DE1617909A1 - Alamethicin und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Alamethicin und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
DR. JUR. DIPL-CHEM. WALTEI BEIL 1617909
ALFRED HOEPPENER
DR. JUR. DIPL-CHEM. H.-J. WOLFF ·
DR. JUR. HANS CHR. BEIL
623 FRANKFURT AM MAIN-HÖCHST
Unsere Fr. 13 465 3. NOV. 1969
The Upjohn Company Kalamazoo (Mich., V.St.A.)
Alamethicin und Verfahren zu seiner Herstellung
Gegenstand der Erfindung ist das neue Antibiotikum Alamethicin und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Alamethicin ist eine organische Verbindung, die
a) das Wachstum verschiedener Gram-negativer und Gram-positiver
Bakterien hemmt,
b) in im wesentlichen reiner kristalliner Form in Methanol, Äthanol, Chloroform, Methylenchlorid, Aceton, Methyläthylketon
löslich; in Äthylacetat und Amylacetat wenig löslich;
in !form der freien Saure in Wasser verhältnismäßig unlöslich; in form seines Natriumsalzes in Wasser dagegen
sehr gut löslich ist,
c) die Elementaranalyse O 54>89| H 8,21; Ii 15,66
d) die optische Drehung C0Ojp = *-5,0 (0,86 $ in Alkohol)
e) das Molekulargewicht 1755-1770
f) den pKa'-Wert 5,5 und
g) das in lig. 1 abgebildete charakteristische Infrarot-Absorptionsspektrum
hat,
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Man erhält es in erfindungsgemäßer Weise durch Züchtung von Irichoderma viride NRRL 3199 i» einem wässrigen Nährmedium
unter aeroben Bedingungen. Wegen seiner Eigenschaft, das Wachstum gram-positiver Mikroorganismen, z.B. von Bacillus
subtills, Bacillus cereus. Staphylococcus aureus, Sarcina
lutea und Salmonella gallinarum zu beeinträchtigen, kann
das Alamethicin allein oder in Kombination mit anderen antibakteriellen Mitteln zur Verhinderung des Wachstums dieser
Mikroorganismen bei Pflanzen, Tieren, z.B. Säugetieren, Vögeln, Fischen, Reptilien und bei Menschen verwendet werden.
Bin anderer Anwendungszweck besteht im Zusatz zu sanitären
Waschlösungen, die zum Händewaschen, zum Reinigen von Apparaturen, Fußböden, Möbeln oder infizierten Räumen
verwendet werden können. Außerdem ist es als gewerbliches Konservierungsmittel, z.B. als bakteriostatisches Spülmittel
für gewaschene Kleider, zum Imprägnieren von Papier oder Geweben und zum Unterdrücken des Wachstums von Mikroorganismen
in Plattentests und auf anderen mikrobiologischen Medien brauchbar. Alamethicin bildet leicht Schaum und kann
demzufolge als biologisch abbaubares Waschmittel verwendet werden.
Alamethicin behindert auch das Wachstum von KB Zellen (menschlichen Haut-Krebszellen) in Gewebe-Kultiiζ*«η.
Zur Herstellung des Alamethicins wird grichoderma viride
NRRL 3199 (Hinterlegungsnummer bei der Northern Utilization and Research Division, Agricultural Research Service, US-Department
of Agriculture, Peoria, Illinois, USA) in einem wässrigen Nährmedium unter submersen, aeroben Bedingungen
gezüchtet. Zur Herstellung begrenzter Mengen kann auch eine Oberflächenkultur in Flaschen angewendet werden. Das wässrige
Nährmedium enthält eine Kohlenstoffquelle, z.B. assimilierbare
Kohlenhydrate, und eine Stickstoffquelle, z.B.
assimilierbare Stickstoffverbindungen oder Eiweißstoffe.
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Bevorzugte Eohlenstoffquellen sind Glucose, brauner Zukker,
Saccharose, Glycerin, Stärke, Maisstärke, Galaktose, Dextrin, Melasse oder dergl., bevorzugte Stickstoffquellen
Maisquellwasser, Hefe, autolysierte Bierhefe mit Milch-Feststoffen, Soyabohnenmehl, Baumwollsaatmehl, Maismehl, Milch-Feststoffe,
das Pankreas-Hydrolysat von Casein, Rückstände
aus der Alkoholdestillation, Fischmehl, Eiweißhydrolysate tierischen Ursprungs, Fleisch- und Knochenabfälle oder dergl.
Zweckmäßig verwendet man eine Kombination dieser Kohlenstoff- und Stickstoffquellen» Spurenmetalle, wie Zink, Magnesium,
Mangan, Kobalt, Eisen und dergl., brauchen nicht zugesetzt zu werden, da als Bestandteile des Mediums Leitungswasser
und ungereinigte Zusätze verwendet werden.
Die Züchtung kann bei jeder !temperatur durchgeführt werden,
die ein zufriedenstellendes Wachstum des Mikroorganismus herbeiführt, beispielsweise zwiscl»«*:*. 18 und 40° C und vorzugsweise
zwischen etwa 25 vmä 30° G0 Gewöhnlich wird eine
optimale Bildung des Alamethicins in etwa zwei bis zehn
Sagen erreicht. Das iTährmedium bleibt während der Züchtung
normalerweise annähernd neutral oder basisch» Der Snd-pH-Wert ist teilweise von den gegebenenfalls vorhandenen Puffersubstanzen.
abhängig und teilweise vom Anfangs-pH-Wert des Kulturmediums» der vorteilhaft vor der Sterilisierung
auf etwa 6-8 eingestellt wird.
Wenn die Süohtung in großen Gefäßen und Sänke erfolgt» verwendet
man sum Impfen vorzugsweise die vegetative Fora des
Mikroorganismus mit nicht tie Sporen, um eine Verzögerung
bei der Herstelliaig &©r neuen Verbindung und damit eine
unwirtschaftliche Auexmtsung der Vorrichtung zu vermeiden.
Dementsprechend stellt man sweckmäßig zunächst einen vegetativen
Impfstoff in eines ,Kahrmedium her, indem man letzteres
mit einer Boden- oder Sehräg-Kultur impft. Wenn auf
diese Weise ein junger, kräftiger, vegetativer Impfstoff
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erhalten worden ist, wird er aseptisch in große Gefäße oder Tanks übergeführt. Das Medium, in dem der vegetative Impfstoff
hergestellt wird, kann das gleiche sein wie das für die Herstellung des Antibiotikums verwendete. Es kann auch
von diesem verschieden sein, sofern nur in ihm ein gutes Wachstum des Mikroorganismus erreicht wird.
Das neue Antibiotikum Alamethicin ist ein saures Polypepti-d,
das in Methanol, Äthanol und ähnlichen Alkoholen! Chlorofgokn,
Methylenchlorid und ähnlichen halogenierten Kohlenwasserstoffen! Aceton, Methyläthylketon, Isopropylbutylketon
und ähnlichen niedrigen Alkanonen löslich! in A'thylacetat,
Amylacetat, Butylacetat und ähnlichen aliphatischen Estern wenig löslich und in Form der freien Säure in Wasser
verhältnismäßig unlöslich ist. Das Natriumsalz des Alamethicins
ist in Wasser jedoch leicht löslich.
Zur Isolierung und Reinigung des Alamethioins kann eine Vielzahl von Verfahren angewendet werden, z.B. Lösungsmittelextraktion,
Flüssig-Flüssig-Verteilung in einer Craig-Apparatur, die Verwendung von Adsorptionsmitteln und die
Kristallisation aus Lösungsmitteln, Man kann das Alamethicin aus dem Kulturmedium durch Adsorption an Holzkohle bei einem
pH-Wert unter 7, vorzugsweise bei pH etwa 3-4» und anschließende EIution mit einem Lösungemittel, z.B. 50 tigern wässrigen
Aceton, isolieren. Di· Gewinnung aus dem Acetonextrakt
erfolgt in der nachfolgend beechriebenen Weise· Eine endere
Methode besteht im Eindampfen des filtrierten Kulturmediums unter vermindertem Druck und dem Ansäuern der erhaltenen
Lösung auf einen pH-Wert von etwa 3-4, zur Ausfällung des Alamethicins. Das in dieser Weise erhaltene rohe Alamethicin
kann dann nach dem nachfolgend beschriebenen Verfahren gereinigt werden. Ein weiteres Gewinnungsverfahren besteht
in der Extraktion des Kulturmediums mit einem niederen Alkohol, z.B. Butanol-(l) und dem Abdestillieren des Butanols,
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worauf das Alamethicin zurückbleibt und unter Anwendung der nachfolgend beschriebenen Verfahren weiter gereinigt
wird. Nach einem bevorzugten Verfahren wird das Mycel in
üblicher V/eise, z.B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren, abgetrennt und die geklärte Brühe dann mit einer Mineralsäure,
z.B. Salzsäure, angesäuert; darauf wird ein Filterhilfsmittel, z.B. Kieselgur, zugefügt und filtriert. Der
Filterkuchen wird mit einem niederen Alkanon, vorzugsweise Aceton, extrahiert. Die Acetonextrakte werden vereinigt,
unter vermindertem Druck eingeengt und durch Gefriertrocknung in ein trockenes Alamethicin-Präparat übergeführt.
Dieses Präparat kann allein oder gemischt mit anderen Antibiotika überall dort angewendet werden, wo eine höhere Reinheit
des Alamethicins nicht erforderlich ist.
Hochreines Alamethicin erhält man, wenn man das oben beschriebene
Alamethißin-Präparat folgenden Reinigungsverfahren unterwirft. Das unreine Alamethicin kann durch direkte Kristallisation
gereinigt werden, indem man es in einem warmen niederen Alkohol, z.B. 95 $igem Äthanol, auflöst und
die Lösung langsam abkühlen läßt. Dabei kristallisiert das Alamethicin aus. Manche unreinen Alamethicin-Präparate können
die Extraktion von die Kristallisation störenden Stoffen erforderlich machen. Hierzu können lösungsmittel, wie
Diäthyläther, Methylisobutylketon oder Ithylacetat, Amylacetat,
Butylacetat und ähnliche aliphatisehe Ester verwendet werden. Das extrahierte Material kann dann aus einem
niedrigen Alkanon oder einem niedrigen Alkohol, wie oben angegeben, umkristallisiert werden. Der Zusatz von Wasser
verringert die löslichkeit des Alamethicins in diesen lösungsmitteln
und erleichtert damit seine Gewinnung. Ebenso verringert der Zusatz von Diäthyläther zu einer alkoholi-"schen
AlamethicinlÖsung die löslichkeit und verursacht eine
Kristallisation.
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Salze des Alamethicins erhält man aus der freien Säure und anorganischen oder organischen Basen. Die Alamethicinsalze
kann man z.B. dadurch herstellen, daß man das Alamethicin in Form der freien Säure in Alkohol löst, die äquimolare
Menge einer verdünnten Base zufügt, bis der pH-Y/ert der
Lösung etwa 7 "bis 8 beträgt und die Lösung gefriertrocknet, worauf man einen trockenen Rückstand auB dem Alamethicinsalζ
erhält. Auf diese Weise können Ammonium-, Natrium-, Kalium- und Calciumsalze sowie andere Salze des Alamethicins, z.B;
solche mit organischen Basen, z.B. primären, sekundären oder tertiären Monoaminen, sowie Salze mit Polyaminen hergestellt
werden. Ihre Herstellung kann auch nach anderen üblicherweise angewendeten Verfahren erfolgen. Wertvolle
Salze werden ferner mit therapeutisch wirksamen Basen erhalten, die zusätzliche wertvolle therapeutische Eigenschaften
verleihen, z.B. mit Purin-Basen, wie Theopyliin, Theobromin,
Coffein oder Derivaten solcher Purin-Basenf Antihistamin-Basen,
die Salze mit schwachen Säuren bilden; Pyridin-Verbindungen, wie Nicotinsäureamid, Isonicotinsäurehydrazid
und dergl.j Phenylalkylaminen, wie Adrenalin, Ephedrin und dergl.| Gholin u.a. Die Salze des Alamethicins
können für die gleichen Zwecke verwendet werden wie die . freie Säure.
Alamethicin eignet sich zur Bekämpfung von SaImQr=SlIa gallinarum
bei Haustieren und Geflügel und von Staphylococcus aureus auf gewaschenem und gestapeltem Geschirr, Bestecken
etc. Es kann auch zur Desinfizierung von verschiedenen
zahnmedizinischen und medizinischen Instrumenten, die mit Staphylococcus aureus verunreinigt sind, Verwendet werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. Falls nichts anderes angegeben ist, stellen alle Prozentangaben Gewichtsprozente
und alle Lösungsmittelmengen Yolumteile dar.
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A. Fermentation
Eine bodenprobe von Trichoderma viride, WRRL 3199, wurde
zur Beimpfung einer Reihe von 500 ml Erlenmeyer-Kolben,
die 100 ml eines sterilen Nährmediums der folgenden Zusammensetzung
enthielten, verwendet:
Glucose-Monohydrat 25 g/l
Baumwollsaatmehl ' 25 g/l
Leitungswasser zum Auffüllen auf 1 1
1 vertrieben von der Trader's Oil Mill Company, Port
Worth, Texas.
Die Kolben wurden drei Tage auf einer Gump-Schüttelmaschine
bei 28° C und 250 U/Min, bebrütet.
Ein Teil des oben beschriebenen Impfstoffs (5 ml) wurde'
zur Beimpfung einer fieihe von 500 ml Erlenmeyer-Kolben verwendet.
Jeder Kolben enthielt 100 ml eines sterilen Nährmediums mit den folgenden Bestandteilen:
"Black-Strap^-Melasse | 20 | g/l |
Dextrin | 30 | g/l |
Eisehmehl | 15 | g/l |
Baumwollsaatmehl | 15 | g/l |
Die Kolben wurden fünf Tage auf einer Gump-Schüttelmaschine
bei 25° C und 250 U/Min, bebrütet. Der behalt an Alamethicin
im Kulturmedium wurde In Zeitabständen mikrobiologisch bestimmt.
Die Bestimmung erfolgte gegen Saroina lutea auf einem Agar-Nährboden
(Baltimore Biological Laboratory, Baltimore, Maryland) . Der Nährboden wurde mit dem (Destorganismus im Verhält-
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nia 0,5 ml einer Über-Nacht-Kultur je 1000 ml Agar beimpft.
Die Platten wurden bei 30° 0 über Nacht bebrütet. Eine typische
Alamethicin-Fermentation ergab folgende Werte:
Dauer der Fermentation | 2 | 0 | Gehalt |
(Tage) | 2 | ,4 | |
1 | VJl | ,6 | BU/ml |
2 | ,4 | BU/ml | |
3 | BU/ml | ||
4 | BU/ml | ||
Eine Bio-Einheit (BU) ist diejenige Menge an Antibiotikum, die nach dem Auflösen in 0,08 ml der Testlösung und Aufbringen
auf eine 12,7 mm Papierscheibe unter mikrobiologischen Standardbedingungen eine 20 ml Hemmzone ergibt.
B. Isolierung
Das gesamte Kulturmedium aus der oben beschriebenen Alamethicln-Fermentation
wurde mit 3 Ί* seines Gewichtes an Kieselgur
vermischt und filtriert. Das FIltrat wurde mit 37 #iger Salzsäure auf einen pH-Wert von 4t60 eingestellt.
Dann wurde Kieselgur (1 Gew.^ deB Filtrate) zugefügt und das Gemisch erneut filtriert und fast bis zur Trockne abtropfen
laesen. Der Filterkuchen wurde zweimal mit 1/8 Volumen
Aceton» berechnet auf dae Volumen dee Filtrate, extrahiert.
Die Aoeton-Bxtrakte wurden vereinigt und unter mehrmaliger Zugabe von Waeser bei vermindertem Druck zu
einer wässrigen lösung eingedampft. Das verbleibende Konzentrat
wurde zu einem trockenen Alamethicin-Produkt gefriergetrocknet.
Sa« oben beechriebene Is olierungs verfahr en ergab
/für die einzelnen Stufen die folgenden Alamethicin-aehaltej
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Menge Gehalt
Gesamtkultürmedium | 1600 ml | 5 | ,4 | BU/ml |
Piltrat | 850 ml | 5 | BU/ml | |
Erster Aceton-Extrakt | 63 ml | 34 | ,6 | BU/ml |
Zweiter Aceton-Bxtrakt | 106 ml | 8 | BU/ml | |
Trockenes Alamethicin-Präparat | 2,72 g | 1 | BU/ml | |
1 Sarcina· lutea-Bestimmungt | wie oben | beschrieben |
0. Reinigung
5 g des oben erhaltenen rohen Alamethicin-Präparats wurden unter Erwärmen auf 40° C in 100 ml 95 tigern Äthanol gelöst.
Diese Lösung wurde dann mit einer zur Entfärbung ausreichenden Menge Aktivkohle behandelt. Zu der entfärbten Lösung
wurde Diäthyläther bis zur Trübung zugegeben. Dann wurde
über Nacht gekühlt. Die ausgefallenen Kristalle wurden abfiltriert
und durch Auflösen in Alkohol und Zugabe von Äther wie oben umkristallisiertj Ausbeute 1,3 g kristallines AIamethicin.
1,0 g Alamethicin, hergestellt wie in Beispiel 1, wird in
6 ml absolutem Äthanol gelöst und die Lösung mit der äquimolaren
Menge verdünntem Uatriumhydroxid versetzt, bis der pH-Wert der Lösung etwa 7-8 beträgt. Die Lösung.ergibt beim
Gefriertrocknen das Natriumsalz des Alamethicins.
Alamethicin ist ein Polypeptid mit den folgenden Eigenschaften:
Elementar-Analyse, gefunden: ö 54,89| H 8,21{ N 15,66
"Molekulargewicht: 1755-1770 (berechnet nach den im Molekül
vorhandenen Aminosäuren)
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Optische Drehung: C0Od^ =-5.o° (O,,86 # in Alkohol)
Titration: pK'a = 5.5
Aminosäure Analyse: Nachfolgend sind die Aminosäuren aufgeführt, die in einem kristallinen Alamethicinpräparat
nach der Methode von Spackman, Stein und Moore, Anal. Chem. 30, 1190 (1958) gefunden wurden.
Aminosäure | Moläquivalente |
Prolin | 2 |
Glycin | 1 |
Alanin | 2 |
Valin | 2 |
Leucin | 1 |
Glutaminsäure | 1 |
Außerdem waren zwei Äquivalente Glutamin (Amid oder Glutaminsäure)
vorhanden.
Nach dem folgenden Verfahren wurde 2-Methylalanin (8 Mole)
aus kristallinem Alamethicin isoliert.
2,5 g kristallines Alamethicin wurden mit 6 η Salzsäure 60 Stunden lang hydrolysiert. Das Hydrolyse-Prcc^akt wurde
über eine Säule aus Dowex-1 (stark basisches Anionenaustausche
rh ar ζ mit quaternären Ammoniumgruppen), die nach dem
Verfahren von C.H.W. Hirs, S. Moore und W.H. Steinen JAOS
76, 6063 (1954) beschrieben ist, hergestellt worden war, chromatographiert. Die Mono-amino- und Mono-Biearbonsäuren,
die zuerst aus der Säule eluiert wurden, wurden über eine Säule aus Dowex-50 (ein Polystyrolsulfonsäure-Harz), die
nach der Methode von C.H.W. Hire, et. all., loc. cit. hergestellt
worden war, chromatographiert. 2-Methylalanin wurde aus der Säule isoliert und durch Vergleich der IH- und
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NMR-Spektren mit denen einer authentischen Probe von 2-Methylalanin
identifiziert.
Ultraviolett-Spektrum: Alamethicin zeigt nur End-Absorption
in 0,01 η alkoholischer Säure oder Base.
Löslichkeit: Alamethicin ist löslich in Methanol, Äthanol
und ähnlichen Alkoholen! Chloroform, Methylenchlorid und ähnlichen halogenierten Kohlenwasserstoffe^ Aceton, Methyläthylketon,
Isopropylbutylketon und ähnlichen niedrigen Alkanonenj es ist wenig löslich in Äthylacetat, Amylacetat,
Butylaoetat und ähnlichen aliphatischen Estern, und in Form
der freien Säure verhältnismäßig unlöslich in Wasser. Das Natriumsalz des Alamethicins jedoch ist in Wasser leicht
löslich.
Infrarot-Spektrums Das Infrarot-Absorptionsspektrum des
Alamethicins in Mineralöl ist in Fig. 1 wiedergegeben. Alamethicin zeigt bei folgenden Wellenlängen (Angaben in cm"" )
Absorptionsbanden
3450 (M) 1410 (M)
3310 (S) 1380 (S)
3050 (M) 1362 (M)
2950 (S) (Öl) " 1295 (M)
2920 (S) (Öl) 1218 (M)
2850 (S) (Öl) 1190 (M)
1720 (M) 1170 (M)
1650 (S) 1097 (Schw)
1535 (S) 1042 (Sohw) ;
1462 (S) 920 (Schw)
1415 (M) 698 (Schw)
Die Bandenintensitäten sind mit "S", "M" bzw. "Schw" bezeichnet
tmd stellen Schätzwerte in bezug auf den Hintergrund
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1Ü17S09
in der ITähe der Banden dar. "S"-Banden haben die gleiche
Intensität wie die stärkste Bande im Spektrumj "M"-Banden
haben eine Intensität zwischen einem Drittel und zwei Dritteln der Intensität der stärksten Bande und "Schwfr-Banden
haben eine Intensität von weniger als ein Drittel der Intensität der stärksten Bande. Diese Schätzwerte wurden auf
der Basis einer prozentualen Durchlässigkeitsskala ermittelt.
Alamethicin hemmt da.s Wachstum von (Petrahymena pyriformis
und Ochromonas danica.
Alamethicin hemmt das Wachstum der folgenden Fungi im Agar-Platten-Test:
liocardia asteroldes, Blastomyces dermatitidis,
Coccidioides immitis, Hormodendrum compactum, Histoplasma
capsulatum, Trichophyton rubrum, Trichophyton asteroides
und Trichophyton mentagrophytes.
*
Die Test-Verbindung wird in Konzentrationmvon 1, 10, 100 und 1000 |"/ml auf Agar in Petri-Sehalen aufgetragen.
Die Test-Verbindung wird in Konzentrationmvon 1, 10, 100 und 1000 |"/ml auf Agar in Petri-Sehalen aufgetragen.
Suspensionen der Test-Fungi werden auf der Oberfläche des
Agars ausgestrichen. Nach einer Inkubationszelt von 72 Stunden bei 28° C wurden die Petri-Schalen untersucht und der
Grad der Wachstumshemmung ermittelt.
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Claims (7)
1. Alamethicinpräparat mit einem Gehalt von mindestens 5 Bioeinheiten/ml
Alamethicin, einer Verbindung, die
a) das Wachstum verschiedener Gram-negativer und Grampositiver Bakterien hemmtr
b) in im wesentlichen reiner kristalliner Form in Methanol,
Äthanol, Chloroform, Methylenchlorid, Aceton, Methylethylketon löslich; in Ithylacetat und Amylacetat
wenig löslich; in Form der freien Säure in Wasser verhältnismäßig unlöslich; in Form seines ITatriumsalzes
in Wasser dagegen sehr gut löslich ist,
c) die Elementaranalyse C 54-,89; H 8,21; ΪΓ 15,66,
d) die optische Drehung Jj0Oχ>
= -5,0 (0,86 ?i in Alkohol),
e) das Molekulargewicht 1755-1770,
f) den pKa'-Wert 5,5 und
g) das in Fig. 1 abgebildete charakteristische Infrarot-Absorptionsspektrum
hat.
2. Alamethicin in im wesentlichen reiner Form.
3. Alamethicinpräparat in trockener Form mit einem Gehalt
von mindestens 1 Bioeinheit/mg Alamethicin.
4. Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Aminsalze des AIamethicins.
5. Alamethicinpräparat nach. Anspruch 1 in Form des Natriumsalzes.
-
6. Verfahren zur Herstellung eines Präparates mit einem Gehalt von mindestens 5 Bioeinheiten/ml AlametMcin,
dadurch gekennzeichnet, daß man Trichoderma virlde
NRRL 3199 unter aeroben Bedingungen in einem wässrigen^
assimilierbaren Kohlenstoff und Stickstoff enthaltenden Nährmedium züchtet und das Alamethicin aus dem Kulturmedium
gewinnt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
• man das Alamethicin durch Filtrieren des Kulturmediums,
Ansäuern des Filtrats, Zugabe von Kieselgur zum angesäu-
f erten Filtrat, Filtrieren der Mischung, Extrahieren des Filterkuchens und Isolieren des Alamethicina aus den
Extrakten gewinnt.
Für
The Upjohn Company Kalamazoo, Mich., V.St.A,
Dr.lLJ.WolH
R e ent sanwalt
009812/1899
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