin oder Tetracyclin empfohlen wird.
Die zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in Frage kommenden Mikroorganismen
umfassen beliebige Tetracyclin erzeugende Mikroorganismen, die ebenfalls Chlortetracyclin erzeugen
können. Die einzigen bisher beschriebenen Organismen gehören, zum Genus Streptomyces.
Tatsächlich sind alle bekannten Chlortetracyclin und Tetracyclin, erzeugenden. Streptomyces als Strepto^·
myces aureofaciens zu klassifizieren.
Die absolute Entfernung der gesamten Chlorionen aus dem Fermentationsmedium ist unnötig
und sehr wahrscheinlich unmöglich zu erreichen·. Jedoch ist ein Produkt erwünscht, das von Chlortetracyclin
möglichst frei ist, weshalb' zu diesem Zweck der größtmögliche Anteil an Chlorionen entfernt
werden, soll. Grob· umrissen kann die Gegenwart von, ι g/ml Chlorionen in dem vorliegenden
Fermentationsmedium etwa 14 g/ml Chlortetracyclin in der Fermentationsflüssigkeit bilden.
Wenn sich bei dem gewählten; Fermentationsmedium und speziellen Stamm von· Streptomyces
aureofaciens eine Erzeugung von. nur 500 g/ml an Gesamtantibiotikum. ergibt und wenn das Medium
ι Teil/Million. Chlorionen enthält, kann man ail·-
nehmen, daß die Fermentationsflüssigkeit 14 g/ml Chlortetracyclin oder etwa 3% der Gesamtmenge
enthalten wird. Wenn, andererseits das Fermentationsmedium
und der Streptomyces-aureofaciens-Stamm so beschaffen sind-, daß 5000 /tg/ml
Antibiotikum gebildet werden — ein derartiges
Resultat ist bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens durchaus möglich — enthält das End
produkt weniger als 0,3% Chlortetracyclin in der Fermentationsflüssigkeit.
Da für praktische Zwecke gegenüber einem antibiotischen Produkt dieser Art, das etwa 5 oder 6 °/o Chlortetracyclin enthält, keine grundsätzlichen Bedenken bestehen und da das erfindungsgemäße Verfahren besonders dann angewandt wird, wenn
Da für praktische Zwecke gegenüber einem antibiotischen Produkt dieser Art, das etwa 5 oder 6 °/o Chlortetracyclin enthält, keine grundsätzlichen Bedenken bestehen und da das erfindungsgemäße Verfahren besonders dann angewandt wird, wenn
to Tetracyclin in Ausbeuten von 2000 g/ml und höher erzeugt werden soll, ist leicht ersichtlich, daß das
Fermentationsmedium bis zu 20 Teilen/Million Chloorionen enthalten kann, wenn· die Ausbeute bei
der Fermentation 5000 ,ag/ml übersteigt; bei Erzeugung
von Ausbeuten von nur etwa 2000 μg/ml
an Gesamtantibiotikum soll das Medium nicht mehr als etwa 8 Teile/Million Chlorionen enthalten.
Obwohl höhere Ausbeuten liefernde Streptomyces-aureofaciens-Stämme eine weniger gründ-
ao liehe Chlorionenentfernung erlauben, machen die großen Mengen an, Chlorionen in den meisten natürlich
vorkommenden Nährstoffen die Chloridentfernung nach dem erfindungsgemäßen. Verfahren
erforderlich, wenn die überraschenden hierin beschriebenen
Ergebnisse erzielt werden sollen,.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie zu beschränken.
Beispiel 1 30
200 Gewichtsteile Maisquellwasser werden mit 600 Volumteilen Wasser vermischt, mit Magnesiumsilikatfilterhilfe
gerührt und abfiltriert. Der pH-Wert der Lösung, der ursprünglich 4 beträgt,
wird mit 6 η-Schwefelsäure auf 2,3 eingestellt, wofür 60 Teile erforderlich sind. Nach Zugabe von 60
Teilen einer io°/oigen wäßrigen Silbernitratlösung
wird, die Mischung gerührt und die entstandene, das Silberchlorid enthaltende Fällung durch Zentrifugieren
abgetrennt und zur Wiedergewinnung des Silbers aufgehoben. Die überstehende Flüssigkeit
wird mit Schwefelwasserstoff gesättigt und das gebildete Silbersulfid durch Filtrieren abgetrennt.
Der Überschuß an Schwefelwasserstoff wird mit Hilfe von Stickstoff im Vakuum entfernt..Nach der
Entfernung· des Schwefelwasserstoffs wird das pH mit konzentriertem Ammoniakwasser auf 4 eingestellt und das Volumen durch Zugabe von Wasser
auf 1000 Volumen gebracht. Dieses enthalogenierte Maisquellwasser wird als natürlicher
organischer Nährstoff für eine Fermentationsflüssigkeit verwendet.
Es wird ein Fermentationsmedium hergestellt, das die folgenden Bestandteile enthält: 55 g Stärke,
5 g Ammoniumsulfat, 1,2 g Magnesiumsulfat, 60 mg Eisem(II)-sulfat-heptahydrat, 50 mg Mangansulfat-tetrahydrat,
100 mg Zinksulfat-heptahydrat, 6,1 mg Kobalt(II)-nitrat-hexahydrat, 20 ml
Specköl, 9 g chloridfreies Calciumcarbonat, 80 mg Phosphorsäure, 100 g entchlorierte Maisquellwasserlösung,
die wie oben beschrieben hergestellt wurde, destilliertes Wasser zum Auffüllen auf
ι Liter.
Das Fermentationsmedium wird 15 Minuten bei I2O° gekocht, abgekühlt und mit einem hohe Auebeuten
erzeugenden Stamm von Streptomyces aureofaciens S-77 beimpft. Dann wird unter Rühren
und Belüften fermentiert. Nach 120 Stunden hält das fermentierte Medium über 5000 /ig/ml an
Tetracyclin, was durch spektrophotometrische Analyse bestimmt wird. Die chromatographische
Analyse ergibt, daß nicht mehr als etwa S °/o Chlortetracyclin, bezogen auf den Gesamtantibiotikumgehalt,
vorhanden sind.
Bei Wiederholung der Arbeitsweise gemäß Beispiel ι unter Verwendung von nicht behandeltem
Maisquellwasser an Stelle des im Beispiel 1 angegebenen entchlorierten Maisquellwassers, aber
des gleichen Stammes von Streptomyces aureofaciens wird etwa die gleiche Gesamtausbeute an
Antibiotikum je ml Substanz erzielt, doch sind 1300· bis 1600 ,«g/ml davon Chlortetracyclin.
85 Beispiel 3
Bei Verwendung von durch Behandlung von lonenaustauscherharzen entchloriertem Maisquellwasser
bei der Arbeitsweise gemäß Beispiel 1 beträgt die Gesamtausbeute an Antibiotikum weniger
als etwa 2000 /ig/ml. Daraus ergibt sich, daß durch die Behandlung mit Ionenaustauschern wichtige
Metaboliten aus dem Maisquellwasser entfernt wurden.
200 Gewichtsteile Maisquellwasser werden mit 600 Volumteilen Wasser vermischt, mit Magnesiumsilikatfilterhilfe
verrührt und abfiltriert. Das Pu der Lösung wird mit Salpetersäure auf 2,5
eingestellt, dann werden 60 Teile io%iges Quecksilber(I)-nitrat
in 3 /oiger wäßriger Salpetersäurelösung zugesetzt. Die Mischung wird gerührt,
und der entstandene das Quecksilber(I)-chlorid enthaltende Niederschlag wird durch Filtrieren abgetrennt.
Die geklärte Lösung wird mit Schwefelwasserstoff gesättigt und das gebildete Quecksilber^)-sulfid
durch Filtrieren abgetrennt. Der Überschuß wird unter Rühren mit Luft im
Vakuum entfernt. Nach der Entfernung des Schwefelwasserstoffs wird das pH mit konzentriertem
Ammoniak auf einen Wert von: 4 eingestellt und das Volumen durch Zugabe von, Wasser
auf 1000 Volumen gebracht.
Das in dieser Weise entchlorierte Maisquellwasser wird für eine wie im Beispiel 1 .angeführte
Fermentation verwendet. Es wird eine Ausbeute von etwa 5000 /ig/ml Tetracyclin, erhalten. Die
Chlortetracyclinmenge bei diesem Ansatz beträgt ebenso weniger als etwa 5 % des gesamten erzeugten
Antibiotikums.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellungeines praktisch chlorionenfreien Nährmediums zur · Erzeugung von Tetracyclin durch Biosynthese, dadurch ge-kennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung von chloridhaltigen Nährstoffen mit Silber- und/oder Quecksilber(I) -ionen bei einem pg-Wert von weniger als etwa 7 behandelt und aus dieser wäßrigen. Lösung das gebildete Silber- und/oder Quecksilber (I) -chlorid abtrennt. Z. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung nach Entfernung des Niederschlags mit Sulfidionen behandelt und die gebildeten unlöslichen Stoffe aus dieser wäßrigen Lösung abgetrennt werden. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als der zu behandelnde chloridhaltige Nährstoff natürlich vorkommende Stoffe, z. B. Maisquellwasser, verwendet werden.©60^618/45*9.56 (609 833 2.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US959584XA | 1954-04-08 | 1954-04-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE959584C true DE959584C (de) | 1957-03-07 |
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ID=22254369
Family Applications (1)
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DEA22448A Expired DE959584C (de) | 1954-04-08 | 1955-04-08 | Verfahren zur Herstellung eines praktisch chlorionenfreien Naehrmediums zur Erzeugung von Tetracyclin durch Biosynthese |
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Country | Link |
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DE (1) | DE959584C (de) |
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1955
- 1955-04-08 DE DEA22448A patent/DE959584C/de not_active Expired
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