AT86428B - Verfahren zur Herstellung zweier, therapeutisch wirksamer Stoffe aus Corpus luteum. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung zweier, therapeutisch wirksamer Stoffe aus Corpus luteum.

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  Verfahren zur Herstellung zweier, therapeutisch wirksamer Stoffe aus Corpus luteum. 



   Alle bisher zur Regulierung der Menstruation vorgeschlagenen Präparate besitzen den gemeinsamen Nachteil, dass sie mehr oder minder schädliche Beimengungen enthalten und wegen ihrer vorwiegend oralen Verabreichungsmöglichkeit sowie ungenauer Dosierbarkeit in ihrer Wirkung unsicher sind. Es wurde nun gefunden, dass sich aus dem Corpus luteum zwei, sich antagonistisch entgegenwirkende Körper, frei von schädlichen Beimengungen darstellen lassen, von denen der eine voraussichtlich identisch ist mit dem Stoff, der im weiblichen Eierstock produziert, die Menstruationsblutung in physiologischer Weise beendet, während der andere eine menstruationsauslösende Wirkung besitzt. 



   Das Verfahren zur Herstellung der neuen Präparate ist folgendes :   a)   Herstellung der menstruationsauslösenden und der menstruationshemmenden Substanz nebeneinander und Trennung derselben. Aus dem Eierstock des frischgeschlachteten Tieres wird das Corpus luteum sofort herausgeschält und in absolutem Alkohol in dunklen Flaschen aufbewahrt. Die gelben Körper werden mit einer Fleischhackmaschine zerkleinert und 24 Stunden bei   60  mit   absolutem Alkohol extrahiert.

   Hierauf filtriert, der Filterrrückstand mit Aceton, mit kaltem und mit siedendem Äther so lange extrahiert, bis die Extraktionsflüssigkeit farblos geworden ist ; der nach der Filtrierung zurückbleibende Corpus luteum-Brei wird getrocknet, mit der Reibmaschine weiter zerkleinert und eine vollständige Zertrümmerung der Zelleiber durch Zerreibung mit Quarzsand in der Reibschale erreicht. Die zerriebene Corpus luteum-Masse wird nun noch mit Chloroform bei   600 24   Stunden extrahiert und schliesslich nochmals mit Alkohol ausgekocht.

   Bei der Extraktion mit Alkohol gehen beträchtliche Mengen der beiden im Corpus luteum enthaltenen therapeutisch wertvollen Substanzen, insbesondere aber die menstruationsauslösende Substanz in Lösung, während beim Extrahieren mit Aceton noch weitere Mengen der menstruationsauslösenden Substanz, bei der Extraktion mit Äther geringe Mengen der menstruationshemmenden Lipoidsubstanz gelöst werden. Im Chloroformextrakt ist die Hauptmenge der menstruationshemmenden Lipoidsubstanz neben geringen Mengen der menstruationsauslösenden Substanz enthalten. Die alkoholischen Extraktionsflüssigkeiten werden nun zunächst vereinigt.

   Der erhaltene Acetonextrakt wird eingedampft und der hinterbleibende Rückstand in den vereinigten Alkoholextrakten gelöst und dann aus letzteren mit Chloroform eine wässrige Schicht, welche den menstruationsauslösenden Bestandteil enthält, abgetrennt, zu welchem Zwecke nicht von vornherein frisches Chloroform, sondern in erster Linie der Extrakt verwendet wird, wie er beim Behandeln der bereits mit Alkohol, Aceton und Äther extrahierten frischen Stadien des Corpus luteum mit Chloroform erhalten wurde. Erst wenn dieser Chloroformauszug zur völligen Abscheidung der wässrigen Schicht nicht genügen sollte, wird frisches Chloroform verwendet.

   Der oben erhaltene Atherextrakt, der wie bemerkt geringe Mengen der Lipoidsubstanz enthält, wird später zur Reinigung der aus dem Alkohol-Chloroformgemisch (nach Abscheidung der wässrigen Schicht und Extraktion mit Wasser) erhaltenen Hauptmenge der menstruationshemmenden Lipoidsubstanz verwendet. Man lässt die mit Chloroformüberschuss abgeschiedene wässrige Schicht, welche das Lipoproteid gelöst enthält, absetzen, pipettiert ab, setzt, um alles Lipoproteid zu erhalten erneut destilliertes Wasser zu dem Alkohol-   extrakt-Chloroformgemisch,   schüttelt, fällt neuerdings mit reinem Chloroform und wiederholt diesen Vorgang so lange, bis sich in dem durch die Chloroformfällung gewonnenen Wasser 

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 keine Ninhydrinreaktion mehr zeigt.

   Diese so erhaltenen wässrigen Lösungen enthalten die menstruationsauslösende Substanz ; man dampft die wässrige Flüssigkeit bis zur Gewichtskonstanz ein und entfernt durch Waschen mit Äther die im Rückstand noch enthaltenen geringen Verunreinigungen der genannten Substanz, Dieses nunmehr reine Präparat stellt ein Lecithalbumin dar. Der absolut trockene Rückstand wird in physiologischer Kochsalzlösung gelöst, so dass i   cm3   gleich   0'001   g der wirksamen Substanz enthält. Die Lösung wird schliesslich durch Uhlenhut-Berkhefeld-Filter sterilisiert und in Ampullen abgefüllt. Das wasserfreie.

   Alkohol-Chloroformgemisch wird nunmehr bis zur Gewichtskonstanz ein-   gedampft.   Der Rückstand bildet eine aus zwei Teilen bestehende fettige Masse, von denen der eine eine burgunderrotbraune Farbe besitzt und in Äther sehr leicht löslich, in Alkohol schwer und in Aceton unlöslich ist, während der andere eine weisslich glänzende wachsartige Masse darstellt und in Äther schwer   löslich, in   Alkohol unlöslich ist. Für die Weiterverarbeitung darf nur der erste Teil benutzt werden, zu diesem Zwecke wird der Rückstand mit Äther aufgenommen, wozu die früher erhaltenen Ätherextrakte verwendet werden. Hierauf   wird möglichst rasch abgedampft.

   Die so erhaltene orangegelbe Masse wird wiederholt in Äther gelöst, filtriert und abgedampft, bis eine an Konsistenz und Zusammensetzung gleich-   mässigs Masse, welche die menstruationshemmende Substanz repräsentiert, rein resultiert. 



  Diese wird nun in kleinen Portionen in der Reibschale mit Olivenöl angerieben und so in Lösung gebracht. Die Konzentration ist so gewählt, dass   I     cm3   gleich 0*4 g der'frischen Corpus luteum-Substanz entspricht, was einer Konzentrationshöhe der wirksamen Lipoidgruppe von   0'0015   auf      gleichkommt. Die Sterilisation des gelösten Präparates geschieht mittels B'erkhefeld-phlenhut-Filter, die vorher auf ihre Undurchlässigkeit für die in Frage kommenden Keime geprüft sind. 



   Statt wie vorstehend beschrieben, die beiden Substanzen nebeneinander herzustellen und zu trennen kann auch die menstruationsauslösende Substanz als ausschliessliches Endprodukt nach folgendem Verfahren dargestellt werden : b) Herstellung der menstruationsauslösenden Substanz für sich allein : Zur Verwendung kommen zweckmässig die sogenannten frischen Stadien der Corpora lutea, die darin kenntlich sind, dass sie eine leichte rötliche Farbe aufweisen und sich weich anfühlen. Man legt sie, wie sub a) beschrieben, zunächst in Alkohol, zerkleinert, extrahiert 24 Stunden mit   600 heissem Alkohol, trocknet,   zermahlt und zerstört die Zellen durch Verreiben mit Quarzsand. Nunmehr extrahiert man mit   Chloroform bei 60"nitriert   und kocht mit Alkohol    aus.   



  Die so erhaltenen Extraktionsflüssigkeiten, Kalt-Alkohol, Heiss-Alkohol, Chloroform und Kochalkohol werden vereinigt und die aus den heissen Flüssigkeiten in der Kälte ausfallenden fettähnlichen Massen durch Filtrieren entfernt. Die darzustellende wirksame Substanz geht in den Alkohol und in geringen Mengen auch in das Chloroform   über,   Aus den vereinigten Extraktionsflüssigkeiten wird nunmehr durch Zusatz von Chloroform im Überschuss das Wasser abgeschieden, das das darzustellende Proteolipoid enthält. Durch erneuten Zusatz von Wasser zu dem Extraktalkohol-Chloroformgemisch und Fällung mittels überschüssigem Chloroform wird alle im Extraktalkohol enthaltene menstruationsauslösende Substanz gewonnen und, wie im Vcrfahren a) beschrieben, gereinigt und in Lösung gebracht. 



  Die nach vorstehenden Verfahren-a) und b) darstellbare menstruationsauslösende Substanz gehört zu der Klasse der Lecithalbumine, besitzt dunkelbraune Farbe und ist von sehr fester stearinartiger Beschaffenheit, Beginn des Weichwerdens zwischen   500 bis 600.   Beim Trocknen in dünner Schicht scheiden sich unvollkommene Kristalle aus. Die Substanz löst sich klar und leicht in Wasser, am leichtesten in   4obigem   Alkohol, in Äther ist sie un-   löslich. Die Analyse ergab: Kohlenstoff 61#20%, Wasserstoff 5#94%, Stickstoff 5#24%,   Sauer- 
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 blutungen und bei allen auf nicht organischer Basis beruhenden   Gebärmutterblutungen.   Ihre Einverleibung bewirkt das Aufhören derartiger Blutungen.

   Besonders prompt ist die blut- 
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 Einfluss auf die Funktion des Eierstockes, indem es unregelmässige Menstruationsintervalle regelt, ebenso werden starke Schmerzen bei der Menstruation günstig beeinflusst. Die Ausfallerscheinungen nach Kastration im Klimakterium werden durch das Präparat gemildert und beseitigt. 



   Die Anwendung der beiden neuen Präparate erfolgt durch subkutane Injektion. Die menstruationshemmende Substanz kann auch in Tablettenform per os eingenommen werden. 
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 insbesondere treten niemals anaphylaktische Erscheinungen auf, 
PATENT-ANSPRüCHE :   I.   Verfahren zur Herstellung zweier therapeutisch wirksamer Stoffe aus dem Corpus luteum, dadurch gekennzeichnet, dass man nach aufeinanderfolgender Extraktion der frischen Stadien des Corpus luteum mit Alkohol, Aceton, Äther und Chloroform, die Alkohol-und Chloroform-Extrakte zusammen mischt, aus der dabei    sich abscheidenden   wässrigen Schicht den wasserlöslichen, therapeutisch wirksamen Bestandteil durch Eindampfen gewinnt und aus der nach Abscheidung des wässrigen Anteils gewonnenen Chloroform-Alkohollösung durch Eindampfen und Umlösen aus Äther den wasserunlöslichen,

   therapeutisch entgegengesetzt wirksamen Bestandteil isoliert.

Claims (1)

  1. 2, Verfahren zur Darstellung des nach Anspruch i darstellbaren wasserlöslichen Bestandteiles für sich allein, darin bestehend, dass man die frischen Stadien des Corpus luteum nacheinander mit Alkohol und Chloroform extrahiert und durch Mischen der Extrakte eine wässrige Schicht abtrennt, aus welcher durch Eindampfen der wasserlösliche Bestandteil gewonnen wird.
AT86428D 1915-07-13 1915-07-13 Verfahren zur Herstellung zweier, therapeutisch wirksamer Stoffe aus Corpus luteum. AT86428B (de)

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