DE478167C - Verfahren zur Gewinnung in Wasser dauernd loeslicher und haltbarer Praeparate von erhoehter therapeutischer Wirksamkeit aus Eiweissstoffen oder deren Derivaten (Spaltungsprodukten) - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung in Wasser dauernd loeslicher und haltbarer Praeparate von erhoehter therapeutischer Wirksamkeit aus Eiweissstoffen oder deren Derivaten (Spaltungsprodukten)

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DE478167C DEJ21362D DEJ0021362D DE478167C DE 478167 C DE478167 C DE 478167C DE J21362 D DEJ21362 D DE J21362D DE J0021362 D DEJ0021362 D DE J0021362D DE 478167 C DE478167 C DE 478167C
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  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)

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  • Verfahren zur Gewinnung in Wasser dauernd löslicher und haltbarer Präparate von erhöhter therapeutischer Wirksamkeit aus Eiweißstoffen oder deren Derivaten (Spaltungsprodukten) In der Therapie der Infektionskrankheiten hat die Verwendung verschiedener Eiweißkörper immer größere Bedeutung erlangt. DieseEiweißkörper sind aber nicht dauernd beständig, sondern unterliegen einer gewissen Zersetzung, durch die sie nicht nur an Wirksamkeit einbüßen können, sondern auch durch Bildung unerwünschter Spaltprodukte giftige Eigenschaften erlangen. Außerdem hat die alleinige Anwendung von Eiweiß, sei es Milcheiweiß, Serumeiweiß oder deren Spaltungsprodukte, wie z. B. Deuteroalbumose, gewisse Nachteile gezeigt, da die Wirkung der Proteine nur auf einer Reizung beruht, die zwar den Körper zu einer Antigenbildung anregen kann, aber niemals imstande ist, einen unmittelbaren Einfluß auf die Krankheitserreger auszuüben.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Eiweißkörper nicht nur dauernd haltbar, sondern auch wesentlich wirksamer gemacht, indem man ihnen Hexamethylentetramin anlagert. Um auch ihre basischen Bestandteile der Anlagerung zugängig zu machen, säuert man sie gemäß der Erfindung mit schwachen organischen Säuren an. Aus therapeutischen Gründen wird die Ansäuerung mit Milchsäure vorgenommen, da die Milchsäure keine zu weitgehende Veränderung im Eiweißmolekül hervorruft und außerdem mit Rücksicht auf ihre Eigenschaft, sowohl haemolytisch und mittelbar antigenbildend als auch unmittelbar durch Bakteriolyse zu wirken. Hierdurch wird die Eiweißwirkung potenziert. Außerdem ebnet einerseits die Eiweißgruppe durch Anziehen der Bakterien, andererseits dieMilchsäure durchLösen derSchutzhülle der Bakterien dem Hexamethylentetramin den Weg zur Entfaltung seiner desinfizierenden Wirkung, wobei der saure Charakter eine leichtere Abspaltung von Formaldehyd ermöglicht.
  • Um eine dauernde Wasserlöslichkeit der Präparate herbeizuführen, setzt man das Hexamethylentetramin den Eiweißstoffen oder ihren Lösungen zweckmäßig in einem Überschuß über die äquivalente Menge zu.
  • Für Bakterieneiweiß ist eine Ansäuerung mit schwachen organischen Säuren zum Zweck der Aufschließung für die Herstellung wirksamer Impfstoffe bereits°früher vorgeschlagen worden.
  • An Stelle von Milchsäure kann man ähnlich wirkende, schwache organische Säuren verwenden.. Zur Darstellung können von Eiweißkörpern sowohl einfache Eiweißstoffe, wie Albumine, Globuline, sowie Umwandlungsprodukte, wie Albumosen oder Peptone und Proteide, als auch Gemische dieser Stoffe, wie sie z. B. in der Milch oder im Blut vorliegen, sowie Bakterieneiweißvaccine verwendet werden. Beispiel z Casein-Hexamethylentetramin : Von einem frisch gefällten, gewaschenen Casein werden, auf Trockensubstanz berechnet, 1500 - Teile mit 75 Teilen Milchsäure versetzt und dieses mit 2ooo Teilen Wasser zwei Stunden digeriert. In der entstandenen Emulsion-werden 75o Teile Hexamethylentetramin zur Lösung gebracht. Die Masse wird alsdann im Vakuum zur Trockne eingedampft.
  • Beispiel 2 Blutserum-Hexamethylentetramin : a 1 Blutserum wird mit 5 g Milchsäure versetzt und gut durchgemischt, dieser sauren ,Lösung darauf 50 g Hexamethylentetramm zugesetzt. Diese Flüssigkeit wird bei einer 40' nicht übersteigenden Temperatur im Vakuum getrocknet oder unmittelbar in Ampullen gefüllt.
  • Beispiel 3 Spezifisches Serum-Hexamethylentetramin : . Die Herstellung erfolgt wie in Beispiele, nur daß man statt Normalserum das Serum von Tieren verwendet, die gegen eine spezifische Bakterienart oder dessen Toxine immunisiert sind.
  • Beispiel 4 Vaccine-Hexamethylentetramin : Frische Bakterienkulturen werden mit destilliertem. Wasser möglichst konzentriert abgeschwemmt und in einem sterilen Glas, mit Milchsäure versetzt, in den Brutschrank gegeben. Von Zeit zu Zeit wird ein Präparat entnommen und festgestellt, bis die Bakterienkörper aufgelöst und abgetötet sind. Auf dieses Produkt läßt man Hexamethylentetramin einwirken. Die Mengen können je nach Verschiedenheit der Toxität der Bakterienart schwanken. Das erhaltende Reaktionsprodukt kann man entweder auf eine bestimmte Stärke einstellen oder im Vakuum bei einer 40' nicht übersteigenden Temperatur zur Trockne abdampfen. Beispiel 5 z2oo Teile Deuteroalbumose werden in 2ooo Teilen Wasser zur Lösung gebracht und mit 75 Teilen Milchsäure angesäuert. Hierauf setzt man 75ö Teile Hexamethylentetramin zu. Die gebildete Verbindung wird entweder entsprechend verdünnt in Ampullen gefüllt oder im Vakuum eingedampft und als Trockenpräparat verwendet.
  • Die nach dem neuen Verfahren erhaltenen Präparate sind hygroskopisch. Mit Natronlauge erwärmt entwickeln sie Ammoniak, beim Erhitzen mit Säure tritt Formaldehydgeruch auf, zugleich fällt Eiweiß aus. Kocht man mit verdünnter Natronlauge und fügt einige Tropfen Kupfersulfatlösung hinzu, so tritt Violettfärbung auf. Werden o,x g der Verbindung, mit der gleichen Menge Salicylsäure gemischt, 5 ccm Schwefelsäure zugesetzt und erwärmt, so färbt sich die Mischung karminrot.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCH: z. Verfahren zur Gewinnung in Wasser dauernd löslicher und haltbarer Präparate von erhöhter therapeutischer Wirksamkeit .aus Eiweißstoffen oder deren Derivaten (Spaltungsprodukten), dadurch gekennzeichnet, daß man den betreffenden Eiweißkörper oder dessenSpaltungsprodukt (oderVaccine) in an sich bekannter Weise mit einer schwachen organischen Säure (Milchsäure oder ähnlich wirkende Säuren) ansäuert und dann Hexamethylentetramin zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Überschuß über die äquivalente Menge Hexamethylentetramin zusetzt, um dauernde Wasserlöslichkeit der Präparate herbeizuführen.
DEJ21362D 1921-03-20 1921-03-20 Verfahren zur Gewinnung in Wasser dauernd loeslicher und haltbarer Praeparate von erhoehter therapeutischer Wirksamkeit aus Eiweissstoffen oder deren Derivaten (Spaltungsprodukten) Expired DE478167C (de)

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