DE605073C - Verfahren zur Darstellung eines hochwirksamen Glucosides aus Helleborus niger, L. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines hochwirksamen Glucosides aus Helleborus niger, L.

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DE605073C
DE605073C DEH136651D DEH0136651D DE605073C DE 605073 C DE605073 C DE 605073C DE H136651 D DEH136651 D DE H136651D DE H0136651 D DEH0136651 D DE H0136651D DE 605073 C DE605073 C DE 605073C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G3/00Glycosides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung eines hochwirksamen Glucosides aus Helleborus niger, L. Als digitalisähnlich wirkender Stoff der früher offizinellen Radix Hellebori nigri wird im Schrifttum das Helleborein bezeichnet. Die 'erste genauere chemische Untersuchung und die Benennung dieses Stoffes stammen von August H u s e m a n n und Wilhelm M a r m e (Ann. d. Chemie u. Pharmazie 135, 1865, S. 55). Als vorteilhaftestes Darstellungsverfahren bezeichnen sie dasjenige über die Tanninverbindung; spätere Untersucher haben sich bei der Gewinnung des Hellebo.reins der gleichen Darstellungsweise bedient.
  • Das in der Literatur als Helleborein bezeichnete Glucosid wird teils als kristallisiert, teils als amorph beschrieben. In allen Fällen wurde der Stoff als sehr leicht wasserlöslich befunden. Die erhaltenen Analysenwerte weichen stark voneinander ab. So fanden Husemann und Marm-e 52,27 % C und 7,1o % H, während K. T h a e te r (Arch. d. Pharmazie 235, 1897 S. 414) 5615 % C und 742 % H, E. S i e b u r g (Arch. d. Pharmazie 251, 1913, S.154) 5617 % C und 7,70% H angeben. Als toxische Dosis für eine Katze (orale Verabreichung) werden etwa 30o mg erwähnt, während die tödliche Dosis beim Frosch 0,25 mg beträgt (M. R e e b , Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 43, 1900, S. 134).
  • Es wurde nun gefunden; daB man einen von Helleborein verschiedenen Stoff erhält, wenn man einen wäBrigen, gereinigten Auszug von Radix Hellebori nigri mit Kohle behandelt, das Kohleadsorbat trocknet, dieses mit geeigneten organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen, wie Methylalkoholchloroform, Methylalkoholaceton oder Methylalkoholessigäther, auszieht und den erhaltenen Extrakt - einer weiteren Reinigung unterwirft. Diese Reinigung kann man so vornehmen, daß man den in absolutem Alkohol löslichen Teil des Extrakts in Äther einrührt,, den Niederschlag. in Methylalkoholchloroform löst und durch Zugabe von Äther zuerst weniger wirksame Stoffe ausfällt. Bei längerem Stehenlassen der Lösung scheidet sich dann das stark wirksame Glucosid aus, meistens als halbkugelige, kristalline Aggregate vom Schmelzpunkt 240° unter vorheriger Sinterung und Bräunung von etwa 225° an. Im Gegensatz zu dem aus dem Schrifttum bekannten Helleborein ist der nach dem vorliegenden Verfahren gewonnene Stoff in Wasser schwer löslich. Das bei 12o° getrocknete Glucosid enthält 58,95 °/o C und 7,o6 °1o H. Bei der Liebermannschen Reaktion entsteht zunächst eine Rotfärbung, die aber sehr rasch nach Blau umschlägt; nach mehrstündigem Stehen geht das Blau in ein beständiges Grün über. Der neue Stoff ist physiologisch sehr stark wirksam. Seine Wirkung in qualitativer Hinsicht ist der Wirkung anderer Glucoside der Digitalisgruppe ähnlich. Der Fortschritt, der durch die Reindarstellung des neuen Helleborusglucosidesl erzielt worden ist, ergibt sich aus der folgenden Zusammenstellung der wirksamen Dosen:
    Helleborein neues Helleborusglucosid
    Letale Dose für den Frosch, berechnet auf zg Gewicht o,oz mg 0,0004 mg
    Stärkste Verdünnung der Lösung der Glucoside, die -
    eben am isolierten Froschherzen systolischen Still-
    stand bewirkt] ............................ .... _ : zo ooo 1:400 000
    Letale Dose für die Katze, berechnet auf x kg Gewicht
    (oral)........................................ 300-m9 weniger als zo mg
    Das neue Glucosid ist somit 20- bis 40mal stärker wirksam als das Helleborein.
  • Beispiel r Teil mit Äther entfettetes Pulver von Radix Hellebori nigri wird mit 6 Teilen Wasser 15 Stunden ausgerührt. Dann wird abgenutscht und der Rückstand mit Wasser gewaschen, bis das Filtrat 7 Teile beträgt. Der wäßrigg Auszug wird mit einem kleinen Überschuß von Bleiacetat (o,z bis o,2 Teile) gefällt, vom ausgeschiedenen Bleiniederschlag abfiltriert und das Filtrat mit so viel Dinatriumphosphatlösung versetzt, bis eine filtrierte Probe der Lösung mit Natriumsulfid keinen Bleisulfidniederschlag mehr gibt. Man filtriert vom Bleiphosphat ab und rührt das Filtrat mit so viel Adsorptionskohle aus, bis nach mehrstündigem Rühren eine filtrierte Probe der Lösung nicht mehr bitter schmeckt, dazu braucht man etwa 0,5, Teile Adsorptionskohle. Das Kohleadsorbat wird abgenutscht, auf der Nutsche mit etwas Wasser gewaschen und hei 35 bis q.0° getrocknet. Das trockene Kohleadsorbat wird nun in einem Soxhlet-Apparat mit einem Gemisch von gleichen Volumteilen Chloroform und Methylalkohol 48 Stunden ausgezogen. Aus dem erhaltenen Auszug wird das Lösungsmittel abdestilliert; es bleibt ein gelbbrauner fester Stoff zurück. Dieser Rückstand wird mit der fünffachen Menge absolutem Alkohol digeriert, wobei ein Teil des Stoffes in Lösung geht. Die Lösung wird filtriert und in das fünffache Vdlumen Äther eingerührt. Der entstandene Niederschlag wird abgenutscht und im Vakuum getrocknet. Ein Teil des so erhaltenen hellgelben Stoffes wird in ro Teilen Methylalkohol gelöst und, die Lösung mit 35 Teilen Chloroform verdünnt, worauf in diese Lösung unter Rühren 75 Teile Äther eingetragen werden. Nach 5stündigem Stehen wird vom Niederschlag abgegossen und die Lösung in den Eisschrank gestellt. Nach mehrtägigem Stehen kristallisiert das Glucosid aus; und zwar meistens in Form halbkugeliger kristalliner Aggregate.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung eines hochwirksamen Glucosides aus Radix Hellebori nigri, dadurch gekennzeichnet, daB man einen wäßrigen Auszug der entfetteten Droge, gegebenenfalls nach vorheriger Reinigung mit - Bleiacetat, mit Adsorptionskohle behandelt, .das trockene Kohleadsorbat mit geeigneten organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen auszieht und den' Auszug einer weiteren Reinigung durch Abdestillieren des Lösungsmittels und Fällung des alkohollöslichen Teils des Extrakts unterwirft.
DEH136651D 1933-06-25 1933-06-25 Verfahren zur Darstellung eines hochwirksamen Glucosides aus Helleborus niger, L. Expired DE605073C (de)

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DE (1) DE605073C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE752643C (de) * 1938-05-17 1953-02-02 Boehringer & Soehne Gmbh Verfahren zur Herstellung eines haltbaren K-Strophantin-ª†
US4435563A (en) 1982-05-11 1984-03-06 Degussa Aktiengesellschaft Process for the recovery of pure hellebrin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE752643C (de) * 1938-05-17 1953-02-02 Boehringer & Soehne Gmbh Verfahren zur Herstellung eines haltbaren K-Strophantin-ª†
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