DE947193C - Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B

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DE947193C
DE947193C DED3684A DED0003684A DE947193C DE 947193 C DE947193 C DE 947193C DE D3684 A DED3684 A DE D3684A DE D0003684 A DED0003684 A DE D0003684A DE 947193 C DE947193 C DE 947193C
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DED3684A
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John Talbot Mccombine
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Distillers Co Yeast Ltd
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Distillers Co Yeast Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H23/00Compounds containing boron, silicon, or a metal, e.g. chelates, vitamin B12
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K20/00Accessory food factors for animal feeding-stuffs
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/26Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
    • C12P19/28N-glycosides
    • C12P19/42Cobalamins, i.e. vitamin B12, LLD factor

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Vitamin B12.
  • Es ist bekannt, daß das Vitamin B1, bisher nur aus den Kulturflüssigkeiten, die bei der Fermentation gewisser Microorganismen, z. B. des Streptomyces griseus, erhalten werden, gewonnen wurde.
  • Es wurde nun gefunden, daß das Vitamin B12 in erheblichen Mengen auch im Mycel von Streptom3,ces griseus und anderen Vitamin-B12-erzeugenden Organismen enthalten ist und aus diesen. in einfacher und wirtschaftlicher Weise gewonnen werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 durch Fermentation von Vitamin-B12-bildenden Organismen, z. B. Streptomyces griseus, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Gärung zum Abschluß gebracht wird, ehe eine wesentliche Autolyse der Zellen stattgefunden hat, worauf das Mycel von der Kulturflüssigkeit abgetrennt, mit heißem Wasser ausgelaugt und der wäßrige Extrakt gegebenenfalls in an sich bekannter Weise, z. B. durch Anwendung von Absorbentien, weitergereinigt wird.
  • Für die Fermentierung, die in üblicher Weise durchgeführt wird, kann irgendein bekanntes, für die Kultur der betreffenden Organismen geeignetes Nährmedium verwendet werden. Der Gärprozeß wird so lange unterhalten, bis in der Kultur ein Höchstgehalt an Vitamin B12 erreicht ist und Verluste durch eine Autolyse der Zellstruktur des Mycels in einem wesentlichen Ausmaß noch nicht eingetreten sind.
  • Die Gärzeit hängt von den besonderen Umständen und Bedingungen der Gärung ab und wird z. B. durch die Art des Organismus, seine Familie und den benutzten Stamm, von der Zusammensetzung des Kulturmediums, dem pg, der Temperatur, vom Druck und dem Ausmaß der Belüftung u. dgl. beeinfluß t.
  • Die günstigsten Bedingungen lassen sich leicht durch eine Versuchsgärung feststellen, wenn man in gewissen Zeitabständen Proben der zieht, die möglichst gleichmäßig vermischt sein sollen. Das Mycel wird abgetrennt und das Vitamin B12 daraus extrahiert. Eine Prüfung zeigt, ob bereits eine Autolyse stattgefunden hat. Die Bestimmung des Vitamin-B12 Gehaltes gibt dann einen Anhalt dafür, welches die günstigste Gärzeit für das betreffende Verfahren ist. .
  • Das Mycel wird nun, sobald die günstigsten Bedingungen festliegen, von der Kulturbrühe z. B. durch Zentrifugieren, Filtrieren od. dgl. abgetrennt und mit heißem Wasser ausgezogen. Dies kann beispi-elsweise so durchgeführt werden, daß man das Mycel mit heißem oder kaltem Wasser aufschlämmt, dann unmittelbar oder mittelbar mit Dampf auf eine Temperatur von etwa ioo° erhitzt und diese Temperatur ungefähr io Minuten aufrechterhält. Das Mycel wird dann von der wäßrigen Phase abgeschieden und diese zur Gewinnung des Vitamins B12 weiterverarbeitet oder gegebenenfalls konzentriert.
  • Der so erhaltene Mycelextrakt wird dann in bekannter Weise zur Gewinnung von Vitamin B12 oder anderer wertvoller Produkte aufgearbeitet.
  • Die Lösung wird z. B. mit einem mit Wasser praktisch nicht mischbaren organischen Lösungsmittel ausgezogen, dieser Auszug einer geeigneten Absorptionssäule zugeleitet und das wirksame Material mit einem wasserhaltigen organischen Lösungsmittel von der Säule eluiert. Die aktive Substanz kann dann aus dieser Lösung z. B. durch Einengen im Vakuum gewonnen werden. Als organische Lösungsmittel für die Extraktion des Vitamins B12 aus seinen wäßrigen Lösungen sind z. B. n-Butylalkohol, Isobutylalkohol oder Amylalkoh.ol geeignet.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Masse des bei der Gärung erhaltenen Streptomyces griseus zerkleinert .und mit heißem Wasser ausgezogen. Der heiße wäßrige Auszug wird bis auf ein Zehntel seines ursprünglichen Volumens unter verringertem Druck eingeengt und das erhaltene wäßrige Konzentrat mit einem proteolytischen Enzym, wie z. B. Papain, Trypsin, Pankreati.n od. dgl., verdaut. Nach der Filtration wird die anfallende Lösung mit feuchtem n-Butylalkohol, vorzugsweise in einem Gegenstromextraktionsapparat, extrahiert und der Butylalkoholauszug nach dem Einengen unter verringertem Druck auf eine Aluminiumoxydsäule gegeben, das Chromatogramm mit wäßrigem Äthylalkohol entwickelt und der wirksame, von der Säule eloxierte Anteilunter verringertem Druck zur Trockene eingedampft. Der so gewonnene feste Rückstand wird dann aus wasserhaltigem Aceton umkristallisiert.
  • Die Lösung des Vitamins Bit im organischen Lösungsmittel kann mehrere Male ehromatographiert werden, um .eine möglichst weitgehende Reinigung zu erzielen. In ähnlicher Weise kann man das durch Kristallisation erhaltene Material abermals aus wäßrigem Aceton oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel umkristallisieren. Eine Reinigung der das Vitamin B12 enthaltenden Lösungen kann auch dadurch erreicht werden, daß man sie mit Anionen- und/oder Kationenaustauscher behandelt. Diese Säulen absorbieren das Vitamin B12 aus den Lösungen nicht, sondern entfernen lediglich die sauren oder basischen Verunreinigungen.
  • Die das wirksame Material enthaltenden wäßrigen Lösungen, die erfindungsgemäß behandelt werden, werden auf einen pa-Wert von etwa 6 bis 9 eingestellt.
  • In den folgenden Beispielen sind die angeführten Wirksamkeiten des Vitamins B12 durch die Wachstumsbeeinflussung des Lactobacillus lactis Dorn-er unter Versuchsbedingungen, gemäß Journal of Biological Chemistry, Bd. 169, S. 455, 456, bestimmt worden. Die angegebenen Prozentgehalte sind, wenn nicht anders angegeben, Gewichtsprozent. Beispiel i Ein wäßriges Medium, das 0,7% Fischmehl, 0,3% getrocknetes Hefeautolysat, i0/0 Glukose, 0,5 % Natriumchlorid, 0,o25 % Magnesiumsulfat, o,ooi% Ferrosulfat, o,oo2% Kobaltnitrat und Wasser auf ioo% enthielt, wurde sterilisiert und mit einer i.o%igen wachsenden Reinkultur von Streptomyces griseus geimpft. Die Gärung wurde bei 27,7° unter aeroben Bedingungen submers und unter lebhaftem Rühren durchgeführt, wobei die Belüftung in der Minute ein Raummaß steriler Luft auf je ein Raummaß Kulturmedium betrug. Die Gärung wurde nach 44 Stunden abgebrochen. Die Gesamtbrühe belief sich auf annähernd i8oo 1 und enthielt o,28 Millimikrogramm Vitamin B12 im Kubikzentimeter. Zu den i8oo 1 wurden 29,3 kg Filterhilfe zugesetzt und dies in einer hölzernen Filterpresse, die mit 22,5 kg Filterhilfe ausgekleidet war, filtriert. Der Filterkuchen wurde trocken geblasen, mit Wasser auf ein Gesamtvolumen von 1350 1 angeri'thrt. 2 Stunden mit Direktdampf auf ioo° erhitzt und bei dieser Temperatur io Minuten gehalten. Das Gemisch wurde abermals durch eine hölzerne Filterpresse filtriert, wobei man i0621 eines an Vitamin B12 angereicherten Filtrates erhält. Das Filtrat wurde dann in einem Dünnschichtverdampfer auf i Volumen von 112,51 eingeengt. Dieses Konzentrat enthielt i80 Millimikrogramm Vitamin B12 im Kubikzentimeter.
  • Beispiel e 31501 einer Brühe, die gemäß Beispiel i hergestellt wurde und die 9,5 Millimikrogramm Vitamin B12 im Kubikzentimeter enthielt, wurden mit 47,3 kg Filterhilfe versetzt und, entsprechend Beispiel i, filtriert. Der Filterkuchen wurde trocken geblasen und mit Wasser auf ein Gesamtvolumen von 1350 1 angerührt. Die erhaltene Mischung wurde mit Direktdampf auf ioo° erwärmt und abermals filtriert. Es wurden 7o2,1 Filtrat erhalten und diese in einem Dünnschichtverdampfer auf 67,51 eingeengt. Dieses Konzentrat enthielt 1,2 Mikrogramm Vitamin B12 im Kubikzentimeter. Beispiel 3 Ein wäßriges Medium, das 0,7% Fischmehl, 0,3'/0 getrocknete autolytisierte Hefe, i °/o Glukose, o,5 °/o Natriumchlorid, o,ooi °/o Ferrosulfat, 0,o25 °/o Magnesiumsulfat, o,oo2°/o Kobaltnitrat enthielt und mit Wasser auf ioo°/o aufgefüllt worden war, wurde sterilisiert und mit einer io°/oigen Reinkultur von Streptomyces griseus geimpft. Die Gärung wurde bei 27,7° submers unter aeroben Bedingungen und lebhaftem Rühren durchgeführt, wobei die Belüftung ein Raumteil steriler Luft auf je ein Raumteil Kulturbrühe in der Minute betrug. Dem Gärbottich wurden nach 42 Stunden 2430 1 Gesamtbrühe entnommen, die im Kubikzentimeter 35 Millimikrogramm Vitamin B12 enthielt. Nach Zusatz von 36 kg Filterhilfe wurde filtriert, der trocken geblasene Filterkuchen nach Zusatz von 1350 1 Wasser auf ioo° erhitzt und für 30 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Durch Filtrieren wurden 99o 1 Filtrat erhalten, das in einem Dünnschichtverdampfer auf 1i2,51 konzentriert wurde. Dieses Konzentrat enthielt 1,2 Mikrogramm Vitamin B12 im Kubikzentimeter.
  • Weitere 360o 1 der Gesamtbrühe der gleichen Fermentierung wurden nach 67 Stunden Gärdauer dem Gärbottich entnommen. Diese Gesamtbrühe, die 25 Minimikrogramm Vitamin im Kubikzentimeter enthielt, wurde nach Zusatz von 6o kg Filterhilfe filtriert. Der feuchte Filterkuchen wurde mittels Dampf auf ioo° erhitzt und die Temperatur io Minuten auf ioo° gehalten. Der feuchte, aufgeschlämmte Filterkuchen wurde dann auf einer Korbzentrifuge geklärt und in Anteile von 67,5 1 aufgeteilt. Es wurden 2o2,51 eines wäßrigen Vitamin-Bi.-Konzentrates erhalten, das 6 Mikrogramm Vitamin im Kubikzentimeter enthielt.
  • Eine Probe des ausgelaugten Filterkuchens wurde mit direktem Wasserdampf auf ioo° erhitzt. Die Flüssigkeit über dem abgesetzten Schlamm enthielt 0,2 Mikrogramm Vitamin B12 im Kubikzentimeter.
  • Aus obigen Beispielen geht hervor, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Menge an Vitamin B12 anscheinend erheblich über die Gesamtmenge hinausgeht, welche in der ursprünglichen Gesamtkulturbrühe enthalten war.
  • Der Streptomyces griseus, der in den Beispielen zur Anwendung gelangte, kann auch durch andere Vitamin-B12 erzeugende Streptomycesarten ersetzt werden. Die Resultate sind im wesentlichen ähnlich. Im übrigen wird in analoger Weise verfahren.
  • Bei den in den obigen Beispielen benutzten Filterhilfen handelt es sich um feinverteilte Diatomeenerden.
  • Die wäßrigen Konzentrate des Vitamins B12, die nach den genannten Beispielen erhalten werden, können auf die angegebene Weise oder nach einer anderen an sich bekannten Methode zur Isolierung des Vitamins weiterverarbeitet werden.
  • Das auf diese Weise erhaltene Vitamin B12 kann unter anderem auch als Zusatzfuttermittel für Tiere Verwendung finden.
  • Für diesen Fall braucht man das Vitamin B12 nicht zu isolieren. Die wäßrige Lösung, wie sie nach den obigen Beispielen erhalten wird, kann dann direkt mit den Hauptfuttermitteln auf übliche Weise gemischt werden, vorausgesetzt, daß die Konzentration geeignet und frei von giftigen oder schädlichen Substanzen ist.
  • Dies trifft auch bei einer oralen Verabreichung für die Humantherapie zu. Man muß sich also lediglich vergewissern, daß das Vitamin B12 frei von giftigen oder schädlichen Verunreinigungen ist. Die wäßrigen Lösungen des Vitamins B12, wie sie nach den Beispielen hergestellt worden sind, werden dann so weit eingeengt, bis die gewünschte Konzentration erreicht ist. Man kann die Lösungen aber auch trocknen und zu Tabletten verarbeiten.
  • Bei einer subkutanen Verabreichung muß man natürlich ebenfalls Vorsorge treffen, daß das Vitamin im wesentlichen rein ist und die Lösungen steril sind.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 durch Fermentation von Vitamin B12 bildenden Organismen, wie z. B. Streptomyces griseus, dadurch gekennzeichnet; daß die Gärung zum Abschluß gebracht wird, ehe eine wesentliche Autolyse der Zellen stattgefunden hat, worauf das Mycel von der Kulturflüssigkeit abgetrennt und mit heißem Wasser ausgelaugt sowie der wäßrige Extrakt gegebenenfalls in an sich bekannter Weise, z. B. durch Anwendung von Absorbentien, weitergereinigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den wäßrigen Extrakt des Vitamins B12 mit einem proteolytischen Enzym zur Verdauung der anwesenden Proteinsubstanzen behandelt, worauf der wäßrige Extrakt auf Vitamin B12 weiterverarbeitet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1 488 815, 1 756 574; Science, 1948, Bd. 1o8, S. 634, 635; Biochem. Journal 41, Proc. VIII, 1948.
DED3684A 1949-06-21 1950-06-17 Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B Expired DE947193C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1213844B (de) * 1960-12-23 1966-04-07 Pierrel Spa Verfahren zur Gewinnung von reinem Vitamin B

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1488815A (en) * 1919-12-26 1924-04-01 Isaac F Harris Vitamin body and method of preparing the same
US1756574A (en) * 1924-04-18 1930-04-29 Caroline Takamine Vitamine product and process of obtaining the same

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