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Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels für Gelenkrheumatismus
und Brand sowie zur allgemeinen Beruhigung der Nerven
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Gelenkrheumatismus und Brand sowie
zur Nervenberuhigung aus Leuchtmikroben, z. B. Leuchtbakterien, durch Gewinnung
nicht lipoidischer, nicht proteinischer und nicht aminosaurer, aktiver Stoffe aus
diesen und dem von Mikroben befreiten Nährboden.
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Es wurde in klinischen und Tierversuchen (Anaphylaxie von Meerschweinchen)
gefunden, daß das nach dem Verfahren dieser Erfindung hergestellte Präparat eine
äußerst starke beruhigende Wirkung auf Gewebe mit chronischer Entzündung, wie Gelenkrheumatismus
und Brand, ausübt und zur Behandlung von Gelenkrheumatismus, Gelenkneuralgie, Brand,
Neuralgie, allergischen Krankheiten, z. B. Asthma, Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwüren,
steifen Schultern usw., geeignet ist.
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Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht in dem Verfahren
zur Herstellung des obenerwähnten Präparates, nach dem man fluoreszierende Mikroben,
z. B. fluoreszierende Bakterien, die aus See- und Frischwassertieren oder auch aus
Seewasser isoliert wurden, auf festen oder flüssigen Kulturmedien züchtet und dann
die aktive Substanz aus dieser Kultur und den gezüchteten Mikroben selbst gewinnt.
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Als Fluoreszenzbakterien, die für das vorliegende Verfahren vorzugsweise
in Betracht kommen, werden die folgenden genannt: Micrococcus phosphorescens Cohn,
Coccobacillus luligo Kishitani, Bacillus phosphorescens Fisher, Photobacterium
phosphoreum
Mol isch, Pseudomonas fluorescens migula, Pseudomonas lufifera Molisch.
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Bei Durchführung der vorliegenden Erfindung wird der aktive Stoff
aus den fluoreszierenden Mikroben extrahiert, indem man zu den Mikroben, die auf
einem festen oder flüssigen Kulturmedium gezüchtet wurden, destilliertes Wasser
mit antiseptischen Stoffen bzw. ein geeignetes organisches Lösungsmittel, z. B.
500/oigen Alkohol, oder eine physiologische Salzlösung hinzufügt. Der so erhaltene
Extrakt wird durch Asbest, der insbesondere mit Lösungen von Natriumsilikat und
Magnesiumsulfat behandelt wurde, zwecks vollständiger Entfernung von Eiweiß filtriert.
Das Filtrat wird auf einen pH-Wert 2 bis 6 eingestellt und ein Adsorbens, wie z.
B. Kaolin oder Aktivkohle, zugegeben und dann filtriert. Das Adsorbat wird bei PH
8 bis 12 mit Na OH behandelt, um den aktiven Stoff daraus zu eluieren.
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Das Eluat wird nach Konzentrierung mit einem wasserlöslichen organischen
Lösungsmittel, wie Alkohol, versetzt, um unwirksame Stoffe, die in der organischen
Substanz gelöst sind, zu fällen. Das so erhaltene Filtrat wird dann im Vakuum bei
niedriger Temperatur zur Trockene eingedampft. Es wird so die aktive Substanz erhalten.
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Es wurde gefunden, daß die Rückstände der fluoreszierenden Mikroben,
von denen die aktive Substanz bereits nach dem oben geschilderten Verfahren gewonnen
wurde, ebenfalls eine merkliche Menge aktiver Substanz enthalten, die aus den nicht
vollständig zerstörten Zellwänden der Mikroben stammt. Die vorliegende Erfindung
kann daher besonders vorteilhaft durchgeführt werden, indem man die auf dem festen
oder flüssigen Nährmedium gezüchteten Mikroben mit chemischen oder physikalischen
SIitteln oder beiden einer Zerstörung unterwirft, um die befriedigende Extraktion
des aktiven Stoffes zu erleichtern. Die physikalischen Mittel umfassen Mahl- und
Preßbehandlungen. Bei der chemischen Zersetzung können saure oder alkalische Lösungen
verwendet werden. Insbesondere ist die Behandlung mit alkalischer Lösung zweckmäßig.
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Es wurde gefunden, daß, wenn die Flüssigkeit mit den so zerstörten
fluoreszierenden Mikroben nach einer Wärmebehandlung bei neutralen oder schwach
sauren Verbindungen mit dem obenerwähnten aktivierten Asbest behandelt wird, um
alles Eiweiß zu eliminieren, die Menge des aktiven Stoffes im Filtrat im Vergleich
zu den nicht behandelten Mikroben wesentlich größer ist.
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Die Gewinnung des aktiven Stoffes aus dem so erhaltenen Filtrat kann
auf verschiedenen Wegen wie folgt vorgenommen werden: I. Verfahren: Das Filtrat
wird bei PH 2 bis 6 mit einem Adsorbens, wie Kaolin oder Aktivkohle, versetzt und
abfiltriert. Das Adsorbat wird mit Natronlauge bei p, 8 bis 12 zur Gewinnung des
aktiven Stoffes eluiert.
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2. Verfahren: Das Filtrat wird mit einem Schwermetallsalz, wie Silbernitrat
oder Bleiacetat, zur Fällung des aktiven Stoffes in Form von Schwermetaildoppelsalzen
versetzt. Das Schwermetall wird dann durch Einleiten von Schwefelwasserstoff unter
Rückgewinnung des aktiven Stoffes entfernt.
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Das Filtrat von den Schwermetallsulfiden wird zur Trockene eingedampft,
aus welcher der aktive Stoffe dann mit Hilfe von organischen Lösungsmitteln, wie
Phenol, verschiedenen Alkoholen (z. B.
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Methanol oder Butanol), Aceton, Benzol oder IO- bis 8o0ioigen wäßrigen
Lösungen der genannten organischen Lösungsmittel extrahiert wird.
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In allen Fällen wird die Lösung mit der aktiven Substanz filtriert
und dann bei niedriger Temperatur zur Trockene eingedampft.
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Ferner ist es nach der vorliegenden Erfindung möglich, die aktive
Substanz aus dem Gesamtrückstand der eingedampften flüssigen Kultur oder den Mikroben
selbst, die aus der flüssigen Kultur gewonnen wurden, oder aus beiden, d. h. im
Falle einer Trockenkultur aus den Mikroben und der die Sekrete enthaltenden Lösung,
zu extrahieren, indem man sie bei entsprechend niedrigen Temperaturen trocknet,
die Lipoide daraus durch Zugabe von Äther entfernt und dann mit Phenol, Alkoholen,
wie Methanol oder Butanol, Aceton, Benzol oder IO- bis 8&/oigen wäßrigen Lösungen
dieser organischen Lösungsmittel behandelt.
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Der so erhaltene aktive Stoff aus den fluoreszierenden Mikroben,
z. B. fluoreszierenden Bakterien aus Tintenfischen, ist offensichtlich keine Vakzine.
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Die vollständige Entfernung von Eiweiß ist für die Herstellung von
Injektionsmitteln ein sehr wichtiger Schritt. Die Zerstörung der Mikroben mit chemischen
oder physikalischen Mitteln oder beiden ist ebenfalls ein wichtiger Schritt zur
Erhöhung der Ausbeute an aktivem Stoff.
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Ferner sind auch die Adsorption bei PH 2 bis 6 und die Eluierung
bei PH 8 bis I2 sowie auch die Isolierung des aktiven Stoffes mit Schwermetallsalzen,
wie Silbernitrat, und organischen Lösungsmitteln, wie Phenol, Alkoholen, wie Methanol
oder Butanol, Benzol, Aceton oder wasserhaltigen Lösungsmitteln dieser Gruppe ebenfalls
wichtige Verfahrensschritte bei der Gewinnung des aktiven Stoffes.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, in denen
die Mikroben unter gleichzeitiger Anwendung physikalischer und chemischer Mittel
mit nachfolgender Extraktion des aktiven Stoffes zersetzt werden.
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Beispiel I I. Stufe: Fluoreszierende Bakterien, die aus See-oder
Frischwassertieren isoliert wurden, werden auf festen oder flüssigen Kulturmedien
nach einem bekannten Verfahren gezüchtet. Die feste oder flüssige Kultur wird zuerst
gründlich gemahlen, und dann wird I°/oige Natronlauge im Verhältnis von 0,5 bis
IO cm3 auf je 4 mg hinzugefügt.
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2. Stufe: Die so erhaltene Flüssigkeit wird durch Erhitzen auf I200
in 1/2 bis I Stunde sterilisiert, wobei die Mikroben absterben und gelöst werden,
mit dem Ergebnis, daß der aktive Stoff isoliert
werden kann. Diese
sterilisierte Flüssigkeit wird zur Entfernung von allem Eiweiß durch Asbest filtriert,
der mit Lösungen von Natriumsilikat und Magnesiumsulfat behandelt war.
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3. Stufe: Zu dem so aus der 2. Stufe erhaltenen Filtrat werden 0,5
bis 30/0 Adsorbens, z. B. gereinigtes Kaolinpulver oder aktive Kohle, und Io O/o
Pufferlösung mit pn 4,5 bis 4,7 zugegeben und dann wird gerührt. Beim Stehenlassen
der Mischung wird die aktive Substanz aus der Flüssigkeit adsorbiert. L)as Adsorbat
wird dann bei p, 8 bis I2 mit Natronlauge eluiert.
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4. Stufe: Das Eluat wird bei niedriger Temperatur zur Trockene eingedampft.
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Beispiel 2 Zum nach der I. und 2. Stufe erhaltenen Filtrat wird Silbernitrat
zugegeben, bis keine Fällung mehr im Filtrat auftritt. Die Fällung wird abfiltriert.
Der Filterkuchen wird nach mehrmaligem Waschen mit Wasser in Wasser suspendiert
und durch Einleiten von Schwefelwasserstoff zur vollständigen Entfernung des Silbers
behandelt. Die durch Abfiltrieren von Silbersulfid erhaltene Lösung wird bei niedriger
Temperatur zur Trockene eingedampft.
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Beispiel 3 Das nach der I. und 2. Stufe erhaltene Filtrat wird bei
niedriger Temperatur getrocknet, oder die Mikroben und das aus der festen oder flüssigen
Kultur gewonnene Sekret werden bei niedriger Temperatur getrocknet. Die getrocknete
Masse wird mit einem organischen Lösungsmittel, wie Phenol, Butanol, Benzol oder
Aceton, 24 Stunden extrahiert. Der Extrakt wird schließlich konzentriert und bei
niedriger Temperatur getrocknet.