DE580284C - Verfahren zur Darstellung von ein Hormon oder ein Gemisch von Hormonen enthaltenden Fluessigkeiten aus Nebenschilddruesen - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von ein Hormon oder ein Gemisch von Hormonen enthaltenden Fluessigkeiten aus NebenschilddruesenInfo
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Description
:; Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um
Π aus Nebenschilddrüsen (g1^xidula_paratliyteo^.
' ' idea)_ Flüssigkeiten herzustellen, die Hormone
enthalten, welche neben anderen Eigenschäften die Fähigkeit besitzen, das Wachstum
von Geweben zu verzögern oder zu verhindern.
Es wurde bereits vorgeschlagen, aus Nebenschilddrüsen einen Extrakt darzustellen,
der ein Hormon enthält, das injiziert die Wirkung hat, den Calciumgehalt des Blutes
über den normalen Gehalt zu erhöhen oder, in anderen Worten, die sogenannte Hypercalcaemie
zu erzeugen. Das Verfahren zur Darstellung dieses Extrakts ist im Journal of
Biological Chemistry, 1925, Band 66, S. 135,
beschrieben.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, aus Nebenschilddrüsen Flüssigkeiten zu erhalten,
die Hormone enthalten, die das Wachstum von Geweben verzögern oder verhindern, aber injiziert keine Hypercalcaemie
erzeugen.
Gemäß der Erfindung umfaßt das Verfahren zur Darstellung von Flüssigkeiten, die
ein Hormon oder ein Gemisch von Hormonen enthalten, aus der Schilddrüse die folgenden
Stufen: Ein säureenthaltender Extrakt der Nebenschilddrüse wird bis zu einem PH-Wert von etwa 4,6 bis 5,0 neutralisiert;
die unlöslichen ausgefallenen Stoffe werden abfiltriert; das Filtrat wird einer weiteren
Behandlung unterworfen, um das in ihm enthaltene Hormon oder das Gemisch der Hormone
zu konzentrieren und zu reinigen.
Eine Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung umfaßt die folgenden Stufen: Die
Nebenschilddrüsen werden mit einer säurehaltigen Flüssigkeit extrahiert; der flüssige
Extrakt wird von den unlöslichen Stoffen abgetrennt; die Säure in dem flüssigen Extrakt
wird neutralisiert, und zwar vorzugsweise bis auf einen pn-Wert von 4,6 bis 5,0. Das Gemisch
bleibt in der Kälte stehen, bis keine weiteren unlöslichen Stoffe mehr ausfallen;
die während des Stehens abgeschiedenen unlöslichen Stoffe werden abfiltriert, das Filtrat
wird unter vermindertem Druck konzentriert. Der pH-Wert wird, falls notwendig) wieder auf 4,6 bis 5,0 eingestellt. Die Flüssigkeit
bleibt stehen, bis keine' weiteren unlöslichen Stoffe sich abscheiden, die Flüssigkeit
wird abgetrennt.
Die erhaltene Flüssigkeit enthält das gewünschte Hormon oder ein Gemisch der Hörmone
und kann in dieser Form oder nach Aufarbeitung angewandt, z. B. injiziert, werden.
Der Rückstand der Drüsen kann gegebenenfalls nochmals mit der säurehaltigen Flüssigkeit
extrahiert werden. Der flüssige Extrakt kann entweder der zu neutralisierenden
Hauptmenge zugefügt werden, oder er kann für sich neutralisiert werden, worauf das Filtrat zu der Hauptmenge des zu konzentrierenden
Filtrats zugefügt wird. Gegebenenfalls kann die Extraktion mit der säurehaltigen
Flüssigkeit mehrmals wiederholt werden.
Um die zufriedenstellendsten Ergebnisse zu erhalten, ist die Neutralisation der Säure
in dem Extrakt so auszuführen, daß der Extrakt einen pH-Wert von 4,8 besitzt; dies
scheint der beste Wert zu sein, bei dem unerwünschte unlösliche Stoffe ausfallen.
Die Nebenschilddrüsen werden vorzugsweise in zerkleinerter Form angewandt, wie
man sie z. B. durch Zerschneiden der gefrorenen Drüsen erhält.
Die säureenthaltende Flüssigkeit kann aus Wasser bestehen, einem Alkohol, wie z. B.
Äthylalkohol, oder einem Keton, wie z. B. Aceton, und einer Säure, wie etwa Schwefelsäure.
Es hat sich gezeigt, daß eine Extraktion mit einem Gemisch von 90 Volumprozent 3O°/0igen Alkohols und 10 Volumprozent
Schwefelsäure eine hochaktive Flüssigkeit liefert.
Die säurehaltige Flüssigkeit kann auch aus einer verdünnten wäßrigen- Säure bestehen,
wie verdünnter Schwefelsäure oder verdünnter Salzsäure. Der säurehaltige flüssige
Extrakt kann unter Anwendung von Wärme dargestellt werden; Fett, das sich beim Abkühlen
aus dem Extrakt ausscheidet, wird vor der Neutralisation entfernt.
Die Extraktion in der Wärme darf nicht so heftig durchgeführt werden, daß alle Proteine
zu Aminosäuren hydrolysiert werden. Sie soll so geleitet werden, daß nur eine sehr
kleine Menge von Aminosäuren im Endprodukt vorhanden ist.
♦5 Gegebenenfalls kann das ausgeschiedene Fett wieder mit der säurehaltigen Flüssigkeit
extrahiert und abgekühlt und der Extrakt zu der Hauptmenge des Extrakts zugefügt werden.
Oder das Fett kann mit einem Lösungsmittel aufgelöst und diese Lösung mit einer säurehaltigen Flüssigkeit extrahiert werden;
die Fettlösung wird abgetrennt und die säurehaltige Flüssigkeit zu der Hauptmenge des
Extrakts wie oben zugefügt. Die Drüsen können auch mit einem Fettlösungsmittel, wie Aceton, Benzol oder Toluol,
vor der Extraktion mit der säurehaltigen Flüssigkeit extrahiert werden. Gegebenenfalls
kann die Extraktion mit der säurehaltigen Flüssigkeit mit einer Behandlung mit einem Fettlösungsmittel kombiniert werden;
zu diesem Zweck werden die Drüsen mit einem Gemisch der säurehaltigen Flüssigkeit
und dem Fetüösunjgsmittel, wie Aceton, Benzol oder Toluol, geschüttelt, das dann
von der säurehaltigen Flüssigkeit abgetrennt wird.
Die unlöslichen Stoffe, die sich beim ersten Stehen ausscheiden, können in verdünnter
Alkalilösung von einem ρπ-Wert von 8,0 bis 9,0 wieder aufgelöst werden; der pH-Wert
wird dann mit verdünnter Säure auf 4,6 bis 5,0 gebracht, und nach einigem Stehen können
die unlöslichen Stoffe wieder abgetrennt und die Flüssigkeit zu ' der zu konzentrierenden
Hauptmenge hinzugefügt werden.
Der nach der Extraktion mit der säurehaltigen Flüssigkeit verbleibende Rückstand der
Nebenschilddrüsen kann mit verdünntem Alkali behandelt werden; die hieraus erhaltene
alkalische Lösung kann entweder zu einem pH-Wert von 4,6 bis 5,0 neutralisiert
oder zur Neutralisierung der in einem vorher erhaltenen Extrakt befindlichen Säure verwendet
werden. Wenn der pH-Wert auf 4,6 bis 5,0 eingestellt ist, werden die sich ausscheidenden
unlöslichen Stoffe beispielsweise durch Filtration entfernt und die Flüssigkeit der zu konzentrierenden Hauptmenge zugefügt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Ausführung des Darstellungsverfahrens der Erfindung.
i. 450 g gefrorene Nebenschilddrüsen werden zerkleinert. 300 ecm Schwefelsäure werden
mit 1800 ecm Wasser vermischt und abgekühlt. 900 ecm technischer Alkohol werden
hinzugefügt und das Gemisch zu den Drüsen zugegeben. 700 ecm Benzol werden sodann
zugegeben und das Ganze 48 Stunden lang geschüttelt. Das Drüsenmaterial wird abgeseiht
und das Benzol abgetrennt. Die saure, alkoholische Flüssigkeit wird unter Kühlung
durch schrittweisen Zusatz von starker Natronlaugelösung neutralisiert, bis der pn-Wert
4,8 beträgt. Sodann wird technischer Alkohol zugefügt, bis die Alkoholkonzentration 75 °/o
beträgt, um das Natriumsulfat auszufällen.
Nachdem die Flüssigkeit in der Kälte gestanden hat, wird das Natriumsulfat und die
anderen unlöslichen Stoffe, die ausgefallen sind, abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem
Druck bis zu einem Volumen konzentriert, bei dem 1 ecm 2 g Nebenschilddrüse
äquivalent sind. Die Flüssigkeit wird dann abgekühlt und der pn-Wert, falls nötig, auf
4,8 eingestellt. Nach Zusatz von 0,3 °/0 Kresol
als Konservierungsmittel läßt man die Flüssigkeit stehen, bis keine unlöslichen Stoffe mehr ausfallen. Schließlich wird die
Flüssigkeit durch ein bakterienfestes Filter filtriert und ist dann fertig zur Injektion.
k Q (W
r fj ν ·..·
9085
2. ioo g fein zerkleinerte Nebenschilddrüsen werden 48 Stunden lang unter dauerndem
Schütteln mit 1 1 einer Flüssigkeit· mazediert, die 85 Volumprozent Alkohol und
5 Volumprozent konzentrierte Schwefelsäure enthält. Am Ende dieser Periode neutralisiert
man die Flüssigkeit mit mindestens 40°/„iger Natronlauge, bis die Flüssigkeit
schwach sauer gegen Lackmus ist. Man kühlt dann ab und läßt über Nacht an einem kühlen
Ort stehen. Sodann wird filtriert, der Alkohol abdestilliert und auf etwa 50 ecm konzentriert.
Dann wird abgekühlt, der pn-Wert auf etwa 4,8 eingestellt, 0,3 °/0 Kresol zugefügt
iS und über Nacht an einem kühlen Ort stehengelassen.
Schließlich wird filtriert. Das FiI-. trat enthält dann das gewünschte Hormon.
3. 100 g fein zerkleinerte Nebenschilddrüsen werden auf einem siedenden Wasserbade mit
100 ecm verdünnter Schwefelsäure, die 5 °/o
konzentrierte Schwefelsäure enthält, 45 Minuten Jang erhitzt. Dann wird abgekühlt, das
Fett abgeschieden und die Reaktion der Lösung durch Zusatz von Natronlaugelösung
auf ein pH = 9 eingestellt. Es wird durch ein Tuch gesiebt, der Rückstand gepreßt und die
trübe Flüssigkeit zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wird abgetrennt und die
Reaktion der Lösung durch Zusatz verdünnter Schwefelsäure auf ein pn = 4,8 eingestellt.
Man läßt einige Stunden lang in der Kälte stehen und zentrifugiert (Lösung A). Der Niederschlag wird in 15 ecm verdünntem
Alkali bei einem pH = 9 wieder aufgelöst, die Reaktion der Lösung wieder auf ein ph = 4,8
eingestellt, einige Stunden in der Kälte stehengelassen, zentrifugiert und die Lösung zu der
Lösung A hinzugefügt. Dann wird so viel technischer Alkohol zugefügt, daß Natriumsulfat
ausfällt; darauf läßt man die Mischung über Nacht stehen. Das Natriumsulfat und
andere unlösliche Stoffe werden abfiltriert; dann wird unter vermindertem Druck auf
50 ecm konzentriert. Der ρπ-Wert wird nötigenfalls auf 4,8 eingestellt. Dann werden
0,3 °/0 Kresol zugesetzt und an einem kühlen Ort über Nacht stehengelassen. Schließlich
wird nitriert. Das Filtrat enthält das gewünschte Hormon.
4. 100 g fein zerkleinerte Nebenschilddrüsen werden mit etwa 1 1 Aceton 48 Stunden
lang mazeriert. Es wird filtriert und wieder mit 5°° ccm Aceton 24 Stunden lang mazeriert;
der Rückstand wird in einem Luftstrom, schließlich in einem Vakuumexsiccator über Calciumchlorid getrocknet. Er wird
zu einem mäßig feinen Pulver zerrieben und dieses auf einem siedenden Wasserbade
45 Minuten lang mit 100 ecm verdünnter
Schwefelsäure erhitzt, die 5 °/0 der konzentrierten Säure enthält. Es wird abgeseiht;
die Reaktion der Lösung durch Zusatz von Natriumhydroxydlösufig" auf ein pn = 8 gebracht
und filtriert (Lösung B).
Der Rückstand wird mit ioo ecm verdünntem
Alkali bei einem pn von etwa 9 eine halbe Stunde lang mazeriert und abgeseiht
(Lösung C). Die Lösungen B und C werden vereinigt, die Reaktion des Gemisches wird
durch Zusatz von verdünnter Schwefelsäure auf ein pH = 4,8 eingestellt und, nachdem
man einige Stunden hat stehenlassen, wird zentrifugiert. Die Lösung wird abgetrennt
und der Rückstand in 15 ecm verdünntem Alkali bei einem pH = 9 wieder aufgelöst;
die Reaktion der Lösung wird wieder auf ein Ph — 4,8 eingestellt. Man läßt einige Stunden
stehen, zentrifugiert und vereinigt die Lösung mit der ersten Lösung. Dann wird genügend technischer Alkohol zugesetzt, um
das Natriumsulfat auszufällen; das Gemisch läßt man über Nacht stehen. Das Natriumsulfat
und die unlöslichen Stoffe werden abfiltriert, die Flüssigkeit unter vermindertem
Drude auf 50 ecm konzentriert. Der pH-Wert
wird nötigenfalls auf 4,8 gebracht, man fügt 0,3 °/0 Kresol hinzu und läßt über Nacht an
einem kühlen Ort stehen. · Schließlich wird filtriert. Das Filtrat enthält das gewünschte
Hormon. .
Claims (6)
1. Verfahren zur Darstellung von ein Hormon oder ein Gemisch von Hormonen
enthaltenden Flüssigkeiten aus Neben-Schilddrüsen» nach welchem ein säurehaltiger
Extrakt der Nebenschilddrüsen bis auf ein pn von etwa 4,6 bis 5,0 neutralisiert
wird, die unlöslichen ausgefallenen Stoffe abfiltriert werden und das Filtrat einer weiteren Behandlung unterworfen
wird, um das in ihm enthaltene Hormon oder das Gemisch der Hormone zu konzentrieren
und zu reinigen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drüsen einer Extraktion
mit einer säurehaltigen Flüssigkeit unterworfen werden, der flüssige Extrakt von den unlöslichen Stoffen abgetrennt
wird, die Säure in dem flüssigen Extrakt, zweckmäßig auf ein pn von 4,6
bis 5,0, neutralisiert wird, das Gemisch in der Kälte stehenbleibt, bis keine weiteren
unlöslichen Stoffe mehr ausfallen, die während des Stehens ausgefallenen unlösliehen
Stoffe abfiltriert werden, das Filtrat konzentriert wird, der ρπ-Wert auf
etwa 4,6 bis 5,0, vorzugsweise 4,8, eingestellt wird, das Gemisch stehenbleibt, bis
sich keine weiteren unlöslichen Stoffe mehr abscheiden und schließlich die Flüssigkeit
abgetrennt wird.
3· Verfahren nach Ansprüchen ι und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drüsen vor der Behandlung mit der säurehaltigen
Flüssigkeit mit einem Fettlösungsmittel extrahiert werden und gegebenenfalls die Fettlösung· mit der säurehaltigen
Flüssigkeit extrahiert und dieser Extrakt bei dem Herstellungsverfahren verwertet
wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion mit der säurehaltigen Flüssigkeit mit
einer Behandlung mit einem Fettlösungsmittel kombiniert wird und zu diesem
Zwecke die Drüsen mit einem Gemisch der säurehaltigen Flüssigkeit und dem Fettlösungsmittel geschüttelt werden, worauf
das unlösliche Material abgeseiht und das Fettlösungsmittel von der säurehaltigen
Flüssigkeit abgetrennt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion der
■ Flüssigkeit mit -verdünnter Alkalilauge
auf einen pn-Wert 8 bis 9 eingestellt wird, die unlöslichen Stoffe abgetrennt werden,
die Reaktion der Flüssigkeit mit verdünnter Säure auf einen pH-Wert von 4,6 bis S,o, vorzugsweise 4,8, eingestellt wird
und das Gemisch in der Kälte stehenbleibt, bis keine weiteren unlöslichen Stoffe ausfallen, worauf die Flüssigkeit
abgetrennt wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der- Rückstand
der Nebenschilddrüsen nach der Extraktion mit der säurehaltigen Flüssigkeit mit verdünntem Alkali behandelt,
dann abfiltriert wird, das alkalische FiI-trat dann mit verdünnter Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 4,6 bis 5,0 gebracht und stehengelassen wird, worauf
die unlöslichen Stoffe abgetrennt und die Flüssigkeit zu der zu konzentrierenden
Hauptmenge zugefügt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB580284X | 1930-11-10 |
Publications (1)
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ID=10480615
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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