DE661686C - Verfahren zur Abtrennung des antirachitisch wirkenden Bestandteils aus bestrahltem 7-Dehydrocholesterin - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung des antirachitisch wirkenden Bestandteils aus bestrahltem 7-Dehydrocholesterin

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DE661686C
DE661686C DEM133815D DEM0133815D DE661686C DE 661686 C DE661686 C DE 661686C DE M133815 D DEM133815 D DE M133815D DE M0133815 D DEM0133815 D DE M0133815D DE 661686 C DE661686 C DE 661686C
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dehydrocholesterol
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antirachitic
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DEM133815D
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English (en)
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Dr Friedrich Schenck
Dr Fritz Von Werder
Dr Adolf Windaus
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IG Farbenindustrie AG
Merck KGaA
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E Merck AG
IG Farbenindustrie AG
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/59Compounds containing 9, 10- seco- cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems

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Description

  • Verfahren zur Abtrennung des antirachitisch wirkenden Bestandteils aus bestrahltem 7-Dehydrocholesterin Man weiß (vgl. »Annalen der Chemie« Bd. 520, S. 98 ff .), d:aß sich durch Bestrahlung von 7-Dehydrochol.esterin mit ultraviolettem Licht ein antirachitisch wirksames Produkt bildet. Nur dieses Ergebnis der pharmakologischen Prüfung des in Rede stehenden Produktes ist bisher bekannt. Über seine chemischen und physikalischen Eigenschaften mußte dagegen erst durch eingehende Untersuchungen Klarheit geschaffen werden, die die Grundlage für die im folgenden beschriebene Erfindung bilden. Bei diesen Untersuchungen wurde zunächst festgestellt, daß das bestrahlte 7-Dehydrocholesterin ein nach Art und Dauer der Bestrahlung in der Zusammensetzung wechselndes Gemisch mehrerer Lichtumwandlungsprodukte darstellt. Die Abtrennung des antirachitisch wirksamen Bestandteils aus diesem Gemisch ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Es wurde festgestellt, daß man den antirachitisch wirksamen Bestandteil aus bestrahltem 7 -Dehy drocholesterin dadurch abtrennen kann, daß man das Gemisch der Bestrahlungsprodukte a) mit Maleinsäureanhydri.d oder dessen Homologen bei Raumtemperatur in indifferenten Lösungsmitteln stehenläßt, -die sauer reagierenden Umsetzungsprodukte abtrennt, die bleibenden neutral reagierenden Anteile gewinnt und b) nach üblichen Verfahren verestert, das Gemisch der Ester auf Grund der unterschiedlichen Löslichkeiten seiner Bestandteile trennt, die den wirksamen Bestandteil enthaltenden Anteile verseift, c) und sie so oder in veresterter Form einer weiteren Reinigung nach der Methode der chromatographischen Adsorptionsanalyse unterwirft, wonach im Falle des Arbeitens mit Estern wieder verseift wird.
  • Es wurde weiter gefunden, daß die unter a bis c genannten Reinigungsverfahren auch in beliebig anderer Reihenfolge als der genannten durchgeführt werden können. Es kommt ganz auf die Art der im einzelnen angewendeten Verfahren an, ob es vorteilhaft ist, die oben angegebene Reihenfolge der Teilstufen des Verfahrens oder eine andere zu benutzen. Es ist z. B. besonders praktisch, wie angegeben, die Fraktionierung auf adsorptionsanalytischem Wege nach der Reinigung über E.sterderivate vorzunehmen, wenn man den hei dein letztgenannten Verfahren benutzten Ester für die Adsorption weiterverwenden kann. Es kann aber vorteilhaft sein, den umgekehrten Weg zu gehen, wenn man mit einem Ester arbeitet, der erst bei höherer Reinheit kristallisiert, und wenn man diese Reinheit durch das adsorptiori's ,. analytische Verfahren erreichen kann.
  • Je nach den Anforderungen, die man an die Reinheit des Endproduktes stellt; und je nach den Eigenschaften des angewendeten Ausgangsmaterials (dessen Zusammensetzung mit den Bestrahlungsbedingungen stark variiert) ist es auch möglich, bei beliebiger Reihenfolge der obengenannten Reinigungsstufen eine oder zwei derselben wegzulassen, so daß sich also im letzteren Falle das Verfahren in der Anwendung einer dieser Stufen erschöpft. -Es seien einige Bemerkungen zu den einzelnen Verfahrensstufen gemacht, die natürlich nicht nur bei der Anwendung der betreffenden Stufe allein, sondern auch bei ihrer Kombination mit den anderen angegebenen Verfahren zu beachten sind.
  • Die Umsetzung des rohen oder v orgereinigten Bestrahlungsproduktes mit Maleinsäureanhydrid oder seinen Homologen (z. B. Citraconsäureanhydri:d) soll bei Raumtemperatur erfolgen, da bei erhöhter Temperatur auch der wirksame Bestandteil reagiert und eine Abtrennung nicht erreicht wird. Als indifferente Lösungsmittel für diese Reaktion kommen vor allem Benzol, Benzin und andere Kohlenwasserstoffe in Frage.
  • Die Reinigung über die Ester auf Grund ihrer verschiedenen Löslichkeiten, also z. B. durch Urnkristallisieren, Umfällen oder Verteilen in verschiedenen Lösungsmitteln, bietet in vielen Fällen den besonderen Vorzug, daß dabei im Bestrahlungsprodukt noch vorhandenes unverändertes 7-Dehydrocholesterin als sch-,verlöslicher Ester abgeschieden werden kann und sich dadurch die umständlichere und kostspielige besondere Abscheidung des Ausgangsmaterials mit Digiton:in erübrigt. Dies gilt insbesondere für den Fall des Arbeitens mit dem Allöphansäureester (der vorzugsweise durch Einleiten von Cyansäuregas in die Lösung des zu reinigenden Präparates in einem indifferenten Lösungsmittel, vor allem Kohlensvassierstoff, gewonnen werden kann), und für die Fraktionierung solcher Esterderivate, die als Säurekomponente die zur Trennung der Bestrahlungsprodukte des Ergosterins bewährten Abkömmlinge der Benzoesäure (z. B. 3, 5-Dinitrobenzoesäure und ihr 4-Methylderivat) enthalten. Auch diese Säuren geben mit 7-Delxydrocholesterin sehr schwerlösliche Ester. Die Fraktionierung der Ester der Allophansäure (die natürlich auch mit Allophansäurechlorid gewonnen werden können) zeichnet sich noch dadurch aus, daß dabei besonders leicht (in schwerlöslichen Anteilen) ein reines Produkt erhalten wird, das der Allophansäureester eines neuen antirachitischen Vitamins und das erste .kn. reiner Form dargestellte Derivat dieses '.Vitamins ist. Der genannte Ester schmilzt bei 173 bis 17d.°, läßt sich aus Aceton umkristallisieren und liefert auf die Formel Ces H,1s 03N2 passende Analysenwerte, Das freie Vitamin läßt sich daraus leicht durch Verseifung gewinnen. Über seine Eigenschaften wird unten noch gesprochen werden. Im übrigen wurde durch die soeben besprochene Reinigungsstufe der vorliegenden Erfindung erstmalig bewiesen, daß der wirksame Bestandteil des Bestrahlungsproduktes des 7-Dehydrocholesterins ein Alkohol ist.
  • Bei der Anwendung der chromatographischen Adsorptionsanalyse, die auf den russischen Chemiker Tswett zurückgeht und die in letzter Zeit besonders für die Fraktionierung von -Naturprodukten Bedeutung gewonnen hat, auf den Gegenstand der Erfindung können sowohl Fraktionen mit freien als auch solche mit veresterten Alkoholgruppen angewendet werden. Als Adsorptionsmittel haben sich die verschiedenen, für den in Rede stehenden Zweck geeigneten Formen des Aluminiumoxyds (z. B. hergestellt nach Brockmann) besonders bewährt. Bei der Verwendung von Estern wurde dabei beobachtet, daß im wesentlichen nur die Verunreinigungen von dem Adsorptionsmittel festgehalten werden, so daß sich der gesuchte Vitaminester im Filtrat findet.
  • Zur Kontrolle der in den einzelnen Verfahrensstufen erreichten Reinigungseffekte sowie zur Feststellung, wo sich das Vitamin bei der Aufteilung der Rohpräparate nach der Erfindung befindet, dient die Prüfung der Einzelfraktionen im Tierversuch auf antirachitische Wirkung. Für die Ausarbeitung passender Trennungsverfahren tut auch die Messung der Ultraviolettabsorption gute Dienste, da das neue antirachitische Vitamin ein Maximum der Absorption bei 265 mu zeigt.
  • Das UV-Spektrum des Verfahrensproduktes der Erfindung ist demjenigen des Vitamins D2 außerordentlich ähnlich. Im wie üblich durchgeführten Rattenversuch ist das neue antirachitische Vitamin mindestens so wirksam wie Glas Vitamin D2. Bei der Beinweiche junger Hühner erweist es sich jedoch wirksamer als die rattenäquivalente Dosis Vitamin D2. Diese Eigenschaft kommt auch dem natürlich vorkommenden antirachitischen Faktor im Lebertran sowie dem bestrahlten Cholesterin zu, die sich dadurch von dem aus Ergosterin durch Bestrahlung gewonnenen Vitamin D2 unterscheiden, die aber. bis heute noch nicht rein dargestellt worden sind. Bei sehr starker Überdosierung ruft das nach der Erfindung gewonnene Vitamin bei Mäusen das gleiche Vergiftungsbild hervor wie das Vitamin D aus bestrahltem Ergosterin und das aus Fischleberölen. Sehr ausgeprägt ist' dabei .die starke Verkalkung der Organe bei Verabfolgung hoher, aber noch nicht eigentlich toxischer Dosen. Beispiele i. Eine Lösung von io g bestrahltem 7-Dehydrocholesterin in So ccm Benzol wird mit 3 g Citraconsäureanhydrid versetzt und io Tage lang unter Luftausschluß bei Raumtemperatur aufbewahrt. Danach wird die Lösung bei niedriger Temperatur im Vakuum zur Trockne verdampft und der Rückstand in 200 ccm luftfreiem Methanol gelöst. Nach Zusatz von Zoo ccm 25 °/oiger methylalkoholischer Kalilauge wird das Ganze 2 Stunden lang in. einer Stickstoffatmosphäre auf 5o° erwärmt und weitere 16 Stunden bei Raumtemperatur sich selbst überlassen. Das ausgeschiedene Kristallisat, das im wesentlichen aus Ausgangsmaterial besteht, wird unter Luftau:sschluß abgesaugt und mit luftfreiem Methanol gewaschen. Ausbeute: a,8 g. Filtrat und Waschmethanol werden mit i 6oo ccm Wasser versetzt und dreimal mit je 5oo ccm niedrigsiedendem Petroläther ausgeschüttelt. Aus der alkalischen Lauge fällt nach Zusatz von 300 ccm 16°/oi,ger Schwefelsäure das Addukt eines Bestrahlungsproduktes mit Citraconsäure aus. Es wird abgesaugt, gründlich Mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet. Ausbeute: r g. Der Schmelzpunkt des Rohproduktes liegt bei etwa 12o°. Die vereinigten Petrolätherlösungen werden mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingedampft. Das Ausziehen mit Petroläther sowie die weitere Verarbeitung der Petrolätherlösung wird unter vollständigem Luftausschluß durchgeführt. Der Rückstand der Petrolätherlösung im Gewicht von 5 g wird in 25 ccm luftfreiemt Benzol gelöst und nach Zusatz von 8 ccm Pyridin und 5 g 3, 5-Dinitro-4-methyl-i-benzoylchlorid 2 Stunden lang in einer Kohlensäureatmosphäre auf 75° erhitzt. Das in üblicher Weise aufgearbeitete Material wird in 4o ccm siedendem Aceton gelöst. Nach dem Erkalten wird von i g auskristallisiertem 7-Dehydrocholesteryl-3, 5-dinitro-4-methyl-i-benzoat abgetrennt, das nach einmaligem Umkristallisieren aus Aceton völlig rein erhalten wird: tiefgelbe Nadeln vom Schmelzpunkt 2oi°, 121 D in Chloroform = - 43'. Das Acetonfiltrat wird vorsichtig im. Vakuum zur Trockne verdampft, der Rückstand in ioo ccin Normalbenzin gelöst. Diese Lösung wird unter Luftausschluß durch eine Säule von Aluminiumoxyd filtriert (Aluminiumoxyd standardisiert nach Brockmann gemischt mit dem gleichen Gewicht gepulverten Quarzsandes, Höhe der Säule 30 cm, Durchmesser 2 cm). Es wird mit ioo ccm Normalbenzin nachgewaschen. Im Filtrat befinden sich 75'/, des eingesetzten Esters.
  • Nach vorsichtigem Entfernen des Lösungsmittels und Aufnehmen des Rückstandes in Acetonmethanol läßt sich das 3, 5-Dinitro-4-methpl-i-benzoat des Vitamins in kristallisierter Form abscheiden. Der Ester wird durch Umkristallisieren aus Acetonmethanol gereinigt und schmilzt bei i22°. Die spezifische Drehung für die 2 °/oige Chloroformlösung beträgt -E- io6°. Bei der Elementaranalyse werden auf die Formel C35 H48 O8 N2 passende Werte erhalten.
  • 3 g dieses Esters werden durch Kochen (2o Minuten) mit 3o ccm 5 °/aiger methylalkoholischer Kalilauge verseift. Die heiß vom Kaliumsalz der Methyl-dinitrobenzoesäure abfiltrierte Flüssigkeit wird, auf - 20° abgekühlt. Nach 2tägiger Aufbewahrung bei dieser Temperatur wird das auskristallisierte Vitamin D3 abgesaugt und aus go °/oigein Aceton bei - 15° umkristallisiert. Das Vitamin bildet farblose Nädelchen vom Schmelzpunkt 81 bis 83° und der spezifischen Drehung in Aceton [a] D - + 84°. Die an der Ratte ermittelte antirachitisch wirksame Grenzdosis beträgt o,o25 y, der an der Maus bestimmte Giftgrenzwert liegt bei i5o y.
  • 2. io g bestrahltes 7-Dehydrocholesterin werden in So ccm Benzol gelöst. Die mit 3 g Maleinsäureanhydrid versetzte Lösung bleibt verschlossen 5 Tage bei Raumtemperatur stehen. Die weitere Verarbeitung erfolgt zunächst nach den Angaben des Beispiels i. Der Rückstand der Petrolätherlösung, welcher die neutralen, nicht mit Maleinsäureanhydrid in Reaktion getretenen Anteile enthält, wird in i So ccin trockenem Benzol gelöst. In die mit E:i,s-Kochsalz-Mischung gekühlte Benzollösung wird Cyansäuredampf eingeleitet, der durch thermische Zersetzung von iog Cyanursäure gewonnen wird. Nach zweitägiger Aufbewahrung bei o° wird nochmals die gleiche Menge Cyansäuregas eingeleitet. Das Reaktionsgemisch bleibt 3 Tage bei o° und einen weiteren Tag bei Raumtemperatur sich selbst überlassen. Dann wird das Ungelöste abgesaugt und gründlich mit trockenem Benzol gewaschen. Das so abgetrennte Material besteht im wesentlichen aus Polymerisationsprodukten der Cyansäure, denen etwas 7-Dehydrocholesterylallophanat beigemengt ist. Filtrat und Waschbenzol werden vorsichtig im Vakuum abgedampft, der Rückstand in siedendem Aceton gelöst. Nach 24stündigem. Aufbewahren bei o° hat sich das Allophanat des Vitamins ausgeschieden. Es wird abgesaugt, mit Aceton gewaschen und im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet. Ausbeute: i g. Der Ester wird durch Umlosen aus Aceton gereinigt; er schmilzt bei 173 bis r74° und wird zur Gewinnung des Vitamins in üblicher Weise verseift.
  • 3. Eine Lösung von io g 7-Dehydrocholesterin in 7oo ccm Benzol wird 2 Stunden lang mit Magnesiumfunken bestrahlt und anschließend im Vakuum auf das halbe Volumen eingeengt. In diese Lösung wird im Abstand von 2 Tagen zweimal aus je 2o g Cyanursäüre hergestelltes Cyansäuregas eingeleitet. Die weitere Behandlung ist die gleiche wie im Beispiel 2. Die Ausbeute an reinem Vitaminallophanat vom Schmelzpunkt 173 bis 174° beträgt 1,2 g.
  • 4. io g nach den Angaben des Beispiels 3 bestrahltes 7-Dehydrocholesterin werden in r 5o cmg go l/oigem Alkohol gelöst und auf -:20' abgekühlt. Das auskristallisierte Ausgangsmaterial wird abgesaugt, zweimal mit je 25 cm3 gekühltem go°%igem Alkohol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 1;6 g. Das Filtrat- wird mit einer Lösung von 3 g Digitonin in 150 cm3 90°/oigem Alkohol erwärmt und nach Absaugen und Auswaschen des D.igitonidniederschlages auf ein Volumen von ioo ccm eingeengt. Nach Zugäbe von 4oo cm' luftfreiem Wasser wird erschöpfend mit Petroläther ausgeschüttelt. Die vereinigten Petrolätherauszüge hinterlassen nach der üblichen Verarbeitung 6,2 g Rückstand, der in Ätherpetroläther mit 3 g Citraconsäureanhydrid 6 Tage lang bei Raumtemperatur stehengelassen wird. Die Trennung des Reaktionsgemisches in neutrale und saure Anteile erfolgt nach den Angaben des Beispiels i. Die Neutralfrakt,ion im Gewicht von 5 g wird in Benzinbenzol 4 : 1 gelöst und wie bei der chromatografischen Adsorptionsanalyse durch ein Rohr mit 5oo g aktivem Aluminiumoxyd nach Brockmann geschickt. Der mittlere Teil der Schicht enthält die Hauptmenge des Vitamins. Dieser Teil wird mit Benzolmethanöl eluiert. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels hinterbleibt ein Rückstand von 2,5 g, der mit der gleichen Menge 3; 5-Dinitrobenzoylchlorid in trockenem Pyridin verestert wird. Der hierbei erhaltene Dinitrobenzoesäureester des Vitamins läßt sich. aus Acetonlösting in gut ausgebildeten gelben Nadeln kristallisieren, die nach dem Uinkristallisieren aus Aceton bei 129' schmelzen und bei der Analyse auf die Formel C34H4a O6 N2 passende Werte liefern: Durch Verseifen dieses kristallisierten Esters erhält man daraus das freie Vitamin, das irn Schutzversuch an der Ratte in Tagesdosen von o,ö5 y noch antirachitisch vollwirksam ist.
  • 5. 40 g 7-Dehydrocholesterin werden in Ansätzen zu io g nach den Angaben des BeisPiels 3 bestrahlt. Die Benzollösungen werden vereinigt, unter Luftausschluß bei 5o° im Vakuum auf 2oö ccm eingeengt und mit 6o ccm Pyridin und 40 g 3; 5-Dinitrobenzoylchlorid versetzt. Die Mischung wird in einer Kohlensäureatmosphäre 2 Stünden auf go° erhitzt. Die weitere Verarbeitung kann unter Gutritt von Luft erfolgen. Die erkaltete Reaktionsmischung wird mit 21 Äther verdünnt, gut durchgearbeitet und abgesaugt. Der Filterrückstand wird zuerst mit Benzol, dann mit Äther und schließlich mit Wasser ausgewaschen. Es werden so 15 g 7-Dehydrochölesteryldinitrobenzoat erhalten. Die Benzol- und Ätherwaschlaugen werden mit der Mutterlauge vereinigt. Die ätherisch-benzolische Lösung wird mit 5 °/aiger Salzsäure und darauf mit 5 1%iger Natronlauge ausgeschüttelt, mit Wasser neutral gewaschen und mit Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Vertreiben des Lösungsmittels: im Vakuum wird ein braunes Öl erhalten, das mit ioo ccm Aceton aufgekocht wird, wobei ein Teil des Materials ungelöst bleibt. Die erkaltete Lösung wird abgesaugt und der Filterrückstand mit Aceton nachgewaschen. Auf diese Weise werden weitere 2,2 ;g 7-Dehydrocholesteryldinitrobenzoat isoliert,- worauf das Bestrahlungsprodukt praktisch frei vom Dinitrobenzoat des Ausgangsmaterials ist. Die Acetonlösung wird im Vakuum zur Trockne gedampft und der Rückstand in Zoo ccm Normalbenzinbenzol (4 : i) aufgenommen. Zur Abtrennung von Verunreinigungen wird diese Lösung unter schwachem Vakuum durch eine Säule von 4o mm Durchmesser und etwa i in Länge gesaugt, die mit i 5oo g einer Mischung aus gleichen Teilen Aluminiumoxyd (standardisiert nach Brockmann) und Quarzsand beschickt ist: Die Säule wird mit 3 1 Normal- i benzinbenzol (4 : i) nachgewaschen. Das intensiv gelbe Filtrat wird im Vakuum zur Trockne eingedampft und der Rückstand unter Erwärmen in 4o ccm Aceton aufgenommen. Aus dieser Lösung kristallisieren beim i Erkalten spontan 9,o g reines Dinitrobenzoat des Vitamins vom Schmelzpunkt 135 bis 136°: und der Drehung (a] D = -j- 97° (in Chloroform). Diese Daten ändern sich beim Umkristallisieren nicht. Die Mutterlauge liefert 1 nach dem Einengen weitere 1,4,n Vitaminester.
  • 6. 31,69 7-Dehydrocholesterin werden in 4oo ccm Benzol gelöst und in einer Quarzwalze 5 Stunden mit dein Magnesiumfunken i bestrahlt. Nachdem Abdestillieren des Benzols im Vakuum wird der Rückstand in 5 ccm Pyridin gelöst und nach Zugabe von 27 g Dinitrobenzoylchlorid a4 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Hierauf wird mit Wasser verdünnt, nach einiger Zeit das pyridinhaltige Wasser abgegossen und der Rückstand mehrmals mit Wasser und zum Schluß mit Methanol gewaschen. Hierauf wird der Rückstand mit etwa 1 1 Äther ausgezogen und die ätherische Lösung vom Dinitrobenzoat des bei der Bestrahlung unverändert gebliebenen 7-Dehydrocholesterins abgetrennt. Die ätherische Lösung wird mit 5 °/Qi,ger Oxalsäure, hierauf mit Sodalösung und schließlich mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird mit i5o ccm Aceton versetzt. Die erhaltene Lösung wird abgekühlt, wobei sich noch geringe Mengen 7-Dehydrocholesterindinitrobenzoat ausscheiden, das abfiltriert und mit kaltem Aceton und Äther nachgewaschen wird. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockne gebracht und der Rückstand mit 25 ccm Äthermethanol aufgenommen. Beim Animpfen beginnt nach einiger Zeit die Kristallisation des Vitamin-D3-Dinitrob,enzoats, die durch Stehenläs.sen der Lösung bei + 2° vervollständigt wird. Die ausgeschiedenen Kristalle werden abfiltriert und mit Äthermethanol nachgewaschen. Es werden auf diese Weise 10,7 g Rohprodukt vom Schmelzpunkt 132,5 bis 135° erhalten, das sich durch Umkristallisieren leicht weiter reinigen läßt. Aus den Mutterlaugen scheiden sich auch noch kleine Mengen des Vitamin-D3-Esters ab.
  • 3,5g des Dinitrobenzoats werden mit 35 ccm 5 °/oiger methylalkoholischer Kalilauge 2o Minuten zum Sieden erhitzt. Das ausgeschiedene Kaliumsalz der Dinitrobenzoesäure wird abfiltriert und das Filtrat auf - 15° abgekühlt. Nach 24 Stunden hat sich das Vitamin D3 in feinen Nadeln abgeschieden, die durch Umkristallisieren aus verdünntem Aceton bei tiefer Temperatur weiter gereinigt werden. Das Vitamin D3 schmilzt bei 81 bis 83' und besitzt ein optisches Drehungsvermögen von (in Aceton). Es ist leicht löslich in allen organischen Lösemitteln, unlöslich in Wasser und durch Digitonin nicht fällbar. Es zeigt ein charakteristisches Adsorptionsmaximum bei 265 mau (Extinktionskoeffizient e = 5z).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Abtrennung des antirachitisch wirkenden Bestandteils aus bestrahltem 7-Dehydrocholesterin, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch der Bestrahlungsprodukte a) mit Maleinsäureanhydrid oder dessen Homologen bei Raumtemperatur in indifferenten Lösungsmitteln stehenläßt, nach einer Behandlung mit verseifenden Mitteln die sauer reagierenden Umsetzungsprodukte abtrennt, die bleibenden neutral reagierenden Anteile gewinnt und b) nach üblichen Verfahren verestert, das Gemisch der Ester auf Grund der unterschiedlichen Löslichkeiten seiner Bestandteile trennt, die den wirksamen Bestandteil enthaltenden Anteile verseift, c) und sie so oder in veresterter Form einer weiteren Reinigung nach der Methode der chromatographischen Adsorptionsanalyse unterwirft, wonach im Falle des Arbeitens mit Estern wieder verseift wird. a. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die unter a bis c genannten Verfahrensstufen in anderer Reihenfolge und bzw. oder unter Weglassung von einem oder zweien dieser Reinigungsverfahren durchführt. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vereiterungsverfahren` die Behandlung der Substanz mit Cyansäuredampf in einem indifferenten Lösungsmittel (Herstellung der Allophansäureester) wählt.
DEM133815D 1936-03-07 1936-03-07 Verfahren zur Abtrennung des antirachitisch wirkenden Bestandteils aus bestrahltem 7-Dehydrocholesterin Expired DE661686C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1301814B (de) * 1962-09-11 1969-08-28 Canada Packers Ltd Verfahren zur Herstellung von kristallisiertem Vitamin D3

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