DE576446C - Verfahren zur Gewinnung eines Inaktivators eines Blutkreislaufhormons - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines Inaktivators eines BlutkreislaufhormonsInfo
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- A61K38/16—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
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- A61K38/57—Protease inhibitors from animals; from humans
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Description
- Verfahren zur Gewinnung eines Inaktivafors eines Blutkreislaufhormons Es wurde gefunden, daß ein Inaktivator eines Blutkreislaufhormons in großen Mengen vornehmlich aus den Lymph- und Ohrspeicheldrüsen, aus der Leber, der Milz und dem Rückenmark der Rinder, zum Teil aus den entsprechenden Organen von Ziegen 'und -Schafen als ein in Wasser löslicher, in den üblichen organischen Lösemitteln unlöslicher Stoff in guter Ausbeute und Reinheit gewonnen werden kann. Zur Darstellung kann man sich der Arbeitsweisen bedienen, die für die Abscheidung von in Wasser löslichen, in den üblichen organischen Lösemitteln unlöslichen physiologisch wirksamen Stoffen bekanntgeworden sind. Dabei verfährt man zweckmäßig z. B. in der Weise, daß man die zerkleinerten und mit Aceton und Äther getrockneten Organe zunächst mit Wasser, am besten unter Zusatz von etwas Essigsäure, extrahiert. Die Extrakte versetzt man mit der sechsfachen Menge Alkohol, wodurch mindestens 70 Prozent, oft die ganze Menge des Inaktivators ausgefällt wird. Der Niederschlag wird abzentrifugiert, gewaschen und gegebenenfalls getrocknet. Nötigenfalls kann man durch Wiederholung dieses Vorganges eine weitere Reinigung erzielen. Durch Extraktion des Niederschlages mit Wasser oder verdünnter Essigsäure erhält man wiederum eine wäßrige Lösung des Inaktivators.
- So hergestellte Lösungen enthalten weniger als 1/zo der Trockensubstanz der Drüsen. Sie geben noch die Mehrzahl der Eiweißreaktionen. Der Inaktivator selbst wird durch Carboxypolypeptidase zerstört, er gehört also in die Klasse der Polypeptide mit freier Carboxylgruppe. Die gereinigten Lösungen sind für therapeutische Zwecke wertvoll, z. B. als Gegenmittel bei einer Überproduktion des Blutkreislaufhormons.
- Beispiel i Zoo g frische Rinderlymphdrüsen werden zwecks Befreiung vom Feuchtigkeitsgehalt mit 11 Aceton :2 Stunden digeriert und dann auf einer Nutsche abgesaugt. Man wiederholt die Behandlung noch einmal mit - derselben Menge Aceton, dann zweimal mit derselben Menge Äther. Man erhält als Rückstand ungefähr 4o g Trockenpulver.
- Dieses Trockenpulver extrahiert man mit 1,2 1 Wasser, zweckmäßig unter Zusatz von so viel Essigsäure, daß man eine etwa n/50 Essigsäure erhält, filtriert und versetzt das Filtrat mit etwa 7,2 1 go volumprozentigern Alkohol. Die kolloide Ausscheidung wird in einigen Minuten flockig und kann mit der Zentrifuge abgetrennt werden. Nach dem Auswaschen mit Alkohol und Äther erhält man ein weißes Pulver, das sich zum größten Teil in Wasser oder verdünnter Essigsäure auflöst. 6 bis 50 y der Trockensubstanz dieses Extraktes sind imstande, die Wirkung einer Einheit des Kallikreins auf den Blutkreislauf aufzuheben. An Stelle von Äthylalkohol lassen sich z. B. auch Methylalkohol oder Aceton oder wasserlösliche Gemische aus organischen Flüssigkeiten in gleicher Weise für die Ausfällung des Inaktivators verwenden.
- Die durch Fällung mit Alkoholen oder Aceton erhältlichen Niederschläge werden reiner und vollständig in Wasser löslich, wenn man die wäßrigen Extrakte aus den getrockneten Organen vor der Fällung einer 24stündigen Dialyse durch Pergament gegen fließendes Wasser unterwirft.
- Ein reineres Präparat kann man auch in der Weise erhalten, daß man zum Extrakt zunächst nur eine zur Ausfällung des Inaktivators unzureichende Menge, z. B. die doppelte Menge des Fällungsmittels, hinzufügt. Dadurch wird ein erheblicher Anteil der unwirksamen Ballaststoffe mit nur geringen Mengen des Inaktivators ausgefällt. Nach Entfernen der so zunächst erhaltenen Fällung wird dann die Hauptmenge des Inaktivators aus dem Filtrat durch Zusatz weiterer Mengen des Fällungsmittels abgeschieden.
- Eine Reinigung des wäßrigen Extraktes läßt sich auch in der Weise durchführen, daß man die in den wäßrigen bzw. essigsauren Drüsenextrakten enthaltenen Eiweißstoffe durch kurzes Aufkochen koaguliert und aus der verbleibenden Lösung den Inaktivator, wie oben oder in den folgenden Beispielen beschrieben ist, abtrennt. Beispiel 2 Einen wie in Beispiel x gewonnenen wäßrigen Extrakt aus getrockneten Ohrspeicheldrüsen von Rindern versetzt man mit dem fünften Teil seins Volumens an 4prozentiger Uranylacetatlösung. Die Fällung wird abzentrifugiert und 3 Stunden mit ioprozentiger Diammonphosphatlösung behandelt, wodurch der ausgefällte Inaktivator in Lösung geht. Nach dem Entfernen der Salze, z. B, durch Dialyse, gewinnt man durch Ausfällen mit Alkohol ein Produkt, von dem 2o 'y imstande sind, die Wirkung einer Einheit des Kallikreins auf den Blutkreislauf aufzuheben.
- Beispiel 3 Ein aus getrockneter Rindermilz wie in Beispiel i gewonnener wäßriger Extrakt wird mit so viel kolloidalem Aluminiumhydroxyd versetzt, daß ungefähr go Prozent des Inaktivators adsorbiert werden. Man zentrifugiert ab und reinigt den Niederschlag wie in Beispiel 2 mit Hilfe von ioprozentiger Diammonphösphatlösung.
- Verwendet man an Stelle der in den obigen Beispielen angewandten.-Äüsgangsmaterialien, z. B. Lebern oder Rückenmark°"von Rindern, Lymph- oder Ohrspeicheldrüsen von Schafen oder Ziegen, erzielt man ähnliche Ergebnisse.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung eines Inaktivators eines Blutkreislaufhormons, dadurch gekennzeichnet, daß man den Inaktivator aus Lymph- oder Ohrspeicheldrüsen von Rindern, Schafen oder Ziegen oder aus anderen Organen bzw. Körperflüssigkeiten, die diesen Stoff enthalten, mit Hilfe der für die Gewinnung wasserlöslicher, in organischen Lösemitteln unlöslicher Organstoffe an sich bekannten Methoden abscheidet.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Inaktivator aus den aus Lymph-oder Ohrspeicheldrüsen von Rindern, gegebenenfalls nach vorheriger Trocknung dieser Organe gewonnenen wäßrigen Extrakten mit mit Wasser mischbaren organischen Lösemitteln ausfällt, den Niederschlag abscheidet und gegebenenfalls trocknet.
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Inaktivator aus seinen wäßrigen Extrakten an Adsorbentien adsorbiert oder durch Schwermetallsalze ausfällt und aus den erhaltenen Niederschlägen in an sich üblicher Weise herauslöst.
- 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem den Inaktivator enthaltenden wäßrigen Auszug vor der Ausfällung oder Adsorption des Inaktivators unwirksame Ballaststoffe z. B. durch fraktionierte Fällung oder durch Hitzekoagulation abscheidet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE576446T | 1930-07-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE576446C true DE576446C (de) | 1933-05-11 |
Family
ID=6569970
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930576446D Expired DE576446C (de) | 1930-07-22 | 1930-07-22 | Verfahren zur Gewinnung eines Inaktivators eines Blutkreislaufhormons |
Country Status (1)
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---|---|
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1930
- 1930-07-22 DE DE1930576446D patent/DE576446C/de not_active Expired
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