DE536211C - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Gaerprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen GaerproduktenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Gärprodukten Bekanntlich entstehen durch Einwirkung von Mikroorganismen, wie Hefen, Schimmelpilzen, Bakterien, auf zuckerhaltige, vegetabilische Stoffe Gärprodukte, wie Alkohole, Säuren usw.
- Es wurde nun gefunden, daß diese Gärung in anderer Richtung verläuft, wenn man sie in Gegenwart von Lipoidfetten vornimmt. Man erhält bei dieser Versuchsanordnung Stoffe, welche Assimilierprodukte darstellen, die in ihrer Zusämmensetzung noch nicht geklärt sind und offenbar fermentativen Charakter haben. Diese Gärprodukte besitzen eine außerordentlich günstige Wirkung auf die verschiedenen Formen von allergischen Krankheiten, wie Asthma, Migräne, Ekzeme und Heuschnupfen, und sollen daher in der Therapie Verwendung finden.
- Als Grundgärstoff können die verschiedensten gärfähigen vegetabilischen Stoffe Verwendung finden, z. B. Zwiebeln, Rettich, Holunderbeeren oder -bluten, Leinsamen u. a. Dabei haben sich Zusätze von Zucker von vorteilhaftem Einfluß erwiesen.
- Als Lipoidfette kommen in Frage z. B. Cholesterine und Lecithine. Daneben können aber auch Stoffe, welche solche Lipoidfette eingelagert enthalten, Verwendung finden, z. B. rote Blutkörperchen, Lipoidfette und Lipoidträger können einzeln oder zusammen verwendet werden. Man führt die Gärung zweckmäßig so aus, daß man die Gärung der vegetabilischen Stoffe zunächst für sich einleitet nach einiger Zeit die Lipoidfette hinzugibt und dann das Ganze bis zur Klärung weitergären läßt.
- Man kann auch den Lipoidmost benutzen, und zwar am besten nach erneutem Zusatz von Zucker und Hefe. Dieser Most ist aber nur für die perorale Applikation geeignet, während der ausgegorene Stoff auch eingespritzt werden kann.
- In der Patentschrift 388 845 ist ein Verfahren zur Herstellung von Mutterkornpräparaten beschrieben, wobei die Droge in wässeriger Aufschlämmung der Gärung überlassen wird. Die in dem Mutterkorn neben anderen Stoffen enthaltenen Lipoide sind hierbei ohne Einfluß auf den Verlauf der Gärung, die nur dazu dient, die Drogenaufschlämmung zu klären und durch Auflösung der Zellbestandteile das von der Gärung unbeeinflußte, wirksame Prinzip freizulegen. Auf die eigentlichen Produkte des Gärprozesses kommt es hierbei nicht an, ebenso wie die Anwesenheit der geringen Mengen Lipoidstoffe bei der Gärung an der Wirkung der Mutterkornalkaloide nichts ändert. brach dem vorliegenden Verfahren werden dagegen die wirklichen Produkte einer Gärung gewonnen, die durch den Zusatz von Lipoiden unter Veränderung der Lipoide selbst in neue Bahnen gelenkt wird. Die Endprodukte besitzen Wirkungen, die weder den Ausgangsstoffen innewohnen noch durch eine einfache Gärung ohne Lipoidzusatz erhalten werden können.
- Folgende Beispiele sollen die Ausführung des Verfahrens erläutern.
- Beispiele i. 2i/, kg Zwiebeln und i kg Rohrzucker werden mit destilliertem Wasser auf io 1 aufgefüllt und mit Portweinhefe geimpft. Man läßt das Ganze drei Tage lang gären, gießt durch ein Haarsieb und setzt so viel einer zelldispersen Lösung von Cholesterin i : Zoo und Lecithin i : Zoo hinzu, daß die Konzentration von jedem Lipoidfett in der Gesamtflüssigkeit i : 2ooo beträgt. Man läßt das Ganze bis zur ' Klärung gären.
- 2. Man läßt i/, kg Leinsamen im Brutschrank ankeimen. Der so behandelte Samen wird mit Cholesterin und Lecithin, wie in Beispiel i beschrieben, verarbeitet und das Ganze vergoren.
- Mit dem gleichen Erfolg lassen sich Kamillen, Lindenblüten, Bärentraubenblätter u. a. ver= wenden.
- 3. 3,5 kg weißer Rettich werden mit 41 destilliertem Wasser übergossen, mit 3oo g Zucker in 5oo g Wasser versetzt und das Ganze mit Kitzinger Hefe geimpft. Nach einem Tage tritt leichte Gärung ein. Es werden noch goo g Rohrzucker zugegeben; dann wird auf io1 aufgefüllt. Nach vier Tagen werden 2g Lecithin, welche in zelldisperser Lösung i : 5o gelöst sind, hinzugegeben; das Ganze läßt man gären. Nach zwölf Tagen gießt man durch ein Haarsieb. Wenn die Gärung nachläßt, kann sie durch Zusatz von Alkali zu der Flüssigkeit, bis die H-Ionenkonzentration 7,4 bis 7,8 erreicht ist, wieder in Gang gesetzt werden. Schließlich entsteht eine etwas gelatinöse Lösung, welche für Injektionszwecke verdünnt werden kann.
- 4. 5oo ccm grob abgepreßter Zwiebelsaft werden mit 500 ccm destilliertem Wasser verdünnt und 2o°/, Zucker zugegeben. Die verwendete Lipoidlösung besteht aus o,5 g Cholesterin, 0,5 g Lecithin vom Rind, welche in io ccm Alkohol gelöst werden. Diese. Lösung wird in ioo ccm Gallesilikatlösung gegeben und das Ganze der Grundgärstofflösung zugefügt. Schließlich wird noch ein Zusatz von gewaschenen roten Blutkörperchen (io°/o) gemacht und das Ganze mit gewöhnlicher Bierhefe vergoren. Nach erfolgter Klärung füllt man die Ampullen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Produkten aus zuckerhaltigen vegetabilischen Stoffen und Lipoidfetten oder lipoidhaltigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die zuckerhaltigen vegetabilischen Stoffe in Gegenwart von zugesetzten Lipoidfetten oder lipoidhaltigen Stoffen oder von Mischungen dieser beiden Körperklassen vergärt, nötigenfalls unter Zusatz von Zucker.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI35598D DE536211C (de) | 1928-09-27 | 1928-09-27 | Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Gaerprodukten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI35598D DE536211C (de) | 1928-09-27 | 1928-09-27 | Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Gaerprodukten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE536211C true DE536211C (de) | 1931-10-21 |
Family
ID=7189032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI35598D Expired DE536211C (de) | 1928-09-27 | 1928-09-27 | Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Gaerprodukten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE536211C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE961022C (de) * | 1952-11-05 | 1957-03-28 | Dr Fritz Schneider | Verfahren zur Herstellung geschmacklich verbesserter und pharmakologisch wirksamer Pflanzenextrakte auf gaerungschemischem Wege |
-
1928
- 1928-09-27 DE DEI35598D patent/DE536211C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE961022C (de) * | 1952-11-05 | 1957-03-28 | Dr Fritz Schneider | Verfahren zur Herstellung geschmacklich verbesserter und pharmakologisch wirksamer Pflanzenextrakte auf gaerungschemischem Wege |
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