AT200257B - - Google Patents

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AT200257B
AT200257B AT200257DA AT200257B AT 200257 B AT200257 B AT 200257B AT 200257D A AT200257D A AT 200257DA AT 200257 B AT200257 B AT 200257B
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung atmungsfördernder Wirkstoffe für therapeutische Zwecke 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 Dabei handelt es sich zum Teil um saure, zum Teil um neutral reagierende Produkte, die vollkommen thermostabil sind-sie halten eine Erhitzung auf 1210 für 30 Minuten ohne Wirksamkeitsverlust aus und unterscheiden sich dadurch von dem erfindungsgemäss hergestellten Wirkungsprinzip. 



   Auch Substanzen zur Anregung oder Inhibierung des Wachstums von Pflanzenkeimen und Hefen konnten im Blut aufgefunden werden.   (Z. B.   F.   Venulat et W. Moskwa, Schweiz.   med. Wochenschrift 1952, Heft 3, S. 35-37). Auch Emmerich   (Zeitschrift für Krebsforschung 59,   191-208, 1953) beschäftigte sich mit den gleichen oder ähnlichen Substanzen, die er im Blut von Patienten mit verschiedenen, meist schweren Krankheiten fand. Eine Identität dieser je nach dem Herstellungsverfahren keimfördernden oder keimhemmenden Substanzen mit dem erfindungsgemäss hergestellten atmungsfördernden Wirkstoff liegt nicht vor. 



   Blut oder Serum hat man auch bereits als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Hormonen verwendet, da diese in vielen Fällen in besonders grossen Mengen darin vorliegen und somit daraus leichter extrahiert und in reinerer Form gewonnen werden können, als aus den Organen, in denen sie gebildet werden. So können beispielsweise gonadotrope Hormone aus dem Serum trächtiger Stuten gewonnen werden. 



   Die deutsche Patentschrift Nr. 384251 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Reizstoffen (Wund hormonen). Das Blut anämisch gemachter Tiere wird von Eiweiss befreit und die verbleibende Flüssigkeit gegebenenfalls zur Trockne gebracht. Es handelt sich hier um die Herstellung eines eiweissfreien Restserums, das in der therapeutischen Anwendung eine Anreicherung an roten und weissen Blutkörperchen erzielen soll. Nach dem gleichen Verfahren werden bluthaltige Organe der so vorbehandelten Tiere nach erfolgter Tötung zerrieben und enteiweisst. Das nicht näher beschriebene Aufbereitungsverfahren (Enteiweissung) ist uncbarakteristisch und führt zu einem eiweissfreien Restserum, das keine spezifischen, insbesondere keine atmungsfördernden Eigenschaften aufweist. 



   Es wurde nun versucht, weitere Stoffe mit hormonartigem Charakter im Blut aufzufinden und insbesondere Stoffe mit   regenerierender Wirkung   auf degenerative Prozesse nicht aus den Zellen oder Geweben, in denen sie gebildet werden, sondern aus dem Blut zu gewinnen, das diese Substanzen enthält und an den Ort ihrer Wirkung transportiert. 



   Es zeigte sich aber, dass es ausserordentlich schwierig ist, Stoffe mit regenerierender Wirkung auf degenerative bzw. chronisch entzündliche Prozesse im Blut nachzuweisen und daraus zu isolieren, da im Blut eine grosse Vielzahl von Substanzen mit verschiedenartigen Wirkungen, die sich gegenseitig aufheben oder   überdecken.   enthalten ist. 
 EMI2.2 
 ganz bestimmte Methoden aus den vielen bekannten und zur Gewinnung von Stoffen aus Blut bereits angewandten Methoden auswählt. Zur Ermittlung der für den gewünschten Zweck geeigneten,   d. h.   der tatsächlich zu dem gewünschten Wirkungsprinzip führenden Methoden, wurden bestimmte bekannte Testverfahren herangezogen, mit deren Hilfe das Vorhandensein und die Konzentration dieses Wirkungsprinzips nachgewiesen werden kann.

   Es sei   erwähnt, dass   bekanntlich bei regenerativen Prozessen die Stoffwechselleistung erhöht wird und diese Erhöhung fast immer mit einer Erhöhung der Atmungsleistung verknüpft ist. 
 EMI2.3 
 peutische Zwecke wird das Blut von Schlachttieren zur praktisch vollständigen Enteiweissung und Abtrennung aller Eiweissbestandteile mit einem Molekulargewicht von mehr als 3-4000 einer Dialyse unterworfen, das dabei erhaltene Dialysat gegebenenfalls von den zur Dialyse verwendeten Lösungsmitteln befreit, auf eine Konzentration von   10 - 60   mg   Trockensubstanz/ml   eingeengt und schliesslich dieses Konzentrat unter sterilen Bedingungen filtriert und in Ampullen abgefüllt. Dieses Produkt kann direkt für therapeutische Zwecke verwendet werden. 



   Als besonders geeignetes Ausgangsmaterial hat sich das Blut von jungen Schlachttieren sowie   dasglut-   solcher Tiere erwiesen, die durch mechanische oder chemische Behandlung oder Bestrahlung in einen Zustand veränderter Aktivität versetzt wurden. 



   Es ist nicht erforderlich, das gesamte Blut dem erfindungsgemässen Verfahren zu unterwerfen, man kann auch Blutzellen und Plasma voneinander trennen und einzeln verarbeiten. Es sei erwähnt, dass die Blutzellen (vorwiegend Erythrocyten) bekanntlich ein ausserordentlich billiges Ausgangsmaterial   dartel-   len, da hierfür in den Schlachthöfen keine Verwendung besteht. Der   erfindungsgemässe atmungsfördemde   Wirkstoff ist in Blutzellen und Plasma in etwa gleicher Konzentration enthalten. Man kann selbstverständlich auch die bei der getrennten Aufarbeitung dieser beiden Blutbestandteile erhaltenen Produkte anschliessend vereinigen. 



   Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird das Blut einer Vor- 

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 behandlung unterworfen, ehe es dialysiert wird. So kann man beispielsweise das Blut mit Wasser hämolysieren oder das Blut mit Aceton behandeln und vorzugsweise den dabei erhaltenen Niederschlag (Acetontrockenblut) allein verwenden. Man kann es ferner sprühtrocknen, oder durch Rühren defibrinieren oder auch peptisch und/oder tryptisch teilweise oder vollständig verdauen. 



   Bei der Herstellung von Acetontrockenblut erhält man eine den Hauptanteil der Blutsalze enthaltende Acetonlösung und einen Niederschlag, der den Hauptanteil der Aktivität aufweist. Die peptische oder 
 EMI3.1 
 



   - 3Die Dialyse des vorbehandelten oder   unvorbehandelten Bluts   kann in verschiedenartigster Weise durchgeführt werden, vorausgesetzt, dass sie praktisch vollständig verläuft und unter Bedingungen erfolgt, unter denen die Wirkstoffe, die man herzustellen wünscht, nicht zerstört werden. Man arbeitet daher zweckmässig in grosser Verdünnung. 



   Im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens lässt sich vor der Dialyse eine fraktionierte Enteiwei- ssung des Blutes mit Alkoholen oder Säuren durchführen. Diese Fällungsmittel können vor oder nach der Dialyse wieder entfernt werden. 



   Zur Dialyse kann man jedes der bekannten und üblichen Dialysiermaterialien verwenden. Als besonders geeignet haben sich   Cellophanschläuche   erwiesen. Als Dialysiermedien dienen vorzugsweise Wasser und verdünnte Alkohole. 



   Für die Vorenteiweissung durch fraktionierte Fällung mit Alkoholen kommen vorzugsweise niedermolekulare aliphatische, geradkettige oder verzweigte Alkohole in Betracht,   Zur Säurefällung   verwendet man vorzugsweise Perchlorsäure, da diese anschliessend leicht mit alkoholischem Kaliumhydroxyd als Kaliumperchlorat abgeschieden und entfernt werden kann. Bei Verwendung von Trichloressigsäure als Fällungsmittel erfolgt die anschliessende Entfernung durch Ausäthern, wobei jedoch auch ein Teil des gesuchten Wirkstoffs entfernt wird, weshalb diese Säure für die Zwecke der Erfindung weniger gut geeignet ist. 



   Hat man die vollständige Enteiweissung durch Dialyse bewirkt, dann ist es anschliessend nur erforderlich, die erhaltenen Dialysate im Vakuum bei etwa 300 nicht übersteigenden Temperaturen einzuengen. 



   Im allgemeinen hat es sich als ausreichend erwiesen, wenn das nach der vollständigen Enteiweissung durch Dialyse erhaltene und von den zur Vorenteiweissung verwendeten Mitteln befreite Dialysat auf eine 
 EMI3.2 
 se hat sich gezeigt, dass die Summe der in diesen beiden Phasen enthaltenen Wirkstoffmenge grösser ist, als die des unbehandelten Konzentrats selbst. Die Ursachen für diese Erscheinung sind noch nicht geklärt, doch wird   angenommen, dass   bei der Behandlung des Konzentrats mit dem mit Wasser nicht oder nur teilweise mischbaren Lösungsmittel eine gewisse Reaktivierung von durch die vorhergehende Behandlung entaktiviertem Material eintritt. Nach dem Einengen im Vakuum können daher beide Phasen der weiteren Verarbeitung zugeführt werden. 



   Schliesslich ist es auch möglich, das Konzentrat und/oder die durch die vorstehend beschriebenen Reinigungsoperationen erhaltenen Fraktionen zur Trockne einzudampfen, mit destilliertem Wasser aufzunehmen und anschliessend der Sterilfiltration zu unterwerfen und gegebenenfalls noch unter sterilen Bedingungen zu lyophilisieren. 



   Die bei dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen End-Produkte sind zwar beständig und können für eine ziemlich unbegrenzte Zeit gelagert werden, doch kann man ihnen auch zusätzlich ein Konservierungsmittel zufügen. Als Konservierungsmittel kommen vorzugsweise Phenol, Kresol   u. dgl.   in Betracht. 



   Die erfindungsgemässen atmungsfördernden Wirkstoffe sind niedermolekular. Bei den mit ihnen erzielten, weiter unten beschriebenen Wirkungen kann es sich demnach keinesfalls um modifizierte Serumwirkungen oder um unspezifische Eiweisswirkungen handeln. Die neuen Wirkstoffe unterscheiden sich von den bekannten im Blut transportierten und aus diesem gewonnenen   Wirkstoffen grundsätzlich :   Bei Testen in der Warburg-Apparatur bewirken die neuen   atmungsfördernden   Wirkstoffe bei Gewebshomogenaten eine nicht ausschliesslich   substratbedingte Atmungssteigerung, die   mit keiner der bisher aus Blut isolierten Substanzen auch nur entfernt erreicht werden kann. 

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   Die Erfindung betrifft daher auch das die Atmung von Gewebshomogenaten um   100-400 o   steigernde Extraktionsprodukt aus Blut. 



   Die beigefügte Zeichnung gibt die Wirkung eines erfindungsgemässen Präparats auf die Atmung von Gesamtleberhomogenat wieder. Die Messung erfolgte in einer Warburg-Apparatur bei 370. Der Sauerstoffverbrauch wurde in seinem zeitlichen Verlauf manometrisch verfolgt. Es wurde Rattenleberhomoge- 
 EMI4.1 
 hergestellten Wirkstoffs (mit Sörensenpuffer auf PH 7. 4 eingestellt) verwendet. 



   Temperierzeit 10 Minuten. Schüttelfrequenz = 100/min. 



   In dieser Zeichnung bedeutet die Ordinate den Sauerstoffverbrauch in mm3     a   und die Abszisse die Testzeit in Minuten. Die Kurve   x-x-x-wurde   mit Rattenleberhomogenat allein und die Kurve   o-o-o-mit Rattenleberhomogenat + 0, 2 ml   des erfindungsgemässen Wirkstoffs erhalten. 



   Wie aus der Zeichnung ersichtlich, wurde nach 50 Minuten eine Atmungssteigerung auf etwa den 4fachen Wert erzielt. 



   Die Ergebnisse lassen sich mit der üblichen biologischen Fehlerbreite von   i   10   %   reproduzieren. 



   Bisher wurde die biologische Oxydation von Adrenalin bestimmten Fermenten (z. B. Aminooxydasen,   Polyphenoloxydlasen)   zugeschrieben. Es konnte gezeigt werden, dass das Adrenalin ohne Mitwirkung eines Fermentes von den erfindungsgemäss erhaltenen niedermolekularen Wirkstoffen katalytisch oxydiert wird. 



  Diese Eigenschaft kann zur Testung der Wirkstoffe ebenfalls herangezogen werden. 



   Die Messung erfolgt nach der schon oben beschriebenen manometrischen Technik nach Warburg, in 
 EMI4.2 
 Schüttelfrequenz von   80-100/min. NachDurchströmen   des Manometersystems mit Sauerstoff für 10 min und einer anschliessenden   Temperaturausgleichsperiode   von 10 min wird für 2 Std. der Sauerstoffverbrauch alle 10 - 20 Minuten abgelesen. 



   Beispiel : 
 EMI4.3 
 
<tb> 
<tb> Sauerstoffverbrauch <SEP> in <SEP> mrn3 <SEP> nach
<tb> 1 <SEP> Std. <SEP> 2 <SEP> Std. <SEP> 
<tb> 



  Wirkstoff <SEP> allein <SEP> 7, <SEP> 1 <SEP> 9, <SEP> 8 <SEP> 
<tb> Adrenalinlösung <SEP> allein <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP> 3, <SEP> 9 <SEP> 
<tb> Adrenalinlösung <SEP> + <SEP> Wirkstoff <SEP> 134, <SEP> 2 <SEP> 172, <SEP> 8 <SEP> 
<tb> 
 Der Sauerstoffverbrauch ist proportional der Aktivität der erfindungsgemässen Wirkstoffe. 



   Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. 



     Beispiel l :   2 Liter Blut von   jungen Kälbern werden   mit 6 Liter Aceton unter Rühren versetzt. Der entstandene Niederschlag wird von der klaren Acetonlösung dekantiert und nochmals mit 2 Liter Aceton verrührt. Die Operation wird dann nochmals mit 2 Liter einer Aceton-Äther-Mischung 1 : 1 wiederholt, der Niederschlag scharf abzentrifugiert und in der Luft getrocknet. Man erhält so etwa 355 g eines Aceton-Trockenblutes, das man bei trockner und kühler Aufbewahrung ohne Aktivitätsverlust mehrere Monate lagern kann. Zur Weiterverarbeitung wird das Trockenblut mit   4 - 5   Teilen destilliertem Wasser verrührt und die so erhaltene Suspension gegen die gleiche Menge destillierten Wassers unter   Verwendung   eines Cellophanschlauchs bei zirka 20 dialysiert.

   Die Dialyseoperation wird so lange   wiederholt, bits   keine nennenswerten Mengen Stickstoff mehr in das Aussendialysat wandern. Die vereinigten Aussendialysate werden im Vakuum bei einer Temperatur von nicht über   22 - 250   auf 200 ml eingeengt. Das Trockengewicht dieser Lösung beträgt etwa 40 mg/ml. Die Lösung ist nach   Sterilfiltrationund   Zugabe eines geeigneten Konservierungsmittels, z. B. Phenol oder Kresol direkt für die therapeutische Applikation geeignet. Die Lösung enthält neben   Abbau-Produkten der Nucleinsäuren   Aminosäuren und Oligopeptid, welche nach bekannten papierchromatographischen bzw. papierelektrophoretischen Methoden charakterisiert werden können. Die Lösung enthält einen hohen Anteil an   atmungsfördemdem   Prinzip. 



     Be is pie 1 2 : Im Sprühturm   schonend getrocknetes Kälberblut lässt sich nach Zugabe von 5 Teilen destilliertem Wasser in gleicher Weise aufarbeiten, wie Aceton-Trockenblut nach Beispiel l. Das erhaltene Endprodukt entspricht dem gemäss Beispiel 1 hergestellten mit der Ausnahme, dass es eine höhere Salzkonzentration aufweist. 



     Beispiel 3 : l   Liter frisch nach der Schlachtung entnommenes Kälberblut wird mit 1 Liter destilliertem Wasser versetzt, wobei Hämolyse eintritt. Die Lösung wird durch Grobfiltration von Fibrinresten 

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 befreit und anschliessend gegen 2 Liter destillierten Wassers aus einem Cellophanschlauch dialysiert. Das
Aussendialysat wird   4 - 5   mal gewechselt und die vereinigten Aussendialysate werden wie in Beispiel 1 be- schrieben, weiterverarbeitet. Man erhält zirka 300 ml Konzentrat mit 40 mg   Trockensubstanz/ml. Der  
PH- Wert dieser Lösung liegt bei etwa 8, 5 und wird vorzugsweise mit Salzsäure auf PH 7 für die therapeu- tische Anwendung eingestellt. 



     Beispiel 4 :   2 Liter des nach Beispiel 3 hämolysierten frischen Kälberbluts werden auf PH 8 ein- gestellt und mit 0, 2 g hochgereinigtem Trypsin 24 Stunden bei   370 partiell   verdaut. Nach Einstellung auf PH 7 wird wie in Beispiel 1 eine quantitative Acetonfällung mit 6 Liter Aceton durchgeführt. Der
Niederschlag wird nochmals mit 2 Liter Aceton, dann mit 2 Liter Aceton-Äther 1 : 1 verrührt, scharf ab-   D   zentrifugiert und getrocknet. Die Ausbeute beträgt   300 - 320   g Trockenprodukt, welches nach den in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Dialysen-Methoden weiterverarbeitet wird. 



     Beispiel 5 :   Zu 500 ml frischem, durch Rühren defibriniertem Kälberblut werden bei +20 inner- halb 1 Stunde langsam unter Rühren insgesamt 1000   ml 96 % iger   Alkohol zugesetzt. Das Rühren wird et- wa 5 Stunden fortgesetzt und anschliessend wird durch Zentrifugieren die alkoholische Lösung vom Rück- stand getrennt. Die alkoholische Lösung wird filtriert und im Vakuum bei einer maximalen Temperatur von 22  auf 100 ml alkoholfreies Konzentrat eingeengt. Der pH-Wert wird auf 7 eingestellt. Dann wird in der Kälte die Lösung langsam unter Rühren durch Zusatz von Alkohol auf eine Konzentration von
80   Gew. -0/0   Alkohol gebracht (hierfür sind etwa 400 ml Alkohol erforderlich) und 24 Stunden bei 00 stehen gelassen.

   Der dabei ausgeschiedene Eiweissniederschlag enthält praktisch keine atmungsfördernden Wirk- stoffe und kann verworfen werden. Die alkoholische Lösung wird wieder auf 100 ml im Vakuum bis zur 
 EMI5.1 
 unterworfen. 



     Beispiel 6 :   200 ml frisches defibriniertes Kälberblut werden durch Zugabe von 200 ml destilliertem Wasser hämolysiert und anschliessend in der Kälte mit zirka 18 ml 60   obiger Perchlorsäure   unter Rühren tropfenweise versetzt. Die Enteiweissung des Blutes ist vollständig, wenn die Perchlorsäure-Konzentration   0,     4-0, 6   n ist. Anschliessend wird noch 1 Stunde in der Kälte gerührt, der entstandene Eiweissniederschlag abzentrifugiert und mit 0, 4 n Perchlorsäure gewaschen und die vereinigten Lösungen werden klar filtriert. Die Lösung wird in der Kälte mit etwa 40   ml 5   n KOH bis zur Erreichung eines PH-Wertes von 7, 2 bis 7, 3 versetzt und durch Zugabe von etwa 30   %   absolutem Alkohol wird die Fällung des Kaliumperchlorats vervollständigt.

   Man lässt 24 Stunden bei 00 stehen, zentrifugiert oder filtriert die Lösung klar und dampft im Vakuum den Alkohol ab. Man erhält 175 ml der eiweissfreien Wirkstofflösung, die anschliessend einer Dialyse nach Beispiel 1 unterworfen wird. 



   Beispiel 7 : Das durch Zentrifugieren gewonnene Plasma oder das Erythrocyten-Sediment kann auch nach der in den Beispielen   1 - 6   beschriebenen Arbeitsweise, zweckmässig nach Hämolyse, aufgearbeitet werden. Man erhält mit beiden Ausgangsmaterialien atmungsfördernde Produkte. Die beste Wirkung wird jedoch erreicht, wenn diese Produkte wieder vereinigt werden. 



   Beispiel 8: Eine nach der Arbeitsweise der Beispiele 1-6 hergestellte Wirkstofflösung wird auf PH 5, 5 eingestellt und mit n-Butanol wiederholt extrahiert,   z. B.   100 ml Extrakt mit 8 mal 20 ml wassergesättigten Butanol. Der wässerige und der Butanol-Extrakt werden im Vakuum bei einer Temperatur von nicht über 20  zur Trockne gebracht und mit je 50 ml destilliertem Wasser aufgenommen. Nach diesem Verfahren gehen etwa   l5 - 20 %   der Trockensubstanz aus der wässerigen Phase in den ButanolExtrakt. Im Warburg-Test sind beide Fraktionen wirksam. 



     Beispiel 9 :   100 ml eines nach der Arbeitsweise der Beispiele   1 - 6   hergestellten Extrakts werden bei PH 7 mit 500 ml Aceton unter Rühren langsam versetzt. Der entstandene Niederschlag wird abzentrifugiert, von Aceton befreit und wieder in 100 ml destilliertem Wasser aufgenommen. Diese Lösung enthält nur eine geringe Aktivität. Die im Vakuum zur Trockne eingedampfte Aceton-Lösung wird wieder mit 100 ml destilliertem Wasser aufgenommen und steril filtriert. Sie enthält den Hauptteil der sauerstoff-aktivierenden Substanzen. 

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Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung eines atmungsfördernden Wirkstoffes für therapeutische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass man das Blut von Schlachttieren zur praktisch vollständigen Enteiweissung und Abtrennung aller Eiweissbestandteile mit einem Molekulargewicht von mehr als 3000 -40 00 einer Dialyse unterwirft, das dabei erhaltene Dialysat gegebenenfalls von den zur Dialyse verwendeten Lösungsmitteln befreit, auf eine Konzentration von 10 bis 60 mg Trockensubstanz/ml einengt und schliesslich dieses Kon- <Desc/Clms Page number 6> zentrat unter sterilen Bedingungen filtriert und in Ampullen abfüllt.
    2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Dialyse Wasser verwendet.
    3. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Dialyse verdünnte Alkohole verwendet.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man vor der Dialyse eine Vorenteiweissung des Blutes durch fraktionierte Fällung mit niedermolekularen aliphatischen, geradkettigen oder verzweigten Alkohol und bzw. oder mit Säuren, z. B. Perchlorsäure, durchführt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man den nach der Dialyse erhaltenen und von den zur Vorenteiweissung verwendeten Mitteln befreiten Rückstand auf eine Konzentration von mindestens 30 mg Trockensubstanz/ml einengt.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man das Dialyse-Konzentrat durch Fällung mit niedermolekularen aliphatischen Ketonen, insbesondere Aceton, oder Alkoholen, weiter reinigt.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man das Dialyse-Konzentrat durch Extraktion mit einem mit Wasser nicht oder nur teilweise mischbaren Lösungsmittel, insbesondere aliphatischen Alkoholen mit 3 - 8 Kohlenstoffatomen oder niedermolekularen aliphatischen Äthern, weiter reinigt und beide erhaltenen Phasen weiterverarbeitet.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man das rohe und bzw. oder gereinigte Konzentrat zur Trockne eindampft, mit destilliertem Wasser aufnimmt, steril filtriert, gegebenenfalls unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und abfüllt.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Endprodukt ein Konservierungsmittel, beispielsweise Phenol, Kresol u. dgl., zusetzt.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man das Blut von jungen Schlachttieren als Ausgangsmaterial verwendet.
    11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man das Blut solcher Schlachttiere als Ausgangsmaterial verwendet, die durch mechanische oder chemische Behandlung oder Bestrahlung in einen Zustand veränderter Aktivität versetzt wurden.
    12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10. dadurch gekennzeichnet, dass man Zellen und Plasma des Blutes voneinander trennt und diese beidenBestandteile getrennt der Enteiweissung durch Dialyse unterwirft.
    13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man vor der Enteiwei- ssung durch Dialyse das Blut mit Wasser hämolysiert.
    14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man das Blut mit Aceton behandelt und den dabei erhaltenen Niederschlag der Enteiweissung durch Dialyse unterwirft.
    15. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man das Blut vor der Enteiweissung durch Dialyse sprühtrocknet.
    16. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10. dadurch gekennzeichnet, dass man vor der Enteiweissung durch Dialyse das Blut durch Rühren defibriniert.
    17. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10. dadurch gekennzeichnet, dass man vor der Enteiweissung durch Dialyse das Blut peptisch und bzw. oder tryptisch partiell oder vollständig verdaut.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1995025523A1 (en) * 1994-03-23 1995-09-28 Yungjin Pharmaceutical Co., Ltd. Novel pharmaceutical composition for skin diseases

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1995025523A1 (en) * 1994-03-23 1995-09-28 Yungjin Pharmaceutical Co., Ltd. Novel pharmaceutical composition for skin diseases

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