DE1467945C3 - Verfahren zur Herstellung eines gegen Würmer und Protozoen wirksamen Antibiotikums - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines gegen Würmer und Protozoen wirksamen AntibiotikumsInfo
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Description
anfängliche pH-Wert des Mediums kann zwischen 4 und 7,5 liegen, obschon der bevorzugte Wert 6,5 ist.
Die Temperatur liegt zwischen 24 und 280C, die Fermentation wird 72 bis 120 Stunden lang durchgeführt,
wobei der pH-Wert sich am Ende der Fermentation zur alkalischen Seite verschiebt. Im Anschluß
daran erfolgt die Herstellung des Antibiotikums, indem man periodisch eine bestimmte Menge
des Bodens abzieht, die halbe Menge n-Butanol zusetzt, das Ganze zur Extraktion durchrührt und. das
Butanol durch Zentrifugieren abtrennt, worauf man das Butanol unter Vakuum verdampft. Der Rest
wird mit Methanol extrahiert und gefiltert. Die Lösung wird bis zum Eintrocknen verdampft und die Menge
des Antibiotikums, die zurückbleibt, bestimmt. Diese gravimetrische Bestimmung gibt zufriedenstellende
Resultate und Ausbeuten von 85 bis 90 % von in dem Kulturboden enthaltenen Antibiotikum. Im allgemeinen
findet die maximale Produktion des Antibiotikums nach, der Inokulierung des Kulturbodens in
3 bis 5 Tagen statt, wenn ein untergetauchter Boden verwendet wird, und in 8 bis 15 Tagen, wenn eine
Oberflächenkultur benutzt wird. Das gemäß der Erfindung hergestellte Antibiotikum kann von dem
Kulturboden durch Extraktion und Absorption gewonnen werden. Die erstgenannte Methode wird zur
Herstellung größerer Mengen bevorzugt, da die Ausbeute hierbei besser ist. Zur Extraktion des Antibiotikums
von dem Filtrat des Kulturbodens werden wasserunlösliche polare, organische Lösungsmittel
bevorzugt, zur Extraktion von dem Pilz kann man aliphatische Alkohole wie Methanol, Äthanol, Butanol,
Propanol, Isopropanol, Methyl- und Äthyl-Cellosolve (Äthylenglukose-monomethyl- (bzw. äthyl)-äther),
wäßriges Azeton u. dgl. benutzen. Bevorzugt erfolgt die Extraktion duich Filtrieren des Bodens und
getrennte Extraktion des Filtrates und des Pilzes. Von dem Mycelium oder Pilz kann das Antibiotikum
mit allen, niedrigen Alkoholen, wie Methanol und Äthanol, Isopropanol, wäßrigem Azeton, Methyl-
und Äthyl-Cellosolve, Pyridin, Dimethyl-Formamid, extrahiert werden.
Das in dem organischen Lösungsmittel enthaltene Antibiotikum kann durch Eindampfen im Vakuum
gewonnen werden, wobei es als Rohprodukt anfällt. Man kann, das Antibiotikum auch mittels Aktivkohle,
Magnesium-Aluminium-Silikat u. dgl. adsorbieren. Eluieren des Antibiotikums ist nur teilweise mittels
organischer Lösungsmittel möglich, in denen es löslich ist.
Wenn nur das bevorzugte Extraktionsverfahren angewandt wird,, wird der Kulturboden gefiltert und
das Filtrat mit V» Volumen n-Butanol extrahiert. Das
Butanol wird abgetrennt, im Vakuum auf V20 des
Volumens konzentriert und das Antibiotikum durch Benutzen eines damit mischbaren Lösungsmittels wie
Azeton ausgefällt,· man kann statt Azeton auch eine Mischung von miteinander mischbaren Lösungsmitteln
wie Azeton und Benzin benutzen. Das rohe Antibiotikum wird einer weiteren Reinigung unterworfen.
Der Pilz kann zweimal mit n-Butanol extrahiert werden, und man kann den für die Filtration beschriebenen
Prozeß ausführen. Vorzugsweise extrahiert man das Mycelium mit Methanol oder Äthanol
und filtriert dann. Der Methanol- oder Äthanolextrakt wird mit entfärbender Kohle behandelt und verdampft
bis zur Entfernung des Alkohols. Das Antibiotikum bleibt gewöhnlich als weißer Rückstand,
meist in kristalliner Form zurück. Die erhaltenen Kristalle werden durch Filtration abgetrennt und
zwecks weiterer Reinigung rekristallisiert.
Zur Reinigung des rohen oder gegebenenfalls schon vorgereinigten Produktes wird dieses in 30 bis
45% warmem Äthanol oder Methanol gelöst, mit entfärbender Aktivkohle behandelt, in warmem Zustand
gefiltert, auf Raumtemperatur gekühlt und auf dieser Temperatur 4 bis 6 Stunden gehalten, worauf
man das Produkt über Nacht in einen Kaltraum mit einer Temperatur von 5°C überführt. Große Mengen
nagelscharfer, weißer Kristalle werden gebildet, die gefiltert, dann mit Wasser gewaschen und getrocknet
werden. Das Antibiotikum »Antiamoebin« hat folgende Eigenschaften:
Art:
Neutrales Polypeptid.
Form und Farbe:
Form und Farbe:
Weiße, buscheiförmige Nadeln, leicht, bitter und geruchlos.
Schmelzpunkt:
219 bis 2200C (d)
Optische Aktivität:
219 bis 2200C (d)
Optische Aktivität:
(«)? + 10 (C, 1,02% in Methanol)
(«) S5 + 10 (C, 1,03 % in DMF)
(«) S5 + 10 (C, 1,03 % in DMF)
U. V.-Absorptionsmaxima:
Endabsorption
Endabsorption
I. R.:
3320-3290 (gebundenes NH). 1650,1530 (CO und NH-Deformation), 1078, 695 CM"1.
Löslichkeit:
Löslich in Methanol, Äthanol, Butanol, n-Propanol, Isopropanol, Pyridin, Eisessig, Dimethylformamid,
wäßrigem Azeton, feuchtem Methyläthylketon und Methyl- und Äthyl-Cellosolve. Unlöslich in Wasser, Chloroform, Äther, Benzin,
Äthylazetat, Butylazetat, Azeton, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff,
Dioxan, Benzol, Schwefelkohlenstoff, Methylchlorid und ÄthylenglykoL
Weitere Reaktionen:
Negativ: Fehlingsche Ferri-Chloridlösung, Benediet-,
Nolisch-, Sokaguchi-Test, sowie Reaktion mit Ninhydrin, Biuret und Änthron. Positive
Xanthoproteinreaktion. Nach einstündiger Alkalihydrolyse positive Biuret-Reaktion, Hydrolyse
mit 6 η-Salzsäure in einem verschlossenem Rohr während 16 Stunden ergibt 11. positive
Ninhydrin-Flecken bei zweidimensionaler Papierchromatographie. Die folgenden Aminosäuren
werden bestimmt durch ein- und zweidimensionale Papierchromatographien mit Hilfe von
Standard-Aminosäuren. Prolin, «-Aminoisobuttersäure,
Phenylalanin, Valin, Leucin, Hydroxyprolin, Lysin und Glutaminsäure.
Analyse: C 56,11, H 7,56, N 13,56%.
Halogen- und Schwefelreaktionen sind negativ.
Analyse: C 56,11, H 7,56, N 13,56%.
Halogen- und Schwefelreaktionen sind negativ.
Die U.V.- und I. R.-Spektren von Antiamoebin in Nujol sind auf den Zeichnungen dargestellt;
5 6
F i g. 1 zeigt das UV-Spektrum und die F i g. 2 und 3 aus dem rohen Antibiotikum bestehen, fallen an. Der
das IR-Spektrum für zwei verschiedene Bereiche. Schlamm wird gefiltert, mit Azeton gewaschen und
getrocknet. Zu der ButanoUösung wird nach Ab-
B e i s D i e 1 1 filtrieren des Schlammes die dreifache Menge Azeton
ra . . 5 gegeben und die Lösung 24 Stunden lang bei 100C
B Herstellung von Antiamoebin gehalten. Der kremige gelbe Niederschlag wird ge-
Zunächst wird ein Inokulum-Boden folgender filtert, mit Azeton gewaschen und getrocknet.
Zusammensetzung hergestellt: Das so erhaltene rohe Antiamoebin wird mehrfach
Zusammensetzung hergestellt: Das so erhaltene rohe Antiamoebin wird mehrfach
mit Wasser gewaschen, bis kein gelblichgefärbter
Sojabohnenmehl 2,0 % io Stoff mehr abgegeben wird und in warmem, 45 %igem
Glukose 2,0% Methanol aufgelöst und bei 500C auf dem Wasser-Ammoniumsulfat
0,3 % bad gehalten. Man gibt einen Überschuß von Anti-Natriumchlorid 0,25 % amoebin hinzu, bis es sich nicht mehr auflöst. An-
Calziumkarbonat 0,6 % schließend wird Aktivkohle (1 % des Methanol-
pH 6,5 bis 7 *5 extraktes) zugefügt und in warmem Zustand filtriert.
Die Lösung wird dann 3 bis 4 Stunden lang bei Raumtemperatur gehalten und dann in einen kalten
Das Medium von 50 1 wird bei 15 lbs. 30 Minuten Raum gebracht und dort über Nacht bei 5°C stehenlang
sterilisiert und bei Kühlung auf 28 0C mit 48 Stun- gelassen. Große Mengen von nadelscharfen Kristallen
den vegetativ gewachsenen E. poonensis ATCC 16 411 20 fallen in Bündeln aus; sie werden gefiltert, mit destilinokuliert
(geimpft). Das Inokulum, das man Vorzugs- liertem Wasser gewaschen und getrocknet. Eine zweite
weise benutzt, erzeugt man vorher in Schüttelflaschen; Kristallisation kann in der gleichen Weise ausgeführt r~
es wird unter dem Mikroskop für starkes Wachstum werden. Aus 80 kg Mycelium wurden 2,5 kg rohes \.B
berechnet. Während der Wachstumsperiode in den Antiamoebin gewonnen, die 1,8 kg des reinen Anti-50
1 Boden wird belüftet und umgerührt. Dies erfolgt 25 biotikums ergaben,
unter sterilen Bedingungen. Es werden 0,5 Volumen .
unter sterilen Bedingungen. Es werden 0,5 Volumen .
Luft pro Volumen Kulturboden und Minute benutzt. B e 1 s ρ 1 e 1 2
Das Inokulum wird nach 58stündigem Wachstum Der Fermentationsprozeß wird in derselben Weise
in einen Fermentationstank überführt, der 1001 ausgeführt, wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Pilz,
eines Mediums mit folgender Zusammensetzung 30 der den Hauptteil des Antibiotikums enthält, wird
enthält: gefiltert, während der pH-Wert des Nährbodens auf
5 eingestellt wird. Der Pilz wird gewaschen und mit
Sojabohnenmehl 2,5 % Methanol extrahiert, wobei für die erste Extraktion
Glukose 3,0 % 1,5 1 Methanol pro Kilogramm Pilz und für die zweite
Ammoniumsulfat 0,5 % 35 Extraktion 11 Methanol pro Kilogramm Pilz benutzt
Natriumchlorid 0,25 % werden. Das Methanol wird gefiltert und das Extrakt
Calziumkarbonat 0,5% mit Aktivkohle zum Entfärben behandelt und ge-
pH 6,5 bis 6,8 filtert, wobei 0,5 % Aktivkohle benutzt werden. Das
Extrakt wird im Vakuum bei einer Temperatur von 40 45 bis 500C verdampft. Dies ist wegen des in dem
Das Medium wird durch Erhitzen unter Druck Methanolextrakt enthaltenen Wassers möglich. 6001
bei ungefähr 1100C 30 Minuten lang sterilisiert. Die des Methanolextraktes werden auf. 301 eingedampft;
Temperatur wird auf 28 0C gesenkt, und das Inokulum dabei scheidet sich Antiamoebin als weißer Schlamm *
von 501 aseptisch in dieses Gefäß eingebracht. aus, der größtenteils kristallisiert ist. Die rohen (^
Während der Wachstumsperiode wird der Boden 45 Kristalle werden gefiltert, mit Wasser gewaschen und
gerührt und sterile Luft in einer Menge von 0,5 bis getrocknet. Anschließend werden sie in 45 % Methanol
1 Volumen pro Volumen Boden und Minute einge- enthaltendem Äthanol aufgelöst, mit Aktivkohle
blasen. Das Wachstum des Myceliums und die Anti- behandelt, gefiltert und in der gleichen Weise, wie in ·
biotikumproduktion wird von Zeit zu Zeit gravi- Beispiel 1 beschrieben, rekristallisiert,
metrisch bestimmt. Nach 96 bis 120 Stunden, die 50 Das Nährbodenfiltrat wird mit Aktivkohle beüblicherweise benötigt werden, wird der pH-Wert des handelt, wobei 2 g pro Liter Nährboden benutzt Bodens auf 5 eingestellt und eine Filtration vorge- werden. Die Aktivkohle wird mit Butanol, Methanol nommen. Das Filtrat wird gesammelt und mit oder Äthanol herausgelöst und die so erhaltene Lösung V3 Volumen n-Butanol extrahiert, wobei ein Extraktor eingedampft. Auf diese Weise wird Antiamoebin zum Durchmischen und Überführen des Antibioti- 55 durch Rekristallisation von dem so erhaltenen Stoff kums vom Boden in das Lösungsmittel benutzt wird. gereinigt. Aus 80 kg Mycelium wurden 2,2 kg rohes Das Mycelium wird in ähnlicher Weise zunächst mit Antiamoebin gewonnen, die 1,675 kg reines Anti-1,5 Volumen Butanol pro Kilogramm Mycelium biotikum ergaben,
extrahiert, worauf eine zweite Extraktion erfolgt, bei Beist>iel3
metrisch bestimmt. Nach 96 bis 120 Stunden, die 50 Das Nährbodenfiltrat wird mit Aktivkohle beüblicherweise benötigt werden, wird der pH-Wert des handelt, wobei 2 g pro Liter Nährboden benutzt Bodens auf 5 eingestellt und eine Filtration vorge- werden. Die Aktivkohle wird mit Butanol, Methanol nommen. Das Filtrat wird gesammelt und mit oder Äthanol herausgelöst und die so erhaltene Lösung V3 Volumen n-Butanol extrahiert, wobei ein Extraktor eingedampft. Auf diese Weise wird Antiamoebin zum Durchmischen und Überführen des Antibioti- 55 durch Rekristallisation von dem so erhaltenen Stoff kums vom Boden in das Lösungsmittel benutzt wird. gereinigt. Aus 80 kg Mycelium wurden 2,2 kg rohes Das Mycelium wird in ähnlicher Weise zunächst mit Antiamoebin gewonnen, die 1,675 kg reines Anti-1,5 Volumen Butanol pro Kilogramm Mycelium biotikum ergaben,
extrahiert, worauf eine zweite Extraktion erfolgt, bei Beist>iel3
der man 11 Butanol pro Kilogramm Mycelium be- 60 .
nutzt. Nach gründlicher Extraktion unter Umrühren Der Fermentationsprozeß wird, wie bei Beispiel 1
wird das Butanol abfiltriert und stehengelassen. Es und 2 beschrieben, durchgeführt und der Pilz mit
wird mit dem Butanolextrakt des Bodenfiltrates ge- Äthyl- oder Methylcellosolve extrahiert, das Extrakt
mischt. Die Butanolextrakte unterwirft man zur Ent- konzentriert, um das rohe Antibiotikum zu erhalten,
fernung der Salze u. dgl. einer Wäsche mit Wasser, 65 Das Rohprodukt wird, wie vorstehend beschrieben,
worauf man sie im Vakuum auf ungefähr 301 konzen- weiterbehandelt. Aus 15 kg Mycelium wurden 0,45 kg
triert. Die ButanoUösung hat zu Beginn ein Volumen rohes Antiamoebin gewonnen, die 340 g reines Antivon
ungefähr 6001. Große Mengen von Schlamm, die biotikum ergaben. . . .
Die Fermentation erfolgt wieder in der in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Weise, und der Pilz
wird mit wäßrigem Azeton oder Dimethylformamid extrahiert, das Extrakt konzentriert und das rohe
Antibiotikum gereinigt und kristallisiert.
Die Fermentation erfolgt wie gemäß Beispiel 1 und 2.
Der Pilz wird mit heißem Amylalkohol oder Zyklohexanol extrahiert und das Extrakt konzentriert, um
rohes Antibiotikum zu erhalten.
Die Aktivität des Produktes wird durch eine biologische Versuchsmethode zur Bestimmung der antiprotozoalen
Aktivität bestimmt, wobei Tetrahymena pyriformis und Entamoeba histolytica benutzt werden.
Bei den Versuchen wurde Tetrahymena pyriformis benutzt.
Es wurden Kulturen verwendet, die auf einem Sojabohnenextrakt und Erdnußmehl-Sud erhalten
wurden.
Antiamoebin-Standardmaterial wurde verwendet und eine wäßrige Lösung von 1 mg pro Milliliter hergestellt.
Das Antibiotikum muß vorher in einigen Tropfen Äthanol aufgelöst werden. Gleiche Mengen
einer flüssigen Tetrahymena-Kultur, die 2 · 104 Zellen pro Milliliter enthielten, wurden in Röhrchen gefüllt.
Durch übliche Auflösung wurde eine Konzentration des Antibiotikums von 1 bis 100 μg pro Milliliter
in der Abstufung 1-10-20-30-40 μg/nil usw. erhalten.
Nach der Durchmischung und einer Inkubationszeit von einer Stunde bei 24° C wurde die Lösung in
jedem Rohr unter dem Mikroskop untersucht. Die Konzentration, bei der ein 100%iges Absterben der
Zellen vorlag, wurde bestimmt. In den nächsten Untersuchungsreihen wurden Lösungen zwischen der
Konzentration, bei der 100%iges Absterben vorhanden war, und der nächstniedrigen Konzentration untersucht,
und die Konzentration bestimmt, bei der ein 100%iges Absterben in 60 Minuten auftritt. Für reines
Antiamoebin lag die Konzentration für das Absterben bei 46 bis 48 [Ag pro Milliliter.
Ein im Laboratorium gezüchteter Stamm von E.
histolytica wurde ebenfalls untersucht. Die Amoeben waren in flüssigem Balamuth-Boden gezüchtet worden,
und die 48 Stunden alten Kulturen, die bei einer Inkubationstemperatur von 37° C erhalten wurden,
sind untersucht worden. Die Amoeben wurden mit rischem Balamuth-Boden, der Reismehl enthielt,
emischt. Die Anzahl der Amoeben wurde so verteilt; daß ungefähr 5 bewegungsfähige Amoeben pro
0,05 ml Lösung vorhanden waren. Es wurde eine Lösung von Antiamoebin mit demselben Lösungsmittel
hergestellt und zunächst in einigen Tropfen Äthanol gelöst; das Balamuth-Medium, das die
Trophoziten enthielt, wurde in Röhrchen verteilt und das Antibiotikum zugegeben, um die gewünschte
Endkonzentration zu erhalten. Die Inkubationszeit betrug 48 Stunden bei 370C, nach der Proben genommen
wurden, die unter dem Mikroskop auf aktive Trophoziten untersucht wurden. Die Beobachtung
nach 48stündiger Inkubationszeit bei 37° C gab folgendes Bild:
15 | Kontrolle: (kein | mehr als 45 bewegungsfähige |
Zusatz von Anti | Trophoziten pro Feld. | |
biotikum) | ||
1/100 mg/ml | vollständiges Absterben, | |
20 | keine Amoeben. | |
1/200 mg/ml | desgl. | |
1/300 mg/ml | desgl. | |
1/400 mg/ml | desgl. | |
1/500 mg/ml | desgl. | |
25 | 1/600 to 1/900 mg/ml | das gleiche. Eine oder höch |
stens zwei Amoeben bei | ||
1/900 mg/ml. | ||
1/1000 mg/ml | eine oder zwei aktive, be | |
wegliche Amoeben in 0,05 ml. | ||
30 | 1/2000 mg/ml | langsames Wachstum; ein bis |
zwei Amoeben pro 0,05 ml. | ||
1/2500 mg/ml | mehr als zwei Amoeben pro | |
0,05 ml. | ||
1/5000 mg/ml | mehr als 10 Amoeben pro | |
35 | 0,05 ml. | |
1/10 000 mg/ml | mehr als 10 Amoeben pro | |
0,05 ml. |
Die Wirksamkeit des Antiamoebins gegen Amoeben liegt zwischen 0,5 bis 1,25 μg/ml. Die Aktivität für
nicht bekannte Anwendungsfälle kann nach derselben Methode bestimmt werden. Das Antibiotikum
ist oral nicht giftig; 10 g pro Kilogramm Körpergewicht wurden gut von Mäusen, Ratten, Mehrschweinchen,
Hunden usw. vertragen. Die therapeutische Dosis zum Heilen von durch Protozoen oder Würmer
hervorgerufenen Infekten bei Menschen und Tieren liegt bei nur 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht, die*
oral eingenommen werden. Die Behandlungszeit ist weniger als 5 Tage für die vollständige Heilung; der
therapeutische Effekt dieses Antibiotikums ist gut nachweisbar.
309 581/379
Claims (1)
1 2
Um in wirtschaftlicher Weise maximale Ausbeuten
Patentanspruch: des Antibiotikums zu erhalten und dieses leicht abtrennen
zu können, werden bestimmte Kulturböden
Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums verwendet. Bevorzugte Kohlehydratquellen sind in
Antiamoebin durch Züchten von Pilzstämmen in 5 dem Kulturboden Glukose, Rohrzucker und Stärke
einem Kulturboden, der assimilierbare Kohle- vorhanden. Andere Quellen können beispielsweise
hydrate, Stickstoff und anorganische Salze enthält, Dextrin, Melasse und Milchzucker sein. Als Stickstoff-
und Abtrennen des erzeugten Antibiotikums, da- quellen können Getreide, Sojabohnen und Erdnuß-
durch gekennzeichnet, daß man als mehl, verschiedene Hülsenfrüchte, bei bestimmten
Stämme die Organismen Emericellopsis synnema- io Destillationen anfallende Lösungen, Kasein, amino-
ticola ATCC16 540, Emericellopsis poonensis saure Gemische sowie pflanzliche und tierische Pep-
ATCC 16 411 oder Cephalosporium pimprina tone u. dgl. verwendet werden. Anorganische Stick-
ATCC 16 541 verwendet. stoffträger bestehen aus Nitraten und Ammoniumsalzen;
die anorganischen Nährsalze, die in das 15 Medium eingebracht werden, bestehen aus üblichen
Salzen, die fähig sind, Natrium-, Kalium-, Calzium-,
Phosphat-, Chlorid-, und Sulfationen od. dgl. zu erzeugen. Die wesentlichen Spurenelemente, die das
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wachstum des Pilzes fördern und höhere Ausbeuten
Herstellung des gegen Würmer und Protozoen wirk- 20 ergeben, werden ebenfalls in den Kulturboden einsamen
Antibiotikums Antiamoebin durch Züchten gebracht. Derartige Spurenelemente sind häufig als
von Pilzstämmen in einem Kulturboden, der assimilier- ν Verunreinigungen in den Ausgangsstoffen vorhanden, r
bare Kohlehydrate, Stickstoff und anorganische Salze Zur Erläuterung des Verfahrens zur Herstellung v.i
enthält, und Abtrennen des erzeugten Antibiotikums. von Antiamoebin wird die Behandlung eines Stammes
In den vergangenen Jahren ist über verschiedene 25 von Emericellopsis poonensis beschrieben. Die gleichen
gegen Protozoen wirksame Antibiotika, wie z. B. Resultate erhält man auch mit den beiden anderen
Paramomycin, Antiprotozoin, Hamycin, Puromycin, vorstehend erwähnten Stämmen Cephalosporium
Afzalomycin-F, berichtet worden, die gegen Enta- pimprina und Emericellopsis synnematicola. Der
moeba histolytica, Trypanosoma curzil, Trichomonas E. poonensis SLA-I kann auf einem Kulturboden bei
vacinalis und andere Protozoen benutzt wurden, die 30 Temperaturen von etwa 24 bis 37°C gezüchtet werden,
Krankheiten bei Menschen und Tieren verursachen. der verschiedene Nährstoffe enthält; die optimale
Man ist zur Zeit noch bemüht, ein wirksames Amoe- Temperatur liegt bei 280C. Geeignete Kulturböden
bicid gegen Entamoeba histolytica, wodurch in den sind solche aus Kartoffelstärke, aus Glukose-Peptonen
Tropen Amöbiasis hervorgerufen wird, zu finden, das sowie die sogenannten Sabouraud- oder Czapeksais
Mittel gegen Leber- und Darminfektionen Ver- 35 Böden. Der Pilz wächst als weiße Kolonie, die einen
wendung finden soll und gleichzeitig ungiftig ist. Luftpilz entwickelt, und eine große Anzahl sphärischer
Paramomycin steuert lediglich Darminfektionen, Konidium-Massen entsteht auf Konidiumsporen, was
während andere Chemikalien wie Emetinhydrochlorid, typisch für Cephalosporium ist. Nach einer Inku-Arsen
enthaltende Mittel, Gluacarubin, Camoquin, bationszeit von ungefähr 10 bis 15 Tagen erscheinen
lange Behandlungszeiten erfordern und schädliche 4° schwarze Punkte, die über die Kolonie verteilt sind.
Nebeneffekte hervorrufen. Keine der obenerwähnten, Hierbei handelt es sich um das Endstadium des Pilzes,
gegen Protozoen wirksamen Antibiotika und Chemi- das dem Emericellopsis-Stadium entspricht. Zur Herkalien
besitzen enthelmintische (vermifuge) Eigen- stellung des Antibiotikums sind 6 bis 8 Tage alte
schäften. . Kolonien geeignet, die eine Vielzahl von Konidien (.^
Die für Menschen und Tiere zur Zeit üblichen 45 besitzen.
Behandlungsarten zum Entfernen von Würmern sind Zur Herstellung begrenzter Mengen des Antibiotisehr
verschieden. Es werden Piperazinsalze verordnet, kums können Schüttelflaschen und Oberflächenum
Spul- und Madenwürmer zu entfernen; ferner kulturen in Flaschen verwendet werden. Zur Her- *
benutzt man Bephenium- und Zinnsalze für Band- stellung größerer Mengen benutzt man Fermentationswürmer, Tetrachloräthylen und organische Phosphor- 5° Gefäße aus rostfreiem Stahl, mit Einrichtungen zum
Verbindungen gegen Hakenwürmer usw. Es sind auch Belüften und Umrühren. Ferner ist eine Temperaturtoxische Verbindungen bekannt, die erhebliche Nach- kontrolle und die Möglichkeit erforderlich, sterile
Wirkungen zeigen. Da bessere und sichere Arzneimittel Bedingungen zu schaffen. Bei einer bevorzugten Ausfehlen,
müssen diese verordnet werden. Keine dieser führungsform läßt man das vegetative Inokulum des
Mittel ist methodisch wirksam, so daß zur Zeit weder 55 Pilzes in einem Zuchtgefäß wachsen und inokuliert
Antibiotika noch Chemikalien vorhanden sind, mit mit einem reinen Kulturboden, mit Konidien, Askodenen
das Mikrostadium bei Toxocara und aus- sporen, Pilzen oder Mischungen hiervon. Wenn das
gewachsenen Würmern bei Filariasis behandelt werden vegetative Wachstum mit dem jungen und schnell
können. wachsenden Pilz stattgefunden hat, wird das Inokulum Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, 60 aseptisch in große Tanks überführt. Das Medium,
besteht darin, das gegen Protozoen und Würmer in dem das vegetative Inokulum entwickelt wird, kann
wirksame Antibiotikum Antiamoebin durch Züchten dasselbe oder ein anderes sein, wie das, das man für
von Pilzstämmen in einem Kulturboden und Ab- die Herstellung des Antibiotikums benutzt,
trennen des erzeugten Antibiotikums herzustellen; Wie es bei der Herstellung von Antibiotika durch die Erfindung besteht darin, daß man als Stämme die 65 Züchtung üblich ist, wird sterile Luft durch den Organismen Emericellopsis synnematicola ATCC Kulturboden geleitet, die durch Umrühren verteilt 16 540, Emericellopsis poonensis ATCC 16 411 oder wird. Die Luftmenge ändert sich von 0,1 bis 1 Volumen Cephalosporium pimprina ATCC 16 541 verwendet. Luft in der Minute pro Volumen Kulturboden. Der
trennen des erzeugten Antibiotikums herzustellen; Wie es bei der Herstellung von Antibiotika durch die Erfindung besteht darin, daß man als Stämme die 65 Züchtung üblich ist, wird sterile Luft durch den Organismen Emericellopsis synnematicola ATCC Kulturboden geleitet, die durch Umrühren verteilt 16 540, Emericellopsis poonensis ATCC 16 411 oder wird. Die Luftmenge ändert sich von 0,1 bis 1 Volumen Cephalosporium pimprina ATCC 16 541 verwendet. Luft in der Minute pro Volumen Kulturboden. Der
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH0057665 | 1965-11-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1467945A1 DE1467945A1 (de) | 1969-05-29 |
DE1467945B2 DE1467945B2 (de) | 1974-01-03 |
DE1467945C3 true DE1467945C3 (de) | 1974-07-25 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1467945A Expired DE1467945C3 (de) | 1965-11-12 | 1965-11-12 | Verfahren zur Herstellung eines gegen Würmer und Protozoen wirksamen Antibiotikums |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1467945C3 (de) |
-
1965
- 1965-11-12 DE DE1467945A patent/DE1467945C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1467945A1 (de) | 1969-05-29 |
DE1467945B2 (de) | 1974-01-03 |
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