DE561817C - Verfahren zur getrennten Gewinnung zweier Hormone der Pankreasdruese in kristallinerForm - Google Patents

Verfahren zur getrennten Gewinnung zweier Hormone der Pankreasdruese in kristallinerForm

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DE561817C
DE561817C DEF62527D DEF0062527D DE561817C DE 561817 C DE561817 C DE 561817C DE F62527 D DEF62527 D DE F62527D DE F0062527 D DEF0062527 D DE F0062527D DE 561817 C DE561817 C DE 561817C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/575Hormones
    • C07K14/62Insulins
    • C07K14/625Extraction from natural sources

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Description

  • Verfahren zur getrennten Gewinnung zweier Hormone der Pankreasdrüse in kristalliner Form Es ist bekannt, daß, wenn man das blutzuckersenkende Hormon der Pankreasdrüse mit Pikrinsäure oder freiem Naphtholgelb S so lange versetzt, bis keine Fällung mehr entsteht, ein Produkt quantitativ erhalten wird, das in physiologischer und pharmakologischer Hinsicht sich wie der Ausgangsstoff verhält. q.7 mg des landesüblichen Hydrochlorids des blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdrüse lieferten bei Fällung mit Pikrinsäure 5o mg des trockenen Pikrats. Man glaubte daher, daß man mit dem blutzuckersenkenden Hormon der Pankreasdrüse ein einheitliches Produkt in Händen hätte.
  • Versuche haben nun ergeben, daß es möglich ist, das bereits höchstmöglich gereinigte blutzuckersenkende Hormon der Pankreasdrüse in zwei Bestandteile zu zerlegen. Zu diesem Zweck werden Lösungen des nach bekannten Verfahren hergestellten höchstgereinigten blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdrüse, vorzugsweise in Form des Hydrochlorids, durch solche Stoffe, die mit dem einen der zu gewinnenden Hormone A schNver lösliche Verbindungen geben, behandelt. Hierdurch wird dieses Hormon A fraktioniert gefällt, worauf diese Fällungen in das Hydrochlorid oder in das freie Hormon übergeführt werden. Das zweite noch in der Mutterlauge gelöste Hormon B wird aus der Mutterlauge nach bekannten Verfahren abgeschieden. Die Ausführung des Verfahrens kann in der Weise erfolgen, daß das gereinigte Hormon der Pankreasdrüse mit Pikrinsäure oder Naphtholgelb S in so kleinen Mengen versetzt wird, daß nur ein kleiner Teil, z. B. ein Zehntel des Gesamtgewichts des Hormons, auf einmal ausgefällt wird. Dieser Vorgang wird in größeren Zeitabständen so oft wiederholt, als sich noch ein Niederschlag bildet. Hierbei fällt nur etwa die Hälfte der ursprünglich vorhandenen Hormonmenge aus. Dieser durch die fraktionierte Ausfällung erhaltene Niederschlag läßt sich aus der Pikrinsäureverbindung in der üblichen Weise freimachen und als Hydrochlorid kristallin erhalten. Er soll als Hormon A bezeichnet werden.
  • Die von der gefällten Substanz zurückbleibende Flüssigkeit läßt sich durch weiteren Zusatz des Fällungsmittels nicht mehr fällen; sie enthält verschiedene neue Verbindungen. Durch Eindampfen und fraktionierte Kristallisation kann ein kristalliner Stoff gewonnen werden, der als Hormon B bezeichnet werden soll.
  • Während bei den bisherigen, die Ausfällung des blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdrüse aus seinen Lösungen betreffenden Arbeiten es sich darum handelte, rohe Pankreasextrakte, die natürlich viele verschiedenartige Stoffe enthalten, zu verarbeiten, um aus ihnen gereinigtes Hormon zu gewinnen, wird als Ausgangsstoff für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ein bereits gereinigtes Hormonpräparat ver-`,vendet. Man geht dabei von dem reinsten blutzuckersenkenden Hormon der Pankreasdrüse aus, das man bisher im Laboratorium gewinnen konnte und dessen internationale Einheit pro ?-kg Kaninchen nur 0,025 bis 0,05 mg ausmacht.
  • Es gelingt bei Benutzung des vorliegenden Verfahrens, dieses bisher reinste Präparat noch in Bestandteile zu zerlegen und auf diese Weise ein kristallines Präparat herzustellen. Die Arbeitsmethode bei der Ausführung der fraktionierten Fällung weicht von den bekannten Verfahren grundsätzlich- ab. Bei den bisher gebräuchlichen Fraktion.ierungsmethoden zur Behandlung der rohen Pankreasextrakte beruhte die fraktionierte Ausfällung nur auf der verschiedenen Ionenkonzentration bzw. der verschiedenen Löslichkeit in Alkohol. Im Gegensatz dazu soll gemäß der Erfindung die Fraktionierung des gereinigten blutzuckersenkendenHormons der Pankreasdrüse mit Hilfe von Fällungsmitteln bewirkt werden, die sich mit dem Hormon chemisch verbinden, wie mit Pikrinsäure oder Naphtholgelb S. Wohl ist Pikrinsäure zur Ausfällung des blutzuckersenkenden Hormons der Pankreas-drüse aus der wäßrigen Lösung des rohen Hormons schon verwendet, an eine fraktionierte Fällung ist dabei aber nicht gedacht -worden. Dementsprechend weicht das auf diese Weise hergestellte Pikrat in seinen Eigenschaften von dem gemäß dem vorliegenden Verfahren gewonnenen sehr wesentlich ab. Es ist bei S t a u b , Insulin, 1925, S. 41, beschrieben als ein zitronengelbes amorphes Pulver, während das nach dem vorliegenden Verfahren durch fraktionierte Fällung erhaltene Produkt kristalline Form (die Form mikroskopischer Würfel) besitzt. Es ist für die Reinheit des Produktes offenbar von großer Bedeutung, daß es gelingt, dieses in kristalliner Form zu gewinnen.
  • Im übrigen war auch nach den angeführten Untersuchungen, bei denen ja nur von dem rohen blutzuckersenkenden Hormon der Pankreasdrüse ausgegangen ist, wie es nach dem Collipschen Verfahren erhalten wird, nicht anzunehmen, daß bei Verwendung des reinsten bis dahin dargestellten blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdrüse noch eine Trennung in zwei völlig voneinander verschiedeneBestandteile möglich sein würde. Darstellung von Hormon A Wird handelsübliches blutzuckersenkendes Hormon der Pankreasdüse (internationale Einheit gleich o.i mg) mit gesättigter Pikrinsäure- oder Naphtholgelb-S-Lösung gefällt, so erhält man das blutzuckersenkende Hormon der Pankreasdrüse quantitativ mit den allgemein bekannten Eigenschaften zurück. Wird dagegen dieselbe Hormonlösung statt mit gesättigter Pikrinsäurelösung mit einer 5- bis iofach verdünnten Lösung gefällt, und zwar so, daß jedesmal nur ein Zehntel der zur völligen Ausfällung nötigen Menge angewandt wird, so erhält man Fraktionen, die sich abweichend von dem blutzuckersenkenden Hormon der Pankreasdrüse verhalten. Die geringere Ausbeute in diesem Falle bezeugt, daß die Verunreinigungen nicht mitadsorbiert werden.
  • Eigenschaften des Hormons A Das Hydrochlorid des neuen Hormons A kristallisiert beim Reiben rosettenförmig und stellt noch eine hochmolekulare polypeptidartige Verbindung dar. Das neue Präparat wirkt pro os nicht und weicht vom bekannten blutzuckersenkenden Hormon der Pankreäs-drüse dadurch ab, daß es auf normale Kaninchen und Menschen sich abweichend verhält. Während das bekannte Präparat bei normalen Kaninchen und Menschen den Blutzucker stets erniedrigt, wirkt das Hormon A nur auf den Organismus mit verhältnismäßig hohem Blutzuckergehalt erniedrigend, bei geringem Blutzuckergehalt dagegen meistens erhöhend. Beispielsweise wirkt das Hormon A beim Diabetiker zuckererniedrigend, beim normalen Menschen erhöhend, bei Kaninchen je' nach der Höhe des Blutzuckerspiegels.
  • Ausführungsbeispiel für das HormonA i g des gereinigten Hydrochlorids des blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdrüse in Wasser gelöst und mehrere Tage hindurch mit je 111, der nötigen Menge zehnfach verdünnter gesättigter Pikrinsäure- oder 2,Taphtholgelb-S-Lösung gefällt, liefert statt i,i g des gewöhnlichen Pikrats o,7 bis o,8 g des Pikrats des Hormons A. Darstellung von Hormon B Die Mutterlaugen der fraktionierten Pikrinsäure- oder Naphtholgelb-S-Fällungen werden im Vakuum fast zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird mit etwas salzsäurehaltigem Alkohol verrieben und mit Acetonüberschuß versetzt. Beim Reiben kristallisiert am Glas das Hormon B aus.
  • Eigenschaften des Hormons B Das Hormon B ist eine verhältnismäßig einfache Verbindung, die als Hydrochlorid in Säulen kristallisiert. Wegen der geringen Ausbeute ließ sich die Reinigung noch nicht ausführen. Die Verbindung ist sehr aktiv; in Mengen von o,oa mg täglich pro os oder subkutan dargereicht, bewirkt sie bei Kaninchen eine Blutzuckererhöhung bis zu 6oo % mit Glykosurie im Harn nach 5 bis 6 Tagen. Die Tiere gehen nach etwa einer Woche mit hochgradiger Anämie und Hvdrämie zugrunde.
  • Ausführungsbeispiel für das Hormon B Aus den Mutterlaugen der fraktionierten Fällung von i g Hormon der Pankreasdrüse werden durch Eindampfen und Zersetzen der Pikrat- oder Naphtholgelb-S-Verbindung mit salzsäurehaltigem Alkohol etwa 5 bis 6 mg des Hydrochlorids der B-Verbindung durch Acetonfällung und Reiben erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANNS PRÜCHE_ i. Verfahren zur getrennten Gewinnung z-,veier Hormone der Pankreäsdrüse in kristalliner Form, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Lösungen des nach bekannten Verfahren hergestellten handelsüblichen höchstgereinigten blutzuckersenkenden. vorzugsweise salzsauren Hormons der Pankreasdrüse durch solche Stoffe, die mit dem einen der zu gewinnenden Hormone A schwer lösliche Verbindungen geben, dieses Hormon A fraktioniert fällt und alsdann die Fällungen in das Hydrochlorid oder in das freie Hormon Überführt, während das zweite noch in der Mutterlauge gelöste Hormon B aus dieser nach bekannten Verfahren abgeschieden wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung des höchstgereinigten blutzuckersenkenden, vorzugsweise salzsauren Hormons der Pankreasdrüse mit Pikrinsäure oder Naphtholgelb S in so kleinen Mengen versetzt, daß nur etwa 1/1o des Gewichtes des Ausgangsstoffes auf einmal ausgefällt wird, diesen Vorgang in größeren Zeitabständen so oft wiederholt, als sich noch ein Niederschlag bildet, alsdann den gesamten Niederschlag von der Flüssigkeit abtrennt und aus der Mutterlauge, gegebenenfalls nach Zerlegen durch Salzsäure, durch fraktionierte Kristallisation das zweite Hormon B für sich oder als Salz gewinnt.
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