DE2753466A1 - Verwendung von extrakten von pflanzen der art prunus - Google Patents

Verwendung von extrakten von pflanzen der art prunus

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DE2753466A1 DE19772753466 DE2753466A DE2753466A1 DE 2753466 A1 DE2753466 A1 DE 2753466A1 DE 19772753466 DE19772753466 DE 19772753466 DE 2753466 A DE2753466 A DE 2753466A DE 2753466 A1 DE2753466 A1 DE 2753466A1
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Description

  • Verwendung von Extrakten von Pflanzen der
  • Art Prunus Beschreibung Die Erfindung betrifft ein neues Arzneimittel mit bemerkenswerten antiphlogistischen Eigenschaften. Zur Bekämpfung von entzündlichen Prozessen sind bereits eine große Anzahl von Substanzen vorgeschlagen worden. Unter den bekannteren Substanzen können beispielsweise die Steroidderivate, die Pyrazolinderivate, die Anthranilsäurederivate etc. genannt werden. Trotz ihrer sehr günstigen Wirkung bei der Behandlung von entzündlichen Prozessen - was durch ihre umfangreiche Verwendung unter Beweis gestellt wird - haben alle derzeit verfügbaren Substanzen Nachteile, die die Vorteile, die sich aus ihrer antiphlogistischen Wirkung ergeben, in großem Ausmaß beschränken. Dabei handelt es sich um die bekannten unerwünschten Nebenwirkungen der Steroidderivate und den mehr oder weniger starken Angriff der Derivate des Pyrazolins und der Anthranilsäuren auf den Magen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, neue entztlndungshemmende bzw. antiphlogistische Arzneimittel zur Verfügung zu stellen, die besser auf die Notwendigkeiten der Praxis anworten als die derzeit in Betracht gezogenen Arzneimittel und zwar insbesondere aufgrund ihrer ursprünglichen Herkunft, ihrer vollständigen Unschädlichkeit und ihrer perfekten Magenverträglichkeit.
  • In der FR-PS 2273353 wird ein Verfahren zur ursprünglichen Extraktion von Pflanzen der Art Prunus der Familie der Rosaceen und insbesondere von Prunus Wallitchi (Steud.), Prunus Javanica (Teysh. und Binn.), Prunus Arborea (bs.) Kalkm, Prunus Lusitanica L., Prunus Africana (Hook) F. Kalkm oder Pygeum Africanum (Hook) beschrieben. Durch dieses Verfahren kann man einen Extrakt von Pflanzen erhalten, der aktivierende Eigenschaften für enzymatische Reaktionen bei der Eliminierung von Zellgiften, sowie analeptische Eigenschaften aufweist.
  • Nach Durchführung von ausgedehnten Untersuchungen über die pharmakologischen und klinischen Eigenschaften des nach dem Verfahren dieser Patentschrift erhaltenen Extrakts von Pflanzen der Art Prunus wurde festgestellt, daß dieser Extrakt auch andere überraschende Eigenschaften besitzt, nämlich eine ausgeprägte entzündungshemmende bzw. antiphlogistische Aktivität, die von einer erheblichen Verminderung des Harnstoffgehalts im Blut begleitet ist. Weiterhin hat dieses Arzneimittel eine erheblich Antiaggregationsaktivität gegenüber Thrombocyten.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von Extrakten von Pflanzen der Art Prunus. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel mit antiphlogistischer Aktivität.
  • Die erfindungsgemäßen Arzneimittel auf der Grundlage von Pflanzenextrakten werden in der Weise erhälten,daß man die Pflanze in einer ersten Stufe mit einem Liquid - torzugsweise Palmöl und/oder Erdnußöl- - behandelt und anschließend die Fettsäuren mit Alkali in die Seife bzw.das Salz überführt. Das Produkt wird sodann aus der nicht in die Seife umgewandelten Masse durch ein Lösungsmittei extrahiert, das vorteilhafterweise aus einem Kohlenwasserstoff und/oder einem chlorierten Kohlenwasserstoff besteht.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Pflanzenextrakt von Prunus von Asien oder von Prunus Africana in eine galenische Form mit verzögerter Wirkung gebracht.
  • Im nachfolgenden Beispiel wird die Erfindung näher erläutert.
  • Das Beispiel enthält auch Ergebnisse von pharmakologischen und klinischen Tests, die die überraschenden antiphlogistischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Arzneimittels zeigen.
  • Herstellungsbeispiel Erste Stufe: In eine Extraktionsvorrichtung, die mit einem doppelten Heizmantel und einem Rührer versehen ist, werden 100 kg getrocknete und zerriebene Rinde von Prunus und sodann 800 1 Palmöl gegeben. Es wird 5 Stunden bei einer Temperatur in der Gegend von 500C gerührt. Am Ende dieser Zeitspanne wird die lipidreiche Fraktion in einer Zentrifuge abgetrennt. Das Rindenpulver wird ein zweites Mal mit 600 1 Palmöl im Verlauf von 5 Stunden extrahiert, und die zwei angereicherten Extrakte werden vereinigt.
  • Zweite Stufe: Der angereicherte Extrakt wird mit wäßriger Kaliumhydroxydlösung bis zur alkalischen Reaktion gegenüber Phenolphtalein versetzt. Es wird 3 Stunden lang gerührt, wobei mit mehreren Proben die Reaktion gegenüber Phenolphtalein geprüft wird.
  • Es werden sodann 30 1 Wasser zugesetzt, und es wird dann zur Klärung auf einer Trennvorrichtung vom Westphalia-Typ gerührt.
  • Dritte Stufe: Es wird mit viel Wasser gewaschen, die nicht in die Seife überführte Masse wird mit 1001 Hexan extrahiert.Der angereicherte Kohlenwasserstoff wird abgetrennt und mit 2 kg Entfärbungskohle behandelt. Es wird filtriert und Uber Natriumsulfat getrocknet und sodann zur Trockene eingedampft.
  • Identifizierung der getrockneten und pulverisierten Rinde von Prunus 1) Eine kleine Menge der pulverisierten Rinde wird mit 2 Tropfen Wasser und einer Natriumhydroxydpastille in ein Röhrchen eingebracht. Das Röhrchen wird erhitzt. Es bilden sich rote Dämpfe, die sich als bordeauxroter Ring auf der Innenwand abscheiden.
  • 2) Eine kleine Menge der pulverisierten Rinde wird in der Wärme mit 2 ml Chloroform gewaschen. Das Chloroform wird abfiltriert und mit einigen Tropfen Essigsäureanhydrid versetzt. Sodann wird fortschreitend 1 ml Schwefelsäure auf die Innenwand des Röhrchens aufgebracht.
  • An der Trennoberfläche der Chloroformphase bildet sich ein rosa Ring, der sich hellgrün färbt.
  • Die Aktivität des Arzneimittels auf der Basis von Prunusextrakten gemäß der Erfindung wird anhand von pharmakologischen und klinischen Untersuchungen bestätigt, die nachfolgend beschrieben werden. Diese Versuche sind lediglich zum Zwecke der Veranschaulichung angegeben.
  • Pharmakologische Untersuchungen Untersuchung der antiphlogistischen Aktivität I. Dextranödem bei der Ratte Prinzip: Die Injektion von Dextran auf intraperitonealem Weg in die Ratte ruft eine generalisierte Entzündungsrekation hervor, die durch antiphlogistische Substanzen vermindert werden kann (Methode von Courvoisier und Ducrot 1955).
  • Tiergut: Es werden männliche oder weibliche satten vom Stamm Wistar AF. Han. EOPS mit einem ungefähren Gewicht von 150 g verwendet.
  • Methode: Das Dextran wird der Ratte intraperitoneal in einer Menge von 30 mg pro kg Körpergewicht des Tieres oder in Form von 0,5 ml einer 6 %igen Lösung in3iziert. Die antiphlogistischen Substanzen werden 30 Minuten nach der Injektion des Dextrans auf subcutanem Wege und mit einem Volumen von 1 ml/100 g verabreicht. Das Modem wird während der ganzen 30 Minuten durch Messung der Dicke der Hinterpfote der Ratte mittels eines kreisförmigen Mikrometers mit einer Abstufung von 0,05 mm gemessen. Die vor der In3ektion des Dextrans gemessene Dicke der Pfote wird von den gemessenen Werten nach dieser Injektion abgezogen, wodurch die Aufschwellung erhalten wird, die nur auf das Entzthidungsödem zurückzuführen ist. Das Maximum der Odemaufschwellung liegt in den meisten Fällen bei 70 Minuten nach der ln3ektion, und es erreicht 3 mm (im Vergleich zu den Kontrolltieren).
  • Ergebnisse Tabelle 1
    Zeit nach der Injektion
    gemessener 0 30 Min. 60 Min. 90 Min. 120
    Min.
    Kontrolltiere 5 5,5 6,4 8,1 8
    mit Cortisonacetat be- 5 5,5 6 6,5 6,6
    handelte Tiere 5 5,5 6 6,5 6,4
    mit Chlorpromazin be-
    handelte Tiere 5 5,4 5,8 5,8 5,7
    Tiere, die mit dem erfin-
    dungsgemäßen Extrakt von 5 5,5 5,8 5,9 5,7
    Prunus behandelt wurden
    (10 mg pro kg Tier)
    Die in der Tabelle I angegebenen Werte stellen die Mittelwerte von Messungen jeweils mit zehn Ratten dar. Die mit dem Prunusextrakt erhaltenen Effekte sind vollständig mit denjenigen identisch, die beispielsweise mit Chlorpromazin erhalten werden.
  • II. Entzündung durch eine entzündungserregende Zubereitung: Crotonöl + Olivenöl Prinzip: Die Injektion des entzündungserregenden Gemisches: Crotonöl + Olivenöl in die Rückenhaut der Tiere ruft Gefäßerweiterungen, einzelne Blutflecken und Streifen von Hämorragien hervor. Diese Manifestationen werden durch Behandlung mit den antiphlogistischen Substanzen vermindert oder behoben.
  • Tiergut: Männliche oder weiße Albinomäuse mit einem mittleren Gewicht von 20 bis 22 g.
  • Methode: In die Rückenhaut des Tieres wird 0,1 ml einer entzündungserregenden Zubereitung mit folgender Zusammensetzung injiziert: Crotonöl: 1 Volumenteil Olivenöl: 3 Volumenteile Die zu schützenden Tiere erhalten auf oralem Weg eine Stunde vor der Injizierung der entzündungserregenden Zubereitung 0,20 mg Prunusextrakt gemäß der Erfindung. Es werden drei Versuchsreihen mit jeweils drei Tieren durchgeführt. Jede Reihe enthält folgendes: - eine Vergleichsgruppe - Tiere, welche nur der entzündungserregenden Wirkung unterworfen worden sind - behandelte Tiere Ergebnisse: Die Ergebnisse sind auf der Abschätzung der Intensität der Entzündung aufgebaut, welche durch die kleinen Gefäße der subcutanen Haut nach der Sektion gegeben wird. Die Ergebnisse werden anhand folgender Skala angegeben: 0: es ist kein Unterschied zu den normalen Vergleichstieren festzustellen 1: einfache Gefäßerweiterung 2: Gefäßerweiterung und isolierte Blutflecken 3: Blutflecken und Streifen 4: isolierte hämorragische Zonen 5: generalisierte Hämorragie Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt: Tabelle II
    Mittel-
    Versuch Nr. 1 Versuch Nr. 2 Versuch Nr. 3 wert
    Tiere Tiere Tiere
    Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3
    Vergleichtiere 0 0 0 0 0 0 0 0 0
    behandelte unge-
    schützte Tiere 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5
    mit Prunusex-
    trakt beh. Tiere 1 1 2 2 2 1 1 1 1 1,33
    Wie die Ergebnisse der Tabelle II zeigen auch die hier erhaltenen Ergebnisse sehr gut den erheblichen antiphlogistischen Effekt der erfindungsgemäßen Arzneimittel.
  • Klinische Untersuchungen A. AntiDhlogistische Wirkung 125 Männer mit entzündlichen Zuständen des Genitaltrakts werden im Verlauf von 4 Wochen mit dem erfindungsgemäßen Arzneimittel mit einer Dosis von 120 ml pro Tag behandelt.
  • 111 Personen - oder 89 96 der behandelten Patienten - erfahren eine spektakuläre Verbesserung, nämlich eine rasche Erhöhung des Urindurchgangs in der Harnröhre und eine Linderung (welche nach dem 3. Behandlungstag festgestellt wird) des Miktionsschmerzes.
  • B. Variierung des Harnstoffgehalts im menschlichen Blut Die Beobachtungen werden mit Männern durchgeführt, die Entzündungen der Harnleiter und der Harnröhre haben.
  • In der folgenden Tabelle III sind die Ergebnisse von 15 behandelten Männern im Alter von 50 bis 73 Jahren zusammengestellt.
  • Die angewendete Behandlung bestand in einer Verabreichung von 120 mg Extrakt von Prunus Arborea pro Tag im Verlauf von 28 Tagen auf dem oralen Weg.
  • Tabelle III Harnstoff Wert mg/l Patient Nr. vor der Behandlung nach der Behandlung 1 300 320 2 450 390 3 330 310 4 520 470 5 400 390 6 370 300 7 470 450 8 400 320 9 580 460 10 540 440 11 720 350 12 600 550 13 390 320 14 490 420 15 380 320 Insgesamt 6940 5810 Mittelwert 462,66 387,33 Die mittlere Verminderung nach der Behandlung liegt in der Gegend von 16 ,.
  • Im Hinblick auf die pharmakologischen und klinischen Eigenschaften sind die erfindungsgemäßen Arzneimittel als Antiphlogistika der Wahl anzusehen. Ihre Wirkung der Verminderung des Harnstoffgehalts und ihre Aktivität gegen eine Aggregation von Thrombocyten ordnet sie in die ersten Arzneimittel des Jahrzehnts ein.
  • Die erfindungsgemäßen Arzneimittel können für sich (120 mg pro Tag, im Mittel, für Erwachsene) oder zusammen mit anderen Arzneimitteln und den verschiedenen geeigneten Verabreichungsformen und insbesondere in der Form von Arzneimitteln mit Retardeffekt (beispielsweise in Form von Kapseln oder mit einer geeigneten Umhüllung versehen) verabreicht werden.

Claims (4)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verwendung von Extrakten von Pflanzen der Art Prunus und von verwandten Arten als Arzneimittel mit antiphlogistischer Wirkung.
  2. 2. Verwendung von Extrakten von Pflanzen der Art Prunus und von verwandten Arten als Arzneimittel zur Verminderung des Harnstoffgehalts des Blutes.
  3. 3. Verwendung von Extrakten von Pflanzen der Art Prunus und von verwandten Arten als Arzneimittel mit Antiaggregationswirkung für Thrombocyten.
  4. 4. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß es in einer galenischen Form vorliegt, die eine Retardwirkung gewährleistet.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2605886A1 (fr) * 1986-10-29 1988-05-06 Debat Lab Nouvelle utilisation d'extrait de prunus africana en therapeutique vis-a-vis des troubles de la senescence
FR2768621A1 (fr) * 1997-09-22 1999-03-26 Oreal Utilisation d'un extrait d'au moins un vegetal de la famille des rosacees
CN115444139A (zh) * 2022-09-15 2022-12-09 草根知本集团有限公司 β-葡聚糖或其提取物在制备用于改善高尿酸血症的食品或药品中的应用

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CN115444139B (zh) * 2022-09-15 2023-08-08 草根知本集团有限公司 β-葡聚糖或其提取物在制备用于改善高尿酸血症的药品中的应用

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