AT155175B - Verfahren zur Herstellung von Enzymen aus Kernen von Prunus Armeniaca. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Enzymen aus Kernen von Prunus Armeniaca.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Enzymen aus Kernen von Prunus Armeniaea. 



   Es sind bereits Verfahren bekannt, um aus Mandeln, Hefe und Kernen der Rosaeeenpflanzen, wie Prunus, durch Behandlung mit mehr oder weniger verdünnten wässerigen Alkalien Auszüge herzustellen, welche gewisse glykolytisehe emulsinhaltige Enzyme enthalten und durch Zusatz von Alkohol diese letzteren ausfallen lassen. Die alkalischen Ausziehmittel wurden dabei von einem Konzentrationsgrad verwendet, der zwar die Auflösung der glykolytischen Enzyme begünstigte, gleich- zeitig aber die übrigen in dem Ausgangsstoff enthaltenen Enzyme, die sich gemäss vorliegender Erfindung als wertvoll erwiesen haben, falls man als Ausgangsstoff die Prunus Armeniaca (armenische Aprikose) benutzt, zerstörte.   Die Anwendung dieser glykolytisehen Enzyme für therapeutische Zwecke   ist bisher nicht versucht worden. 



   Die Arbeiten des Erfinders haben gezeigt, dass in den Kernen der Prunus Armeniaca zwei scharf getrennte Gruppen von solchen Enzymen enthalten sind, u. zw. neben den eigentlichen Emulsionen, zu denen die Amygdalase, Prunase und Oxynitrilase zu zählen sind und welche allgemein unter dem Namen glykolytische Enzyme zusammengefasst werden, noch eine bisher wenig erforschte Gruppe proteolytischer Enzyme, u. zw. (neben Katalase, Peroxydase, Isomaltase, Lipase) ein spezifisches Enzym, vom Erfinder   Sarcocinase   genannt, dem in hohem Grade die Eigenschaft zukommt, an Krebs erkrankte Gewebezellen, in denen die Glukoproteine ein Betadisaecharidradikal (Isomaltose) enthalten, dadurch zu spalten bzw. zu hydrolysieren, dass die bösartigen hochmolekularen Proteine auf Kosten ihres Molekularwassers durch die Sarcocinase, Ismaltase usw. zerlegt werden.

   Die Sarcoeinase vereinigt sich nach dem Einspritzen in die Venen mit dem Bluteiweiss unter Bildung einer Albumose, die wie die typischen Albumosen von der Zelle absorbiert wird. Mit andern Worten bildet die Sarcoeinase den passenden Emil Fischerschen   Schlüssel   zu dem die Erkrankung darstellenden Schloss des   Betadisaecharidglukosids,   welches so geöffnet und resorbiert werden kann. Die   Sarcoeinase ist übrigens   ebenfalls in den Mandelkernen vorhanden, jedoch in derart geringen Mengen (Spuren), dass eine gewerbliche Gewinnung ausgeschlossen ist.

   Die Erfindung ermöglicht dagegen eine gewerbliche Herstellungsweise der proteolytischen Enzyme zum Zweck, sie als wirksames Antikrebsmittel zu verwenden, und besteht darin, dass ein in üblicher Weise durch Äther entölter und durch Alkohol von Polysaechariden befreiter Enzymauszug der Kerne der Prunus Armeniaca in sehr schwachem wässerigen Ätzalkali gelöst und diese Lösung durch Äthylalkohol zweckmässig in fraktionierter Weise   ausgefällt   wird, und dass der etwa zuletzt ausgefällte Niederschlag bei höchstens   500 C getrocknet   wird. 



   Durch die Anwendung der äusserst schwachen Konzentration des alkalischen Ausziehmittels gelingt es, diejenigen proteolytischen Enzyme im ganzen herauszulösen, die im allgemeinen in Gestalt eines Lipoidkomplexes in den Kernen enthalten sind und sich im Emulsionszustande befinden, welcher Umstand die Ursache ist, dass ein nach den bekannten Verfahren bewirktes Freiwerden dieser proteolytisehen Enzyme durch   autolytische   Vorgänge mit einer Zerstörung derselben verbunden war. 



   Das allgemeine Verfahren zur Darstellung des rohen Enzymkomplexes wird in folgender Weise ausgeübt :
Das fein gemahlene Rohmaterial, nämlich die Kerne ohne oder vorteilhaft mit ihren Fruehtschalen bzw. die Schalen allein, wird mit Äther zwecks Entfernung von Ölen und Fetten ausgezogen und an der Luft getrocknet, worauf eine weitere Zerpulverung und Extraktion mit 8% igem Äthylalkohol bewirkt wird, um einige von den   löslichen   Polysacehariden, Disaechariden und andern natürlichen Substraten zu entfernen. Das Pulver wird alsdann nochmals mit Äther gewaschen und an der Luft getrocknet, worauf das Material in einem Mörser weitervermahlen wird. Nunmehr wird bei gewöhnlicher 

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 Temperatur mit einer sehr schwachen Alkalilösung, z. B.

   Kalilauge   (1   : 5000 bis 1 : 10.000), extrahiert und rasch in einem mit Eis gekühlten Kasten filtriert. Das Filtrat wird so rasch wie möglich mit der Hälfte seines Volumens von Äthylalkohol ausgefällt und die   über schwimmende Flüssigkeit   abgezogen. Ein höherer Gehalt dieser Flüssigkeit an Alkohol als 30-32% ist zu vermeiden, weil sonst noch andere erwünschte Enzyme ausgefällt werden. Zu der Flüssigkeit wird dann die gleich grosse Menge Äthylalkohol hinzugefügt, worauf der   Niedei schlag   auf weissem Filterpapier mit Äther gewaschen und dann auf   weissem Löschpapier   ausgebreitet und bei   500 C getrocknet   wird. Das Pulver wird alsdann in einem sterilen Wedgewood-Mörser fein zermahlen und in luftdicht abgeschlossene Behälter getan. 



   Die Reinigung dieses rohen Enzymkomplexes und Trennung der einzelnen Fraktionen wird in folgender Weise bewerkstelligt. 



   Es werden 40 g des rohen Enzymkomplexes in 400   cm3 einer 1   : 5000-Lösung von Kalium-oder Natriumhydroxyd gelöst, der man zweckmässig primäres Kaliumphosphat (K   H2   P 04) und sekundäres Natriumphosphat   (Na2   H P 04) hinzufügt. Die Lösung wird mit 160   cm"3   Chloroform   durchgeschüttelt,   worauf 560 em3 95% iger Äthylalkohol hinzugesetzt werden und wiederum stark durchgeführt wird ; zum Schluss werden 300   cm"Äther   hinzugegossen und wiederum energisch   durchgeschüttelt Die   Flüssigkeit wird dann absetzen gelassen, worauf das Chloroform mit dem gereinigten Enzym sich am Boden absetzt.

   Die   überschwimmende   Flüssigkeit wird dann abdekantiert und das den Enzymniederschlag enthaltende Chloroform in eine Verdampfschale verbracht, aus welcher es durch Pressluft abgetrieben wird. Der Rückstand wird nunmehr mit zehnfacher Menge von Äthylalkohol behandelt, ausgewaschen und dann durch weisses steriles Filtrierpapier   durehgefilteit,   worauf der Niederschlag wieder mit Alkohol gewaschen wird. Das Filterpapier wird dann auf weisses Löschpapier aufgelegt und gemeinsam bei   50  C getrocknet. Nach   vollständiger Trocknung wird in einem sterilen Wedgewood-Mörser gepulvert und in luftdichte   Fläschchen   gebrauchsfertig eingeschlossen. 



   Die Verwendung des Mittels erfolgt in der Weise, dass man die Standardlösung herstellt, indem man   O'Ol   Enzym in 1   cm"sterilisiertem   doppelt destilliertem Wasser auflöst. Das Enzym kann auch als Albumose zur Anwendung gebracht werden, indem man es mit Blutserum oder andern Albuminen kombiniert. Der gereinigte Enzymkomplex mittels der Chloroformextraktion scheint aber vorzuziehen zu sein. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Enzymen aus Kernen von Prunus Armeniaca, dadurch gekennzeichnet, dass ein in üblicher Weise durch Äther entölter und durch Alkohol von Polysaechariden befreiter Enzymauszug der Kerne in sehr schwachem wässerigen Ätzkali gelöst und diese Lösung durch Äthylalkohol zweckmässig in fraktionierter Weise ausgefällt wird und dass der etwa zuletzt ausgefällte Niederschlag bei höchstens   500 C getrocknet   wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederschlag vor dem Trocknen stufenweise mit einem Gemenge von Chloroform, Äthylalkohol und Äther ausgeschüttelt wird, wonach die Chloroformsehieht allein verdampft und der Rückstand nach. dem Auswaschen mit Äthylalkohol getrocknet wird.
AT155175D 1933-04-06 1933-04-06 Verfahren zur Herstellung von Enzymen aus Kernen von Prunus Armeniaca. AT155175B (de)

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