DE651062C - Verfahren zur Herstellung von Carcinomzell bzw. Sarcomzell loesenden Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carcinomzell bzw. Sarcomzell loesenden Stoffen

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DE651062C DEF80325D DEF0080325D DE651062C DE 651062 C DE651062 C DE 651062C DE F80325 D DEF80325 D DE F80325D DE F0080325 D DEF0080325 D DE F0080325D DE 651062 C DE651062 C DE 651062C
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/66Microorganisms or materials therefrom
    • A61K35/74Bacteria

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösenden Stoffen Der Erfindungsgegenstand betrifft ein Verfahren zur Herstellung .therapeutisch wertvoller Produkte, die besonders bei Bekämpfung von Carcinom bzw. Sarcom Anwendung finden sollen.
  • Das Verfahren zur Herstellung von den auf biologischem Wege wirkenden, Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösenden Substanzen besteht darin, daß aus den Stoffwechselprodukten der Darmbakterien gesunder Menschen oder Tiere auf dem Wege über künstliche Nährböden oder auf dem Wege über Organsekrete oder -exkrete oder auf dem Wege über das Serum nach zur . Isolierung von hochmolekularen Fettsäuren geeigneten Methoden, wie Freimachen der Fettsäuren durch Ansäuern und darauffolgende Extraktion, jene Substanzen von saurem Charakter isoliert werden, die mindestens in einem Kubikzentimeter einer i °/oigen Lösung mindestens ioo zugesetzte . Carcinomzellen innerhalb z4. Stunden zur Lösung bringen und vorzugsweise hierauf mit alkalisch wirkenden Stoffen neutralisiert oder schwach alkalisch gemacht «erden.
  • Nachstehend werden einige Ausführungsformen des Verfahrens beschrieben, nach dem in technisch einfacher Weise Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösende Substanzen von hoher Wirkungsweise erhalten werden können.
  • Da die Verfahren zur Gewinnung der Carcinomzell lösenden Stoffe jenen zur Gewinnung der Sarcomzell lösenden Stoffe ganz analog verlaufen, so werden diese hier dementsprechend in einem beschrieben.
  • Es hat sich herausgestellt, daß man stark . Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösende Stoffe erhält, wenn man Kulturen von normalen Darmbakterien, besonders Reinkulturen von Bacterium coli aus jugendlichem Darm, z. B. von Kindern, auf fetthaltigen Nährlösungen, besonders mit Pflanzenölen versetzter Magermilch, aber auch fetter Vollmilch, fetthaltigen Verdauungslösungen, verwendet; hierbei tritt eine organische (Fett) Säure auf; man läßt bei 37° C so lange stehen, bis die gebildete Menge an dieser wirksamen Säure genügend groß ist, vorzugsweise so lange, bis durch die Bakterieneinwirkung die Fettstoffe der Nährlösung praktisch aufgebraucht und umgewandelt sind. Man kann die fettsäureartige wirksame Substanz aus dem Gemisch abscheiden und auch rein darstellen. Dies kann z. B. mit Hilfe von Fett extrahierenden Flüssigkeiten erfolgen, auch unter Verwendung von fraktionierter Fällung bzw. Destillation, vorzugsweise unter vermindertem Druck. Es ist aber nicht immer nötig, die Fettsäuren rein darzustellen; es genügt, wenn die betreffende Fraktion einen genügenden Wirkungsgrad aufweist, z. B. wenn bei der zytolytischen Prüfung o, i % ihrer Lösung, bezogen auf serumhaltiges Untersuchungsmaterial, z. B. Carcinom- bzw. Sarcomserum, zumindest eine 6o- bis 8o°/oige lösende Wirkung auf Carcinomzellen bzw. Sarcomzellen ausüben.
  • Es hat sich gezeigt, daß die Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösende Wirkung des so er-, halteneu, dieorganische (fett-) säureartigeSubstanz hältigen Produktes noch wesentlich erhöht wird, wenn man demselben Organextrakte (z. B. Leber, Pankreas=Thymusextrakt, auch Darmschleimhaut von normalen [gesunden] Tieren) zufügt und diese Mischung einige Stunden bei Bruttemperatur beläßt. Auch aus dem normalen tierischen Serum, besonders Trockenserum (Albumin), lassen sich Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösende Substanzen gewinnen, wenn man dieses in angesäuertem Zustande mit Fettsäure lösenden Mitteln, z. B. schwach salzsaurem Alkohol, behandelt und die organische wirksame saure Substanz hieraus gewinnt, gegebenenfalls Fraktionen mit angereicherter Säuremengü daraus abscheidet. Man kann hierbei so vorgehen, daß das Trockenserum mit salzsaurem Alkohol extrahiert, die Flüssigkeit zur Abstumpfung der zugesetzten Säure mit Ammoniak gesättigt, worauf nach Alkalizusatz (wie Natriumcarbonat) die Flüssigkeit eingedunstet wird. Aus diesem Rückstand können die organischen Säuren abgeschieden werden, oder es kann das Salz derselben (wie Natriumsalz) unmittelbar zur Herstellung des therapeutisch wirkenden Stoffes verwendet werden.
  • Auch aus dem Harn gesunder, besonders jugendlicher Individuen lassen sich Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösende Stoffe gewinnen, wenn man diesen mit Adsorptionsmitteln, z. B. Kaolin, behandelt und aus dem (zweckmäßig zentrifugierten) Adsorptio:nsgemisch die saunen Anteile z. B. durch Behandlung mit Sodalösüng herauszieht. Durch Fällung mit schwachen Säuren und darauffolgende Extraktion mittels Fettlösungsmitteln können die wirksamen Stoffe (die sauren Charakter haben) abgeschieden bzw. konzentriert werden.
  • In allen Fällen, wo hier die Ausdrücke gesund und normal gebraucht werden, soll damit gesagt sein, daß das betreffende Individuum nicht an Carcän-om - bzw. Sarcom erkrankt, eventuell auch nicht hierzu die Disposition. aufweisen soll.
  • i. Beispiel Zu 2 bis 5 Liter Milch, zweckmäßig Magermilch, die mit Pflanzenölen versetzt und vorher praktisch sterilisiert und verdaut worden ist, wird mit einer Eprouvette eine Reinkultur von Bacterium coli, erhalten aus dem Darminhalt eines gesunden, jugendlichen Individuums, zugesetzt und das Gemisch innigst unter Sauerstoftabschluß mehrere Tage bei 37' C belassen. Das Reaktionsgemisch, welches deutlich saure Reaktion zeigen muß, wird hierauf mit organischen Fettlösungsmitln, wie 2uher, Petroläther, oder Gemischen von Lösungsmitteln erschöpfend extrahiert. Die abgeschiedenen, mit organischen Lösungsmitteln verdünnten Extrakte werden zweckmäßig nach Filtration und Trocknung langsam eingeengt, wobei die wirksame saure Substanz als schwerer löslich von etwa noch vorhandenen Fettsäuren, wie Stearin-, Palmitin-, Olsäure usw., ausgefällt oder von den Kalksalzen derselben als leichter lösliches Ca-Salz. getrennt werden kann. Es ist vorteilhaft, die Bakterieneinwirkung auf die Nährlösung so lange fortzusetzen, bis eine Probe aufgearbeitet praktisch nur mehr geringe Mengen jener Fettsäuren enthält, aus denen die Fette der Nährlösung gebildet sind. Die wirksamen sauren Substanzen kann man auch durch Fällen mit salzsauren Alkoholen reinigen; hierbei werden Eiweißprodukte usw. gefällt, wogegen die wirksamen Substanzen in Lösung bleiben. Aus dieser Lösung können letztere durch Eindunsten isoliert werden. z. Beispiel Es wird i kg zerkleinerte frische Kalbsleber mit schwach alkalischer wässeriger Flüssigkeit (z. B. 2 bis 3 Liter) extrahiert, oder es wird als Extraktionsmittel Glycerin verwendet. Die so erhaltenen filtrierten flüssigen Extrakte werden mit der z. B. gemäß Beispiel i erhaltenen wirksamen Säure bzw. einer Lösung oder Suspension derselben vermischt und hierauf noch einige Stunden bei Bruttemperatur gehalten.
  • 3. Beispiel i kg getrocknetes Serum wird mit Alkohol, zweckmäßig salzsaurem Alkohol (etwa 3 1), ausgezogen, die alkoholische, sauer reagierende Lösung mit Ammoniak neutralisiert und die neutrale Flüssigkeit zur Trockene eingeengt. Eventuell überschüssiges N H4 Cl kann nach vorherigem Alkalisieren mit Nag C 0s bei niedriger Temperatur und Druck entfernt werden. Das so erhaltene Natriumsalz der wirksamen Säure kann direkt gelöst und als Injektionsflüssigkeit verwendet werden.
  • q.. Beispiel io Liter Harn werden ohne Konzentrierung nach Herstellung eines Ph von 5 bis 6 mit etwa.25o bis 500 g Kaolin eine Stunde lang geschüttelt und das so erhaltene Zentrifugat schwach alkalisch gemacht (Ph 7 bis 9) und hierauf geschüttelt und aus der nach Abscheidung des Adsorptionsmittels schließlich erhaltenen Flüssigkeit entweder mittels Essigsäurefällung oder durch Extraktion mit Fettsäurelösungsmitteln die wirksame Substanz konzentriert.

Claims (6)

  1. PATRNTANSI'RÜCIIC: i. Verfahren zur Herstellung von Carcinomzell bzw. Sarcomzell lösenden Stoffen, insbesondere zu Injektionszwecken, dadurch gekennzeichnet, daß aus den StGffwechselprodukten der Darmbakterien gesunder Menschen oder Tiere auf dein Wege über künstliche Nährböden oder auf dem Wege über Organsekrete oder -exkrete oder auf dem Wege über das Serum nach zur Isolierung von hochmolekularen Fettsäuren geeigneten Methoden jene Substanzen von saurem Charakter isoliert werden, die mindestens in einem Kubikzentimeter einer i°/oigen Lösung mindestens ioo zugesetzte Carcinomzellen innerhalb 24 Stunden zur Lösung bringen und gegebenenfalls mit` alkalisch wirkenden Stoffen neutralisiert oder schwach alkalisch gemacht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Kulturen von normalen Darmbakterien, vorzugsweise aus jugendlichem Darm, z. B. von Kindern, gewonnene Reinkulturen von Bacterium coli auf fetthaltige Nährlösungen, z. B. mit Pflanzenölen versetzte Magermilch, fetthaltige Verdauungslösungen, verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den nach Anspruch i und 2 gewonnenen, die wirksamen Stoffe enthaltenden Flüssigkeiten Organextrakte (auch Darmschleimhaut) von normalen tierischen Organismen zugesetzt werden, worauf die Mischung einige Stunden bei Bruttemperatur belassen wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Verwendung von Serum, vorzugsweise Trockenserum, dieses in angesäuertem Zustande mit Fettsäure lösenden Mitteln, z. B. schwach salzsaurem Alkohol, behandelt und die organische wirksame Säure bzw. an dieser angereicherte Anteile daraus abscheidet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der mit schwachem Alkohol erhaltene Auszug zur Abstumpfung der zugesetzten Säure mit Ammoniak abgesättigt, die Flüssigkeit gegebenenfalls nach Zusatz von alkalisch wirkenden Stoffen (Natriumcarbonat) eingedunstet wird: worauf die Säuren oder ihre Salze (N atriumsalz) abgeschieden werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Verwendung von Harn diesen mit Adsorptionsmitteln, z. B. Kaolin, behandelt und aus dem Adsorptionsgemisch die die wirksame Substanz enthaltenden Stoffe löst und aus dieser Lösung die wirksamen Stoffe abscheidet.
DEF80325D 1934-12-03 1935-12-01 Verfahren zur Herstellung von Carcinomzell bzw. Sarcomzell loesenden Stoffen Expired DE651062C (de)

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